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fast gleichzeitiger Geschichtschreiber, eyfert er auch so Lippen kein schmähliches Wort. *) Unter seiner Leitung dies fehr, daß er auch darinnen nicht diffimulis ser Sozietät geschah es, daß, so oft sie feyerliche Umgånge ren kann, daß ihm oft zu Zeiten schelche Aus hielt, und so wie sie außer der Stadt in den herrlichen gen verursacht." Als Albert von Waldstein (1633) Alleen ankam, mit krachendem Geschüß begrüßt wurde, er in den Verdacht tam, daß er nach der Krone von Böhr jedesmahl von dem Berge Welisch durch den Donner der inen strebe, war es Graf Heinrich von Schlik, den der Kanonen antworten ließ, und so diese Feyer ungemein ers Kaiser Ferdinand II. in das Waldsteinische Lager, um dies höhte. **) fen Oberfeldherrn zu beobachten, abgeschickt hatte. Nur ihm

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Rodowsky veranstaltete es auch, daß die Gitschiner glaubte Ferdinand in seiner äußerst kritischen Lage ein ins Jesuiten, beym damahligen Mangel am weltlichen Clerus, niges Zutrauen schenken zu dürfen. *) — Die Achtung, die das Welischer Gebieth öfters besuchten, und dessen Bewohauch Ferdinand III. für unsern Kriegsrathspräsidenten hatte, nern alle geistliche Pflege angedeihen ließen. Georg Ferus läßt sich daraus ermessen, daß er, als er einstens mit seiner aus diesem Orden trug hier öfters Gottes Wort vor, und Armee nach Eger eilte, um diese, vom Schwedischen Felds um eine Besserung des Volks zu erzielen, hat hier, sagen Herrn Wrangel belagerte Gränzfestung zu entseßen, lieber die Gitschiner Annalen, die göttliche Vorsicht selbst mit einen weiten Umweg nahm, um die Güter des Präsiden- Wundern eingewirkt. Als der Ordensmann einmahl dem ten nicht zu betreten, und seine Unterthanen die Lasten lauen Volke die Feyer der geheiligten Tage empfahl, und des Durchmarsches nicht empfinden zu lassen. **) — Die ein Bauer aus Welisch an eben dem Lage, die Feyer des Bekleidung der hohen militärischen Posten hielt, wie ers heiligen Laurenz nicht beachtend, vor dem Abend Getreite sichtlich ist, den Grafen Heinrich meistens von seinen Herre vom Felde nach Hause zusammen führte, ward er jählings schaften entfernt; aber auch in der Ferne sorgte er liebreich vom Blige getödtet, und sein Haus und die Scheuer in für das Wohl seiner Unterthanen; ja er wollte seine Kriegs. Usche gelegt. ***)

würden niederlegen, um ganz für diese zu leben; da es Durch diesen Robowsky, bathen die Gitschiner Jesuis der Kaiser Ferdinand H. nicht zulossen wollte, trachtete er ten den Grafen Heinrich von Schlik, ihnen die Anlegung also diese seine Abwesenheit seinen Unterthanen dadurch zu einer Wasserleitung aus dem Wokschißer Teiche Borak in ersehen, daß er an seiner Statt einen Bevollmächtigten ihr Collegium einräumen zu wollen, indem dieses öfters anstellte, der sie bestens leitete und pflegte. Adam Ros einen großen Mangel an Wasser erleide. Da Rodowsky dowsky, aus dem alten ritterlichen Geschlechte von Hustir: seinem Grafen den großen Eifer dieser Ordensmänner, den jan, hieß dieser würdige Oberbeamte, dem die Ephemeris sie in der geistlichen Pflege, aller seiner Unterthanen stets den des ehemahligen Gitschiner· Jesuitencollegiums viele bezeugten, sehr anrühmte, willfahrte ihnen dieser in ihrem Lobsprüche ertheilten. ***) Seine Sanftmuth, Mäßigkeit, Gesuche, und in seinem freundschaftlichen Schreiben, am sein frommer Sinn werden darin vornehmlich belobt. Er war zugleich der Leiter der Gitschiner Marianischen Gesells schaft, die so manche menschenfreundliche Zwecke verfolgte und leuchtete derselben mit den schönsten Tugenden vor. Auch im 3orn, sagt unser Manuscript, kam über seine

