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aufbehaltene Urkunden unseres Landes. Hier fertigte dieser Niclas, Landeshauptmann des Königreichs Böhmen (1501) und ein heldenmüthiger Verfechter des Kelchs, *) mehrere Urkunden aus, durch die er als Erbherr von Opoczno dem gleichnamigen Städtchen mehrere Privilegien und Frey. heitsbriefe ertheilte, so wie er 11 Jahre darauf eben dem Städtchen einen Freybrief zur Errichtung eines Hospitals

Schon im 14. Jahrhunderte blühte dieses Rittergeschlecht zulommen ließ. Hier ward ihm ein schmerzlicher Augen in unserm Lande, wie es die Ernestinischen Stiftungsbü. blick, als er (1506) seine Gemahlinn in ehelicher Untreue cher erweisen, und wich an Reichthum und Macht kaum mit seinem Edelknappen Zdenek ergriff. Der schwer beleis einem andern. *) Seine Angehörigen gingen alle Grade digte Gatte entbrannte vor Wuth, und rächte diese Unthat des Adels bis zum Grafenthume durch. Von den Waffen, auf eine schreckliche Weise. Dem Ehebrecher Zdenek ließ er trägern und Edelknappen, (Clienten) im 14. Jahrhun, den Kopf abschlagen, ein altes Weib, welches die Kupple. derte wurden sie im Anfange des nächstfolgenden Ritter, rinn war, verbrennen, seine untreue Gemahlinn aber verund blieben es bis zum Jahre 1562, in welchem Wilhelm I. hungern. **) Hier wurden von ihm die vier Prager Artis von Trezka in den Freyberrnstand erhoben wurde, und end. kel, oder die sogenannten Compactaten, für deren Erwir lich Johann Rudolph v. Trczka und sein Sohn Erdmann, kung so viel kostbares böhmisches Blut floß, nachdem sio der zu Eger zugleich mit dem Fürsten von Friedland von in dem am 2. Jänner 1434 zu Prag abgehaltenen Landtage Mörders Hand fiel, im Anfange des 17. Jahrhunderts der Stände abgelesen, und dem Geschlechte der Trczka zle den Grafentitel erhielten. Das Stammhaus dieses Rits Bewahrung übergeben worden, verschlossen gebal. fergeschlechts ist das unter dem Dorfe Chlum auf der Herrs ten. ***) Diesem Niclas dem jüngeren kamen an Macht schaft Hareniowes im Königgräßer Kreise liegende Dorf und Reichthum von Böhmens Udel wenige gleich. Letterer Lipa, und mit den Herrn Salawa von Lipa gemein. erhellet daraus, daß er selbst das Fürstenthum Troppau Beyde führten einerley Wappen, nur daß bey dem Trcz. kaufte, und damit dem Könige Wladislaw ein Geschenk kisßen aus den Türkenkriegen die Fahnen an den Buffels. machte. ****) Eben so hat er durch den Ankauf mehrerer Hörnern zugekommen. großen Herrschaften seine Patrimonialgüter ungemein ver

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A. Niclas Trczka der jüngere von Lipa.

Der erste Besizer von Welisch aus diesem edlen Ges schlechte ist Niclas der jüngere von Lipa. Die ehemahls prächtige Burgveste von Welisch war sein Lieblingssię; von seinem öftern dortigen Aufenthalte zeugen noch mehrere *) Beym Jahre 1387 und 96 in besagten Stiftungsbüchern, wo eines Haßel Trczka von Lipa erwähnt wird, lib. XII. H. 14. macht Balbin die Bemerkung: „Es sey dieß in dies Jen Büchern die erste Nachricht vom Trezkischen Geschlechte."

