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ets bewaffnete Gránzbut, welche bey der geringsten Veran einigen keinen liegenden Gütern, wovon sie 1295 den Uns laffung, sogleich zum offenen Kampfe überging, die dadurch theil an dem Dorfe Czernin bey Jaispit, der Elisabeth Ges Herbeygeführte Verarmung der Einwohner in der Stadt so. mahlinn des Benesch von Wartenberg verkauft haben. Bald wohl, wie in der Umgebung, verkümmerten ihren Untere darauf 1299 erhielt das Kloster von König Wenzel II. wahrs halt, der auf mildes Almosen beschränkt war, von allen scheinlich durch Vermittlung seiner Schwester Agnes, als Seiten. Etwas besser erging es Ihnen, um die Mitte des obersten Schußfrau der Klarisserinnen, ansehnliche Schene felben, unter der Regierung des alle geistlichen Körperschaf. kungen mit den Dörfern, Taßwiß, Hödniß und Weyros ten und den Kirchenbau fördernden Mázens Carl IV. Späs wit. Später 1330 erkaufte es von der Agnes von Maidter trafen auch sie, die Unfälle des anarchischen Zustan, burg, Wittwe des Simon von Duba, das Dorf Babiß bey des von Znaim, und der widrige Einfluß des Huffiten. Bochtig, und tauschte 1337 von der Brucker Prämonstras Erieges. tenserabtey einen Antheil von Poppiß für das Dorf Dörf Die Pfandbesiger der hießigen Burg aus dem Geschlechte liß ein. Endlich schenkte Boerek von Bielzwiß dem Kloster von Lomnig und Meferitsch, halfen Ihnen zwar wieder, er im Jahre 1348 das Dorf Stupefit. Somit besaßen die neuerte ihre abgebrannte Kirche, und Wenzel von Comnig Klarisserinnen nach Verlauf von 80 Jahren ihrer Stiftung ertohr dieselbe 1509 sammt seiner Familie zur Ruhestätte; einen erhobenen Güterwerth von wenigstens 100,000 Silallein die Mönche starben nach und nach aus, so daß Kais bergulden. Allein so blieb es nicht. Verschiedene Unfälle in fer Ferdinand I. am Sonntag nach Martini 1534 die Fran. der kriegbewegten Hussitenzeit brachten das Kloster herab. ziskaner aus der unteren Vorstadt in das verlaffene Kloster Die leßten Zuckungen des Faustrechtes, entwendeten gleich. einführen ließ. falls so manchen Besit, der erst spát, mit großer Mühe

Dieselben erhielten sich unter den Stürmen der Refor. nur, wieder an das Haus gebracht werden konnte. So, mation, theilten mit den Dominikanern wiederhohltes Brand. das im Bezirke von Budwiß gelegene, heut zu Tage nicht unglück, und brachten unter manchen trüben Schicksalen mehr vorhandene Dorf Wrahowit, welches das Kloster, unvon Krieg und Pest, ihre Eristenz bis zur Aufhebungs. Per ter der Abtiffinn Barbara beym Eintritte des Friedens zwi riode Josephs II. 1782. Eben so die Klarifferinnen. schen Mathias und Wladislav 1480 als rechtmäßiges Eigen

