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Die Herrschaften des vormahligen Hochstiftes Bams das Patronat wieder zu erringen. Er erklärte die Einsetzung

berg in Oberfärnthen.

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des neuen Beneficiaten für aufdringlich, und verlieh das Beneficium dem beweibten Priester Hanns Schwarzrucker. Nach eilfjährigem Prozesse gedich endlich ein Vergleich zwis schen dem Vicedom Hanns Friedrich Hoffmann und dem Herrn von Damtschach, worin dieser sich verbindlich machte,

(1629) Dab Beneficium St. Johann, welches jest das Bisthum Bamberg in seinen Rechten nicht mehr zu dem Stammvermögen der Stadtpfarreg St. Jacob einvers beunruhigen. Der Vicedom gelobte dem Sigmund Hambl leibt ist, wird in allen alten Urkunden Kaplaney genannt, alle landesfürstlichen Steuern, welche er mittlerweile von und war ursprünglich ein Lehen der Patriarchalkirche von den Unterthanen des Beneficiums erhoben, aber nicht zur Aquileja. Die Familie des Piligrin Rufl, Bürgers von Landschaft erlegt hatte, zu belassen, ihm überdieß eine bes Villach, war damit beliehen. Nach ihrem Aussterben vers nannte Summe Geldes aus Gutwilligkeit zu bezahlen, und gab der Patriarch Ludwig, zu Cilli am 10. August 1426 den Hamblischen Beneficiaten gegen Überreichung eines Res die beimgefallenen Pfründe an den Oswald Haml, Herrn verses anzuerkennen. (25. Juny 1583.)

zu Damtschach, um, wie es heißt, die guten Dienste zu Der Beneficiat Simon Fasching war ein Prädikant, belohnen, welche sein Vater Heinrich Haml und er selbst er machte Eingriffe in die Rechte des Pfarrers zu St. der Patriarchalkirche erwiesen hatten. Martin, Andreas Ländler, in dessen Bezirk die Ortschaft

Nach dem Tode des Beneficiaten Wolfgang Görtschas St. Johann gehörte, er verführte das Landvolk der Ge÷ der hatte der Patron zu Damtscach zu dem Beneficium gend, und ging damit um, eine selbstständige lutheDem Patriarchen einen andern Priester vorstellen sollen; rische Pfarrey daselbst zu errichten. Die alte Zwiftigkeit allein Hambl bezog lieber selbst die Einkünfte und gedachte über das Beneficium lebte bald wieder auf, weil die Vog das Beneficium mit seiner Herrschaft Damtschach zu vereis tey und das Patronat sich zu nahe berührten, auch die Bes nigen. Daher wurde er für dieses Mahl nach den kanonis fugnisse, die beyden zustanden, nicht genau geschieden was schen Sagungen, des Rechtes, einen Beneficiaten vorzus ren. Bald verlangte der Vicedom Heinrich von Redwiß von fologen, verlustig. Diesen Umstand benüßte Matthäus dem Sigmund Hambl, er solle für die Unterthanen des Frank, Erzpriester im Gailthale und Pfarrer zu Egg. Er Beneficiums dem neu erwählten Fürsten von Bamberg die bath sogar den Erzherzog Carl von Innerösterreich um seine Erbhuldigung leisten, was der Damtschacher ablehnte. (28. Verwendung bey dem Patriarchen, daß ihm das Benefi- Jänner 1592.) Bald wurde die Gerichtsbarkeit der villacium verliehen werde. Als vorzüglichen Beweggrund gab er der Burgherrschaft durch die Damtschacher Hambl, durch das Ungemach an, das er von den Protestanten hatte er die Freyherrn von Khevenhüller zu Landskron, und selbst dulden müssen, und das Verdienst, welches er sich um die durch den Marktrichter von Malborgeth gestört. Aufrechthaltung des katholischen Glaubens in widrigen Die Witwe des Sigmund Hambl zu Damtschach, ge Zeitumständen erworben hatte. *) Als im Jahre 1573 der borne Herrinn von Gera, verehelichte Freyfrau von Egg bambergische Vicedom Georg von Wichsenstein den Mats Maria Salome, verkaufte das Beneficium dem Freyherrn thäus Frank als ernannten und bestätigten Beneficiaten eins Paul von Khevenhüller. (22. October 1620.) Nach dem feste, 'erbob der Damtssager Sigmund Hambl, dagegen Tode des Beneficiaten drang der Pfleger des Freyherrn von einen Widerspruch. Er maßte sich nicht nur das Vogtey Khevenhüller zu Aidelberg in das Haus des Beneficiaten recht über die Kirche St. Johann an, welches doch das zu St. Johann, nahm die Urbarien, und installirte damit Hochstift immer ausgeübt hatte; sondern er trachtete auch den Erzpriester zu Villach, Andreas Napothei. (22. Seps *) Dictus Nobilis (Hambl) in termino sibi statuto nullum tember 1624.) Der bambergische Vicedom rief das Land. presbiterum vere admittendum praesentavit, et quod prop recht gegen den Eingriff in die Gerichtsbarkeit der Villaterea dictum beneficium vacat, et saltem pro hac vice ad cher Burgherrschaft an, und verlangte drey hundert Duka. Ordinarii collationem et omnimodam dispositionem perti- ten zur Entschädigung. Der Streit wurde gütlich beygelegt; net, intuitu meritorum meorum ac expensarum et laborum denn der Freyherr Paul von Khevenhüller überließ das Ber quibus continuo opprimor in administrando meo Archidianeficium dem Fürstbischofe Johann Georg II. von Dorne conatu, et periculorum ac insidiarum, quibus me haeretici et eorum fautores de medio tollere quaeunt, et ab di- þeim. (23. April 1629.) Auch die Abte von Arnoldstein ligentiam meam in conservanda fide nostra catholica, ut waren zuweilen mit dem Beneficium beliehen. Nach dem facilius me tueri et sustentare possim etc. Lode des Abts Nonnosus, bat der Villacher Magistrat den