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mehrt, die beym Paprocky und Bienenberg nahmentlich seinen historischen Mistellen *) von einem gewissen Udel angeführt sind. Niclas starb im Jahre 1516 am 3. April, seiner Zeit so freymüthig äußert: „Heut zu Tage, fagt er, an welchem Tage auch der König Wladislaw mit Tode ab: thut es das Geld, was nur Heldensinn und Tugend thun ging, bey dem er in besonderen Gnaden gestanden. — Auf sollten. Auch mitten durch die Satelliten bahnt sich das ihn folgte im Besige von Welisch sein Vetter, Johann Gold den Weg, weswegen es auch einen Adel gibt, der Teczka der jüngere von Lipa. der goldene heißet, und zu unsern Zeiten, leider! nur zu gebräuchlich ist."

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sehr

B. Johann Trezka der jüngere von Lipa. Der Reichthum dieses Freyberrn wurde durch seine Liebe und Milde gegen die Unterthanen, - felbft in Vermählung mit Barbara, Freyinn von Biberstein, noch unserm humanen Zeitalter immer noch ein großes Bedürfniß bedeutend vermehrt. Sie war des reichen Hieronymus, an manchem Gebiether ist ein schöner, sprechender Zug in dem Charaktergemäßlde fast aller Sproffen des ritterli. Freyherrn von Biberstein, Grundherrn auf Friedland, Reis chenberg 2c. und der Ursula, Herzogs Carl von Münster. Gen Trezkischen Stammes, hierin thaten sie es so mancher adelichen, auch sehr reichen Familie auf die edelmüthigte Mitgift mitgebracht hat. — berg und Öls Tochter, die ihrem Gemahl eine sehr reiche Es gereicht aber unserm Wils Weise zuvor. Von ihnen sagt Balbin in seinem Gitschiner helm von Trczka zur Ehre, daß er seinen Reichthum auch Manuscripte: „Qui cum mitissime suis imperarent, magnis immunitatibus ac Privilegiis exornavere Gi- edlen und frommen Zwecken gewidmet. So ward durch feine fromme Munifizenz die nunmehrige Schloß und czinium." Pag. 28. Wenn sich noch mehrere Dent. mähler jener Pracht und jenes Glanzes, womit das febr Pfarrkirche zu Opoczno erbaut, gehörig verziert, und oben auf dem Altar sein und seiner Gemahlinn Wappen gesetzt. reiche Geschlecht der Trezka gelebt, in unserm Böhmen fins den: so gibt es auch noch Denkmähler jenes schönern Wohl in einer unfruchtbaren Ehe, und dieß war Ursache, daß er Wegen seiner öftern Kränklichkeit lebte dieser Freyherr wollens, womit fie alle jene, über die sie einstens gebothén, zu beglücken sich edel bemühten. An die Gallerie bier schon in seinem 34. Lebensjahre (1566) noch drey Jahre fer milden Gebiether schließt sich auch Johann Trezka der vor seinem Tode, feinen legten Willen aufgefeßt hat. Aus diesem ist die große Anzahl seiner Güter ersichtlich. Bienens jüngere mit allem Recht an. Er hat sein Augenmerk vors nehmlich auf das ihm unterthänige Städtchen Dobrushka berg führt die vielen Legate, die er feinen Unverwandten gerichtet, und damit es mehr empor káme, ihm mehrere und Freunden vermacht hatte, nahmentlich an. **) Seine Vettern, die Ritter und Brüder Buccan, Ferdinand, Jadankenswerthe Privilegien (vom Jahre 1540, 42, 45) roslaw, Zdenek und Niclas Trezka von Lipa, erbten von ertheilt. Er starb im Jahre 1550 dem Montag nach ihm die Herrschaften Welisch, Kumburg und Paka, auf dem Sonntage Oculi, und wurde zu Dobruschka, dem er denen in Sterbfällen einer nach dem andern in der hier ans lebend so viele Wohlthaten erwiesen hatte, beerdigt. geführten Ordnung als Besißer nachfolgen folite. Endlich starb dieser Edelmann im 37. Jahre seines Lebens (am 22. Sein Erbe und Nachfolger auf der Herrschaft Welisch October 1569) wurde in der von ihm neu errichteten Fa. Opoczno und anderen ihm zugehörigen Güter war Wilhelm miliengruft zu Opoczno in einem zinnernen Sarge benges Trezka von Lipa, wie es eine vom Jahre 1558 vorhandene seßt, und ihm zum Andenken, ein schönes, weißmarmors Urkunde ausweiset. Ob dieser Wilhelm des gleich genannten nes Leichengerüßte errichtet. ***)

