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zahlten ein Geringes (ungefähr 20 Thaler) für Schiffe und ihren Unmaßungen immer weiter gingen, die Nürnbergische Fuhrlohn, und seßten ihre Reise unaufgehalten zu Waffer Flagge auf ihr Fahrzeug aufsteckten, und nicht bloß mit ført. Da die Nürnberger Bothen das ganze Jahr hindurch offener Zudringlichkeit, sondern auch hinterlistiger Weise gewöhnlich an einem und demselben Tage zu Regensburg ihrem Bothenwesen immer weitern Umfang gaben. Einige einzutreffen pflegten, daselbst das, was sie zu verrichten Mahle erlaubten sie sich sogar von Stadt am Höfer Fi. hatten, ungefäumt ins Werk richteten, und daher regels schern Fahrzeuge zu ihrer Wienerreise zu miethen. Da mäßig auch wieder an einem bestimmten Wochentage zu die Vorstadt am Hof in der alten Zeit, in welcher zwischen Schiff abgehen konnten, so war auch zu Regensburg und Stadt- und Landrechten eine so scharfe Linie gezogen war, unterwegs der Zulauf unglaublich stark von: Leuten, die keine Stadtrechte gehabt hatte, und aus triftigen Grüns den Bothen nicht allein Briefe und Pakete aufgeben, sons den späterhin der Stadt Regensburg in einem feyerlichen dern auch selbst die Reise in ihrer Gesellschaft machen wolls Vertrage von dem erhabenen Fürstenhause ausdrücklich gar ten. Aus Ursachen, deren oben Erwähnung beschehen ist, rantirt worden war, daß zu Stadt am Hof der Stadt Rewar zu Regensburg regelmäßig kein Gemein und Ordis gensburg zum Nachtheil kein neuer Gebrauch aufkommen näreschiff jede Woche abgegangen; und so geschah's, daß dürfe, so wurde durch den Schritt, den sich die Nürnber die Bothen viel größere Vortheile von der Reise einernds ger Bothen erlaubt hatten, ein Hauptpfeifer der Stadtver ten konnten, als der regensburgische Schiffmeister, der, fassung gewaltig erschüttert, und die Schiffmeister mit den wenn er viel erhielt, 11 fl. als Meisterlohn und den Lohn Hanseeherrn und dem gesammten Magistrat sahen sich plößfür zwey Knechte von dem Bothen empfangen hatte. Zwar lich aus einem langen Schlafe geweckt. Man überzeugte waren dieser Bothenfahrt in der frühern Zeit allerdings sich, daß unzuberechnende Nachtheile aus dem Einverständ auch Schranken gefeßt. Schweres Sut durfte und konnte nisse der Nürnberger Bothen mit den Stadt am höfischen nicht aufgenommen werden, weil die Kuhmäuler dasselbe Fischern erwachsen könnten, und daß man eigene Bothene nicht faffen konnten. Aber allmählig ersahen die Bothen schiffe einführen oder sonst Einrichtungen treffen müffe, immer größere Vortheile. Sie kauften größere Fahrzeuge, wodurch das Beginnen der erstern unschädlich gemacht sie nahmen beschlagenes und unbeschlagenes Gut, deffen Be. würde. stellung dringend verlangt wurde, in größern Quantitäten mit, und ließen den Fremden in den Gasthäusern unter der Hand ihre Abreise bekannt machen, wodurch den Res gensburgischen Stiffmeistern manche Herrenfuhr entzogen Hr. St. Umand, ein Architect zu Thuit. Signol bey El. worden war. Der Glaube ging den lehtern, wie man zu boeuf im Euredepartement, will ein Mittel erfunden haben, fagen pflegt, endlich in die Hand. Sie fingen an zu führ die Fenster gegen das Eindringen des Regenwassers gänzlich zu len, daß die Fremden, und vorzüglich die Nürnbers sichern, und macht dieß in einem Werkchen: Moyen de rendre les croiséens absolument impénétrables à l'eau pluviale," be. gifchen Wienerbothen manches an sich rißen, was ibnen nicht gebühre. Es kam zu Widersprüchen und zu der gen mehrerer öffentlichen Blätter nach, wirklich leisten soll kannt, welches nur zwey Francs kostet und, den Versicherun. Einrede, daß den Nürnberger Bothen in einer Stadt, die was es verspricht. selbst Bothenanstalten errichten könne, nicht zustehe, Rechte in Anspruch zu nehmen, die auf dem ganzen Donaustrem den Fremden nirgends eingeräumt würden. Es wurde den selben bedeutet: sie hätten sich auf die Passagiere und auf die Briefe und Pakete einzuschränken, die sie von Nürnberg mitbrächten. Dagegen mochten wohl die Borhen das Hers Lorenzo Pignotti von Arezzo, (daher Aretine) wird als kommen, jumahl aus der wüsten Zeit des dreyßigjährigen ein Haufe anderer Dichter, wie Bertola, Pafferoni, Fiacchi der erste Fabeldichter Italiens betrachtet, und er ist es, dem Kriegs für den Mißbrauch ihrer Befugniffe allerdings haben und Gherardo de Roffi, auf der Bahn folgten, die er brack. anführen können, aber keinen Rechtstitel, der zu Begrün Ausgabe in einem Bande in 12. erschienen. Bemerken wollen Bon seinen Fabeln und Novellen ist jeßt zu Florenz eine neue dung einer Verjährung eben so erforderlich ist. Nichts desto, wir hier noch, daß man von Pignotti, der diese Sachen zu sein weniger verwendete sich der Nath von Nürnberg für die von Toskana hat, die sehr schäßbare Forschungen in Betreff ner Erhohlung von ernstern Arbeiten schrieb, eine Geschichte Bothen seiner Stadt, und es entspann sich ein langer der Ereignisse feuer Gegenden von den Beiten der Etrusker an Schriftenwechsel, in welcher Zwischenzeit die Bochen in gründeten. bis zu der Periode enthält, wo die Medici ihre Herrschaft

