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Nun verbreitet sich die gedachte Übersicht über einen der und Ciampi. Was Luigi Lanzi über die alte Bildhauerey ge. wichtigsten Zweige der Literatur, die Geschichte. Mit Recht schrieben, ist selbst im Auslande rühmlich bekannt. Auch Guats mißbilligen die Herausgeber die Unzahl der erscheinenden Com tani. Zannoni und Fea find würdige Nahmen. pendien; und verweilen mit Auszeichnung bey Bossi's Ge. Über Ausgrabungen von Alterthümern werden interessante schichte des alten und neuen Italiens, bey seiner Nachrichten mitgetheilt, wobey zugleich erwähnt wird, daß die Geschichte Spaniens, und bey Rampoldi's moslimi« Prachtausgabe der Werke des großen Alterthumskundigen, Ens fchen Annalen, bey denen die Vernachlässigung des Styls nio Quirino Visconti ihrer Vollendung nahe sey. getadelt wird. Durch das Juteresse und die Wichtigkeit des Sestini's und Borghest's neue Forschungen im Fache der Stoffes glauben wir Fanuici's Gefchichte der drey be, Numismatik erregen lebhafte Theilnahme, wie auch die. rühmten Seevölker Italiens, der Venetianer, Entdeckung und Erläuterung einiger interessanten Inschriften, Genueser und Pifaner zu den glücklichsten Geschenken von denen in der Übersicht Meldung gemacht wird.` der leßten fünf Jahre für die Bereicherung der historischen Lis Das Ende der ersten Abtheilung derselben handelt von teratur, rechnen zu dürfen. Mit verdientem Ruhme wird das den schönen Künsten und dem Zustande des öffentlichen Unters Nationalwerk des Grafen Pompeo Litta, über die be. richtes, und es wird erwähnt, welche literarische Werke in rühmten Familien Italiens gepriesen, und auch wir Bezug auf erstere erschienen sind. Vorzüglich wichtig scheint haben uns schon darüber ausgesprochen. Die Herausgeber der uns aber das zu seyn, was über den öffentlichen Unterricht Bibliotheca italiana bewundern das großmüthige und kühne gesagt wird.

Unternehmen eines Privaten in Betracht der ungeheuern Mühe Die zweyte Abtheilung wird mit der Philosophie eröff und des Aufwandes, bedauern aber zugleich, daß die Zeitver. net, und den Werken Galuppi's und Pioja's das verdiente Lob hältnisse dem Gedeihen eines so ehrenvollen und großartigen ertheilt. Beyde übertrifft aber Tamburini durch seine Winte Werkes so ungünstig sich zeigen, indem selbst in Italien die An. über die Vervollkommnung des menschlichen Ges zahl der Pränumeranten äußerst gering sen. Als vorzüglich wich. schlechtes.

tig und in typographischer Hinsicht besonders reich ausgestattet In der Jurisprudenz ist zuni's Wörterbuch des wird auch das Werk des Majors Vacani, über die Felds Handelsrechtes unserm Ermessen nach das wichtigste der. züge und Belagerungen der Italiener in Spa angeführten Werke, wie auch das Verzeichniß der im nien, angeführt. Aber Alles andere an typographischer Pracht Mayländischen von 1765 — 1821 erlaffenen Gefeße und an Reichthum der Kupfer zurück lassend, ist das wohlbe, und Verordnungen, bedeutend ist. Fannte Unternehmen des Doctors Ferrario über das In der Statistik ist Quadri's Geschichte dieser Wissen. Costüm der alten und neuen Völker, welches troß schaft nicht unwichtig zu nennen. der ungeheuern Kosten sich seiner glücklichen Vollendung nähert.