C. Wilhelm Trezka von Lipa.

die

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*) Decas II., lib. I. Hodie nummus agit non solius virtutis, sed etiam nobilitate opus; aurum etiam per medios ire satellios audet; unde nummaria nobilitas, saeculis nostris nimium usitata,"

**) Man sehe dessen 2. Theil der böhmischen Alterthümer.. ***) Schaller in der Topographie des Bidschower Kreises S. 67, verwechselte diesen Wilhelm von Trczka mit jenem berühmten Helden gleiches Nahmens, der des Jaroslaw Trezka, Herrn auf Ledecz, Opoczna und Frimburg Sohn war, und gegen die Türken so tapfer gefochten. Dieser Wilhelm war nicht Grundherr von Welisch, sondern lebte in dieser Burg bey seinen Anverwandten Johann Rudolph von Trezka, dem diese Herrschaft gehörte, Er starb fast 30

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D. Burian Trezka yon Sipa. Standes ungemein ziert, und ohne der er, mag fein Bufolge des oberwähnten Testaments Wilhelms von Stamm noch so erhaben seyn, einem entlaubten, verdorrs Zrezka folgte unmittelbar nach ihm im Besite von Welisch ten Zweige gleich sieht. Burian von Trczka lebte bis fein Better Burian Trejka, welcher des böhmischen Königs zum Jahre 1591, und hatte sich zwey Wahl vermählt. Rath, und böhmischer königlicher Unterkämmerer war. Seine erste Gemahlinn war Katharina von Guttenstein, Seine Mutter war, wie Weleslawin aussagt, die Frau mit der er Johann Rudolph und Margareth, (hierauf an Margareth geborene Schellenberg und auf Kost, die laut Wenzel Berka von Duba verehlicht) gezeugt hat. Mathäus des Paprocky den Johann Trejka von Lipa zum Gemahl Molosinus verfertigte (1576) zu ihrer Verlobung das Hoch. hatte. *) Burian diente lange Jahre treu und redlich dem zeitsgedicht. Die zweyte Gemahlinn Mariane von Wans Staate, und war ein milder Gebiether seiner Unterthanen. czura gebar ihm Marmilianen von Lipa, Pana mraz So ertheilte er seinem Marktflecken Swietla im Czaslauer wuw prawe panskych - wie von ihm Paprocky bezeuget. Kreise herrliche Vorrechte, die ihm König Ferdinand I. im Nach Burianen sollte die Herrschaft Welisch sein Bru Jahre 1560 bestättiget hat. **) Er war aber auch ein gros der Ferdinand und dann Jaroslav u. f. w., zufolge des her Schäßer der Wissenschaften, und ein wahrer Macen oben angeführten Wilhelminischen Testaments, erben; aber der Gelehrten, welcher Verdienste wegen er im Jahre 1586 Burian überlebte alle Anwärter, da Ferdinand Trezka von mit seiner ganzen Nachkommenschaft in den Freyherrnstand Lipa und auf Selau (Zeliw) im Jahre 1575, und, Jarosz erhoben wurde. Fern war von ihm die eben nicht sehr adelns law Herr auf Opoczno und Frimburg (1588) verstarb. de Sitte vieler Adelichen, die, wie unser alte Nicolaus E. Johann Rudolph Trezka von Lipa.

