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dene Gewölbe und Keller, rechts eine Küche an einem Schloßes Erhohlung suchend, umber. Lief im Felfen, großen, halbrunden Erker, und im Hofe selbst eine gerau thale trägt der ruhige Strom auf ebenen Fluthen die Pros mige Cisterne (Einige halten sie für ein Burgverließ) brei: ducte des fleißigen Landbewohners der genußreichen Kais ten sich hier, über und unter der Erde aus. So gelangt man serstadt zu. Mit schwermüthigen Klängen tönt die Glocke durch einen breiten, von behauenen Felsen und hohen Mauern des uralten Kirchleins von wallenbach vom jenseis gebildeten Gang, über eine hölzerne Treppe, durch ein, tigen Ufer herauf, und weckt den Wiederhall unbeschreibli. hoch in der Mauer angebrachtes Thor in das Hauptgebäude cher, stürmisch wechselnder Gefühle in der tief beklomme. hinauf, das gleichsam eine zweyte Feste bildet, und augen nen Brust, bis heilige Ahnungen von ewig herrschendem scheinlich die übrigen Theile an Alter übertrifft, von da Frieden, leise Himmelstöne von einer, selbst im furchtbars endlich geht noch eine Abtheilung an die höchste und äußerste sten Toben der Erdenstürme nie ganz ungehört verhallenden Spise des Felsens. Man sieht hier einen Saal, mehrere in Liebe und durch Liebe endlich Alles einigenden Weltenhars Wohnzimmer und die Capelle. Das Presbyterium besteht monie, auf den mit des Lebens alter Gemeinheit und trugaus einem sehr kleinen, niedrigen, halbrunden Gewölbe, vollem Treiben entzweyten Pilger im Balsamthaue süßer welches mitten durch ein kleines Fenster erhellt wird, und Trösungen herniederschweben, und den stillen Dulder in sich durch die Gestalt der Bogenstellung und des ganzen den erquickenden Schlummer frommer Ergebung wiegen. Baues überhaupt als ein Werk des zwölften Jahrhunderts Gerne verläßt man die menschenleeren Hallen der vers darstellt, womit auch die mit neuerer Schrift angemerkte fallenen Feste, und eilt freundlicheren Gefilden und friedlis Jahreszahl 1113 übereinstimmt. Der größere Theil oder chen Wohnstätten der Menschen zu; denn auch die nächste das Schiff, dessen Gewölbe schon eingestürzt ist, scheint Umgebung des Schloßes biethet kein heiteres Bild. Un rohe etwas jünger zu seyn, obwohl auch hier die Fenster klein Raublust, an blutgierige Geseze und schmachvolles Mens und schmal sind, und in schmucklose Spißbogen auslaufen. schenelend erinnert der Gerichtsberg, östlich von Agg. Übrigens enthält diese Capelle noch die Reste von den drey stein, mit den wenigen Trümmern des Hochgerichtes der Steinernen Altartischen, rings an den Wänden die Spuren Herrschaft Arnsdorf, und der westlich gelegene Polakens der Confecrations oder Apostelkreuze, und links neben kopf, dem der daselbst aufgesteckte Kopf eines pohlnischen dem Hochaltare (der einst mit einem Gemälde, die Pas Roubers den Nahmen gab. Nur der Hönigberg, der tronen der Capelle, Et. Georgen und Colomann sich südlich erhebt, und in seinem Nahmen das Andenken vorstellend, geziert war) in der Mauer das sogenannte Sas an die von den Besißern des Schloßes einst gepflogene cramenthäuschen, ́eine kleine viereckige Nische, welche in Bienenzucht erhält, und die Überbleibsel von dem ehemahls den alten Kirchen, die Stelle des Tabernakels vertrat. Dem häufigerem Weinbaue auf diesen Bergen, zeigen unter allen Hochaltare gegenüber öffnen sich zwey sehr kleine Fenster in jenen finsteren Monumenten des barbarischen Mittelalters, ein Gemach vor der Capelle, welches als Oratorium ge eine schwache Spur von friedlichem Fleiße und rechtlichem dient zu haben scheint. Erwerb. Tiefes Schweigen herrscht nun überall in diesen öden Am Fuße des Schloßberges, im Dorfe Uggstein bes Raumen; nur der Sturm heult in den Rißen der gebors merkt man das Gebäude einer noch im vorigen Jahrhun stenen Mauern, und schüttelt raushendes Laub wie ein Leiderte bestandenen Mauth für die Donauschiffe, die zwar ́ chentuch in die dumpfen Gewölbe. Raubvögel schwirren mit herrschäftlich, aber eigentlich ein besonderes Lehengut war. tragem Fittich um die unbewachten Zinnen, und aus un Wenden wir nun unfern Blick auf die Schicksale der zugänglichen Nestern krächzen ihre Jungen dem einsamen Burg Aggstein, so verliert sich derselbe im tiefen Dunkel Besucher entgegen. Hoher Schutt von zusammengestürzten ferner Jahrhunderte. *) Wer diesen Felsensit, diese SteinGewölben und Zwischenwänden, zum Theile mit Moose, Bäumen und Sträuchern bewachsen, bedeckt den Boden der Gemächer, das ganze Gebäude ist seiner Dachung beraubt; nur die ungeheuren Hauptmauern, mit den zum Baue benügten Felsen gleichsam zu einem unzertrennbaren Gan. zen vereinigt, ragen boch in die Wolken empor, als staus nenswerthe Trophäen des Sieges, den hier ein Menschens werk über die Alles zerstörende Zeit errang. Vom einsamen Söller schweift der düstere Blick, in den Umgebungen des

