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Un der Mauer des Seitenfletter Pfarrdorfes Biberbach, ist ein Stein mit folgender Inschrift:

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buch für das Jahr 1827. Herausgegeben von Castelli. Fünfter Jahrgang.

237. Fortuna. Ein Taschenbuch für das Jahr 1827. Herausgegeben von Franz Xav. Told. Bierter Jahrgang.

238. Aurora. Taschenbuch für das Jahr 1827. Herausgegeben von Franz Gräffer. Viertel Jahrgang.

Unter den zahllosen Taschenbüchern, welche mit jedem Wechsel des Jahres unser gutes deutsches Vaterland überschwemmen, sind nur sehr wenige, die einer besonderen Aufmerksamkeit werth wären. Man ist es auch schon zu gewohnt, in ihnen nichts als einen flüchtig verschwindens den Genuß zwischen Wachen und Schlafen zu suchen; gahs

1528. Hir ligen begraben 43 Person, so von Lür ten seind erschlagen werden. (Jm 33 Jahr ist diese Inschrift gemacht worden) den Gott ewiglich durch nend durchblättert man sie, und gåhnend legt man sie zur. das Leiden Jesu Christi genadt, Amen.

2.

(Aus dem Alhartsberger Laufbuche.)

Seite. Dieses gilt vorzüglich von denen, die bloß auf uns terhaltung berechnet sind. Jedes Jahr beynahe vermehren fie sich ein sicheres Zeichen, daß die Herausgabe eines Den 21. July 1683 in den schloffs Gleiff ein Unterhaltungs Taschenbuches keineswegs zu den herkulis Eindtstauff gehabt auß Uspöckher Pfarr, Weilen damals schen Arbeiten gehöre. Wenn sie auch nur immer ihren des so erbarmlichen brennen und raubens und Zweck erfüllen wollten! Sie wimmeln freylich stets von erwifftung der Tartarn und dero anhang Gedichten aller Art, Oden, Elegien, Ballades, Romane naher Aspach unsicher und der Vater Wie auch das kindt zen und dergleichen; denn es gibt sehr viele junge Museni nit ohne große Gefahr dahin kommen khonnten, der Vater föhne, welche gerne die Kinder ihrer Phantasie auf dem Thomas Edlinger, mutter Maria, infans Jacobus patri- Schleichwege eines Taschenbuches zu den Höhen des Par nus heinrich Schnöckh zu Paichberg unter Gleiff, und hat reasses befördern möchten, leider aber haben diese Kinder ihr gestreng b. Pfleger Tobias Wendel Pfl. zu Gleiff also schon meistens den Keim des Todes in der Brust! Um so ein Zeichen zukünftiges Glückhs und beffers Wolftandt, die angenehmer ist die Überraschung, wenn man unter dem damahls von der Zehl in der Landwähr gewesten zehler und Haufen Sand hier und da ein glänzendes gediegenes Goldschüzen das Salve geben und einen trunkh spendiret, zur körnchen erspåht; und mit Vergnügen können wir behaupe ewigen Gedächtnuß. Aus dem Laufbuch der Pf. Al ten, daß in unsern einheimischen Taschenbüchern solche Hartsberg her Hieronymus Weissenberger Pfarrer 1682. Goldkörner, nicht so gar sparsam zerstreuet liegen. Ein solcher Fund kann hinlänglich für die Menge des Mittelmäßigen und Schlechten entschädigen. Nun noch einige

(Wird fortgesett.)

(Fortseßung.)

1:

1

Anzeiger der österreichischen Literatur. flüchtige Bemerkungen über die oben erwähnten Taschen. bücher, aber nicht vom allbeliebten bon ton, durch Lob und durch Tadel, nichts zu sagen! Taschenbücher auf das Jahr 1827. 233. „Das Taschenbuch für die vaterläns 233. Tafenbuch für die Vaterlandsger dische Geschichte," der Freyberrn von Hormayr und von schichte, herausgegeben durch die Freyherren von Mede Mednyansky VIII. Jahrgang wurde bereits in Nr. 121 des nyansky und Hormayr. VIII. Jahrgang 1827 ben Octoberbeftes besprochen. Es ist eine, (verschiedener Franz Ludwig. Unterbrechungen ungeachtet,) seit 1802 währende, also 234. Aglaja. Taschenbuch für das Jahr in der That bereits großjährige Fortsetzung schäßbarer 1827. Dreyzehnter Jahrgang.

235. Taschenbuch für Frohsinn und Liebe auf das Jahr 1827. Von Chr. Kuffner. 3 wey ter Jahrgang.

Materialien und Monographien. Als solche blieb es von keinem Vaterlandsfreund unbeachtet, ja der warme Antheil den es an den Toiletten, wie auf den Studierstuben, den es (so ganz nach seinem Zweck und nach seiner Richtung) 236. Huldigung den Frauen. Ein Taschen unter der Masse der Nation, unter den Frauen, wie unter