Ferner wird Rechenschaft gegeben, was in der Mathes Auch wir wünschen diesem in den Jahrbüchern der italienischen matik und Mech a nik geleistet würde, in der Astrono. Typographie Epoche machenden Werke die Unterstüßung und mie Santini's und Piazzi's Werke hervor gehoben, und in den glücklichen Fortgang, den es in jeder Rücksicht so volkome der Physik das Handbuch des Prof. Racagni gerühmt. Auch men verdient. in der Medicin sind einige bedeutendere Erscheinungen an

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Auch im Fache der Biographie wird von einigen Wer, gezeigt, wie die Herausgabe der Werke des großen Anatomên ken gesprochen, welche selbst des Auslandes gespanntere Auf, Mascagni. Mit Theilnahme sehen wir ebenfalls, daß drey vers merksamkeit fesseln müssen. Das wichtigste darunter ist der Co. wandte Wissenschaften, die Geologie, Geognofie und dice diplomatico Colombo Americano auf Befehl Mineralogie in Italien in den lezten Jahren nicht unber des Genuesischen Rathes herausgegeben, welcher die neuesten trächtliche Fortschritte gemacht haben. Im Fache der Ökono. und überraschendsten Nachrichten enthält. Voll Interesse ist der mie wird meistens nur von Überseßungen auß fremden Spra. Versuch über Cosimo, den Vater des Vaterlendes, auch ver. chen Meldung gemacht; doch sind auch interessante Abhandlun dienen die Biographie Canova's von Cicognara, gen über einzelne Theile dieser Wissenschaft besprochen, dem berühmten Geschichtschreiber der Bildhauerey, dann die In der Botanik ist Wichtiges geleistet worden. Daruns Memoiren des Michael Angelo jene ruhmvolle Erwäh. ter wird die veronesische Flora von Ciro Pollini, als nung, die ihnen zu Theil geworden ist. Theil einer Flora von ganz Oberitalien. Pizzagalli's Nachbil. Unter der Rubrik: Nekrologie wird von dem Tode dung der eßbaren und der Giftschwämme in Wachs, und Ots einiger berühmten Männer gesprochen, wodurch Italien den tavio Ferrari's Beschreibung derselben, gezählt. empfindlichsten Verlust erlitten. Solche Männer waren: ein Was im Fache der Technologie, der Metallarbei Bondi, ein Belzoni, ein Perticari, ein Assemani, ein Barbas ten und Maschinen geschehen, erhält gleichfalls die vers covi. Unter den Verfassern von Literaturgeschichten wer, diente Würdigung. Besonders aber zieht das Aufblühen der den Maffei, Ugoni und Scina besonders ausgezeichnet. Buchdruckerey in Italien, vorzüglich aber in Mayland, unsere

Die Übersicht verbreitet sich weiters über das, was in der Aufmerksamkeit an sich. Der Werth der in den Jahren Alterthumskunde in Italien gethan wurde. Über ägyps 1824 und 1825 in dem lombardischen Königreiche tische, etruskische, griechische und römische Alterthümer sind erschienenen Druckwerke, Kupferstiche und Mus einige bedeutendere Werke von Michaele Lanci, von S. Quin. sikalien, wird auf die außerordentlich bedeu tino und Gazzera erschienen, wie nicht minder von Inghirami tende Summe von 2,879,010 österreichische Lire ans

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gegeben. Der Schluß dieser interessanten und wichtigen Über.. Ein junger Dragonerofficier aus derselben Proving pas sicht enthält nebst einigen Angaben über die Academien und firte vor Ludwig XIV. die Revue, als sein, Pferd einen plögli gelehrten Gesellschaften Italiens, und die wissenschaftlichen chen Sprung machte und dadurch seinen Hut auf die Erde warf. Journale, *) noch einige Notizen über den Plan der Biblio- Einer seiner Kameraden hob ihm diesen auf. indem er ihn, mit, theka italiana, wobey zugleich Italien gegen die ungerechte seinen Degen durchstach. „Sandis» rief der Gascogner, „ich Anklage einiger Ausländer gerechtfertigt wird, daß es nähm. wollte lieber, Du hättest Dein Schwert in meinen Leib gea lich jest in trägem Schlummer unter den Lorbeern seiner großen bohrt als in meinen Hut." Der König hörte diese Antwort und Söhne aus vergangenen Jahrhunderten ruhe. Das fragte, warum? „Sire" antwortete der Officier, „bey dem Märtheft der Bibliotheka italiana beginnt mit Chirurg habe ich Credit, aber bey meinem Hutmacher keinen.” einer gediegenen Abhandlung über Monti's berühmtes Sprach. werk, wo sich interessante Notizen über die Geschichte der italie.

