Obrázky na stránke
PDF
ePub
[ocr errors]

ften ihres Geschlechtes. Aus dem Feuerofen der Trübsal· Der allmählige Verfall diefer herrlichen Burg wurde geht reine Tugend am glänzendsten hervor. Ein Schiffbruch schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts dadurch be. auf der Donau, woraus der Freyherr nur mit größter schleunigt, daß die früher getrennt gewesene Verwaltung Mühe und Gefahr feine Gattinn rettete, die frühzeitige der Herrschaft mit der Umtskanzley zu Schönbühel verei Trennung von dem theueren Gegenstande ihrer süßesten Ge- nigt, und dann die brauchbaren und leicht fortzuschaffenden fühle, eine Belagerung, die sie bey Gelegenheit des Bauern Bau. Materialien um eine unbedeutende Summe verkauft aufstandes in Osterreich (1597) von fünf tausend aufrühres wurden. Der jezige gräfliche Herr Besizer hat die Besichtis rischen Bauern in ihrem Schlosse zu Ottenschlag aushielt, gung aller einzelnen Theile dieser Ruinen, durch Anlegung und später eine heftige Feuersbrunst, die das eben genannte und sorgfältige Erhaltung sicherer und bequemerer Treppen Schloß sammt dem Markte verheerte, waren gewiß schwere den Besuchern wieder möglich gemacht, und dadurch auch Prüfungen für eine, des heitersten Glückes, des sorgens das Vergnügen derjenigen erhöht, welche, lieber mit der freyesten Wohlstandes gewohnte, die sich nun als eine Eins Gegenwart als mit der Vergangenheit beschäftigt, vorzüg derlose, sich selbst überlassene Witwe allein sah. Dennoch lich deßhalb die gewesene Feste besuchen, um die mahlerische ward ihr männlich standhafter Sinn nie erschüttert. „Der Aussicht auf den majestätischen Donaustrom von einem so Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen; des interessanten und erhabenen Ståndpuncte zu genießen. Herrn Nahme sey gelobt!" damit tröstete sie sich in from mer Ergebung, als sie aus dem Thore der brennenden Woh, nung trat. Darauf stellte sie kurz vor ihrem Tode nicht nur die vom Feuer verwüsteten Schloßgebäude wieder her, son dern gab auch der Burg Aggstein und dem Mauthhause, wie auch dem Schloße zu Schwallenbach jenseits der Dons au, theils durch Vergrößerung, theils durch Erneuerung eine schönere und ansehnlichere Gestalt. So lebte sie in edler Thätigkeit auf ihren Schlössern im fast sechs und zwanzigs jährigen Witwenstande, und schlummerte zu Aggstein den 3. Februar 1617 im ein und fünfzigsten Lebensjahre zum besseren Daseyn hinüber. Sanft wie ihr Leben war ihr Lod. Ihre sterbliche Hülle ruht in der Pfarrkirche zu Ottenslag an des geliebten Gemahles Seite, wo ein langes, doch nicht unverdientes Epitaphium, von Job Hartmann Freyherrn von Ennenkl seiner Freundinn gedichtet, ihre Tugenden dem Andenken der Nachwelt bewahrt. So ward der Frevel den Hadmar der Hund von Kunring, den Schreckenwald und Jorg Scheck aus Aggstein verüht hatten, nach langen Jahren durch einen Engel in Frauengestalt wieder entsühnt.

Anna Frepinn von Polheim hatte die Herrschaft und Mouth Aggstein ihrem Better Otto Maximilian Herrn von Abensberg und Traun vermacht, der aber beydes am 25. May 1622 feinem Bruder Adam Herrn von Abensberg und Traun, Herrn zu Wildberg, Grub und Neidharting, kaiserlichem Hofkriegsrathe, Kams merer, Obersten eines Infanterie-Regimentes und Genes ral Feldwachtmeister, wieder verkaufte. Dieser starb 1632 zu Breslau an einer Wunde, worauf seine Witwe, Elisabeth geborne Baroninn von Landau, sich wieder mit Seys _ fried Leonhard Freyherrn von Breuner vermählte.

