Obrázky na stránke
PDF
ePub

- jug gegen die Türken gemacht, und mit ihm auch von diesen kann hier nur von jenen architectonischen Prachtstücken die Nede legtern gefangen und gefesselt nach Belgrad in die Vers seyn, welche so sehr die Bewunderung der Reisenden in andern wahrung abgeführt worden. Durch Wilhelmen machte er Ländern, nahmentlich in Italien, Frankreich, Spanien 2c., ja mit seiner edlen Familie Bekanntschaft, die endlich eine felbst in dem so nahen Wien auf sich ziehen. Dem Geschmack, der Verlobung mit einer Tochter Johann Rudolphs zur Folge Kunstliebe, der Religiosität und dem Unternehmungsgeiste des gehabt. Zur Mitgift erhielt seine Braut die Herrschaft Wer es vorbehalten zu seyn, diefem so fühlbaren Mangel in Ungarn Fürst Primas von Ungarn Alexander Rudnay, scheint lisch, von der man nur die zwey Dörfer Witinowes und durch eine, im edeln, erhabenen und umfangreichen Styl zu Niemiczawes jest zur Kammeral-Administrations-Herrschaft erbauende Kirche zu begegnen. Wir wollen hier unsere Leser Miliczowes gehörig, getrennt hat. *) Diese Mitgift hat dem zuvörderst mit der Beschaffenheit der Kirche nach ihrer Vollen. Grafen von Thurn erst nach vollbrachter Vermählung heim: dung, und dann mit dem, was bereits bis heutigen Tages fallen sollen; diese kam aber nicht zu Stande, indem seine geschehen ist, bekannt machen. Der Hauptplan wurde von dem, vor drey Jahren verstorbenen, rühmlich bekannten Archi. plößlich erkrankte Braut vor selber verschied. Thurn beeilte tecten, Herrn Paul v. Kühnel entworfen, und von Sr. Durchsich nun, die Herrschaft Welisch auf seinen Nahmen in die laucht, dem Fürst. Primas, unter vielen andern Plänen ange. Landtafel eintragen zu lassen, die er auch seit dem Anfange nommen. Der Graner Festungsberg ward zu dem Bo. des 17. Jahrhunderts zum Besige erhielt. **)

(Die Fortseßung folgt.)

Der Graner Do m.

[ocr errors]

den bestimmt, auf welchem diese Prachtgebäude, nahmentlich die mächtig große, hohe Kuppelkirche, versehen mit zwen Safri. steyen, zwey Capellen, einem Propiläum und zwey Thürmen ; dann, rückwärts an beyden Seiten, mit Residenzgebäuden vrans gen wird. Unten zur Hälfte des Berges, wird eine Kirchenstadt,

Zu den großartigsten Werken neuester Baukunst, ist unstreis bestehend aus zwey Seminarien und 24 Domherrnhäusern von tig die im Entstehen begriffene Graner Domkirche in die erste 12 und 16 Klafter in der Breite und mit Höfen und Gärten Reihe zu sehen. Ungarn, so gesegnet dieses Land von der versehen, in einem Halbkreise um die Hauptauffahrt des Ber.. Natur bedacht wurde, hat im Gebiethe der Kunst, insonder, ges herum, der Kirche gegenüber, angebracht werden. Von der heit aber der Architectur weder aus dem Alterthum, noch Mitte dieses Domherruplakes wird sich die Auffahrt nach dem aus der Mitwelt etwas Erhebliches aufzuweisen. Wir wollen Kirchenplage, von zwey Obelisken aus erheben, welche in einer hier nicht die modernen, einfachen und höchst eleganten Wohn. Långe von 724 Fuß, bis auf eine Höhe von 57 Fuß steigt, und gebäude, durch welche besonders die Stadt Pesth in neuester theils mit einer Wasen - Böschung, theils mit einer Festungs. Zeit so bindige Belege von ihrem Geschmack, ihrer Wohlha. mauer und theils endlich mit Garten Anlagen versehen seyn benheit und ihrer Industrie ablegte, in Anschlag bringen; es wird. Unter dem hohen Theil dieser Auffahrt werden zwey große Keller angelegt. Die Länge der Kirche beträgt 335 Fuß, die

-

*) Unter diesem Johann Rudolph von Trezka war die Herrs Breite 150 Fuß, die Höhe von Außen 90 Fuß. Die Höhe der schaft Welisch, die, wie Eingangs erwähnt worden, nur Kupel, welche die Kirche in den ersten Rang ähnlicher Gebäude aus einem Markte und sieben Dörfern bestand, durch den