Sie sind die legte fromme Stiftung aus der Zeit der von Johann von Lichtenburg zurück gefordert hatte, aber Przemisliden. Ottocarus III. rex fundator heißt die Ins dafür erst 1510 mit dem Dorfe Lechwiß schadlos gehalten fchrift. Er baute Ihnen 1271 das Kloster neben dem der wurde. Der mährische Topograph Schwoy läßt diese Restitus Minoriten, und ließ zur Begründung der nähmlichen strene tion, an ein anderes Frauenkloster, welchet hier unter dem gen Observanz, die Elisabeth Orphiany, eine Schülerinn der Nahmen Matka Bozy bestanden haben soll geschehen. In wit Franz von Assis geistesverwandten gleichzeitigen Or. dessen ist in 3naim kein anderes Nonnenkloster, als das der densstifterinn Klara, sammt drey Schwestern aus Italien Klarisserinnen gewesen, dessen Patrocinium zu unserer lies kommen. Bischof Bruno von Olmüß weihte auf Befehl ben Frau" (k. Matky Bozy) geheißen. So haben es die Papst Gregors X. am 1. May 1273 das Gebäude ein, wo, Urkunden, die bald im Klarissenkloster, bald bey der Frauen. ben zwölf Jungfrauen aus den angesehensten Häusern den klosterkirche „Matka Bojo" ausgefertigt vorkommen. Schleyer nahmen. Eine glänzende Versammlung des Adels Im Jahre 1494 ward das Kloster durch eine in der verherrlichte die Feyer. Es war ein ganz neuer und ergreiz Stadt ausgebrochene Feuersbrunst ein Raub der Flammen. fender Anblick, zarte weibliche Gestalten im groben härenen Noch größeres Unglück brachte die Zeit der Reformation. Gewande, das größte Gelübde-Weltentsagung abs Die Kollatur von der Kirche St. Michael, sonst den Nons legen zu sehen, an ihrer Spize ein erustes Frauenkleeblatt nen zugehörig, hatte die Stadtgemeinde durch ihren ge. @us milderer Zone wandten Richter Sudy 1542, an sich zu bringen gewußt,

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Das aus der stürmischen Lebenswelle
Beitig gewarnt sich herausgerettet
In des Klosters friedliche Zelle;
Das die stachelnde Sucht der Ehren
Von sich warf, und die eitle Lust;
Und die Wünsche, die ewig begehren,
Eingeschläfert in ruhiger Brust. -

-

und nebenher, ging auch die von der an das Kloster grån= zenden Capelle St. Peter und Paul verloren. In beyden Kirchen traten alsbald neue Prediger auf, die das Ansehen der Nonnen nicht förderten. Auf ihren Gütern war die übelste Wirthschaft, und die sonstigen frommen Wohlthäter schwanden. Zur Zeit des mährischen Aufstandes gegen Fer dinand II. 1620 kam es dahin, daß die Nonnen das Klos Anfangs lebten die Nonnen von milden Spenden und ster räumen mußten; ihre Güter fequeftrict, und jede mit

einer täglichen Ration von 5 kr. betheilt wurde. Freylich und müssen, sobald wir nicht mehr um uns her finden, dauerte dieser trübe Zustand kein Jahr. was einmahl da gewesen ist; wenn

Allein kaum waren sie in ihre friedlichen Zellen wieder eingezogen, so brannte das Kloster 1623 unter der Abtissinn

Veränderung und Wechsel
Vernichtung und Leben
Verfall und Erheben

Maria Genovefa Gilling durch einen muthwilligen Schuß überall sichtbar werden, wohin die menschliche Gesellschaft sich verbreitet, so müssen wir andererseits auch wieder ber

aus der Stadt ab.

Im Jahre 1630 geschah dasselbe Unglück durch einen kennen, daß das aufgehobene Kloster für Gegenwart und brennenden Wachsstock. In dieser traurigen Lage halfen Zukunft die glücklichste Veränderung gewonnen hat. Alle Kaiser Ferdinand III. und seine Gemahlinn Marianna. Bey gnädigsten Beschluß Sr. t. E. Majestät daselbst, und in Lehranstalten der Stadt nähmlich, sollen durch einen allere dieser Gelegenheit erneuerte die neunzehnte Abtissinn Elisas dem anstoßenden öden Kirchen und Klostergebäude der beth Cäcilia Roder die alte strenge Ordensdisciplin, und Franziskaner vereinigt werden. Das Gymnasium ist defand eine würdige Nachfolgerinn an der Cäcilia Schnur. reits fertig, und der übrige Haupt und Trivialschulbau Als im März 1645 die Schweden Znaim beseßten, erhielt rectionsbaus umfassen soll, in vollem Gange. So wird in dem weitläufigen Raume, der auch ein Straf- und Cors zwar das Kloster eine Sicherheitswache, aber die Abtiffinn es heute. war aus guter Vorsicht mit ihrer frommen Schar in eine Die Güter des Nonnenklosters St. Klara, Taßwig, bessere Sicherheit durch das gnaden. und bergsegenreiche Weyrowiß und Stupefch is wurden in der Josephi Zeller und Aflenzgebirge in das Benedictinerstift St. Lamb. nischen Aufhebungs Periode, mit denen von Kloster Bruck vereiniget, und sind durch den am 2. Jänner 1827 gesches recht gezogen. Erst nach zwey Jahren kehrten die Nonnen henen Verkauf dieser E. E. Religionsfondsherrschaft an die zurück, nach dem sie ihre würdige Mutter und Vorstehes bereits in der Nähe des classischen Bodens von Bel. rinn dort begraben. grad begüterten Herrn: Carl, Emanuel und Leopold von