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von Kamenet aussagt: „Nobilitatis scilicet hoc decus Auf Welisch folgte also nach ihm unmittelbar sein alte gloriantur isti, non esse Philosophum.” Die Gelehrs ster Sohn Johann Rudolph Freyherr von Lipa, S. königl. ten Böhmens beeiferten sich auch, ihm ihre Geistesproducte Majestät Rath und Kämmerer, der, wie es ein zinnerner zu widmen; seine Liebe zu den Wissenschaften, und die Laufbrunn in der Slatiner Pfarrkirche auf der Welischer ihren Pflegern geleistete Unterstüßung forderte von ihnen Herrschaft erweiset, diese schon im Jahre 1593 im Besīķ diesen Tribut der Erkenntlichkeit und Verehrung. Ein Das hatte. *) Sieben Jahre früher ward er sammt seinen Ger vid Crinitus von Hlawaczaw, sonst Kucera genannt, hat brüdern Burian und Marmilian in den Freyherrnstand ere Burians edlem Nahmen sein Buch von dem Ursprunge der hoben, und vermählte sich mit Maria Magdalena Baroneß vornehmeren Städte in Böhmen geweiht. (1575) Ihm von Lobkowicz, einer Tochter Ladislaws Popel von Lobko widmete Sebastian Fauknar von Faukenstein sein Titulars wicz, Kammerpräsidenten, und Magdalena Gráfinn von buch vom Jahre 1589. Ihm weihte Helikoniades von He: Salm, zu deren Vermählung der M. Peter Codicill von likonics sein Werk von den vornehmsten Thaten Kaiser Tulechow, der Prager hohen Schule beständiger Rektor, Carls IV. (1584.) ***) Wenn es wahr ist, daß, wie das Hochzeitsgedicht verfaßt hat.

unser unvergeßliche Prochazka aussagt, die Unwissenden nie Als ein treuer Anhänger des böhmischen regierenden weniger Aufwand machten, als in Anschaffung der Büs Hauses genoß er beym Könige Rudolph viel Liebe, der ihn cher ****) so liegt schon hierin ein gutes Präjudiz für im Jahre 1597 zu dem in Prag prachtvoll veranstalteten die Bildung unsers Edlen, die gewiß jeden Mann hohen Turnierspiel einlud, in welchem Rudolph von Trezka durch Jahre später als obbesagter Wilhelm, sein Anverwandter. seine ritterliche Haltung den größten Beyfall davon trug. **) Hätte Schaller in Bienenbergs böhm. Alterthüm. auf de. ren 2. Theil S. 187 er sich in seiner Topographie beruft, vier Blätter weiter gelesen, so hätte er seinen Frrthum wahrnehmen müssen.

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hemia restitutoribus. „Imperiti in nulla re minus, quam in libris comparandis sumptus faciunt."

*) Die Aufschrift lautet: „Tato krztitedlnice vdelana do ko. stela Welikych Slatin na grunto wysoce vrozeného Pana Pana Jana Rudolfa Trezky z Lipa a na Welissi a Kum. burce, za prawce cyrkewnjho kneze Girika Zabilianskeho Horsteho. Leta Pami 1593.

Im Kopidlner Stadtarchiv wird seiner beym Jahre 1595 Erwähnung gemacht, wo er beym dortigen Erimi. nalgerichte einen Räuber von der Herrschaft Welisch hin. richten ließ.

**) Balbini Epitome pag. 609. Plausum et amplissima praemia retulerunt a Caesare."

Eilf Jahre darauf zog eben dieser König unfern Rudolph Vertrauen, zu ihnen verfügten sie sich öfters, sprachen tief nebst dem Siegmund Smirzicky zu seinem Hofstaate nach betrübt über die Leiden ihres Erils und beriethen sich, wie Prag, und machte sie, obwohl beyde Utraquisten waren, fie wieder zum Besize ihrer Kirchen und ihrer Häuser gee zu Kämmerern, wovon der Anonymus in seinem Diarium langen könnten.

