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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 15. Jänner 1827.

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Anzeiger der österreichischen Literatur. schen Städte und Colonien Gefäße aus Thon, zu gleichem Gebrauche, gewählt haben. Der Umstand, den der Vers (Fortsetung aus Nr. 2 und 3.) faffer anführt, daß zu Cäsars Zeit dergleichen Gefäße scon

224. Sappbo

appho und Alkaios, ein altgriechisches Vasens alterthümliche Seltenheit waren, scheint allerdings dieser gemählde. Mit fünf Kupfertafeln. Wien gedruckt bey An. Annahme eines Gebrauchs bey den bacchischen Schaugepráns ton Strauß. 1822. Fol. gen das Wort zu reden: denn so bald, durch das bekannte

Der Verfasser dieses Werkchens, (Herr Director Senatusconfult gegen die Bacchanalien, jene nächtlicher Steinbüchel, Edler von Rheinwall,) hatte die Vase Umgänge aufgehoben waren, mußte auch wohl die Verfers mit den Bildern und beggeschriebenen Nahmen der Sappho tigung und der Gebrauch bacchischer Gefäße allmählig sich und des Alkaios, dieser gefeyerten Sänger des Alterthums, vermindern.

zu Girgenti in Sicilien, in einer Sammlung gefunden, Die zweyte Frage, in welcher Beziehung diese Ger in dessen Nähe sie in einem Grabgewölbe, wie die meisten fäße zu den Todtenbestattungen der Alten stehen? löset dieser Art, entdeckt worden war. Der Verfasser nimmt hier der Verfasser (in weiterem Sinn als dieß Böttiger thut) Gelegenheit, nach einer kurzen Schilderung dieses Denke durch die auf Zeugnisse gestüßte Annahme, daß nicht bloß mahls, seine Ansicht über die ganze Gattung dieser Vasen Eingeweihten des Bacchus, sondern überhaupt Jenen, deren (von welchen das Wiener Museum, vorzüglich seit dem Verwandte die Mittel befassen, den Verstorbenen die legte Erwerb der Lambergischen Sammlung einen der reich. Ehre auf solche Art zu erweisen, ähnliche Gefäße als Sühn. ften Vorräthe enthält) auszusprechen. und Bittopfergaben ins Grab gestellt wurden, zufolge des

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Wenn der Verfaffer im Ganzen der Ansicht Börtigers allgemeinen Glaubens, daß Bacchus, der Freudenspender beypflichtet, wornach diese Vasen den in die Mysterien des auf der Oberwelt, zugleich auch der Besißer in der Unters Bacchus und der Ceres Eingeweihten, bey ihrer Beerdis welt bleibe. Daher überhaupt die so häufigen bacchischen gung ins Grab gelegt wurden, nachdem fie ihnen früher Symbole auf Grabdenkmahlen. bey festlichen Gelagen als Pokale gedient hatten : so Der Verfaffer fügt noch einige Bemerkungen bey über gibt er seiner Annahme doch noch eine größere Ausdehnung, die dionysische Trinkgelage, deren Vorstellung so häufig indem er in diesen Gefäffen, die wirklich, der größten Zahl auf Gefässen dieser Art vorkommt und befchließt so feine nach, bacchische Vorstellungen und Feste darstellen, eben Darstellung, deren Resultat ist, die dreyfache Bestimmung jene Kratern oder Becher wieder findet, welche man bey jener Gefäße zu zeigen; ihren Gebrauch bey den festlichen den prächtigen und phantastischen Prozessionen, in den Dios Umzügen, besonders bey den Dionysten; ihre Eigensc¢aft nysien und andern Festen, neben den Bildnissen der Götter als Weingefäße bey heiligen Gelagen; und als Todtens ju hunderten und tausenden zur Schau trug; worüber die Geschenke in die Gruften gestellt.

