Obrázky na stránke
PDF
ePub

den Wir finden, daß Noah von einem Berge in Armenien eine unserer Ansicht. - Sie waren zu der Zeit, wo Plinius lebte, Taube aus der Arche fliehen ließ und daß sie ihm einen Öhl, in Rom noch sehr selten und man verkaufte sie ungeheuer theuer. zweig brachte. Die Griechen sagen Uns, dieses Obst komme von Die Griechen aßen sie indessen weit früher. Theophrast spricht Paphos, auf der Insel Cypern, wohin es wahrscheinlich von davon, als von einem fremden Obst. Palästina gebracht worden ist. Die ersten wilden Öhlbäume Was die Äpfel und Birnen betrifft, so wäre es eben nicht sind nach ihnen, von Herkules auf dem Olymp gepflanzt wor- so leicht zu beweisen, daß sie aus dem Oriente stammen, denn den; von da kamen sie aber sehr spät, nach Italien. Dieser sie sind bey uns viel beffer; wir aber haben sichere Beweise Baum wurde erst in Rom um das Jahr 680 nach der Ers aus den Werken der Alten. Zuerst also von den Birnen. Die bauung dieser Stadt allgemein. Frankreich und Spanien erhiel. Griechen fagen Uns, daß sie viele Birnen besaßen, die es beson. ten ihn dann aus Italien. ders, im Pelopones gibt, so daß in ihrer Sprache die Birne: Die Genealogie der Feigen ist der des Öhlbaumes sehr Obst der Peloponesen, gerannt wird. Theokrit spricht häufig ähakich. Wie Wir die heilige Schrift öffnen, finden wir den von ihr in seiner Geschichte der Pflanzen. Gehen Wir nun zu Ursprung im Paradiese. Wie Wir die Bücher der Griechen der dén lateinischen Schriftstellern über, die uns vielleicht mehe Römer und unsere neueren Reisebeschreibungen aufschlagen, wer▪ darüber sagen werden. Plinius sagt, daß die Römer die Bir den wir sehen, daß dieses Obst der Griechen aus dem Oriente nen zum Theil aus Griechenland, zum Theil aus Alexandrien kam, und daß es von da nach Italien und unter Kaiser Julia- und Syrien haben. Auch Virgil, Martial und Juvenal spre. nus nach Gallien gelangte. Ihm verdanken Wir die Erfindung, chen von den syrischen Birnen. Diese Birnen wurden auch nach fte im Winter vor der Kälte zu schüßen. Tarent verpflanzt und daher Tarentinische genannt. -Die Die Kernfrüchte verlangen im Allgemeinen Wärme. Es Quitten stehen den Birnen und Äpfeln nach. Es gibt bekannt. gibt aber einige, die sich sehr gut mit unserem Klima vertra- lich Birnen- und Äpfelquitten. Die Griechen erhielten dieses gen, und die wir daher, wie es scheint, nicht weit zu suchen Obst aus der Insel Ereta. Übrigens, wenn auch die Gries brauchten. Die Kirsche gehört darunter. Sie geräth sogar chen und Römer manche Obstgattungen von diesen Inseln zo, fehr gut in England und selbst in Schweden u. f. w. und Vers gen, können sie doch nicht als ihr eigentliches Vaterland ange, nunftschlüße vermögen nichts gegen ein Factum. Plinius sagt sehen werden. Diese beyden Nationen bekamen ihr Obst nicht uns, daß Rom die Kirsche dem Lucull verdankt, der sie 73 J. aus den Ländern, wo es ursprünglich wuchs. Wahrscheins vor Chrifti Geburt nach dem Sieg über Mithridates, in die lich ist es, daß das Vaterland dieses Obstes tiefer in Aften Hauptstadt des Römerreiches brachte. Diese Obstgattung kommt sey, denn eine Insel hat sehr selten viele eigentliche Producte, aus einer Stadt im Königreiche Pontus, genannt Cerasunle, das Obst ist besonders meistens dahin verpflanzt. Wir glauben jest Chinisonda. In weniger als einem Jahrhundert hatte sie daher, daß die zu Rhodus und Creta gefundenen Obstgarten fich fast in ganz Europa verbreitet. Die Aprikosen fingen erst von den Phöniziern, die stets die Inseln des mittelländischen 30 oder 40 Jahre vor Christi Geburt an, in Rom etwas ge. Meeres besuchten und sich felbst dort Colonien errichteten, da. mein zu werden. Sie kamen aus Armenien, die Lateiner, nann. hin gebracht worden sind. Die Quitten verlangen viel Wärme, ten fie armenische oder epirische Äpfel. um die Schärfe, die sie in den morgenländischen Gegenden har