(Die Fortiehung folgt.)

Miscellem.

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Professor, Nahmens Olmstedt, die Entdeckung gemacht, daß
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat ein
der Same der Baumwollenstaude sich ganz vorzüglich zu'r Ers
Pfund solchen Samens 8 Kubikfuß vollkommen gutes Gas.
Beugung des erleuchtenden Gases eigene. Er erhielt von Einem

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

für

Geschichte, Statistik, Lueratur und Kunst.

Mittwoch den 9. und Freytag den 11. May 1827.

( 56 und 57 ) ***

Miers über Chile und La Plata.

die er feiner literarischen Arbeit widmen konnte, als eine Entschuldigung der Mängel an, die man allerdings in der

Als die folgenreichen Ereignisse der legten Jahrzehende Anordnung seines Buches findet, aber es ist so reich an die Pforten Südamerikas aufgeschlossen hatten, und die neuen und anziehenden Nachrichten und schäßbaren Beobr Völker jenes Erdtheils einen freyern Verkehr mit Europa achtungen, daß jene Mängel kein zu strenges Urtheil fin. begünstigten, führte theils Neugier, theils Gewinnsucht den werden. Sein Werk besteht aus zwey Hauptabtheilun. oder Unternehmungsgeist viele Engländer über das atlanti gen: der Reise des Verfassers von Buenos Apres durch sche Meer, und diesen Reisen verdanken wir die Aufklärun- die Pampas und über die Andes nach Chile, und einer geo. gen und reichhaltigen Nachrichten über mehrere südameri« graphisch statistischen Beschreibung von Chile, die etwa kanische Länder, die wir durch Hall, Caldcleugh, Stevens ein Fünftheil des ersten Bandes und den ganzen zweyten fon u. A. erhalten haben. Zu dem neuesten schäßbaren Zus Band füllt. Der Reisebericht ist auch durch die persönlichen wachs dieser Kunden gehören die „Travels in Chile and Schicksale und Abentheuer des Verfassers seine Frau La Plata, including accounts respecting the geogra- gebar ihren Erstling in einer elenden Hütte im Andesge phy, geology, statistics, governement, finances, birge anziehend. Die zweyte Abtheilung enthält viele agriculture, manners and customs, and the mining neue Mittheilungen über die Ereignisse während der Revo operations in Chile. Collected during a residence of lution in Chile, und besonders auch umständliche Nachrich several years in these countries by John Miers." ten über die dortigen Bergwerke, die Bergwerksverfassung (London, 1826.) Zwey Octavbände von beynahe 1000 und das bergmännische Verfahren. Wir begnügen uns um Seiten, mit vielen Karten, Ansichten und Abbildungen. so mehr, hier nur die Hauptergebnisse der Untersuchungen Der Verfasser gehörte zu Denjenigen, die in Südamerika und Beobachtungen des Verfassers mitzutheilen, da, wie ein Eldorado suchen wollten. Er sah sich im Besige eines verlautet, eine deutsche Bearbeitung seines Werkes ohne nicht unbeträchtlichen Vermögens, und kaum waren die Ho. Zweifel nur eine gedrängte Übertragung des wesentlichen nigmonathe seiner Ehe vorüber, als er sich im Jahr 1818 Inhalts zu erwarten ist.

