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Saale. In solcher Noth und tiefen Schmach blieb einzig, lig verzichtet der früher gealterte Ernst jeden Anspruch auf Graf Werner von Kyburg ihm getreu, der Freund Burgund, willig schwört er, nie ju rächen, was zu Ulm und Führer seiner Jugend, zeither in der Ucht und flüchtig. an ihm geschehen. Es wird aber noch gefodert, er solle den 1. Act. In der Kaiserpfalz zu Aachen ist eben der fest. geåchteten, ihm einzig getreuen Werner, in Schwaben liche Krönungsrag des jungen Heinrich, (Sohn des Con- nirgend dulden, ja ihn fangen lassen zu des Reiches Haft. rad und der Gisela) angebrochen. Die hohe Kaiserinn „Die Treue (antwortet Ernst:")" naht an diesem großen Tage sich die erste Bittende. Conrad ist ihren Wünschen für die Befreyung des geliebten Sobe nes zuvorgekommen, führt Ermiten in die Arme seiner ents zückten Mutter und aufs neue belehnt er ihn mit Schwa bens Herzogthum. Nur muß Gisela geloben; nimmer ihm zu Hülfe zu seyn, ihn nicht ju retten, wenn er nach jest in seinem Troge beharre und die Bedingungen seiner Be gnadigung verwerfe. Es geht zur Krönung.

Im Versammlungssaale rathschlagen indessen Ernsts alte Feinde, der Kanzler Warmann, Fürst von Constanz and sein Neffe, Graf Mangold von Veringen, (ein kühe ner, junger Held wie Ernst und durch die erhabene Ub. kunft, eben so werth, selbst Schwabens Herzog zu seyn, -jugleich einer aus denen, die auf dem Ulmer - Tag von Ernst gewißen, der sich jetzt beschämt und vernichtet fühlt.) Ihn, der wohl die Waffen tenne, nicht den Welt louf, nicht den Hof, tröstet der staatskluge Kanzler :

Wohl wahr, es kommen Augenblicke, wo
Die kampfbewegte Welt mit einem Schlag
Zum sel'gen Paradies verwandelt scheint.
Der Wolf hat sich zum Lamme hingestreckt
Der Geyer nistet mit der frommen Taube.
So waltet heut im kaiserlichen Haus
Vertrauen, Liebe, Segnung. Und gewiß
Wenn Wir feindsel'gen Sinnes verdächtig sind,
Geziemt es schweigend uns zurück zusteh'n.
Doch oft am Abend noch des klaren Tags

Des wolkenlosen, steigt Gewitter auf

Mit aller Elemente wildem Kampf.
Dem Herzog wurmt es ewig um Burgund,
Vertrauen sog er nicht im Kerter ein.
Brauch'st nicht den Zwist zu schüren, aber fest
Mußt du dich stellen, mußt auf das nur bauen
Was tief in menschlicher Natur beruht
Auf der Gewalten ew'gem Gegensaß,
Selbst wenn du augenblicklich tiefer stehst,
Wenn fremde Neigung den Gebiether faßt,
Bleib unermüdlich nuz in deinem Dienst!

Die Herzensregung, die Begeist'rung weicht,
Das ewige Bedürfniß kehrt zurück
Du wirst hervorgerufen und bewährt
Bist du in deiner Unentbehrlichkeit.

Die Treue sey des deutschen Volkes Ruhm,
So hört' ich's fagen und ich glaub' es fest,
Troß allem, was ich Bitteres erfuhr!
Ihr selbst o Kaiser, höchstes Haupt des Volks,
Das man um Treue rühmet, habt noch jüngst
Was von Verrath ihr denkt, so schön bewährt.
Als Misiko, der junge Pohlenfürst,
Gedrängt von Eurer Waffen Ungestümm
Zu Othelrich, dem Böhmenherzog, floh,
Und dieser, um den Zorn, den ihr ihm tragt
Zu fühnen, Euch den Flüchtling anerboth,
Da wandtet ihr euch mit Verachtung ab.
Was Ihr vom Feind, vom Fremdlinge verschmäht
Könnt ihr's verlangen von dem eignen Sohn,
Vom deutschen Fürsten? Nein! Ihr könnt'
es nicht.