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*) Sed potissima in eo, enituit temperantia et mansuetudo Nunquam in potu excessisse visus est, nunquam etiam iratus contumeliosum protulit verbum,» Gitschin. Manusc. E. 190.Wahrlich! so wie unter den Menschen überhaupt so insbesondere unter den Beamten seiner Cathegoric eine feltene Erscheinung ! — Rodowsky starb 1648 den 14. May, und wurde im Gitschiner Collegium beerdigt. Unter ihm war aller drey Herrschaften Hauptmann der Ritter Mathias Jenik Zasadsky von Gemsendorf, dem das Gut Bartau schow gehörte. —

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10. September 1636 von Passau erlassen, empfiehlt er ihrer reiche Nachricht am 3. November des benannten Jahres geistlichen Obsorge väterlich seine Unterthanen, die er darin dem Feldmarschall Colloredo, Stadthauptmann von Prag, seine noch irrenden Schäflein benamset. *) aus Budweis zukommen ließ. Ein unaussprechlicher Jubel Schon in diefen wenigen Worten spricht sich Heinrichs ergriff alle Bewohner Böhmens ob dieser großen Wohlthat gutes Herz aus, und ein Grundherr mit solch einem des Himmels; vorzüglich jubelten die Bewohner des Weli. guten Herzen, als auch sein Bevollmächtigter, dessen Herr. scher Gebieths, die unter der Geißel des Krieges so sehr schaftsverwaltung der liebreichen Denkungsart seines Gebies geblutet. Auch Heinrich ruhte jetzt auf den Lorbeeren aus, thers vollkommen zugefagt, haben natürlich auf den Zustand die er sich in diesem Kriege errungen, bis er im Jahre 1650 des untergebenen Volkes den wohlthätigsten Einfluß. Eben den 5. Jänner sein verdienstvolles Leben beschloß. *) dieser Graf Heinrich also, der, wie es seine Zeitgeschichte B. Franz Ernest Graf von Schlik. bewährt, für das Beste seiner Krieger stets besorgt war, Franz Ernest, Sohn Grafen Heinrichs von Sdlik, dabey aber überall, wo er hinkam, die schönste Ordnung und der Unna Maria, gebornen Gräfinn von Salm und handhabte, daß ein Schriftsteller ausruft: „Wenn es ihm Neuburg, seiner Gemahlinn, war als Erbe der Nachfolger doch auch andere Feldherrn nachgethan hätten!” **) eben im Besiße von Welisch. Das obbenannte Gut Mackow erbte dieser Heinrich war auch für das Wohl seiner Unterthanen aber seine Schwester Maria Sidonia, Gemahlinn des Otto stets väterlich besorgt; auch hier bewährte sich sein edler und Erbtruchsessen von Waldburg und Grafen zu Friedberg, milder Charakter. die es am 26. Jänner 1651 dem Ritter Friedrich Carl Hoc.