[ocr errors]

Bey dem Einfalle der Schweden in Österreich (1645) diente Aggstein, damahls noch einem Grafen von Traun gehörig, als Zufluchtsort, wo die Bewohner der umliegen. den Gegenden mit ihrer Habe Schuß und Sicherheit fanden.

Im Jahre 1685 verkaufte der neue Besitzer Ludwig Mittermayr von Waffenberg das Schloß und die Mauth Uggstein an den Grafen Conrad Balthasar von Starhemberg. Erst 1819 kam diese Herrschaft mit Schönbühel durch Kauf von dem Fürsten Ludwig Joseph Georg von Starhemberg an den gegens wärtigen Besißer, Franz Joseph Grafen von Ber roldingen, Herrn der Herrschaft Schönbühel, Aggstein und Seyring, f. t. Kämmerer, und Großkreuz des kön. bayerischen St. Michaels Ordens.

Kaiser Fridrich und sein Page.
(Ballade.)

Des Kreuzes Banner weht am Jordansstrande,
Und unter Palmen ruht der Chrißten Heer,
In seiner Mitte, in dem Kreuzgewande,
Der macht'ge Führer heldenkühn und hehr;
Er naht, die schönste Krone zu erwerben,
Ob nun im Siege, ob im freud'gen Sterben?
Es schimmert hell aus lichten Wolkenringen,
Der volle Mond auf Palästinas Flur,
Die Ruhe breitet ihre nächt'gen Schwingen,
Und jeder folget gern der füssen Spur,
Es schließen sich die matten Augenlieder
Und leise sinkt sie auf die Schläfer nieder.

Der Kaiser wandelt einsam am Gestade,
Es rauscht der Strom, das rege Leben ruht,
Da lockt es ihn zum kühlen Wellenbade
Hinunter in des Jordans stille Fluth,
Dort will er die erschöpften Glieder laben'
Und ihm zu dienen
ruft er seinen Knaben.

[ocr errors]

-

Der Page naht, noch eine Hoffnungsblüthe
An deren Kelch kein gift'ger Wurm genagt,
In dessen reinem heiterem Gemüthe
Der erste gold'ne Morgen kaum getagt,
Aus seinem Auge spricht die reine Seele,
So harret er in Demuth der Befohle.

Doch kaum vernimmt er seines Herrn Beginnen,
218 schnell das Roth von seiner Wange flieht,
Befremdet steht der Fürst die Thräne rinnen,
Und nicht zu deuten weiß er, was er sieht?
Da stürzt der Knabe zu des Kaisers Füßen,
Und neßet seine Hand mit Thränengüßen.

„O Herr so schluchs't er, lasset euch erflehen,
Vermeidet jenes falsche Element,

Ein schrecklich Traumbild hat mein Aug' gesehen,
Wovon mir noch das Hirn im Kopfe brennt.

[ocr errors]

Ich sah euch ringend mit des Stromes Wogen
Hinab in feinen graufen Schlund gezogen.

Wie kann ein trügend Bild dich so erschrecken?
Beginnt der Fürst. Du bist ein thöricht Kind,
Ein Traum vermag die Schläfer wohl zu neɗen,
Doch jene nicht die frey vom Schlafe sind,
D'rum thue immer wie ich dir gebothen,
Ich gehe nicht so bald schon zu den Todten."

„Ihr wollt nicht auf des Knaben Stimme hören,
Ruft jener aus; wohlan so steigt hinab,
Doch nehmt mich mit, nur euch will ich gehören
Im heitern Leben und im düstern Grab."
Und neuerdings, bestürmt von heißen Zähren,
Muß endlich ihm der Kaiser es gewähren.

Und bald enteilen sie den grünen Matten,
Und tauchen in der Welle Silberschaum,

Es schaut der Mond durch breiter Palmen Schatten,
Und leblos scheint der weite düst're Raum.
Die Scöpfung schläft, kein Ton ist zu erlauschen,
Das Silf nur lispeit und die Wogen rauschen.