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Vicedom dasselbe dem Spitale der Bürger einzuverleiben, stifts nach Villach. Unter denselben befanden sich auch die um die Pfründen zu vermehren. (6. Juny 1675.) Auch Reliquien des heiligen Kaisers Heinrich, welche in der Cas hatte der Pfarrer zu Maria an der Gail Johann Georg pelle St. Kunegunde einstweilen beygefeßt wurden. Klumesc den Einfall, von dem Beneficium die Entrichtung (1642) Gegen die Grafen von Widmann, welche eines jährlichen Golddukatens zu begehren. (20. Juny 1704.) nebst der Herrschaft St. Paternian auch die Grafschraft Das Hochstift machte das Beneficium zu einem une Ortenburg, und die Herrschaften Möderndorf, Pittersperg veräußerlichen und untrennbaren Bestandtheile der Stadt- und Soldenstein, also den vierten Theil von Oberkärnthen pfarrey St. Jacob. Die Caplaneykirche St. Johann war besaßen, hatte das Hochstift eine gefährliche Unternehmung einst mit besondern Stiftungen begabt, wie aus dem Briefe zu hintertreiben. Diese venetianischen Patrizier machten eines Beneficiaten an den Vicedom Hanns Friedrich Hoff. den Plan, der Straße, welche von Villach in das Gebieth mann zu ersehen ist. (25. August 1583.) der Republik führte, eine kürzere Linie zu geben, den Eng,

(1631) Sobald der Schwedenkönig Gustav Adolph paß in der Lanzen oder Plöcken zu durchbrechen, und aus am 24. Juny 1630 auf der Insel Rügen gelandet war, Karnien durch ihre Herrschaften über den Marktflecken Obere erwachte in dem Kaiser Ferdinand II. der Wunsch seinen drauburg, oder über den Kreuzberg mit Tyrol und Salz. Sohne nicht nur zum römischen König erwählt zu sehen, burg einen neuen Handelsweg zu eröffnen. Selbst die obers sondern auch ihm den Besig der innerösterreichischen Länder steyermärkische Straße nach Wien sollte mit dieser neuen zu sichern. Er schrieb auf den 19. May 1631 die Erbhul von Unzmark über die Laßniß durch die Reichenau nach digung am Solfelde aus. Der Villacher Magistrat befragte Millstad in Verbindung gesetzt werden. Von diesem Strae den bambergischen Statthalter, ob er, gleich den Stätten ßenzuge blieb Villach in einer großen östlichen und südli und Märkten, welche dem Erzftifte Salzburg dienstbar wå. sen, bey der Feyerlichkeit am Solfelde erscheinen sollte.