Zur Zeit des Türkenkrieges 1683 gewährte Johann Liebenberg de Zfittin aus Wien gekommen; die den Besit derselben am 1. März 1827 unter den schönsten Vorbedeue Joachim Graf von Slawata, ihnen, sammt ihrer Abtissinn tungen der Humanität auf eine Weise angetreten, welche Maria Gertrud von Lodron zu Teltsch und Neuhaus einen die Unterthanen nicht weniger, als das mit Bruck von jeberZufluchtsort. Dieselbe war eine ausgezeichnete Vorsteherinn, in naher Wechselwirkung gestandene 3naim zu den erfreu und hat dem Kloster ein bedeutendes Vermögen zugebracht. lichsten Erwartungen berechtiget. Das ist es, was die Zeit mit ihren unendlichen Vere Ihre Anverwandte Dorothea von Lodron, zuerst mit dem änderungen und das vielbelebte Bürgerleben der Stadt Generalissimus im dreyßigjährigen Kriege Franz Graf von Znaim, aus der Vorwelt ernsten Tagen von dem frommen Gallas und dann mit dem Fürsten Johann Ferdinand von Sinne der Przemistiden für das Gebieth der kirchlichen To Liechtenstein vermählt, wurde nach ihrem Tode sammt ihrem Pographie und mährischen Landesgeschichte übrig ließ. Hausaltare (einem unter dem Nahmen die friedländische Znaim im März 1827. Brodmutter" bekannten, und jest in der Pfarrkirche St. Niclas befindliche Marienbilde) am 1. July 1666 von mäh. risch Kromau hierher überführt, und in der neu erbauten Klostergruft beygefeßt.

Ein söner Marmor mit einem zierlich gearbeiteten Löwen deckte ihre Usche. Die Inschrift sind folgende Lapidar Buchstaben.

Joseph Gollinger,
Pfarrverweser.

Shakespeariana.

1.

Es ist fürwahr eine dankbare Beschäftigung, von Zeit zu Zeit, zu lesen und wiederzulesen, was die edelsten und größten Geister, über Shakespeares unsterbliche Schöpfungen empfunden haben und wohl ist es insonderheit wahr, was ein guter Kopf gesagt hat, im Lear sey das ganze Ber mögen, die ganze Wissenschaft des Mitleids erschöpft"! Wie viele Talente hat nicht die Bewunderung Imperii. dieses unvergeßlichen Werkes gefesselt und zu den herrlichsten Zufällig haben Wir`vor Uns, Tumulo. Betrachtungen veranlaßt?

D. A. M. S. R. I. P. D. L. D. T. T.
E. 1. D. C. N. C. L. I. C. R. 1666.
Vielleicht:

Dorothea. Anna. Maria. Sacri. Romani. Principi. De. Lichtenstein. Desponsata. Translata. Et. In. Divae. Clarae. Nostrae. Caenobio. was der verewigte Präsident der Münchner Akademie, Jas tobi, in „All wills Briefen", se gemüthlich darüber gesprochen hat:

Lubens. Inter. Charas. Requiescit.

