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Pie hat unter dem Vorsiße ihres durchlauchtigsten Präsi, ten war in diesem Jahre die Nachfrage aus Steyermark so denten, Sr., des Erzherzogs Johann, kaiserlichen Hoheit, wie aus den benachbarten Provinzen um Pfropfreiser und im-Fastenmarkte dieses Jahres eine allgemeine Versamms junge Obstbäume so groß, daß sie kaum befriedigt wers lung gehalten, und in derselben die unzweydeutigsten Bea den konnte.

weise der höchsten Sorgfalt für die Aufnahme der vaterläns Dem angestrengten Fleiße des Herrn Steuercontrollsdischen Landwirthschaft gegeben. Commiffärs Mayr verdankt die Landwirthschaftsgesellst aft

Da keine der beyden vor zwey Jahren ausgefeßten die Beschreibung sämmtlicher Obstsorten in der Central: ObiPreisfragen durch die eingelaufenen Preisschriften gelöset baumschule, wovon die erste Lieferung, die Äpfelsorten entworden ist so beschloß die Landwirthschaftsgesellschaft in haltend, zu Anfange des künftigen Jahres die Presse ver: dieser allgemeinen Versammlung, künftigbin nur Prämien lassen dürfte. Durch das Erscheinen dieses Werkes wird diese auf wirkliche Leistungen in verschiedenen einzelnen Zweigen pomologische Anstalt erst recht gemeinnügig werden, indem auszusehen, und hoffet, auf diesem Wege manches Nüg. bieraus' jeder Baumzüchter die für seine Verhältnisse und liche schnell im Lande zu verbreiten. Bedürfnisse passenden Obstsorten kennen lernen, und bey

Zur Verbesserung des Dienstbothenwesens fahren die Bestellung von Pfropfreisern und Bäumen darnach die Filialen Brandhof, Bruck, Hieflau, Ostgräß, zweckmäßigste Auswahl treffen kann.

Rann, Rottenmann und Windischgräß fort, Von den im ständischen Musterhofe versuchsweise an= Prämien für fleißige und treue Dienstbothen, welche mehr gebauten Getreide, Futter- und Gewerbspflanzen sind, rere Jahre an einem Dienstorte ausharren, auszusehen auf Verlangen, an die Gesellschaftsglieder große Partien und zu vertheilen. Samen vertheilt, und dadurch die Cultur mehrerer neuer nüßlicher Gewächse im Lande begründet worden.

Nach dem Antrage der Filialen Marburg und Ra d. Eersburg wurde von der allgemeinen Versammlung den Herr Doctor und Professor Lorenz Edler von Vest beyden Mitgliedern, Hrn. Thomas Forregger und hat der Landwirthschaftsgesellschaft einen vorläufigen Beyz Franz Grafen v. Wurmbrand, ihrer mannigfaltigen trag zu einer Beschreibung und Ordnung der in Steyers um die Förderung der gesellschaftlichen Zwecke sich erworbe, mark cultivirten Weinrebensorten unter dem Titel: „Virt nen Verdienste wegen, die Gesellschaftsmedaille zuerkannt. such einer systematischen Zusammenstellung der in Steyer. Zur Betheilung mit den im verflossenen Jahre ausgefeßten mark cultivirten Weinreben" vorgelegt, welche Schrift das Obstbaumzuchtmeraillen hielt die Gesellschaft die Landschul. Centrale den Mitgliedern in den Weinbou treibenden Ges Lehrer, Franz Karner zu Pertlstein, und Ferdinand genden des In- und Auslandes zur Prüfung und BeurPuchwein ju Gröbming würdig. theilung mittheilte und sie aufforderte, durch ihre gefälli Aus dem vom Centralausschuße in der allgemeinen gen Bemerkungen und Ergänzungen dieses eifrige und tha Versammlung erstatteten Berist erhellet, welche bedeus tige Mitglied in der Ausarbeitung der seiner Zeit von ihm

herauszugebenden „Ampelographie und Ampelo. Landwirthschaftsgesellschaft bewilliget, aus der Mitte der gie der Steyermark" zu unterstügen. in und um Gräs domicilirenden ansehnlicheren Gebäudes

