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Erzherzogs Ernst, Statthalters Rudolphs II. zu Vmb vnd für solche sein müch und Urbait Bewilligen wir Wien, Bestallung für den Helden Niclas Palffy, Ime in Nahmen vnd auf gnedigiste beschehene Ratification als Oberfeldherrn in Ungarn dießseits der Donau Ihrer kaiß. Matt. Monatlich von Dato dieser Bestallung an zuraitten, auf baide Benelch vnd Ambter der Chraiß. und der Beste Ujvar 1589. haubtmannschaft und Obristen Beuelchs zu Vywar, und Wir Ernst von Gottes Gnaden Erzherzog zu Österreich alle seine Stats persohnen Zuverstehen, in allem Sechs= Herzog zu Burgundi, Sreyer, Kärnthen, Krain und hundert Gulden Reinisch und dann auf Ainhundert Pfårdt Wirttemberg, Graue zu Tyrol. Bekhennen vnd thuen zu Vywar das gebräuchige Taflgeldt, das bringet monat. Ehundt menigelich. Aus der Röm. Kay. Matt. vnsers ges lich Zweueundsechzig gulden dreifig kreuzer, vnd dann nedigisten geliebten Herrn Brueders notthurfft erfordert jährlich fünfhundert Gulden Reinisch Khundtschafftgelt, wie hat, nit allein die Vestung Vywar fondern auch die dasselb in der Instruction über die Chraißhaubtmannschaft Chraißhaubtmanshaft Enhalb der Zonaw insonderheit einverleibt ist, Neben dem Taflgelt so Ihme wiederumb mit einem tauglichen ståtten Haubt zu erseßen, auch daselbst under der Chraißhaubtmannschaft gleichfalls Vnd Ihr Kayß. Matt. und Wir des Edlen vnsers lieben auf Ainhundert Pfärdt paffiret und freygelassen wieret das• getrewen Niclaßes Palffy Freyherrn . Erbars selb selbst zu empfahen oder den Obristen Leuttinandt oder aufrechts, getrewes und bestandiges Gemüeth, daneben Zwaien vnderschidlichen Haubtleutten eruolgen zuelaffen. auch sein Redlichait und erlangte erfahrung gnetiglich wahre Vnd deffen soll Er thails aus den Einkhumen, thails aus zunehmen und derwegen dann auch auf das sonder gnedige der Kron Behaimb vnd Marggraffthumb Mähren, ContriBuetrauen so wir in sein Person stöllen Zu jeztvermeldten bution, oder da es daselbst mangeln sollte, aus Ihr Matt. Beuelchen und Ambtern auf ain Jar lanng gnediglich an Kriegs Ball Ambt zu ordentlichen Zeitten entricht und bes zuenehmen haben, wissentlich vnd in Crafft diß Bestalbriefs zallt werden.

Mainen vnd wöllen daß er von menigelich darfür erkhennt Doch solle Ihrer Matt. vnd Vns allerdinges beuors geehrt und gehalten werde. Also und dergestalt, daß er steen diese Bestallung nach Ausgang des Jahrs Also Auch nach Ihr Matt. und Vns oder wer Jhme an vnser statt die Anzaal des Kriegsuolkhs Zu ändern, jue mindern vnd von ainder Zeit zur andern von Jrer Majt. fürgesezt wire Zumehren, nach Gelegenheit sich die Zeit vnd leuff mildern det. Auf Jr Majt. vnus zugeordnete Hof Kriegs Rath oder gefärlicher erzaigen werden.