Des Klosters letter Wohlthäter war der Graf von „Lies es einmahl wieder, ich bitte dich, lies ha= Walderode der es 1693 mit einem Aufwande von 16,000 kespeares großes Meisterwerk, diefen Lear! Jo Gulden so herstellen ließ, wie es bey der Aufhebung am rede mit jedem, der zu mir kommt, dovon, leje jedem, 22. May 1782 wo 36 Nonnen bestanden, ausgesehen hat. der mich hören will, daraus vor. Alles, was in diesen Tas So war es einst. Wenn wir es still gewöhnen können gen vor unseren Augen geschehen ist, findest du hier, als

schon vor Jahrhunderten begegnet, wieder; dargestellt in als ein Bothe des Himmels! in beinen Augen sind Winke Gesichten voll Weisfagung für alle Zeiten. Dein Gedächt die uns mit Zuversicht, Geduld und Muth erfüllen; Wir niß, da ich dich erinnert habe, wird dem Leser zuvor eilen verzagen nicht mehr, Wir murren nicht mehr, wir ents und die Hauptzüge des Drama dir vor die Seele bringen. decken Züge und Mienen, Wir finden ein Etwas im Armer Lear! für eine Liebe, die über alles ger Angesicht der Schöpfung, das wir gern unfern hen sollte, verschenktest du dein Königreich und forders Herrn nennen, dem wir gern durch die Nächte des Schicktest nur Lebensunterhalt für dich und hundert Ritter, deine fals mit Ergebung folgen mögen.

Freunde und auch das schien den Königinnen bald zu viel. Der mir Lear gewesen, fagte ich vorhin, wäre mir Gonerill, die Eine Tochter, hieß dich fünfzig deiner Begleis der im Wetter zum Grabe hinabsteigende, sich verklärende ter abdanken; von den fünfzig übrigen wollte Regan die Ödivus geworden.

Hälfte dir noch einmahl nehmen - Und wozu hast du nur Vor Jabren sprach ich einmahl mit dir von einer Ähn die Übrigen, die fünf und zwanzig nöthig? Wozu nur lichkeit des Eindrucks, den der Lear des Brittischen und zwölfe? Wozu nur Einen? Endlich wozu athmest du, der Ödipus des Griechischen Sehers jedesmahl in mir wozu lebt du noch, Thor, Wahnsinniger?! „I zurückließen. Du verstandest mich nicht gleich und ich wollte 'gabeuch Alle's" sprach der Unglückliche. Darauf ward mich auf keine Zergliederung bey einer Sache, die nicht das ihm zur Antwort: Und es war bobe Zeit, daß du es für gemacht war, einlaffen. Hierin hatte ich recht und will gabst!"— Tödtlich gekränkt, mit zerbrochenem Herzen darum auch heute dieß allein dir noch darüber zu Gemüth stürzt der Greis hinaus bey tobendem Ungewitter. -führen: daß Shakespeare nur Einen Lear; Sophokles „laßt ihn geben, schreven die Töchter, er läßt sich ja nicht aber zwey Ödipus gedichtet hat: und daß die zwey Ges bedeuten es ist seine Sould, daß er keine Rube hat, er dichte des Griechen zusammengehören, wie Anfang mag die Folgen seiner Thorheit fühlen." Zulegt gefane und Ende; beyde sich gegenseitig bedürfen, wie die beyden gen mit Cordelia; gefeffelt; in der Gewalt des sceußlichen Schwingen des Adlers. So betrachtet in dieser Vereinigung Edmunds, der ihn vor Gericht stellen foll!... Vor dasselbe weyer Begebenheiten zu Einer großen Offenbarung Gericht, mit dem man vorhin den treuen Gloster schon be: flößt ihr das Werk des Griechen eine Ehrfurcht ein, die droht hatte, da es hieß: „Bindet ihn, wie einen Dieb mir die Kniee beugt. Dem Britten waren die Gesichte, und bringet ihn vor uns; wir können ihm zwar ohne ge die er hatte, selbst zum Theil noch dunkel; der Grieche richtliche Form das Leben nicht absprechen; indeß soll unsre hingegen offenbarte in Gleichnissen, was er selbst ganz Gewalt unserem Zorn willfahren, den man war tadeln, durchschaut hatte: aber nicht verbindern kann."

