Obrázky na stránke
PDF
ePub

schaft Bachsenberg, die Starhembergische Erbgruft zu Hell. Aufmerksamkeit ungarischer Philologen neuerdings diesem Ge monsöd, worin die tapfern Helden und Gesandten Hanns Bartls genstande zuzuwenden, sie zur genauer Erforschung desselben må, Erasmus, Heinrich, Richard, Helmondsöd der Geburtsort und zur Mittheilungen ihrer Erfahrung zu bewegen, und so zur des Linguisten Nisselmüller und des Naturforschers Schiffer. endlichen Begründung einer ungarischen Dialectologie zu ger müller, Wildberg, wo die Starhembergs den Kaiser Wens langen. zel gefangen hielten,

das Urfährer - Spital, gegründet vom

Herr von Köppen unterscheidet nach Esaplovics Vorgange großen Feldherrn Guido Starhemberg, so recht eingedenk des (im Wiener Conversationsblatt 1821 n. 27. m. v. Tudomanyos alten Berufs der deutschen Herrn, Zwettel bey Wildberg Gyüjtemeny 1819 August S. 115 und k. E. priv. Anzeiger Jahr. wohl zu unterscheiden von der Abtey unter der Enns. Das gang 1773 S. 109 und 114.) folgende deutsche Dialecte in aufgehobene Eisterzienser. Kloster Baumgartenberg; Ärger Ungarn: licher Vandalismus am Bücherschatz und den Grabmählern,

-

1) Den Preßburger, *) von den Einwohnern der das Geschlecht der Prager, von denen in Wien das Prag. Städte der Preßburger. Gespannschaft gesprochen (m. f. Wins haus am Kienmarkt den Nahmen hat, Greinburg und die disch Verzeichniß der um Preßburg üblichen Zdialismen, in Meggau, Strudel und Wirbel, — Schloß Elammi, das uralte dessen ungarischem Magazin IV. Bd.) Mauthhausen das Donauschloß Pragstein, der Prager Stamm. burg Schenkfeld und das Glück der Harrucker im Türken krieg. Schloß Riedeck mit trefflichen Denkmahlen der StarHemberge, die nach den Lichtensteinen, Österreich die meisten Kriegshelden gaben, - Telegraphen in der Tückenge, schaft. (M. §. Fi K. Hirsches Posthandbuch für den österreichis fahr von 1683, — der Naubritter Bernard Zeller zu Schwert, schen Kaiserslaat S. 275.) berg, Steyermark, Bulgarn, das Hospital der Ritter

-

[ocr errors]

2) Der Heide Bauern Dialect, bey den Bewohnern des sogenannten Haadbodens der Wieselburger - Gespannschaft. 3) Der Hienzen Dialect unter den Bewohnern der westlichen Gränze der Eisenburger und Ödenburger: Gespann

4) Den Krike haier. Dialect, unter den deutschen An, und Schwestern vom heiligen Geißt, — Kefermarkt, der Ge- Redlern in den Gebirgen der Neutraer., Barscher- und Thu. burtsort des, um die Vaterlandsgeschichte hochverdienten Flo- roßer - Gespannsœaft. **) (M. f. Ungorisches Magazin IV. Bd.) rianer Chorherrn Franz Kurz, die protestantische Schulan. 5) Den Dialect der Schemnißer, Neusohler und stalt zu Mánzbach vom Wiener Kaufherrn Georg Kirchheimer, Krem niß er. ***)

[ocr errors]

[ocr errors]

- der Schwabe Joachim Ennsmüller bekehrt 40000 Protestanten 6) Den Zipser Dialect (m. f. Bredeczky's Beytr. 2. macht reiche wissenschaftliche Stiftungen und stirbt als Joachim Thl. S. 143— 159. Genersich in Schedius Zeitschrift Bd. V. Graf von Windhag, Kriechbaum, wovon der berühmte S. 31. F. 94 F. 142 F. Bd. VI. S. 344 F. Hortis im ungari General des spanischen Erbfolgekrieges, mehrfache Notizen schen Magazin Bd. II. S. 484 F.), dieser zerfällt. über die Jörger von Kroisbach, Seisseneck, Herrnals und Tol. a) In den Dialect der zwey k. Frey - und der XVI. Zipser. let und über die Salaburg. Städte. ****)

[blocks in formation]

Herrn wirklichen Staatsrath und Ritter Fr. von Adelung mite d) In den Leutschauer Bauern Dialect. (M. f. Kora. getheilt) von Peter von Köppen. St. Petersburg, gedruckt binskys Lexicon S. 375. f.) by Carl Kray, 1626 32 Seiten in 8.