alten Griechen, nahmentlich Athenäus der (lib. V. c. 23) Die Zugaben, die das Gefäß von mehreren Seiten dergleichen Feste auf das lebendigste beschreibt, treffende in Umrigen darstellen, erhöhen den Werth und die typogras Zeugnisse geben. Liest die Prachtliebe ägyptischer Könige phische Eleganz dieses Werkes.

jene Gefäße in Gold, und Silber verfertigten, so machten wohl, nach dem Urtheile des Verfaffers, die großgriechis

225. Scarabées egyptiens figurés du Musée d'An

tiques de Sa Majesté l'Empereur. Vienne de l'Im- gegraben. Ibre. unverkennbare römische Form, die schöne primerie d'Antoine Strauss. 1825. 4. Patina, die sie bedeckt, Spuren gewaltsamer Verletzungen

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Champollions erfolgreiche Forschungen über die Denk und ihr Fundort, Pettau, das alte Pettovio, einer der mahle ägyptischer Sprache und Schrift können nicht desser vielen Standpuncte in dem ungeheuren Neße römischer belohnt und gefördert werden, als durch Mittheilung sols Heerstraßen deuten sicher auf ein kriegerisches Ereigniß in der Denkmahle, die noch nicht zur öffentlichen Kunde ge der Zeit römischer Weltherrschaft hin, obgleich die Geschichte langt sind. Seinem Studium neuen Stoff zu liefern ist keines solchen einzelnen in jener Gegend geschehenen Kam. die Absicht gegenwärtiger Schrift, die in vier, mit der pfes erwähnt. Der vorliegende Aufsatz stellt zuerst eine ger größten Sorgfalt gestochenen Kupferplatten, mehr als drepe lehrte und lehrreiche Vergleichung dieser in dem E. E. Antis hundert Scarabeen des E. t. ágyptischen Museums liefert, kenkabinete befindlichen Helme mit jenen an, welche in Rom welche bekanntlich auf der Kehrseite meist Hieroglyphen oder in Florenz und Paris bewahrt werden. Wichtig ist besonders Schriftzeichen aufweisen. In dem kurzen Terte, womit der der römische seiner Inschrift wegen, denn er deutet dem Herausgeber (Herr von Steinbüchel) diese Gabe begleitet, Verfasser auch für die Seinigen den Weg an, auf dem er nimmt er Anlaß, auf einen Umstand aufmerksam zu mas die Erklärung ihrer räthselhaften Charaktere mit Glück vers en, der ihm für die Bestimmung des Alters ägyptischer sucht hat.

Kunstwerke, entscheidend scheint. Er besteht in der Bildung Einige unserer Helme nähmlich, zeigen leicht in die der Augen der Statuen und Büsten. Einige nähmlich bes Oberfläche gerigte oder mit Puncten eingeschlagene Schrift. fehen in ausgehöhlten Räumen, vielleicht um Augapfel und züge, die bisher keine genügende Erklärung gefunden hat." Bräunen aus kostbarem Stoffe einzuseßen; andere zeigen ten. Nach Gori und Lanzi erklärt sie nun der Verfasser für das obere und untere Augenlied krumm geschwungen und etrurifch, und er belegt seine Annahme vor allem mit erhoben gearbeitet, und zwischen beyden das Auge gleich der gegründeten Bemerkung, daß auch späterhin, selbst bis sam eingerahmt; wieder andere, und zwar die schönsten und zur Zeit des Augustus sich noch Sprache und Eigenthümzahlreichsten von allen, lassen nur das obere Augenlied und lichkeiten einzelner italienischer Völker zum Theile erhalten die Braunen geschwungen und erhoben erscheinen. Diese hatten, wenn gleich schon seit dem Bundesgenossenkriege, Abweichungen nun, deuten, nach dem Verfasser, auf die römische Sitte und Bildung immer allgemeiner ward und Kunitepochen der alten streng ägyptischen Kunst, bis die alles nationale nach und nach verschlang. griechische eintrat, welche das Auge auf naturgemäße Weise Daß die Inschrift eigene Nahmen der Besizer enthal bildete. Der Verfasser gibt diese Ansicht noch als Vermus ten müsse, schien der römische Helm zu beweisen. In der thung hin, und ladet besonders jene zu sorgfältiger Beo, Erklärung der Buchstaben selbst geht der Verfasser wohl bachtung ein, welche die Denkmahle an Ort und Stelle zu nicht weiter als die gesunde Kritik in solchen Fällen gehen betrachten Gelegenheit haben. darf, er liest was ihm deutlich geworden, zweifelhafte Deus Dieses Werkchen wurde in Ferussacs Bulletin uni- tungen der übrigen Andern überlassend. Die Inschrift des versel des sciences et de l'Industrie, Paris 1824. Nov. ersten Helmes die mit Änderung der etrurischen Buchstaben Nro. 11. pag. 296, 297 ehrenvoll gewürdigt: Les noms in Römiste IVVNI VANVAVI lautet, wird mit: Joviregaux les plus nombreux parmi les Scarabées de nus venuvi f. (filius), erklärt; der Anfang der zweyten Vienne", sagt der Verfasser der Anzeige (wohl Champol. Inschrift ist gewiß Siraku.... auf dem zweyten Helme tion ?) „sont ceux de Moeris et des Amenophis; quel- finden wir mit der möglichsten Klarheit die Schrift: Hariques uns portent des nombres; d'autres sont des spas Titi f. (filius). Die übrigen Zeichen find theils un temps postérieurs aux beaux siècles de la monar- verständlich, theils Zahlen römischer Cohorten. chie égyptienne; mais la collection est d'un grand interêt."

