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die Tauben und Schwäne, der Pfauen, der Juno, der Rabe und

Benus, die Apollo, die Nachteute der Minerva, der Specht u Schwan dem dem Mars, der Adler dem Jupiter, der Phönix der Sonne, die Kraniche dem Palamedes geweiht.

einer von dem Kriegsheere des Cäsars, und der andere aus dem Lager des Brutus, in der Luft zusammen, und nach einem langen Kampfe flog der lettere verwundet wie. der fort. Als Alexander der Große in Ägypten eine Stadt bauen wollte, so entwarf ein berühmter Baumeister den Grundriß anstatt mit Kreide mit Gerstenmehle. Aber es Fam ein Haufen Vögel aus dem nahe gelegenen Sumpfe und fraßen das Gerstenmehl auf; woraus die ägyptischen Priester die glückliche Verkündigung folgerten, daß diese Stadt mit der Zeit viele Fremde werde unterhalten kön. nen. Als sich ein Adler auf den Pallast seßte, welchen der den Augurien so sehr ergebene König Dejotarus zu bezies hen Willens war, so unterließ er es; und in der folgenden Nacht stürzte er ein. *)

Dem jungen Octavius, nachmahligen Kaiser Augustus, als er auf dem Lande erzogen wurde, riß einst ein Adler plößlich ein Stück Brod aus der Hand und flog damit sehr hoch in die Luft empor. **) Bald aber senkte sich der Vo. gel wieder herab, und stellte ihm das Geraubte unver. Lehrt zurück.

Als Germanikus die Cherusker verfolgte um ihnen ein Treffen zu liefern, sah er plößlich Adler an der Spitze seis ner Legionen erscheinen, und als leştere darüber bedenklich wurden, rief er ihnen Muth ein, indem er sie dem Fluge dieser Vögel als eben so vielen Schußgeistern folgen hieß, ***) und sie schon im Voraus des Sieges versicherte.

Eines Tages verwaltete der römische Prätor Älius eben fein Amt, als ein Nußheher auf ihn zugeflogen kam, und so vertraulich sich auf seinen Mantel seßte, daß er ihn mit der Hand fing. ****) Alsobald erkiärten die Auguren, daß, wenn man diesen Vogel leben ließe, der Republik Unglück begegnen, wenn man ihn aber tödtete, der Prätor sterben würde. Alius als er dieß gehört, hatte Muth genug, den Vogel sogleich mit eigenen Händen in Stücke zu zerreissen.

Auf Hierons Helm ließ sich ein Adler nieder und ruhete aus. Dieses war ein Vorzeichen der Erhebung und Siege dieses Fürsten.

Xenophon erzählt, daß wenn er einen Adler zur Rech. ten fliegen sah, er sich dieses Zeichens, bediente, um seine Schaaren zu ermuthigen.

Täglich sollen auf dem Hause. worin Alexander gebo. ren ward, zwey Adler gesessen, und bey der Schlacht zu Arbelo sogar einer sich auf dessen Haupt niedergelassen haben. Der Wahrsager Aristander soll die Macedonier auf diese Erscheinung aufmerksam gemacht, und ihnen bey

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deren Anblick Muth eingesprochen haben, indem er ganz weiß gekleidet, und in der Rechten einen Lorbeerzweig hals tend einherging, auf den Vogel zeigte und ihnen Sieg versprach. Dieses befeuerte die Krieger so sehr, daß sie, obgleich sie erst kurz vorher, den Muth verloren hatten, mit Heldenmuthe in die Schlacht gezogen. ") Mit gleichem Vertrauen ließ Agathokles, als er sich an der Spiße seines Heeres befand, heimlich mehrere Eulen loß, um seinen Krie gern Zuversicht und Muth zu geben. **)

Doch gab es auch schon unter den fabelliebigen Alten gar manchen, der den Vögeln wenig Glauben schenkte. So weissagte einst im Lager des Pompejus ein gewisser Näs vius aus dem Fluge einiger Adler einen sichern Sieg. Da fagte aber Cicero, dessen dürften wir uns wohl gewiß hal. ten, wenn wir gegen Elstern zu kämpfen hätten, und bey einer andern Gelegenheit, als ihm aus dem Krähen eines Hahnes Glück geweissagt wurde, verseßte er, ja wahrlich! die Auspizien würden ihre Wirkung auf mich nicht ver. fehlen, wenn ich statt der Hähne Fische krähen hörte.