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Doch so wie fast niemahls das Glück des Menschen berg von Hennersdorf, Grundherrn auf dem angränzenden hiernieden ganz ungetrübt ist: so war es auch nicht um Samscin, um 4715 Schock verkauft hat. - Als Franz diese Zeit jenes der Welischer Bewohner. Es drückten sie Ernest von seinen Reisen zurückgekommen war, begab er unter der Regierung Heinrichs Leiden, die der immer noch sich sogleich in kaiserliche Dienste, und wurde im Jahre fortdauernde heillose Schwedenkrieg über sie herbeygeführt 1652 zum Reichshofrath und 1654 zum Beysißer des gröhatte. Noch nie hatten die Kriegsverwüstungen diese Ge. ßern Landrechtes in Böhmen ernannt. Als ein Mann von gend so unmittelbar berührt, als im Jahre 1646, in wels hoher Bildung und ausgebreiteter Gelehrsamkeit **) ward chem die Schweden aus dem angränzenden Schloße Skal, er von seinem Monarchen bey den wichtigsten Staatsange= das ihr General Lattermann besegt hielt, in sie die verderbs legenheiten gebraucht, und erschien nahmentlich als dessen lichsten Ausfälle machten. Konnte eine Ortschaft auf diesem Commissär öfters bey den Landtagen in Mähren, so wie er Gebiethe die von ihr geforderte Brandschaßung nicht zah, auch (1654) den Reichsabschied unter den Reichsgrafen auf len, so fort traf sie das unausweichliche Loos der Zerstös der schwäbischen Bank mit unterschrieben. rung durchs Feuer. Alle diejenigen, die sich während dieser Seine Herrschaften Welisch, Altenburg und Kopidlno Kriegsplagen auf dem Schloße Welisch vor den unmenschlis besuchte er öfters, und auf längere Zeit, als sein Vater, Hen Feinden verborgen hatten, unter denen auch einige der Kriegspräsident Heinrich, woran auch mitunter seine der Gits&iner Jesuiten waren, sahen mit betrübtem Hers große Jagdliebhaberey Ursache war. Weil in dieser Zeit im zen die schrecklichen Brände, die die Schweden aus besags Lande der Friede herrschte, heilten auch allmählich `die von ter Ursache auf den Herrschaften Heinrichs verursacht has dem langwierigen Kriege geschlagenen Wunden, und die ben. ***) Diese Leiden währten bis zum Jahre 1648, durch mannigfaches Elend verscheuchte Zufriedenheit kehrte. in welchem endlich der langersehnte Friede zwischen dem rö- wieder in die Hütte des Landmannes zurück. Freylich war mischen Kaiser, den Schweden und Franzosen erfolgte. da auch das Landleben für den Grundhørrn viel freudiger, Der Kriegspräsident Heinrich war es, der diese freudens

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ais in der betrübten so lange dauernden Kriegszeit, wo un paarte innige Liebe erfüllen sein Herz, follten es sere Gegend von dem sogenannten kleinen Krieg, deffen immer erfüllen. *) Graf Franz Ernest von Schlik Schauplah hier war, so viel gelitten. besaß ein großes Vermögen, und hatte nebst den schon ber