Wann diese Helme mit den Leichnahmen erschlagener Römer in den Schooß der Erde gelegt worden? darüber wagt der Verfasser nur eine Vermuthung: er deutet auf das 226. Über die in Steyermark gefundenen Jahr Roms 640, vor Chr. 114 wo C. Papirius Carbo nunmehr in dem k. k. Wiener Münz- und Antiken - Kabi- schon bey Noreja stand zum Kampfe gegen die Cimbrer. nete vorfindlichen Römischen Helme von Erz. (In dem 7. Hefte der Steyermärkischen Zeitschrift 1826.)

227. Notice sur les médaillons Romains en or

Im Jahre 1812 wurden im Marburger Kreise, uns du Musée imperial et Royal de Vienne, trouvées en fern Pettau, in Steyermark, zwanzig Helme von Erz aus: Hongrie dans les Annéas MDCCXCVII, et MDCCCV

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par Ant. Steinbüchel, Directeur du Musée I. R. Mem- Valens von einer bisher nie gesehener Größe sind, auch bre des Académies de Vienne, de Kome et de Naples. no eine mit allerley Werkzeugen behängte goldene Kette Vienne de l'Imprimerie d' Antoine Strauss 1826. 4. verschiedene Spangen, Scheiben u. dġl. enthielt.

Diese, jedem Freunde der Münz und Alterthums. Die zweyte Abtheilung des Werkes schildert den Schak Kunde willkommene Schrift biethet in wenigen Blättern, von Petrianes, wo außer mehreren goldenen Armillen, Gaben mannigfather Art. Der Herr Verfassfer beschreibt und Agraphen 2c. acht römische Goldmünzen mit zierlichen Faserläutert aus den reichen Schäßen des kaiserlichen Museums fungen, aus den Zeiten Aurelians und anderer Imperato Denkmale der Münzkunde, die kein anderes Kabinet be ren gefunden wurden.

sigt, er liefert treffliche Abbildungen derselben, und vermehrt feine eigenen gehaltvollen Bemerkungen, mit einigen bis ber ungedruckten Notizen über jene Medaillons, aus der Feder seines berühmten Vorgängers, Echel.

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Die Abbildungen verdienen wegen ihrer Treue und ihres Künstlerischen Werthes als Muster gerühmt zu werden.