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chen Entfernung, und die schöne Straße ins Kanalthal war dem Verfalle überlassen. Alsobald erhoben die Unter Der Magistrat erhielt die Antwort: Die Stadt Vile thanen des Hochstifts von Villach bis nach Pontafel ihre fach sey der unmittelbaren Hoheit des Hochstifts Bamberg kläglichen Vorstellungen dagegen. Die Stadt Villach sah unterworfen. Sie habe nur die Befehle von dem Fürsten, ihren Zwischenhandel zerstört, und die Niederlage der Waa oder seinem Staathalter zu Wolfsberg zu empfangen. Der ren verödet. Die Marktflecken Tarvis und Malborgeth Kaiser habe als Herzog von Kärnthen, und seine herzog, jammerten über den Entgang des Fuhrwerks und der Zu liche Regierung habe über die bambergischen Güter Nichts spann. Der Fürstbischof von Bamberg und Würzburg Franz unbedingt zu verfügen; sondern von dem Herzoge sey über Graf von Hagfeld bath den Kaiser Ferdinand III. um Ein. die betreffenden Geschäfte, gemäß dem alten Herkommen stellung des neuen Straßenbaues. Der Kaiser ließ sogleich jedesmahl ein Antrag an das Hochstift, oder sein Vices den Befehl zur Einstellung an die innerösterreichische Hofs · domamt geschehen. Diese, durch sechs hundert Jahre geltende kammer ergeben. (Wien, 30. Juny 1642.) Allein die Hofe Gewohnheit sey auch jest beyzubehalten. (16. May 1631.) kammer begünstigte fortan die Ausführung des Baues und (1638) Die Kirche St. Marr wurde von reichen und die Einstellung unterblieb. Nun wendete sich der erwählte frommen Villachern erbaut. Sie gehörte der Stadtpfarr. Fürstbischof Melchior Otto Voit in einer weitläufigen Denk. kirche St. Jacob und stand rechts ober der italienischen schrift an den Kaiser, erklärte die Paßeröffnung in der Landstraße außer der Föderauner Vorstadt. Sie hatte sonst Lanzenschlucht, als einen Bruch der mit dem Erzbause be keine Bestimmung, als daß am Feste des Evangelisten stehenden Recesse, und verlangte; daß die Beschwerde des Markus die benachbarten Pfarrgemeinden in Prozessionen Hochstifts dem Reichshofrathe, oder einigen Reichsständen, $3 hierher kamen; um für die aufkeimenden Saaten, über wenn nicht zur Entscheidung, doch zur Berathschlagung denen der Gesang der Lerchen tönte, den Segen des Alls vorgelegt werde. (Bamberg 2. Nov. 1642.) Der Kaiser mächtigen zu erflehen. Während des ersten Einfalls der bezeigte sich ungnädig über die Zögerung seiner inneröster Franzosen im Jahre 1797 wurden Kriegsbedürfnisse darin reichischen Kammer, welche allein die Beschwerdeschrift des aufbewahrt. Hernach wurde die Kirche verkauft und nie: neuen Fürstbischofs veranlaßt hatte, die auch so verfaßt bergeriffen. war, daß sie einen starken Eindruck hervorbringen mußte.

(1641) Al6 im dreyßigjährigen Kriege die Schweden Der Kaiser erneuerte den Befehl, den neuen Straßenbau aus Norddeutschland ihre siegreichen Waffen an die Gráns ohne Verzug einzustellen. zen des Frankenlandes trugen, rettete der Fürstbischof Franz

(1646) Die Grafschaft Ortenburg hatte vor Alters Graf von Haßfeld die vornehmsten Kostbarkeiten des Hoch einen kaiserlichen Freybrief erwirkt, kraft deffen ihre Schlö.

fer und Häuser, die in fremden Burgfrieden lagen von wurde, wie man die Quellen beuüßte und wie fertig man war, der Ortsobrigkeit nicht betreten werden durften. Selbst flüch. sich mit schmeichelhaften Hypothesen zu täuschen, dem wird es tige Missethäter, Straßenräuber, Briefverfälscher, Mör. einleuchten, daß die zahlreichen Schriftsteller, welche diese Frage der, die sich dahin geflüchtet hatten, sollten nicht handfest offen da liegenden Resultaten gelangen konnten, sondern leere, gelöset zu haben vorgeben, nicht zu den einfachen, nahe und genommen werden. Die Grafschaft begab sich dieses Vor wenn auch künstliche Hypothefen aufstellen mußten. vechts und stellte ihr Haus zu Villach unter die Gewähr der Kädtischen Ordnung. (9. Horn. 1646.)