sein Aufsehen haben, Ihrer Matt. nußen und frummen. So auch Er Palffy nach Ausgange des Jars, darauf betrachten, und nach pesten seinen Vermögen fürdern, Er hiemit bestöllt ist bey dieser Bestallung nit wirdet vers der Schaden aber vnd Nacht wahrnen und wenden vnd bleiben wellen, Solle Er vnns dessen drey Monat vorheer sonsten auch in allen thuen vnd Handlen soll und wölle was berichten, So wol auch wir Ihme da Bir Veränderungen ainem getrewen Erbaren und aufrichtigen Chraißhaubtmann hierinnen fürzunehmen bedacht, die Aufkhündung auch drey vnd Obrissten gebürth vnd zuestehet, vnd Ime diß seine Monat zouor erindern wöllen. Alles treulich und ohne ge. heundt dato derentwegen gefertigte vnderschiedliche In, uerde Mic Vhrkhundt dises Beskalbriefs, besīgler mit vnserm structionen weitleuffiger auferlegen, und er sich hierzue Fürsstlichen hiefur getrukßten Insigel. Geben in der Statt verpflicht vnd mit schrifftlichem Reuers verbunden hat. Wien den Erfsten tag Monats Jung Anno xc. Neununds

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achzigisten (1589) Ernst. inpr. L. S. dawid Ungnad Frey. Vergeblich Sehnen! Jezt muß sie verderben, herr zu Sonnegth m. p. Ad mandatum Domini Archie- Den graufen Tod in wilden Flammen sterben. ducis proprium Hr. Nickharth m. p.

Der Tod Johannens d'Arc zu Rouen 1431.
Wild wogt das Volk, dumpf braust es durch die Gassen,

Bon hohen Thürmen tönt das heil'ge Erz;
Zum Richtplaß drången sich mordgier'ge Massen,
Blutrother Fackelschein wallt himmelwärts.
Gereiht steh'n Krieger rings in langen Straffen,
Und voll Erwartung bebet jedes Herz.

Der Holzstoß harrt, zum Himmel aufgethürmet,
Der Jungfrau schon, die Frankreich einst geschirmet.

Jest nahet sie im Prieg'rischen Geleite,

Von Fesseln ihre zarte Hand beschwert.
„Sie ist's, die ihres Königs Land befreyte,
Die unser Heer mit blinder Furcht bethört.
Nun wird sie wohl der Höllenmächte Beute,
Die ihrem Ruf dienstwillig einst gehört.
Erscheint kein Retter? Will sich von den Helden,
Die vormahls ihr gefolgt, nun keiner melden ?"

Die Jungfrau schweigt; von irdischen Gedanken

It ihres Geistes Himmel nicht erfüllt.
Still wandelt sie zu des Gerüftes Schranken,
Ihr Auge schaut nur auf des Heilands Bild.
Zwar bebt das Herz, die Kniere wollen wanken,
Denkt sie zurück ́an's heimische Gefild,

An ihrer Schwestern Gram, des Vaters Schmerzen
Ach! ihren Tod betrauern viele Herzen.

Doch senkt sich Ruhe von dem Himmel nieder

In ihrer stürinisch wildbewegten Brust.
Zur bessern Heimath kehret sie ja wieder,`

Schuldlosen Lebens ist sie sich bewußt.
Willkommen rufen ihr der Engel Lieder,
Es harret ihrer nie gefühlte Last;

Hin schwebet sie durchs gold'ne Reich der Sterne,
Zurück bleibt ihr die Erd' in dunkler Ferne.

Nein! Ich bin keine Zauberian gewesen,
Mit höll'schen Mächten schloß ich keinen Bund.
Vom Sterndom kam ein himmlisch sanftes Wesen,
That Hohes mir auf stiller Waltrift kund.

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So ist's denn wahr, es will kein Retter ́nahen? Im Lenz der Jugend sinkst du, Reine, hin? Die siegreich dich im Schlachtgewühl einst sahen, Sie ändern muthlos ihren Heldensinn?

Soll für die Thaten, die durch dich geschahen,

Nicht dir der Freyheit schöne Blume blüh'n?
Das Schicksal reißt dich aus des Lebens Freuden,
Bom gold'nen Licht des Tages mußt du scheiden.