Franz Ernest glich dem Herzen nach ganz seinem Va. nannten Herrschaften noch Plan, Godschau, Hauerstein, ter Heinrich; auf ihn pflanzte sich dessen Edelmuth über, Kupferberg, Ploskowicz, Kunstadt und Zaharzan; wesmit dem er seine Unterthanen behandelt hatte. Ernst, Ord. halb er auch den Rest des Kaufschillings von 60,000 fl., nungsliebe, Religiösität und Atrenge Gerechtigkeit sind die der nach seinem Vater Heinrich auf der Herrschaft Kopidlno in seinem Charakter hervorstechenden Züge. *) Es ist aber noch haftete, gänzlich getilgt hat. **) Er erweiterte auch für den Unterthanen gewiß ein sehr glückliches Loos, wenn durch den Ankauf einiger Allodialhöfe das Dominicalgebieth er unter der Regierung eines Gebiethers steht, in dessen von Welisch. So kaufte er den freyen Hof in Altwelisch, Herzen wahre Religiöstät wohnet; denn mit dieser sind aus drey Bauerhuben bestehend, vom Grafen von Rivara meistens alle andere Tugenden gepaart. Und dieses Loos um 2000 fl., welcher Hof, wie schon oben erinnert worward dem Welischer Unterthan zum Theil, als er unter der den, im 16. Jahrhunderte den Rittern Hlozek von Zam. grundherrlichen Leitung Franz Ernestens stand. Auch die pach, die auch in Liban angesiedelt waren, gehört hat. Er dasigen Kirchen haben manche Spenden seines religiösen kaufte vom Ritter Rodowsky, und Ritter Zosadsky von Sinnes. Die große Glocke zu Liban (1666), die große Gemsendorf, die Meyerey in Starymisto, und ließ sich Glocke zu Kopidlno, (1667) die kleine zu Kostelecz (1672) vom Herrn Zumfande von Sandberg, Besiger des Guts find seine Gaben, die unter seinem würdigen Oberbeamten Gitschinowes, die Versicherung geben, daß, falls er oder Herrn Heinrich Samuel Gsölitsch besagten Kirchen anges die Seinigen dasselbe verkauften, er den Vorkauf haben schaft wurden. **) So hat auch Franz Ernest nach dem solle. Auch brachte er die Höfe zu Ober- und Unterlochow, frommen Geiste seiner Zeit ein Kapuzinerkloster zu Leute dem Ritter Hochberg gehörig, käuflich an sich. ***) mericz zu Ehren der heiligen Ludmilla gestiftet. Seine Ge Ein großes und bleibendes Verdienst erwarb er sich aber mahlinn Maria Margareth, geborne Gräfinn Ungnad von um sein gräfliches Haus durch die Errichtung des Majorats, Weißenwolf war die liebreichste Mutter aller Bedrängten. zu dem er die Herrschaften Altenburg, Kopidlno und WeOft hatte sie Krankenhäuser besucht, und jeden Besuch mit lisch gewidmet, welche Leßterer aber, wie wir später hören allerley Wohlthaten bezeichnet; oft hat sie arme blinde werden, davon exscindirt worden. Die allerhöchste Bewils Weiber mit ihrem eigenem Löffel gespeiset. Unter dem ligung hat er hierzu 1661 am 28. März vom Kaiser LeoSquße einer so edlen, liebreichen Seele lebt der Unterthan pold 1. eingehohlt, es hierauf im Jahre 1672 am 27. Ocfroh und ruhig seine Tage dahin, und Dankbarkeit, die tober errichtet, und sechs Tage nach seinem Tode, der 1675 das Gefühl seiner Beglückung erzeugt, und eine damit ges den 16. August erfolgte, ist es publicirt worden. - Auch in dieser Urkunde bewährte er die tiefe Verehrung für die

bekam.

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*) Dich bewährt seine vielseitige Correspondenz, die noch im katholische Religion, die er bekannte, indem er jeden seis Hochgräflichen Hausarchiv aufbewahrt wird. Von seiner ner Erben, der von der römisch-katholischen Religion abs Strenge zeigte die sogenannte Panenka — so hieß ein Ge- fallen würde, eo ipso auf immer von dem Antritte des fängniß im Schloße zu Welisch die sehr oft Besuche Fideicomisses ausschloß. Franz Ernest war zwey Mahl vermählt. Mit der ersten Gemahlinn, der obbenannten Mas ** Auf der lestbenannten stehet die Aufschrift: Toho casu ria von Weißenwolf, hat er 1656 den 19. Juny Franz vrozeneho Pana Heurycha Samuele Grölicze G. W. H. M. Joseph, mit der zweyten, Elisabeth Gräfinn von Trau. panstwi Welisskeho, Starohradskeho a Kopidlenskeho Heytmana." Das Gitschiner Manuscript spricht von dist, am 20. Jänner 1663 Leopold Anton gezeuget. diesem Gsölitsch, als einem großen Freunde des Jesuiten. ordens an mehreren Stellen. Seite 325 heißt es: „Bonus Societatis amicus et fautor, nobis ope et consilio semper faveus. Seite 330: Centum trabes alibi coemtas consueta sua liberalitate submisit," or dem Gsölitsch war aller drey Herrschaften Hauptmann Sigismund Ulrich Mire. schowsky, Ritter von Mireschowicz, und im Jahre 1653 Hauptmann auf Wokschicz Mathias Roslaw, von dem das Gitsch. Manusc. aussagt, er wäre gewesen Homo rudis, et uti genere ita genio agresti.