Wie in dem Labyrinthe der Völkerwanderung überhaupt, und in der Geschichte der neuen durch diese veranlaßten Völ (1651) Der Kaiser Ferdinand III. nahm zur dritten Perbildungen, so auch insbesondere in der älteren Geschichte der Gemahlinn Eleonore, Carls von Revers, Herzogs von Magyaren, sind die byzantinischen Geschichtsschreiber, dieser Mantua Tochter. Die kärnvhischen Stände machten die Vor: kostbare, leider nicht genug gekannte und kritische gesäuberts bereitung, um die neue Koiserinn während ihrer Durchreise Borkenntnissen ausgerüstet, mit kritischem Scharfsinn in der Ur. Schat, der einzige sichere Leitfaden, welcher uns mit gewissen feyerlich zu ehren. Die Kosten waren auf dreyßig Tausend sprache selbst, nicht aber in den beynahe durchgängig falschen, Gulden angeschlagen. Sie sollten einzig von den freyen zum Theile sogar unverständlichen lateinischen Überseßungen, Eigenthümern der Gülten geleistet werden, und selbst von oder in einseitigen, aus diesen gemachten Greerpten, oder gar, denjenigen, die innerhalb des bambergischen Gebiethes wie dieß nur zu häufig der Fall war, aus den ganz unzuver. wohnten, sollten verhältnißmäßige Beyträge dargebracht läßigen Registern, benüßt, durch die sonst undurchdringlichen Irrgänge zu führen vermag. werden. Die Zinsgüter der Unterthanen, der Städte und Märkte wurden nicht belastet.

(Die Fortseßung folgt.)

Hungarae gentis avitum cognomen, origo genuina sedesque priscae, ducentibus scriptoribus graecis coaevis detectae. Posonii, 1825 8. ist der Titel der ersten, auf diese Quellen gebauten Schrift des gelehrten Herrn Professors, in welcher er die große Ebene im

Anzeiger der österreichischen Literatur. Norden des Caucasus, zwischen dem schwarzen und kaspischen

(Fortseßung.)

249. Ungarische Literatur.

Meer, längst den Flüßen Kuma, Kuban, Terek und Manitsch (beyläufig 70o 30' — 60o Länge und 43o — 60o Breite) für das Ikrvaterland der Ungarn, die Sabiren aber, eine von den By. zantinern unzählige Mahle erwähntes hunnisches Volk für die Stammältern derselben erklärt.

Schriften über die Abstammung und das urvas terland der Ungarn, von Gregor Danko w szky, Professor der griechischen Sprache und Litera. Es ist eine bekannte und noch von Niemanden_bezweifelte for an der tönigl. Akademie der Wissenschaften Thatsache, daß die Ungarn, als sie in ihren heutigen Sißen erschienen, und sich in denselben zum Range einer civilisteten

zu Presburg.