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Pavia's Denkmähler, herausgegeben vom Architecten Johann Voghera, die Lombarden beym er ßten Kreuz ¡uge, ein Gedicht in 15 Gesången von Grossi. Mayland 1826. Nur die ersten 5 Gefänge werden angezeigt. Der Anhang ent hält zerstreute Notizen, meistens literarischen und statistischen Inhalts.

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Unter den Neuigkeiten, die ehestens in England erschei nischen Sprache finden. Eben so interessant in ihrer Art sind nen werden, erregen Aufmerksamkeit: 1) Noticias secretas de die Untersuchungen des Professors Poli über die Schädel. America Der geheime Bericht über Südamerika an den lehre, wo ein Liebhaber gewiß merkwürdige Dinge lesen wird. König von Spanien, von Don Untonio de Ulloa und Don Gedachtes Heft enthält noch die Anzeige folgender neuer italies Jorge Juan; im spanischen Original, mit erläuternden nischer Werke: Anmerkungen herausgegeben von David Barry, ein Quarto.. band, mit Ulloa's Bildniß (London, Murray) Der Bericht. ward an Ferdinand VI. gesandt. Ein Theil desselben ist zwav, bekannt, aber der wichtigste Theil, der geheime Bericht, wurde nie gedruckt. Der Inhalt betrifft die ehemahligen Vicekönig. reiche der Intendanzen Neugranada (Colombia), Peru und Chile, die Verwaltung dieser Länder, die Behandlung der Im April hefte findet sich eine Ankündigung und Wür- Indianer und den grausamen Druck, den diese arglosen Mena: digung einer neuen Ausgabe des Lorenzo von Medici, einer schen von den spanischen Beamten erlitten, wichtige geographie, den Liebhabern der italienischen Literatur gewiß erfreulichen Er sche und statistische Nachrichten, besonders über Peru und Quis scheinung. Wer kennt nicht die interessante claffische Geschichte to, über die Bergwerke und den. Uckerbau, über das Betragen, Lorenzos des Prachtlieberden, von Roscoe? der Jesuiten und die Mittel, welchen der Ordeu seine Macht Wichtig ist der Brief des Hofrathes von Hammer über verdankt. 2) Vollständige Sammlung von Memoiren zur Ge die orientalischen und besonders arabischen Manuscripte, die schiste Großbritanniens, mit erläuternden Anmerkungen. Ein die ambrosianische Bibliothek enthält. Bedürfniß für die englische Biteratur! Die Sammlung beginnt

(Die Fortsetzung folgt.)