(Die Fortschung folgt.)

*) Diese vier leßten Worte fand der Verfasser im Jahre 1823 für nöthig hier benzusehen.

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**) Dieser ist der verwitweten Gräfinn Anna von Dietrich,
stein im Jahre 1654 am 2. Jänner ausgezahlt worden.
Siehe Hausarchiv Nr. 65.
***) Siche gräflich Schlitisches Hausarchiv, Nr. 33 und
Franz Ernestens Inventarium.

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Anzeiger der österreichischen Literatur, mahl zu sehen gestrebt hat, († 20. Dec. 1820) legte mit königs

(Fortsegung.)

259. Ungarische Literatur.

Acta literaria Musei Natinnalis Hungarici. Tomus I. Budae, typis Regiae Universitatis Hungaricae. MDCCCXVIII.

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licher Frengebigkeit den Grund zu diesem Schake. Sein Katar log der Bücher in sieben, der Handschriften in drey, der Müns zen in vier Bänden, denen nun auch noch die Wappen und Jus Siegel, die Landkarten und Kuperstiche folgen, sind ein Monas ment, das am sprechendsten an das alte: „extra Hungariam non est vita et si est, non est ita" und an das Sprichwort errin: Cimeliotheca Musei Nationalis Hungarici, sive Catalogus nert: Underwärts sehe man mächtige Könige der Völker, in Historico - Criticus Antiquitatum, Raritatum et Pretiosorum cum Ungarn aber ein Volk von lauter Königen.”— Schon im Jahre Bibliotheca Antiquaria, et Numaria ejusdem instituti. Budae, 1807, als zuerst den in Ofen auf dem Reichstage versammel. typis Regiae literarum Universitatis Hungaricae. MDCCCXXV. ten ungarischen Ständen der Vorschlag zur Errichtung eines In den weitgedehnten Provinzen des österreichischen Kai, National. Museums gemacht wurde, versprach man die jähr. ferstaates sind so viele und so mannigfaltige Reste alterthüm. liche Herausgabe einer Schrift, welche über die Fortschritte des licher Kraft und früheren Kunstfleißes, welche die wichtigsten Museums Rechenschaft ablege, doch kam dieß erst nach herge Erinnerungen aufregen, zerstreuet: in Böhmen und in Une stelltem Frieden Europas zu Stande. Gegenwärtige Auflage garn, ist eine herrliche Blüthe acht nationaler Entwick, von 1818 ist schon die zweyte. Alles, was Ungarn betrifft, ist lung, die unter Ludwig dem Großen und Mathias Corvin, un, der Gegenstand des ungarischen National- Museums, durch uns ter Carl dem IV. ja noch unter Rudolph II. ihr goldenee gemeine Freygebigkeit des Erzherzog Palatins, und aller be. Alter zählte, untergegangen und rankt sich langsam, aber deutenden edelgesinnten Männer des Reiches, hat es sich bin. jego kräftig, vom Sturm der Zeiten wieder auf; so daß es nen wenig Jahren zu einem Standpuncte des Reichthumes schon seit lange für jeden Vaterlandsfreund ein sehnlicher Wunsch aufgeschwungen, der für kommende Zeiten ein strahlender Be. war, diese ehrwürdigen Denkmahle der Vorzeit, der almähli, weis seyn wird, wie sehr jedem Ungarn die Beförderung des gen Vernichtung entriffen, und in einem gemeinsamen Mittel. Nationalruhmes theuer sey. Am 16. October 1814 ward das puncte für die Betrachtung und das Studium aufbewahrt zu Museum mit dem Besuche der verbündeten Monarchen beehrt, sehen. Die in den bedeutendsten Provinzen seit den leßten zwey die Europa den Frieden gegeben hatten. Es soll zugleich die Decennien dieses Jahrhunderts, selbst unter ungünstigen Ver. Stelle einer Gesellschaft der Wissenschaften vertrer hältnissen errichteten National-Museen haben diesen Wunsch ten, und als Verein