Würde man glauben, wenn man die ungeheure Anzahl ben, zu verlieren. Wir erkennen daher leicht, daß wir sie dem Pflaumen, die wir haben, fieht, daß diese Frucht auch aus dem Orient verdanken. Die Äpfel sind aber wieder ganz anderer Orient stammt? und doch ist es so. Herr de la Mare, den Natur und fast würden Wir sie dem Orient streitig machen. die Wenigen, die darüber gesprochen haben, stets benüßten, Die Nahmen, die sie ehemahls bey den Römern führten, bes behauptet sogar mit vielem Nachdruck, daß sie aus Palästina weisen aber das Gegentheil. Die Römer hatten sidonische und kamen. Theophrast spricht von der großen Anzahl Pflaumen. assyrische Äpfel. Die Nahmen jedoch schaden unseren Ansprü. bäume, die in der Gegend von Damask wachsen. Ehemahls chen nur wenig. Man behauptet, daß wir den ersten Birnbaum wurden sie getrocknet, von da nach Europa`gebracht. Cato von den Römern erhielten, die ihn, wie es scheint, wieder kanute nur diese, aber zur Zeit des Plinius war ganz Italien von einem andern Volke erhalten hatten und da unser Klima mit solchen Bäumen angefüllt und daher ruft er auch aus: den Äpfeln sehr günstig ist, kommen sie besser als in Italien Welche Menge Pflaumen! Man läßt selbst den Nahmen, den fort, was uns auch verleitet zu glauben, sie seyen immer da ihnen die Römer gaben, aus dem Orient stammen. Die Afta, gewesen.

.

ten sollen sie Pruroon geheißen haben, woraus die Römer ihr Die Obstgattungen, welche die Alten unter dem allgemei. Prunum bildeten. Der Nahme damascener, den noch eine Art nen Nahmen Eicheln verstanden, haben denselben Weg, wie Pflaumen trägt, zeigt an, daß sie aus den fruchtbaren Ebenen die Andern gemacht. Die Kastanien, die Nüße, die Mandeln, Syriens kamen. Außer den Pflaumen, die Wir seit vielen und die Haselnüße sind aus dem Orient gekommen. Die KasJahrhunderten besigen, haben die Kreuzfahrer auch mehrere stanien haben zuerst in Sardes, der Hauptstadt in Lydien an. Gattungen mitgenommen. Dieser Umstand darf nicht vergessen gefangen bekannt zu werden und daher nannte man sie sardi. werden, da dieses einer von den wenigen Vortheilen ist, die sche Eicheln. Man glaubt, daß der Nahme Kastanien, von man aus diesen mörderischen Kriegen zog. einer Stadt kommt, die einen ähnlichen Nahmen hatte und

Die Pfirsiche, dieses jezt so geschäßte Obst, kömmt noch deren Gebieth ganz mit Kastanienbäumen bewachsen war. Die weiter, als aus Palästina. Man behauptet nähmlich, daß es Nuß, von den Lateinern Jupiters Eichel genannt, hat auch aus Persten komme. Das schadet indessen nicht im Geringsten einen langen Weg gemacht, nähmlich von Orient nach Grie