Vorliegende Literarnotizen in Auftrag des f. russischen Staatsrathes von Adelung durch den russisch k. Collegienrath, Ritter Peter von Köppen, von dem das Archiv 1823 Rei: seberichte und siebenbürgische Alterthümer gab, während seines Aufenthaltes in Ungarn gesammelt, scheinen um so mehr Aufmerksamkeit zu verdienen, je weniger das Studium der magyarischen und deutschen Dialecte in Ungaru bisher betrieben wur. de, und je wichtiger die Resultate einer umfassenden Auseinans derschung derselben zu werden versprechen.

Da Herrn von Köppens Schrift wohl in die Hände der we nigsten ungarischen Philologen, von welchen wir doch vorzüg lich Aufklärung über die in ihrem Vaterlande gebräuchlichen Dia lecte zu erwarten berechtigt sind, gerathen dürfte, wird es nicht unpassend seyn, das Wenige was dieser fleißige Forscher in die ser Beziehung zu sammeln im Stande war, durch das Organ dieser Blätter zu verbreiten. Vielleicht daß es uns gelingt, die

7) Den Mesenseifner Dialect, in Mehensäufer Abaujvarer Gespannschaft (m. f. k. k. priv. Anzeiger 3. Jahrg.) 8) Den Tyrolers Dialect unter den feit 1817 in der Szathmarer. Gespannschaft angesiedelten Tyrolern. 9) Die verschiedenen sch w á b ischen Dialecte, unter den schwäbischen Colonisten.

Die deutschlawakische Mundart in den Bergstädten deren Hr. v. Köppen noch erwähnt, gehört nicht hierher, Hr. v. Köppen verspricht an einem andern Orte über die Dialecte des

*) Von dem Dialecte der benachbarten Österreicher nicht vers
schieden.

**) Grimpele ist ihnen ein Stückhen, Micsapala Hülben,
Freßbrettal ein Teller, Freßhölzal ein Löffel. Was die uns
garish deutschen Dialecte von Topschau und Thuroß, so
wie den Habaner Dialect und dessen Verwandschaft mit
dem Krikehaier betrifft, mangeln nähere Notizen.
***) Herr Csaplovics nennt in schön.
****) Nach Herrn Efaplovics Ausspruche wahrhaft| sächsich.

Slawischen, welche in Uugarn gesprochen werden zu handeln,' 3) Den Siebenbürger Dialect, weich, die Aussprache flie und wir sehen seinen Mittheilungen mit dem regsten Interesse Bend, glatt, hat in der Clausenburger und Nady Engyeder entgegen. Gegend, so wie in der Szilagysag verschiedene Mundarten.

Mehr Aufmerksamkeit verdient das Siebenbürger Deutsch, 4) Den Szekler Dialect, er ist weich, die Aussprache sins nach Hr. Benigni von Mildenbergs Mittheilungen gend, mitunter auch schleppend, hat ebenfalls verschiedene zerfällt es in folgende Dialecte (m. f. auch. Ungarisches Maga. Nuancen.

in I. Bd. S. 257- 262 IV. Bd. S. 22— - 34. Siebenbürgische Die Palogische Sprache verhält sich zur reinen Siebens Quartalschrift IV. Jahrg. S. 201- - 211, 262 — 393 V. Jahrg. bürgischen oder Tybiscaner wie die Tyroler Mundart zum Meiß. S. 257–259 und Siebenbürgisches Provinzial - Blatt. I. und ner Dialect.