Ankauf mehrerer Ortschaften bedeutend vermehrt worden. stellt, ist 258 Fuß, der Durchmesser derselben 90 Fuß. Die Die mir unter dem Herrn von Trczka bekannten Ober. Länge des Sanctuarium 79 Fuß, die Breite 55 Fuß, die Höhe beamten auf Welisch und Kumburg sind folgende: Johann 82 Fuß; das Schiff der Kirche eben so; die Länge der Sakri. Gitezinsky von Bezmirsko Hauptmann auf Kumburg.

(153) Ritter Martin Zbynek von Letoffics Hauptmann steyen 86 Fuß, die Breite 30 Fuß, die Höhe 36 Fuß. Die zwey auf Welisch. (1572) Christoph Hochberg von Henners. Capellen im Schiffe der Kirche umfaffen ungefähr die Größe dorf (vom böhmischen Landmann Hubrik genannt.) Haupt einer kleinen Kirche oder sehr großen, einzelnen Capelle. Das mann auf Welisch und Kumburg (1599) dessen Stammvers Propiläum wird aue 24 Säulen von 4 Fuß 6 Zoll Durchmesser wandte später das angränzende Gut Samschin in Besiß hatten. und einem Fronton, die beyden Thürme aus einer Höhe von **) Diese Nachrichten sind aus dem schäßbaren Manufcript, 144 Fuß bestehen; die Residenzgebäude werden eine Länge von betitelt: „De vita rebusque gestis Alberti Wenceslai Euse- 606 Fuß und eine Höhe von 54 Fuß haben. Dieses imposante

bii Ducis Friedlandiae libri IV. Authore Wenceslao Adal

berto Czerwenka de Weznaw Decano Giczinensi," entlehnt Werk wurde im Jahre 1821 begonnen, 1822 geschah die feyer. welches Manuscript Herr Baron von Stenz in Bielohrad liche Grundsteinlegung, und die Arbeiten wurden, so weit es vorfand, und das auch jest in seinen Händen sich befindet. die Umstände erlaubten, seitdem eifrigst fortgeleßt, so daß es Es lautet darin: Occasione hac Turnius in Bohemiam

venit, desponsata sibi in matrimonium filiarum una Joan- schon der Mühe lohnt unsere Leser von dem bereits vollendes nis Rudolphi Trezka, Giczinensis urbis, et We- ten in Kenntniß zu sehen. lischensis, aliarumque plurium dynastiarum Dynasta. Die auf dem Berge ehedessen gestandene Kirche so wie die Welischensis ditio, ovulsis duobus pagis Witinowes et sich dort befundenen Mauern und der größte Theil der alten Niemiczowes, Turnio in dotem data est, qui non feriatus, max ditionem illam in Tabulas regni inscribi curavit, Gebäude sind rasirt; der Berg selbst ist um ungefähr 36 Fuß mortua ante matrimonium sponsa." Die Herrschaft ebener gemacht worden und hat dadurch am Umfang gewonnen. Kamburg verkaufte Rudolph von Trezka um die Zeit Eben so ist ein großer Theil des Berges bis auf seinen Fuß (1607) dem Sigmund Smirzicky von Smirzic um 84 000 Scock böhmischer Groschen. Siche Bienenbergs Alterth. abgetragen worden, um dadurch den erforderlichen Raum zum untera Plage zu erzielen Die Erdaushebung war wegen den

Theil 3.

3

[ocr errors][merged small]
[ocr errors]
[ocr errors]