[ocr errors]

henland, von da nach Italien und von da hat sich dieses Obft · Während diefer Zeit erregten zwey Engeländerinnen zu Pas in die übrigen Theile Europas verbreitet. Die Haselnüße kom- ris, die man anfangs auslachte, eine schnelle und große Revo men vom Pontus, einer asiatischen Provinz her. Herr de la lution. Die gigantesten Kopfzeuge verschwanden; die Damen Mare behauptet, daß die Römer sie nach Gallien brachten. Lehrten zur Natur zurück; aber die kleinen Frauen, über einen Wir wollen indessen nur die großen runden darunter verste- Sturz, der sie so sehr verkürzte, erschreckt, erhoben, um sich hen, denn die kleinen, etwas länglichen, wachsen `ja überall Genugthuung zu verschaffen, um einen halben Fuß ihre Absäge. in unfern Wäldern und zwar in so großer Menge, daß es sich Unter Ludwig XV. ånderten sich die Moden noch immer; · beynahe nicht denken läßt, daß sie von anderwärts gekommen aber auf einmahl wurden sie von aller Würde (?) und Anmuth find. Die Mandeln sind wahrscheinlich aus Kleinasten. Wir entblößt: die gekräuselten und gepuderten Haare, die dicken können uns indessen auf den Beweis, welchen Herr de la Mare Locken, das dunkelste Roth auf den Wangen, die Überladung gibt, nicht ganz verlassen. Er sagt nähmlich, um zu beweisen, der Schönpfläßterchen, die hohen Abfäße, die langen, spißigen daß sie von den ältesten Zeiten her in Palästina bekannt gewes Taillen, die schwülstigen Reifröcke, machten die Mahler trosts sen sind, unter den Geschenken, die der Patriarch demjenigen los, beleidigten den Geschmack und hätten die Liebe erschrecken gab, der in Ägypten herrschte, seyen Mandeln gewesen, was und verscheuchen müssen, wäre sie nicht von der Wirklichkeit der indessen ziemlich ungewiß ist, denn Andere behaupten, daß es Reize, der Grazie der Bewegungen und dem Pikanten des Geis ein anderes Obst war. stes, das die französischen Damen nie verläßt, zurückgerufen

Man sieht also, daß, wenn Asien sein Obst wieder zurück worden. verlangen würde, wir bloß, wie die ersten Griechen, die eigents Die Männer waren damahls nicht viel anständiger gekleis liche Eichel, nähmlich die Frucht des Eichbaumes behalten würden. det; ihre großen Toupets en gouliere, ihre kleinen, flachen Hüte unter dem Arm, ihre etriquirten Kleider, zu lang für

Unter Ludwig XVI. machte man in diesem Genre nur läs. cherliche Fortschritte; die Mode der niedern Kutschen und hohen, Kopfzeuge kam zu gleicher Zeit in Aufnahme, so daß die Da.. men in den Kutschen auf Knieen lagen.