von Gelehrten sich beschäftigen, größtentheils erfüllt - Rückschritte, wie sie das Franzenemu, alle bisher vernachläßigten oder unbekannten Denkmahle vater. seum in Brünn that, verschwinden gegen das mächtige Fort. ländischer Vorzeit zu Tage zu fördern. Bisher zwar ist dieser schreiten in Prag und Pesth und Gräß und den edeln Wil. Zweck seiner Verwirklichung noch um keinen Schritt näher ger len in Laibach und Innsbruck. Die Schäße der Literatur und rückt, bis dieses im legten Landtage 1825 — 1827 geschah, woKunst werden nun nicht länger in den Händen der Privaten von nun die erfreulichen Resultate dem nächst zu erwarten und der allzu wahrscheinlichen Gefahr des Unterganges ausgesezt auch schon wieder die großmüthigsten Beyträge gegeben wor bleiben, und es wird sich im Laufe der Jahre ein gemeinsames den find, wobey unter andern der Sohn des unvergeßlichen in seiner Art einziges Eigenthum bilden, auf das der Bewoh. Stifters, der Graf Stephan Szechenyi mit ruhmmür. ner jeder Provinz mit gerechtem Stolze blicken mag. Deßhalb digem Beyspiele vorangegangen ist. Aus dem weiten Gebiethe fey es dem Archive, das seit ihrem Anbeginne, das Dr. der Wissenschaften, hat man mit alleiniger Rücksicht auf Un. gan dieser Provinzialmuseen gewesen ist, auch erlaubt, garn, folgendes erlesen, was den Inhalt der nach und nach ers den ersten oben erwähnten Band der literärischen Ab, scheinenden literarischen Verhandlungen des National - Museums handlungen des ungarischen National Museums bilden foll: a) Die Philologie und Ausbildung der ungarischen den Lesern dieser Zeitschrift vorzuführen. Dieser erste Band ist Sprache und Literatur. 2) Die vaterländische Geschichte, in dem größten Beschüßer und Gönner des Museums in Ehrfurcht kirchlicher, bürgerlicher und literärischer Beziehung, und Alles, geweiht, nähmlich des Erzherzogs Joseph Palatins kaiserlicher was zur Aufhellung derselben dienen kann. 3) Ungarns Natur. Hoheit. Erst dem neunzehnten Jahrhunderte sagt die Zuschrift geschichte, um die Gelehrten und ganz Europa aufmerksamer sey es vorbehalten gewesen, nach den langen Stürmen der Nes zu machen, welche Schäße des Thier, Pflanzen- und Stein. ligiones und Bürgerkriege und der türkischen Unterjochung, dem Reiches, das von der Natur so gesegnete Land enthalte. Der erste vor uns liegende Band der literarischen Abhand. Lorber kriegerischen Ruhmes, auch die Palme der sanfteren Künste des Friedens zugesellen, und durch die Stiftung des lungen gibt nach dem Plane zuerst eine kurze Geschichte von der Museums habe der Erzherzog einen reichen Quell geöffnet, der Errichtung des Museums im Jahre 1807, und von seinem in zahlreichen Bächen das gesammte Land durchströmend, allent. schnellen Fortgange, nebst einer Beschreibung des Locals zur halben feine Segnungen mittheilen, und Blüthen und Früchte Aufstellung der verschiedenen Sammlungen. Besonders wichtig an das Licht des Tages rufen werde. Die Vorrede verbreitet ist das Münzkabinet, das schon einen sehr hohen Werth ers sich über die Entstehung des Museums, über den Inhalt und reicht hat. Die herrliche Bibliothek ward durch den Edelfina Zweck des gegenwärtigen Werkes. Der unvergeßliche Graf des Grafen Franz Szechenyi gegründet, der mit seltener Groß. Franz Szechenyi, welchem das historische Taschenbuch der muth sein Privateigenthum dem Vaterlande weihte. Auch die Freyherrn von Hormayr und Mednyansky ein Dene. Sammlung von Antiken und ungarischen Alterthümern erhält

