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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Mittwoch den 30. May 1827.

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Die frommen Stiftungen der Przemiss allen Zubehörden seit dem Jahre 1190 eine Kollatur der

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Brucker Prämonstratenser Abtey, wurde daher von Otto Ear I. erweitert, ihr Beßißthum, besonders eine nach der Zerstörung wieder eingesiedelte Colonie (vicus Ugesdecz) in der Restaurationsurkunde der Stadt (19. September 1226) bestätiget, und die Capelle zur Pfarrkiche erhoben. Der Bischof Robert von Ollmüß weihte sie ein.

Wie der Vater des Vaterlandes in der Ostmark an den frommen Stiftungen Lilienfeld, Seitenstetten, Heiligen.

Die städtebegründende Dynastie der Przemisliden kreuz, Tegernsee zc. gethan, eben so gab Ottokar dem Stifte vergaß bey ihrer Herrschaft in Böhmen und Mähren Bruck für den Play, den das heutige Znaim in südöstlicher nichts, was der Genius des Jahrhunderts von ihr gefordert. Ausdehnung einnimmt, den überwiegenden Zehent aus den Nachdem sie den Geist der Zwietracht, der die Brzetislaischen Weinbergen der Stadt, die Pfarre St. Egid zu Proßme. Stammverwandten durch mehrere Menschenalter auseinans rig mit ihren Zehenten und einigen Bauerngründen, und der gehalten, glücklich beschworen, und mit allen Künsten bereitete in dem neuen bürgerlehen Wohnpläge alles, was des Friedens, die durch beständige Bürgerkriege gewaltsam Religion und edlere Gesittung in Aufnahme bringen konn zerrissenen Fåden der Civilisation vorsichtig wieder aufge. te. Zarter Sinn für die Immunität der Kirche, heilige Acnommen, wurde das an den Gränzen der Ostmark gelegene tung für ihre Sagungen, und hausväterliche Milde stell. Bnaim 1220 aus den Ruinen erhoben, in die es der ges ten zwischen ihm und dem Abte Florian, der auch Pfarrer reißte Böhmenkönig Wladislav 1146 gestürzt hatte. bey St. Niclas gewesen, ein Verhältniß her, das an die

Die schön gelegene Burg, ein tausendjähriges Kastell Patriarchenzeit erinnert, und nicht schöner gewünscht wermit den den konnte. gegen die Stürme der Hunen und Avaren Gotteshäusern, waren wie Pessina erzählt, bey der Zers Diese Przemislische Pfarrstiftung wurde im folgenden störung der volkreichen Stadt verschont geblieben. Aber Jahrhundert von den Luxenburgern sehr begünstigt, die stabat in exigua, ligneus aede Deus. Kirche von Carl IV. 1338 umgebaut und äußerlich so her.

Die Ansiedlungen vermehrten sich, die nahe Verbins gestellt, wie wir dieselbe noch heut zu Tage sehen am wests dung mit der christlichen Hauptstadt des Aufganges und lichen Abhange des Berges, aufragend aus unansehnlichen die Bekanntschaft mit dem, was unter dem großen Zeit. Häusern, als spräche sie zu den Beschauern: Nichts ist genoffen Leopold dem Glorreichen sich dort begab, belebten der Mensch, alles der Herr!" Sie ist 10 Klafter hoch, und nicht nur den Verkehr der jungen Stadt überhaupt, son. 66 Schritt lang, das Schiff ift 28, das Presbiterium 11 dern mit den Bedürfnissen der Erde regten sich in jener Schritt breit. Der tief hineingehende Haupteingang, mit Beit, wo die Kreuzfahrten alle Blüthen des Glaubens, zwey ähnlichen zu beyden Seiten die Spitbogen- und der Liebe und Poesie entfaltet, auch die Sehnsucht nach hohen Fenster die 8 runden leicht aufstrebenden Säulen dem, was überirdisch ist, die Ansprüche der Frommen. aus deren Kapitälen sich die Bögen und Steinrippen des Die bisherige Capelle St. Nicolai in 3naim, (mit Gewölbes durch die ganze Kirche verbreiten,

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die Snöre

Eel, Blumen und altgothischen Mischen von Stukatorare minikanerordens, an den Ufern der March, Ober, Mol. heit an den schönen Bogen des Chorgewölbes — das, tei- dau und Weichsel.