Den Ansichten des Melchiore Gioja über die mit dem Tagebuche des Sir Symonds D'Ewes, das im Jas Philofophie der Statistik, welches Werk in diesem nuar 1827 erscheint. Dann folgen die bekannten Memoiren des Hefte ausweise gewürdigt wird, können wir nicht durchaus Sir James Melville, nach der Originalhandschrift, die sich un unfern Beyfall geben, um so mehr, da es nicht zu läugnen ist ter dem Nachlasse des Grafen von Marchmont fand. Sie ents daß die Gränzen der Statistik als Wissenschaft noch keineswegs hält Stellen, die in allen frühern Ausgaben fehlen. Diese Auss allseitig genügend gezogen sind. Angezeigt sind ferner noch: gabe wird ohne Zweifel den Kritiker, in Stand seßen, die frü Sammlung der Grabmahle auf dem Kirchhofe zu Bologna. her erhobene Streitfrage zu entscheiden, ob Melville's Denks Das 8., 9. und 10. Heft, dann Inghiramis großes Werk über würdigkeiten durchgängig echt seven. Diese Zweifel hat besons, die Alterthümer. ders Guthrie in seiner Geschichte Schottlands erhoben. 3) Eine Th. B. unpartenische Lebensgeschichte des berüchtigten Richters Jeffreys. 4) Das Tagebuch eines Mitgliedes des Parlaments, das unter Cromwell und dessen Sohne von 1656 -59 soß, nach einer Handschrift im Besiße des Herrn Upcott in London, mit Anza Ein gascognischer Officier, der in dem Nuf der Bravour merkungen von J. Tomil Hutt. Die Sammlung wird viele stand, zugleich sich aber auch die bekannten Sprachfreyheiten Originalpapiere enthalten; besonders auch Protokolle der Vers erlaubte, für die seine Landsleute berühmt sind, schoß in einem handlungen des Parlaments. Sie füllen eine oft beklagte Lücke higigen Gefecht sein Pistol auf einen feindlichen Officier ab und in der Geschichte jener Zeit aus. Viele neue Thatsachen, besons rühmte sich dann gegen seinen Kameraden, so eben seinen Geg- ders auch Erläuterungen über Cromwell's Absichten, über seine ner erlegt zu haben. „Wie kann das seyn," sprach der Andere, Verwaltung und den schnellen Verfall der von ihm gegründe „ich sehe ja nichts an der Erde ?" Cap de bious," entgegnete ten Macht. 5) Briefwechsel des Grafen von Clarendon mit dem der Gascogner, „siehst Du denn nicht, daß ich ihn in Staub Grafen von Rochester, nebst Clarendon's Tagebuch von 1687 verwandelt habe?" go, das die umständlichsten Nachrichten über die Revolution enthält. Der größte Theil dieser Sammlung ist neu und aus Originalhandschriften gezogen. Singer gibt Anmerkungen dazu.

Miscellen.

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*) Mayland hat allein 8 wissenschaftliche Zeitschriften.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Archív

Geschichte, Statistik, Tüeratur und Kunst.

Mittwoch den 7. und Freytag den 9. März, 1827.

( 29 und 30)

Ornithologische Unterhaltungen,

Von Georg von Gaal..

(Fortseßung von Nr. 22, 25, 35, 41, 43, 46, 67, 77, 107,

Jahrgang 1826.

gem, fast walzenförmigen Schnabel und meist langem Halfe.. Hierber die Reiher, Schnepfen 2c.

9. Schwimmvögel, Anseres, mit Ruderfüffen; stum pfem, mit Haut überzogenen, am Rande meist gezähnel.. ten Schnabel, der sich an der Spiße des Oberkiefers mit

Blumenbach hat die Linneische Eintheilung noch genauer einem Häckchen endigt. Gånse, Enten 2. *)

bestimmt, und seßt neun Ordnungen fest, die er unter zwey Hauptabtheilungen bringt.

1.. Landvogel.

Bey den Griechen und Römern spielten die Vögel in religiöser Beziehung, eine höchst wichtige Rolle, und die Wahrsagung aus dem Gesange und Fluge derselben ging

1. Raubvögel, Accipitres, mit krummen, starken bey den erstern gewöhnlich jeder bedeutendern Unterneh ·Schnåbeln; meist kurzen, starken, knorrigen Beinen und mung voran. Prometheus, oder nach Andern Melampus, großen, gebogenen, scharfen Klauen. Hierher gehören die Amythaons Sohn, soll der Urheber derselben seyn. Nach vier ersten Geschlechter, Geyer, Falken w. Plinius war ein gewiffer Car, von welchem Karien den