vielen alten Fundamenten und der häufigen Felsenerde sehr Schuh Sandstein Quadern vollendete Theil mit trefflichen Bas. fchwierig und betrug durch die Fundirung der Kirche, der 60 F. reliefs und Säulen verziert. Bey ihrer Höhe von 60 Fuß neh. tiefen Skacp, Mauern, des einen Seminarium, der bereits men die Pfeiler jeßt noch einen Flächenraum von 36 □ Klafter stehenden 10 Domherrnhäuser, durch die Gruft-Keller. und ein. Mehr als 30 Maurer brauchen drey Wochen Zeit, um an Kanal. Räume an mehreren hundert tausend Kubik, Klafter. einem dieser Pfeiler, die sehr vorsichtig gebaut werden, 6 Fuß Man kann also annehmen, daß nicht nur das Schwierigste der Höhe zu bewirken. Der vordere Theil der Kirche wird in der Auf. Planirungen, sondern mehr als drey viertel Theile vollendet führung der zweyten (St. Stephans) Capelle, wozu gegenwärtig find. Behu Domherrnhäuser sind fertig, 6 davon sind bereits die Gerüste aufgeschlagen werden, dann einigen Zwischenmauern feit zwen Jahren bewohnt. Die Hauptauffahrt nebst einer ang vielleicht noch dieses Jahr dem hintern Theil der Kirche gleich. dern sind beendigt und mit Wasen angelegt, der andere Theil kommen. Die Bakatssche Capelle steht auch schon im dritten des Berges, nähmlich vom Fuße bis zur Hälfte, ist mit einer Jahre auf ihrem neuen Bestimmungs - Orte, im Schiffe des 54 Fuß hohen Skarp - Mauer eingefaßt. Durch diesen Berg Doms. Sie stand früher um 36 Fuß höher und um 54 Fuß geht die 300 Fuß lange 24 Fuß breite und 36 Fuß hohe, ge. entfernter, und mußte herkömlicher Verordnungen zu Folge, in wölbte Straße, die von einem Prachtthor zum andern führt. ihre nähmliche Form und aus den nähmlichen Stücken wieder An beyden Seiten dieser Durchfahrt befinden sich die zwey Kel. zusammengeseßt werden, welches auch, nachdem die innere Ver. Ier, wovon der eine 300 Fuß lang und 64 Fuß breit, der ans kleidung in 1600 Stücke zertheilt wurde, mit vieler Genauig dere go Fuß lang und 84 Fuß breit ist; ihre Höhen sind gleich, keit, aller da vorgekommenen Schwierigkeiten ungeachtet, durch nähmlich 24 Fuß. Der Bau dieser beyden Keller konnte nicht gegenwärtigen Architecten zur Ausführung kam, so zwar, daß anders als äußerst schwierig seyn, da das Erdreich 24 Fuß hoch diese Capelle von ihrer alten eigenthümlichen Gestalt nicht das in abfallender Richtung über dieselben angeschüttet werden Mindeste verlor. Wir wollen nun unsern Lesern die, in mußte, der Druck war auch hier so gewaltig, daß er die einem Prachtstyl erbauten Katacomben, als ein bereits eben. 2 1/2 Kubik, Klafter dicken Pfeiler abwärts dauchte, so zwar, falls vollendetes großes Werk besonders vor Augen führen. daß sie sammt den Wandmauern rißen, und zu bersten drohten. Diese Katacomben verdanken ihren Entwurf und ihre Vollens Nur den umsichtigen Maßregeln des gegenwärtig dirigirenden dung dem einsichtsvollen Architecten F. B. v. Pach, deffen und damahls gerade angelangten Architecten J. B. v. Packh Leitung der ganze große Bau mit so gekröntem Erfolge an. verdankt man es, daß dadurch kein Unglück sich ereignet hat. vertraut ist. Ihre Größe nimmt ungefähr drey Viertel des Das Ganze wurde in Bolzen gelegt, der größte und schwan. unterirdischen Raumes vom neuen Dome ein, und man ge■ kenste Pfeiler erhielt ein 6 Fuß tieferes Fundament, die andern langt in sie durch zwey Porten aus den Thurmgängen. Die wurden mittelst