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der! hier und da schon beschädigte Sanktuarium an der Auf Hyacinths begeisterndes Anrathen baute Ottokar Evangelium Seite des Hochaltars, mit seinem bis zum in 3naim auf dem sogenannten Gänsehügel, — einer Ödung dritten Theil der Kirchenhöhe zart aufragenden durchbrochen auf der Nordseite der Stadt dem Orden Kirchen und

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pfeiler nicht ganz ohne bizarre Symbolik, von steinernen Crux ab Ottogaro primitus erecta heißt die chroAffen, Katen u. f. w. bezeichnen zu Genüge die neugothis nographische Inschrift an der Pforte. Ausgeführt wurde sche oder deutsche Bauart der Kirche, so wie sie im viers aber der Bau von ihm nicht mehr. Sein früher Tod zehnten Jahrhundert herrschend war. (1230) die Injurien der Zeit, besonders die Stürme 3naims Huffitische Doctrinen widerhallten in ihrem Raume durch den ruhelosen leßten Babenberger, Herzog Friedrich nicht, wohl aber lutherische eine Zeit lang, worüber ein ließen des Klosters mittägige Seite unvollendet. Erst 1250, Abriß der Geschichte 3naims im nächsten Jahrgange eines vollführte es die im Rathe sowohl, als im Felde wahrhaft vaterländisch historischen Taschenbuches das Nähere geben geadelte Familie der Herren von Waitmill, und begabte wird. Unter den Altären zeichnete sich der Hochaltar des dasselbe mit liegenden Gründen und Unterthanen in den heiligen Nicolaus von Daigsigner 1754 und der Knabe Jes Dörfern Niemtscit, Unzendorf (ein in der hussitischen Zeit fus wit einem Korbe, worin die Marterwerkzeuge liegen, eingegangenes Dorf auf der Herrschaft Jóslowiß) und Urhau. auf einem Capellenaltar vortheilhaft aus. Lehteres Bild Das Patrocinium des heiligen Kreuzes, welches die bat die Kammerfrau der Maria Anna, Gemahlinn Philipps Kirche noch heute führt, siegte bey dem ursprünglichen Predes IV. von Spanien, welche die harmlosen Tage ihrer digteifer der Dominikaner über die Irrlehren der Albigens Jugend hier verlebt, der Kirche geschenkt, und die kunste jer; hier im jungen Bürgervereine begünstigte es den Geist verständige Julie Mihes, Gattinn des Herrn Aloys Pri- der Eintracht und des Friedens; ja es that noch etwas misser, Custos der Ambrasser Sammlung, es für eine ge, mehr. Die ersten Klöster, der höhere Nimbus ihrer Stif lungene Copie aus der schönsten Zeit des Velasquez gehals ter, vornehmlich aber der aus den Kreutzügen nachgeblies ten. Die innere Renovation der Kirche mag durch das Hin. bene oder angewachsene Hang zu Wallfahrten regten die wegräumen vieler Grabmähler, der Ortsgeschichte so man glaubensvolle Menge ganz besonders an; und 3naim fab the historische Spuren entzogen haben! Sie fällt in die nach dem Berichte des P. Crobazky *) am Kreuzerfin= Aweyte Hälfte des vorigen Jahrhundertes, und ist größten. dungsfeste jährlich tausende von Pilgern, aus Ungarn, theils ein Werk des frommen Sinnes der hiesigen Bürgers Croatien, Steyermark und Kärnthen, in seiner Mitte. gemeinde, unter den einflußreichen Auspizien der damahls 21s eine allgemeine Schatkammer des Landes (in Bejug noch bestandenen Abtey von Bruck. empfangener Gnaden durch aufrichtiges Herzgebeth) ols

Die zweyte Stiftung der Przemistiden sind die Do. eine Schaubühne der christlichen Andacht, sugt derselbe minikaner; sie erscheinen hier fast früher (1222) als in Chronist, war die Kirche der Dominikaner angesehen 'wors Wien, und haben folgenden Ursprung. -Jvo erwählter den. So blieb es bis zum Jahre 1400 wo eine furchtbare Bischof von Krakau— so erzählt die Hauslegende reisete Feuersbrunst Kirche und Kloster zerstörte. Das Archiv samme theils in Angelegenheiten des überkommenen Bisthums, allen Urkunden, ging dadurch verloren. Inzwischen kam, theils in diplomatischer Beziehung im Geleite der herzogli so ungünstig auch die Zeitläufe der hiesigen Anarchie unter den Neffen und Krakauer Domherrn Hyacinth und Cess den mährischen Markgrafen Jodok und Prokop und die laus zum Pabst Honorius nach Rom. Dort trafen sie im nachgefolgten buffittisten Stürme, für das Leben in der Pallaste des Cardinals Ugolini mit dem Ordensstifter Welt sowohl, wie in der Zelle sich ausgewiesen, das Klo. Dominik Gusmann zusammen. Der Feuereifer, mit dem ster wieder empor. Der Kirche und ihren Dienern, war er gepredigt, der außerordentliche Zulauf, den er und die das alte Vertrauen geblieben, obgleich der heftig entglühte fristen Jünger feines Ordens in jener empfänglichen Zeit Meinungskrieg die frommen Pilger abhielt. Was jedoch gefunden, rißen die beyden Domberrn dahin. bey der Vorsicht und Heeresmacht Albrecht V. von Östers