*) Die hier benüßten geschichtlichen Quellen sind: Chronicon Mellicense ap. Hier. Pez. script. rer. austr. Tom. I. Hueber Austria ex archivis Mellic. illustra, Link Aunal, Austrio - Claravall. T. 1. II. Chronicon Per noldi ap. Hanthaler Fast. campilil. T. I. P. II. Wißgrills Schauplaß des landsäßigen niederöst. Adels, 1—4 Band. de Roo Chron. Aust, Hohenecks Genealogie der löblichen Stände ob der Enns, 1 — 3 Thl. Preuenhueber Annal, Styrens. Norimbergae 1840. Monum.

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burg unweit des Flüßchens Aa oder Ach (daher die rich, sonders mit den Böhmen, plünderten um Zwettl, Weitra, tige Schreibart Achstein in älteren Urkunden) erbaute, an der Donau und bis gegen Wullersdorf, und zündeten ist zwar gänzlich unbekannt, dürfen jedoch Vermuthungen Krems und Stein an. Niemand reiste mehr ungefährdet, etwas gelten, wo uns die sichere Hand der Geschichte ver- weder auf der Donau noch auf der Landstraße, indem diese läßt, so verdankt diese Feste ihr Daseyn spätestens im An adelichen Räuber die Reisenden anfielen, beraubten und fange des zwölften Jahrhunderts, der reichen und mächtigen mordeten, oder von ihnen großes Lösegeld durch Ketten und Familie der Herren von Kuenring, die wenigstens als Hunger im Burgverließe erzwangen. Von einer Warte an die ersten Besißer derselben bekannt sind. Sie leiten der Donau, zwischen Schönbüchel und Aggsbach, deren ihren Ursprung mit mehreren uralten österreichischen Udels- Ruinen noch das Blash aus heißen, meldete das Horn geschlechtern (z. B. Lichtenstein) aus der zweyten Hälfte des des Wächters oder ein anderes Signal den Räubern zu eilften Jahrhunderts von dem berühmten Helden Azo von Uggstein, die sich nähernden Schiffe. — Doch die Rache für Sobatsburg, dem Überwinder der Böhmen ab, deffen folche Unthaten blieb nicht aus. Der Herzog sammelte ein Enkel Albero zuerst den Nahmen von dem Stammschloße wackeres Heer seiner Getreuen, zerstreute die frechen Ems Kunting annahm. Albero's Sohn Hadmar besaß nebst pörer und ihren Anhang, zerstörte das eroberte Schloß vielen andern Gütern auch das Thal Wachau mit den Fe. Zwettl und die Stadtmauern daselbst, und ließ viele Gefans ften Dürrenstein und Aggstein, und erbaute das Schloß gene ihren Frevel theils mit dem Leben, theils mit f&werem und die Stadt Weitra. Seine Besizungen reichten von Gelde büssen. Da zogen sich auch die Böhmen mit Beute der Donau bis gegen Böhmen und in das Marchfeld hinab, beladen zurück, und die aufrührerischen Brüder sahen sich und auf seinen Schlößern lebte ein zahlreicher Hofstaat von von ihren Helfern verlassen, und wegen Beeinträchtigung angesehenen Rittern, die als Lebensmänner und Vögte geistlicher Güter vom Passauer Bischofe Gebhard mit dem dem mächtigen Gebiether dienten. Ihm ward ́der gefangene Kirchenbanne belegt. Dessen ungeachtet war ihr Troß nicht König Richard Löwenherz