Sprengbögen aufwärts getaucht, und somit die erste dieser Grüfte, in welche man von hier aus kommt, die Keller im nächsten Jahre ausgebolzt, so daß sie uun durch den Kapitel. Gruft oder das Vestibul ist die größte und wegen ihren Beitraum von drey Jahren ihre unerschütterliche Festigkeit be. 24 mächtigen Pfeilern, von 28 Fuß Umfang und 24 Fuß Höhe währen, und zugleich ihrer seltenen Kolossalität und Ordnung von außerordentlichem Eindruck. Die beyden Stiegen, welche wegen besonders sehenswerth sind. Unweit der Keller endigt von zwey entgegengefeßten Seiten herabführen, reichen ungefähr fich die hohe Mauer, von welcher aus der Berg rund herum bis zu dem Porticus, welcher von rothem Marmor mit einem größtentheils mit Buschwerk und Bäumen angelegt ist. Vom Arkus von Mosaik zusammengeseßt ist, und in die Gruften Domherrnplage geht ein 1300 Fuß langer Haupt- Kanal zur Vorhalle führt. Einige Schritte von diesem Portiko stehen zwey Donau hinab, dieser ist durchaus rund gewölbt und 5 1f2 Fuß Statuen, die das Ehrwürdige des Ganzen, besonders aber, hoch. An der Donau steht ein Maschinenhaus, aus welchem dieser Halle ungemein erheben. Die Höhe erreicht 11 Fuß und mittelst zwey Pferden, ein marmornes Bassin von 400 Eimer sie ruhen auf polirten marmorenen Poftamenten, welche In auf dem Berge hinreichend mit Wasser versehen wird, und von schriften mit vergoldeten Lettern haben. Die eine dieser Sta. wo aus diese Wasserleitung wieder verschiedene Richtungen er, tuen mit dem Kranze, stellt dem Frieden nach geendigtem Kam. hält. Was die Kirche selbst anbelangt, so erreicht dieselbe am pfe, die andere, mit dem gegen den Himmel gerichteten Finger niedrigsten Punct die Höhe von wenigstens 10 Fuß, doch der und mit der gesenkten Fackel, stellt die Hindeutung zum emis größte oder 3/4 Theil derselben, nähmlich: das Sanctuarium, gen Leben dar. Bende Statuen sind aus dem hier heimischen die beyden hintern Kuppel-Pfeiler, die beyden Sakristeyen, und harten Baußtein rein ausgearbeitet und mit einer weißen Mar. die äußern Mauern sind bis zum ersten Gesimse, 60 Fuß Höhe, mor. Gypsmasse dünn überzogen, so daß sie vollkommen weißem gekommen. Die Sakristeyen sind eingewölbt, das Sanctuarium Marmor gleichen. Diese Sinnbilder haben in artistischer Hinund die beyden hintern Kuppel - Pfeiler sind mit 8 Reihen ge. sicht großen Anwerth, und haben den, bey dem Kirchenbau schliffener rothen Marmor. Platten und drey Reihen eben sol. angestellten fürstlichen Bildhauer Hr. And. Schrott, der sich cher Bindsteine, bis zu dem Gesimse verkleidet. An einem schon durch seine Verdienste in der Skulptur mehrere akademis Pfeiler ist eine Kanzel, an dem andern ein Oratorium von Mars sche Preise erwarb, zum Verfasser. — Von dieser Gruft kommt mor. Die Marmor. Stiegen zu denselben befinden sich, so wie man durch das schon erwähnte Portico in eine Vorhalle, die die Sakristey, Ausgänge, in den Pfeilern selbst. Das Sanctua, im Mittelpunct der Grüfte steht. Sie hat 8 Pforten, die in rium und die beyden hintern Pfeiler enthalten an geschliffenen Grüfte führen, enthält jedoch keine Beichen, sondern es wurs Marmor, Platten und Bindstein - Verkleidung 13,216 – und den die hier in der Festung gefundenen alten Denkmähler aufs 1000 Kubik Shuh. Von außen ist der bereits aus 40,985 Kubik bewahrt. Es ist ein erhabener Anblick, den die sich hier darstel