Da spricht der Kaiser: fich, wie schnell zerronnen
Dein grauses Bild, das Phantasie gebahr,
Das große Wagestück, es ist begonnen
Und dennoch zeigt sich nirgends die Gefahr."
Ach, seufzt der Page, der erblaßt sich wendet,
Noch haben wir das Wagniß nicht geendet."

Und als sie nun, umringt von Nacht und Schweigen,
Die Glieder in der kühlen Fluth erquickt,
Da eilen sie, zurück ans Land zu steigen,
Nach dem der Page still und traurig blickt.
Nur wen'ge Shritte, und sie sind geborgen,
Der Kaiser lächelt ob des Kindes Sorgen.

Da donnerts plößlich aus den Felsenspalten,
Zum wilden Meere schwilt der Strom empor,
Und in des Wirbels kreisenden Gewalten
Eröffnet die Vernichtung rasch das Thor;
Was dieses Wirbels Riesenarme fassen,
Das muß für immer von dem Lichte lassen.
Vergebens strebt der Kaiser zu entrinnen,
Die Kraft ermattet an des Stromes Wuth,
Das Ufer kann er nimmermehr gewinnen,
Schon fasset ihn die wildempörte Fluth;
Noch einmahl blickt er auf den armen Knaben,
und beyde sind im Jordansstrom begraben."

J. N. Vogl.

war früher eine Filiale der Kirche in Narn (Neerden), und wurde 1357 zur selbstständigen Pfarre erhoben. Die Stife tungsurkunde hiervon ist folgende:

„Nos Gotfredus Dei gratia Pataviensis Episco pus praesentibus profitemur, quod cum nobilis vir Eberhar dus de Capell nostrae dioecesis, pie ductus proposito, ecclesiam Sanctorum Apostolorum Philippi et Jacobi in Schwerdberg, quae hactenus ecclesiae S. Michaelis in Neerden, dictae diocesis nostrae jure suberat filiali, pro divini cultus augmento, copiosius et uberius dotari intendat, et propter hoc ipsum cum omnibus juribus et pertinentiis suis ab cadem matrice sua affectuose postulet eximi totaliter et absolvi: Nos ejusdem Eberhardi de Capell laudabilem intentionem in domino commendantes et devotis ipsius precibus favorabiliter annuentes ecclesiam ipsam in Schwerdberg cum omnibus tam parochialibus, quam aliis juribus et pertinentiis suis a praedicta ecclesia in Neerden et a subjectione ipsius, vene rabilis capituli nostri Pataviensis eccedente consensu et nihilo. minus de voluntate ei beneplacito dilecti in Christo Friderici plebani (Pfarrers) ejusdem ecclesiae in Neerden, duximus totaliter eximendam, ita, quod eidem ecclesiae in Neerden et plebano ibidem, qui pro tempore fuerit, nullum omnino jus vel subjecto deineeps competere debeat, in eadem jus quoque patronatus ejusdem ecclesiae in Schwerdberg ad castrum Windeck ejusdem nostrae diocesis, cujus dominium ad praefatum Eberhardum de Capell pertinere dignoscitur, volumus pertinere, ita quod quandocunqne vel quotiescunque dictam ecclesiam in Schwerdberg vacare contigerit, dominus praefati castri, qui. eumque pro tempore fuerit, personam idoneam et discretam nobis aut successoribus nostris infra debitum tempus juris de beat praesentare, quae per nos et successores eosdem (?) instituatur canonice in eadem, salvis nobis et successoribus ipsis debita obedientia et revercutia rectoris, qui ad praesentatio. nem hujusmodi in eadem ecclesia Schwerdberg pro tempore fuerit institntus, et aliis juribus episcopalibus nobis de ipsa, sicut de aliis parochialibus nostrae diöcesi praestantis, quibus per praesentem exemptionem in nullo volumus derogare; praefatus quoque Eberhardus de Capell recompensa et eompetenti refusione jurium, quae praefata ecclesia in Neerden et pleba. nus ibidem in eadem ecclesia Schwerdberg hactenus obtinebat, donavit et assignavit eidem ecclesiae in Neerden in plebano ipsius, redditus duorum et dimidiae librorum denariorum Vien nensium super certis bonis, quae idem Eberharpus eidem eccle. siae in Neerden et plebano ipsius donavit, assignavit et tradidit, jure proprietatis deinceps libere possidenda; resignans nihilominus nobis et ecclesiae nostrae Pataviensi praedictae jus patronatus et advocatiae, quao ipse et haeredes sui praedicti in ecclesia S. Nicolai in Hoffkirchen prope Altenhoffen dictae nostrae diocesis hactenus obtinehat, ita, quod nos et successores nostri Patavienses episcopi eandem ecclesiam in Hoffkir