Aus den von den auswärtigen correspondirenden Mits besiger und Theilnehmer eine Commission zusammenzu gliedern und Landwirthschaftsgesellschaften über diese Mits seßen, welche indessen alle Voreinleitungen trifft, damit, theilung eingelaufenen Antwortschreiben erfuhr die Lands sobald der Sr. Majestät bereits unterlegte Statutenents wirthschaftsgesellschaft, daß in anderen Weinbautreibenden wurf die allerhöchste Genehmigung erhalten hat, diese Ländern das Bedürfniß einer systematischen Beschreibung Versicherungsanstalt unverzüglich ins Leben treten der dort cultivirten Rebensorten eben so gefühlt wird, wie könne.

in der Steyermark, und man auch dort bereits darauf bes. Die von der Landwirthschaftsgesellschaft an die Land. dacht ist, diesem Bedürfnisse abzuhelfen. Es ist daher für wirthe in der Provinz gemachte Aufforderung zur Beobdie steyermärkische Landwirthschaftsgesellschaft, so wie für achtung der Pocken an den Kühen, und zur Samm. ihr geschäßtes Mitglied, Hrn. Professor v. Best eben so lung des ursprünglichen Impfstoffes ist nicht ganz unbeach. erfreulich als rühmlich, einen Versuch dieser Art bereits ges tet geblieben. liefert zu haben.

In mehreren Gegenden des Landes wurde zwar die Nachdem Sr. Majestät der Kaiser allergnädigst geruht Pockenkrankheit an den Kühen entdeckt, allein, entweder baben, zur Beförderung der Bienenzucht in waren es nur die sogenannten unechten. Pocken, wovon Steyermark nach dem von der Landwirthschaftsgesell. kein Impfstoff zu nehmen ist, oder die Entdeckung, daß, schaft vorgelegten Plane die Aussehung von Geldprämien die Kühe mit echten Pocken behaftet seyen, wurde zu spät zu bewilligen, erachtet die Landwirthschaftsgesellschaft für gemacht, nachdem bereits die Lymphe in den Pusteln wie zweckmäßig, die Modalitäten und Bedingungen in Vor, der vertrocknet war. Diese legten Erfahrungen dürften in flag zu bringen, nach welchen die Bewerbung, so wie dessen die Viehzüchter bestimmen, den Gesundheitszustand die Bertheilung der jährlich auszuseßenden Prämien statt ihrer Kühe in Zukunft sorgfältiger zu beobachten, und das Anden sollte. Die hohe Landesstelle hat, im Einverständniß her die Hoffnung begründen, den ursprünglichen Impfstoff mit den Herren Ständen von Steyermark, dieselben ges endlich ein Mahl im Lande selbst zu gewinnen. nehmiget, und durch die unterstehenden Behörden bereits zur allgemeinen Kenntniß gebracht.

Durch die Gnade Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs erhielt die Landwirthschaftsgesellschaft eine kleine Parthie ursprünglichen Impfstoffes, welchen der um die Kubpockens impfung verdienstvolle Doctor Sacco in Mayland von manländischen Kühen gesammelt hatte.