lende Primas Gruft, dann die 26, theils freystehenden, theils hauer und Akademie. Director Jof. Pisani in Modena ver. doppelten Wandsäulen von 3' 6" Durchmesser gewähren, und fertigt worden, und langte im Monathe August v. J. hier an, wo diefe so wie die künstlichen Gewölbungen und überhaupt der es der Künstler selbst in der St. Stephans.Gruft aufrichtete, an ganze reiche und analoge Styl der Bauart eignen diesen Ort welchem Orte, es so lange verbleiben wird, bis es in der St. ganz, wozu er bestimmt ist; zur Vorhalle der anderen kostba. Stephans. Capelle felbst wird überscht werden können, Das ren Grüfte. Von hier aus gelangt man durch ein 20 Fuß hohes, Mausoleum stellt die Auferstehung des Fleisches, hindeutend 10 Fuß breites, aus rothem Marmor im ungefähr ägyptischen auch auf die Jugend und die Frömmigkeit des zu frühe Vers Style erbautes Thor, in die Primas. oder erzbischöfliche Gruft, blichenen vor. Der Künstler hat dieser Aufgabe der frommen welche zirkelrund und durchaus in allen Theilen aus massiven, Stifter zu entsprechen gewußt. Eine 20 Fuß hohe, 24 ift F. 14 geschliffenen und polirten rothem Marmor zusammengesett ist. breite Pyramide dient eigentlich zum Hintergrunde des Monu. Der innere Raum dieser herrlichen Abtheilung hat 45 F. Durch, ments. Vor dieser befindet sich ein 9 Fuß langes und 5 Fuß messer und enthält 39 Leichenbehältnisse, drey und drey über, hohes Piedestal, worauf ein Sarg nebst zwey Engeln steht. einander in der Wand, für Primasse und Erzbischöfe; eine jede Der eine dieser Engel öffnet den Sarg, indem er die Deɗe Platte dieser Behältnisse ist mit Bronze - Schrauben zum Auf- erhebt, während der andere den sich Emporrichtenden ins ewige und Zuschließen versehen. Die Gewölbung schließt sich auf vier Leben winkt. Die Pyramide ist aus blauem, das Postament polierten rothem Marmor. Säulen von 3′ 6′′ Durchmesser zu. aus weißgrquem, die Figuren und der Sarg aus weißem Ca- . sammen, die sich auf dem rundherum laufenden Auftritt ́des rara - Marmor und alles in Lebensgröße dargestellt, für den Altares süßen. Der Altar besteht aus einer Tafel, auf vier Pi, auferstehenden Prinzen ist dessen natürliches Bildniß angenom. lastern ruhend und aus einer Urne, die das Wappen des Er- men worden und hat die größte Ähnlichkeit. Die an den Figus bauers trägt, alles aus polirten rothem Marmor. Die andern ren und um denselben herum angebrachten Draperien, Ornate, Wappen und Leuchter sind aus Bronze und vergoldet. Die die Inful und das Pastoral sprechen von dem Fleiße des Künst» übrigen Grüfte in die man von hier aus so wie von der er lers, so wie alles Übrige von seiner Meisterschaft und das wähnten Vorhalle kommen kann, find schön gewölbt, licht und Ganze dient zur würdigen Zierde dieser herrlichen nicht genug groß. Die eine ist die St, Steph a n 6- Capellen. Gruft, worin zu preisenden Katacomben. Die Pracht und unter einem die gegenwärtig das Monument des hochseeligen Erzherzog Kunst, von welcher jeder Kunstreisende und forschende Künstler Primas Carl Ambros steht (von welchen wir weiter unten schon an der ersten Stufe überrascht wird, ift fürwahr der ausführlicher sprechen werden); die andere ist die Bakats'sche schönste Lohn, der dem Schöpfer dieses imposanten Werkes nur Capellen - Gruft, worin die Reste des hier gefundenen Genes immer zu Theil werden kann. Bis jeßt sind diese Toden. Hallen rals Schuhknecht, und des in der Geschichte bekannten Dom- noch von keinen Neisenden betreten worden, ohne von Bewun. Herrn Jpolyt übertragen worden sind. Die zwey andern Grüfte, derung der hier so reichlich verwendeten praktischen Kunstkräf. in welche man nur von der Vorhalle aus, durch die zwey vor, ten, die hier gleichsam verborgen zu liegen scheinen, ergriffen dern, 48 Fuß dicken Kirchenpfeiler gelangen kann, sind die Zi, worden zu feyn. Was die bey dem Bau dieser in jedem Be vil, Grüfte; sie sind in den Thürmen, Fundamenten und außer, tracht merkwürdigen Metropolitan - Kirche angewandten Gerüste halb der Kirchen Fundament. Mauern angebracht, daher auch und Zugmaschinen anbelangt, fo find solche wegen ihrer Eins fehr finßer. Außer ihrer religiösen Bestimmung haben sie auch fachheit, Nuhkarkeit, und ihrer ökonomischen Eigenschaften die, die Fundament. Mauern freyßtehend zu machen, damit sehr lobens, und sehenswerth. Selbst der bewährte Herr Aka. deren Austrockung befördert werde, und die etwaigen sich mög- demie, Director Pisani wußte sie zu würdigen, indem er sich lich ereignenden Veränderungen wahrgenommen werden könn. hiervon die Zeichnungen und Modelle für seine Heimath an• ten. Die Höhen sämmtlicher Grüfte fiad gleich, nähmlich 24 F. schaffte. Die Marmorsteine, Ziegel, den Kale liefert hier Nas und sie haben durch die Kirchen Mauern sehr große Fenster, tur und Kunst aus einer Umgebung von 3 bis 4 Stunden. Der so daß man darin das Wohnungslicht nicht vermißt. Das große Bau - Steinbruch liegt aber nur 3/4 Stunden von hier Verdienst des Verfassers dieser Werke, Herr J. B. v. Pach entfernt. In keiner andern Situation, in keiner andern Stadt wird um so größer, wenn man bedenkt, daß diese Säulen und würden sich daher so viele Mittel anbiethen, wie hier, welche Mauerwerke als Fundamente zu dem Kirchen. Propilenm, zu die Möglichkeit der Ausführung, felbft bey einer Fürsten - Casse den Chorsäulen und zu den Dom. Capellen dienen, daß also wahrscheinlicher machen, und die Wahl dieser Situation, scheint Diese herrlichen Katacomben, welche das schönste Zeugniß von schon diese Ansicht allein zu rechtfertigen. Schlüßlich bemerken cinem im Vaterlande erzogenen und ausgebildeten jungen Künst, wir noch, daß wenn der hochherzige Erbauer mit gleicher Ener. ler geben, mit der Fundirung des Doms unter Einem entstan. gie, mit gleicher Aufopferung eines großen Theils seiner Ein den sind, ohne daß sie absolut planmäßig hätten behandelt wer künfte fortfahren wird; wenn fremme und patriotische Privaten; den müssen. Wir wollen nun hier von den oben erwähnten, mit ihrea milden Geldunterstüßungen diesem Unternehmen auch in der St. Stephans - Capellen - Gruft vorläufig aufbewahrtem ferner Vorstub leisten, wenn endlich die Leitung des Baues Monument sprechen, welches die durchlauchtigsten Erzherzoge, immer so vortheilhaft bestellt bleiben wird, wir den Zeitpunct Franz Ferdinand und Maximilian d'Este, wailand nicht lange hintausseßen dürfen, wo noch wir und unsere Ge Ihrem durchlauchtigsten Bruder, dem leßt verstorbenen Reichs. neration dieses herrliche vaterländische Denkmahl in seiner Primas Erzherzog Carl Ambros widmeten. Dieses Kunst, Vollendung prangen sehen wird. weil ist aus cararischem Marmor, von dem berühmten Bild.