Die französischen Damen, waren Anfangs wie Nonnen ge, Westen, zu kurz für einen ordentlichen Rock, ihre langen Ta. kleidet: in der Folge nahmen sie das Kostüm der römischen schen und rothen Abfäße, waren von Adel, Eleganz und Be. Damen an; bald kam eine herzförmige Coeffüre in Gebrauch; quemlichkeit gleich entblößt. darauf folgten die lächerlichsten Hörner und auf diese die Py. ramiden und Regel: bald wurden sie durch niedere Nachthäubchen und kurz darauf durch Federhütte, wie die der Män ner, erfeßt. Das Bloßtragen der Schultern und des Busens war am Hofe Isabellens von Bayern entstanden. Anna von Der gute König Ludwig XVI, hatte einen einfachen Ge. Bretagne verwandelte die weiße Farbe der Trauer in Schwarz. schmack, er liebte die Ökonomie und haßte den Lurus; der Hof Unter Franz I. sah man die monströsen Reifröcke, welche die hörte auf sich reich zu tragen. Die Mode, da sie nicht müßig Damen zu pyramidalischen Thürmen entstellten, entstehen. seyn kann, äußerte ihren Einfluß auf die Farben und da sie · Franz II. brachte die künstlichen Bäuche auf. Die Hoffrauen keine neuen erfinden konnte, so varirte sie in Nuancen und erfanden eine ondere Gattung ganz entgegengeseßter Anzüge, wechselte die Rahmen. Bald sah man flohfarbene Trachten, era welche zu nennen, der Anstand nicht wohl erlaubt. Katharina flickte Seufzerfarben, indiskrete Thränenfarben, Gemüths, Unvon Medicis trieb die Kleiderpracht bis zur Ausschweifung; fie ruh - Farben, Nympfen Farben, Pariser Koth - Farben u. s. w. Ternte, wie den Franzosen die Ränke, den Französinnen die In der Folge bemächtigte sich ihrer die Wuth, die Eng Schminke kennen. Der übertriebene Mißbrauch, den man da länder nachzuahmen; ihre Stahldegen, ihre runden Hüte, ihre mahls von den Tressen machte, ist eine arge Anklage der Hofsitten. glatten Sättel, ihre zerbrechlichen wiski, ihre abgeschnittenen Heinrich IV. brachte den guten Geschmack und die Einfach: Fraks und leichten Jokeys, erseßten und verdarben den frans heit zurück; die reichen Kleider gestattete er nur den Gaunern zösischen Geschmack, keine Auszeichnung des Standes, des und Freudenmädchen. Und wenn man in den aufgestußten Coli Glücks, des Rangs, wurde mehr beobachtet und die Gleich. lets und Halskrägen seiner Zeit etwas Schwülstiges findet, so heit des Kostüms war die Vorgängerinn, die Verbinderinn knüpfen sich so viele füße Erinnerungen daran, daß sie unter und Einleitung jener Gleichheit der innern Bedingungen. dem Schuß des Urtheils stehen, auch kann man sich nicht ents welche seitdem die Gestalt der Welt so sehr verändert hat und schließen, in Heinrichs und Gabrielens Puß etwas Lächerliches an so vielen Profelyten, Martyrern und neuen Schlachtopfern zu finden. Schuld ist.

:

Bald verschwanden die Moden des guten Heinrich, wie Endlich erzeugte die Revolution, Frankreich umkehrend, feine offene Staatskunst und seine ritterliche Munterkeit; man neue Mittel zu gefallen und sich zu distinquiren. Die Männer legte Bart und Mantel ab; man sah jene, mit Båndern gezier. coefsirten sich à la romaine, die Frauen kleideten sich à la grecten Kniebauschen entstehen, jene langen und weiten, von einem que; die Cothurne, die Gürtel, die leichten Draperien, die bis zum andern Ende beknöpften Röcke, jene rothen, aufgeroll. Coeffüren à la Titus wurden die Wonne der Einen; das Phry, ten Strümpfe, jene eckigen Schuhe, die ein so plumpes und gische Häubchen der Puß der Andern; die Nacktheit selbst war lächerliches Ganze bildeten und jene enormen Perücken, welche auf dem Punct, die Lieblingsmode der Damen zu werden und die Köpfe von Ludwigs XIV. Courtisanen entstellt hätten, wenn die Durchsichtigkeit ihrer Gewänder rief jene antike Robe zur sie nicht so herrlich mit Palmen, Myrthen und Lorbeeren ge- rück, die man toga vitrea, die gläserne Tunica nannte, weil fie schmückt gewesen wären. keinen der Reiße verhüllte, die man kaum soll errathen lassen.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Bruchstücke aus dem Tagebuch eines englischen verbleiben, welches dieser auch bewilligte: Bruce wurde Officiers während eines sechsjährigen Aufenthalts daher von seinem neuen Gönner on Kindesstatt angenome

in Ostindien in den Jahren 1800 bis 1806. Prinzessinn Aktockoe von Neu-Seeland.

men und als Mitglied der königlichen Familie erklärt, das Schiff verließ die Küste von Neu-Seeland, kehrte nach der Kolonie zurück und überließ unsern jungen Abenteurer seis