Die Stiftung der Pfarre Echwertberg ob der Enns. chen quandocunque et quotiescumque ipsam vacare contigerit,

(Mitgetheilt von Pillwein.)

de caetero conferre, et de ipsa providere libere valeamus. In quorum omnium,et singulorum testimonium praesentes literas Schwertberg, ein Pfarrert, Markt und Schloß im inde conscribi fecimus, nostrique et capituli nostri praedicti unteren Mühlviertel, im gleichnahmigen Districts commifs sigillorum munimine roborari. Datum Vienne, dominica; Esto fariate, 4 Stunden von Linz und eine von Mauthausen, mihi: Anno Domini MCOCLVII..

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

fúr

Geschichte, Statistik, Tueratur und Kunst.

Mittwoch den 10. und Freytag den 12. Jånner 1827.

(5 und
( 5 uab 6 )བ་་44

Jahn von Desterickes Grabstädte in Westphalen. der du so manchen Zug bestanden, mußt nun hier umkoms men." Die Gesellen haben ihn darauf herausgezogen, zu Aufgefunden vom Baron von Hammerstein- Equord. rückgetragen und geschworen, den ersten, welchen sie bez

In

der Gegend von der Scheelenburg und Ledeburg gegneten, umzubringen: dieß sey ein alter Holzsammler (Stammschlösser der Freyherrn von Scheele und Leder gewesen.

bur) im ehemahligen Bisthum Osnabrück, wurde von uns Dieses ist ungefähr das Wesentliche was sich in dem gefähr vierzig Jahren eine verschüttete Sägegrube geöffnet, Uuffag über obigen Gegenstand befindet, entnommen aus und auf dem Grund ein menschliches Geripve gefunden, dem: „Neuen vaterländischen Archiv des Königreichs Hanwelches die Arbeiter wieder bedeckten, wohl wissend daß: nover, wie es war und ist" von Spangenberg Jahr„Jahn von Östericken" da einst eingescharrt wor, gang 1824, 1. Heft S. 107.

den wäre.

Der einzige urkundliche Überrest des unglücklichen

Vor einigen Jahren stellte der auch als Schriftsteller Jobann, (von seiner That, insgemein Parricida genannt) bekannte General Baron Hammerstein Equord hiers ist eine am 24. November 1307 zu Nürnberg gefertigte über Nachforschungen an, fand sowohl die Grabstädte als Genehmigung der Verpfändung des Zolles zu Bruck on auch das Gerippe; aber die alten Einwohner der Gegend Berthold von Müllinen durch König Albrecht.—Johann scheuten sich demselben auf seine Anfragen eine genügende handelt darin als ein wirklicher Landes- und Lebensherr und Antwort zu geben, und vermeiden ängstlich diesen Gegens führt den Titel: Nos Johannes dei gratia dux Austriae stand des Gesprächs. Endlich gelang es ihm das Zutrauen et Styriae, comes in Habsburg et in Kyburg, Landdieser alten Westphälinger, (er selber ein Westphälinger) ¡u gravius Alsatiae. Das Original ist im Archiv der Herrn erwerben, und einer von diesen, der nahe an die Neuns von Müllinen zu Bern, herausgegeben in Hormayrs Abzig war, erzählte folgendes: was er von seinem Vater, handlungen aus dem österreichischen Staatsrecht. — Über des der ebenfalls ein sehr hohes Alter erreicht hätte, und dieser geächteten Johanns Schicksal' herrscht ein undurchdringliches. wieder von seinen Vorfahren, die Zeitgenossen davon gez Dunkel. Einigen zu Folge wäre er um Ablaß und Verges wesen, gehört habe: bung des Kaisermordes nach Rom gewallt. Der neue König