Sie refignirten mit bischöflicher Einwilligung ihre reich, die Keulen, Morgensterne und Brandfakeln Ziskas Präbende und nahmen in der Kirche zur heiligen Sabina und Prokops von außen nicht erreichen konnten, das bes das Ordenskleid aus den Händen des Stifters. Sein Geist, wirkte abermahls eine Feuersbrunst im Innern. Im Jahre der auf sie übergegangen, machte sie zu Aposteln des Do. *) In manusbt ad ann. 1630.

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1555 trug ein starker Westwind die Flammen von dem ger welche der ungestümen schweren Eraktion ein Ende machten. genüber gelegenen Stadtbräuhause auf die Kirche über, Das Kloster wat dadurch wieder so herabgekommen, daß und legte fre sämmt dém Kloster in die Asche. Nichts als Sr. Majestät Ferdinand III. denselben zum Priesterunters die Mauern und einige stark gewölbte Wohnungen blieben halte wöchentlich 4 Gulden aus der dießkreisigen Contribus übrig. Erstere rollten aus Mangel an beyzeitiger Vorsorge tionscasse aushülfsweise zugestanden haben, und Eindachung auch noch zusammen, so daß die Kirche julegt einem Steinhausen glich.

Ein volles Jahrhundert ging seit der ersten Feuers brunft dahin, ehe die Kirche geworden ist, was man heut In diesem traurigen Zustande war Ottokars fromme zu Tage sieht. Dem Prior Antoninus Mysen blieb Stiftung zu einer Zeit wo Luthers neue Lehre durch alle es vorbehalten eine Anzahl von Wohlthätern zusammen zuzu Gebothe stehenden Mittel in Znaim Eingang finden bringen, um den Bau im Jahre 1655 zu beginnen, und follte. Die Kirche St. Michael, so wie die Capelle St. 1666 zu vollenden. Es lohnt der Mühe, daß diese Edlen Johann und St. Peter und Paul wiederhallten von den genannt werden, und bey der Nachwelt, welcher ihr from Controverfen der neuen Prediger, während einige im Glau. mes Thun zu Guten kömmt, in Seegen bleiben. Die erz ben standhafte Mönche sich in ihren Ruinen allen Unbilden lauchten Fürsten Österreichs Ferdinand III. und Leopold I. der Abtrünnigen bloßskellten. Ungeachtet, wie die Annalen unvergängliche Beförderer des Gottesstaates in ihren Erbs erzählen Ihnen die Stiftungsrenten abgejagt, das All landen, stehen oben an. Un Sie reihen sich der Freyberr mofen verweigert, ihr künftiges Auskommen mit Arglist Zdenko Bohuslaus v. Dubsky und Trzebomislig, Rudolph verhindert, und die damahligen Klostervorsteher gezwungen Graf v. Schaumburg, die gräflichen Familien v. Scherffen waren, die Priesterzahl zu mindern, und nur mit drey berg v. Braida, v. Heusler und der Cardinal Ernst v. Hare Einzigen den Gottesdienst, der im Kapitelhause gehalten rach, welcher das 1660 von Rom mitgebrachte Frauenbild wurde, zu versehen, so hielten sie dennoch aus, und han. Maria di Sorrento der Kirche geschenkt hat. — delten wie vorher bey St. Michael geschehen, ihr Ame in böhmischer Sprache.

Endlich sind auch die hiesigen Rathsverwandten Mac thias Eichinger und Johann Bauer, die Kaufleute Jeres mias und Tobias Steiger dankbar zu erwähnen.