Eben so entschieden antwortete P. Claudius während des ersten punischen Krieges, als man ihn meldete, daß die Hühner aus ihren Stålen liefen und nicht essen wollten, wohlan! so werfe man sie ins Meer, damit sie trinken, aber dieser Spott, wie Cicero fagt, kam ihm theuer zu stehen, denn seine ganze Seemacht wurde geschlagen. ***)

Als Vitellius fich zu Vienne in Gallien aufhielt umringte ihn einst plößlich eine Schaar Vögel mit solchem Andrang, daß sie ihn wirklich verfolgten, und mehrmahl auf ihn fties fen. Nach Einigen sollen sie die Vorbothen seines Unglücks und Todes gewesen seyn.

Die Geschichtschreiber Carls V. melden, daß in dem, felben Augenblick, als dieser Kaiser sein spanisches Fußvolk über die Elbe feßen ließ, ein Adler sanft auf ihn niederschwebte, und bald über seinem Haupte bald über dessen Truppen, die eben über den Strom zogen, herumkreiste.

Bey den Wahrsagen aus den Vögeln nahm man aller. ley Rücksichten, so beobachtete man hinsichtlich ihres Gesanges, ob derselbe nicht durch Pausen unterbrochen, ob er mit gleicher Stärke fortgeseßt wurde, und nicht etwa was besonderes dabey in die Erscheinung trat. Eben so bes deutsam war der Flug derselben, dabey sah man darauf, ob der Vogel einzeln oder in Gesellschaft, ob diese zur Rechten oder Linken, ob sie zuweilen zurück, ob sie auf. wärts oder abwärts flogen u. dgl. mehr.

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Mehrere wurden auch bey gewissen Völkern, nabment. tern der Jbis, bey den Kopten der Rabe, bey den lich bey den Theffalinern der Storch bey den gpp Thebanern der Adler, bey den entpriten der

Unter den Vögeln, welche die Auguren aufs sorgfäl tigste beobachteten, waren die Geyer, Adler, Raben, Eu. len, Krähen, Turteltauben, Schwäne, Häher und Hähne die vorzüglichsten. *)

Herkules sah den Geyer für einen der günstigsten Propheten an, da er das unschuldigste unter den Raubthieren ift. Er beschädigt keine von den Früchten der Erde, und nährt sich bloß vom Fleische todter Thiere. Deshalb war dieser Vogel der Isis geheiligt, und deren Statue mit Federn dieses Vogels geschmückt. Er verleßt und tödtet kein einziges Thier.

Für die günstigste Erscheinung hielt man jedoch, wenn man eine Nachteule sah, ohne ihr Geschrey zu hören. **) Während Agrippa, nochmahliger König in Judäa, sich zu Rom in Gefangenschaft befand, lehnte er sich einst an einen Baum, der im Hofe des Gefängnisses stand. Plößlich kam ein Uhu und seßte sich auf den Baum. Da weissagte ihm ein Deutscher, der dieß gesehen, sogleich, daß er nicht nur sehr bald befreyet, sondern auch zu der höchsten Ehrenstuffe in seinem Lande werde erhoben werden, welches in der That in Kurzem in Erfüllung ging. ***) Es fehlte aber auch weder vor diesem noch nachher an Wahrsagern, die die Flüge und Stimmen der Vögel zu deuten wußten. So soll Tis refias der Sohn des Everes und der Nymphe Cha. riklo die Stimme der Vögel verstanden haben. Er traf einst unterweges zwey Schlangen an, welche sich begatte. ten. Er schlug mit seinem Stabe dazwischen, und sah sich auf ein Mahl in ein Weib verwandelt. Nachher traf er die Schlangen wieder an, schlug mit seinem Stabe zwischen sie, und ward wieder ein Mann. Als nun einst Juno und Jupiter mit einander stritten, ob die Weiber oder die Män, ner bey der ehelichen Umarmung mehr Vergnügen em. vfånden, so wurde er zum Schiedsrichter ernannt. Er ers Elärte nun, daß die Männer 9 Theile, die Weiber 10 Theile Vergnügen dabey hätten. Darüber wurde Juno un. willig, und beraubte ihn des Gesichts; Jupiter aber schenkte ihm zum Ersaße die Kunst zu wahrsagen. Nach andern aber wurde er von den Göttern geblendet, weil er ihre Geheim. nisse den Menschen entdeckt hatte. Apollod. I. c. Nach Pherecyd ap. Apollod. I. c. machte Pallas ihn blind, weil er sie einst bey seiner Mutter, deren Freundinn sie war, nas cend gesehen hatte. Chariklo flehete zwar die Göttinn an, ihm sein Gesicht zu geben; da diese es aber nicht vermoch te, so beschenkte sie ihn mit der Wahrsagekunst, und schärfte sein Gehör so, daß er die Stimme der Vögel verstehen