jeden Tag Zuwachs und höhere Bedeutsamkeit. Seltene Waffen, derschaft vom heiligen Georg, wahrscheinlich mit jener der Ris Merkwürdigkeiten der Natur und der Kunst, find gleichfalls ter vom goldenen Sporn, eine und dieselbe gewesen seyn. Die schon vorhanden. Vorzüglich großartig erscheint une aber die dritte hier mitgetheilte Urkunde, deren Original im Museum Idee der Gründung eines vaterländischen Pantheons. Nichts aufbewahrt wird, enthält den Stiftungsbrief des ungarischen vermag mehr die Liebe zu großen und tapfern Thaten, zu Tu Ritterordens vom Drachen, ausgefertigt im Jahre 1408 von gend und Recht anzufeuern, als das Beyspiel großer Männer, König Sigmund, und seiner Gemahlinn Barbara von Cilley. die einen unsterblichen Nahmen hinterließen; denn: „von des Sigmund stiftete den Orden zu Ehren feines Brautlagers mit Lebens Gütern allen ist der Ruhm das höchste doch." Der ihr. Das Stiftungsjahr war bisher ungewiß, da die MeinunKönig Ludwig von Bayern hat schon als Kronprinz, gen zwischen 1385, 1400 und 1418 schwankten. Die erste Classe durch seine Walhalla der Deutschen, dießfalls ein groß- der Ritter trug einen gekrümmten an goldener Kette herabhänartiges Beyspiel gegeben. Die Wände eines ungarischen Pans genden Drachen; die zweyte Classe dasselbe Zeichen an grünem theone werden nicht leer bleiben von Bildniffen großer Mån- Bande. Dieser Ritterorden war zu seiner Zeit in ganz Europa ner ungarischer Nation, deren Ruhm nicht unterging im Strom berühmt. Es gibt noch mehrere ungarische Geschlechter, die auf der Zeit. Gleich wie der Römer durch den Anblick der langen ihren Wappen die Insignien dieses Ordens haben, so die GeReihe seiner Familienbilder begeistert wurde, Großes und Un. schlechter von Rapi, Balassa, Karolyi, und andere. Die vors Sterbliches zu verrichten: so mögen auch diese vaterländischen nehmsten Reichsbarone waren Mitglieder desselben. Er ward Erinnerungen in jedem Herzen die heiligen Flammen für das auch an Ausländer verliehen. Sein Zweck war die Vertheidi gemeinsame Beste entzünden. Sowohl die Gründung des Mus gung des chriftlichen Glaubens gegen den Erbfeind, nähmlich feums, als auch die Stiftung des Fondes erforderten beden gegen die Türken, und die Hussiten, die Sigmund am meisten tende Summen; der dem Publicum vorgelegte Ausweis zeigt, fürchtete. Die vierte und legte Urkunde enthält ein Decret Kō. wie bereitwillig man in Ungarn ist, alles Gemeinnüßige nách nig Mathias I. vom Jahre 1463. Dieses, bisher gänzlich unbe, Kräften zu befördern. Schon in den ersten fünf Jahren erhielt kannt, ward in dem Familien. Archive der Grafen Rhedei von das Museum außerordentlich wichtige Geschenke an Merkwürs Kis. Rhede aufgefunden. Es ward noch vor der Krönung des Digkeiten aller Art, der Reichstag von 1807 erkannte Szeche. Königs Mathias gegeben, die erst im siebenten Jahre seiner nyi's edle Großmuth, und beschloß in einem eigenen Artikel Regierung, 1464 erfolgte, und enthält die der damahligen Zeit der ungarischen Reichstagfißungen den Dank der Nation aus, angemessenen Anordnungen über die Aufbiethung der Landes. zufprechen, zum ewigen Denkmahl für alle kommenden Zeiten. Insurrection. Den auf diese kurz berührten vier Urkunden Fürst Grassalkovits überließ dem Museum einen Garten zu folgenden Abschnitt füllen fechzig Inschriften römischer Denk. Pesth. Auch haben Peter Kubinyi von Felsö Kubin, die Fas mahle, mit beygefügter Erklärung. Vorausgeschickt ist eine milie Marczibany, und noch viele Andere reiche Beyträge Aufzählung jener ungarischen Schriftsteller, welche über griechi gegeben. sche und römische Alterthümer geschrieben haben. Diese Römers