Die Kirche war aus ihrem Schutte noch nicht vollends emporgestiegen, als sie im Jahre 1620 von den unter der Um 12. July 1677 wurde die schön eingerichtete verhängnißvollen Egide des Grafen Thurn, und des hiesigen Kirche von dem Ollmüßer Weihbischofe Joseph des heiligen Burggrafen Wilhelm von Ruppa seines Freundes, hier römischen Reichsgrafen v. Breuner feyerlichst eingeweiht; persammelten, unkatholischen Ständen zu einem Kerker die Klosteroforte laut Inschrift 1728, das Kirchenportal umgeschaffen wurde, wo der Oberst Schweinbeck 300 Ge: 1733 hergestellt. Auf des Klosters älteste Zeit möchten heut fangene ́einschloß. Altäre, Stühle, und alles Kirchenges zu Tage nur noch die Überreste der gothischen Bogenfenster ráthe ward wieder herausgeworfen und verbrannt. Diese im Kreuzgange hinweisen. Im sechszehnten Jahrhundert, Verwütung bezeichnet der gleichzeitige Prior Dominik besaß dasselbe Güterantheile zu Wienau, und Zbanig. Stallhofer wie er sagt mehr mit Thränen als mit Tinten, Diefe, so wie die frühern etwas zerstreuten Besihungen, mit folgenden Worten. Er habe den 12. März 1621 (von haben die Conventvorsteher wahrscheinlich veräußert, dafür böhmisch Budweis zurückgekommen) in das Kloster keis im Jahre 1510 von Wenzel v. Bucziz, das Dorf Durcnen Fuß sehen können, weil dasselbe nach Abschaffung der laß, und 1666 von Weit v. Nattermann, Herrn auf Strug Priester schon secularisirt, und von Aufrührern bewohnt das Dorf Ratischowiß angekauft; den Antheil von Moragewesen." tig aber 1663 vom Fürsten Hartmann v. Lichtenstein als

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Nach gestillter Unruhe wurden Kirche und Kloster sehr fromme Schenkung erhalten; ein Besit in deffen Genuß übel zugerichtet, den Dominikanern wieder eingeräumt, das Kloster, bey dem seit 1784 eine zweyte, bisher von und 1636 unter dem Prior Ambros Bohne, ein neuer einem Weltpriester befeßte Stadtpfarre besteht noch gegens weitläufiger Bau entworfen, der aber bey den eingetretes wärtig ist.

nen Unfällen des dreyßigjährigen Krieges nicht zu Stande Die dritte fromme Stiftung der Przemisliden sind die kam. Den 22. März 1645 zogen die Schweden hier ein, Johanniter. Obgleich dieselben in Mähren schon zur Zeit und setzten den Prior Joannes de los Reyes von edler spas des dritten Kreuzzuges 1187 *) ersteinen, so ist doch nicht nischer Herkunft, in der hiesigen Burg bey Wasser und wohl anzunehmen, daß sie vor der Restauration der Stadt Brot gefangen, weil er das Ranzionsgeld nicht bezahlen hier ein Domicilium gewonnen. Im Gegentheile kominen konnte. Indeffen fanden sich doch mitleidige Creditoren, *) Dobner Annal. p. 249.

Sie erst unter der Regierung des Königs Wenzel I. urkunde ten Armeninstitutes, unter Joseph II. ein städtischer Frucht. lich vor. Wie die Johanniter zu Wien in der Kärnthner. speicher für Wochenmärkte; was es mit rings umbauten, straße, eben so haben sie auch in Znaim auf dem untern entstellenden Karmläden noch heut zu Tage ist.

Plaße, das Kirchlein St. Johann mit einem Pilgrambause, durch königliche Munificenz inne gehabt.

Schon der Eingang des jest freylich zur Hälfte abges brochenen Tempels, läßt darüber wenig Zweifel übrig.

(Der Beschluß folgt.)

Miscellen.

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Dazu kömmt die Sage, welche das gegenüber liegende Als Fürst Joseph Poniatowski in der Kathedrale zu Krakau in die Nikolay und Schlägelgaffe eingreifende Eckhaus *) beygefest wurde, hielt dessen Landsmann Graf Potocki eine Rede von jeher als ehemahliges Eigen der Johanniter bezeich. zu dessen Andenken an seinem Grabe, die er später noch eins net. Ein vor zwey Jahren herabgefunkener Fenstererker dess mahl in der Warschauer Akademie der Wissenschaften vorlas, felben, und der dabey im Innern mit abgefallenen Mörtel und welche hierauf in pohlnischer Sprache im Druck erschien. baben die Gemähldespuren ihrer Hauscapelle deutlich an Consistorialrathe Richter in Opvela ins Deutsche überseßt und Jezt ist diese Rede von dem königl. preuß. Regierungs- und Lag gegeben. in genannter Stadt gedruckt worden. Sie verdient um so mehr