Georg Bruce wurde Unno 1779 zu Radcliffe in England nem ihm bevorstehenden glänzenden Schicksal. von armen Ältern geboren, die nicht im Stande waren Er verwendete die ersten Monathe seines Aufenthalts ihm eine Erziehung zu geben oder auch nur ein Handwerk in Neu-Seeland um das Land zu durchstreifen und zu ers erlernen zu lassen, ste bestimmten ihn also zum Seedienst, forschen, die Sprache, Sitten und Gebräuche seiner Einin welchen er sehr jung trat. Anno 1790 ging er als Schiffs. wohner kennen zu lernen und sich eigen zu machen. Er junge auf einem Transportschiff nach Port Jackson in Neus fand fein neues Vaterland angenehm und das Klima ge. füdwallis; hier verließ er sein Schiff mit Erlaubniß seines fund, voll romantisch schöner Gegenden, mit Hügeln und Kapitains und trat in den Seedienst der Kolonie. Thälern lieblich abwechselnd und mit schönen Waldungen ges

Nachdem er mehrere Jahre in diesem Dienst zuges nügsam versehen; das Volk gastfrey, freymüthig und offen, bracht hatte, wurde er an Bord des Schiffs Lady Nelson, herzig; obgleich roh, unwissend und ungebildet waren sie vom Kapitain Symmonds befehligt, geschickt um dessen doch keine Gößendiener, sondern erkannten ein allmächMannschaft zu verstärken, dieses Schiff war ausgerüstet tiges höchstes Wesen und betheten es an. Da der König worden um Tippahee den mächtigen König von Neu-Sees im Sinne hatte seinem neu angenommenen Sohn das Comland, welcher dem Gouverneur von Port Jackson einen mando feiner Krieger anzuvertrauen und ihn an die Spige Besuch abgestattet hatte, wieder in seine Staaten zurück seiner Armee zu stellen, so mußte Bruce sich vorher tato zu bringen. Der König begab sich mit seinem Gefolge an wieren laffen, denn bevor er sich dieser nothwendigen Cere Bord der Lady Nelson, welche mit ihm nach ihrem Bestims monie nicht unterworfen hatte, konnte er nicht als Krieger mungsort absegelte. Während der Überfahrt wurde der neu aufgenommen werden. Er unterzog sich daher dieser schmerz seeländische Monarch gefährlich krank, und da sein eigenes haften Operation mit Entschlossenheit, denn der Fall war Gefolge, sämmtlich an der Seekrankheit darnieder liegend, dringend und ließ keine Auswahl zu; sein Gesicht biether nicht im Stande war, ihren Gebiether zu bedienen, so gab auch wirklich ein meisterhaftes Muster der Kunst des Tatos man ihm den jungen Bruce zum Krankenwärter, welcher wierens dar. seinem neuen Amt mit so viel Sorgfalt vorstand und seine Da er nun diese Ceremonie in aller Form gehörig, Pflichten so treulich erfüllte, daß er sich dadurch die Liebe überstanden hatte, wurde er als ein Krieger der ersten Clafe und Freundschaft seines hohen Kranken in hohem Grade er öffentlich und mit vielem Gepränge anerkannt, als Neus warb, und durch seine unermüdete und sorgfältige Pflege seeländer naturalisirt, als Mitglied der königlichen Familie nicht wenig zu seiner Wiederherstellung beptrug. Nach ihrer proklamirt und mit der Hand der Prinzessinn Akrockoe beebrt, Ankunft in seinem Vaterland forderte der König vom Kas der jüngsten Tochter des Königs Tippahee, eines Mädchens von pitain Symmonds, daß er ihm seinen Liebling überlassen sechszehn Jahren, deren natürliche Schönheit und Anmuth und diesem erlauben sollte; bey ihm in Neu Seeland zu sehr groß gewesen seyn muß, aber durch die modischen Vers

[ocr errors]

zierungen der Neuseeländischen Latowierungskunst so erhö. Kapitain Dalrymple` auf die gefährlichen Folgen aufmerks Het worden ist, daß alle die süßen Reize der Natur, alle sam, die es für ihn und alle englischen Schiffe haben könn. Anmuth des ursprünglichen Ausdruckes sich in den keckern te, des Königs Lieblings Tochter von der Insel, zu entferEindrücken des Tatowierens verlieren. nen, Dalrymple besänftigte jedoch seine Besorgniße durch