Nie wirst du mehr der Heimath Fluren sehen, Das stille Thal, wo deine Hütte stand! Bergebens schaust du nach den fernen Höhen; Den Tod erwartend durch des Fremdlings Hand. Dort ist's so schön doch; milde Lüfte wehen. Ein glücklich Volk bewohnt das Segensland. Das Echo harrt im Hain auf deine Lieder, Doch du, Johanna, grüßest es nicht wieder.

Verhängnißvoll trug dich vom Heimathsherde In blut'ge Schlachten einst des Krieges Gott, Mit Heldenleichen denktest du die Erde, Vom Blut der Feinde färbt dein Schwert sich roth. Damit Errettung deinem Lande werde, Vollziehest du der Himmlischen Geboth:

Den Fremdling stürzend vom geraubten Throne, Schmückßt du den wahren König mit der Krone.

Triumphe feyert rings und Siegesfeste Das Volk, das du zum glücklichsten gemacht; Deß Ketten deines Muthes Kühnheit löste, Das du zum alten Herrscherhaus gebracht. Nach Rheims zur Krönung strömen frohe Gäste, Zertrümmert liegt des stolzen Feindes Macht; Doch dir, die all dieß herrliche geleitet,

I jezt des Todes schrecklich Loos bereitet.

Es hebt dein Blick sich zu dem Quell des Lichtes, Zum Himmel schaust du wehmuthsvoll empor. Der du die Jungfrau jest so furchtbar richtest, Oneig' zu ihrem Fleh'n dein Vaterohr! Ob du mich auch im Feuertod vernichteft, Ziehst du die Seele doch zu dir empor, Führ'st mich hinauf zu fel'ger Geister Chören, Mit em'gem Himmelsglanz mich zu verklären."

Du hast das Schwert in meine Hand gegeben, Mit Heldenmuth der Jungfrau Bruft beseelt. Für Fürst und Heimath opfr' ich jezt das Leben, Zum Schußgeist Frankreichs einst von dir erwählt. Vergebens war des Engeländers Streben, Die Hirtiun nahet, und der Stolze fält; Bom tiefen Faq erhebt mein Volk sich wieder, Dem Lärm der Schlachten folgen Siegeslieder."

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Wohl schweigt der Sturm, des Landes Wunden heilen, sammelt, und für die Meisterschöpfung alter und erhabener Gefild' und Auen decket frisches Grün;

Ich darf nicht länger auf der Erde weilen,

Bon Allem, was mir theuer, muß ich zieh'n.
So lebt denn wohl! des Lebens Stunden eilen;
Geschlechter Parben, and're werden blühn,
Mag der Orkan auch meine Asche treiben,

Auf heim'scher Erde wird der Geist stets bleiben.”

Kirchenmusik in Anspruch genommen, und in Thätigkeit versett werden möchten. Die Überzeugung, daß in diesem Musikfache in Prag viel Großes und Herrliches geleistet werden könne, veranlaßte eine Gesellschaft von Musikfreunden zu überlegen, wie dem Bedürfniß einer öftern, ausge zeichneten guten Kirchenmusik Genüge gethan werden könn. te, wodurch sowohl die allgemeine Erbauung gehoben, res

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Sie sprichts; dumpf schweigend horcht man eine Weile, ligiöse, den heiligen Handlungen angemessene Gefühle ges Da plößlich lodert es in feur'ger Gluth; Und himmelan hebt sich der Flammen Säule, und braust und tobet mit des Naubthiers Wuth. Wie wenn der Sturm erwacht, und um das steile Geklipp aufschäumt die wildempörte Fluth:

So drängt das Volk sich durch des Volks Gedränge,
Und tausend Stimmen schallen in der Menge.

Nun wohl! der Rache Blutfest ist vollendet,
Die Jungfrau sinkt ins heiße Flammengrab.
Noch fleht ihr Blick, zum Himmelsdom gewendet,
Vergebung ihren Peinigern herab.

