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fondern Nürnberg und Augsburg machten in demselben noch weiter zu kommen und die italienische Sprache zu zwischen Deutschland und Italien die vorzüglichsten Zwie erlernen. Daselbst hielt er sich in der Schreibstube scherhändler. der deutschen Kaufleute Hanns Wolfs und Emmerich Auracher auf. *)

Indessen verbot in den Jahren 1418 und 1420 Kai ser Sigmund den Reichsstädten, nicht nach Venedig zu Handeln.

10. Der Waarenzug aus Augsburg nach Venedig hatte 1599 noch seinen Fortgang. **)

Im Jahre 1434 aber stifteten Nürnbergische Kaufleute 11. Merkwürdige Umstände theils über eine Messe in Venedig, deswegen Nürnberg Gesandte das den Religionszustand von Benedig, und hin schickte. *) theils über die politischen und religiösen Gez

7. Im Jahre 150g erließ Venedig ein Schreiben **) finnungen des berühmten Servitenmönch s an Nürnberg, und ersuchte in demselben diese Stadt um Paul Sarpi, enthält ein nur in der Handschrift vorhan= ein Fürschreiben für sich an den Kaiser. Es ist dasselbe nicht dener meist in Chiffern verfaßter Brief, den der geheiz nur ein Beweis von der genauen wechselseitigen Verbins me Agent der protestantischen Fürsten, Jos dung, sondern auch von dem großen Zutrauen, welches han Baptist Linke, unterm 19. October 1609 an damahls die Republik Venedig in die Reichsstadt Nürnberg den Churfürsten von der Pfalz Friedrich IV. aus Venedig gefeßt hatte. ***) schrieb. Er ist wörtlich mitgetheilt in der Geschichte Mar

8. Die Waarenniederlage der Deutschen zu Vene rimilians I. und feiner Zeit, pragmatisch aus den dig, das sogenannte große deutsche Haus, wurde Hauptquellen bearbeitet von Peter Philipp Wolf. von dem Senate während des Kriegs mit Kaiser Maximie München 1807 8. Bd. II. S. 97-102 not. *) einer lian dem Ersten um das Jahr 1518 wo es abgebrannt war, gedenket zwar auch Strobel in der oben § 1. n. 3. anger auf eigene Kosten wieder aufgebaut. Man sieht daraus, daß führten Schriften p. 140 u. f., aber ausführlich kannte er, die Venediger eben so aufmerksam auf die Erhaltung der wie es scheint, den Brief doch nicht; auch nennt er den Ges Handlungsverbindungen mit den Deutschen gewesen sind. †) fandten Lenc nicht Linke. Wir führen daher aus dem, 9. Gegen die Mitte des XVI. Jahrhunderts besaßen selben nur folgendes an:

in Venedig die Ingolte aus Straßburg einen Faktor, „Was unsere (die evangelische) Religion betrifft, fo Hanns Albrecht Armbruster, und auch die Fug ist dieselbe hier in ziemlichen Ansehen. Einige halten dafür ger aus Augsburg hatten hier eine Faktoren. Über daß vom gemeinen Volke gegen 300 unserer Religion zur haupt befanden sich viele deutsche Kaufleute hier, gethan feyen." gleichwie auch zu Uncona. Daniel Fotlin wurde von 1552 von Jacob Horn und Lukas Uschall aus Schwabisch gmünd, an einen andern Kaufmann aus

"Zweckdienlich wäre es gewesen, wenn die im Deuts

dieser Stadt, der beständig in Venedig wohnte, em fchen Hause allhier befindlichen Deutschen pfohlen. ++)

Auch die ansehnlichsten Handelshäuser Nürnbergs ken damahls in Lyon, Venedig, Antwerpen 20. Agenten, oder wie sie damahls hießen, Diener.