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in Dobners Monumenten S. 307 erinnert, daß es zuvor Ein anderer schöner Zug im Charakter Johann Ru-
unerhört war.
dolphs von Trczka war seine große Güte und Milde gegen
Diesen Freyherrn, an dem man viele Züge eines ed. feine Unterthanens hiervon zeugt die Anecdote von seiner
len Charakters gewahrt, zeichnete gleichfalls die schöne Eigen Gemahlinn Magdalena (von den Unterthanen ihrer zorni
schaft aus, daß er die Künste und Wissenschaften schäßte und gen und lieblosen Gemüthsart wegen allgemein Manda gee
liebte, und deshalb Männer, die hierin etwas geleistet ha, nannt) *) die man in Bienenbergs böhmischen Alterthümern
ben, auch gerne alle Unterstügung gewährte. Dieß ehrende (2. Stück S. 197) nachlesen kann; es zeugen dieß aber
Zeugniß gist ihm Blasius Barowsky von Borowa, Pfars auch mehrere ihm gespendete Privilegien und Wohlthaten
rer zu Holohlaw, der ihm auch den ersten Theil seiner Lei- von denen jene, die er den Kopidlner Bürgern, als ihr.
chenpredigten, die zu Königgräß gedruckt wurden, gewid. Grundherr 1616 ertheilt hatte, vornehmlich dankenswerth
met. Die Anhänglichkeit Rudolphs von Trezka an seinen sind. **) - Durch die allgemeine Hochachtung, die er sich
Regenten, und seine redliche Sinnesart waren auch Ursache hierdurch in unserm Böhmen erworben, geschah es denn
daß, als im Jahre 1619 die böhmischen Unruhen ausbra, auch, daß er der erste aus seinem Stamme von dem Könige
chen, und der größte Theil der böhmischen Großen Friedri. Böhmens in den Grafenstand erhoben wurde, unter wel
chen Churfürsten von der Pfalz zu ihrem Könige wählte, chem Titel er in Balbins genealogischen Tabellen erscheint.
er sammt seinen zwey Söhnen dem Könige Ferdinand 11. Der gründliche und kritische Bienenberg macht zwar hier.
getreu verblieb, wie es Balbin von ihm ausdrücklich bezeus von keine Erwähnung, und benennt ihn immer nur als·
get. *) — Obwohl er um diese Zeit noch ein Ultraquist war, Freyherrn. Da aber der besagte Historiker Rudolphen Trezka
so war doch seine Denkungsart hierin gemäßigt, und er persönlich kannte, läßt sich wohl an dieser seiner Aussage
schenkte selbst den Jesuiten (1627) zu Kuttenberg sein vernünftiger Weise nicht zweifeln. ***)
Haus, um ein Collegium daselbst erbauen zu können; **)

Unter Johann Rudolph lebte mit auf dem Schloß
so wie auch sein Sohn Erdmann mit seinem im Czaslauer Welish sein Geschwisterkind Wilhelm, dessen wir schon oben
Kreife gelegene Gut Kuchel diesen Ordensmännern (1628) erwähnten, und den Schaller mit jenem Wilhelm von Trezka,
ein Geschenk gemacht hat. -
Dynasten von Welisch verwechselt hat, der schon 1569 vers.

Für diese Denkungsart Johann Rudolphs findet sich starb. Dieser Wilhelm der jüngere war Jaroslaws Sohn, noch aus frühern Jahren ein schönes Beleg, das uns Pe. und sammt seinem Bruder Christoph Jaroslaw ungetheile scina in seinem Phosphorus septicornis Pag. 359 und ter Erbherr der Herrschaft Opoczno und Smircziz. ****) 363 aufbewahrt hat, in welchem es lautet: „Das Prager Da er sich außer der Kriegszeit meistens zu Welisch aufhielt, Domcapital babe sowohl zu ihm, als dem Grafen Joachim und ein großer Held und edelmüthiger Krieger zu seiner von Slik (1620) seine Zuflucht genommen, und ihm ges Zeit war, verdient er wohl in dieser Gallerie seiner Ahnen, gen die Räubereyen, die die Calviner zu Zeiten des Win. als Welischer Dynasten, auch ein Ehrenpläßchen. terkönigs an der Metropolitankirche verübten, ihre Hülfe angedeihen zu lassen, denn beyde, obwohl Utraquisten,