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Die größte Aufmerksamkeit verdienen die in diesem ersten steine bestehen aus Altären, Sarkophagen, Grabßteinen, Weg. Bande herausgegebenen Urkunden. Die erste dieser Urkunden säulen und anderen Steinen verschiedenen Inhalts. Einige davon enthält ein Privilegium König Bela IV. vom Jahre 1258 für reichen in sehr hohe Zeiten hinauf, und sind von Wichtigkeit; die Edlen: de Almisto in Dalmatien. Das Original befindet nur ist zu bedauern, daß die Inschrift bey vielen fast ganz ver. sich in der Bibliothek des Museums, und ist mit einem golde tilgt ist, und eine noch so scharfsinnige Ergänzung kann deu nen Insiegel versehen. Der König verspricht darin, den Grafen noch nur bloße Conjectur bleiben. Das Museum besißt außer Ozur Rados, und die ganze Stadt Almissa in seine Gnade diesen 60 Steinen noch mehrere, deren Erklärung im nächsten wieder aufzunehmen. Die zweyte Urkunde enthält die Statuten Bande folgen soll.

der militärischen Brüderschaft vom heiligen Georg. Diese Statu. Noch verdienen zwey antiquarische Abhandlungen von An ten sind im Jahre 1326 entworfen. Das Original davon befindet ton Haliczky, Custos des Münz, und Untiken - Kabinettes am sich gleichfalls im Museum. Dieser Brüderschaft vom heiligen ungarischen Rational. Museum rühmliche Erwähnung. Die Georg, die unter König Earl I. bestand, erwähnt kein gleich erste diefer Abhandlungen betrifft das unschäßbare, nur noch zeitiger noch späterer Schriftsteller. Durch ihre in dem Archive allein vorhandene Exemplar einer Münze vom Cäsar Crispus der Familie Mikolay de Eadem gefundenen Statuten wurde sie (dem Sohne Constantins des Großen) und die zweyte eine ebeu erst bekannt. Sie scheint in jenen unruhigen Zeiten gestiftet so merkwürdige Herme, Göttinn der Pferde. Diese Hermeist worden zu seyn, als Mathäus von Trentschin ganz Oberungarn die einzige bisher auf ungarischem Boden gefundene. Sie ward an sich gerissen hatte. Diese mit des Königs Genehmigung ers im Jahre 1807, zu Mitrowicz in Slavonien entweder ausge richtete Brüderfchaft umfaßte bloß 50 Mitglieder, theils geifts graben, oder aus einem Brunnen gezogen. Sie ist aus Bronze, lichen, theils weltlichen Standes. Sie leisteten Kriegsdienste, von 12 Zoll Höhe, und mit ziemlicher Kunst gearbeitet. Dea wie aus ihrem Nahmen erhellet. Ihr Hauptzweck war, das kös Überrest des Bandes füllt eine Beschreibung der Bergwerke vou nigliche Ansehen aufrecht zu erhalten, und die Person des Kö, Kezbanya, verfaßt von dem dortigen Befahrungs Personale nigs allenthalben zu beschüßen. Das Gleiche thaten die in Un. in deutscher Sprache, welcher ein weniger schleppender und ver. garn unter König Ladislaus bis zur Mohaczer Schlacht bestes alteter Styl zu wünschen wäre. hender Kalender Brüder, (von dem ungarischen Worte Kalan.

Auch ist noch das Andenken des berühmten ungarischen Bo. bozni, herumschweifen.) Nach Pray's Meinung soll die Brü. tanikers Paul Kitaibel durch eine Deutschrift gefegert, und am

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