Bruce war nun das erste Glied der königlichen Familie die nochmahls wiederhohlten feyerlichen Versicherungen, daß geworden und Tippahee der alte König vertraute ihm nebst er sie auf alle Fälle in der Bucht der Inseln, wo er sie an dem Commando feiner Krieger auch die Zügel der Regie: Bord genommen, wieder landen wolle. Er fegelte nun mit rung über die Insel, welche dem alten Monarch zu beschwer. seinem Schiffe nach dem Nordkap, wo sie bald ankamen lich wurde. Sieben bis acht Monathe nach seiner Heirath und landeten. Hier überzeugte sich der geldgierige Dalryms besuchten mehrere englische Schiffe Neu-Seeland um sich ple bald, daß er wegen dem Goldstaub sey falsch berichtet Lebensmittel zu verschaffen und sie empfanden alle den wohl worden, und er mußte die Hoffnung aufgeben sich durch thätigen Einfluß, einen Freund und Landsmann an der Spize die Beyhülfe des armen Bruce eine reiche Ladung dieses der Regierung von Neu-Seeland zu finden, denn Bruce verderblichen Metalls zu verschaffen, er ging also wieder verwendete seinen ganzen Einfluß zu Gunsten seiner Lands, unter Segel um versprochener Maaßen nach der Bucht der Leute, er verschaffte ihnen Fische, Semüße, und andere Inseln zurück zu segeln, der Wind wurde aber ungünstig, Lebensbedürfnisse im Überfluß. Er und fein junges Weibe hielt 48 Stunden an und trieb das Schiff von den Küsten chen genoßen nun ihr häusliches Glück in Ruhe und Zufries Neu-Seelands weg. Den dritten Tag wurde der Wind denheit, und waren so glücklich als es ihre Lage nur immer zwar wieder günstig, aber der verrätherische Dalrymple mit sich bringen konnte; alle ihre Bedürfniße im Überfluß machte keinen Gebrauch davon um nach Neu-Seeland zuc versorgt, mit Jugend, Gesundheit und vollkommener Un rück zu kehren und sein heiliges Versprechen zu erfüllen, abhängigkeit beglückt, was konnten sie mehr wünschen. sondern richtete seinen Lauf gerade nach Ostindien. Bruce Bruce freuete sich soon im Voraus auf den glücklichen machte ihm nun bescheidene Vorstellungen und erinnerte ihn Fortgang der Sittenverbesserung, die er unter seinem neuen an feine ihm gemachten Versprechungen: Dalrymple antVolke einzuführen hoffte, unter welchem er durch einen wortete, er habe weder die Zeit noch den Willen sein feltenen Zufall bestimmt schien, sein Leben zuzu bringen und Schiff und dessen beträchtliche Ladung durch die Rückkehr dessen Wohlthäter zu werden. Während unser junger Res nach Neu-Seeland in Gefahr zu bringen, er habe überdieß gent diese schönen Hoffnungen nährte, berührte vor etwa eine andere und bessere Insel als Aufenthaltsort für ihn im 14 Monathen das Schiff General Wellesley einen Theil Sinne." Als sie die Feeger- oder Sandalinseln erreichten, der Küste von Neu-Seeland, wo Bruce und seine Frau fragte der schändliche Dalrymple den armen Bruce, ob er sich unglücklicherweise eben befanden; diefer Ort war von dort ans Land gehen und bleiben wollte, dieser schlug es der königlichen Residenz weit entfernt. Kapitain Dalrymple, aber aus unter dem Vorwand der barbarischen und blutdürs der Commandant dieses Schiffes, ersuchte Bruce ihm eine ftigen Gesinnungen der Einwohner dieser Inseln. Dale Ladung Sparren und Benjamin, Holz zu verschaffen nebst rymple antwortete, er hätte die Wahl, nahm ihm aber zus Proben aller Hauptproducten der Insel, welches ihm alles gleich alles ab, was er und seine Officiers während ihres von dem gutmüthigen Bruce mit Vergnügen gewährt wurde Aufenthalts in Neu-Seeland dem jungen Häuptling und seis Kapitain Dalrymple, nachdem er fein Schiff geladen hatte, ner Frau für ihre freundschaftlichen Bemühungen geschenkt bath seinen jungen Landsmann ihn nach dem Nordkap zu hatten, und theilte diese Sachen unter die Einwohner dieser begleiten, welches etwa 25 bis 30 Stunden von dort ent. Inseln aus, welche das Schiff in zahlreichen Böten ums fernt war, und wo, wie es hieß, Goldskaub gefunden wer- ringten, um sich diese zu Freunden zu machen. den sollte, Dalrymple dachte uce könnte ihm in seinen Von hier segelte dieser schlecht denkende Mann mit sei Nachforschungen über diesen Punct behülflich seyn. Mit nem Schiff nach Sooloo und besuchte während der Überfahrt großem Widerwillen und nur nach vielen dringenden Bitten noch mehrere Inseln, auf jeder wollte er Bruce ans Land willigte der lettere endlich ein, den Kapitain zu begleiten, sehen um ihn los zu werden, wenn dieser sich hätte überreden und nachdem ihm dieser die heiligsten Versprechungen ge. lassen. In Sooloo verblieb Dalrymple mehrere Tage um macht hatte, ihn und seine Frau wohlbehalten zurück zu Lebensmittel einzunehmen und segelte dann nach Malacca, bringen und sie in der Bucht der Inseln ans Land zu sehen, wo sie im Monath December ankamen. Dalrymple nahm. Er schiffte sich also mit seinem jungen Weibe am Bord des Bruce auf sein Begehren mit sich ans Land. Letterer General Wellesley ein, machte aber auch zu gleicher Zeit wünscht sehnlich den Gouverneur oder Commandierenden