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Herr Prof. Dankowsky, durch seine: Grammatica graeca Nation aufschwangen, von den Griechen, mit welchen sie aus methodo lexici Schueideriani exarata, Viennae, Camesina 1811 leicht einzusehenden Gründen in beständigem Verkehr stehen 8., dem gelehrten Publicum als Sprachforscher und Förderer mußten; und welchen sie gewiß auch die erste Kenntniß des griechische Literatur in Ungarn bekannt, hat seine, vorzüglich Ehristenthums zu verdanken hatten, Türken genannt wurden. auf das tiefere Studium der byzantinischen Geschichts. Wenn uns nun aber Constantin Porphyrogennet versichert, *) Quellen gegründeten Ansichten über das Urvaterland und daß die Bundesgenossen seines Vaters Leo des Weisen, die an die Abstammung der Ungarn in einer Reihe von Schrif der Donau wohnenden Türken, welche dazumahls in den euros ten niedergelegt, welche um so mehr eine aucführlichere Bespre▪ päischen Staaten - Geschichte eine gewisse Bedeutsamkeit gewon. chung in diesen Blättern erheischen, je wichtiger die Resultate nen hatten, vor Alters nicht Türken, sondern Sabiren geheißen dørselben sind, und je weniger Rücksicht einerseits, die einzige in haben, und wenn derselbe Schriftsteller sagt, daß ein Stamm unserem Vaterlande erscheinende literärische Zeitschrift aus leicht der an der Donau wohnenden Türken, bis auf seine Tage un. zu errathenden Gründen auf dieselben zu nehmen für gut be. ter dem Nahmen des ganzen Volkes, der Sabiren, in Perstea funden hat, während sie auf der andern Seite das Unglück fortbestehe, wer wird zweifeln, daß der gelehrte Kaiser dieses hatten, so ungeschickten Lobpreisern in die Hände zu fallen, daß wissen konnte, und daß der Vater, seinem Sohne, den Reichsauch die beste Sache auf eine solche, in der Literatur beynahe erben, für welchen er aus wichtigen in seiner Lage nicht genug. noch unerhörten Weise angepriesen, und mit so erbärmlicher sam beherzigenden politifchen Rücksichten, sein, ganz auf histo. Anmassung und Unwissenheit erhoben, auch in den Augen des rischer und ethnographischer Basis beruhendes Werk über die vorurtheilsfreyen Beobachters nothwendig verlieren muß. Staats Verwaltung schrieb, die Wahrheit sagen wollte.

Wem es nur einiger Maßen bekannt ist, mit welchen Vors Constantin sagt in der angeführten Stelle von den Ungarn: urtheilen unb mit me geringen Borfenntuifen man bigger an οὐκ ελέγοντο τῶ τότε χρόνω Τοῦρκοι, ἀλλὰ Σαβαρτοι ασφάλει die Lösung der in das Chaos der Völkerwanderung sich verlie, d'x tivos actías s'ñwropa'povto d. h. sie hießen aber dazumahls renden Frage über die Herkunft der Magyaren ging, wer es weth, von welchen Intereffen man dabey hauptsächlich geleitet

Corst. Porphyrog. de administr, I. O. c. 38,

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nicht Türken, sondern sie wurden aus einer gewissen Ursache wird, bis zu Silistria (Constantine spa) an der Donau, und Sabartiasphali genannt. der chazarischen Festung Sarkel, war zu Constantins Zeiten im