II. Heft.)

Nach den von Herrn Stephan von Horwath dem Herrn 1) In den Herrmannstädtischen, er gilt für den gebildetsten. v. Köppen mündlich mitgetheilten Bemerkungen, gibt es im 2) In den Kronstädtischen, er ist der vollste und dumpfite Grunde nur zwey Hauptunterschiede im Ungarischen nähmlich in Betreff der Vokale. die Ursprache und die Schriftsprache. Die erstere zeichnet sich

3) Ju den Bistriz'schen, welcher sich in der Aussprache dem durch ihren Reichthum an Vokalen aus, welche in zusammens Hochdeutschen am meisten nähert.

Diese Mundarten weichen so sehr von einander ab, daß die Herrmannstädter und Bistrizaner Bauern sich gegenseitig nicht verstehen, und daher bey wechselseitigem Verkehr zur wal. lachischen Sprache ihre Zuflucht nehmen.

gesezten Wörtern beybehalten wurden. Dieß ist die Sprache der Paloß in der Baranyer Gespannschaft, welche obgleich nicht mehr den Nahmen der Pakoß führend, doch die nähmliche Sprache wie diese reden, welches auch ben einigen Gemeinden in der Tolnaer, Eisenburger und Sümeger Gespannschaft der Fall ist.

Merkwürdig ist ferner die Art, wie die Kinder der Siebens bürger Sachsen das Lesen in den Schulen erlernen, ihre Bücher Über den Wohlflang der ungarischen Sprache glaubt sich flad nähmlich in der gewöhnlichen deutschen Sprache abgefaßt; Herr von Köppen kein Urtheil beymessen zu dürfen, doch schei. aber die Wörter, welche in ihrem Dialeet durch andere erseßt nen ihm die r und s (sch) eine bedeutende Rolle in derselben werden, werden auch anders gelesen; so z. B., wird wo das zu spielen, und das ewig wiederhohlte meg (?) nicht den ange. Wort Soldat vorkommt, Moser, für Speck Boflisch gelesen. nehmsten Eindruck auf das Ohr des Fremdlings zu machen. ") Die von der Königinn Maria Theresia nach Siebenbürgen Die Melodien der ungarischen Volkslieder erinnern sehr an die verpflanzten österreichischen Protestanten, haben ihre ursprüng. Klein Russischen, so daß ben letteren, magyarischer Einfluß, liche Mundart beybehalten. vermittelst der Karpatho■ Russen, eben so unverkennbar ist, wie

[ocr errors]

Die beyden Abhandlungen über die Sprache der Siebens slawischer (mazurischer) Einfluß beym Wiener Ländler. Wenn bürger Sachsen, von M. Felmer und J. G. Schüller, die Ungarn in Kleinrussischen Liedern wiederklingen hören, so erstere unter den Handschriften des Nationalmuseums, leßtere wähnte Herr v. Köppen sich seinen südlichen Landsleuten nahe, in den Händen eines Sohnes des Verfassers zu Herrmannstadt, sobald im ungarischen Theater, die Schauspieler ihre National welcher Herr v. Köppen erwähnt, dürfen von dem küuftigen Gesänge austimmten Die ungarischen Volksmelodien scheis Bearbeiter dieses Gegenstandes nicht unberücksichtigt gelassen nen ihm übrigens von einem bestimmteren Charakter von mehr werden, so wie vielleicht eine genauere Nachforschung nach Selbstständigkeit zu zeigen als die Kleinrufsischen. Die schriftlichen alten deutschen Denkmählern in Siebenbürgen, beyden von Herrn von Köppen mitgetheilten ungarischen Volks wo Graf von Mailath bereits einen Codex altdeutscher Gedichte lieder, können den Wunsch nur noch vermehren, die magyari. aus dem XIV. und XV, Jahrhunderte aufgefunden und edirt schen Volkslieder endlich einmahl gesammelt zu sehen. hat, manche schäßbare Ausbeute gewähren würde. Wenn aber Herr v. Köppen behauptet, die jeßigen ungaris