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Wilhelms Hang zum Kriegswesen war Ursache, daß

waren dem Calvinismus sehr abbold, und verabscheuten fo er aus dem Schloß Welisch seinem Geschwister Rudolph wie die Katholiken, alles das Unwesen, was sich besagte *) Vulgus compendia quaerit, sagt Horaz, was vorzüglich Heterodoxen gegen die Metropolitankirche erlaubten." ***)

Zu Johann Rudolph von Trezka, wie auch zu Wilhelm von
Lobkowicz hegten die Metropolitancapitularen das größte

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von Böhmen gilt.
**) Diese wird der Verfasser dieser Skizze an einem andern
Orte zur öffentlichen Kenntniß bringen.

***) Quem jam descrepitam puer novi,"

"

sagt er von ihm
in seiner Abhandlung vom Turniern im 12. Hefte der Mas
terialien zur Statistik von Böhmen.
****) Qui sine prole decederent, fagt in einer Stelle
Balbin bona sua fratribus aut fratrum filiis relinguant.
Ejusmodi haereditates vocabantur indivisae, et fratres in-
divisi (nedilni bratri.) -

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gehörig, eine unbezwingliche Veste gemacht hat, wie wir die ihn und seine wackern böhmischen Truppen schändlich vers gleich Eingangs erinnert haben. *) Von hier zog er jedes riethen. Wider alles Abmahnen und Bitten, und ungeach mahl gegen den Feind, so oft es die Ehre und das Wohl tet der Bestrafung der ersten Verführer, haben sie dem des Vaterlandes geboth. Sein Heldenmuth und seine Treue Feinde unter der Bedingung, ihnen einen freyen Abzug zu gegen seinen Monarchen waren dem Könige Rudolph II. gestatten, die Thore geöffnet. Nur auf eine verråtherische zu sehr bekannt, als daß er in dem vom neuen losbrechen. Weise wurden also die Türken der Stadt und der Beste den Kriege auf seinen Arm nicht hätte zählen sollen, wo. habhaft. Wilhelm von Trezka nebst Kinsky und Thurn und mit Mehmed III. fein Königreich Ungarn überzog, und, noch andern Befehlshabern hat man gefeffelt nach Belgrad ein grausamer Wüthrich, alles bis zu den Thoren Wiens in Verwahrung gebracht. Die gemeinen Soldaten würden zu verwüsten feyerlich schwor. Der Kampf begann (1596) zwar entlassen, aber von den Türken und Tartarn einge= bey der Beste Hatwan in Ungarn. Die starken Festungs, hohlt und niedergefäbelt. Trczka litt sehr viel in der Gefan. werke und der hartnäckige Widerstand der Türken verzöger- genschaft, als gegen den sich selbst der Kerkermeister wider seis ten die Eroberung. Durch Gewalt und einen heftigen Sturm ne Verhaltungsbefehle viele Unbilden erlaubt hat. Wie acht meinte Wilhelm von Trezka, müsse sie gelingen. Dieser Tage seiner schweren Haft verflossen waren, schrieb er im begann sofort, und Wilhelm mit seinen 1000 böhmischen Monathe Jänner 1597 an das kaiserl. Heer: „Ich leide so Kriegern war der erste, der die Mauern erstieg und sie viel, daß ich kaum das Leben mehr zu ertragen vermag, auch behauptete. Über diesen Heldenmuth erstaunte das in welchem gränzenlosen Elende der Wenzel Kinsky von ganze christliche Heer, und Wilhelmen laut preisend, und Wehinicz und Hauptmann Haldschuch mit mir schmachten.” durch sein edles Beyspiel befeuert, folgten ihm nach, wor. „Die Tugend hat aber, fagt das Sprichwort, eine so auf es unter den Türken eine so große Niederlage anrich große Macht, daß sie selbst beym Barbaren Verehrung ge= tete, daß gegen 3000 derselben sammt ihrem Befehlshaber gen sich einflößt." Dieß war auch bey Wilhelmen der Fall. Arslan unter dem Schwerdte fielen, da hingegen der Vers Der Bassa von Belgrad achtete diesen Helden so hoch, daß lust der Christen nur 800 betrugen. **) als ihm das lieblose Benehmen des Kerkermeisters gegen