B

[ocr errors]
[ocr errors]

Redacteur: Joseph Fripherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

[ocr errors]
[blocks in formation]

Blicke auf die Wiener

Bühnen. (Fortsetzung von Nr. 122, 125, 127, 142, 145, 151 und 152 Jahrgang 1826, dann 17, 20 und 28 von 1827.)

den

Bühne, die in früherer und noch ganz später Beit, de
Genius Schröders, Brockmanns, Bergop.
joms, Krügers, Grüners, zur freyesten Schwin.
gung entfalteten: Shakespeares Heinrich IV., feinen

Wenn
Senn die fühlende und geschmackvolle Anerkennung der Richard III. und seinen Julius Cå far.
unendlichen Pracht und Fülle der Natur in unserem herrs

Auf die ewig jungen Blüthen und unerschöpflichen lichen Reich, wenn die kenntnißreiche und sorgsame Pflege Früchte des großen Britten aufmerksam und selbe gemeins des wahrhaft jugendlichen Pulsschlages der Nation, der verständlich zu machen, war seit Jahren ein Hauptaugen. bildenden Kunst, von Seite Sr. Excellenz des Herrn merk des Archives und insonderheit fand in Nr. 98 August Oberstkämmerers Grafen Rudolph Czernin, Uns klar ge. 1825 der Kaufmann von Venedig, eine umstånd. nug entgegenspricht aus den Gärten von Schönhof, aus liche Bergliederung, so wie Ernst von Schwaben in der Czerninischen Gallerie, aus der Leitung der Nr. 28 vom 5. März, auf welche wir hiermit neuerdings ver. Akademie, so muß zugleich auch jeder Theaterfreund dank weisen und an welche beyden unvergänglichen Werke Wir bar gestehen, daß um jener edlen Fürsorge willen, die res fohin das, drastisch überaus wirksame: „Isidor und Ol dende Kunst keineswegs Stiefmütterlicher bedacht worden, ga" anreihen. Wenn Wir von der Darstellung des daß sie keineswegs zurückgeblieben sey. Mit Stolz dür. Ernst von Schwaben beginnen, fo müssen Wir zu. fen Wir unsern Künstlerkreis, unbestritten, auf der ges vörderst bemerken, daß das Publicum die Aufführung des fammten deutschen Erde, den ersten und trefflichsten selben zunächst dem Vorschlag unseres trefflichen Korns nennen und es ist mit Wachsamkeit dafür gesorgt, daß er verdanke, die Regiffeurs nähmlich wählten diese Tragödie es nicht nur fey, daß er es auch fortan bleibe. zu ihrem jährlichen Benefice. Diese Wahl kann für sie nur