Die Grau'n und Schrecken einst durchs Heer gesendet.
Die Feldschlacht lenkend mit dem Hirtenstab,
Berdirbt nun schußlos; von der Gluth umgeben,
Berhauchet sie ihr gottgeweihres Leben!

Doch, welcher Glan; umstrahlt des Himmels Bogen?
Wie wehet es so sanft vom Sternenzelt!
Es legen sich des Gluthmeer's wilde Wogen,
Der Aufruhr schweiget, und die Brandung fält.
Auf goldenen Gewölken kommts gezogen,
Es tönt, wie Sphärenmelodie, zur Welt:
Das Leben sinkt; es flieh'n der Erde Leiden,
Du steigst empor zur Heimath ew'ger Freuden!”

J. M. Schubis.

weckt, einer der wichtigsten Theile christlich religiöser Bildung gefördert, als auch dem gebildeten, musikalischen Theile der Bevölkerung Prags, einer der erhabensten Ges nüffe verschafft, und für Belebung und Erhaltung des mahren Geschmackes am edlen, einfachen, in großen Maßen wirkenden durch Flitterglang unentweihten Kirchenstyl gewirkt werden sollte. Der Versuch, die Bedingungen zu prüfen, unter welchen eine solche, gewiß auch den äußeren Glanz des Gottesdienstes hebende Anstalt, ins Leben treten könnte, gab folgende Resultate, welche sich gegenwär tig der Ullerhöchsten Genehmigung erfreuen:

1. Die Musikfreunde Prags werden durch Subscrips tions. Listen eingeladen, durch eine Einlage von 6 fl. Conv. Münze ohne dadurch größerer Liberalis tät ein Ziel zu sehen - dem die oben ausgesprochenen Ideen verwirklichenden Vereine der Kunstfreunde für Kir chenmusik beyzutreten. Die Entrichtung dieser Einlage ent. hebt von der Beytragsleistung für das erstere Jahr des Begtritts. Um wirkendes Mitglied des Vereins zu bleiben, wird ein jährlicher Beytrag von 4 fl. Conv. Münze - ohne jedoch auch hier die Liberalität zu bes fchränken erfordert. Durch diese Geldbeyträge wird der nöthige Fond zu dieser Unternehmung berbey geschafft. 2. Nach den aus diesem Fonde zu Geboche stehenden

Grundsäße des Vereins der Kunstfreunde für Kirs Geldmitteln, wird die mögliche Anzahl der jährlich

chenmusik zu Prag.

abzuhaltenden großen feyerlichen Kirchenmusiken, welche Dieser Verein, dessen Bildung Se. Majestät mit nur während der Stunden des Gottesdienstes Statt finden, allerhöchster Entschließung vom 10. August 1. J. unter bestimmt werden. Tag und Stunde wird jedesmahl in zweckBeygebung eines landesfürstlichen Commissärs zu deffen dienlicher Art bekannt gemacht werden. Sigungen, zu gestatten geruhet haben, bezweckt die Em.. 3. Die Anzeige der eingegangenen Beyträge, mit porbringung und Erhaltung guter und solider Kirchenmusik der nahmentlichen Angabe der Beytragenden, wird in unserem Vaterlande; daher auch diese Anstalt als Kir. so wie die Rechnung über die Verwendung dieser Gelder, chenfache unter den besonderen Schuß Sr. Fürstlichen Gna. vom Vereine jährlich durch den Druck öffentlich bekannt geden des Herrn Fürst, Erzbischofs als Protector gestellt macht werden. Ein auf Unsuchen des Vereins von Sr. worden ist. Fürstlichen Gnaden dem Herrn Fürst Erzbischofe bestimm. Vielseitig wurde der Wunsch ausgesprochen, daß die ter Controleur, wird sich jährlich von der gehörigen Ver=" ¡erstreuten musikalischen Kräfte, welche die Hauptstadt Böhs wendung der in die Caffe niedergelegten Geldbeyträge mens eben so zahlreich als in ausgezeichneter Kunstfertigkeit überzeugen. vereint, öfters in einen großen kräftigen Centralpunct ver