2. Leichtschnåbel, Levirostres, mit kurzen Beinen; Nahmen hat, der erste, welcher aus den Anzeigen der Vö. mit großen, dicken, aber hohlen und sehr leichten Schnäe gel weissagte. Andere geben wieder andere als die ersten beln. Papageyen, Nashorn- und Pfeffervögel. Vögelwahrsager an. Nach und nach ward diese Art zu wahrs. 3. Spechtartige, Pici, mit kurzen Beinen ;. mittels sagen immer vollkommner und ausgebreiteter, und ihr Anmäßig langen und schmalen Schnäbeln und theils wurms sehen stieg so hoch, daß zu Kriegs und Friedenszeiten fel.. theils fadenförmiger Zunge. Specht, Wendehals, Baum ten etwas Wichtiges unternommen,. Ehrenstellen ertheilt, laufer, Kolubri 2c. oder Obrigkeit gewählt wurden, ohne die Vögel zuvor.

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*), Über die Vögel vergl. Blumenbacks Handbuch der Natur..
geschichte 7. Aufl. S. 134. Bechsteins Naturgesch. Deutsch.
land B. II. III. und IV. Dessen Naturgesch. des Ju. und
Ausl. I. S. 290. Büffons Naturgesch. der Vögel B. I. bis
XXVII. Deutsch, Berlin bey Pauli. 8. Lathams Übersicht.
der Vögel. Deutsch durch Bechstein 3 Bände in 4. Nürns
berg bey Weigel und Schneider, Leonhard Frisch, Vorstel..
lung der Vögel in Deutschland. Berlin 1733.
63. Fol..
k. Wolf und Fr. Frauenholz Abbildungen und Beschrei
bungen der in Franken brütenden Vögel. Nürnberg feit;
1799. Fol. und 4. Deutsche Ornithologie herausgegeben von
Borkhausen, Lichthammer und Bekker. Darmst. seit 1800,
Folio. Ad. L. Wirsing, Sammlung von Nestern, beschrie..
ben von Fr. Chr. Günther, Nürnberg 1772 Fol. F. M.
Daudia traité element, et compl. d'ornithologie, Paris 1800,
IL Vol. 4.

um Rath zu fragen. Die Anzeige der Vögel zog man selbst lassen müßte. Polybamas weifsagte daraus sogleich dem andern Divinationen vor. Dieser Glaube an die Anzeige Hector Unglück. (II. u. v. 200 xc.) Nächst dem Adler beobder Vögel rührte daher, daß man in der Meinung stand, achtete man den Flug der Geyer, zõæep, sehr aufmerksam, die Vögel wüßten alles, was auch noch so verborgen wäre, weil diese Vögel etwas ungewöhnliches waren, oder, nach und kennten alle Vorfälle, weil sie immer umberflögen. Von Herodot, weil sie kein lebendiges Thier sondern nur Aaß der Meinung hat man mehrere Redensarten bey den alten fraßen. Deswegen sagt er auch, daß Herkules sich immer Shriftstellern. Die Anzeigen, welche die Vögel gaben, hießen gefreuet habe, wenn bey einer seiner Unternehmungen sich ὄρνιες ὀρνεοσκοπικά, ἄισιμα, διωνοὶ οιωνίσματα u. [. w. im ein Beyer jeigte, weil et in für den bidigten aller Nach der Zeit brauchte man diese Wörter fast von allen Ur. Raubvögel hielt. Aristoteles und Plinius rechnen die Geyerten der künstlichen Divinationen. Von der Stellung der zu den unglücklichen Vögeln, die sich gemeiniglich zwey oder Auguren und der daraus entspringenden Bedeutung der drey Tage vor einer blutigen Schlacht sehen ließen. Auch Wörter apisepos und deéros ist schon in den vorigen Arti- glaubte man, daß die Raubvögel überhaupt Tod und Blut. keln Auspex und Augurium die Rede gewesen; also noch vergießen verkündigten, wenn sie einer Armee folgten, oder Einiges von der Bedeutung der Vögel und ihrer Anzeigen sich an einem Orte ziemlich lange aufhielten. Der Habicht bey den Griechen. Die Vögel waren glückliche oder unglücks war auch ein unglücklicher Vogel, und verkündete den Tod, liche, entweder ihrer Natur nach, ohne Rücksicht auf beson. wenn er eine Beute in den Klauen fortführte. Entfiel ihm dere begleitende Umstände, oder mit Rücksicht auf die Ums aber die Beute, oder konnte er ein Thier, das er verfolgte, stände, unter denen sie sich zeigten, in welchem Falle oft nicht erreichen, so war das ein sehr glückliches Omen, und einerley Vögel bald etwas Glückliches, bald etwas Uns zeigte Befreyung von aller Gefahr an. Der Falke, nipnos, glückliches bedeuten konnte. Die unglücklichen Vögel þießen, verkündigte, nach Plinius, denen viel Glück, die mit Heis ¿Ewλazμ01, verderbliche, anodoμror, verhaßte, dɛrnélioz, rathen oder Geldsachen beschäftigt waren. (Plin. H. N. X. hindernde, oder noλvrinai und Eiparinai in eben der Bee 13.) So erschien ein Falke dem, wegen der Freyer seiner deutung. Mutter bekümmerten Telemach, und rupfte eine Laube.