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mit seiner jungen Frau, einer Menge von Maschinen, und Die Cordillera der Andes, die beynahe von Norden Werkleuten nach Buenos Apres einschiffte, um von dort nach Süden streicht, theilt das ganze Südamerika in zwey zu Lande nach Chile zu reisen, wo er ein Streckwerk zur ungleiche und verschiedene Gebiethe. Blicken wir nach Mits Verfertigung von Kupferplatten anlegen wollte. Im Some ternacht, so haben wir rechts die unermeßlichen Ebenen mer des Jahres 1825 kam er nach England zurück, da er die sogenannten Pampas, die sich von der Andeskette bis fich gegen die Regierung zu Buenos Apres verpflichtet zum atlantischen Meere erstrecken, und links das rauhe ge hatte, ein Maschinenwerk für die Münze in jener Stadt birgige Chile. Die Ströme, die der Schnee der Cordillera anzulegen, das er in seinem Vaterlande verfertigen ließ. náhrte, winden sich hier durch wilde Schluchten, während Er benutte die Zeit feines Aufenthaltes in London, den sie jenseits des Gebirges ruhig und breit zum Meere hin. gesammelten Stoff zu seinem Werke zu ordnen, und ging abfließen oder sich in den salzigen und sandigen Sümpfert dann wieder nach Südamerika, wo er seine Frau mit ihren der Pampas verlieren. Auf dem Wege, der von Buenos Kindern zurückgelaffen hatte. Miers führt die kurze Zeit, Ayres durch diese Ebene nach den Undes führt, findet man

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eine Linie sogenannter Posthäuser, das heißt, längs dieses zwey Drittheile des ganzen Gebiethes, war je den Spas 900 englische Meilen langen Weges sieht man in Zwischen. niern unterworfen, der übrige Theil aber, der den India. räumen von etwa 20 Meilen eine armselige Hütte (Ran nern gehört, wurde nie erobert. Dieß ist die einzige Ge co,) deren Bewohner Heerden fast wilder Pferde haben gend des füdlichen Amerikas, wo die Urbewohner ihre Uns und einige Reiter oder Gauchos, wie man die Bauern in abhängigkeit behauptet haben. Jenseits des Viobio, der diesen Einöden nennt, in ihre Dienste nehmen. Miers Chile zwischen dem 37. und 38. Breitengrade durchströmt fdbildert uns umständlich die Lebensweise dieser einsamen und von den Andes ins stille Meer in die Bai Concepcion Ansiedler, aber sie sind, troß ihren Entbehrungen, so fröbs fließt, konnten die Spanier sich nie festseßen. Sie behaup. lich, daß man wohl glauben darf, er habe in der trüben teten hier nur den Hafen und die Stadt Valdivia und die Stimmung, worin die Leiden seiner hochschwangern Ger Insel Chiloe.