* Saepe Sinistra cava praedixit, ab ilice cornix Virgil. Cygnus semper laetissimus ales: Hunc optant nautae, quia se nou mergit in undas. Auch die Kraniche ge. hörten zu den weissagenden Vögeln: unde et gruere verbum antiquum a quo congruere, proficit. Joan Sarisber de nugis curialium lib. 1. c. 13.

**) Peucer de praecip. divinat generibus, ***) Joseph antiquit lib. 18. c. 8.

Ponnte; auch gab ste ihm einen blauen Stab, der ihm gleichsam statt der Augen dienen, und ihn immer auf dem rechten Wege erhalten sollte. Eben so geübt war hierin der berühmte Wahrsager Melampus des Amythaon und der Aglaja Sohn. *) Er war einft auf dem Lande; nahe vor seinem Hause stand eine Eiche; welche mehreren Schlan. gen zum Aufenthalte diente. Da er dieses bemerkte, ließ er den Baum durch seine Leute anzünden und verbrennen, wobey die alten Schlangen alle zu Gründe gingen, und nur die Jungen wer weiß durch welch ein Wunder, bey Leben blieben. Diese erzog er sorgfältig, und als sie einst groß genug geworden waren, umlagerten sie ihn stets, wenn er schlief, lehnten sich auf seine, Achseln, und leckten ihn mit ihren Zungen die Ohren aus. Einst erwachte er über dieß Gelecke und erschrack nicht wenig; doch sah er alsobald Vögel an seinem Hause vorüberfliegen, und vers fland ganz genau ihre Stimmen. Sie verkündeten ihm gar mancherley zukünftige Dinge, und er säumte nicht folche auch seinem Volke zu verkünden. Auch lernte er in der Folge von ihnen aus ihrem Fluge prophezeyen, und einst begegnete ihm am Fluße Alpheus sogar Apollo selbst, wele cher ihn alles umständlich lehrte, was er als Wahrsager zu wissen brauchte.

Von dem Apollonius von Tyand wird erzählt, er soll einst in Gesellschaft mehrerer seiner Freunde eine Schwalbe sehr laut schreyen gehört, und sogleich gesagt haben, unweit der Stadt sey ein mit Getreide bepafter Esel gefallen, und habe seine Ladung verschüttet. Dieß sey, was die Schwalbe durch Geschrey verkünde. Da aber diese Art Vögel kein Getreide ißt, so wird sie wohl aus einer ganz andern Ursache geschrieen haben. **)

Plinius sagt, Democrit habe Vögel gekannt und benannt, aus deren Blute durch Beymischung gewisser Dinge Schlangen erzeuget werden, welche gegeffen die Fäe higkeit verleihen die Stimmen der Vögel zu verstehen. ***)

Ferner erwähnt auch Eusebius †) daß die Araber sich dieselbe durch den Genuß des Herzens oder der Leber eines gewissen Drachen erwerben, auf welchen fie, eben in die. ser Absicht, fleißig Jagd machen. Ja er meint auch Apol. lonius habe besagte Fähigkeit auf dieselbe Art erlangt, und beschuldigt ihn daher, der Lehre des Pythagoras, ju Der er sich bekannte und welche gänzliche Enthaltsamkeit vom Genuße thierischer Nahrung geboth, zuwider gehan delt zu haben.

Sehr geübt waren aber außer diesen im Wahrsagen aus dem Fluge der Vögel Amphiloches König der Argiver. Tyburnus, Sohn des bereits gedachten Amphiaraus, Mopfus, den die Afrikaner deshalb sogar göttlich verehrten. ††)

*) Apollodor. Libr. I. pag. 47. **) Vict. lib. 27. Var, lect. c. ***) Plin. 1. 10. c. 49.