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Vögel, die zwar an sich nicht Unglück bedeutend wa. Die Schwalben gehörten zu den unglücklichen Vögeln. Sie ren, aber sich in einem ungewöhnlichen oder unglücklichen weissagten dem Darius Unglück im Kriege gegen die ScyOrte zeigten, hießen: diédpor Eɛdpor. Glückliche Vögel then, und dem Pyrrhus und Antonius ihre Niederlagen. hießen: roror, äropor, évaíorpor, ödioz und cúɛdpor. Die Eulen weissagten meistens auch Unglück. Nur zu Athen, Überhaupt waren die ominösen Vögel zweyerley: entweder weil sie der Minerva heilig waren, hielt man sie für Vor. Tavvæρépoyɛs, aliles, praepetes, die durch ihren Flug bothen des Glücks und Sieges. So weissagten sie dem etwas anzeigten, oder wdinar, Oscines, deren Gesang Themistokles Glück bey dem Treffen gegen die Perser und oder Stimme etwas verkündete. Ein sehr glückliches Omen begeisterten Anführer und Soldaten mit Muth. Un andern war es, wenn um Jemand eine Schaar verschiedener Vö. Orten Griechenlands glaubte man, wie schon gesagt, das gel herflog. Dieses wiederfuhr dem Gordias, und bedeutete Gegentheil. Dem Pyrrhus kündigte seinen ruhmlosen Tod feine Erhebung auf den Thron. (Diod. Sic.) Ein eben in Argos eine Eule vorher, die sich auf seinen Spieß sette. so glückliches Zeichen war es, wenn ein Adler fröhlich und Zu manchen Zeiten hielt man indessen auch außerhalb Athen mit klatschenden Flügeln in der Luft von der Rechten nach die Eulen für glücklich. Justin, am Ende des 3. Buches, der Linken spielend umher flog. Dieses beweiset schon eine erzählt davon eine Geschichte. Der Reiher, epwdiŵp, war Stelle aus Homer II. m. v. 310. Wenn ein Adler sich ein glückliches Zeichen, besonders nach Eustathius ad Hom. einer Beute bemächtigte, so stellte man auch über die daben 11. v. 274 für diejenigen, die ein geheimes oder hin, vorkommenden Umstände Betrachtungen an. Uls z. E. Te, terlistiges Vorhaben ausführen wollten. Die Taube ist bey lemach seinen Vater zu Sparta aufsuchte, flog ein Adler. Homer ein glücklicher Vogel, desgleichen der Schwan, zur Rechten auf, und trug mit Schnabel und Klauen zus, denn die Schiffer für einen günstigen Wetterpropheten nah gleich eine zahme Gans fort. Daraus weifsagte Helena, men, weil er, nach Nipsus sich nicht in das Wasser taucht. daß Ulysses zurückkommen, und die Freyer plößlich über. Krähen und Raben, die um ein Kriegsheer herum flogen, fallen und bestrafen würde. (Od. v. 160.) Als Hector im waren ein gefährliches Zeichen, besonders wenn sie zur Line Gegentheil die griechische Flotte verbrennen wollte, so sabe ken flogen, und ihre Stimme hören ließen. Wenn man man zur Linken einen Adler, der in den Klauen eine zur Rechten ihre Stimme hörte, so war es ein ziemlich Schlange trug, die sich so sehr stråubte, daß er fie fallen gutes Zeichen. Sie, verkündigten den Tod des Alexanders