4. Zu den Productionen würde das Locale der Haupt.

pfarr-Kirche am Tein, deren Musikchor, nach seiner gegen standes, Director der Elbeschifffahrtsgesellschaft, Práfes wärtigen Gestaltung als der geräumigste, die größte An der Prager Tonkünstler, Versorgungsanstalt und Director zahl von Musikern faffen kann, und deren Orgel als eine der Witwen und Waisen. Versorgungsanstalt des Prager der besten Prags für Begleitung von Kirchen Compositio: Handelsstandes.

nen vorzugsweise tauglich ist, dem Vereine von dem löbli

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Wenzel Lichtner, beyder Rechte Doctor und

den Magistrate der Stadt Prag, als dem Patrone dieser beeideter Landesadvokat. Kirche, auf Ersuchen gefällig eingeräumt.

Johann Ritter von Rittersberg, E. t.

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5. Nur Compositionen großer verstorbener und Hauptmann in der Armee, Mitglied des Landwirthschaftss jener noch lebenden Meister, die sich durch ihre Kunstwerke vereines in Steyermark und Ausschußmitglied der Privats einen großen Nahmen erworben haben, als Cherubini, gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag. Hummel, Beethoven 2c. sollen in der Regel zur Aufs Joseph Schüß, Magistratsrath, Ausschußmitglied führung kommen. Außer dem wird als Regel bestimmt, der Privatgesellschaft patriotischer Kunstfreunde und Beys daß von lebenden ausgezeichneten Tonkünstlern sehr sizer der k. ständischen Theater Aufsichts- Commission. vorzügliche Arbeiten nur dann aufgenommen werden. Peter Sporschil, k. k. Appellationsrath und können, wenn von der Zeit ihrer ersten beyfälligen Auffüh. Bürgermeister, Beysißer des permanenten Landesausschußes. rung bereits 15 Jahre verstrichen sind, und sie sich seit dies Johann Stiepanek, Mitdirector des k. ständis ser Zeit bey Musikkennern als schäßbare Kunstproducte in schen Theaters, Inhaber der mittleren goldenen Civil-Ehrens Geltung erhalten haben. Besonders ausgezeichnete medaille, Ehrenbürger der k. Hauptstadt Prag und meh Arbeiten vaterländischer Künstler können jedoch rerer vaterländischen wissenschenschaftlichen Kunst- und Wohl. auch von dieser hier ausgesprochenen Regel mit Hinḥlick thätigkeits- Vereine Mitglied.

auf den allgemeinen Zweck des Vereins: Emporbrin 9. Diese Vereinsmitglieder übernehmen aus warmer gung der Kirchenmusik und Hinwirken auf Liebe für Kunst und Vaterland, zu deffen Ehrenkranze Aufschwung vaterländischer Talente, die Begründung dieser Anstalt eine neue Blüthe hinzufü Ausnahmen gestatten. gen dürfte, die Geschäftsführung derselben, und werden,

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6. Die jeweilige Direction wird abwechselnd von den wie schon erwähnt, in gedruckten Jahresberichten Rechens hießigen ausgezeichnetsten Capellmeistern, nahmentlich den schaft abstatten. Die Geschäftsleitung des Vereins befindet Herren Tomashek, Triebensee, Weber, Wittasek und Pi. sich im 1. Hauptviertel, Postgasse Nr. 329 im ris, welche sich, auf an sie vom Vereine ergangene Ein: 2. Stock bey Herrn Johann Ritter von Rite Ladungen, dazu bereitwillig erklärt haben, besorgt werden. tersberg. Ihnen soll nach vorläufigem Überschlage ein Personale von 120 bis 150 ausübenden Künstlern für jede Aufführung einer solchen großen feyerlichen Kirchenmusik zu Gebothe stehen.

7. Der Verein wird jede von ihm ausgehende Bes kanntmachung mit einem Siegel, unter Aufschrift: „Vers ein der Kunstfreunde für Kirchenmu s i k‚” ausfertigen.