vom österreichischen Her, gebrochen, ihre Hoffnung nicht erloschen. In ihren Felsen: Loge Leopold VI. dem tugendhaften auf die Feste Dürren schlössern Dürrenstein und Aggstein erwarteten sie nun eine stein zur Verwahrung gegeben. (1192) Hadmar`endigte Belagerung, und während derselben günstige Ereignisse in sein Leben auf einer Kreuzfarth nach Palästina und Egpp benachbarten Ländern. ten, wohin er den Herzog Leopold VII. den glorreichen bes Allein die Lift eines Kaufmannes lieferte zuerst den gleitete, (1217) und liegt in dem von ihm reich begabten Hadmar in die Gewalt seines schwer beleidigten Herzogs. Stifte Zwettl begraben. Auf Umwegen begibt sich der Urheber des Anschlages nach Zwey Söhne, die ihn überlebten, Heinrich und Regensburg, und führt ein dort ausgerüstetes, mit Eisen= Hadmar von Kunring, die sich bald selbst ihres Troses blech beschlagenes Schiff mit einer Ladung von Gold, feinen und ihrer Wachsamkeit, nicht ihrer Treue wegen, „die Tüchern und anderer theurer Waare, aber auch mit dreyßig Hunde" nannten, bald von ihren Zeitgenossen wegen im untersten Raume verborgenen Bewaffneten auf der ihrer Wuth und Bösartigkeit so geheißen wurden, theile Donau herab. Schon hat es Aggstein erreicht; da wird es ten ihre väterliche Erbschaft dergestalt, daß Heinrich zu angehalten, durch Drohungen zum Landen gezwungen, von Weitra, Hadmar zu Dürrenstein und Aggstein Hadmars Knechten besehen, und der reiche Fang dem Raubseinen Wohnsit aufschlug. Sie vergrößerten zwar die Macht ritter gemeldet. Dieser eilt sogleich an Ufer herob, und bes ihres Hauses, überschritten aber dabey alle Schranken, die steigt mit seinen Dienern das Schiff. Während aber diese des Vaters Weisheit, Gerechtigkeitsliebe und Unterthans gierig die erste nächste Beute nach Hause schleppen, und treue so genau beobachtet hatte. Durch Macht und Reich, Hodmar, mit der Wahl des Kostbarsten beschäftigt, noch thum zu Willkühr und Übermuth verleitet, empörten sie auf dem Schiffe verweilt, stoffen die Schiffleute schnell vom gegen den jungen Herzog von Österreich, Fridrich II. Ufer, die Bewaffneten stürzen aus ihrem Hinterhalle herden streitbaren, verbanden sich mit auswärtigen Feinden, be vor, ergreifen den überraschten Kuenringer, und halten seine Leute mit Schleudern, Pfeilen und Wurfspiessen von der boic. Vol. IV. et XI. Rauch rer. austr, script. Vol. III. Verfolgung des Schiffes zurück. So wird Hadınar als Ge Diplomatarium Carthusiae Aggsbac. M. S. nebst des fangener nach Wien zum Herzoge gebracht, der nun dessen Verfassers ungedruckten diplomatischen Beyträgen zur Geschichte von Schönbüchel und Aggstein, auf beyde Donauschlösser belagert, und den festesten Thurm von Veranlassung des (Titl) Herrn Grafen von Beroldia. Dürrenstein und die ganze Burg Aggstein beynahe in Schutt geu im Jahre 1822 gesammelt. verwandelt. Kaum hatte Heinrich von Kunring seines