†) Euseb. in Hieroelem.

††) Apul. de Deo Socrat, p. 68g.

Habicht, bey den Merikanern die Fledermaus schen Völkern der Rabe in großem Ansehen, und die Akan. als göttlich verehrt. *) Eos verehrten ihn ausgestopft unter dem Nahmen Manitu Bey den alten Ägyptern war das Leben des Geyers göttlich. Auf den Sandwichsinseln, nohmentlich auf Owhihi, sehr hoch geschäst. Wer einen tödtete mußte selbst sterben. fanden Cook und seine Gefährten auch einige Raben, die Auf Obelisken und Mumienbekleidungen finden sich öfters daselbst in großer Achtung standen, und weil man sie Abbildungen dieses heiligen Vogels. Auch in Jamaika steht E a tu a's nannte, ohne Zweifel auch göttlich verehrt wurden. Strafe darauf ihn zu tödten, weil er durch das Verzehren Das allgemeine Sprichwort: Wie ein Rabe stehs gar mancher schädlicher Thiere nüßlich wird. Bankraft len, hat augenscheinlich seinen Ursprung von der Diebes Naturgesch. von Guiana S. 91. Hassenquists rey dieses Vogels. Kein anderer Vogel versteht die Kunst Reise nach Palästing. Deutsche Überseßung so, wie er, sich eines Stück Fleisches, oder sonst eines Fras Seite 286. Bes so listig zu bemächtigen. Er stiehlt aber auch aus besonDie Achtung für die Vögel ging bey manchen Völkern, derm unerklärbaren Instinkte Dinge, die er nicht brauchen unter andern bey den Caspiern, einem Volke in Medien **) kann, und versteckt sie in Schlupfwinkel. bey den Hyrkanern, ***) Brachmanen, Jberiern, Tarile Jim Jahre 1558 wurde auf einem der Pläße in Ve liern, †) Bactrianen, ††) Parthern und andern so weit, nedig eines Tages eine ungeheure Menge Vögel zu Markte daß sie es sogar für eben so ebrenvoll als glücklich hielten, gebracht, und feilgebotben. Diese Vögel zogen durch ihren nach dem Tode von Vögeln zerrissen und verzehrt zu werden. Gefang und ihre Mannigfaltigkeit viel Volk herbey, aber Auf der Insel Lemnos bethete man die Vögel; niemand schien geneigt sie zu kaufen. Da trat ein Türke wahrscheinlich aber nur jene, welche die Heuschrecken zer hervor, kaufte die ganze große Menge Vögel, und gab störten, oder durch ihren Flug zerstören hälfen, an. Von ihnen vor aller Augen die Freyheit, indem er sagte: er diesen ward besagtes Eyland so häufig heimgesucht, daß könne nicht zugeben, daß die zur höchsten Freyheit geschaf= jeder Bewohner desselben gesetzmäßig verpflichtet war, eine fenen Thiere, ihr unschuldiges Leben in trauriger Gefan= gewisse Anzahl dieser Thiere zu vernichten. †††) genschaft verschmachten.

Noch heut zu Tage steht bey einigen nordamerikanis Füglich glauben wir hier einer Geschichte zu gedenken, Tisamenus, welcher durch seine Wahrsagerkunft den Spar, die sich vor noch nicht langer Zeit in Ostindien zugetragen, tanern fünf Siege zuwege brachte. Japis der Sohn und als ein Kriminalprozeß wegen eines todtgeschossenen des Josus. *) Aristander und Kleomantes die Spartaner. Vogels angesehen, zum Beweise dienen mag, wie sehr Tharchon bey den Hetruskern. Theokrit der Seher, asilas, man dort die Vögel in Ehren halte.

der dem Äneas zu Hülfe kam, als er gegen den Turnus Ein europäischer Kaufmann, der sich mit seinem Schiffe zu Felde zog. **) Der König Nhamnetes und Toluminus, in Ostindien befand, hatte bereits seine Ladung eingenoms des Königs Turnus Freunde Maron der Hämonide ***) und andere mehr.