Auf die von einigen Mitgliedern der Landwirthschafts gesellschaft gemachte Unregung dürfte auch die Seiden raupenzucht im Lande wieder in Aufnahme kommen, wodurch eine neue Erwerbsquelle in der ländlichen Indus Die Landwirthschaftsgesellschaft hat dieses höchst schäßftrie eröffnet würde. bare Geschenk ungesäumt der hohen Landesstelle mit dem Nachdem der von der Landwirthschaftsgesellschaft ges Ersuchen übergeben, zur Erhaltung und Vermehrung dies mate Antrag zur Errichtung einer auf die wechselseitige ses Impfstoffes die zweckdienlichen Maßregeln zu ergreifen. Gewährleistung gegründeten Brandschadenversiche Im Verlaufe dieses Jahres verlor die Landwirth rungsanstalt in Steyermark (die auch ebenfalls schaftsgesellschaft 37 Mitglieder durch Todfälle, erhielt das auf Kärnthen und Krain sich ausdehnen kann) eine so gün gegen aber einen Zuwachs von 71 neuen Mitgliedern; sie stige Aufnahme fand, daß im Verlaufe dieses Jahres von besteht demnach aus 2736 wirklichen, und 79 correspondi mehr als 10,000 Gebäudebesigern die vorläufigen Beytritts renden Mitgliedern. erklärungen eingelangt sind: wurde von der Landwirth Von der Zeitschrift: Verhandlungen und schaftsgesellschaft der Entwurf zu den Statuten für diese Auffäße," hat die Landwirthschaftsgesellschaft nach der Versicherungsanstalt der hohen Landesstelle zur Erwirkung heurigen Fastenmarktversammlung das XIX. und XX. Heft der allerhöchsten Sanction unterleget, und nachträglich die zum Drucke befördert, welche beyde Hefte zur künftigen Bitte beygefüget, daß die Anstalt, nach erfolgter aller allgemeinen Versammlung herausgegeben werden. höchsten Sanction der Statuten, alsogleich in Wirksamkeit Die in der Fastenmarktversammlung dieses Jahres abe treten dürfe, wenn auch das nach dem Plane zu deren geschlossene Jahresrechnung wies einen Vermögensstand von Gründung bedungene Affecuranzkapital von 10 Millionen 629 fl. 7 2/4, kr. C. M. und 2335 fl. 20 kr. in Einlös Gulden noch nicht ganz zusammengebracht feyn sollte. fungsscheinen und Obligationen aus; nachdem aus den Zugleich wurde von dem hohen Landesgubernium der bloßen frepwilligen Geldbeyträgen der Mitglieder alle Aus.

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lagen der Gesellschaft im Betrage von 777 fl. 14 kr. C. M. und 530 fl. 31 kr. WW. bestritten worden sind.

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Die Theilnahme der Verehrer des Instituts, die Mits theilung des Intressanten aus jedem Fache wird immer werthvoller, da sie die Sammlung zu einer für das Land Der diesjährige Bericht gibt einen erfreulichen Be wohlthätigen Vollständigkeit bringen, und sich hierdurch weis, wie das Institut in allen feinen Abtheilungen für den den Genuß der Beyträge nur um so mehr veredeln.

Überblick des Ganzen.

Zweck des practischen Nußens immer mehr befestigt, und Es gibt kein Fach des Wissens, der Kunst und des

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durch die fortwährende großmüthige Unterstügung des er. Gewerbes, für welches dos Institut nicht irgend einen Bes

lauchtesten Stifters sowohl, als durch die edelmüthigen Vere helf zum Studium, einen Fingerzeig zur Verbesserung oder ehrer des Instituts sich immer mehr an seinen wissenschaft, zur Nachahmung geben könnte. lichen Bebelfen bereichert. Die wichtigen Zweige des Ine Das Institut spricht seinen Dank für die Unterstütung ftituts: Kenntniß des Landes und seiner Geschichte, haben und Beyträge seiner Verehrer am redlichsten und schönsten in diesem Jahre Fortschritte gemacht, welche jeden. Freund dadurch aus, daß es allen Lehr- und Wißbegierigen aus des Vaterlandes und feiner wahren Cultur erfreuen, und jeder Classe der Bewohner seine Sammlungen mit allen mit Dank und Achtung gegen diese Stiftung erfüllen müse lehrreichen Andeutungen öffnet und zeigt. Hierdurch hat fen. Die Mineralogie leistet eben das für die wissenschaft- es sich auch die Achtung und Unterstüßung so vieler hohen liche Geognosie und systematische Kenntniß dieses Nature Freunde und Gelehrten des In- und Auslandes erworben. reiches, als für die Bedürfnisse der Kunst und der bürgers An diesem Institute gibt es kein Stebenbleiben bey lichen Gewerbe, und für die populären Begriffe des nüsli- einer angenommenen Gränze, sondern ein stetes Weiters chen Materials. Für das Fach der Landesgeschichte sind kosts schreiten im Gebiethe des Möglichen für die Cultur und bare Behelfe dem Untergang und der Vergessenheit entris das Beste des Landes. Das Mannigfaltige des Gescheher sen, und das Archiv erscheint als ein dem ganzen Lande nen bedarf auch einer mannigfaltigen Zeit zur Reife. Wähgehöriges, heilig bewahrtes, und jeder Forschung und jedem rend eines in der Blüthe stehet, beginnt das Andere erst Studium zugängliches Depositorium der archäologischen, zu keimen, und kann nur unter beharrlicher Pflege gedeis diplomatischen und genealogischen Denkwürdigkeiten, deren hen. Eine Verschiedenheit, welche die Natur selbst in ihrem viele die Leuchte zur Aufhellung dunkler Geschichtserochen Schaffen andeutet.