Bruders Schicksal erfahren, so eilt er nach Wien, Gnade Bundes, und Unglücksgenoffen, von welchen die angesehen. für ihn und für sich zu erwirken. Beyde erhielten auf Ver: sten nach dem Verluste ihrer Schlösser aus Österreich geslo. mittlung der Vornehmsten des Landes Verzeihung, nach hen waren, noch auf die Unterstüßung des Königs von dem sie große Bürgschaft geleistet, und ihre Söhne als Böhmen, der ihn zu Prag nicht einmahl vorgelassen hatte, Geißel gestellt hatten. Nicht lange überlebte Hadmar des ferner zu rechnen habe, übergab er zuleßt sich mit seiner Glückes schnelle Wendung. Auf der Reise nach Passau, Familie und allen Untergebenen der landesfürstlichen Gnas wohin er sich um die Lossprechung vom Kirchenbanne zu de, wodurch er zwar Verzeihung und seine verlornen Güs erlangen begah, brach ihm Unmuth und Gram das übers ter wieder bekam, allein zur Bestreitung mancher Auslagen müthige, schuldbelastete Herz (1231.) Des Unentsühnten und Forderungen, die schönen Herrschaften Rakersburg, Gebeine, lange der geweihten Erde beraubt, kamen erst Feldsberg, Kirchschlag, Steyereck und Litschau zu veräußern nach vier Jahren in der Abtey Zweil zur Ruhe. Ungefähr gezwungen war. zehn Jahre nach Hadmars Tode folgte ihm Heinrich in die vergeltende Ewigkeit nach.

Mit seinem Enkel Leutold, der als Jüngling 1355 starb, erlosch der männliche Stamm der Dürrensteinischen Hadmars Söhne, Heinrich und Albero, kehrten Linie, die Weitraische aber erst 1594 mit Johann Ladiss nach dem Hinscheiden ihres Vaters nach Dürrenßein zurück, laus von Kunring, dem von den ungeheuren Besitzungen welches Albero später nebst Aggstein, Wolfftein und ander seiner-Ahnen nur die Herrschaften Seefeld und Schweins ren Gütern von seinen Vettern Heinrich und Hadmar, den burg geblieben waren.

Söhnen Heinrichs des Hundes ererbte, wogegen Albero's Vor der Erzählung der ferneren Schicksale von Agg. Bruder, Heinrich, die Stadt und Herrschaft Weitra ers stein darf folgende Sage aus grauer Vorzeit nicht über. hielt, und die Weitraische, sein Bruder aber die Dürren, gangen werden. steinische Linie der Kunringer gründete.