Was Herr von Köppen über die Dialecte der ungarischen schen Gelehrten wären der Meinung daß ihre Nation von den Nationalsprache, nach den Preisschriften des Nationalmuseums Parthern abstamme, so können wir ihn versichern, daß dieß und aus den Mittheilungen der Herrn Stephan von Horwath nur bey einigen Wenigen, freylich eben bey denen mit welchen und Gabriel v. Döbrönte y mittheilt ist beyläufig folgendes: er in die meiste Berührung kam, der Fall sey, für die Erhär. Die ungarische Sprache zerfällt in 2 Haupt Dialecte, in tang der Ächtheit des bekannten Missionsberichts in die Ungaria die Magyarische oder gewöhnlich ungarische Sprache, und in die Palogische unter einem Theil der Bewohner der Hewescher, Reograder und Borschoder Gespannschaft. Die eigentliche ma gyarische Sprache hat folgende Dialecte, deren jeder wieder in verschiedene Mundarten zerfällt:

1) Den Tybiscanischen Dialect, in den Districten dießfeits und jenseits der Theis, der weiche, kräftige, er zerfält in

a) die Debreziner, b) die Hegyallyaer (im Tokay Gebirge) c) die Saros Pataker und d) die schlowakifirende Mundart.

2) Den Donau Dialect, durch schlawische Einwirkung hart und rauh. hat in der Somogy und in der Baranger Ge spannschaft verschiedene Nuancen

magna, durch das gewichtige Zeugniß des Autopten Dr. Perk, werden ihm ungarische Quellenforscher Dank wissen, wenn auch bisher noch kein Zweifel gegen die Ächtheit dieses merkwür, digen Dokumentes bey ihnen entstanden ist.

(Die Fortsetung folgt.)

* Zum Belege der von Ungarn Herrn v. Köppen gemachten Behauptung, daß man bisweilen im Ungarischen einen ganzen Sinn mittelst eines einzigen Wortes ausdrücken könne zu welcher ihm aber die Beweise fehlen, möge fol gendes dienen: Kerethetik. Sie können ihn bitten lassen. Adathatná, er würde es geben laffen können.

Directorium über die vorzüglicheren, vom Hofrathe 1210. Die Sabungen des obern und untern Werd (ießt Noffau
Freyherrn von Hormayr herausgegebenen Urkunden,
Staatsverträge, diplomatischen Acten und Corre

spondenzen.

(Fortseßung.)

XIII. Jahrhundert.

1209. 25. März. Markgraf Heinrich von Istrien, der Theil.
nahme am Morde K. Philippe durch Otto von Wittelsbach
bezüchtigt, geächtet und nach Rom pilgernd, schenkt nach
St. Lorenz Kloster zu Wiltau, eine Hube zu Ambraß. (Beytr.)
1209. Hugo, der Pfarrer zu Liezen, stiftet am Grabe seines
Herrn, des Stifters Heinrich Jasomirgott, ein ewiges Licht
und gibt dafür sein Haus auf Schottner Grund und seinen
guten Döblinger Weingarten auf dem Eigen seines Herrn,
Herzogs Leopold des Glorreichen zu Österreich und Steyer.
Hugos Diener, Kazelo und sein Weib Friderun mit ihren
Nachkommen, sollen Haus und Weinberg besißen, nach dem
bürgerlichen Recht, das Burgrecht heißt und dem Kloßer das
von Abgabe zahlen zum Licht vor St. Gregors Altar, vor
welchem Herzog Heinrichs Grabmahl ist. (Wien.)
1209. Pavia bey St. Salvator. Friedrichs II. Bündniß mit
den Brüdern von Arko, Ulrich und Fridrich wider alle seine
Feinde, nahmentlich den K. Otto, die Veroneser, Vizentis
ner, Paduaner jedoch erst, sobald sie dazu werden von ihm
aufgefordert feyn. (Arch. 1827.)