die Erlaubniß, darin predigen zu dürfen, hat. von dem Senate verlangt hätten. Aber weil der ihre eine Theil katholisch, der andere lutherisch und kalvinisch, und die Lutherischen und Kalvinischen unter sich selbst mehr Andreas Treffrer aus Nürnberg reisete im Jahr 1689 uneins als mit andern sind, ist's bisher ersīßen geblieben, nach Venedig, um daselbst in der Handlungswissenschaft was sonst nicht fehlgeschlagen, und den Niederländern eine Anleitung gegeben haben würde, ebenfalls ein Fon. *) S. Roths Handelsgeschichte. Th I. S. 111 — 114. dego zu errichten, und von der Regierung einen Pres in Bibl. Pirckheimeri oper. (Francf. 1610 fol.) p. 197. Dann biger zu begehren. Paul (Sarpi) ist auch der Meinung in des Cardinale Tuschi Sel. de iure Statuum in Im- daß dieß Werk sehr befördert werden könnte, wenn die perio Romano. (Francf. 1620 4.) pag. 29. und zuleht in G. Deutschen Fürsten ihre Agenten hierher schickten, welche E. Waldaus Vermischten Beyträgen zur Geschichte der mit Reden, Schreiben, Bücheraustheilen, auch mit PreStadt Nürnberg. (Nürnb. 1787 8.) Bd. II. S. 152. digten in ihren Häusern viel Gütes stiften würden.

**) Dieses merkwürdige Schreiben wurde zuerst abgedruckt

***) S. Roth a. a. D. S. 271.

1) S. Fischers Geschichte des deutschen Handels. Th. II. S. 613. und Roth a. a. D. S. 272.

tl S. Fischer a. a. D. Th. III. S. 601.

*) S. Roths Handelsgeschichte. Th. I. S. 281 und Th. II. S. 103 and 194.

**) S. Fischer a. a. D. Th. III. S. 600.

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Doch müßten es behutsame, diskrete Personen gendum etc. prout in dicto Instrumento procuratio. seyn, und die der Sprache wohl kundig wären. nis, latius continetur. Est notarius bone opinionis Denn der Staliener achtete nicht sonderlich des Lateinischen, et fame, cuius Instrumentis et scripturis publicis auch versteht er das Deutsche Latein nicht ganz. Die Pre- fides plenaria adhibetur. Data in nostro ducali padiger müßten måßige, friedliche, nicht jänki- latio, die xxij. mensis februarij, Indictione quin fde, eigensinnige Leute feyn, die da lieber eine ta MCCCCxxvij.

ganze Seele verlieren, als um ein Weniges weichen und nachgeben wollen. Besonders aber müß

*

Es ist in den Geschichten Wien s urkundlich dargethan,

ten sie von großer Geduld seyn, und die da wissen die wie enge schon unter den Babenbergern und nahmentlich unter, Okkasion in Obacht zu nehmen, welche hier selten, aber dem vorlegten derselben, unter Leopold dem Glorreichen, lange doch zu kommen pflegt." c. vor Augsburg und Nürnberg, die Handelsverbindungen zwis Überdieß hält er für rathsam, daß man feine, jun schen Wien und zwischen Venedig gewesen sowohl früher, ge, gelehrte Deutsche hieher schicke, welche sich zur als so viele Heersäulen der Kreuzfahrer der adriatischen See Instruirung der hiesigen adelichen Jugend zueilten, wie späterhin, als die Macht des Markus-Löwen, sich gebrauchen ließen. Man liebe zu solchem Zwecke die Auss von der Adda bis an den Isonzo ausbreitete und sein Überges. länder mehr als die Inländer. 20. 20.” wicht über Genua entschieden war. Frühe schon bedeuteten.

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12. Ein Zeugniß, welches im Jahre 1427 der Doge die Wiener im deutschen Kaufhause zu Venedig dasselvon Venedig über die Gültigkeit einer Vollmacht, welche be, was die Köllner in der Gildehalle zu London und ein deutscher Kaufmann daselbst, einen Stephan Koh der Verkehr war eben so lebendig, wie mit Regensburg ler von Nürnberg ertheilt hatte, folge hier in abgekürzter und mit Breßlau, welches legtere bis in die Tartarey Form aus dem Original: Handels Karavanen schickte, während Regensburg seit den Franciscus Foscari, dei gratia, dux Traungau'schen Ottokaren auf den wichtigen Jahrmärkten Venetiarum etc. *) Vniversis et singulis, tam zu Enns die Hauptrolle spielte und Factoren in Kiew und Amicis, quam fidelibus, presentes literas inspectu. Nowgorod hatte.