*) Vossius Wol. 1. 3. c. 76. et seqq.

**) Bonfiu lib. 1. Dec. 1.

***) Alex, lib. 3. c. 2.

†) Polyd. lib. 3. c. 10. de Invent,

††) Agathius lib. 2. et D. Hieron,

men, und machte sich also reisefertig. Zwey oder drey Tage vorher, ehe er absegeln wollte, ging er noch des Morgens am Strande, um Vögel zu schießen. Hier wurde er einen großen Vogel gewahr, und schoß ihn todt. In der Nähe befand sich ein Mann, der seine Geschäfte auf dem Felde trieb. Sobald der Kaufmann den Vogel erschossen hatte, †††) In Cyrenaica regione lex etiam est ter anno debelland; eas. (Locustas) primo ova obterendo, deinde foetum, posließ der Mann seine Hacke aus der Hand fallen, und eilte tremo adultas, desertoris poena in eum, qui cessaverit, in die Stadt, um den Kaufmann, des rodtgeschoffenen Et in Lemno insula certa mensura praefinita est, quam Vogels wegen, bey Gerichte zu beklagen. Nicht lange dars singuli enecatarum ad magistratus referaut. Gracculos quo- nach kam eine zahlreiche Wache, und nahm den Kaufmann que ob id colunt adverso volatu occurrentes earum exitio, ohne weitere Umstände gefangen. Er wurde in Eisen und Plinius libr, XI. cap. 29. p. 528.`

*) Virg. Aen. XII. 391.

**) Von diesem sagt Virgil des 1. X. sogar:

hominum divocumque interpres Asylas.

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Cui pecudum fibrae, coeli cui Sidera parent,
Et linguae voluerum, et praesagi fulminis ignes,

***) Von diesem fingt Statius:

ille hoc praeviderat omnia doctus

Aeris, et nulla deceptus ab alite Maeon.

Banden gelegt, sein Schiff angehalten, und man fällte endlich das Urtheil über ihn, daß er sterben müsse. Hier. über äußerst erschrocken, um so mehr, da er sich keiner. übelthat bewußt war, fragte er, warum man mit ihm also verfahre?" Er bekam zur Antwort: „weil er den Vogel todtgeschoffen habe: „worauf er wieder ohne weitere Erklä rung in das Gefängniß geführt wurde.