1209. Gisela, Abtissinn zu Sonnenburg verleiht ihren Kloster.
leuten die bisher die Hälfte jedes Rachlasses dem Kloster las
́sen mußten, wie wohl sie durch den Brief Heinrichs V. (M.
f. v. 1120 und 1043) großer Freyheiten genoßen, die Be.
freyung von dieser lästigen Neuerung und beschenkt sie mit
der allgemeinen Landesgewohnheit, daß der ganze Nachlaß
frey sey und nur ein Ochse, zur Ehrung der Kirche als Grund-
herrschaft gegeben werde. (Beytr.)

1210. Herzog Ludwig von Bayern, an welchen durch den Vollzug der Acht über Heinrichen von Andechs als Theilnehmer am Kaisermord Ottos von Wittelsbach, der Markt Innsbruck mit anderem Andechsischen Gute gediehen war, bekräftigte die (M. f. v.1180—1189) zwischen dem Kloster Wiltau und den Ans dechsern Berthold Markgrafen von Istrien, seinem Sohn Ber. told Herzogen von Meran und dessen Söhnen Otto, Heinrich und Ecbert geschlossene Übereinkunft. (Beytr.)

1210. 11. Februar Boken. Spruch des Gottschalk von Weineck
und Türings von Firmian über die Bezahlung des Weinzols
in Bozen. (G. v. Tyr.)

1210. Adelheid, Witwe des Guotons von Aufhofen schenkt nach
dem Willen ihres Gatten der Kirche zu Brixen ihre Leibeige.
ner, Conrad mit seinen Kindern. (G. v. Tyr.)
1210. 15. November zu Rozzo. Engelbert von Beseno sendet
seinen Lehensherrn, den Grafen von Eppan, die Zehenden
zu Beseno, Avolano und Folgaria auf. (G. v. Tyr.)
1210. Leopold der Glorreiche, Herzog zu Ößterreich und Steyer,
verleiht dem bayerischen Kloster Formbach, aufwärts der
Donau, die Zolfreyheit und die Führfahrt bey Enns. (Wien.)

und Leopoldstadt) zu Wien, angeblich von Leopold dem glorreis
chen.(Wien.)-(Auf Hormayrs Geschichte Wiens folgt
nun in vier Bånden, seine: „Österreich unter den Bar
benberger und ihre Zeit." Damit der Text des Wer.
kes weder durch urkundliche Materialien, noch durch streng kri•
tische Untersuchungen zersplittert und unterbrochen werde, ge.
hen diese in einer eigenen, von Zeit zu Zeit fortgeseßten Ru-
brik des Archives voraus.)

1211. Leopolds des Glorreichen Brief zu Gunsten der nach Wien
berufenen Flämminger, (Flandrenser,) deren Rechte im Han
del und Wandel und deren ordentliche Gerichtsbarkeit, den
herzoglichen Münz oder Kammermeißern. (Wien.)
1211. 27. März. Leopolds des Glorreichen Bestätigunge, und
Stiftungsurkunde für das Spital des heil. Geistes und St.
Antons, jenseits der Wien auf der Wieden. (Wien.)
1211. 22. April Enns. Leopolds des Glorreichen Stadtrecht für
die Stadt und Bürgerschaft zu Enns, gegeben vor einem
zahlreichen Adel von Österreich und Steyer auf seinem Hee.
reszug wider die Uraber in Spanien (und Albigenser in Süd.
frankreich.) (Tasch. 1812.)

1211. 6. Juny Bozen. Verboth des Bischofs Fridrich von
Trient, daß kein Einwohner von Boßen Soldat werde, oder
fein Haus einem Soldaten verkaufe. (G. v. Tyr.)
1211. 8. July zu Gries bey Boßen. Auftragung und Wiedera
verleihung des Schloßes Tenno, von Grafen Ulrich von Ep.
pan und seinem Sohne Berthold an den Bischof Fridrich
und das Hochstift Trient. (G. v. Tyr.)

1211. 15. July Trient. Richterlicher Ausspruch, daß die Brix.
ner schuldig sind die Abgabe von dem Eisen zu bezahlen, wel.
ches sie nach Trient führen. (G. v. Tyr.)
1211. 15. July Salzburg. Erzbischof Eberhard erkauft von dem
freyen Manne Gottschalk von Hauneperg dessen Burg gleis
ches Nahmens. (Arch. 1827.)