[ocr errors]

255 www

Officier der Festung zu sehen, um sich wegen der durch er wurde also seinem Ersuchen gemäß auf dem Schiffe Sir Dalrymple an ihm begangenen schändlichen Ungerechtigkeit Edward Pellen nach Penang gesandt, er fand auch bey zu beklagen; da es aber schon spät Abends war, als er lan, feiner Ankunft die Chinofahrer noch auf der Rheede vor dete, so konnte er den Commandanten erst den folgenden Anker; man forderte von ihm 400 spanische Thaler für die Morgen zu sehen bekommen: unterdessen hatte Dalrymple überfahrt nach England für ihn und seine Frau, da er mit seinem Schiff während der Nacht Malacca verlassen, aber weder eine solche Summe noch die Mittel besaß, sie den armen Bruce am Lande gelassen, und dessen unglück: sich zu verschaffen, so mußte er seinen Plan nach England liches Weib mit sich nach Pulo Penang geschleppt. Bruce er zu gehen, aufgeben, er ging also mit dem Schiffe Sir zählte dem commandierenden Officier in Malacca, was ihm Etward Pellen, mit welchem er nach Penang gekommen geschehen war, und bath ihn ihm wieder zu seiner Frau zu war, nach Bengalen, wo er und seine Frau die treue Ge* verhelfen, und sie beyde in ihr Vaterland nach Neu-See- fährtinn seiner Unglücksfälle im Juny 1809 endlich glücklich Land zurück zu schicken, wenn es möglich wäre. Der Coms ankamen und mit der größten Gastfreyheit aufgenommen mandant suchte den armen Jüngling zu trösten, bath ihn wurden. In Calcutta empfing seine Frau, Prinzessinn Aks in Malacca eine kurze Zeit zu verweilen, weil wahrschein- tockoe, die liebreichste gütigste Behandlung von dem Ges lich bald einige Shiffe auf ihrer Überfahrt von Bengalen neral Gouverneur von Indien, und genoß sehr oft die nach Neu Süd Wallis hier anhalten würden, auf welchen Gastfreyheit seines Pallastes. Man wendete alles an um er sich dann für sich und seine Frau einen Platz ausbedin die ungünstigen Eindrucke zu verwischen, welche die schänds gen könne, unterdessen wolle er ter Commandant nach Pee liche Behandlung, die sie von dem Bösewicht Dalrymple nang schreiben, daß man ihm seine Frau nach Malacca zu erlitten hatte, auf ihr Gemüth gemacht haben mußte, und rücksende. Nach dem er drey bis vier Wochen in peinlicher ihren Widerwilen gegen den englischen National Charak, Ungeduld zugebracht hatte, empfing man die Nachricht, daß ter, wenn sie welchen gefaßt hatte, auszulöschen. der schändliche Dalrymple in Penang angekommen seye; Man konnte mit Recht erwarten diefe gütige Behand Bruce ging hierauf mit Erlaubniß und Beyhülfe des Com. lung würde die Erinnerung an das erlittene Unrecht gänz= mandanten auf der englischen Kriegsbrigg, die Scourge ges lich vertilgt und ihr günstige Gesinnungen gegen die nannt, nach Penang, und fand bey seiner Ankunft, daß brittische Nation eingeflößt haben, auch daß der günstige Dalrymple seiner Schändlichkeit die Krone aufgesezt hatte, Bericht, den sie ihrem Vater abstatten würde, dem Kör indem er die arme Prinzessinn Aktockoe einem gewissen Kas nig und seinem Volke ähnliche Gesinnungen gegen die brite pitain Noß als Sklavinn verkauft hatte. tischen Kauffahrer, welche Neu-Seeland besuchen, einflöss