Ungefähr im dreyzehnten Jahrhunderte machte Schres Dieser Albero von Kunring, Erbschenk in Österreich, ckenwald, ein berüchtigter adelicher Räuber, nach das bekam durch seine Gemahlinn Gertraud von Wilden die mahliger Sitte ein Raubnest aus dieser Feste, und beuns Herrschaft Radkersburg in der Steyermark und drey Söb ruhigte von da die Umgegend und die Schiffe auf der Do, ne, Albero, Leutold und Heinrich den Eisernen, vou denen nau. ` Seine Raublust und Grausamkeit machte ihn bald der lettere bey seinem kincerlosen Tode (1287) dem ålte zum Gegenstande des allgemeinen Schreckens. Der Unmensch ren Bruder Leutold von Kunring zu Dürrenstein seine pflegte seine Gefangenen durch eine eiserne Thür auf einen großen Beibungen (darunter Aggstein, Wolfstein, Wei einzelnen, schmalen Felsen, das Rosengårtlein ger deneck und andere) hinterließ. genannt, zu führen, der in steiler, schwindelnder Höhe am

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Lentold, der als ein sehr frommer und wohlthätiger Schloffe hinanragt. Dort überließ er die Unglücklichen der Mann gerühmt wird, und auch die Klariffinnen zu Dür unvermeidlichen Wahl, entweder die Furie des langsamen renßein gestiftet hat, mußte die Launen des Glückes, das Hungertõdes auf dem harten Felsenbette zu erwarten, oder it seiner Familie wieder versöhnt schien, aufs neue erfahren. ihr durch den Sturz in den schauerlichen Abgrund zuvorzu. 218 (1290 und 1291) der mit Albrechts I. von Habs, kommen. Man erzählt sogar, oft habe er seine Gefangenen burg Regierung und mit dessen schwäbischen Räthen mißvers auf einem Knebel schwebend, über der grauenvollen Tiefe gnügte Abel von Österreich und von der Steyermark zu aufgehangen. Zahlreiche Opfer der rohesten Unmenschlich. Triebensee bey Stockerau in aufrührerische Versammluns keit waren auf solche Weise gemordet, als zulegt ein glück. gen, und mit den Königen von Ungarn und Böhmen, wie licher Zufall - vielleicht die Zauberhand der Liebe, zur mit dem Herzoge Otto von Bayern und dem Erzbischofe Rettung und Rache vom Himmel erkohren einen gefans von Salzburg in sträfliche Unterhandlungen trat, war auch genen Ritter dem ihm drohenden furchtbaren Tode entriß. Leurold von Kunting, eines von den vorzüglichsten Häuptern Leicht entflämmte der Gerettete darch die Schilderung der der Verschwörung, verlor aber binnen wenigen Tagen ben erduldeten Qualen die benachbarten Ritter zur vereinten vierzig Schlösser, die Albrecht theils durch Waffengewalt, rächenden Fehde gegen den verabscheuten Wüthrich. Dieser theils durch freywillige Übergabe in feine Hände bekam, gerieth in ihre Gewalt, und das Schwert des Henkers Darunter werden als die bedeutendsten Dürrenstein, Aggs strafte blutig seine Unthaten. Lange Zeit erhielt sich unter tein, Mallenburg, Streitwiesen, Beckstall, Weideneck, den Landleuten, hülfloses Elend bezeichnend, das SprichMeisau, Grünberg, Ottenschlag und Feldsberg genannt. wort: „Er sitt in Schreckenwalds Rosengarts Als Leuteld jah, daß er weder auf die Mitwirkung seiner lein!"

Noch jest gelangt man im höchsten nördlichen Theile Uggstein entweder als ein Leben befassen, oder es nur bes des Schloffes durch ein Pförtchen auf ein Felsenstück hart wohnten und mit Bewilligung der Lebensherrn den Nahr an der Mauer, dem man die Gestalt eines Balcons gege- men davon führten. *)