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fährtinn ihn auf dieser Reise seßten, eine etwas zu finstere Der nördliche, der gesittetere Theil des Landes, zera Schilderung von ihnen gegeben. Seltsam genug sind hier fällt in drey große Gebiethe, Coquimbo gegen Mitternacht, die Gewohnheiten des Wilden auf die feyerliche Höflichkeit Santiago in der Mitte, und Concepcion südlich. Coquim und den Stolz Altspaniens geimpft. Der Mann in Lums bo, der in das eigentliche Coquimbo und Copiapo getheilt pen, der sich seinen Unterhalt mühsam erwirkt, auf dem wird, ist das Bergwerksgebieth. Es ist sehr gebirgig und harren Boden schläft und nichts als einige Ochsen und unfruchtbar. Nur einige bewässerte Thäler find angebaut. Pferde besißt, rühmt sich seiner Ahnen, und nie an irs Regen ist hier eine seltene Erscheinung. Der Waffermangel gend einen Zwang gewöhnt, ist er stolz auf seine neuer und die Unfruchtbarkeit des Landes haben einen nachtheililangte Freyheit und hält sich für den wichtigsten Bürger der gen Einfluß auf die Steigerung des Urbeitslohnes. In den Replublik, die er nur vom Hörensagen kennt. Man findet nördlichsten Theilen dieser Landschaft gibt es Gold, und unter den zerstreut lebenden Gauchos in der Ebene nur langs Silberminen, die aber, jener örtlichen Umstånde wegen, fame Fortschritte der Gesittung. In diesen Ebenen zwischen unzugänglich find. Die Bewohner des Landes, die heiter Buenos Apres und Chile liegen die beyden ansehnlichsten bey allen Entbehrungen bleiben, welche ein Europäer nicht Städte dieses Gebiethes, San - Luis und Mendoza, die ertragen könnte, sagen, der Chaco Alto berge Reichthüs 812,000 Bewohner haben. In Mendoza, einem wich mer in seinem Schoße, die nur ein Zauberstab ans Licht tigen Handelsplage, durch welchen der Waarenzug von bringen könne. In Coquimbo gibt es nur wenige Ansieder Buenos Apres nach Peru und Chile geht, theilen sich die lungen, die in der Richtung zerstreut sind, welche der Straßen nach diesen beyden Ländern. Bis hierher reist man Bergbau ihnen angewiesen hat. Dieses Gebieth ist so haudurch die Ebene zu Pferde, die man nun mit Moulthieren figen Erdbeben ausgefeßt, daß die Bewohner lange Ruhe vertauscht, da wenige Meilen von Mendoza der Weg zu gehabt zu haben glauben, wenn sie einen Monath von dies den Andes ansteigt. In den Pampas ist das Reisen nicht fen Schrecknissen frey kind. Jenseits des Flusses Chuapa, fehr gefährlich, wenn man gut bewaffnet ist. Zuweilen stößt der Coquimbo von Santiago trennt, findet man mehr man auf rauberisce Landstreicher, und Einfälle der India- fruchtbare Thäler und Hochebenen. Weiter südlich vermin. ner finden auch wohl start. Zwischen den Gauchos und den dert sich die Höhe der Gebirge. Die Hauptstadt von Mits Indianern ist eine heftige Feindschaft, und da diese in zahl- tel Chile, Santiago, ist eine der schönsten Städte des reichen Haufen sehr vorsichtig und mit ungemeiner Sänel- südlichen Amerikas und besteht, wie andere spanische Städ, ligkeit wandern, so werden die Gauchos oft die Opfer ihrer te, aus gleichen, viereckigen Freyplägen, die durch paral. Rache. Beym Übergange über die Cordillera hat man an lele Straßen verbunden sind. „Die Häuser," sagt Miers, dere Gefahren zu bestehen. Es gibt verschiedene Wege über sind hier sehr groß, oder bedecken doch eine große Bodens dieses Gebirge nach Chile, die im Sommer sämmtlich für fläche. Gewöhnlich nehmen sie ein Drittheil jeder Seite der Maulthiere zugänglich sind, im Winter aber muß man selbst Hauptstraßen und die Hälfte der Tiefe der Querstraßen ein, auf den besten Wegen meist zu Fuß reisen und sich der Ge- so daß jeder viereckige Plaß sechs Häuser enthält. Die Zims fahr aussehen, in Schnee begraben oder von einem Sturm mer sind ringsum in viereckige Höfe oder patios vertheilt. winde ergriffen zu werden. Der beste Weg ist die Land, Das mit einem Fußboden versehene Hauptzimmer, das sich Atraße von Mendoza nach Santiago. Nirgends findet man an der Vorderseite befindet, ist von dem zweyten, das gee Bequemlichkeiten auf diesen beschwerlichen Straßen. An der wöhnlich mit Blumen ausgelegt ist, durch den großen Saal westlichen Seite der Cordillera zieht sich Chile wie ein und die Schlafhalle getrennt, und das dritte ist zu hänse Saum am stillen Meere hin. Nur der nördliche Theil, etwa lichem Gebrauche bestimmt. Der Eingang im Patio an der