--

Erzürnt dringt Conrad auf diesen Eid. Es handle sich nicht bloß ums Herzogthum, oder um fernere Gefangens schaft, sondern darum, was er zu Ulm mühsam noch von ihm abgelenket um die Reichs acht und der Kirche Banne fluch. Ernst erwiedert: zwar sey er im Kerker grau und mürbe geworden, doch nicht so ganz zerbrochen und zernich. tet, daß er den verriethe, der ihm einzig treu geblieben! - Conrad erhebt sich, gibt das Herzogthum dem jüngern Bruder Hermann, erklärt „Ernsten, vormahls Her. zog zu Schwaben als Reichsfeind, als offenbaren ter, erlaubt männiglich sein Leib und Leben und wie er jezt diesen Handschuh von sich werfe, wie dieser zertreten werde, soll auch er verworfen und zertreten seyn!"

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1. Act. Der landflüchtige Ernst an der wald. umbüschten Heerstraße, blickt sehnsüchtig nach dem Dom von Basel hinüber. Zwey edle Reiter ziehen durch den Wald, der wilde Graf Odo von Champagne (einst Ernits Bundesfreund und Nebenbuhler um Burgund) und der ehrwürdige Graf Hugo von Egisheim, Vater Edelgards, der Geliebten Ernsts. Hugo warnt den ehrgeizigen Odo vor der Burgunder Wankelmuth. Er faßt seine Hand, mahnend, nicht neuen Kriegesbrand zu schleudern. Ernst hervortretend faßt seines Mantels Saum: Ein Bettler zerrt mich hier, der andere dort." Was bettelst du? (murrt Odo) das Erbe von Burgund" erwiedert Ernst. Odo verwirft ihn. „Als Herzog, hoch zu Roß, an Heeresspige habe er ihn erwartet und Wil dieß sey in seiner Macht gestanden. Für den landverwiese

Die alte Weisheit dieser Lehre bestätigt sich nur zu bald. Der Zug der vollbrachten Krönung rauscht heran und die Belehnung mit Schwabens Herzogthume beginnt.

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nen Werner habe er ihn betrogen und komme von daher aber so ganz geändert, der den Fürsten damahls demuthsein weggejagter Bettler, dem er mit Gewalt den Purpur voll das Haupt geneigt, aber es jest mächtig emporgewor um die nackten Lenden schlingen folle! Damit stürmt er fen, weil ihn verlangt. fort. Den tief gerührten Hugo, fleht Ernst in seinem tiefsten Elend nur um eines:

Hat deine Tochter, wenn einmahl von mir,
Bon meinem Mißgefchick die Rede war,
Hat sie, ich meine nicht, um mich geweint,
Nein! ob das Wug' ihr flüchtig überlief,
Nur wie ein leichter Hauch den Spiegel trübt ?
Ob fie, gefeufget nicht, nein! tiefer nur
Geathmet, wie man oft im Traume pflegt?

Viel ernster, feyerlicher sey sie geworden, die jung fräuliche Witwe, sie habe sich ganz der Sorge für Arme und Kranke, für Pilger und Gefangene hingegeben (sagt der Vater und fahrt fort):

Bis nun die Vothschaft kam,

Daß du mit Acht belegt und Kirchen bann,
Da bath fte freundlich eines Morgens mich
Sie zu begleiten zum Ottilienberg.

Du kennst das Kloster, das von seiner Höl
Das schöne Elsaß weithin überschaut.