„Jahn von Österickes habe mit seinen Gesellen lange Heinrich von Lurenburg habe ihn zu den Augustinern nach vor der Ledeburg gelegen, wovon er einft ausgezogen Pisa gewiesen. Nach Undern kam ein halbes Jahrhundert vor Tage die helenburg zu überfallen, wo er bey nach dem Mord, ein stattlicher, aber todesmüder Greis der aufgezogenen Zugbrücke sich an die Ketten aufgefchwun- nach Königsfelden, kniete serbend an den Hocaltar, gen, und den Gesellen zugerufen, ihm die Hacke zu reis ließ seine Muhme, die Königinn Agnes rufen, die die chen, um sie abzuschlagen; da habe sich ein Fenster in der schwere Blutrache vollbracht und nannte sich ihr als denje=" Burg geöffnet, daraus der Herr mit Geschoß ihm zugerus nigen, der eben hier seinen Kaiser und Ohm umgebracht, fen: Teuf du Hund eck will se dei gieven!" (warte du dann sey er verschieden. Im wilden Herumirren durch Wald Hund, ich will sie dir geben), und geschoffen, Jahn von und Wüste und Eisgebirg, habe er mit einer Hirtinn, Österickes sey in den Graben todt hinabgestürzt, eine Weibs; einen Sohn gezeugt, Lothar o'er Lathonius, der person in lautes Wehklagen: ausgebrochen: „ du Jahn, in den Tagen Albrechts mit der Locke zu Wien, am

neuen Markte, als ein blinder Bettler, mit jungen Ober der Inschrift sieht man das noch kennbare Steins Zügen und weißem Haar, durch Lieder aus der Vorzeit gebilde dieses vortrefflichen Kriegers, wie er auf seinem und durch die Kunde seiner verhängnißreichen Abkunft, tie pfeilschnellen Renner vorübersprengt, sein Mantel ein Spiel neugierige Menge um sich versammelte und das armselige des Windes hoch über dem Rücken des Pferdes, gibt ihm Leben durch ihr Almosen fristete. So sah ihn öfters der das Ansehen eines geflügelten Reiters. Geschichtschreiber, Thomas Ebendorfer von Hafelbach. Befriedigende Aufklärung über dieses gut erhaltene (Hormayrs Geschichte Wiens VII. 150.) Monument mag eine Stelle des Flavius Vegetius in feis

Die tragische Begebenheit gab drey schönen Balladen nem Buche de re militari Lib. II. Cap. XIV. geben; den Ursprung: Herzog Albrechts Rache von Mar Fischel in — — — Similiter eligendus est de curio, qui diesem Archiv und: die Sühnung, und die drey Kaiserinnen turmae equitum praeponatur: imprimis habili corvon Joh. Schön im histor. Taschenbuch. In der heu pore: ut loricatus et armis circumdatus omnibus, rigen Urania erzählt Blumenhagen die Geschichte von cum summa admiratione equum possit ascendere. der Seelenburg, ziemlich getreu, wie sie in der Tradition equitari fortissime, conto scienter uti, salebt, unter dem Titel: Jahn der Büssende.

Neu entdeckte Römermahle. *)

Bey der in den letzten Ferien durch Kärnthen gemach ten Reise besuchten wir auch das Zollfeld (Saalfeld) wo das gewaltige Virunum stand. Hier erzählte man uns von einem im nahe gelegenen Arndorf neu ausgegrabe. nen Denksteine, auf welchem ein Ritter (?) mit einer Inschrift zu sehen wäre. Die Neugierde trieb uns dahin, man zeigte uns denselben, wir lafen und zeichneten ihn auf:

AGGAEO
EXARCHO

ALAE CELERVM
VIRO SAGITTAND (andi)
PERITISSIMO VI
MILITVM INTER

EMTO. NONNA

MARITO AMANTISSIMO

gittas doctissime mittere, turmales suos, id est, sub cura sua equites positos era dire ad omnia, quae equestris pugna deposcit: eosdem cogere loricas suas vel cataphractas, contos suos et cassides frequenter tergere, curare, tamiare. Plurimum enim terroris hostibus armorum splendor importat,