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ris, salutem et sincere dilectionis affectum. Signi Die gewaltige, neuernde Bedeutsamkeit jenes Freybeitss ficamus vobis, quod Bertucius Nigro, publi- briefes Mar I. von 1515 für die deutschen Städte, nahments cus imperiali autoritate notarius, qui millesimo qua- lich für Augsburg, tritt um so schneidender hervor, wenn man dringentesimo vigesimo septimo, Indictione quin- sie mit der offenbar überspannten Strenge vergleicht, mit ta die quarto decimo mensis februarij, scripsit et in der die Wiener früherhin ihre Bann und Zwangsrechte publicam formam redegit, quoddam instrumentum des Stapels und der Niederlage gegen alle fremden Han. procurationis per quod Angelius Longonar o delsleute, insonderheit gegen den Verkehr nach Ungarn und de Alemannia, fecit, constituit et ordinauit, von Venedig heraus in Anwendung brachten, wie z. B. das suum procuratorem Stefanum Colar de uralte Pettau 1368 im Gefühle seiner alten Stellung, ald Norimbergo **) specialiter, ad petendum, exi- Römerstadt, als die Burg der untersteyrischen Markgrafen, als der Hort und Schirm dieser Gegenden wider die Ungarn,.

*) Er ward erwählt 1423 †) und starb, nachdem er sich viele behauptete, sich die Frachten in Venedig selber aphohlen und Verdienste um Venedig und ganz Italien erworben hatte, über den Karst an die Drau und von dort in allen Rich. 1457 im 84. Jahre seines Alters und im 34. seiner Regie tungen weiter nach Ungarn sender zu dürfen und in dieser rung. M. f. Heinrich Kellners Chronika, d. i. wahrs naturgemäßen und gerechten Forderung gleichwohl nicht aur haffte eigentliche und kurze Beschreibung aller Herzogen zu den Kürzern jog, sondern sich noch jahrelangen Feindselig. Venedig Leben 2c. (Frkf. 1574 Fol.) S. 67.

**) Von diesem Stephan Kohler, der sich schon im keiten aussette. Wie weit der Unsinn des Straßenzwan, Jahre 1422 unter den merkwürdigen Kaufleuten Nürnbergs ges gegangen sey, davon enthalten das Urkundenbuch zu aus dem 15. Jahrhundert findet; 1463 in den größern Rath Hormayes Geschichte Wiens eben so mannigfaltige Ber daselbst gewählt wurde, und 1498 starb, f. J. F. Roths lege, wie jenes in des Florianer Chorherrn Kurz Han. Geschichte des Nürnbergischen Handels. Th. I. S. 128 und delsgeschichte von Österreich. 160. Dann dessen Verzeichniß aller Genannten des größern Raths c. (Nürnberg 1802 Fol.) S. 38.

4) Ungeachtet der Doge Thomas Mocenigo herz ich abgerathen ihu nach seinem Tode zum Doge zu wählen. Siehe lette

Staats Rechenschaft des Venet. Doge Thomas Mo,
cenigo, feine Regierung von 1404 bis 1414 betr. im
Gött. hiftor. Mag. von C. Meiners v. L. T. Spit.
Ter. (Hannover 1791 gr. 8. BI. VIII. E. 438 442)

Der unter Friedrich IV. auf das Äußerste gestiegene heiten zur Folge hatte." (Augsburg 12. März 1526 und Wucher und die unglaubliche Münzverschlechterung, aus der Gran 5. December 1527.)

die sogenannten Helblinge Shinderlinge, Hes

brentos c. ftammten, hatten selbst im täglichen Handel, die

wildeste Verwirrung und oft blutige Händel berbeygeführt. Die Herrschaften des vormahligen Hochstiftes Bams

berg in Oberkärnthen.

Bon Philipp Bonend,

Pfarrer zu St. Martin bey Villach.
(Fortseßung.)

Die fünfjährige Herrschaft Mathias Corvins und der häus fige Verkehr der größeren Handelshäuser und Spediteurs mit Venedig hatte dagegen ihren Goldmünzen den größten Ans werth gegeben und in den Beschwerden des Wiener Stadts rathes unter Max I., (der übrigens diese Stadt ganz und (1604) Unter der Statthalterschaft des Georg von gar nicht liebte, noch immer eingedenk der Belagerung, die Stadion erhob sich zwischen der Republik Venedig und dem er als Kind dort ausgestanden,) steht unter andern voran: Hochstifte ein Streit über den Besit der Flitscher Alpe und die Irrung sey dadurch so hoch gestiegen, daß alle Rechnung des Raccolamer Waldes. Die Restaner und Kanalthaler in Österreich nur auf das Pfund gemacht sey und nicht auf entführten sich einander das weidende Vieh, und machten Gold, daß allzuviel Scheidemünze und fast nur Silber kurs Angriffe zur Schlägerey. Die Erbitterung wurde endlich fire, hingegen in den Landen, womit der meiste Verkehr, durch einen Vertrag besänftigt. in Ungarn und in Benedig, nur Gold. Auch war