Wie auffallend jeder Zug! Wie so ganz getroffen und nachgewiesen Alles bis zum Sige der kleinsten Bewegun gen im Mienenspiel!

Bir.

»Zeus, Alherrscher des ewig,

Ewig dauernden Reichs!

Blicke herab! schon welkt des Götterspruches
Ehre, der Laius drohte! Ach schon sinket
Phobus Ruhm und im Staube

Liegt die Religion.

-

Aber, was am meisten ergreift; Alles steht zugleich auch wieder da, nur wie Allegorie und Gleichniß. — Nicht was einmahl ges & ab und einmahl wieder geliebt, Dieß ist das Thema des ersten Ödipus, des Königs. fondern, was immer da ist und vorgeht, erblicken Hörte der Mensch nur sich selbst, schaut er das Auge Der Geift wird unvermerkt weggezogen, vom Erbe: wo bliebe die Unschuld, wo das unablößige Bes nicht mehr empor gerichtet nur auf Lebendiges der Einzelnen zum Allgemeinen. Jede zufällige Berde: „wo ziehung verschwindet und wird vergessen und es stebt allein streben, rein zu seyn in jedem Wort, in jeder Chat?" da, der fürchterliche Umriß einer allgemeinen Welt und Olympier nicht mehr walteten, nicht mehr, als Leiter der Feste Zusage, heilige Treue, wo bliebest du, wenn die Menschengeschichte. Welcher Anblick, die ganze Schicksale, der Eugend Gewähr leisteten für ihre Frucht, Natur, Belebte und Leblose, Vernünftige und Unvernünf rige, wie aufgetbürmte Wolken durcheinanderwogend, wenn auch nicht für ihren Lohn? Wenn nun jeder Mensch hierhin und dorthin, über sich, unter sich, fich formend und fich an Zeus Stelle drängen, eine Vorsehung einfegen und entformend, kaum noch schwebend: eine stumme, schwere, die Menschheit vertilgen, das Gewissen sich selbst zerstören ; der Weisere seyn müßte mit Sewalt? Tyranney würde schwarze Nacht und nur bier and da, ein Wetterleuchten Gottes, Blige der ewigen Vorsehung, die das Gewölbe Friede und Vertrauen würden ohne Stätte seyn. Darum mußte Ödipus „ein Zeugniß zeugen für zerreißen. -- Siebft bu das? Unter einem Haufen von Ungeheueren und Scheufa, der Götter Wort," das durch Mark und Gebein dränge Ten, den wüsten Werkzeugen eines wüsten Schicksals, allen, die es vernehmen!

(Die Fortsehung dieser Rubrik folgt.).

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glänzt eine Cordelia, erhebt sich ein Kent, wird man einen Edgar gewabr. Das ist wohlthätig. Es walter ein guter Geist. Hier hat ein Gott geschaffen! Ein Gott, dem Natur und Schicksal unterworfen seyn Als einen interessanten Geschichts be y trag kann müssen. Edler Kent! In deiner Verhüllung, wenn du man das kürzlich von dem Präsidenten Henrion de Pansey deinen Feind, den herumirrenden Lear, der als König dich herausgegebene Werk: Des assemblées nationales en France, verbannt hatte, unerkannt begleitet und ihm Dienste thust, depuis l'établissement de la monarchie jusqu'en 1614» betrach wozu sich kaum ein Sclave verstanden hätte, „weil er ten geschöpfte Darlegung der Verhandlungen in den 18 Vers ten, in welchem der Verfasser eine vollständige, aus den Quel. etwas in seinen Mienen hatte, was du gern fammlungen dec états généraux gibt, die von 1285 an bis 1614 deinen Herrn nennen mochtest.” Du erscheinst statt fanden.