Dieser Denkstein stimmt mit Vegezens Beschreis bung vollkommen überein. Vegezens equitare fortissime ist im Steinbilde getreu ausgedrückt. Sein sagittas doctissime mittere gibt die Inschrift durch sagittandi peritissimo. Die Zügellosigkeit der Soldaten zeigt das vi interemto selbst an den Kaisern oft genug. Exarch kömmt schon vor den Byzantinern vor, keine besonders ausgezeichnete Würde. Bey Gruter DXXVIII. erscheint er mit dem signifer. Un den Erarchim von Ravenna darf man freylich nicht denken.

Der Denkstein wurde am 9. October des vorigen Jahr res, ben der Grabung eines neuen Kellers aufgefunden. Er stand auf einem Piedestal von einer anderen Steinart, Dem ggaus, Erarchen des Flügels der leichten Reis an dem nach dem Meisel zu urtheilen, eine Thürschwelle anterey, einem Manne, der die Kunst Pfeile zu schießen gebracht war. Der Stein ist 4 Schuh und 2 Zoll lang, und meisterlich verstand, (und) durch Gewaltthätigkeit (Meuter 2 Schuh und 2 Zoll breit. An des Randes beyden Seiten rey) der Soldaten ums Leben kom, (bat) Nonna als ihrem find architectonische Verzierungen angebracht. Arndorf liegt geliebtesten Ehegatten (dieses Denkmahl segen lassen.)

1816.

[ocr errors]

- 1815 Nr. 122 und 152.

eine Viertelstunde nordöstlich vom alten Maria Saal, auf dem Fahrtwege nach dem im italienischen Style erbauten lieblichen Landsße Töltschach, das der, aus der Ges schichte des Tyrolerkrieges von 1809 rühmlich bekannte Hams mergewerk Herr Baptist Türk besißt.

*) Die Römermahle bilden eine ansehnliche Rubrik dieses Archives 57 von 1812, Nr. 56 und 71 von 1818 und 111 104 von 1815. 1816 150 und 1817 Nr. 1, 2, 5. 17, 53, 83 und 144 von Unendlich wünschenswerth wären, wie für den claffis 1818 dann vom gleichen Jahre 53, 55, 56, 91, 132, 135, fchen Boden von Haimburg, Deutsch Altenburg und Pes tronell, so für jenen des Kärnthnerischen Zollfeldes oder Jahrgang 1821, Nr. 11, 113, Saalfeldes, (des alten Virunum) planmäßige Nachforschun. 114.-1825. Nr. 37, 95, 103, 124. Jahrgang 1826, 4, gen und Nachgrabungen, dergleichen Se. kaiserl. H. der durchlauchtigste Erzherzog Franz Carl mit dem,

und 1811 Nr. 34. - 1816 Nr. 155, 156 und Nr. 5 und

83 von 1822.
27 und 4g von 1821. Jahrgang 1823,
Nr. 30, 31, 39, 99.

19. 61, 91.

[ocr errors]

ihm eigenen Scharfblick und warmer Vorliebe für das va, großen Barbarossa, beschenkt, späterhin an das Kloßter Neus terländische Alterthum zu machen beschlossen hat, — Was-berg gekommen ist.

[ocr errors]

Muchar in seinem römischen Noricum über Viru Der Mithrasstein von Stirneufidel wurde schon num aus Linhart, Mayer, Kindermann und noch ein paar 1816 in diesem Archive bemerkt. Im Neudörfel von ålteren und neueren Compilationen, compilirt hat, ist ge. Bruck an der Leitha, wurde kürzlich eine, mit den gen den unerschöpflichen Reichthum dieses Bodens und ges Wöllersdorfern auffallend übereinstimmende Reihe von Grägen das, was Kumpf, Jarnik, Mayer und Hermann das bern entdeckt. Wir geben hier die Inschrift von einer der von zu Tage brachten, was Frau von Dickmann und andere selben und erinnern an die Katakomben von Maus in ihren Sammlungen besigen, selbst nur dürftig, wäh. tern (Nr. 6. Jänner 1825.)