Die Curatoren des Joanneums:

und Entdeckung interessanter Daten geben. Die Bibliothek Das Institut verfolgt treulich seinen Zweck, Landess biethet immer mehr der literarischen Schäße, nicht nur kenntniß und Cultur zu verbreiten, und durch beydes die allein für das Studium der am Institute vorgetragenen Gewerbsthätigkeit und Wohlfahrt des Landes zu erhöhen. Lehrfächer, sondern auch für jene Zweige des Wissens und Ein Zweck, welcher den väterlichen Absichten Sr. Maje. der Kunst, in welchen die Kenntniß und Einsicht der class stât unsers allergnädigsten Kaisers und Lans fischen Werke wegen ihrer Kostspieligkeit bisher so sehr ers desvaters entspricht, und worin das Institut den glücks schwert, wo nicht gar unmöglich war. Die Botanik biethet lichen Erfolg, die Ehre und den Lohn seines Wirkens zu nicht nur allein den wissenschaftlichen Unterricht und die erreichen strebt, practische Kenntniß in diesem lieblichen Reiche der Natur, sondern sie kömmt auch mit ihren Pflanzschulen dem Wuns sche zur Verschönerung des Landes entgegen, und bevöls kert die heimathliche Erde mit felt'nen heimisch gezogenen Pflanzen, Bäumen und Sträuchen. Die Landwirthschaftsgesellschaft läßt keinen Zweig der Cultur, kein einzelnes und tein allgemeines Bedürfniß unbeachtet, und biethet die Früchte der eigenen Forschungen und Versuche mit Beleh rung dem allgemeinen Besten dar..

Ignaz Graf von Attems.
Ludwig, Aht zu Rein,
Johann von Kalchberg,

Miscellen.

Seit vielen Jahren schon hat Europa von der literarischen Thätigkeit der Portugiefen wenig oder gar nichts vernommen, es muß daher um so erfreulicher seyn, jest ein portugiesisches Werk er. scheinen zu sehen, das der Literatur jedes Landes zur Ehre gerei, chen würde, Es ist der Oberst Casado. Giraldes, portugiesischer Consul zu Havre de Grace, welcher unter dem Titel: Tratado completo de cosmographia et geographia historica, physica e

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commercial, antiga e moderna", den ersten Theil eines Werkes

Getreulich zeigt der Jahresbericht mit dem bereits Ge. schehenen auch noch den künftigen Verfolg der Zwecke und die Gegenstände der nächsten Bearbeitungen an, und das beharrliche Streben, was bisher so viel geleistet, läßt mit herausgibt, das auf fechs Bände berechnet ist, und in jeder allem Grunde noch viele erfreuliche Resultate zum Besten Beziehung Aufmerksamkeit verdient. Zu bewundern ist es, daß des Landes erwarten. der Verf, in einem wechselvollen, vielfach bewegten Leben Muße