8. Die Mitglieder des leitenden Vereins, uns ter dem Protector Sr. Fürstlichen Gnaden dem Herrn Fürst Erzbischofe, find folgende:

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Vom Vereine der Kunstfreunde für Kirchenmusik. Prag, im November 1826.

Ornithologische Unterhaltungen.

Bon Georg von Gaal.

(Fortsetzung)

Da hier einmahl die Rede von den Vögeln im allger meinen ist, so können wir auch nicht umhin, der fabelhaf.. ten Vögel zu gedenken.

In der Naturgeschichte hat man so gut, als im ges Anton Dittrich, Cistercienserordenspriester, E. E. meinen Leben, gewisse Mährchen. Nach der gewöhnlichen Humanitäts - Professor am altstädter akademischen Gymnas Denkungsart vieler Menschen war die Natur viel zu ein: fium, Dr. der Philosophie und fürsterzbischöflicher beeides fach. Die Einbildungskraft seufzet nach Wundern. Wo sie ter Notar. der Natur überflüßig schienen, erschuff jene, nach eigenem Belieben, idealische Gegenstände des Erstaunens.

Joseph Heybe, Obercommiffär der . E. Stadt hauptmannschaft und wirkendes Mitglied des vaterländi schen Museums.

Die Gattungen der Vögel und Fische waren der mensch lichen Einbildungskraft weder zahlreich, noch abwechselnd Ignaz Kleinwächter, Vorsteher des Handels, genug. Nicht für Kinder allein die Fabeln. Es mußten auch

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welche für erwachsene Kinder ausgedacht werben. Die Wund Der Greif war eigentlich der Sonne geheiligt, und der der Natur schieñen dazu am schicklichken zu séyn. Man in Indien spannten ihn die alten Mahler allemahl vor den bereicherte sie also mit Producten die zwar ein durch die Wagen der Sonne, weil man glaubte daß er ungehindert Einbildung geleiteter Pinsel machen, und ein leichtgläubi, und ohne Blendung die Strahlen dieses Gestirns vertragen" ger Mensch verwundernd anftaunen konnte, woran aber könnte. Man"findet eben diesen Vogel auch auf gewissen die bildende Natur so wenig Antheil genommen hat, daß Médaillen. Er hielt sich, wie die Alten sagten, in Wüfte: man ihre Wirklichkeit, nicht sowohl in den Reichen der neyen und Gebirgen auf, fuchte die Goldadern, und beNatur, als in dem Gebieth einer schwärmerischen Einbil- wahrte dieses Metall mit großer Begierde. »Uls ein graudungskraft suchen muß. Wir wollen jebt die selbst erschaf, fames und furchtbares Thier scheuete sich dieser Vogel nur fenen Wunder der Seebewohner übergehen, und uns bloß von Löwen, Liegern und Elephanten. Den Indianern fiel damit begnügen, die Rahmen fabelhafter Vögel bekannt es nicht eher ein, dieses Thier anzugreifen, bis ihrer eine gemacht haben. Die gewöhnlichsten dieser Art sind. hinlängliche Zahl beysammen waren. Sie kamen beyin Mondschein, wenn sie glaubten, daß er schlief, und suchten

Der Greif.