[ocr errors]

M.

FL CALENDIN. A. F.

FL VICTORINI. LIB.
CALENDINO ET

LIAE VIVAE T. CIVAIV
AN. XXVIII. CRISP.
AE. ET CRISPINO.
ET APREN. EP.
FE. VIVI.
F. C..
3.

rend sich der Boden fort und fort unerschöpflich erweist, Hunderte von unbeschriebenen Römersteinen noch übrig sind und erst neuerlich sich ein Gebäude von 120 Länge und und 40 Breite mit Mosaikböden, enkaustischen und ans deren Mahlereyen 2c. 2c. gezeigt hat. Das Archiv sammelt fleißig an einer vollständigen Zusammenstellung dieser Herrs lichkeiten der römischen Vorwelt und wird felbe ehestens mit möglichst vielen lithographirten Abbildungen ans Licht tree ten lassen, wozu ihm jeder Beytrag, aber auch jede Zurechtweisung und Berichtigung willkommen seyn wird, die sich eben so sehr innerhalb der würdigen Schranken ernst. wissenschaftlicher Untersuchung hält, wie jene im XXV. Bande der Wiener Jahrbücher über den Kärnthnerischen gehört, einem uralten, seit sechshundert Jahren mit Markt. Herzogstuhl auf eben diesem Zollfelde. recht begabten, in den Passauer Urkunden bereits unter Carl dem Großen und Ludwig dem Frommen genannten Orte,

2.

Zu Aschbach bey Seitenstetten, wohin dessen Pfarre

Das Februarheft Nr. 19 von 1826 gab einen zu Wol; unfern Öhling und auf der Mauer, dem Römerfort ad lersdorf bey Neustadt ausgegrabenen, großen Römerstein, muros finden sich am Rathhause zwey Römersteine mit einen Sargdeckel mit erhabener Arbeit und wohlerhaltener nachstehenden Inschriften: Inschrift; dort und bey Perniß, überhaupt bey der An

vDNVS
VI. FLAV. LX

NDNA
RIFLI. C
R. FE c

Auf dem zweyten Steine steht:

Auf dem einen Steine sind beynahe zwey Drittheile legung der neuen Guttensteiner Straße, fanden sich viele ein Raub der Zeit geworden und nur nachfolgende BuchstaMünzen, Grabreste, Bruchstücke von Denkmahlen. Das ben deutlich und wohlerhalten. Archivsblatt Nr. 5 von 1822 gab durch einen bey Vösens dorf ausgegrabenen Meilenstein und andere um Lachsenburg gefundene Römermahle, unzweydeutige Spuren des Stras Benzuges von Vindobona auf das heutige Ödenburg zu. — Nicht wenigen Spuren zu Folge, theilte sich jene Römers straße bey Vösendorf und Lachsenburg, die eine og links gegen Odenburg, die andere rechts gegen Sollenau auf die unter Leopold dem Tugendhaften, entstandene Neustadt zu, drehte sich aber vor Neustadt rechts, nas her gegen das Gebirge, trat bey dem uralten Dreyst åd. ten ins Thal der neuen Welt, zu Muthmannsdorf sprechen von ihrem Daseyn Gröber und Steine (Archiv Nr. 83, von 1822) auch zu Würflach, von dem die Form. Rückerinnerung aus Altmünster im Traunfrei è. bacher und Glocknißer Klosterurkunden den uralten Die Bemerkung eines neueren Reisenden, daß man Weinbau rühmen, bey Neunkirchen geht sie wieder von Altmünster nicht wisse, wie das einstige Nonnenkloster heraus und noch finden Wir ihre Spuren auf ver steprischen Imbach zum Patronate dieser Pfarre gelangt sey? bestimmte i Seite des Semmering, beym Cerewalder Hospis mich bey meiner Anwesenheit in Gmunder, nôhere Erkundis tal, das von den steyer'schen Ottokaren gegründet, vom gung über Altmünster, an Ort und Stelle felbst einzufchten.

D. M. C. P. ING
ENVO ANN. VIIII
C. PVB LICIVS
S NEC D
N. N.

« PredošláPokračovať »