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(1606) Im Juny des Jahres 1606 wüthete eine die unbedingte, im alten Recht wohlgegründete Öffnung große Feuersbrunst, wodurch die halbe Stadt Villach eine der Venediger Straße, der Wiener erstes Ansinnen. geistert wurde. Aus einer Vertheidigungsschrift des Mas Es ist ein bemerkenswerther Umstand, wie zahlreiche gistrats gegen den Alban von Moshaimb, Herrn zu Pebs Venediger Goldmünzen, bey vielen größeren Bauten lau, an das Vicedomamt geht hervor, daß in diesem Branin Wien, bey den Verschönerungen vom Burg. bis zum de viele die Stadt betreffende Urkunden vertilgt wurden. Schottenther und auf dem Schiffszug oder Treppelwege bis (6. Hornung 1609.) Die Bürger dankten der allerheiligs Klosterneuburg gefunden worden sind. Wie viele Pallåste sten Dreyfaltigkeit für die Rettung der andern Hälfte der und Gebäude der besuchtesten Vorstädte haben nicht die Stadt. Der Magistrat beschloß, das Andenken an diese Nahmen ihrer venetianischen Besiger erst seit Kurs Feuersbrunft unter den Nachkommen zu erhalten, und ließ zem verändert? Eben so bekannt ist der alte Nahme der, am Marktplage eine Säule errichten, auf welcher die götts dem schiffbaren Donauarm und Auslandungsplaße nächstge. lichen Personen eben nicht sehr geschmackvoll abgebildet ster legenen Vorstadtstrecke, der Jägerzeile: die Benedi hen. Da auf den Brand ein langwieriges Regenwetter ges ger. Aue, obwohl zwischen den beyden Meinungen schwer zu folgt war, welches das kahle Mauerwerk vollends aufgelös entscheiden ist, wovon die eine, diese Benennung bloß der set hatte; so war die Wiedererbauung mühsam und kost. Gewohnheit zuschreibt, alle dem Festlande so naben Inseln, spielig. Viele Bürger hatten ihre ganze Habseligkeit verlos nach jener berühmten Lagunenstadt, Klein Venedig, ren, und saben sich an den Bettelstab gebracht. Zwar hatte oder etwa auch Venediger. Au zu nennen, die andere aber, die Stadt einzig den Handel mit den italienischen Weinen nicht ohne Grund, hier den vorzugsweisen Ausladungs, und in der Hand, und sehte ihre Waaren über ganz Oberkärn Stapelplaß des einst so lebendigen Verkehrs zwischen Wien then ab; allein die Quellen des Reichthums, die der Spes und Venedig aufsucht. ditionshandel mit den süddeutschen Städten geöffnet hatte, Um wieder zurück zu kommen auf den Beginn dieses fingen schon ziemlich zu versiegen an, und die Stadt konnte Auffages, auf jenen Freyheitsbrief Max I. von 1515 für die sich von dem Brande nur langsam erhohlen. deutschen Freystädte zu unbedingtem Handelsverkehr in Wien, (1607) Über die Kirchen, welche von der Pfarrey war er wohl eine der vorzüglichen Ursachen der allgemeinen St. Nikolai am linken Ufer der Drau abhängig waren, Gährung, die nach Max I. Tode zu Wels 12. Jänner 1519 übten die Ritter zu Landskron das Schirmrecht aus, wähe in jene wilde, demagogische Unruhe ausbrach, die unter rend das Patronat in die Stiftung des Domcapitels zu dem Rahmen: „der alten und neuen Regenten" wild empor. Laibach gehörte, wohin ein jährlicher Rente entrichtet wer brauste, das Neustädter Blutgericht (9. August 1522) den den mußte. Die Landskroner Vogtey wurde im Jahre 1607 Umsturz des gesammten Wiener Munizipal. Regiments von dem Villacher Magistrat angefochten. Die Freyberrn und eine außerordentliche Beschränkung desselben, unter von Khevenhüller behaupteten das Vogteyrecht für Lands, dem schönen Rahmen der gesegligen Bestätigung der Frey. kron, welches auch diese Herrschaft ununterbrochen ausges