Als sie vom Zelter dort gestiegen war

Und in der Hand den Ring der Pforte hielt

Da sprach sie: „Wohlgelegen ist dieß Stift,
Man sieht von seiner Schwelle weit umher

Die Städe' und Burgen, Fluß und Feld und Hain
und allen Reichthum dieser schönen Welt,

So freundlich und so blühend hingelegt,

Daß, wem nicht alles Erde n g l ü ck er starb,

--

Nach Unbeschränktheit, nach Alleinherrschaft,

Und nach der Erblichkeit in seinem Stamm.
Die ihn erwählten, tritt er in den Staub.
Den Conrad, den er jenesmahl geküßt,
Hat er genöthigt, nach dem Schwert zu greifen.
Des Reichs verwiesen ist der graue Welfa
Der Herzog Adalbert von Kärnthen irrt
Mit seinen Söhnen heimathlos umher..
Und du, mein Herzog, o wie hat er dich

Bom Unbeginn verfolgt, beraubt, zerknirscht?:

Der löwenkühne Werner wirst sich zur Erde in tiefs fter Huldigung vor dem in Selbstverbannung und in freyers korner Schmach vor ihm stehenden Ernst, der einzige, der ihn noch Herzog nennt und fein einziger Lebensmann bis zum leßten Hauch. Er mahnt ihn in des Schwarzwalds dichte Schatten, zu seinen freudigen Schwa ben zu eilen. Ernst folgt. Siehst du hier?" (shließt: Werner den Act.).

Den Handsch nh, den ich aus dem Koller zieh’;
Er word vom Kaiser ia den Staub geschleudert,
Daß er verfchmähet und zertreten sey,

Der Kriegsknecht hob ihn auf und gab ihn mir

Und dieser Handschuh liegt an meiner Brust.

III. Act. Im Kaiserpallast scheidet Gisela vom Gras

fen Hugo, welcher nach Burgund gehend, dem Kaiser und

Wem nicht die Hoffnung ganz entwurzelt ist, Ernsten zu dienen. hofft, jenem das Land gegen König Rus

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dolphs Schwäche und gegen Ados unbändigen Ehrgeiz u wahren, diefem, weil, (fey ein Mahl. Burgund gesichert,). Conrad geneigter seyn werde, die Acht von des Herzogs Haupte zu nehmen. Lief bewegt, entläßt Gisela den Braftvollen Greis:

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Noch Eins:

Wenn ihr jeßt wieder das. Ottilienstift-
Besucht, und Edelgardans Gitter_tritt,
Grüßt sie von mir.

Ach! Wie des Vaters Stolz darin besteht

Den Sohn gekrönt zu seh'n mit Ruhm und Macht,
So ist's der Mutter Wonne, wenn der Sohn
Einher tritt mit der jugendlichen Braut,
Der Liebenden, die ihm das Leben schmückt.
Umsonst hab' ich die Arme aufgethan
So freudigem. Empfang ! –

So fagte sie dem Frd'schen Lebewohl! (ab) Dem schmerzvoll seine gänzliche Berlaffenheit empfindenden Ernst vertritt ein Kriegsknecht plößlich den Weg. Es ist sein treuer Werner, der in gleichem Aus genblicke von seiner Wiedereinsehung und von seiner ch. tung gehört und sogleich „nach der Fährte dieses edlen Wils des" gelaufen. Die armen Freunde seßen sich zusommen im dunklen Eichenwald, als wäre Ernst wieder Herzog und mahlte hier Mittag auf lustiger Jagd. - Werner schildert gar die Ostmark bedrohe, sey ganz Schwaben in dumpfer des deutschen Volkes ganze Größe in der zwischen beyden Gährung, weil Ernst und Werner an der Spige einer fränkischen Conraden hin und her schwankenden Königs, kriegerischen Schaar durch den Schwarzwald streifen. wahl, die endlich den ältern Conrad getroffen, der sich Niemand glaube an Ernst's Gefangenschaft. Der Volkswahn

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-

Graf Mangold bringt die Kunde, indeß der lln.