1211. Leopold des glorreichen, Herzogs zu Österreich und
Steyer. Vergleich mit dem Salzburger Erzbischof Eberhard,
vor einer glänzendeu Versammlung geistlicher und weltli
cher Zeugen über den Nachlaß Gottschalls von Haunsberg.
(Urch. 1826.)

1211. 16. December. Mangold, Bischof von Passau, nachdem
er die, von dem reichen Dietrich, Bürger zu Wien, auf feis
nem Grunde Zeismannsprunn, neu erbaute Kirche St. Ul
rich eingeweiht, eximirt sie von St. Stephans Pfarre zu
Wien, welche dagegen zur Entschädigung zwey Höfe in der
Alsergasse erhält und sie und die neue Kirche die Abgaben von
drey Handwerkstischen, Schustern, Fleischhackern und Fi
schern. In Dietrichs Haus zu Wien. (Wien.)
1212. (um) Der Anfechser, Bischof Eckbert von Bamberg schenkt
dem Spital am Pyrhn, drey Mansos, bey Havelden, Hul:
warden und dem Berge Lyrian. (Werke III.)

1212. 18. May. Wilhelm von Nag stelt dem Stifte Neuze¤
einige vorhin geschenkte, nachher aber zurückgekommene Güter
zu Neuzell, Rās und Spings wieder anheim. (G. v. Tyr.)
(Die Fortseßung folgt.)

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Arch í v

für

Geschichte, Statistik, Lueratur und Kunst.

Mittwoch den 17. und Freytag den 19. Jånner 1827.

(8 und 9)

Die Expiation der Lothringischen Herzogsgräber zu ron Vincent, einen Lothringer von Geburt (gleich den
Nancy Came 9. November: 1826.
Frimont, Fresnel, Ficquelmont, Raigecourt, Dumon.
tet 2c.) franzöfifcher Seits war es der Präfect der Meurthe

Der Vicomte de Villeneuve von Bargemont gab unter dies und Maltheserritter, Marquis Foresta. Der Zulauf des Vol.

sem Titel, eine kleine Schilderung der für den treuen kes war groß und die Feper durchaus ernst, würdig und pracht. Lothringer, wie für den Österreicher gleich rühs voll. Sie endigte mit bedeutenden Geldvertheilungen an renden Ceremonie. Der Vandalism der Revolution hatte die Wohlthätigkeitsanstalten Nancys. Die dort rubenden

wie S. Denys Königsgruft, so auch die Herzogsgråber zu Leichen waren: Herzog Carl II. und seine Gemahlinn Nancy entweiht, zerstreut, erstört. So rührend es Margarethe von Bayern, Marie von Bourbon war, daß Unser kaiserlicher Herr den beyspiellosen Kampf Gemahlinn Johannes II., Herzog Anton und Renate der Weltbefreyung, nachdem er zwey Mahl als Sieger in von Bourbon, Herzog Franz I. und Christine von Paris gewesen; (im, October 1815) durch eine Wallfahrt Dänemark, Carl H. und Claude de France, Herzog nach der Habsburg beschloß, die seit Fridrich IV. kein Heinrich und Margarethe Gonzaga, mehrere junge Prins Habsburger mehr gesehen und von welcher der hohe Ahn zen und Prinzessinnen, Herzog Franz II. und seine Ges Rudolph, gleichfalls zur Wiederherstellung des Friedens und mahlinn, Christine Altgräfinn von Salm, Her, Rechtes ausgegangen war, eben so wird die fromme Sorg og Niklas Franz und Claudia, Carl V., der Befreyer falt im Gedächtnisse der spätesten Nachwelt leben, die der Wiens und Wiedereroberer Ungarns, Leos erhabene Monarch allüberall den irdischen Überresten seiner pold 1. (Vater Kaisers Franz und Großvater Josephs II. großen Ahnen gewidmet bat: - so den Kaifergras und Leopolds II.,) feine Gemahlinn Elisabeth von. Orleans, bern zu Speyer, die mehr als einmahl die zügellose Dorothee von Lothringen, vermählte Herzoginn von Brauns Wuth der französischen Soldatefka erfuhren, so den schweig, der Cardinal von Lothringen 20. 26. Unter Habsburgischen Mausoleen zu St. Blasien auf dem vielen rührenden Rückerinnerungen der Lothringer an ihre Schwarzwalde (nun zu St. P ́auf im Kärnthnerischen La, alten, eingebornen, vielgeliebten Herrn, ist auch der Abs vantthale) jenen zu Seckau und zu Neuberg in Steyers schiedsbrief Herzogs Car! V., als ihn im Begriff, neuer. mark, zu Gamming unter der Enns und eben so jest dings in Ungarn den Oberbefehl zu führen, zu Innsbruc zu Nancy, den Gräbern seiner väterlichen Altvordern der Tod übereilte an feinen Schwager Leopolden I.: der Herzoge von Lothringen und Bar, Könige Jerusalems: Sacrée Majesté! Je serais parti d'Insbrouc, pour einer Dynastie gleich ausgezeichnet durch den seltsamsten aller recevoir vos ordres, mais un plus grand maitre Schicksalswechsel, wie durch viele rubmbekrönte Helden m'appelle, et je pars pour aller lui rendre compte und durch eine lange Reihe edler Väter ihres Volkes, bas d'une vie, que je vous ai consacrée. bis auf diese Stunde ihrer, in heißer Liebe gedenkt.