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ben hat, und welches noch als der Rosengarten berüche Nach dieser nothwendigen Unterbrechung nun zurück tigt ist. - Unwillkührlich ergreift den Wanderer, den der zur Fortseßung unserer Geschichte! Abenddämmerung Schatten auf dem schmalen Raume (kaum Nach dem Aussterben der Dürrensteinischen Linie der einem Einzelnen zur engen Schlafficlle genügend) ereilen, Kunringer scheint Aggstein einige Zeit der mit ihnen verein leiser Schauder, wenn Schreckenwalds blutbefleckte Leis wandten Familie Liechtenstein gehört zu haben, obwohl chengestalt, von Raben und Eulen umflattert, der wild hierüber nichts ganz Zuverlässiges bekannt ist. Im Jahre empörten Phantasie vorüberschreitet. Mürbes Todtengebein 1372 war Wolfgang Göttinger von Haiding im Verlieffe, vom blossen Strahle des Mondes beleuchtet, Pfleger dieses Schlosses, welches nach dem Anfange des fole blinkt Grauen erregend aus dem feuchten, von klagenden genden Jahrhunderts schon einem Freyherrn Georg Unken und lichtscheuem Gewürme wimmelnden Jammerges check von Wald: als Besizer erkannte. wölbe herauf, während ein einsames Heimchen, nur selten von gefühlvollen Menschen gehört, den unter vielfachen Tos desqualen Verschmachteten ein leises Sterbelied singt.

Aus einer sehr alten und angesehenen, in der Stadt Steyer eingebürgerten Ritterfamilie entsproffen, die schon 1126 mit Dietrich Sheche geblüht hat, kam der

Hier ist nun auch Veranlassung, einen andern Umstand Edle und Beste Jorg Scheck von Wald zu Aggaus der Geschichte von Aggstein nachzohohlèn. stein und Sttenschlag um das Jahr 1426, wahrschein

zu gleicher Zeit, da die Kunringer auf dieser Feste lich durch Kauf in den Besiß der Burg Uggstein, die er im herrschten, führte auch eine Ritterfamilie von derselben den genannten Jahre neu zu bauen anfieng, wie sein Wappen Nahmen. So findet sich in alten Urkunden im Jahre 1210 mit der Inschrift über dem dritten Thore bezeuget. Die ein Berthold von Aggstein, der schon gegen Ende Natur hatte ihm den Empfehlungsbrief körperlicher Wohls des zwölften Jahrhunderts Weingarten zu Spiß an der gestalt versagt, aber den Mangel eines fehlerfreyen Wuch. Donau, mit Ückern, Wiesen und Zehenden, dem bayerischen ses durch manche Talente erseßt, die ihm die Gunst seines Stifte Niederalteich durch Unrecht entriß, und von 1256 Landesfürsten, des Kaisers Albrecht II. erwarben, bey dem bis 1288 ein anderer Ritter Berthold von Agg. er 1429 und 1430 die Stelle eines Kammermeisters, stein als Zeuge, der noch 1316 dem Stifte Melk zwey und um eben diese Zeit durch nicht volle zwey Jahre, auch Höfe im Markte Melk verkaufte. Dietl (Dietric) dér die Geschäfte eines landesfürstlichen Burggrafen oder Aggsteiner lebte 1356, und Conrad von Agzstein Pflegers zu Steyer verwaltete. Als der Kaiser sich 1364. Weiter ist Niemand von dieser Familie bekannt. in der Folge seiner Dienste als Landrichter bediente, In welchem Verhältnisse standen aber Schreckenwald brachte Scheck seine meiste Zeit auf seinen Gütern im Lande und die Ritter von Aggstein zu den Kunringern? Was unter der Enns und vorzüglich zu Aggstein zu, wo er in ersteren anbelangt, fo trifft die Zeit, da er 'hier sein den Jahren 1429 und 1430 von den Karthäusern zu Aggs. Unwesen getrieben haben soll, ungefähr mit jener zufam bach, einige nabe und bequemer gelegene Besitzungen ein. men, als Hadmar der Hund oder deffen Sohn Albero von tauschte, **) und 1436 für seine Schloßcapelle eine ewige dessen Sohn Albero von Kunring dieses Schloß besaffen. Messe stiftete. Vermuthlich war also Schreckenwald der Beynahme eines Allein die roße und böse Gemüthsart dieses Mannes Burgvogts des Hadmar, oder eines Raubritters, der sich trat mit seinem zunehmenden Reichthume und Ansehen im unter den damahligen Unruhen, vielleicht in jener grâuels mer`ungebundener und verderblicher hervor. Hatte er schon vollen Anarchie, welche nach des Herzogs Fridrichs II. To. während Albrechts Regierung, das Vertrauen seines Fürsten de (1246) auf Österreichs gesegneter Erde lastete, auf kurs * In einer Urkunde, dem bayerischen Stifte Varnbach von ze Zeit der Kunringischen Burg Uggstein bemächtigt hatte, österreichischen Herzoge Leopold VII. im J. 1210 gegeben, und dessen Vor und Familiennahme in Vergessenheit ge. tritt Berthold von Aggstein in Gesellschaft Hadmars rieth. Denn nnter dem österreichischen Adel jener Zeit kommt von Kunring als Zeuge auf, wie auch der spätere Rit. ter Berthold von Aggstein in Urkunden mehrerer Kunrin keine Familie Schreckenwald vor. ger als Zeuge gelesen wird. Hatten sie vielleicht nur einen Hof nahe bey Uggstein, der ihnen den Nahmen gab ?? **) Den ersten Tauschvertrag bestättigte der Landesfürst, zu Wienn an Eritag vor vnser frawntag Natiuitatis 1430.