genug aufzufinden gewußt, um zu einem so umfassenden Werke Gesellschaft herausgab, flad zu bemerken: die „Sturlunga. solchen Reichthum von Materialien einsammeln zu können. Was Saga" (1817-20, 4.); „Isländische Annalen, im Gewande man davon in Portugal erwarte, zeigt das sehr lange Berzeich. der Sagen” (Islands Arbaekur à Soguformi, 2 Bde., 1821niß der Subscribenten, an deren Spiße der König mit den 23); „Ullgemeine Geographie," von Sveinbjoernson (Almen Provinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses sich befindet. Jardarfreedi og Landas - Kipan, 2 Bde., 4., 1821 — 23). Der Der erste Theil gibt zuerst einen allgemeinen Umriß der erste Band umfaßt die physische und mathematische Geographie, Geographie als Wissenschaft, sodann eine Übersicht der fünf der zweyte Band eine ausführliche Beschreibung von Dâne. Erdtheile und ein geographisch - statistisches Gemählde der pors mark, Island, Norwegen und Schweden. Ein dritter Band tugiesischen Reiche. Besonders interessant sind hier die statisti: befindet sich unter der Presse. Die Gesellschaft hat ferner eine schen Angaben über Brasilien, welche so ausführlich noch in Sammlung der neuern Gedichte der Jsländer veranstaltet. Der keinem andern Werke zu finden waren. Die Bevölkerung Bra- erste Band, unter dem Titel „Liodmaeli» von Finn Magusen siliens wird zu 3 300,000 angenommen, wovon 900,000 Euro. herausgegeben, enthält eine Auswahl von Mährchen, Oden, päer, 900,000 Brasilianer und 1,500,000 Sklaven. Die zweyte Liedern und Epigrammen, als deren Verf. der Prediger Olaf. Abtheilung gibt einen trefflichen Umriß der alten Geographie, sen (st. 1688) genannt wird. Seit 1817 gibt auch die Gefells mit einer vergleichenden Übersicht der mannigfaltigsten und ins schaft, unter dem Titel „Islenz Saguabloed,» in jedem Früh, teresfantesten Thatsachen. Die dritte Abtheilung ist der Kosmo. ling eine Chronik des vergangenen Jahres heraus. Hier wird graphie gewidmet, und die vierte beschäftigt sich mit den wich, von den Arbeiten der Gesellschaft und ihren Finanzverhältnis. tigsten Ereignissen der Geschichte. Alles hier anzuführen, was sen Rechenschaft gegeben. Das erste Heft dieser Chronik führt Don Giraldes in seinem Werke von interessanten Notizen zu die neueste Geschichte Islands bis auf das Jahr 1804 zurück, sammenstest dürfte kaum möglich seyn. Er scheint übrigens aus in welchem Zeitraum die oben erwähnte „Historische Zeitschrift” den besten Quellen geschöpft zu haben, und der Fortschritt der aufgehört hatte. Bis 1823 war der siebente Jahrgang diefer Wissenschaft ist ihm nicht unbekannt geblieben. Dieser erste Theil Chronik erschienen. feines Werkes gibt die günstigsten Erwartungen für die folgen. den Theile und läßt deren baldiges Erscheinen wünschen,

Die 48 000 Bewohner, welche Jsland zählt, leben größ tentheils in drückender Armuth, mit Fischeren oder Viehzucht beschäftigt. És gibt auf Island nur eine gelehrte Schule; in deß findet man doch fast Niemand, der nicht lesen und schreis ben könnte. Des, was in ihrer Sprache geschrieben ist, lesen die Jeländer mit vieler Theilnahme. Die Geschichte ihrer Lites ratur während des 18. Jahrhunderts ist in Stephensen's Werte über Island abgehandelt worden. Hier wird nur die Rede seyn von den Geisteserzeugnissen, welche seit den Jahre 1800 er schienen.