[ocr errors]

-

-

Je supplie trés-humblement Votre Majesté de Ihre Majestäten der Kaiser von Österreich Franz 1. und ressouvenir d'une femme, qui lui touche d'assez Carl X. König von Frankreich und Navarra hatten zu Ul. prés, d'enfants sans biens et de sujets dans l'oplerhöchstdero Commiffären bey dieser Feyerlichkeit ernannt, pression.' den G. d. E. und gewesenen Bothschafter in Paris, Bas

Wir können uns nicht enthalten, dieses Muster des

tapfersten Ritters, des zärtlichsken Liebhabers, des gelehrs Dieser Carl_ift Wiens wahrer Retter und testen und gütigsten Fürsten, an dem Wir nichts zu tadeln Befreyer, wenn auch seine übergroße Bescheidenheit, wissen, als daß er nicht den mächtigsten Thron der Erde dem Sobiesky, dem glücklichen Nebenbuhler um Pohgeziert, den Lesern dieser Blätter noch einmahl vorzuführen lens Krone, auch diesen herrlichen Lorberzweig willig über. mit den Worten Hormayrs in seiner Geschichte ließ. Somit war es nur gerechte Vergeltung, Wiens. (XII. 158.) daß das Schicksal 53 Jahre nach der Belagerung und Bes

„Fünf Jahre vor dem glorreichen Entsaß des auf's freyung, in eben diesem Wien, dem Enkel Carls, Franz, Äußerste bedrängten Wien, hatte Carl sich vermählt mit die Hand der leßten Habsburgerinn Theresia und 9 des Kaisers liebenswürdiger und gelehrter Schwester Eleos Jahre später auch die Kaiserkrone gab und durch den, aus nore, die er von der Wiege an gekannt und geliebt und der gemeinsamen Stammwurzel der alten Herzoge des El. nachdem sie, fast noch ein Kind, drey Jahre als Gemah, saßes entsproffenen Zweig von Lothringen, jenen von linn des siechen und lebensmüden Pohlenkönigs, Michael Habsburg erfrischt und erneuert hat.”

[merged small][ocr errors]

erhalten hatte. Ludwig XIV. ließ ihn nie zu dem Ber.

fig feines väterlichen Herzogthums. — Carl jog es vor, An Herrn Anschüß k. t. Hoffchauspieler in
ein Fürst und Flüchtling in Wien zu seyn, als ein
Wien.
Basall und Höfling in Versailles, troß der ihm
jugesicherten Nachfolge im Erlöschungsfalle der Bourbons. Als Entschuldigung wegen der Unvollständigkeit des nachfolgen.