Nur Pray, und neuerlich Feßler, haben in ihren Untersu. Besiß der Paginaciten, welche im Süden durch die Donau Hungen über der Ungarn Ursprung, auf Sabartaeasphali, wie es von den Chazaren getrennt, bey Cherson am östlichem Geftade in der lateinischen Übersetzung dieser Stelle Constantins heißt, der Krim (dem heutigen Schurschi) mit den Byzantern, im Rücksicht genommen, und legterer diesen Nahmen zuerst durch Norden mit Slaven und Russen, welche nach Constantins aus. das ungarische Szabados Jelesek (frey und gleiche Männer) zu drücklichem Zeugnisse *) aus Novogrod, Mohilew und Tscher. Deuten gesucht, gleich darauf aber die Leseart Ezßap routeore nigow durch das Gebieth der Pazinaciten nach Constanstantino. a'opador vorgeschlagen, und dadurch den ersten Fingerzeig zur pel zogen, gränzten. Gegen Osten gränzten die Chas richtigen Interpretation dieses Nahmens gegeben, und der ge jaren mit den ugen, welche zwischen der Wolga und dem lehrte Herr Professor schlägt nach einer kritischen Conjectur die Jail, **) alfo in der Uralischen Steppe wohnten - Constantin Beseart Zaßap, nroe opádles vor, so daß opádder die griechische bezeugt dieß ausdrücklich, indem er sagt, die Pazinaciten hát: Übersetzung des ungarischen Wortes Závar (supplantat, turbat, ten Anfangs zwischen der Wolga und dem Jaik gewohnt, und concutit, confundit, daher Zúrzavar der Sturmwind, Wirbel- mit den Uzen und Chazaren gegränzt, wären aber von diesen wind) wäre. So sehr Referent auch von der Identität der Sa. Völkern kurz vor seinem Regierungs- Untritt vertrieben wors biren der übrigen byzantinischen Geschichtschreiber und der Sa- den, worauf sie ihre oben angegebenen Siße errangen, ihr Ur. bartiasphali des Constantins überzeugt ist, so wenig kann er vaterland aber den Uzen überließen, während die Chazaren von dem Standpunct der Text- Kritik ausgehend, mit des Herrn selbst, bis zu Constantins Zeiten ihre Wohnpläße nicht veränProfeffor Emendation zufrieden seyn, da eine ganz aadere Les dert hatten. Gegen Norden gränsten die Chazaren feart, welche sich nach allen Regeln der Kritik und vielleicht so, mit den Russen und Morduanen ***) den heutigen ab. Bar diplomatisch rechtfertigen ließe viel näher liegt, welche auch göttischen Waldbewohnern der russischen Proving Pensa. Dir von Herrn D. in einer spåtern Schrift aufgestellt, und mit Ungarn konnten daher nur im Süden mit dem Chazaren gräa, durchgreifenden Gründen verfochten worden ist, so daß es über■ zen, und mußten folglich im Norden des Caukasus wohnen. flüßig wäre, über diesen ersten Versuch ein Wort zu verlieren, Die Ost- Küste des schwarzen Meeres, von dem Bosphorus Cimum so mehr da es zu den schönsten und seltensten Eigenschaften merius nach Süden, wurde zu Constantins Zeiten und noch des Herrn Verfassers gehört, seine eigenen Irrthümer mit der heute von den Zichen und Abasgen bewohnt, neben welchen die anspruchlosesten Offenheit einzugestehen, und so unabläßig auf Alanen im Norden mit den Chazaren gränzend saßen, neben der Bahn der Wahrheit fortzuschreiten. Was man übrigens allen diesen wohnten endlich nach Prokopius die Sabiren, folg. auch immer von dieser und ähnlichen Verbesserungen halten lich an demselben Orte, wo Constantin die Våter der Türken mag, so wird es doch Jedem, der mit den Grundsäßen der wohnen läßt. Die Flüße Chidmas oder Chingylus, welcher nach Kritik nur einigermaßen vertraut ist, einleuchten, daß in dem Constantins Zeugniß das Urvaterland der Ungarn durchströmt, monströsen Sabartiasphali (offenbar aus einem griechischen, und erklärt der Professor für die Kuma, von ihren heutigen Anwoh. einem sogenannten barbarischen Worte zusammengeseßt) die Sa, nern auch Kumisch genannt. Die Erklärung der kaukasischen

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biren verborgen seyn, *) und wenn nur zu diesem gewiß sehr Fluß und Berge Nahmen, die Ableitung des Nahmens Hungar glaubwürdigen und ausdrücklichen Zeugnisse Constantins innere (von ovvv- caßap) und Magyar, so wie manche andere etymo, Gründe der Wahrheit kommen, so wird der oben aufgestellte logische Conjecturen übergehen wir um fo lieber, da diese ge Sat von der Ungarn Abstammung von den Sabiren außer lehrten Spielereyen von dem Verfasser theils ganz wiederrufen, allen Zweifel gefekt. theils durch andere erseßt wurden, und wir bey der Beurthei

(Die Fortsegung folgt.)

Miscellen.