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228. Beschreibung der k. k. Sammlung ägyptischer Alters Eine kleine Goldmünze mit der Umschrift FL. ODO. thümer, von Anton v. Steinbüchel rc. Wien 1826. Verlag von VAC (Flavius Odoacer) die son Neumann erkannt, aber J. G. Heubner. noch nicht edirt hatte, eröffnet die Abhandlung, deren Ges Durch mehrfache Erwerbungen nahmentlich durch den Un. genstand die bey Szylagy Somlyo in Siebenbürgen und kauf der in Anzahl und Auswahl sehr bedeutenden Sammlung zu Patrianes in Ungarn in den Jahren 1797 und 1805 ägyptischer Alterthümer, welche Dr. Burgh art im Jahre 1823 aus Ägypten nach Wien gebracht hat, wuchs die Zahl der Ägyp= ausgegrabenen römischen Goldmünzen ausmachen. tiaca des E. P. Antiken Kabinetes bis zu einem ansehnlichen In einer einleitenden Betrachtung spricht sich der Herr Museum an, welchem Se. M. der Kaiser ein eigenes Lokale, Berfaffer über den Zweck dieser Medaillen aus, deren Ty in der Johannesgasse, einzuräumen befohlen haben. pen Bildnisse der Kaiser, Symbole des Sieges und feyer. Dem Beschauer dieses Museums einen Leitfaden zu bie. licher Glückwünschungen sind, und die schon durch ihre then, ist der Zweck dieses kleinen, sehr geschmackvoll ausge. Größe und Form (sie haben alle Öhre oder Hängeringe und tatteten Berkhens, das etwa nicht ein trockenes Verzeichniß mehr oder minder breite und zierliche Einfassungen) als Ägypten, seine Lage, Bewohner, Denkmahle und Kultur be der Numern gibt, sondern mit allgemeiner Bemerkung über Schau oder Ehrenmünzen sich ankündigen. Mit vieler ginnt, um den Standpunct festzustellen, von welchem aus diese Gelehrsamkeit wird hier aus andern alten Bildwerken, Denkmahle betrachtet werden müssen: und dann das Bedeus 8. B. aus mehreren Basreliefs, auf welchen Canturionen tendste aus dem gesammten, in fünf Zimmern vertheilten Vor. dargestellt sind, nachgewiesen, und es unterliegt, wie wir rath heraushebt und mit Anmerkungen begleitet, welche vers glauben, Ezinem Zweifel, daß diese Ehrenmedaillen zu den traute Bekanntschaft mit den alten sowohl als mit den neuesten dona militaria gebörten, womit die Kaiser in den siege Entdeckungen, nahmentlich den Forschungen Champollions, reichen Zeiten Roms ihre Soldaten belohnten; in den Tas Erstes Zimmer E. 1836. Mehr als hundert Grabdenkgen des Verfalles aber, woher die größten unserer Gold mahle aus Stein mit halberhabenen, zum Theile bemahlten münzen stammen, gefürchtete Barbaren beschenkten, um Vorstellung und Schriften, sind Ausbeute aus dem Grabganden Sturz eines Reiches durch die Gewalt des Goldes auf: gen der lybyschen Bergkette, die den Mumien zur Ruhestätte zuhalten, welches römische Tapferkeit nicht mehr zu verthei. dienten; enthaltend eine Fülle von Darstellungen, aus dem digen vermochte. Steinschriften, die der Verfasser anführt, häuslichen Leben und religiösen Ansichten der Ägypter: Opfer, Anbethungen, Bildnisse der Götter, astronomische Bilder, Tem nennen ausdrücklich neben den übrigen Auszeichnungen, pelmodelle. Spießen, Harnischen, Spangen, Pferdeketten u. s. w. auch goldene Halsketten, (torques) und daß unsere Eb renmünzen mit Ketten verbunden waren, beweisen mehrere Ausgrabungen.

verrathen.