- Nach des Pohlenkönigs Michael Tod dachte Eleonore,
dieses Königs Witwe, mit ihren zahlreichen Freunden, ihn
auf jenen Wahlthron zu sehen. Aber Ludwig der ihn wie
fein böser Stern überall verfolgte, gab durch vieles Gold
den Ausschlag für Johann Sobiesky. -Geistliche Pfrün.
den waren des jungen Prinzen einziges Glückeslos gewe.
fen; aber er griff nach dem Degen und focht in Ungarn
und am Rhein, in des Kaisers Heer. Der ertheilte ihm (da
vor Kurzem die abgetheilte Linie des Erzhauses, die dort
geherrscht, höchft unvermuthet erloschen,) die Statthalters
schaft Tyrols. Eine Waise ohne Land und eben so
gänzlich ein Zögling und Schüßling des Kaiserhauses, wie
sein Enkel Franz, der großen Theresia Gemahl, harte
Carl in früher Jugend die lehrreichste aller Schulen durch.
gemacht, die Schule der Einsamkeit und des Une
glücks. Die Wissenschaften zumahl die Geschichte
waren sein und Eleonorens einziges Vergnügen. Von
dem Historiographen Beauveau erzogen, hielt Carl jeden
Tag für verloren, den er nicht in später Nacht mit Lesung
eines der ewigen Alten beschlossen. Mit acht französischer
Lebhaftigkeit, paarte er deutsche Gründlichkeit und Umsicht.
Planvoll und scharfsinnig im ganzen Leben, bewährte er
sich in der Gefahr unerschröcken, in Noth und Drangsal
unermüdbar und was er in seiner Lage am meisten bedurfs
te, er war von edler Ruhe, von starkınüthiger Geduld, von
versöhnendem und zusammenhaltendem Geis
ste, bey unwürdigen Hindernissen, inmitten des widerli
en Getriebes niedriger Leidenschaften, voll edler Selbst.
Den Sohn des Lagers
verläugnung und Biegsamkeit.
sierte gleichwohl die feine Sitte des Hofes.

[ocr errors]

[ocr errors]

den scenischen Bildes: Anschüß als König, Lear,
Du kennst das Bild, das Tintorettos Gluthen,
Im eühnsten Traum halb zürnend hingehaucht,
Das Weltgericht, auf dem die Erde raucht,
und Fehl und Schuld voll schwerer Sühne bluten. *)
Der Pinsel wüthrich wälzt der Farben Fluthen,
Von seinem Geißte deutsam eingeschlaucht,'
In Hast hervor und grausig strafend taucht
Die Hand er ein, die Sünde zu entmuthen.
Doch zu der feuchten Moberluft, der Grüfte,
Gab freundlich er des Himmels rof'ge Düfte,
Auf daß der Friede bey den Schrecken sey,
So thats auch Du bey Deinem Kontrefey.
Könnt' ich Dein Spiel in einen Ring verengen!
Doch nein, es würd' den schwachen Rahmen sprengen.

Die Lebenslust, die sich auf Rofen bettet,
Obschon der Winter vor der Thür ihr steht;
Der schwarze Wunsch der zürnend rückwärts geht,
Den eitlen Traum an dorn'ge Hecken kettet.

i

Der Irrthum, so der Hoheit Glanz verwettet,
In stürm'scher Nacht sich um den Wahnsinn dreht,
Die Hülfe von den höll'schen Geistern fleht, *
In des verstoß'nen Kindes Arm sich rettet.

*) Tintoretto's jüngstes Gericht in der Kirche der Madonna dell' Orto zu Venedig befindlich, gehört froß aller dagegen erhobenen Ausstellungen, zu den Meisterwerken der vene tianischen Schule. Tintoretto, der sich durch die Kühnheit seiner Zeichnungen den Nahmen des Pinselmüthrichs (Furioso del Penello) erwarb, entwickelte in dem jüngsten Ges richte unter andern auch seine Größe im Chiaroscuro. "

« PredošláPokračovať »