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Während der drey Tage, die ihm noch zu leben bes zur bildenden Kunft mit ihm aufwuchs, er schon als Knabe stimmt waren, nahm sich ein Mohr dessen Unglück zu Her mit einem feiner Schulkameraden, eines Mahlers Sohn, sein sen, kam in das Gefängniß, und erboth sich, den Kaufs Besperbrod gegen Farben vertauschke, und da er keine Pinfel mann für 200 Thaler vom Tode zu befreyen, und auch zu Schreibfedern pappte, alle seine Bücher und Landkarten mit erhalten konnte, sich die Haare vom Kopfe schnitt, und in seine bewerkstelligen, daß das Schiff mit allen Gütern und Leu Rittermännchen bemahlte, sich Theater, Altäre und Rifterbur ten wieder auf freyen Fuß gestellet werde. Der Kaufmann gen von Pappe machte, dann ben vorgerücktem Alter frey und nahm diesen Antrag sehr gerne an, und der Mohr erklärte ohne Anleitung nach der Natur zu zeichnen anfing, alles was ihm den Zusammenhang der Sache; daß nähmlich der Bauer ihm von Zeichnungen und Kupferstichen in die Hände gerieth, nach dem im Lande allgemein angenommenen Glauben an Popierte, endlich anfing Versuche im Porträt Mahlen zu ma die Seelenwanderung, überzeugt gewesen sey, die abges dürfniß, einmahl war er zwey Schulferienmonathe hindurch chen; so wurde ihm die Kunst zur Leidenschaft und zum Be schiedene Seele feines Vaters habe sich in dem Vogel auf Schüler der nähmlichen Akademie, der er jekt gehalten, und der Kaufmann habe also seinen Vater er vorsteht, mußte aber beym Beginnen des Schuljahres aus schossen. Der Mohr unterrichtete dann auch den Kaufmann, Mangel an Zeit wieder austreten. Rappeller (ein Schüler womit er sich entschuldigen müsse, wenn er noch ein Mahl des R. v. Lampi) welcher erstere ein so tragisches Ende nahm, dem Gerichte vorgestellet würde, und sein Leben resten wollte, weckte in Stark die erste Idee sich einst ganz der Kunst zu wid, Da nun der Kaufmann hingerichtet werden sollte, so men, da er ohnehin zu dem prosaischen Kanzleyleben keine Liebe hatte. fragte man ihn noch ein Mohl: „ob es wahr sey, daß er Stark nach Wien zu gehen, in einem Alter von 24 Jahren Nach Kappellers gewaltsamen Tode entschloß sich den Vogel erschossen babe?" Der Kaufmann, den Lehren auf der kaiserl. Akademie die Kunst vom ersten Strich anzufan des Mohren eingedenk, antwortete: „ja! und ich habe die gen, mit dem unwandelbaren Vorsaß seinen Plan als Künstler die größte Ursache dazu gehabt. Denn vor einiger Zeit vers su leben entweder durchzusetzen, oder darüber zu Grunde zu starb mein Vater, und ich warf ihn in die See; da fuhr gehen; indeß wäre es mit letterem bald Ernst geworden; da feine Seele in einen Fisch. Als ich nun vorgestern am er vor Eifer sich zu bilden an allen Erwerb nicht dachte, und als seine kleine Baarschaft zu Ende war, in den äußersten Noth. Strande spazieren ging, sah mich mein Vater in dem Fis stand gerieth. Als dieser Hauptsturm vorüber war, mußte er sche, und erhob sich vor Freuden aus dem Wasser, dicht noch froh seyn, sich auf die Sandbank der Miniatur. Porträt. am Ufer. Hierauf kam des Bauern Vater, welcher der mahlerey und des Lectiongebens im Zeichnen seßen zu können; Vogel war, und fraß meinen Vater auf. Darüber konnte jedoch wurde jede übrige Zeit benüßt, die Akademie unter Pre ich nun nicht anders, als mich erzürnen, und meinen Va. fessor Maurer, dann unter Caucig und Lampi, Fischers anas ter rachen. Ich ging also dem Vater des Bauern, dem Vo. tomische Vorlesungen, Bibliotheken, Kupferstich and Hind. gel nach; und schoß ihn todt, weil er meinen Vater aufs kopiert, Umgang mit ausgezeichneten Künstlern gesucht, und sich zeichnungssammlungen so viel möglich besucht, in Gallerien gefressen hatte." dadurch auf das Ernstlichste für Öhlmahleren und historische

Nachdem der Rath des Ortes dieß gehört hatte, so Composition vorbereitet. — Nach dem Bombardement von Wien, sprach er dem Kaufmann sogleich das Recht zu, und sagte: und nach geschlossenem Frieden von 1809 hatte Stark viele Auf. „dieser hätte vermöge seiner kindlichen Pflicht nicht anders träge in der Porträtmahlerey für die Officiere der französischen handeln können." Der Kaufmann wurde demnach für un. Armee und ihre Liebschaften, da er sich als Student nebenher schuldig erklärt, und er mit sammt seinen Leuten und dem auch in Musik und Sprachen gebildet hatte, so verschafte ihm Schiffe wieder freygelassen.

(Die Fortseßung. folgt.)

Wanderung in die Ateliers unserer Künstler,

dieß großen Vortheil. Durch diesen reichlichen Erwerb war er in den Stand gefeßt, den Grund zu einer dem Künstler so wichtigen Gemähldes, Kupferstich. und Büchersammlung zu le= gen, welche sich in der Folge reich vermehrten. Durch Versuche bey öffentlichen Kunstausstellungen mit historischen Bildern, eigener Composition aufzutreten, durch die vielen Öhls und Miniaturporträts, durch radirte Blätter, und Restauration alter 90. Joseph Aug. Stark geboren zu Gräß 1782, von ars Gemählde gewann Stark einen Grad von Ruf der ihm für men Ältern, wurde zu den Studien der lateinischen Schulen mehrere hohe Häuser Aufträge verschaffte. So waren 11 Jahre bestimmt, um sich dem geistlichen Stande zu widmen. Nach, seit seiner Ankunft in Wien verflossen, und er lebte bey seiner dem die Grammaticalclassen durchgegangen waren, zeichnete er unermüdeten Thätigkeit in einer Art von Wohlstand; dà wurde sich in den Studien der Dicht- und Redekunst, und in den philos die Stelle eines Directors und Professors der ständischen Zeich. fophischen Wissenschaften aus, wendete sich dann zum juridis nungsakademie in Gräß abermahls erlediget. Durch die vielen schen Fache. Nach sämmtlich vollendeten Schulen zeigte sich keine Vorstellungen seiner in Gräß lebenden Ältern, die er von Zeit Aussicht zu Brod. Stark wurde unentgeldlicher Practicant beym zu Zeit mit dem Erübrigten unterstüßte, wurde er endlich be Magistrat. Da aber gleichsam ein nicht zu unterdrückender Hang wogen sich nochmahls in Concurrenz zu sehen, da er sich drey