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Redacteur: Joseph Frepherr von Hormepr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig,

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Mit der nunmehrigen gråflich Schlikifchen Herrschaft Git-

finowes hatte es im Mittelalter hinsichtlich ihrer Größe
eine andere Bewandtniß, als in unseren Tagen. So wie
überhaupt wenige herrschaftliche Gebiethe in Böhmen in
jener Zeit von einem so großen Umfange waren, als sie
es jest sind, so ist es auch mit der Herrschaft Gitschino-
wes (Welisch) der Fall. Die damahlige zahlreiche Ritters
schaft hatte auf ihnen ihre freyen Edelsige, durch deren alls
mähligen Ankauf erst die Herrschaften des größeren Adels
so sehr an Ausdehnung gewannen, wie man es zu unserer
Zeit findet. Je mehr der kleine del aus unserm Lande
verschwand, um so mehr nahm der größere an Reichthum
ju; um so mehr erweiterte er die Gränzen der Majoratgüs
ter. Dieses Vergrößern der Majoratgüter durch den
Ankauf kleinerer Ritterbesigungen geschah endlich in unserm
Lande so häufig, daß sich der unsterbliche Kaiser Joseph H.
veranlaßt fand, es in dem Betrachte strenge zu verbiethen.
weil dadurch dem minder vermöglichen Adel alle Gelegens
beit benommen werde, sich in unserm Königreiche anfäßig
zu machen. Die Herrschaft Giczinowes gelangte auf eine
gleiche Weise zu ihrer nunmehrigen Größe. Nicht weniger
als neunzehn, zum Theil ansehnliche Rittergüter kann man
ausweisen, die zu der Stammherrschaft Welisch nach und
nach einverleibt wurden, bis sie denn zu ihrem gegenwärti
gen Umfange von 49 Dörfern erwuchs, wie es nachstehens
des Verzeichniß erweiset, in welchem zugleich die Häuseran.
jahl und die Volksmenge angeführt ist.
Nahmen der Ortschaften. Anzahl der Häuser.
* Bartaushow Meyer.

Batin

* Bilsko Meyer.

Volksmenge.

18

152

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* Brada Filialkirche
Breska

Brezyna

Bukwicz öffentl. Capelle

* Ohngicz Fil. Kir. u. Schule
* Czeschow Filialschule
Czegłowicz

* Dolan Capelle

* Ginolicz

*

* Huboged
Retten

Nahmen der Ortschaften. Anzahl der Häuser.
Blatta

Boltsmenge.

10

63

18

129

11

73

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Chota Audenicz

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* Kostelec Filialkirche
Krelina Forsthaus

* Samfhin Pfarrey u. Schule
Schlikowes
*Slatin Pfarrey u. Schule

55

Rahmen der Ortschaften: Anzahl der Häuser.
* Starzmisto Meyer.
Stidla

* Strewacz Filialsch. u. Meyer. 48

212

24

18

107 286

Strzelecz Forsthaus

22

139

Welisch Pfarrey u. Schule

28

164

Wesecz Forsthaus

16

88

Bobarzicz

32

198

Wohawerz

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Boltsmenge. so fesselt ein bezaubernder Eindruck Sinn und Seele; die Erinnerung schweigt, nur die Empfindung ist rege, im Bes wundern der majestätischen Natur. Wie wird der Seher entzückt, wenn er im Norden die große, erhabene Scene, die sich amphitheatralisch emporstuffende Riesenbergkup pe, geschmückt mit dem Grün der Matten und Wälder erblickt! *) Der Vorgrund des Riefengebirges, der sich über Gitschin bis an den Fuß des Welisch hinzieht, ist mit Hügeln und einzelnen Bergkegeln wie befået. Die Hand des Schöpfers scheint sie bingestreut zu haben, zu Verhale len des Tempels seiner Größe, den er im böhmischen Urge. birge dem erstaunten Volke baute. Wendet man sich auf der Zinne des benachbarten Berges gegen Ost, Süd und West, so wird das Auge durch ein Panorama der schöns Die Stammherrschaft Welisch betrug seit dem zwölfs sten ländlichen Gemäßlde gefesselt, und wohin es sieht, ten Jahrhundert kaum den 6. Theil ihres nunmehrigen siebt es ein gesegnetes, beglücktes Land, unter dem Umfangs, und zu ihr gehörten nebst dem Schloß Welisch Scepter des gütigsten aller Monarchen. und dem noch damahligen Markt Gitschin nur 7 Dörfer, Die nächsten Umgebungen von Welisch haben seit der als: Altgitschin, Holin, Altwelisch, Bukwicz, Lhota Zeit, als hier der berühmte Zdenko von Waldstein im (Hlasna) Oksciez,, Czegkwicz und 10 Huben Waldes, wie zwölften Jahrhunderte eine Burgveste baute; mancherley es von unserm vaterländischen Historiker, Bohuslaw Bals Veränderungen erlitten. Die westliche Gegend war anfäng bin, umständlich dargethan wird; **) alle übrigen Ortschafs lich ganz Wald, von welchem bis auf unsere Tage nur ten, deren es, wie gesagt, jest 49 gibt, waren integrante noch ein Rest im Westen sich erhalten hat. Dies beweisen Theile der sonst auf diesem Gebiethe bestandenen freyen auch unverkennbar die Nahmen der von ihm südlich und Cdelfige. nördlich in mäßiger Entfernung gelegenen Dörfer Brezygna