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Borderseite geht durch einen hohen und breiten gewölbten stattern sehr übertrieben worden, und er nimmt sie höch. Bogen, den während der Nacht ein paar große Flügelthü, stens zu 6000 an. Die Einwohner sind meist Seeleute, ren verschließen, die aber bey Tage immer geöffnet sind. oder Menschen aus den geringsten Ständen, und wie in So steht das Haus Jedermann offen, da die Saalthüre allen Seehäfen, berrscht hier viel rohe Liederlichkeit. Das nie verschlossen wird, und die Familie zu den gewöhnlichen Volk ist sehr unwissend. Als der wackere O'Higgins an der Stunden immer bereit ist, Besuche zu empfangen. Die Spiße der Regierung stand, legte ein Engländer, den die Fenster der Zimmer an der Hauptseite, besonders die gro- brittische Schulgesellschaft abgeschickt hatte, hier eine Lan. Ben Fenster des Saales, haben schön gearbeitete und zu casterische Schule an; kaum aber hatte der Stifter die weilen vergoldete Eisengitter, und alle Fenster hölzerne Lå- Stadt verlaffen, als hier, wie in Santiago, die Unterden, um Luft und Licht abzuhalten. Einige Fenster, aber drückung der Anstalt statt hatte. Die Bai von Valpa= gewöhnlich nur im Saale, haben Glasscheiben, die in Zinn raiso biethet einen ziemlich sichern Ankergrund, außer bey eingefaßt sind. In den übrigen Zimmern findet man in der Nordwinden im Winter. Die Stadt ist wegen ihrer Lage Regel keine Fenster, und nur die Thür läßt das Licht durch der Hauptstapelplah Chiles, wo Schiffe allein Vorräthe einen kleinen Gitterladen ein, der in das obere Thürfeld finden und die für Peru nöthigen Bedürfnisse erbalcen eingebängt ist. Die Flügelthüren haben, wenn sie verschlos, können, und sie wird daher von allen das stille Meer be.. sen sind, plumpe, ungeheure Schlösser. Die nach der fahrenden Schiffen besucht. Miers ist jedoch der Meinung Straße gekehrte Seite des Hauses ist in kleine Gemächer daß einst, wenn die innern Angelegenheiten des Landès besz getheilt, die man als Kaufläden vermiethet, und nicht sels ser geordnet und öffentliches Vertrauen und Sicherheit des ten sieht man auf einer Seite des Thorwegs eines hübschen Eigenthums in den südlichen Theilen Chiles zu finden feyn Hauses einen Schuhmacher in einem solchen Loche, wo er werden, Concepcion der vornehmste Hafen werden müsse, unter seinen umberkriechenden schmußigen Kindern arbeitet, da er sich durch eine günstigere Lage auszeichne und die nëwährend seine Frau die Mahlzeit auf der Erde kocht, und thigen Vorräthe den Schiffen wohlfeiler darbiethen könne auf der andern einen Branntweinschenken oder einen Lichts als Valparaiso. Der südliche Theil Chiles, Concepcion, zieher. Auch die äußern Gemächer an der langen Seite der ist fruchtbarer und schöner als die beyden andern. Die Rache Eckhäuser werden als kleine Läden oder als Wohnungen für barschaft der Indianer aber und die häufigen Kämpfe, frü, arme Leute vermiethet. In der Mitte der Stadt findet man her zwischen den Indianern und den Spaniern, und später in solchen Gemächern kleine Krämer, die hier ihre Waa- zwischen den Spaniern, die bey ihren ehemahligen Feins ren nur auf Simsen auslegen können. Gewöhnlich geht den Zuflucht und Beystand suchten, und den Republikanern. quer durch das Gemach der Ladentisch, wo der Krämmer haben viele Theile dieses schönen Gebiethes verheert. Der seine Kunden bedient, die am Thorwege stehen, durch wels wilde Benavides, früher Corporal in spanischen Diensten, chen allein Licht in das Gemach fällt. führte den verwüstenden Krieg an der Spiße der Indianer