Jahre früher nach Kauperz's Ableben, das erste Mahl ver. Radirens treten, während Composition und Hiftorienmahlerey gebens darum bewarb. Im April 1817 trat Stark nach erhal. der Hauptzweck bleiben werden.

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tener Anstellung seine Rückreise nach Gräß an, fand die das Folgendes Verzeichniß einiger in Dhl ausgeführten hiftori. mahls im ständischen Joanneum befindliche Zeichnungsakademie schen Gemählde, kann eine Übersicht des bereits gelieferten geben: and Directorswohnung, denen beym Entstehen des Joanneum Venus an der Ferse verwundet, wird vom Amor betrauert 9 Zimmer angewiesen waren auf 5 eingeschmolzen und nur wes (befindet sich in der Gallerie Sr. Excellenz des Landeshaupt. nige Schüler. Der vorausgegangene Ruf, die mitgebrachten manns Grafen v. Attems.) Madonna in brünstiger Andacht, Gemählde zc. zogen viele Schüler herbey, und machten daß befindet sich eben daselbst.) Hiob von feinen Freunden bemit. der gebildetste Theil des Publicums den wiedergekommenen leidet (ebenfalls.) Magdalena im reuigen Gebeth (ebenfalls.) Landsmann besuchte. Es entstand ein Wetteifer Gemählde zu St. Johannes taufet Chriftum im Jordan (Altarblatt in der fammeln, es wurden Bereisungen im Lande umher angestellt, Capelle des Joanneum.) Susanna und die beyden Alten (in und Hunderte von guten Gemählden wurden vom Untergange der löbl. ständischen Bildergallerie.) Ödip erhält seine ihm von gerettet. Als im Herbste des nähmlichen Jahres` J. J. k. k. Kreon entrissenen Töchter durch Thefeus wieder (eben daselbst.) Majestäten beym Besuche des Joanneums auch die Zeichnungs. Charitas romana (ebenfalls.) Ecce homo (ebenfalls.) Ulisses ers akademie besichtigten und Stark das Glück genoß, feine eigene Lennt fein Vaterland, welches ihm von Minerva entschleyert Sammlung und mehrere von seinen Arbeiten zeigen zu dürfen, wird (im Cabinet des Herrn Regimentsarztes Dr. v. Tschör To gab dieß dem damahligen Landeshauptman Grafen Ferdi- pern.) Christus Kopf, mit dem Kreuze (bey Herrn Gubernial. nand v. Attems Excell., und seinem Sohne und Nachfolger rath Volkamer v. Ehrenberg.) Tarquin drohet der Lucretia (in Grafen Jynaz, Gelegenheit, von Sr. Majestät die Bewilli▪ des Autors Attelier.) Chrißkus und die Samaritinn an Bryan gung zum Ankaufe eines eigenen Haufes für die Akademie, und (ebenfalls.) Abraham érhält die Hagar von Sara (ebenfalls.) einer zu errichtenden öffentlichen Bildergallerie zu erbitten. Ajax im Entschluße sich zu entleiben (ebenfalls.) — Umor Nach dem ein eigenes Palais für die Künstanstalt erkauft war, zielt auf den Beschauer (ebenfalls.) Salvator mundi (bey die eingelangten Gemählde aufgestellt, die Akademie eingerich. S. H. Hr. Generalvikar de Prettis.) Madonna mit dem tet, für Depots, Modell. und Copierzimmer gesorgt war, ers Jufuskinde (ebenfalls.) St. Joseph (ebenfalls.) → Amors hielt Stork eben da eine angemessene Wohnung, und Raum Kopf (bey Ihrer Excellenz der Landeshauptmanninn Witwè, feine Sammlung aufzustellen, die Direction der Bildergallerie Gräfinn v. Attems.) Christus am Öhlberge (Altarblatt im wurde ebenfalls ihm anvertraut. Nachdem einmahl alle diese protestantischeu Bethhaus zu Schladming.) Arion v. MeGeschäfte geordnet waren, griff er sogleich wieder zum Pinsel, thymna (klein auf Holz) bey