[ocr errors]

Er begab sich sogleich zum Gouverneur und erzählte sen würde. Es ist sehr’zu bedauern, daß diefe Hoffnungen ihm seine traurige Geschichte, dieser versprach ihm Gerech- vernichtet wurden. Nach den neuesten Nachrichten aus tigkeit und fragte, welche Genugthuung er für das an ihm Neu Süd Wallis hat man vernommen, daß sie bald nach. verübte Unrecht fordere? Bruce antwortete er wünschte ihrer Ankunft in Sydney nach einer kurzen Krankheit ges nur die Zurückgabe seiner Frau, und ihre Rückkehr nach storben ist. Sie hinterläßt ihrem bedauernswürdigen GeNeu Seeland. Durch die Verwendung des braven Gouvers mahl einen neugebornen gefunden Knaben als Trost und neurs wurde ihm auch seine Frau sogleich zurückgegeben. Versöhnungsmittel für ihren schwer beleidigten Vater. Die Er begab sich nun mit ihr nach Malacca zurück, in Hoff. Sydney Zeitung enthält darüber folgenden Artikel: „Vers nung, die ihm versprochene Überfahrt nach Neu Süd Wollis gangenen Sonntag Morgens um vier Uhr starb allbier in dort zu erlangen; da sich aber keine Schiffe nach dieser Ko. dem Hause des Herrn Franz Mak Kuan eine Prinzessinn lonie eigen wollten, so versprach man ihm nun eine Übers von Neu. Seeland, Tochter des Königs Typpahee, deren fahrt für ihn und sein Weib nach England, auf einem der ursprünglicher Nahme Aktoɗkoe war, den sie aber nach ihrer nach Europa zurückkehrenden englischen Chinafahrer. In Verheirathung gegen den Mary Bruce vertauschre. Herr England hoffte er dann desto leichter Gelegenheit zu finden und Frau Bruce sind erst kürzlich auf dem Schiff Union nach Neu Süd Wallis zurück zu kehren: leider aber hielten aus Bengalen hier angekommen, um nach Neu Seeland sich die Chinafahrer nur einige Stunden während der Nacht zurück zu kehren, fie hatten den nüzlichen Vorfah den auf der Rheede von Malacca auf, so daß er die Gelegen. Flachsbau dort einzuführen, welchem dessen Boden so äußerst heit verlor mit dieser Flotte abzusegeln. Er ersuchte nun günstig ist; zugleich hoffte man hier durch sie die Eintracht, den Commandanten ihm eine Überfahrt nach Penang zu welche bis jest zwischen unseren Wallfischfängern und den verschaffen, wo er die Chinafahrer nach einzuhohlen hoffte, Ney. Seeländischen Häuptlingen statt gefunden hat, zu vera.

[ocr errors]
« PredošláPokračovať »