--

laffe ihn wunderbare Reisen durchs Morgenland thun und Gisela antwortet in einer, das innerste Herz bewegen. beschuldige den scharfen Strahl fremder Sonne feines früs den Rede:

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Du aber, der du strafend vor mich trittst
Und mir die Krone werfen willst vom Haupt,
Und mir das Herz erdrücken in der Brust,
Was thatest du, das dich berechtigte:
Mich zu vernichten, sprich, was thatest du?
Den Stein hast du gehöhlt mit deinen Knieen,
Dich selbst hast du zerfleischt, ob dir gleich
Der, den dein Speer gefällt, so schön verzieh!
Dein Werk ist todt, unfruchtbar all Dein Thun.
Und wenn du nun durch deutsche Gauen wallst,
Und siehst die Burgen glänzen auf den Höh'n
Und siehst die Ritter reiten durch das Thal
Und siehst die Kinder spielen vor der Thür,
Mußt Du nicht schamroth werden vor dir se lb ft,
Daß du so leblos, durch das Leben geh'st!
Ist keine Unschuld mehr bedrängt? Ist kein
Unglücklicher, der tapfern Arm's bedarf?
Frrt nicht dein Herzog, dem den Vater du
Erschlagen, irrt er hilflos nicht umher?
O läge nicht der Eid vor meinem Mund,
Wär' nicht verfchüttet mein lebend'ger Quell,
Ich wollte mit dir ringen, finst'rer Geist!
Und wie die Sonn' ins Mark der Erde dringt
Und aus dem Boden treibt die grüne Saat,
So wollt' ich dich ergreifen todtés Herz
Und bersten sollte mir dein starrend Eis! (ab)

Der ehrgeizige, aber dennoch edleren Gefühlen nicht entfremdete Mangold, ein Werkzeug der listigen Plane feines Oheims, des Kanzlers Warmann, eilt seiner neuen ·Bestimmung entgegen. - Gisela in Angst und Schmerz versunken erblickt einen Pilger im Säulengang, der ihr Gebeth inbrünstig begleitet und sich von einer grausen That getrieben bekennt. Es ist der Schwar benritter, Aldalbert von Falkenstein, vom heiligen Grab als Büffer wiederkehrend. Er wars gewesen, der Gis selas ersten Garten, Herzog Ernst, in unvorsichtiger Jagds Adalbert wird verwandelt, wie in einen Wunderbrunn lust, statt des verfolgten Hirschen, mit dem Speere getrof hineingetaucht, eilt, „Heil! dem hohen Weibe," fen und getödtet. „Gisela soll mein nicht vergessen, rufend, ihrem Sohn mit Glut und Blut hülfreiche Hand fie soll ihr Witwenthum bewahren," war sein lehtes Wort zu leisten. an den verzweifelnden Adalbert gewesen. Weil dieß verges, IV. Act. Ernst im Dunkel des Schwarzwaldes sen ward, was er sterbend befohlen, darum, meint Adalbert, am Fuße von Adalberts Burg, Falkenstein, schläft in Wer. laffe der Ermordete nimmer von ihm, darum treibe es ihn ners Schooße: Der Pilger Adalbert eilt herben, öffe unskät durch die Welt! — Gisela erzählt zur Rechtfertigung, net den Geächteten seine Burg, beruft seinen jungen Sohn wie nöthig ihre Kinder eines Vogts bedurften, wie Rite aus dem Kloster, für Ernst, sein legtes Herzblut zu_ver: terschaft und Volk in sie gedrungen, wie Conrad, eine sprigen, indem naht sich ein Trauerzug. Der kleine ÜberZierde des deutschen Vaterlandes um sie gewerben und sie rest der tapfern Schwaben, die mit Ernest's Bruder Hers dann aus ihrer Witwensiedeley entführt habe. Adal, mann in Italien gestritten und auf die der Seuche mörde. bert mahnt sie, wie der vermeinte Hort der Ihrigen, ihr rischer Thau gefallen. Warin, ihrem Anführer hat der Unterdrücker geworden, wie Kaiser Heinrich und die Kirche sterbende Hermann befohlen, Ernsten das Banner des ihm sich diesem Bunde Blutsverwandter widerseßt, mahnt sie entrissenen Herzogthums zurückzubringen. Nur für ihn ihm zu entsagen, nicht ihren Kindern abzuschwören. habe ers geführt, nur für ihn mit Ruhm bekränzt. Durch

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diese Schaar verstärkt sich Ernst: „ herrlich (flagt er) Sohn?” frågt Gisela. „Dort trägt man ihn todt hin. tret ich in mein Herzogthum! des Vaters Mörder öffnet ab," antwortet Adalbert dem Kaiser und dem schwer ges mir sein Schloß.