Hrn. Hofschauspieler Weidmann. und da er in Betreff auf Existenz nun so ziemlich im Trocknen Dann mehrere Öhlporträts, und etliche Landschaften. war, aber auch für die Ausübung der Kunst wenig Zeit blieb, Im Werke sind folgende historische Gegenstände: fo führte er damit die streuaste Haushaltung ein, die Miniaturs Psyche von Zephyr zum Amor getragen. Erigone findet Mahleren wurde auf die Seite gelegt, zu Privatlectionen ließ ihren erschlagenen Vater. Jacob erkennt seines Sohnes bluti. er sich auf keine Weise bewegen, bey den häufig vorkommenden gen Rock. Eine heil. Familie. Gruppe aus dem steyri. Restaurationen alter Gemählde nahm er sich nur um die vor schen Nationaltanz. Magdalena liegend in einer Höhle. züglichsten an, die erübrigten Tagesstunden wurden zur Aus. Hylas wird von den Nymphen in den Fluß gezogen. führung seiner historischen Compositionen verwendet, Abends, von ihrem Vater ihres Verbrechens überwiesen. und im Winter bey der argantischen Lampe radirt und compo. und Orest vor dem Könige Thoas. mirt. Es beirrte ihn gar nicht, ob seine Gemählde Abfah fan. Radirte Blätter sind etwa 20 meist nach obgenannten eige. den, oder nicht, er mahlte mit gleichem Eifer fort; endlich ka: nen Originalgemählden vorhanden, wovon jedoch einige noch men Bestellungen, bereits fertige Gemählde fanden Abnahme nicht vollendet sind. und so erzwang Stark durch seine Standhaftigkeit das, was er eigentlich bezweckte. Ein Theil seines stets gehegten heißen Wunsches Italien zu sehen, erfüllte sich in den Ferien von Am 27. August 1826 starb der durch seine Bemühungen 1819 Stark reiste nach Triest, traf dort seinen hohen Gönner um die Belebung des Geschmackes am Studium des römischen. Grafen Ignaz v. Attems, und feste in dessen Gesellschaft seine Rechts in Frankreich bekannte Jurist, Jean Leger Jourdan, Reise nach Benedig und Padua fort; das Beginnen des neuen in Verona entdeckten Infitutionen des Gajus, und unter dem 35 Jahre alt. Er gab mit Blondeau und Ducaurroy die 1816 Schuljahres rief ihn zurück, in Venedig copirte er Titians Titel: Juris civilis ecloga" mehrere andere ältere römische Magdalena, und befah nochmahls alle die Kunstschäße, durch Rechtsquellen zum historischen Studium des römischen Rechts diesen Hochgenuß und durch die Riesenwerke der venetianischen heraus. Nach dem in der Revue encyclopédique," 1826, Oct., mitgetheilten Nekrolog Jourdan's, stand derselbe besonders Kunstheroen angefeuert begann er zu Hause sogleich mehrere mit Haubold in lebhaftem Briefwechsel, der ihm wegen seiner historische Werke, componirte Scenen aus der Vaterlandsge. Versuche, den Geschmack am Studium des römischen Rechts schichte, und machte Skizzen zu Baumkirchers Heldenthat vor unter den Franzosen zu beleben, seine Freude bezeugt habe. Unter Haubold's Auspicien gab auch Jourdan die zum Studium Neustart, um πe im Großen auszuführen. So geht es nun der römischen Rechtsgeschichte so sehr nüglichen Tabulae chrofort. nur wird die Lithographie an die Stelle des zeitspieligen nologicae" Jenes heraus.

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Miscellen.

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Redacteur: Joseph Fresherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Canace

Pylades

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