Die Beschreibung, die Miers von Valparaiso, der und vieler Altspanier, bis endlich Freyre ibn schlug. Die wichtigsten Hafenstadt Chiles, macht, läßt der Stadt und Stadt Concepcion war vor jenen unglücklichen Ereignissen ihren Umgebungen keinen Anspruch auf den stolzen Nahmen eine blühende Stadt, aber ihre Einwohnerzahl ist jezt von Paradiesthal, und ihr Almendral oder Mandelhain ist ein 20,000 auf 5000 gesunken und ihr Handel vernichter. Nach sandiger Strand, wo weder Mandeln wachsen noch sonst Miers, hak der ehemahlige spanische Antheil von Chile üppige Bäume grünen. Die Stadt hat eine sonderbare La: 66,960 (englische) Quadratmeilen und 560,000 Einwoh ge. Sie liegt am Fuße einer hohen Bergkette, die eine ner. Der Antheil der Indianer, den diese selbst in unge. Halbkreisförmige Bai einschließt, und besteht eigentlich nur fähr 20 Gebiethe theilen, Miers aber in die acht Bezirke aus einer Straße, die bloß auf einer Seite bebaut ist, Arauco, Puren, Repocura, Boroa, Maquegua, Tolten, da an vielen Stellen zwischen den schroffen Felsen und dem Cunches und Guilliches abtheilt, ist fruchtbarer als die übri Ufer nur eben Raum für kleine Häufer und einen schmalen gen Theile des Landes, reich an Wäldern und wird von Fahrweg übrig bleibt. Die Schluchten, die sich in die Bai vielen Strömen bewäffert. Die Republik Chile besit noc fenken, sind auf beyden Seiten unregelmäßig mit Häufern auf dem fütlichen Ufer des Viobio die festen Puncte Arauco beseßt, und häufig sieht man auf Vorsprüngen, die man (eine kleine befestigte Stadt,) Colura und San Pedro, dem Felsen abgewonnen hat, eine einfame Hütte, zu wel beyde kleine Festen zur Abwehrung der Indianer. In dem Her ein schmaler Fußpfad sich hinanwindet. Die Einwoh. Gebiethe Tolten liegt der befestigte Hafen Valdivia, der nerzahl ist, wie Miers behauptet, von frühern Berichter, schönste am stillen Ocean, in einer ungemein fruchtbarea