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Die evangelische Gesellschaft auf Island machte seit 1816 32 Schriften in Prosa und Versen bekannt. Unter denjenigen, welche für die Geistesbildung der Isländer besonders thätig gewesen sind, muß der Conferenzrath Stephensen genannt wer den. Das Volk und die öffentlichen Beamten verdanken seinen Schriften manche Belehrung. Seit 1818 gibt er unter dem Tis tel Klaustrposta» (Klosterpost" so genannt nach einem alten Kloster, welches Stephensen bewohnt) eine Monathsschrift her. aus. Ein Beamter, Haldar Jacobsen, hat die Geschichte Rol lo's, ersten Herzogs der Normandie, unter dem Titel „Gaungu Hrolfs Saga» geschrieben. Von den Verhandlungen der als ten Gesellschaft für isländische Literatur (Acta Yfirrettarins è Islandi; von 1749-99) gab Stephensen vier Bände heraus. Zu dem Fortschritt der isländischen Literatur haben vors Ein Glossarium der in dänischen Schriften seltenen und ungezüglich drey gelehrte Gesellschaften beygetragen: die Gesellschaft wöhnlichen Wörter (Ordabok sem innihelar fest, fagioet frazur Beförderung der Aufklärung (Lands Uppfroedingar felag) mandi) erschien 1819 von Oddsen. Im Jahre 1822 ward die die isländische Gesellschaft für Literatur (Bokmenta felag), und Sage von den Waffenbrüdern Thorgeir und Thormod (Fostdie alte Gesellschaft für isländische Literatur (Loerdoms liste broedra Saga) bekannt gemacht. Außerdem erschienen noch meh. felag) welche mit der ersten nunmehr vereinigt ist. rere Biographién ausgezeichneter Jsländer, ascetische und öfo. nomische Schriften.

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Auf Kosten der Lauds Uppfcoedingar felag wurde von Stephensen (1804) die „Heimskringla» und ein Leben des Snorro Sturleson herausgegeben. Ferner wurde eine Übeseßung von In Paris erscheint jest „Voyage à Athènes et à Constan Galletti's Allgemeiner Weltkunde» besorgt. Stephensen schrieb tinople; ou Collection de portraits, vues et costumes grecs et „Denkwürdigkeiten des 18. Jahrhunderts" (Eptirmoeli 18 All- ottomans, peints d'après nature, en 1819." Die Portraits, Andeer). Eine Historische Zeitschrift" (Minnisvendi Tidendi) ers sichten und Costumes hind lithographirt und colorirt von Louis schien von 1799 1804; anfänglich durch Stephensen, zuleht Dupré, einem Schüler David's. Bis jetzt sind drey Lieferun. durch Finn Magnusen herausgegeben. Was die Gesellschaft gen davon erschienen; das ganze Werk soll aus zehn bestehen, sonst noch drucken ließ, besteht in einer Ausgabe von Psalmen und jede Lieferung enthält vier Blätter. Es ist also gewisser. in Gebeth und Schulbüchern. maßen ein Seitenstück zu dem Werke des liefländischen Barons

"

Die isländische Gesellschaft für Literatur, in den Jahren Otto von Stackelberg über die Costums der Neugriechen, daß 1815 und 1816 durch den Professor Rask gestiftet, besteht in er, nach einem fünfjährigen Aufenthalte in Griechenland (in zwey Abtheilungen, deren eine ihren Siß auf Island hat, die den Jahren 181015), gegenwärtig in Rom unter seinen andere aber in Kopenhagen. Unter den Shaften, welche diese Augen lithographiren und coloriren läßt.

Redacteur: Joseph Freggere voa Hormayr. Gedruckt und im Berlage bey Franz Ludwig.

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Blicke auf die Wiener, Bühnen.

(28).

(Fortsehung der Theaterartikel von 1826, Nr. 122, 125, 127, 142, 145, 151, und 1827, Nr. 17, 20 und 22.)