Summa *) 1382

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Die Stätte, wo die Welischen Dynasten hausten, ist (Birkenwald), Bukwice, (Bucheichel) Ostruzna, (Broms die ansehnliche Bergkuppe, 3/4 Stunden südlich von der beerstaude) Lohaw, (von Hloh, Hagedorn) Krelina, (kleis Kreisstadt Gitschin entfernt, die fast mitten auf der Herr. nes Gestripp). Der Wald wurde gelichtet und entwurzelt schaft, und mitten unter den sie umgebenden Dominien als wegen Ansiedelung der Menschen das Bedürfniß der Kost, Skal, Kumburg, Miliczowes, Wolanicz, Smis Ugrikaltur eintrat. Aus dem Bergschlosse selbst, erzählt uns dar und Kopidlno fituirt ist, zum Unterschiede des an Balbin, **) hat Wilhelm von Trezka im 16. Jahrhun ibrem füdlichen Abhange liegenden Dorfes Altwelisch, noch jeßt das Schloß Welisch genannt, obwohl dessen Daseyn jest nur noch einige spärliche Trümmer andeuten. Dieser uralte, berühmte Sig der Welischer Grundherrn zeichnet sich unter den vielen, einzeln dastehenden Bergkegeln, welche die Stadt Gitshin von allen Seiten umlagern, vornehmlich aus, und in jedem, unserer Landesgeschichte Kundigen, wecket hohe Gefühle und große Rückerinnerun gen sein Anblick. Damit wir jene erhöhen und diese beleben. ist die Tendenz dieser biographisch - historischen Skizze. Aber nicht nur in geschichtlicher, sondern auch in pitoresker Hins ficht hat diese, die ganze Gegend dominirende Stätte ein hobes Intereffe. Hat man den Gipfel derselben erklommen,

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) Man höre, wie unser berühmte Hoser die Ansicht der Südecken von der Welischen Bergkuppe vor dem Einbruche des Abends beschreibt: „Ein röthlicher Verklärungsglanz schwimmet wie eine himmlische Glocie über den Zinnen der Berge, es sind der Sonne leßte scheidende Strah, len, die sie allbeglückend und allverschönernd noch einmahl berabsendet von ihrer Himmelshöhe in den Busen dunkeln. der Thäler, um mit Blicken einer liebenden Mutter nochmahls ihrer Kinder jedes anlächelnd, und scheidend zu fegnen. Halbdurchsichtig, in einem violetten Feuersdufte erglühend, schweigend und hehr feyern die Granitinnen des Riesengebirges das Ende jedes heitern Sommertages, noch einmahl zuckt das Licht der Welt, über dem fer nen Horizont, und ein himmlisches Azurblau bekleidet im Nu das dämmernde Gebirge mit dem feyerlichen Mantel der Nacht." Siehe das Riefengebirg von Dr. Hofer, 2. Th. S. 38 39.

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**) Siche dessen Miscellanea Lib. 3 pag. 38 and lib. I. pag. 131.

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