Volle Sicherheit leistet aber dießfalls ein Transact, Beachtung, da sie in Folge der darin entwickelten edeln und welcher bey St. Niclas in der Octav von Maria Geburt großartigen Ansichten, ein Ehrenvolles Denkmahl für den Hel. 1248 über das Zehentrecht der Pfarr Grillowiß ausgefer. den ist, welcher nach einem mannigfach bewegten und ruhm. tigt wurde, worin Nicolaus Sacerdos und Ortulphus lais gekrönten Leben feinen Tod in einem kleinen Fluß bey Leipzig cus de Hospitali in Znaim, als erlesene unpartheyische Ges gesehen von allen andern Ansichten, nie verschwinden wird. an einem Tage finden mußte, dessen historische Bedeutung, ab. wehrsmánner, zwischen den Johannitern von Komit und

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der Brucker Prämonstratenser Abtey zu Gunsten der lezze tern entschieden haben.

Eine Übersehung der „Lusiade” von Camoens, in italieni. sche Ottave rime, ist bey Didot in Paris von einem Herrn X. Wie lange ihr frommer kleiner Haushalt hier gedauert? Priccolani erschienen, die sehr vorzüglich seyn soll, und bey ist ungewiß. Wahrscheinlich nicht über das Jahr 1259, wo welcher der Text von Souza untergelegt wurde. Die äußere nach dem Tode des weltpriesterlichen Probsten Wibert auf Ausstattung ist des Ganzen und der bekannten Officin, aus Pöltenberg, der bis zum Jahre 1248 in den meisten hiesi welcher es hervorging, würdig. gen Urkunden erscheint, diese Probstey dem Orden der Seit vorigem Jahre erscheint in Kanada, dessen Bevölke Kreuzberrn mit dem rothen Sterne bey St. Franz in Prag rung bekanntlich größtentheils aus Franzosen besteht, ein Jour geschenkt, und die hiesigen Johanniter als ein im Zwecke nal unter dem Titel: „Bibliothèque canadienne", das Kunde und Regel gleiche Verbrüderung mit ihnen vereinigt wore von dem Lande, dessen Erzeugnissen, wissenschaftlichen Stand. den sind. Wenigstens kommen sie spåter nirgends mehr ur. punct und dgl., so wie auch Proben von Dichtungen, theils kundlich vor. Das Schicksal ihres Kirchleins war ab. in Profa, theils in Versen, gibt und somit als eine Art von wechselnd. Suerst eine. Art frommer abwechselnder Congres Barometer zur Höhemessung der Bildung in jenem Lande dies gation, woraus, wie überhaupt, **) so auch hier, manche hen scheint, wie zu der Zeit der einwandernden Refugées. nen kann, die freylich noch so ziemlich auf dem Puncte zu ste Versorgungsanstalten zum Besten der leidenden Menschheit

wanglos entstanden, und aus christlicher Liebe In einem Werke unter dem Titel: „Amore ed i sepolcri” hervorgegangen sind. Zur Zeit der Reformation ein Plaß hat David Bertolotti die auf seinen Reisen gemachten Bemervon Controversen der neuen Prediger, und im Jahre 1604 kungen über die Grabmähler bey Engländern, Schweizern, ein Kauf und Zollhaus. Nach dem Siege des alten Glau. Franzosen und vorzüglich Italienern niedergelegt. Besonders bens, und der Rückkehr der Ordnung unter Ferdinand II. über die Monumente in Florenz, Pisa, Bologna und Mays wieder ein Vereinigungspunct christlicher Bruderschaften, land finden sich hier schäßbare Notizen. Warum übrigens der und julest nach der Aufhebung derselben, und Widmung nahm, ist nicht gut abzusehen, da diese bey der ganzen Dar. Verfasser das Wort Liebe mit in den Titel seines Buches ihree Stiftungen, zum Frommen des allgemein eingeführ: ftellung nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Das Werl ist übrigens bereits in zweyter Auflage erschienen.

*) Begenwärtig im Besige der Handlungsfirma Glaßner und Sagave.

Unter dem Titel „Euterpe" kömmt jcht in Mexiko eine von **) Nach der Meinung Johann von Müllers 12. Theil Mehreren besorgte Zeitschrift über Wissenschaft, Literatur und Seite 403.