Wir haben seit Kurzem, neben unserm unübertrefflichen ehrenvoll seyn und der Beyfall, der dem Stücke und ihnen Lustspiel, mehr große Stücke, als lange vorher über selbst zu Theil wurde, dürfte von dem Knalleffect wohl zu die Bretter schreiten, mehrere langersehnte Meisterwerke unterscheiden seyn, den der Verfasser gewißer Theaterstücke entlich darstellen sehen, aus denen der Kaufmann von Venes durch das blutige Kragen seiner somnambülen Helden und dig längst schon die Bewunderung der ganzen, gebildeten Welt durch die Bauchstöße, die der erzürnte Herr austheilt, zum war und Ernst von Schwaben in der deutschen Dichtung Ärger jedes Besseren hervorgebracht hat. — Ernst von eine hohe Stelle einnimmt. Die brittiske und spanische Schwaben ist ein wahres Nationalwerk, aus der Dens Tragödie behaupten immer mehr ihren hohen Rang. Die kungsart und Handlungsweise des deutschen Wesens und netten Sollingerischen Ausgaben von Shakespeare und Thuns hervorgegangen, wie kaum ein anderes und wird Calderon sind jeęt bey Uns recht eigentlich national ge, fortleben im Laufe der Zeiten, so wie desselben Verfassers worden und erregen immer mehr den Wunsch nach mehre. herrliche Balladen noch manchem deutschen Liedermund ente ren, so vortrefflichen Bearbeitungen, wie sie Uns Schreys tönen und in manches deutschen Mädchens und Jünglings vogel im „Leben ein Traum," im „Don Gutiers Augen, Thränen der Entzückung locken werden. Zu leugnen re" und in der „Donna Diana" geliefert hat und nach ist indeffen nicht, daß das Publicum, welches man ia der Wiederkehr jener unvergleichlichen Meisterwerke auf die Deutschland_durch Schaustücke and Rettungskomödien,