Vor allen wird es daher nöthig seyn, die Geschichte der lung der neueren Schriften des Herrn Professor auf dieselben Sabiren näher zu erörtern, und zu beweisen, daß dieses Volk zurück zu kommen Gelegenheit haben werden. dieselben Wohnsige hatte, welche von Constantin den Urvätern der Ungarn angewiesen werden. Prokopius erzählt von einem mächtigen hunnischen Volke mit dem Beynahme Zaßeeper, wel ches am Caucasus wohne, in viele Stämme getheilt, theils den Griechen, theils den Perfern verbündet sey.**) Nach Constantin Mendelssohn's bekannter Briefwechsel mit Lavater, der aber waren die Türken (Ungarn) vor Alters Nachbaren der ihn durchaus zum Christen bekehren wollte, hatte den wackern Chazaren, und es kömmt daher vor allem darauf an, das Ge. Mann so geärgert und angegriffen, daß er krank ward. Eine bieth der Chazaren genau ́zu bestimmen. Die westliche Erhohlungsreise sollte ihn, als er genesen war, vollends stär. Gränze der Chazaren war der Lanais, an welchen ken. Bey dieser Gelegenheit sprach er mit seiner Frau Sara, dieses Volk in der ihnen von Theophilus im 9. Jahrhunderte seinem Schwiegersohne David Jķig Friedländer, seiner Toch. erbauten Sarkel (das heutige Bielgorod) eine Besaßung, welche ter Eva und einem Mädchen, Hanna, in Dresden ein. Ge jedes Jahr gewechselt wurde, hatte. Der Landstrich, welcher war am Abend des 16. August 1776.

* von den Flüßen, Dnißter, Bog, Inguleß und Dueper bespült

*) Auf die Beweise dafür werden wir noch öfters zurüď zu tommen Gelegenheit haben.

**) Procop. de bello Pers. I, 15. Gothic. IV. II.

*) Copst. de adm. I. O. e. 6.

*) Constantine Arnd und Fenx vergliechen mit einem Zeng-
nisse Menanders in den excerptis de legat, p. 73.
***) Const, op. cit. c. 37 et 42.

Bekanntlich mußten fonft fremde Juden bort Boll daß der Schnißer gewiß gut gemacht werden solle. Jener aber And Geleite, auch, wenn sie sich über einige Tage aufhiel. bath, einer Sache nicht weiter zu gedenkèn, die kaum der Rede ten, Nahrungsgeld an die Generalacciseinnahme zahlen. werth sey, und ging.

Mendelssohn lachte laut, als am frühen Morgen der all. Man muß den für Alles, was Literatur und berühmter gemeine Judenaufwärter Löbel Schie kam und 20 Groschen ver. Mann hieß, enthusiastisch eingenommenen Bibliothekar Daß. langte, um für ihn und seine Gesellschaft einen Zoll, und dorf gekannt haben, wenn man sich lebhaft genug vorstellen Geleitszettel zu hohlen, ohne welchen sie, wie er fagte, will, wie hastig er, so bald Mendelssohn fort war, Hut und nicht weiter reifen könnten. Stod nahm und die Zwingertreppe hinab gleichsam flog, um "Der Verfasser des Phädon sich verzollen, gleich dem die ihm so entfeßliche Geschichte gleich bey der rechten Behörde Ochsen, das ist lustig," sagte er bitter zu Sara; zu seinem anzubringen, nähmlich bey dem Geheimen Finanzrathe Frey= Schwiegersohn aber spöttisch: Nun feb' ich erst ein, wie herrn v. Ferber, in dessen Hause er Hofmeister gewesen war. gut Lavater es mit mir meinte; wäre ich Christ geworden, Ferber, nicht bloß ein tüchtiger Staatsmann, sondern auch Fönnte ich heute 20 Groschen ersparen. Doch, fuhr er ernst Freund und Kenner der Literatur, fand die Geschichte ebenfalls fort, Jude ist Jude, ob er mit Philosophemen oder alten höcht ärgerlich, theilte ganz Daßdorf's Furcht, daß die berlin Kleidern handle; gehorche ich den Mosaischen Gefeßen, ner Gelehrten sich gewiß in öffentlichen Blättern darüber luftig muß ich auch den sächsischen Folge leisten." Damit zahlte machen würden, und eilte, fogleich den Cabinetsminister Frey. er die 20 Groschen, und Löbel Schie eilte, den Verfasser des herrn v. Gutschmid davon in Kenntniß zu sehen. Phädon" nebst den Seinigen zu verzollen." Der Erfolg war, wie er sich denken ließ. Den nächsten

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Als jener auf der Zoll und Geleitsexpedition die fünf ju. Morgen schon ward dem geh. Finanzcollegium, mittelst allerdischen Personen nennt, die aus Potsdam kommen und über höchsten Rescripts, anbefohlen, dem berliner Gelehrten Meißen und Leipzig wollen, stußt der Einnehmer doch etwas Mosaischer Religion, Herrn Moses Mendelssohn bey dem Nahmen Mendelssohn, die ihm abverlangten 20 Groschen zurück und ihm zugleich zu ers kennen zu geben, daß er mit seiner Familie in Dresden nach Belieben sich aufhalten könne, ohne die mindesten Abgaben des halb zu entrichten.