Der türkische Sultan jog mittlerweile mit 200,000 denselben kund wurde, er ihn alsogleich sehr hart bestrafte. nach Belgrad, ganz entschloffen, sich die Stadt und Veste - Dieses edlen Kriegers kränklicher Zustand, sein Unmuth Erlau, die in den Händen der Christen waren, zu unters über die Empörung der Besagung zu Erlau, und die Leir. jochen. Zur Verstärkung ihrer Befaßung warf sich Wilhelm den seiner Gefangenschaft haben ihm sein Leben verkürzt. mit seiner böhmischen Truppe hinein, und eine Anzahl deut. Doch ehe er dieses beschloß, ward ihm noch die Freude zu sher Soldaten und 300 Wallonen wurden gleichfalls dahin Theil, zu sehen, wie sein König Rudolph II. seine hohen beordert. Der Kleinmuth der Legtern, durch die große Verdienste zu würdigen wisse.

Übermacht der Türken geschreckt, dachte schon nach dreywő, In eben diesem Kriege opferte auch sein jüngerer Brus chentlichem Widerstande an die Übergabe der Veste. So wie der Jaroslaw fürs Vaterland sein Leben. Er wohnte der Wilhelm von Trezka, der vom groben Geschüß sehr vers Belagerung Belgrads bey, wo ihn in einem wüthenden wundet darniederlag, dieß hörte, ließ er sich auf seinem Kampfe eine Kugel todt hingestreckt hat. Bette vor die Besagung bintragen, und knieend beschwor Ihr Geschwister Johann Rudolph von Trezka war aus er sie bey Allem, was dem Menschen nur heilig seyn kann, seinem Geschlechte der lehte Besiger der Herrschaft Welisch. ihrem Landesfürsten die schuldige Treue zu halten, und den Sein Sohn Adam Erdmann, nachmahliger Graf Trezka falschen Versprechnissen der Feinde nicht zu trauen. Sollte von Lipa, General der Cavallerie und Oberster eines Res aber diese seine Ermahnung von ihnen unbeachtet verhallen, giments zu Roß, nahm, wie bekannt, den 15. Februar bath er sie, ihn hier zu tödten; um nicht Augenzeuge ihrer 1634 zu Eger mit Wallenstein ein tragisches Ende. Die eine Schande zu seyn. von seinen Töchtern, Elisabeth Magdalena, wurde an Wil. Der edle Held sprach aber zu feigen, ehrlosen Seelen belm Grafen Kinsky von Fettou vermählt, der gleichfalls

* Eben dieser Historiker erinnert in Miscellan. lib. I. pag. 131: „In cujus vivanii medio fortissima arx quondam ste

tit, Weliss nomine, a Wilhelmo Trezka, magno et felici in Turcicis bellis duce, operibus communita,"

an eben dem Tage eines gewaltthätigen Todes zu Eger vers start. Eine andere Tochter war mit dem berüchtigten Grafen Mathias Heinrich von Thurn, der während der protestantie schen Unruhen in Böhmen die landesständischen Truppen ber

** Idem in Epitome pag. 608. Pubitschka lib. cit. 6. Theil fehligte, verlobt. Thurn war ein Kriegsgefährte Wilhelms

Seite 331.

von Trczka, mit dem er, wie wir oben gesehen, einen Feld

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