Die Ritter von Aggstein aber, von welchen vore her die Rede war, sind keineswegs freye Eigenthümer der Burg, sondern Vasallen der Kunringer gewesen, die

getäuscht und mißbraucht, indem er als Landrichter nicht Aggstein zog nun der Kaiser zur landesfürstlis stets am gerechtesten und menschenfreundlichsten handelte, chen Kammer ein, und ließ es durch Pfleger verwalten und insbesondere auch den Unterthanen des benachbarten und schirmen. Ein solcher war 1485 und noch 1488 Rit." Stiftes Melk, welches damahls noch kein eigenes Landges ter Wolfgang von Meilersdorf zu Hartens richt für seine nächsten Umgebungen besaß, oft seine Härte stein, ein Mann von großem Ansehen, vorher kaiserlicher fühlen ließ, so gab er sich in den stürmischen Zeiten des Burggraf zu Steyer, und 1510 und 1512 findet man den schwachen Kaisers Fridrich IV. wo Gewalt überall für Recht Wilhelm Inprucker zu Beygarten, der früher galt, und alle Gräuel des Fauftrechts ihren leßten Kampf unter den Kaisern Friedrich IV. und Maximilian I. im mit gefeßlicher Ordnung und schonender Menschlichkeit strits Kriege gedient hatte, als kaiserlichen Burgoogt oder Pfles ten, nur um so frecher seinem verderbten Sinne und dem ger zu Aggstein.

häufigen Beyspiele so vieler österreichischer Edelleute hin, Endlich verkaufte Kaiser Rudolph II. (nach dem ergriff das ehrenvolle und löbliche Handwerk eines Raubrits Jabre 1592) die Burg und Herrschaft Uggstein der Witwe ters, befehdete seine Nachbarn (wie z. B. schon 1440 den des Freyherrn Andreas Wolf von Polheim, Anna Freyin Rudolph von Dürrenstein) und übte in den Um. von Polheim. Einige Züge aus dem Leben dieses Ehegebungen seiner Güter vieles Unrecht und manche Gewalt paares dürften hier nicht am unrechten Plage seyn.. thätigkeit aus. Er soll sogar die Donau durch eine darüber Andreas Wolf Freyherr von Polheim gezogene Kette gesperrt haben. *) Es mochte ihm in seinem und Parz, geboren zu Weld 1557, zeigte als Knabe Felsenneste zu Aggstein so wohl behagen, daß er nicht mehr große Neigung zum Soldatenstande, opferte aber dem Va. daran dachte, nach Steyer zurückkehren, wo seine Voral, ter, dem diese Richtung des jugendlichen Gemüthes durchs tern mehrere Jahrhunderte größtentheils friedlich und von aus mißfiel, seinen beißesten Wunsch auf, und suchte in ihren Mitbürgern geehrt, mit Auszeichnung gelebt hatten. eifriger Pflege der Wissenschaften, Erfaß für die verschwunDaher gab er auf dem Aggstein" 1465 sein auf dem denen Heldenträume. Nachdem er auf den Universitäten zu Berge Steyer, an der Stadtmauer gelegenes Haus seinem Tübingen, Wittenberg und Padua seinen Durst nach Kennt= Diener Stephan Habfiber, Bürger daselbst, zum niffen nur noch mehr erregt hatte, durchreiste er Italien, Geschenke. Frankreich und England, und kam vielseitig gebildet ins