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Die vorzüglichsten den Göttern geheiligten Vögel wa.

und Cicero's. Man glaubte auch von ihnen, daß fie sich. ihrer Vorherverkündigungen bewußt wären, und z. B. ren folgende: die Eisvögel, diese waren der Thetis, wenn sie ein recht großes Unglück anzeigen wollten, ein unangenehmes Geschrey machten, und röchelten, als ob sie ersticken wollten. Die Hähne, weil sie dem Mars heilig waren, hielt man vornehmlich im Kriege für weissagend. Ihr Krähen war ein günstiges Omen. Unter andern vers kündigten sie dem Themistokles den Sieg über die Perser, und dieser verordnete aus Dankbarkeit ein jährliches Fest aλenrpúovwv ȧyov, das in einem Hahngefechte bestand, welches man auf dem Theater gab. Das Krähen der Hähne hielt man deswegen für glücklich, weil diese Thiere sich brüsten und krähen, wenn sie den Sieg davon getragen haben. Das Krähen der Henne wurde für sehr unglücklich gehalten. *)

*) Um noch überdieß einiger Fälle zu gedenken, worin die Vögel sich als untrügliche Weissager sollen bewährt haben, wollen wir folgende erwähnen.

Als der berühmte Wahrsager Amphiaraus im the banischen Kriege an dem er gleichwohl wider Willen Theil genommen, seine Lanze verloren hatte, sah man plöglich einen Adler sich in die Höhe schwingen, der diese Lanze in seinen Krallen trug, und sie herunterfallen ließ. Sie blieb fest in der Erde stecken und verwandelte sich also bald in einen Lorbeer. Als aber Tags darauf die Schlacht sich erneuerte, und Amphiaraus den Feind mit ganzer Macht verfolgte, borst die Erde auf einmahl unter ihm und ver. schlang ihn sammt Pferden und Wagen. Plutarch, ex Trtsimach. 1. 3. xTGEWU Caelius lib. 13. cap. 20. antiq. Lect. Statius in Thebaide.

Schon Romulus und Remus achteten auf den Flug der Vögel, Romus sah zuerst sechs Geyer, bald nach. her aber bemerkte Romulus deren zwölf. †) 、

Auf Tarquin den ältern, Sohn des Demaratus, eines ganz einfachen Handelsmannes zu Corinth, kam einst ein Adler herab, er seßte sich ihm aufs Haupt, und weissagte ihm seine Erhebung zum römischen Könige.

Dem Könige Cyrus, als er wider die Scythen zu Felde zog, weissagte eine Schwalbe seinen Untergang Alex. ob. Alex. I. 5. c. 12.