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abt hatten. Die Entscheidung über bürgerliche Streitigkei« zwanzig Gulden im Preise gestiegen. Viele Menschen stare ten verblieb dem Stadtgerichte. ben an der schauerlichen Heimsuchung Gottes. Die hungri

(1609) Als der Fürst Johann Gottfried durch die Un- gen vermahlten die Rinden der Bäume, vermischten sie mit ruhen in Deutschland bedrängt wurde, forderte er von den Kleye, und backen sich Brod daraus. Eine Hungersnoth Abteyen in Kärnthen, die seine Vorgänger gegründet hat, war zur damahligen Zeit für Oberkärnthen mißlicher, als ten, eine große Summe Geldes. Das Stift Griven sollte sie jezt ist. Allerdings waren manche Übel, die vor unsern neun Tausend Gulden erlegen. Die reicheren aber auch Augen die Hungersnoth zu begleiten pflegen, unbekannt. sparsameren Benedictiner zu Arnoldstein halfen den Präs Keine Wucherer kauften das Getreide vor, und maßen es monstratensern aus der Verlegenheit, und liehen dem Stifte karg, im Drange der Noth, um den doppelten Preis dem Grieven einige Tausende. Für die Zinsen bezogen die Ars Hungrigen zu. Keine Mäckler haschten in kleinlicher Krams noldsteiner bis zum Jahre 1640 das ganze Erträgniß der merey nach der Scheidemünze der Armen. Allein der Man. Gülte St. Katharina außer Villach. gel des Verkehrs mit gesegneten Ländern verschlimmerte die

(1615) Der Herzog Ferdinand von Kärnthen, Krain Folgen eines Mißwachses. Wenn es in Oberkärnthen an und Steyermark war mit der Republik Venedig in einen Nahrungsmitteln fehlte, konnten auch gewöhnlich Krain Krieg verwickelt worden; weil die türkischen Unterthanen und die Steyermark keine abgeben. Aus Ungarn war ente welche sich zu Zenng niedergelassen hatten, die venetiani weder keine, oder nur eine sehr geringe Aushülfe zu erware schen Schiffe angriffen. Das Gebieth des Hochstifts wäre ten; weil die drückende Dienstbarkeit den Fleiß der Feld. beunruhigt worden, wenn nicht eine Ausgleichung zwischen bauern lähmte, und diese nur einen Vorrath hatten, der dem Herzoge und der Republik erfolgt wären. für den Unterhalt ihrer eigenen Familien nöthig war. 3mis

(1619) Der Religionseifer des Erzherzogs und des schen Bayern und Oberkärnthen lag der Staat Salzburg, Hochstifts hatte viele Gewerksleute und Bergarbeiter aus dessen Gebirgsthåler auch der Zufuhren bedurften. Selbst dem Lande vertrieben. Durch ihren Abgang war die Classe im Innern des Landes konnte die Verbindung zwischen derjenigen Insaßen vermindert worden, welche ihre Nah einem armen und einem wohlhabenden Bezirke mir mühsam rungsmittel von dem Bauer kaufen müssen. Ein langer bewerkstelligt und unterhalten werden, weil zu wenige Fahrs Friede hatte die Früchte der Landwirthschaft gehäuft. Als wege geebnet waren, und weil die kostspielige Bepackung Ferdinand im Jahre 1619 den römischen Kaiserthron bes der Saumthiere von keinen verhandelnden Kaufleuten un stieg, war in Villach eine solche Wohlfeilheit, daß der ternommen wurde. Megen Korn zwölf Kreuzer, und das Maß istrianischen Zur Zeit einer Hungersnoth konnten die herrschaftliWeines vier Kreuzer galt. chen Kornböden des Hochstifts als Magazine für die Unter