Begünstigt von der heillosen Verwirrung im Lande, Vaterland zurück, wo ihm die Liebe eine, seiner ganz wür. hatte Scheck bisher ungehindert seine schändliche Lebens- dige Gattinn zuführte. (1584) Leicht entsagte er an ihrer weise fortgefeßt. Doch jede Saat des Bösen bringt früher Seite dein ungestümen Streben einer früheren Jugend. In øder später die Frucht des Verderbens. Er mag sich seinen philosophischer Ruhe und im füßen Frieden des häuslichen Vorgänger Shreckenwald zum Muster genommen haben, Glückes, das nur durch Entbehrung der Vaterfreunden ges aber wie diesen traf auch ihn, nur minder schwer, der Urm trübt war, auf seinen Gütern lebend, genoß er den Lohn der Gerechtigkeit. Ulrich Freyherr von Grafeneck, seiner Eindlichen Liebe im frohen Besiße der zärtlichsten lies als des Kaisers Feldhauptmann allen Raubrittern furchtbar benswürdigen Gattinn; allein fein früher Tod (zu Ottens erschien plöglich mit den kaiserlichen Söldnern vor Aggstein schlag 1592 16. Februar) zerriß allzu schnell dieses glück und erstürmte es. Mit Mühe nur das Leben rettend, sah liche Band.

Scheck sich aller Würden und Besißungen beraubt, und von Im atzehnten Jahre vermählt, im fünf und zwanzigsechs Schlößern die er besessen hattte, kaum so viel übrig sten Witwe, verschmähte die junge Baroninn eine zweyte ehes daß der unbemitleidete Greis in feiner schmählichen Dürf- liche Verbindung. Eifrig der protestantischen Confession, in tigkeit von dem bittersten Elende und vor dem Hungertode der sie (eine geborne Freyinn von Polheim) und ihr Gemahl geschüßt war. Seine Töchter Apollonia und Doro thea, starben unvermählt, vielleicht noch vor tem Vater, und sind bey den Augustinern zu Wien begraben.

erzogen waren, ergeben, theilte sie nun ihre Zeit zwischen häuslicher Andacht und menschenfreundlichem Wirken. Ihre nie ermüdende Wohlthätigkeit gegen Arme und Kranke, die sie reichlich betheilte und mit Arzneyen versorgte, ihre Ge *) Wenigstens brachten auf einem, zu Krems zu Anfange des rechtigkeit und Sanftmuth, wegen welcher sie von ihren Novembers 1448 von Fridrich IV. ausgeschriebenen Land.

tage, die österreichischen Stände nebst anderen Beschwere Unterthanen und Hausgenossen nicht sowohl als Frau erden auch die wegen der unbilligen Mauth zum kannt, sondern vielmehr als Mutter verehrt ward, ihre Aggstein mit der Bitte um Abschaffung derselben vor. Seelenstärke und Ergebung, ihr nie gebeugter Muth im (Kollar, Anal, monum, omuis aevi Viudobou. T. II. col..350.) Unglücke, sihern ihr eine rühmliche Stelle unter den edel

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