"

Des Bruders Leichenzug ist mein Gefolge!"

troffnen Warmann - und Gisela'n das Zelt auftbuend: Hier schläft er in Freundes Arm."-Graf Hugo Egisheim kömmt mit großer Bothschaft:

Ganz andere Gedanken gibt des jungen Herrmann von Tod und die Erledigung des schwäbischen Herzogthums, dem Warmann und Mangold. Beyde halten es für sichere Beute. Indem meldet die Vorwache einen fremden Kriegsmann. Es ist der Werner, der dem verwandten Ma ne gold, einst seinem tapfern Waffenbruder, ans Herz spricht und ihn zu Ernst herüberziehen will. — Warmann endigt mit seinem Ansehen das seltsame Gespräch: du erschienst zu spät (ruft Mangold) ich bin geschleudert und ihr seyd zermalm t." - und Werner fügt noch eine Mahnung bey:

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Der Seinen Eines, aus den Lüften fällt,
So schießt er nieder und vertilgts. Wenn du
Mir in der Schlacht begegnest, sich dich vor!
Mangold rückt heran und Alles rüstet sich auf der Burg
Falkenstein zu Sieg oder Tod. Ernst verlangt von Adal
bert, er folle ihm den erblaßten Mantel umhängen, den
· einst sein Vater auf der unglückseligen Jagd getragen: ·
Gib her! der Leßte meines Stamm's geh' ich
Der Schlacht entgegen, die entscheiden wird,
Ob dieser welke Scharlach neu erblühen,

Dieß trübe Wappen neu erglänzen foll?

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Ein zweytes Angebinde sendet euch
Der König Rudolph, der in Gott entschlief,
Hinscheidend übergab er's meiner Hand:
Es sind die Reichskleinode von Burgund.
Conrad ziert damit den jungen König Heinrich.
„Das also (endigt Gisela)."

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Doch rühren wird es spät noch manches Herz, Wenn man die Kunde singet oder sagt: Vom Herzog Ernst und Werner seinem Freund, Von ihrer Trewe, die der Tod bewährt. Alles Herrliche aus dieser geschichtlichen Dichtung aus zuziehen, würde diese Andeutungen allzuweit ausgedehnt haben. An keinem deutschen Herzen, werden die vielen und V. Act. Graf Odo hat Burgund erregt und langt großen Schönbeiten verloren geben. Wenige der neuer › sogar nach Italiens eiserner Krone. Der Magyare verwüs sten Dichtungen haben eine solche, lebenskräftige Ader und stet die Marken. Darum erscheint Conrad schnell in Mans ein solches, kerngesundes Mark aufzuweisen, wie die dragolds Lager, vordersamst Schwaben zu beruhigen. Man matischen, und wie die lyrischen Dichtungen Uhgold hat bisher die Geächteten nur eingeschlossen und aus- lands. Insonderheit nehmen in diesem Ernst von gehungert. Jest brechen sie selber zum Kampfe hervor, Schwaben, milde Ruhe und gewaltige Bewegung zus gegen die ungeheure Übermacht. Ein Todesengel, ragt der gleich, jedes Intereffe in Anspruch. Die hohe Würde Werner aus allen vor. Nicht den einzelnen Mann schlägt und die Mutterzärtlichkeit Giselas, des Kaisers klarer er, er schlägt die ganze haar. Tödtlich verwundet, und unbeugsam fester Herrschersinn, die Weltkenntniß und verhaucht er in Ernsts Armen den legten Athem. — Mangold Weltklugheit im Kanzler Warmann, — der Greis Udals fordert Ernsten zur Ergebung auf. - Jezt sey der Wer, bert, entlich jener so schön abgestuffte, unübertreffliche Cons ner todt, „die Fackel und das Heerhorn alles Streites," traft der drey Heldenjünglinge, des sanften und milden jest könne der Kaiser verzeihen, aber Ernst tödtet den gleichwohl so muthigen und entschlossenen Ernst, seines Mangold und sinkt gleich darauf selber mit dem Ausruf:

Die Welt hat uns verworfen,

Der Himmel nimmt uns auf. Mein Werner!
Adalbert, der in diesem Blutkampf auch den Sohn

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bis in den Tod getreuen Freundes, des gewaltigen We re ner, einer wahrhaft homerischen Gestalt, - endlich des unternehmenden und durch hohe Abkunft und Waffenruhm nicht minder glänzenden Mangolds ungeduldiger Ehrs verloren, legt die todten Freunde in das Zelt und schließt geiz ein Contrast, der durch die Gewalt der Ereignisse den Vorhang. Der Kaiser,

Gisela, der junge Kö, zulegt alle drey, in jenem mächtigsten Vermittler, im Tode nig Heinrich, der Kanzler Warmann eilen herbey. Wo vereint. ist mein Hauptmann?" frågt Conrad, wo ist mein

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Anzeiger der österreichischen Literatur. schen Werke Eberhards, deffen wir Deutsche uns rühmen dür.

(Fortseßung.)

246. Italienische Literatur.

fen, nicht gleich kömmt. Darauf verbreitet sich diese Übersicht über die neuen Commentare zu verschiedenen großen Classikern Italiens, Petrarca, Boccacio, Dante, Lorenz von Medicis, Ariost, Tasso u. f. w. Wer mit der italienischen Literatur vers

Die biblioteca italiana. Jänner und Februar traut ist, und es weiß, wie die Italiener ihre Classiker zu com. 1826. Die Hauptquelle für die Kenntniß der neuesten italieni. mentiren pflegen, wird mit Recht nicht viel erwarten. Die in schen Literatur ist unstreitig die in diesem Archive regelmässig den Zeiten der großen Classiker Italiens schon so ungezügelte angezeigte in Mayland erscheinende Biblioteca italiana. Man Wuth, Alles zu allegorisiren, und so den einfachsten Sinn zu findet darin nicht nur eine ausführliche Würdigung der vorzüg. verdrehen, scheint noch nicht ganz erstorben zu seyn. In Bes licheren unter den erschienenen Werken, sondern auch interess treff der Griechen und Römer werden die interessanten Entdes fante Correspondenz. Nachrichten, und eine stete Übersicht der kungen von Aucher, Mai und Peyron mit verdientem Berfalle übrigen wissenschaftlichen Journale Italiens. Besonders em: erwähnt. Besonders hat Angelo Mai das ganze gebildete vfehlenswerth ist aber die Biblioteca italiana noch durch eine Europa zu seinem Schuldner gemacht. Die Überschung der Reihe von Abhandlungen aus dem Gebiethe der Mechanik, Odyssee Homers durch Pindemonte erheben die Herausgeber Physik, Ökonomie 2c., die sich darin finden. Seit dem Entstes der Biblioteca italiana über alle, früher erschienenen. Nicht hen dieser lobenswerthen Unternehmung ward die Redaction minder treffend ist das, was sie über die häufigen Überseßun. und Herausgabe durch den rühmlich bekannten Acerbi besorgt, gen aus dem Französischen fagen. An Novellen und Romanen der aber mit dem Ende des Jahrganges 1825 davon abgetres ist eine gänzliche Armuth. Unter der Rubrik: epische Poe. ten ist. Indessen ist das Journal in gleichem Geiste und bey sie werden vier Epopöen angezeigt, die mit so vielen andern den nähmlichen Mitarbeitern im Jahre 1826 unter der Redac. aus Italiens frühern Zeiten wohl nicht auf dem Lethe oben tion von Pironi, Carlini und Fumagalli fortgefeßt worden, schwimmen werden. Manchmahl ist die italienische Kritik von und gereicht unter ihrer Leitung zu einer nicht unbedeutenden mißverstandener Liebe des Einheimischen bestochen, und daraus Zierde des immer lebhafter, ausgedehnter und gründlicher wer. lassen sich die Lobsprüche erklären, die manchen dramatischen denden kritischen Strebens in Italien. Wichtig ist die von Zeit Producten ertheilt werden. Denn obgleich die Italiener ihrèn zu Zeit ben Erscheinen eines neuen Jahrganges von der Re. Alfieri nur den Großen nennen: so ließe sich doch sehr leicht daction verfaßte Übersicht der italienischen Literatur. Der ges zeigen, wie unendlich weit sie im Tragischen hinter den Eng, genwärtig vor uns liegende Jahrgang 1826 enthält im Jåne ländern und Deutschen zurück stehen. Mit Freuden lesen wir, ner. und Februarhefte eine solche Übersicht vom An. daß die unsterblichen Schöpfungen Shakespeares den Gelehrten fange des Jahres 1821 bis zum Ende des Jahres 1825. Es sey und dem großen Publicum anfangen zugänglicher zu werden. uns erlaubt, daraus das Interessanteste in gedrängtem Aus. Leoni wird durch seine Überseßung Shakespeares gewiß viel zuge hervorzuheben und mitzutheilen, wie auch nicht minder dazu beytragen. So steigt denn der unsterbliche Britte von hier und da Bemerkungen darüber zu machen.