Das zweyte Zimmer S. 37-59 ist den Bronzefiguren, und den Papiruerollen gewidmet. Wir finden hier lesenswerthe Andeutungen über die Arten des Papirus, und die zu ihrer gu ten Erhaltung nothwendigen Vorsichtsmaßregeln. S. 38, so wie Nun folgen Echels im Manuscript hinterlassene Be. eine Zusammenstellung, dessen, was in neuester Zeit, seit der merkungen über jene Münzen des Fundes von Szilagy Auffindung der Triglosseninschrift zu Gosette, von Quatre, Somlyo, im Originaltexte, in lateinischer Sprache; vers ägyptischen Sprache und Schrift versucht und geleistet worden mere, Young, Champollion, zur Kenntniß der alts mehrt durch einen erläuternden Nachtrag, worin Herr v. ist. S. 41 die E. E. Sammlung enthält 34 größere und kleinere St. einige Angaben Eckhels näber bestimmt und den ganzen Rollen, worunter einige von vortrefflicher Erhaltung, und mit Fund ausführlich beschreibt, der, außer jenen vierzehn Me. den merkwürdigsten Vorstellungen, z. B. der ländlichen Arbei. daillons von welchen jene des Constantius Junior und des ten durchs ganze Jahr in Nr. 472. (S. 48.) der Todtenbestat.

tung in Nr. 475 (S. 49.) Über die wichtigen Papirusrollen Der Vorgänger des 1817 verblichenen Dorotheer Chors mit griechischer Schrift wird auf die Schrift des Hrn. Petret- herrn und Leopoldordensritters, Franz Neumann in der Dis tini verwiesen, deren Anzeige später folgt. rection des Münzkabinets, der Erjefuit Joseph Hilarius Eɗ

Die größte Mannigfaltigkeit herrscht in den Gegenständen hel, (geb. zu Enzersdorf 13. Jänner 1737 † zu Wien 16. May von Bronze, unter welchen wir Gottheiten, zur häuslichen 1798) dessen Biographie Hormayrs österreichischer Plutarch lie. Andacht bestimmt, Thierfiguren, Geräthe u. dgl. S. 55-59 fert, ist durch seine doctrina numorum veterum weltbekannt. antreffen. - Er pflegte die Resultate feiner und fremder Forschungen

Mumien, Mumienfärge, und deren Decken, gemahlt, und neuerer Entdeckungen nach schon vollendetem Drucke der vergoldet und mit den mannigfaltigsten Darstellungen geziert. Doctrina, mit dem größten Fleiße in sein Handeremplar die. Die Vorbemerkung, S. 61, wie die Urt der Todtenbestattung fes Werkes einzutragen. Diese bisher nirgends gedruckten Be. das untrüglichste Kennzeichen von den Ansichten eines Volkes merkungen und Zusäße sind es nun, welche den Freunden der über das Schicksal der Seele nach dem Tode sey, wird mit alten Münzkunde hier in einem treuen Abdrucke gebothen werden. treffenden, aber unter sich ganz verschiedener Beyspielen, der Echel gehört zu jenen Geistern, die, als Gründer einer Römer, Perser, Inder belegt. Und von diesem Standpunct Wissenschaft, nie altern, so sehr auch durch Erfahrungen und uns biethen diese Denkmahle gewiß den reichsten Stoff zu Be- Extdeckungen, nach ihnen die Masse und der Stoff sich ver. trachtungen und Vergleichungen dar. Die vorzüglichsten Stücke mehren mögen. Sein ordnender Geist, sein scharfes Urtheil, dieser Art werden dann im Einzelnen geschildert. Nicht minder und seine unbestechliche Wahrheitsliebe, verbunden mit dem gehört hierher eine Unzahl von kleinen Gegenstände aus Kalk. classischen Sinn und Inhalt seiner Schriften machen iha zum und Porzellan. Erde von gebrannter blauer Farbe, lauter Sinn. Gefeßgeber und Wegweiser der Numismatik im Großen. bilder der Glaubens ansichten der Ägypten, Bilder der Götter, Die Addenda sind nach den acht Bänden der Doctrina, Thiere mit Sprüche und Zeichen, die man an Schnürchen an: mit Angabe der Seite und Stelle vertheilt, gestatten aber hier gefaßt in Menge den Todten in dem Sarge mitgab. Die ihrer Natur nach keine genauere Anzeige. größte Rolle spielte bey dem Ägypter bekanntlich der Käfer (Scarabäus facer) der ihm ein Bild des Weltschöpfers dars stelte. S. 70, eine so weit verbreitete Ansicht, daß selbst in alten griechischen Hymnen noch Nachklänge davon gehört wers den. Eine große Menge dieser irdenen Käfer erhält auf der Vorworte. Rückseite Hierogliphschrift: diese Samml. hat deren allein über Durch diese schäßbaren Nachträge gab Echel selbst seinem 300 Stück, welche den Gegenstand einer besondern Schrift des unsterblichen Werke die gewünschte Vollendung. Die Heraus. Herrn von St. ausmachen, wodurch er die eben damahls be. gabe der Addenda ist daher ein wahrer Gewinn für die Wissens kannt gewordene Forschung Champollion über diesen Gegen, schaft, und ward zugleich Veranlassung eines andern, nicht and wesentlich unterstüßte. Dergleichen, in natürlicher Form minder beyfallswürdigen Unternehmens. Es ist bekannt, wie und Größe höchst mannigfaltige Käferfiguren schmückten den kostspielig bisher im Buchhandel der Ankauf eines vollständigen Ring des Kriegers, wie die Brust der Mumien. An diese mensch. Exemplares der Echel'schen Doctrina war; denn durch eine lichen Mumien schließen er sich die der heil. Thiere, besonders fast unbegreifliche Fahrlässigkeit war der größte Theil der Bånde der Ibis. im Magazin des früheren Verlages zerstreut, oder als Maku