Aristotimus, der Tyrann der Elienser, schlief eines Mittags, kurz bevor er von den Bürgern ermordet würde, mit seiner Gattinn. Da schwebte auf einmahl ein Adler über seinem Hause heran, und ließ einen ungeheuern Stein, den er in seinen Krallen hatte, auf das Dach des Schlaf. gemachs des Tyrannen herabfallen; dieser verursachte einen so heftigen Schlag, daß nicht nur die Schlafenden, sondern alle, die in und neben deren Hause sich befanden, vor Schrecken zusammenfuhren. Plutarch de mulierum virtute. Als Gerdius einst nach vollbrachtem Ackergeschäfte von feinem Felde zurück kam, seşte sich ein Adler auf das Joch †) Dion 1. 1. — Plutarch in Romul.

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feiner Ochsen, und ruhte geraume Zeit auf demselben aus. *) Als er sodann im Begriffe, die Auguren um Deus tung dieser Erscheinung zu fragen, in die Stadt gehen woll. te, begegnete ihm ein sehr schönes junges Mädchen, das ihn als zukünftigen König begrüßte und sich ihm zur Gats tinn auboth. Gordius fand diese junge Wahrsagerinn so liebenswürdig, daß er sie alsobald heirathete. Kurz nach. her brach unter den Phrygieren eine Verschwörung aus, das Volk fragte das Orakel um Rath, wie das Vaterland zu retten wäre, und erhielt zur Antwort, es sollte der Mann, der ihm zuerst auf einen Karren nach Jupiters Tempel fahrend begegnen würde, zum Könige erwähler. Dieser Mann war Gordius und wurde also König in Phrygien.

Dem Pyrrhus, König der Epiroten weissagte eine Eule sein Verderben, indem sie, als er mit seiner ganzen Kriegsmacht gegen Argos zog, aus der Luft hernieder. schwebte, und sich auf seine Lanze seßte. Ales. 1, 5. c. 12.

'Ein Adler raubte einst einem von der Leibwache Dio. -nys des Jüngern sein Schild, flog damit fort und warf es ins Meer. Dieß verkündete dem Tyrannen sein Ende, und den Jammer, den er noch vor diesem zu erfahren hatte.

Dejotarus entging dem Einsturze eines Hauses da= durch, daß er der Warnung, die ihm von einem Adler tam, folgend, fich noch bey Zeiten auf die Seite machte.

Unter dem Confulate des L. Fur. Camillus und Appius Cl. Crassus, als die Gallier die Römer von der Albaner. Burg her beunruhigten, und einer derfelben einen Römer mit lauter Stimme zum Zweykampfe herausforderte, kam plößlich eine Schaar Raben zu dem leßtern herangeflogen; Einer ließ sich auf M. Valerius Corvinus, eines Jüng. lings, Haupt nieder, ermuthigte ihn zum Kampfe; und der Jüngling erlegte auch alsobald seinen Gegner, während die andern Naben die Gallier herzhaft zurückscheuchten. **)

Fabius Maximus, als er im Kriege mit Hannis bal einst die Vögel zweymahl zu Rathe gezogen, und jedesmahl mißgünstige Zeichen von ihnen bekommen hatte, nahm Dieses für eine heilige Warnung, und entging dadurch wirklich dem Verderben, das ihm von seinem Feinde be. reitet war. ***)

Der Hohepriester Metellus wc'e sich einst auf seinen Landsit zu Tuskulum begeben, traf aber zwey Raben an, die so oft quer über die Straße flogen und ihm so viele Unruhe verursachten, daß er sich genöthig sahe, wieder nach Rom zurück zu kehren. In der folgenden Nacht ges rieth der Tempel der Vesta in Brand, wobey Metellus eine Bildsäule der Pallas aus den Flammen reftete. Als Brutus mit seinem Kriegsheere auf den Octavius Cäsar und Marcus Antonius losging, so stießen zwey Adler,

*) Arrian, de expedit Alexand. 1. 2. Justin. lib. 11. **) Sabell. lib. 3. Enn. 5. ex Gellii lib. 9. cap. 11, ***) Tit. Livius lib. 27. Plutarch, in Fab.`

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