Jahr zu Jahr in der Bewunderung der gebildeten Welt. Nur Nach einer im Eingange gegebenen kurzen Erklärung über glauben wir hier unsere Meinung unumwunden aussprechen zu den Ursprung der literarisch kritischen Journalen mit besonde müssen, nähmlich, daß wir eine übersehung Shakespeares, die rer Rücksicht auf Italien, wird in der ersten Abtheilung dieser allen Anforderungen entspreche, ins Französische, Spanische Übersicht von den freyen Künsten und Wissenschaften, in der oder Italienische für kaum möglich halten, und daß die, der zweyten von den mechanischen Künsten und Wissenschaften ge. brittischen, so nahverwandte deutsche Sprache die einzige sey, handelt. Ohne dieser Eintheilung unsern Beyfall zu geben, die in der bey einer Übertragung sein Geist lo lebendig, wie im uns vielmehr unverständlich vorkommt, da unter der zweyten Original, wohnen könne. Wie sehr aber die Urtheile über dies eben genannten Abtheilung auch Philosophie, Medicin 2c. ein, sen Stolz Englands noch in Italien schwankend und unbes gereihet erscheinen, sey es uns genug, eine Skizze dieser Über. gründet seyen, wie wenig man noch seinen Genius fasse, sehen sicht zu entwerfen. wir aus den eigenen Worten der Herausgeber der Biblioteca

Das Gemählde wird mit der Aufzählung dessen eröffnet, italiana, wo ihm noch tausend Rohheiten, aus seiner Erzie was im Gebiethe der Philologie Bemerkenswerthes in den hung und dem Geiste seiner Zeit hervorgehend vorgeworfen fünf Jahren von 18211826 in Italien ans Licht getreten werden, wie nicht minder die Vermischung des Komischen und ist. Mit Recht schreiben die Herausgeber, daß durch die nach des Tragischen. Die Beweise dieser Behauptung sind nicht am Österreichs Besißnahme von dem lombardisch- venetianischen Glücklichsten gewählt. Wann wird man doch aufhören, es Sha, Königreiche geschehene neue Organisation der Gymnasien, die kespeare'n zum Verbrechen zu machen, daß er auf dem Pfade vaterländische Jugend von manchen veralteten und pedantischen der Natur ging; und gerade das zu tadeln, worin er die dra Fesseln befreyt worden sey. Was das wichtige Werk des Rite matischen Dichter alter und neuer Zeit so weit übertrifft? ters Monti: Vorschlag einiger Verbesserungen und Was das Lustspiel angeht, so wird selbst eingestanden, daß Zusäße zu dem Wörterbuche der Crusca, für die die leßten fünf Jahre nichts Ausgezeichnetes in diesem Fache Kultur der italienischen Sprache sey, haben wir schon berührt. geliefert haben. Unter den lyrischen Dichtern werden mit Prassi's Versuch über die Synonimen der italienischen verdientem Lobe Monti, Pindemonte, Rosini, Teresa Alba. Sprache ist nicht ohne Verdienst, wenn er auch dem classis reli - Vordoni, 2c. 2c. angeführt.

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