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Gegend. Er war der Schauplatz einer der glänzendsten chen Theilen feltener als in den füdlichen ist. Die heitersten Waffenthaten des Lords Cochrane. Der Hafen hat über. Monathe sind der Januar und Februar, wo das Thermo haupt 15 Festen, die so gestellt sind, daß kein Schiff ein meter oft auf 90 bis 95° Fahrenheit im Schatten steigt. Laufen und ankern kann, wenn die Besagung wachsam und Während der heißesten Stunden des Tages schließt man vorsichtig ist, und als Lord Cochrane im Jahr 1820 mit Fenster und Thüren. Nach dem Mittagessen, das man einer kleinen Brigg, an der Spiße von 318 Mann, seinen um 12 Uhr einnimmt, überläßt man sich der Ruhe bis jum Angriff machte, waren die Festen mit zahlreichem Geschüß Abend, und aller Verkehr ruht, bis der Abendwind sich und 800 Spaniern besetzt, die bey dem nächtlichen Überfalle erhebt, der regelmäßig am sinkenden Tage von den Andes und Sturm bald durch die Flucht sich retteten und dem küh, zu dem stillen Meere weht. Alles freut sich dann der Küh. nen Feinde alle Puncte mit ihren reichen Vorräthen übers lung. Die Låden werden erleuchtet, die Spaziergänge sind ließen. Die Spanier haben von den Indianern in Chile, lebendig, und man genießt gesellige Vergnügungen bis um die sich unter dem allgemeinen Nahmen Araucanos begrei Mitternacht, wo die Hauptmahlzeit gehalten wird. Régen fen, von ihrer Anzahl, ihrer gesellschaftlichen Verfassung fällt felten, außer zwischen dem May und August, und sels ihren Kenntnissen und Künsten sehr übertriebene Berichte ten kann man jährlich über 20 Regentage rechnen. Es reggegeben. Miers erklärt, nach dem Zeugnisse seines Freun net zwar in Strömen, doch nicht oft regnet es länger als des Leighton, der viel Berkehr mit ihnen hatte, die meis drey Tage nach einander heftig. Die furchtbarsten Schrecks sten Nachrichten für fabelhaft. Die Indianer in Chile sind nisse sind die häufigen Erdbeben, und man lebt in steter jedoch weiter in der Gefittung fortgeschritten als die wil. Furcht, davon heimgesucht zu werden. Bey dem gering. den Stämme in den Pampas, die keine feste Wohnungen sten Anschein einer Gefahr stürzen die Leute aus ihren haben, den Boden nicht anbauen und bloß von der Jagd Häusern, fallen auf die Kniee, schlagen sich vor die Brust leben, wogegen jene in kleinen Gemeinden leben und meist und rufen laut: Misericordia! Miers war im November vom Ertrage ihrer Urbeit sich erhalten. Seit der Ankunft 1822 in Chile, als ein heftiges Erdbeben kam, das auch der Spanier scheinen sie einige Fortschritte in der Gesitz einige der von ihm erbauten Mühlen zerstörte. tung, besonders in dem Anbau des Bodens, gemacht zu Wir heben Einiges aus den statistischen Mittheilungen haben, worauf sie sich so gut verstehen als die gesittetern des Verfassers aus. Die gewöhnlichen Einkünfte des Landes Bewohner Chiles. In der Weberey waren sie schon vor der scheinen aus Zehnten, Wegegeld, Abgaben auf Kanäle, Ankunft der Europäer ungemein geschickt und übertreffen Stempelgebühren, Abgaben von Lebensmitteln, Auflagen darin noch ihre Nachbarn, die gefittetern Kreolen. Besons auf den Bergwerkbertrag, Schlagschak, Zöllen und vers ders weben sie eine Art feiner Wollenzeuge, von welchen schiedenen Monopolen zu fließen. Der Verkauf der Kirchens die feinsten die zweyjährige Arbeit einer Weberinn fordern, güter hat außerordentliche Zuflüsse gegeben. Es wird nicht denn nur die Weiber allein beschäftigen sich mit Spinnen, öffentliche Rechnung abgelegt; und wenn der Minister aus. Weben und Färben. Sie haben übrigens nicht viel von den nahmsweise, wie im Jahr 1824, es thut, so sind beson Lastern anderer Wilden und verdienen Bewunderung wegen dere Absichten im Hintergrunde. Unterschleife und Bestes des standhaften Muthes, womit sie den Spaniern Wider. chungen herrschen in einem Grade, wie man sie nur in stand leisteten. Wie alle Indianer, kannten sie vor der Ans Ländern kennt, wo eine spanische Colonialregierung gewal. kunft der Spanier die Kunst, in Gold und Silber zu ars tet hat. Ehrlichkeit und Redlichkeit in der öffentlichen Vers beiten. Sie schmelzten diese Metalle, die sie gediegen fans waltung sind ganz unbekannte Dinge in Chile, und was den, in Töpfen, während sie das Feuer durch einen Lufts in den Schaß fließt, sind keineswegs ganz die Summen, zug anfachten. Ihre Leichen begraben sie in Canoes in der die man von dem Volke erhoben hat. Nach Miers, betru. Nähe eines Flusses und geben ihnen sowohl Speisen und gen die Einkünfte im Jahr 1824, ohne den Ertrag des Getränk, als auch den Männern ihre Waffen und den Wei- Tabacks monopols, 1,636,000 Dollars, worunter auch der bern Spinngeräthschaften und Kochgeschirr mit. Sie glaus Ertrag der verkauften päpstlichen Kreuzzuge und Ablaßbüllen ben, daß die Todten später den Fluß hinab in das Meer mit 10,000 Doll. vorkommt. Die Zehnten, die 300,000 Doll. geführt werden zu einem überseeischen Plaße, den sie Gul. betragen, gehörten unter der spanischen Regierung, nach einer ceman nennen, wo die Sonne untergeht, und wo die besondern päpstlichen Ermächtigung, in Chile wie in ganz Berstorbenen ein neues Leben anfangen. Amerika, dem Könige, der sie anfänglich nur zum Unterhalt

Das Klima ist in den drey spanischen Gebiethen nicht der Kirche verwendete, bis er fand, daß es wohlfeiler war, fehr verschieden, ausgenommen, daß Regen in den nördlis den Priestern bestimmte Gehalte zu geben. Man nahm als.

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