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tät und am rechten Orte mit verwebte, gemüthvolle Sub. jectivitât. Sein bereits 1817 erschienener Ernst von Schwaben, ist nicht seine einzige dramatische Arbeit. 1819 farieb er auf die Preisfrage der Münchner. Hofs Dem em Vernehmen nach, wird das Benefice der, seit so bühne, feinen, nicht minder trefflichen Ludwig den vielen Jahren so vielseitig verdienten Regisseurs der Hofs Bayern, dasselbe Sujet, das Wir aus Zieglers, burgbühne, uns dießmahl kein Gegenstück des „Richard unsäglich veralteter Fürstengröße" kennen. Beyde von Franken", oder des „Bräutigam von Mexiko" und Stücke hat dieses Archiv bereits im Jahrgang 1821 ums auch ein Werk von ganz anderem Kunstwerth als „Adel. ständlich gewürdiget. Herzog Ernst, seit mehr als einem ma" geben, würdig sich anzureihen an den Ottokar und halben Jahrtausend, der Gegenstand des Heldenlies an jene Meisterdarstellung von Lear, womit diese ausge: des, wie der Volkssage, bat in ganz Deutschland unzeichneten Künstler Uns vor zwey und vor fünf Jahren er gemein angesprochen. Möchte sich doch die Kunde bestås freuten, Ludwig Uhlands, „Herzog Ernst von tigen, daß der treffliche Uhland (jezt Rechtsfreund in Stutt Schwaben," der in soferne auch ein vaterländi, gard und Ausschuß der Stände,) ein Kenner und warmer iches, historisches Stück heißen mag, als Ernst ein Ens Freund der ältern Habsburgischen Geschichten, sich kel unsers ersten österreichischen Markgrafen, Leopolds des einen überaus romantischen Stoff aus denselben zum Ge Erlauchten, war. Gisela, Ernsts Mutter, war in erster genstand einer neuen dramatischen Dichtung erkohren habe. Ehe, Leopolds Sohne, dem Babenberger Ernest dem älte. Wir rufen nun den Inhalt dieses trefflichen dramatischen ren, Herzog zu Schwaben vermählt. Nach dessen unglück. Gedichtes unfern Lesern wieder ins Gedächtniß zurück. lichem Ende auf der Jagd aber, entführte sie der Frankens Giselas Oheim Rudolph, der Schattenkönig von herzog Conrad, nach dem Tode Heinrichs II. 1024 Kaiser, Burgund, ein kinderloser Greis, „der niemahls Jünge unter dem Nahmen Conrads II. der Salier. Gisela, ling noch Mann gewesen," seiner übermüthigen Vasallen eine der erhabensten Frauen aller Zeiten, geb vielen Dich nicht mehr mächtig, seßte Conrads Vorfahr, den leßten tungen den erwünschten Stoff von den Reimen des fränki: Sachsenkaiser, Heinrich den Heiligen zum Erben ein. schen Mönchs, bis auf Kozebue und Uhland. Ludwig Doch Heinrich starb noch früher, als der abgelebte Rus Uhland, geboren den 26. April 1787 zu Tübingen und dolph. Galt jener Erbvertrag dem Haupt des Reichs, an der dortigen Hochschule gebildet, wo sein Großvater so trat jeßt Giselas Gatte, Kaiser Conrad ein, galt ein berühmter Theolog war, späterhin in Paris, historis er der Blutsverwandtschaft, so erwachte das uns schen Studien gewidmet, deren Resultat seine „Geschichte streitige Rest des Erstgebornen Gisela's aus erster Ebe, der Poesie des hohenstauffischen Zeitalters" seyn soll, ist des Herzogs Ernst zu Schwaben, und da der schwache Ruals einer der ersten lyrischen Dichter deutscher Zunge längst dolph sich nicht selber aussprechen wollte, ergriff Ernst für bekannt und in der Ballade ein unüberbothenes Muster, seinen Anspruch die Waffen. Aber nach mandem Glüs durch tiefe Sehnsucht nach altväterlicher Ächtheit und Herr, ceswechsel verließen ihn auf dem Tage zu Ulm, all seine lichkeit, durch mahlerische Naturanschauung, durch Wahr: Saffen. Auf Gnade und Ungnade mußte er sich ergeben heit und Zartheit der Empfindung, durch reiche Objectivis und kam als Gefangener zum Felfen Giebichenstein an der

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