Willkommene Zugaben des Werkchens sind das Bildniß und eine literarische Notiz von Eckhel, aus dem französischen des Ritters Millin ins Lateinische überseßt von E. Th. Hohler. Herr von Steinbüchel begleitet das Buch mit einem kurzen

Unter den Gegenständen des vierten und fünften Zimmers latur verschleppt worden, so daß kaum drey oder vier vollstäns S. 74, Gesichtsüberzuge oder eine Art von vergoldeten Mas, dige Eremplare in den Besiß des Buchhändlers Volke, der das quen der Mumien, Kanoputgefäße mit den vier bekannten Kö. Verlagsrecht an sich brachte, gelangten. Aus einer eigens ges pfen, des Weibes, Sperbers, Wolfs oder Affen; einer Menge druckten Anzeige dieser Verlagshandlung sehen wir nun, daß von kleinem Geräthe aus Gold, Silber, Wachs, Figuren aus der ganze Vorrath nach und durch den Wiederabdruck der feh. Thon, aus Holz, verdient das Bruchstück eines Zodiakalkreises lenden Bogen und Bände ergänzt, und so die Anschaffung des mit qAwqe ExoPяo, welches Visconti in der Monumenti ga trefflichen Werkes erleichtert werden wird. bini (S. 228. Not. 7) beschrieben hat, hier eine Erwähnung.

Auf zwey Kupferplatten, der dem Berkchen bengegeben And, finden wir ein merkwürdiges Basrelief, aus der großen Sammlung von Florenz, Arbeiten des bürgerlichen und häus lichen Lebens der Ägypter da‹ßtellend, dessen S. 21 gedacht wird, und einen römischen Grabstein, der (nach S. 30) noch Spuren Agoptischer Religionsanficht aufweiset.

(Die Fortseßung folgt.)

230. Papiri greco - egizi ed altri greci monumenti dell' I. R. Museo di Corte tradotti ed illustrati da Giovanni Petrettini Corcirese, imperiale regio ordinario Professore di Filologia greca e latina presso l'Universita di Padova. Vienna dalla Stamperia di Antonio Strauss. MDCCCXXVI. 4.