Es gibt allerdings einen Vogel aus dem Geschlechte ihm seine Beute zu rauben; allein er war fast immer ein der Geyer, welcher von einigen der Greif, und einen an- wachsamer Hüther seines Raubes, und gemeiniglich mußte dern, welcher der Greifgeyer genannt wird. Allein hier dasjenige, was die Menschen bereichern sollte, durch ein blus ist bloß die Rede von dem fabelhaften Greif der Mahler tiges mit Lebensgefahr verknüpftes Gefecht erkauft werden." und Poeten. Sie haben beyde das Vorrecht, ihrer Einbile So deutlich wußten die Alten die Geschichte eines Thies dungskraft etwas mehr, als andere Menschen zu erlauben, res zu erzählen, daß auf die Art, wie sie es schilderten, wenn sie nur nicht offenbare Widersprüche mit einander vers gewiß niemahls vorhanden gewesen ist. Es läßt sich aber einigen, wenn sie nur nicht einen Menschenkopf auf einen leicht muthmaßen, daß man die erdichtete Figur des fabels mit Federn gezierten Pferdehals zu sehen, das Brustbild þaften Greifs in allen den Fällen, wo man etwas von seiner einer Frauensperson mit einem Fischschwanze zu beschenken, Lebensart und seinem Betragen erzählet, mit jenem großen oder Ungeheuer von häßlicher Gestalt auszudenken, sich bes braunrothen Geyer, den viele den Greif nennen, oder mühen. Der Greif, den wir meinen, ist sonderbar genug mit dem Greifgeper verwechselt hat, von welchem ebenfalls erfunden. Man hat ihm die Größe und den Körper eines einige alte Schriftsteller behaupten, daß er einen Eles Löwen, den Kopf und die Flügel eines Adlers, einen mit phanten mit sich in die Luft nehme, und so oft wieder her. Federn bedeckten Leib', zugleich aber vier Beine gegeben. abfallen ließe, bis er todt liegen bliebe, und ohne Mühe It wohl in der ganzen Natur ein Etwas, dem dieses Un. verzehrt werden könnte.

geheuer gleichen könnte.

Wer das Fabelhafte dieses erdichteten Greifs, der vorn

Die Vögel können zwar als eine besondere Ordnung einen Adler und hinten einen Löwen vorstellt, ausführlivierfüffiger Thiere betrachtet werden, deren zwey untere her lefen, oder dieß Geschöpf der Einbildungskraft in Beine das Gewicht ihres Körpers auf der Erde tragen, Kupfer vorgestellt fehen will, der findet beydes in Aldrov. und ihren Gang bewerkstelligen, die beyden andern aber, Ornithol. Franc. 1610. Lib. X. p. m. 304 etc. und im die mit Federn bewachsen sind, ihren Strich durch die Luft Lohnst. hist. avium p. 225 und Tab. 12. p. 162, wo erleichtern müssen. Wenn man demnach einen mißgebildeten zugleich erzählt wird: sie baueten ihre Nester aus lauter Bogel mit vier Beinen und zwey Flügeln erdichtet, so ist Gold, welches ihnen desto leichter würde, da sie die Gold. es eben so viel, als wenn man ein vierfüßiges Thier mit adern in den Gebirgen so künstlich aufzusuchen wüßten. sechs Beinen darstellte. Doch scheint uns dieser Fehler nicht Man hat sie auch zwey Eyer in ein solches Nest legen las: so anstößig zu seyn, als ein anderer, weil die geflügelten sen, die aber viel größer und härter als Adlers. Eyer ges Pferde des Gottes der Dichter, der Göttinn der Ehre, und wesen seyn sollten.

der Helden des Ariosts u. f. w. unsere Augen und Einbils Aldrovandus und Johnston behaupten selbst, wenn dung schon an dergleichen Mißgestalten gewöhnet haben. man beym Greif etwas Wirkliches oder Wesentliches dens Übrigens bleibt es allemahl abgeschmackt, und ist allen Ger ken wolle, so könne man sich unter diesem Nahmen, mit sehen des Ebenmaßes und einer guten Harmonie entgegen, Hinweglassung der hinzu gedichteten Löwengestalt, nichts einem vierfüßigen Thiere" nur zwen Beine zu geben, denn anders, als den arabischen Rece, oder den Pfau, Condor, die beyden Flügel, die man etwa noch hinzufügen könnte, (Greifgeper) vorstellen, von welchen Herr von Buffon 1. c. find alsdann bloß ale etwas Zufälliges zu betrachten. ausführliche Nachricht ertheilet hat..

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