Kunst in spanischer Sprache heraus.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Arch í v

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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 1. Juny 1827.

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Die frommen Stiftungen der Przemis, der minderen Brüder bestimmt. König Wenzel I.

Tiden in Znaim.
(Beschluß.)

führte sie zu Brünn, Iglau und Znaim ein. Hier hatten fie ihr Kloster zunächst an der markgräflichen Burg, und standen in besonderen Gnaden. Urkundlich erscheinen ste

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Die ie vierte Stiftung, welche von dem frommen Sinne zuerst im Jahre 1239, wo der König am 25. July der der Przemisliden zeigt, sind die Minoriten. Ihr Stifter Brucker - Ubtey das Patronat der Brendißer Pfarrkirche beFranz v. Assis ein Vordermann im Dome heiliger. Sånger, ftättigte, und Magister Hermanus minister fratrum hatte in der üppigen Landschaft Toscana, an den erheben. minorum im 3naim, unter den Zeugen vorkommt. Fer. den Kataracten des Arno, in des einsamen Berges Alverno ners geschieht ihres Quardians Martin Erwähnung auf schauerlichen Höhlen *) kaum abgestreift, was an ihm einer am Agnestag 1284 in ihrem Kloster vom Bnaimer menschlich war, und seine müden Augen geschlossen, (1226) Archidiakon Ulrich ausgefertigten Urkunde über das der als die schwer zu erreichenden Ideale seiner Gemüthswelt, Brucker Abtey zustehende Zehentrecht von Kaidling. Wie Armuth, Keuschheit und passiver Gehorsam, als erste Ans aber des Lebens unverkümmerter Genuß noch keinem Sterbe forderung an das entartete Zeitgeschlecht, wie ein Posaur lichen zu Theil geworden, so auch hier. nenruf, durch ganz Eurova gingen. Die Verbrüderung v. Das begünstigte Kloster wurde fchon 1278 zum Trauer. Affis ward die allgemeine Losung der Fürstenhäuser. Auch hause. Des Todes Vorhang verhüllte in der Schlacht beg die Przemistiden blieben nicht zurück. Ihr Laatskluges Laa plößlich das glanzreiche Epos eines königlichen Lebens Auge sah in diesem Orden gleichfals eine Schuhwehr ge und Ottokars II. einbalfamirter Leichnahm ward von Wien gen die durch die Kreuzzüge eingeriffene Verweichlichung hierher gebracht. Nach der Heeresfarth gegen die heidnischen und das verworrene Sinnenleben, besonders der nie. Preußen, hatte er noch das Kloster erweitert und es groß. deren Stände. müthig beschenkt jest war Er selbst ein wehmüthiges Vere Die Zeit bedurfte eines Impulses, eines Beyspiels mächtniß seiner Graft! Indeffen, so lange den Minoriten tiefer Selbstverläugnung und Hingebung für höhere Zwecke diese theueren Überreste blieben, und die trübe Zeit der des sittlichen Lebens; sie bedurfte, wie ein Schriftsteller un- Vormundschaft des hinterlassenen Sohnes, den gefallenen ferer Tage fagt: „unter den Priestern und Seelenhirten, Vater kein königliches Begräbniß in seiner Hauptstadt fin. cines Standes,, der an freywilliger Armuth mit der une den ließ, fehlte es auch an vielen frommen Guadenfpenden teren Menschenclaffe gemein, mit ihren Lastern wie mit nicht. Gewiß war es keineswegs der Mönche Werk, daß ihrer Noth vertraut, allen Verunglimpfungen moralischer die Überreste 1296 ganz in der Stille abgeführt, und in Ausgelaffenheit preis gegeben, und doch an Beruf und im der Königsgruft zu Prag beygeseḥt wurden. Leider! zeigt Innern zum Dienste des Heils geweiht, das Wort und uns keine historische Spur in der verödeten Behausung geden Trost der Religion, in alle ekeln Scenen menschlicher genwärtig mehr den Platz, der 18 Jahre hindurch des Verirrung bintrage.” merkwürdigen Todten Schlummerstätte war!

Dazu war im Gegensaße der höheren vom Strome zum Theil mitfortgeriffenen Geistlichkeit seiner Zeit, der Orten des *) Domus Albuneae resonantis et praeceps Anio.

Zu Anfang des vierzehnten J-hrhunderts, ist die Lage Klosters wenig vortheilhaft gewesen. Die Eifersucs Horat, zwischen den Regentenhäusern Habsburg und Luxenburg die

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