An die bisher angeführten Abhandlungen des Directors des Wiener Museums, Herrn von Steinbüchel, schließt sich billig dieß vorliegende Werk eines griechischen Philologen und 229. Addenda ad Eckhelii Doctrinam Numorum veterum, gebornen Griechen, Professors Petrettini aus Padua, an ex eiusdem Autographo postumo.. Cum tabula aenea, Vindobo- (M. S. Archiv Nr. 148 December 1826 über die Enträthselung pae. Sumptibus Friderici Volke 1826, 4.

der Hieroglyphen,) der, während seines Aufenthaltes in Wien,

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die mit griechischer Schrift beschriebenen Papirusrollen und Verstorbenen gezierten, zu Aquileja gefundenen Steine den einige Schriftsteine des k. k. Museums zum Gegenstande seiner schon Coroy und Wolf commentirt, aber auch einige un sorgfältigen Untersuchungen machte, deren Resultat er dem Pu- glückliche Kritiker entstellt haben. Die zweyte ist dem König blicum in diesem Werke vorlegt. Nach einer Zueignungsschrift Ptolomäus, Theos, Eupator, zu Ehren geseßt und der Aphros an Se. Excellenz den Herrn Oberstkämmerer, Grafen von dite geweiht; wichtig wegen des Beynahmens Eupator, der Ezernin, spricht der Verfasser in einem kurzen Eingange über gelehrte Streitigkeiten über die Person des hier gemeinten Pto die Wichtigkeit der ägyptisch griechischen Deukmahle, lomäus veranlaßt hat. Die dritte ist eine Chriftliche, sehr kurze von welchen ein nicht geringer Vorschub für die Kenntniß rein Grabschrift. ägyptischer Monumente zu erwarten sey, weil viele altägypti sche Ansichten, Sitten, Einrichtungen und Kunstformen selbst in 231. Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzog, den Tagen der griechischen Herrschaft in Ägypten noch so beharr. thums Österreich ob der Enns und des Herzogthums Salz. lich festgehalten wurden, daß Denkmahle aus dem zweyten burg. Von Benedict Pilwein. Linz 1827 bey, Joh. Christ. Jahrhunderte unserer Zeitrechnung von dem sonst gelehrten Ver. Quandt Kastner's sel. Eidam. fasser der Description de l'Egypte für Werke aus der Pharao. Diese Blätter leisteten schon mehrmahls dem guten Wile nenzeit, drey tausend Jahre vor Christo gehalten werden konn. len und dem unermüdeten Streben des Herrn Pillwein Ges ten. Aus den Bestrebungen so vieler achtungswürdigen Gelehr. rechtigkeit, leßtlich erst in Nr. 124 des Octoberheftes. — Er rückt ten, unter welchen der Verfasser, Boissonade, Thiersch und Böckh in seiner Statistik des Landes ob der Enne rasch fort und auch nahmentlich anführt, die sich die Aufhebung ägyptischer Alter. die zweyte Abtheilung des Mühlkreises finden sich der interessan. thümer aus griechischen Schriftdenkmahlen vörseßen ten Daten so manche, von welchen Wir hier nur einige aufs tet der Verfasser sehr bedeutende Resultate. zählen wollen. Die geschichtlichen Gemählde zu Altenhof, Die erfte der Papirusschriften, die hier mit großer Umsicht den zu Falkenstein gebornen Johann Neidhard, spanischen und Sorgfalt, zuerst in einem treuen Facsimile der Handschrift, Großinquisitor und Cardinal, die Freyherrn von Rödern, dann mit Ergänzung der Lücken und Herstellung des muthmaß. das Gößendorfer Marmormahl zum Andenken der Wieder lichen Zusammenhanges; mit einer Überseßung, endlich mit eroberung Raabe, welcher so viele Gedächtnißsäulen geseßt archäologischen, historischen und philologischen Bemerkungen worden, zum Ruhm Adolphs Schwarzenbergs und Niklas Palfs ausgestattet und commentirt werden ist eine an den Sera, fy's. Die Seeau, die das Bergwerk nächst Goisern erfunpis gerichtete Verwünschungsformel einer Frau Nahmens Arte. den, die Felsen der Traun gesprengt und den Fluß für den misia, die gegen den eigenen Vater Damast's die Rache des Salzhandel gewonnen haben. Biberstein, die Burg der edlen Gottes anruft, weil er, auf ihre flehentliche Bitte, ihren Kins Biber, Wohlthäter von Wilhering, die auch in Wiens Geschich. dern die Begräbniß verweigert hat. Der Verfasser hält, aus ten vielfach vorkommen und nach denen der Biber. Thurm philologischen und paläographischen Gründen die Urkunde für und die Biber Basten hieß. Die Hussiten belagern Biber. die älteste aller bisher bekannt gewordenen, mit Tinte geschrie. stein, werden aber geschlagen, Leonfeldens Municipalrechte. benen, ägyptisch griechischen Schriftdenkmahle; für älter, als Der Student Glacianus von Leonfelden, Hauptmann der rebels die griechische Dynastie der Lagiden, und er äußert die Vermu. lischen Gmundner Bauern, die 1645 aufgeworfene Schwes thung. jene Artemisia möge vielleicht von einer der griechischen den Schanze, der Leonfeldner Kirschnergeselle Florian Wind. Familien abstammen, welche unter der Regierung des Königs steiger, der mit Reichthum und Seltenheiten von London zus Amasie zahlreiche Ansiedlungen in Ägypten gegründet hatten. rückkommt und 1815 stirbt. Am 18. October 1825 fünf Jus