durch Schuld und Mord zu überreizen und durch Überseßun. und lebendig. Der herrliche Vortrag der Erzählung von der gen aus dem Französischen, auch in der Kunst zu entnatio, Kaiserwahl vergegenwärtigte Uns dieselbe mit allen Farben nalisiren trachtet, sich bey dem Erscheinen dieses großen, und Gefühlen in unserer aufgeregten Phantasie. Wie ent dabey doch so klaren und einfachen Werkes, nicht sogleich zückend waren alle folgenden Momente, wo Werner und herausfand, obwohl der stürmische Beyfall, der besonders Ernst, unter der deutschen Eiche, dem Symbol ihrer Treue nach dem Schluße des zweyten Aufzuges erschallte, von der sizend, sich zum ewigen Bund umschlingen? Der Schluß böchsten Begeisterung Zeuge war und bewies, daß das Wahre dieses Actes brachte den stürmischsten Beyfall hervor. Die. und Schöne immer noch Eingang findet. Übrigens haben sem gleich, war die Lösung der ganzen folgenden Aufgabe edle Werke, die Anfangs gar nicht erschöpfend gewürdiget des Herrn Anschüß und insbesondere ausgezeichnet die und in ihren vielseitigen Schönheiten aufgefaßt wurden, Scene, wo er im Lager Mangolds erscheint und im Mo, wenn sie nach geraumer Zeit wieder über die Bühne gingen, mente, wo er zum Todeskampfe gerüstet, dem Herzog zùm die freundlichste Aufnahme gefunden und sind zu Lieblingss Überfluße noch das Mährchen von den 32 Söhnen Babos stücken geworden. Unser Publicum ist bey aller Gemüth. von Abensberg erzählt. Der Ton, der in der ganzen Dars lichkeit doch ein so ernstes, ruhiges und solides, daß der bloße stellung wehte, war der des Humors und wie wohlthuend Reiß der Überraschung und der Neuheit nicht aushält gegen und wie treffend von Herrn Anschüß gewählt! Es schien, das Wiedersehen alter Bekannten, von denen man findet, als sey alles Mißgeschick, welches den verfolgten Werner daß sie ganz und gar nicht gealtert haben und an denen wegen der Anhänglichkeit an seinen Herzog traf, für ihn man immer wieder neue Vorzüge entdeckt. Jene Knalle ein Quell eben so vieler Freuden, und das Glück, das aus effecte aber und die daraus hervorgegangene Verwöh- dem Gefühle der Treue entspringt, entschädige, ja über« rung sind doch nicht ohne schlimme Folge, zumahl für den flügle jedes irrdische Ungemach ! — Eben so wahr und deutsch, meist schwer zu berechnenden Eindruck der ersten Auffüh, wie Werners, ist auch der Charakter Ernsts, aber rung geblieben. Selbst auf die darstellende Kunst muß gleichsam mehr duldend, als nach Außen wirkend. Ernsts jenes Verderbniß mit der Zeit mehr oder weniger nachthei. Muth ist durch die lange Kerkernacht gebrochen, verfinstert, lig rückwirken und wenn dieß gleich bey Unserer Hofbühne die Folgen der Thaten seines jugendlichen Blutes haben ihn am längsten nicht der Fall seyn dürfte, so zeigte sich doch zu früh zum Greisen gemacht, nur die Aufopferung seines bey dieser Aufführung, so ausgezeichnet sie im Einzelnen Freundes erhält noch die sinkende Lebensluft, aber diese Aufz war, hier und da nicht die Wirksamkeit, die darin zu lies opferung selbst muß den Becher der Freude mit Wehmuth gen schien und das Zusammenspiel erreichte höchstens unter vermengen. Geben ist seliger, als nehmen! Herr Korn hat Hra. Anschüß und Hrn. Korn jene volle, herrliche, geis diese Ansicht trefflich aufgefaßt und anschaulich gemacht und ftige Einheit, deren die Erzeugnisse des Genius so sehr seine Ruhe und Resignation machten den lebendigsten Conbedürfen, die aus der höchsten Einheit poetischer Anschauung trast zu Anschüßs ungestümem Muth und fröhlicher entsprungen sind. Herr Anschüß war überhaupt als Wers Ironie mitten im Kampf mit Tod und Gefahren. Vorner eine originelle und höchst ausgezeichnete Erscheinung. züglich wirksam war das Spiel des Herrn Korn in der Dieser Werner ist ein Repräsentant des echtdeutschen, Reichsversammlung, wo er Wernern ewige Treue schwört. kräftigen Charakters. — So wahr, neu und dem Volksthum Im zweyten Aufzuge in der Scene mit Egisheim, wo er alter Zeit entsprechend, seine äußere Gestaltung ist, so seiner geliebten Edelgard so rührend gedenket, blieben we rührend ist andererseits der Geist, der diese Hülle beseelt. nige Augen trocken. In der folgenden Scene mit Werner Wohl in keinem Gebilde der redenden Kunst dürfte ein so erhoben sich beyde Vorsteller wechselseitig in dem lebendigs treffliches Bild deutscher Treue, Dankbarkeit und ften Zusammenspiel. — Nicht zurück stand die herrliche Anbanglichkeit aufgestellt worden seyn, als in diesem Scene, wo Ernst mit dem herzoglichen Mantel seines verWerke unseres wahrhaft nationalen Uhlands. Wie groß. ftorbenen Vaters angethan, zu dem legten Kampf des Toartig, romantisch und vielbedeutend war schon sein erstes des schreitet. Diese Rolle gehört unstreitig zu den ausges Zusammentreffen mit Ernst im Verlaufe des zweyten zeichnetsten Leistungen Korns in der Tragöz Aufinges? Man glaubte eine homerische Gestalt aus jenen die, würdig neben seinem Romeo und Carlos, Örindur Zeiten eines urkräftigeren, menschlichen Daseyns zu erblis und Don Manuel, Enrico und Lasso, Giulio Romano cken und dennoch ward es uns im ersten Augenblicke klar, und Svinarosa zu stehen und gerade seiner Individualitát daß sie unseren heimischen Gauen angehöre. Bis auf den vielleicht am meisten und am glänzendsten zusagend? — legten Bekandtheil des Kostums war die Erscheinung treu Kaiser Conrad gehört in die Vorderreihe der Per

« PredošláPokračovať »