»Wie ist mir doch

Mendelssohn aus Potsdam von dem Mauschel soll ich was gehört haben; Bücher geschrieben ?"

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hat er nicht

„Und was für welche!" fagte Löbel Schie, begierig, zu nennen, was ihm davon bekannt war- doch

Mendelssohn freute sich der Auszeichnung, die ihm der vors treffliche Churfürst angedethen ließ, und schenkte die 20 Groschen Jude ist Jude," fiel ihm der Einnehmer ins Wort; mit einer vier Mahl so starken Beylage, der Armencasse. Weit fhweig, Mauschel! denn hier haben wir nicht Zeit, auf Dich froher aber war Daßdorf, dem, wie er nachher oft versicherte, zu hören," schrieb den Geleitszettel und strich stumm 20 Gro. diese „entfeßlichè Geschichte” eine schlaflose Nacht gemacht hatte. schen dafür ein. Daß übrigens jene Abgaben, welche reisende Juden in Mendelssohn besuchte am Morgen seiner Verzollung die Sachsen entrichten mußten, längst abgeschafft sind, bedarf kaum curfürstliche, damahls noch in einem Salon des Zwingers auf der Erinnerung. gestellte, oder vielmehr eingeklemmte Bibliothek, denn das Local war so beschränkt, daß die Bücher wie die Heringe Die zu Paris neuerdings erschienenen noch unbekannten eingeschichtet waren und manches Werk einzig um deswillen Briefe von Heinrich II., Anna von Poitiers, Maria Stuart, nicht gut zu benußen war, weil es zu viel Mühe machte, es zu Ludwig XVI. und Marie Antoinette" gewähren eine eben so Tage zu fördern. anziehende Lectüre, als fte für die Geschichte selbst manches schäßenswerthe Material enthalten.

Der Bibliothekar Daßdorf konnte sich nicht glücklich ge. nug schäßen, den berühmten Mendelssohn in seinem Mu, fentempel zu sehen, erschöpfte sich ganz in Lobeserhebungen · In einer der letten Sisungen der Society of antiquaries über Mendelssohn's Verdienste um die Literatur, zeigte ihm wurden als eine Curiosität die Rechnungen über die Einnah mit unermüdeter Geduld alle Schäße der Bibliothek und fragte men und Ausgaben der Chatoulle Heinrich VIII, von England, ihn endlich, wie es ihm in Dresden gefalle? zwischen den Jahren 1529 33, vorgelegt. Heinrich VIII. besaß Ihre Stadt ist herrlich," antwortete Mendelssohn, Ihr 12 Palläfte und lebte von allen Königen Englands vielleicht in Land noch herrlicher; Ihr Churfürst das Herrlichste, was ich, dem größten Glanz. Es kann daher nicht fehlen, daß diese Rech. nächst unserm Friedrich, kenne; aber Hier machte der Phi. nungen interessante Notizen in Menge enthalten. Wir heben losoph lächelnd eine Pause. einige davon heraus. Der König verlor viel Geld im Spiel; „Nun, und was mißfällt Ihnen bey uns ?" fragte Daßdorf. feine milden Gaben kosteten ihm gleichfalls viel. Die Ausgabe »Daß die Beseze hier berliner Juden und pohlniz für den Courier, welcher nach Calais gesandt wurde, um von sche Ochsen im Range gleichstellen.” Und nun erzählte Men. dort frisches Salatöhl herbeyzuhohlen, kehrt öfters wieder; delssohn die Geschichte mit dem Geleitszettel und den 20 Groschen. eben so ein Douceur für den Koch, wenn der Pudding vorzüg: Daßdorf stand dabey wie auf Kohlen, entschuldigte den lich gut gerathen war u. s. w. Der König selbst sah diese Rechs Snehmer theils mit strenger Pflichterfüllung, theils mit nung jeden Monath durch und unterzeichnete sie wie andere Mangel an Renntniß der Literatur und tröstete Mendelssohn, Staatsacten.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr, Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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