Wenn in einem frühern Jahrhunderte ein außerordents thanen angesehen werden. Auf denselben lag das Getreide licher Überfluß an Lebensmitteln auch eine ungewöhnliche aufgehäufet, welches die pflichtigen Bauern entweder als Wohlfeilheit derselben zur Folge hatte; so war diese Wohl einen Zins von den verliehenen Gütern (Zinsgetreid) oder feilheit nicht sehr merkwürdig, weil der Geldmangel ein ger als einen Zehent, welcher auf ein unsteigerliches Körners ringes Verhältniß des Werthes der Waaren bestimmte. maß bestimmt war (Sackzehent) abliefern mußten, und in Allein im siebenzehnten Jahrhunderte mußte die Wiederkehr den fruchtbaren Jahren auch wirklich abgeliefert hatten. Die einer solchen Wohlfeilheit auffallen, weil schon die Schäße bambergischen Pflegämter theilten das vorräthige Getreide der neuen Welt über die alte ströhmten. den Unterthanen aus, sowohl zur Besäung ihrer Felder,

(1621) Mehrere Jahre folgten auf einander, in wel- als auch zum Unterhalte ihrer Familien. chen eine allgemeine Hungersnoth einriß. Die aufgezehrten (1627) Für eine der kräftigsten Maßregeln, das Eu Vorräthe wurden durch keine fugnende Ärnte erseßt. Der therthum in den innerösterreichischen Provinzen vollends Krieg des Kaisers gegen die Böhmen entzog dem Uckerbau zu schwächen, hielt der Erzherzog Ferdinand die Herstellung viele Hände, und machte häufige Züge neuer Schaaren aus der alten und die Einführung der neuen Orden, Er bath Tyrol nothwendig. In einem Jahre schlugen Schauerwetter den Papst Klemens VIII. um die Erlaubniß, die Kas die halbreifen Saaten nieder, im andern hielt der Frost die puziner in seine Länder aufzunehmen zu dürfen. Der Gener Zeitigung der Früchte zurück. Unbeschreiblich war das Elend, ral dieses Ordens, Laurentius von Brundus, war geschäfs das die Provinz drückte. (1621 — 1625) Der Mezen Weir tig, in allen Provinzen Colonien anzulegen. Auch das zen war auf vierzig Gulden, der Mezen Roggen auf sechs Hochstift nahm zwey derselben auf, ¡u Wolfsberg und und dreyßig Gulden, und der Megen Haber auf drey und zu Villach.

Ungeachtet schon das Minoritenkloster, sowohl an gel, von Bugur – elu Hügel und daraus — durch deutsche Radseinem Vermögen, als auch an der Zahl seiner Mitglieder brechung die obigen „Wagreini” daraus zu foltern? Ju Krain sollen diefe Hügel, oder Halden auffallend sich zu erholen anfing; so gefiel es doch dem Vicedom Jos hann Caspar von Lammerhaim, die Kapuziner zu berufen. häufig seyn. Nach der Versicherung des Illyrischen Blattes aber, Auf einem zur Burgherrschaft gehörigen Grunde in der öfte nirgends so sehr, als ben und um Sittich und Wier, allwo sich im Umfange von einer Stunde, vorzüglich bey Wier, rund lichen Vorstadt ließ es im Jahre 1629 die Gräfinn Ursula um die Ringmauern einer fren auf einem Hügel einst gestandenen, von Thonhausen auf ihre Kosten erbauen. Im Jahre 1633 38 Joche area fassenden, alten Stadt- (vielleicht das wurde der Bau vollendet. Die Kirche wurde von dem Bie alte Meretium — da gleich daneben der Ort Metmay liegt? oder scofe zu Triest, Pompejus, Grafen von Coronini eingeweiht. das heldeumüthige Metulum selbst, welches Augustus selbst gestür. Die gemeinnügige Thätigkeit der Kapuziner beschränkte met hatte und woben er verwundet wurde? noch nun bey hun. sich meistens auf die Tröftung der Sterbenden und auf den mille" genannt) vorfinden, die ganz kegelförmig sind, 2 bis 10 dert derley Grabhügel (in der krainischen Landessprache „Goseelsorglichen Beystand, den sie willfährig den benachbarten Klafter Höhe, 15 bis 40 Klafter Umfanges haben und aus roPfarrern leisteten. Auch bestellten sie die Stadtpfarrkirche ther, eisenschießiger Thonmoor. Erde bestehen. Einige dersel mit einem Prediger, und hielten wöhrend der Fastenzeit ben find bereits in der Mitte von sich selbst eingesunken, wel. wochentlich drey Fastenpredigten. Als im Jahre 1786 eine ches beweiset, daß sich im Innern ein hohler Kaum befand, gewaltige Feuersbrunst die Vorstadt verheeret hatte, die andere wurden stark aufgeackert, oder abgegraben; die meisten Pfarrkirche St. Nikolai ein Schutthaufen war, und die stehen aber noch ganz, bis auf ihr Verkleinern durch die Wet. Kirche der Kapuziner wegen ihrem starken Gewölbe min auf den meisten aber wachsen nur Eichen und Weißbuchen, einige tereinwirkungen, da. Auf mehreren wird geadert und gesäet, der gelitten hatte, wurden sie auf den Vorschlag der Lan. liegen öde und verlassen! In den aufgeackerten oder gegras deshauptmannschaft in das Klagenfurter Kloster verseßt, benen Halden findet das Landvolk nun noch fortwährend bron. und die Pfarrey St. Nikolai ward hierher übertragen. zene und eiserne Ringe von verschiedener Größe und Arbeit, meist 2 bis 3 1/2 Zoll im Durchmesser, irdene Vasen und Aschens krüge, vom Roste ganz zerfressene Schwerter, Dolche und Lansenspigen, Kohlen, Todtenbeine, auch einige, jedoch sehr we. nige Kupfer und Silbermünzen, worunter insonderheit ein Mark Aurel und eine Faustina waren.