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Die beyden andern Papirusblätter sind beynahe gleichlau. belhochzeiten. Die 5 Ehepaare zählen zusammen 777 Jahre, tende Kaufcontracte einen gewissen Zois, Tochter des Heraklei. die Tyrolischen Welsberg, eigentlich Welfsberg, zu Lich, des, deren Abfassung Herr P. in die Zeit des Ptolomäus Phi, tenau begütert. Das böse Fräulein mit dem noch böserem lometor seßt. Diese beyden Papiere enthalten viele merkwür. Hund und der „eisernen Hand,” — das reiche Besißthum des dige, wenn gleich größtentheils noch unverstandene, Andeutung rer von Waldsee, (Walfee,) — Sigmund van Pollheim, einer gen über Wechsel- und Geldverhältnisse, öffentliche Ämter und der vielen Türkensclaven aus dem österreichischen Adel, Einrichtungen, und über den Zustand der Verwaltung des alten durch den Mar L. ausgebrannte Raubnest Haibach, jest Kerst Ägyptens, welche erst durch Vergleichung mit andern Denkmah. baumer, Schloß. — Ottenhaim möchte wohl einst den Otchaimen len ihre wahre Bedeutung erhalten werden. Wir finden hier eine von Wien gehört haben, Edlen von Neuburg, Erbauern die königliche Bank (Baordien тpañeža) einen Gegenschreiber (Av. Wiener Salvators Kirche nächt dem Nathhaus, jener in Sies Eines der vil Trypapers) einen Verwalter des Buches der Einnahmen (exepe- chenals und der Capelle im Schloße Mauer? Antas apos ay Exλnyev); und viele andere Benennungen, die len Peilstein, die den Nahmen dieses uralten Grafengeschlechts ein ägyptisch griechischer Geschäfts. oder Curialstil mit sich erhalten, der Schlägler Wald und das Stift Schlägel, brachte. der Pleckenstein, Gränzberg gegen Böhmen, die Sprinzen. Zum Schluffe der ganzen Abhandlung werden noch einige steine, Lobenstein die eigentliche Stammburg der Bieber, griechische Steinschriften des P. k. Kabinets mitgetheilt und ers St. Veit wo der Hund begraben liegt,» nähmlich Delphin, läutert. Die erste ist eine Grabschrift in Versen auf die der treue Hund und Lebensretter des Freyherrn Sigmund von Schauspieleriun Basilla, in einem mit dem Bildnisse der Hager, - die Starhemberg und die Lichtensteine, die Graf.

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