(Die Fortseßung folgt.)

Noti

Miscellen.

Bielen find gewiß schon die 2 bis 3 Klafter hohen, kegel. förmigen Hügel ausgefallen, die in verschiedenen Gegenden von Innerösterreich, z. B. zwischen Wildon und Neudorf- auf dem Leibnißer und Pettauer Felde, ben Glaisbach, Humersdorf Zu dem großen Churfürsten August im XVI. Jahrhunderte und Sichelsdorf, außer Radkersburg u. f. w. in unregelmäßigen kam, so erzählt man, ein Jude, genannt Mardochai de Molle. Der Gruppen angetroffen werden? Die historischen Spuren dars kündigte sich dem Landesvater als einen Mann an, welcher sehen über sind dürftig. In einer Bestätigung des vorlegten Carolin. könne, in den Spiegel der Zukunft, besonders der fächsischen gers K. Arnulph, für das Erzftift Salzburg vom 20. Novem. und fragte den Churfürsten: ob er ihm kund thun solle die ber 890 aus Kleinmayers Juvavia hinlänglich bekannt, kommen Schicksale seines Landes und seiner Nachkommen auf dem Thro. zwey Hügel oder Haufen vor (acervi) welche als Gränze einer ne. Der Churfürst, wie bekannt, ein großer Freund und Vers derley Besikung in Zistanesfeld beym Einfluße der Trevina in ehrer, zum Theil auch Kenner der sogenannten geheimen Wif. die Drau, angegeben und insbesondere mit der Benennung senschaften, freuete sich nicht wenig der Frage des Juden, ers Wagreini" bezeichnet werden. laubte ihm, seine Prophezeihungen kund zu thun, nahm zur

Das altdeutsche Rain, Ran, als Hügel, Haufe, ist allbe. Hand eine Bibel und schrieb auf die ungebundenen weißen Blåt, Pannt, Wachrain, Wagrain, Wagram, als Wach. ter derfelben getreulich, was der Jude sprach, machte ihm dann raine, aufgeschwemmte Hügel, natürliche Warten, sind gar häu, und wann Einwürfe und bemerkte auch die Beantwortung der. fig in den Urkunden des Mittelalters und sehr viele Wachraine selben. Diese jüdischen Weissagungen sollen bis auf heutigen oder Wagrame sind bis auf Uns gekommen. Freylich werden Tag genau in Erfüllung gegangen seyn: Es fragt sich nun: auch Thier und Menschenknochen- in diesen Hügeln gefunden, 1) Gibt es irgendwo eine Bibel mit der gedachten Handschrift je nachdem Begräbnißpläge oder Schlachtfelder zufällig darin des Churfürften? 2c. 2c. 2) finden sich irgendwo diese Worte einbegriffen sind. Es wäre aber sehr gesucht und gezwungen, der Weissagung gedruckt? oder wenigstens eine gedruckte Nacheigends angelegte Grabhügel darin zu sehen, oder aus den in richt von denselben? Der verstorbene Hofrath und Oberbi. Rußland häufigen und auch von Dobrowsky auf seiner bliothekar Adelung zu Dresden hielt diese Prophezeihung für Reise nach Moskau beobachteten Bugri mogilinii" - Grabhüs das Machwerk des Nostradamus.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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