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der Jugend gefunden hat, gewährt dem, in den Tagen der ein Hagestolz ward?"-allishauffer, der Hers Ruhe, eben fo, wie in den Tagen der Gefahr vorwaltenden, ausgeber der Uglaja ist es, dem Wir fugleich die rühm. patriotischen Sinn der Österreicher ein rühmliches Zeugniß lichste Sorgfalt für den Nachlaß Werners, dem Wir und die einheimischen Zeitschriften und Kunst a u s- die glänzenden Erzeugnisse Grillparzers, (bessen leßte stellungen geben das sprechendste Belege, daß das Bes Reise die Ideen des nördlichen Deutschlands über ihn, wie Streben, „die Historie durch die Kunst zu popu über österreichische Literatur und Literatoren überhaupt, bes larisiren," das Bestreben „redende und bildende richtigen half und ihm in Dresden, Leipzig, We is Kunst, vorzugsweise auf vaterländische Ges mar, Berlin und München ehrenvolle Anerkennung genstände anzuwenden," tein unñüßes und eitles erwarb) dem Wir des Freyherrn von Zedlig lyrische und Bestreben gewesen sey.. Was die äußere Ausstattung be. dramatische Schöpfungen, des um unsere Bühne hochvers trifft, so kann dieses Taschenbuch mit der Aglaja nicht wert dienten Schreyvogel (C. U. West) sämmtliche Werke, eifern, obschon es den Vergleich mit allen übrigen deutschen den Meistersänger Suchenwirth des Custos Primi f« Taschenbüchern kaum zu scheuen hat und Bildnisse von dies fer und: „Osterreich unter den Babenbergern", ser Vollendung, wie des Staatskanzlers Fürsten von Mets vom Freyherrn von Hormayr zu danken haben und ehe ternich Durchlaucht, des obersten Kanzlers Grafen Saurau, stens haben werden.

des Oberstkämmerers Grafen Czernin Erc. des Palatins Weffeleny, des Geschichtschreibers Ifthvanffy, Adam Ba. 235. F. C. Castellis Talent im Humoristischen thyanys, Oswalds von Wolkenstein, Rüdiger Starhem, und im Gemüthlich- Naiven, ist, selbst von Meistern, bergs 2c. 2c. und vieler berühmten Burgen, in andern wie Tieck und Öhlenschläger zu anerkannt, als daß deutschen Taschenbüchern, wohl vergeblich dürften aufge: es einer eigenen Lobpreisung bedürfte. Ist es auch nicht zu fucht werden? Überhaupt hat diese Folgereihe von der ge, loben, wenn ein so wackeres Talent sich manchmahl zu fammten, ephemeren Almanachsliteratur, nichts an sich, „Haselnüßen” und „Bären” und zu noch mattern Correspons als das Format und die regelmäßige Zeit des Erscheinens. denznachrichten verirrt, haben auch die französischen Über fegungen nach Pfund und Elle, eben nichts zur Erhebung

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234. Der Herausgeber der Aglaja hat auch dieses des Theaters beygetragen, so dürften diejenigen, die nur Jahr feinen alten wohlerworbenen Ruhm behauptet, da In. davon reden oder reden wollen, doch nicht vergessen, wie halt und äußere Form wetteifern. Besonders ist es die lettere, weit andern Dichterlingen, die gleich Pilzen des Waldes welche dieses Taschenbuch den ausgezeichnetstén Leistungen, nach dem warmen Regen hervorschießen, noch zu laufen übrig des Auslandes, selbst den brittissen, mit Recht an die Seite sen, um es Castelli auf jenem, ihm eigenthümlichen Boden, und allen deutschen ohne Ausnahme voran stellt. Die Kupfer auch nur von ferne, gleichzuthun. Seine „österreichis find vorzüglich gewählt, und wie in ten früheren Jahrgängen fchen Volkslieder" sind nicht an innerer Trefflichkeit, nach meisterhaftèn OriginalsGemählden der Gallerien Wiens, sondern nur der Nationalität nach, verschieden von Hebels durch Johns Meisterhand, meisterhaft gestochen. In classischen - alemanischen Gedichten. "Der Bauer Hinsicht dieser Leistungen hat unsere Aglaja gar keine bey des Kaisers Krankheit" ist unstreitig meisters Mebenbuhlerinn. Unter den Gaben, welche ste für dieses lich und gibt Castellis warmem Patriotismus, ein eben so Jahr darbringt, muß die Erzählung von Carol. Pichler, rühmliches Zeugniß, als seine, in den Tagen der Gefahr der Wahlspruch, als der berühmten und um die Bile von 1809 geschriebenen „Kriegslieder des österreichischen dung und Veredlung der weiblichen Jugend besonders ver: Soldaten," die ihm eine eingreifende Rüge von Seite der dienten Verfasserinn würdig, mit Auszeichnung erwähnt Buonopartischen Machthaber zuzogen, wie Heinrich Col. werden. Was die poetischen Leistungen betrifft, so sind sie lin und wie Carpani. - Der ausgezeichnetste Lyriker, nicht besonders zahlreich, und die Poesten von Johann den Österreich je besaß, bleibt wohl unstreitig der, im Dras Gabr. Seidl, unter der Aufschrift: Stimmungen matischen weniger glückliche Baron Zedlig, aber auch dürften wohl das Vorzüglichste seyn. von Castelli haben Wir und hatte insbesondere dieses Archiv

Wer Wernern seit 1814 gekannt hat, dem müssen und das historische Taschenbuch treffliche Balladen: z. B. seine drey Sonnette an Goethe, ein unendlich wichtiger die arragonische Königinn Johanna, das steinerne Geld, Beytrag zu seiner Biographie dünken. Aber nicht leicht Peter Sjapary zc. 2c. In der Redaction der Thalia und fand Etwas so allgemeinen und so verdienten Beyfall, als des Conversationsblattes von 1822, in den 12 Jahrgängen die Erzählung von C. A. West, »wie es geschat, daß ich seines dramatischen Sträußchens, in den 7 Jahrgängen des

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Taschenbuches Selam, in den 4 Bändchen seiner poetischen lung bier und da zu überladen und geziert und streift an eini Kleinigkeiten, in den Zerrbildern menschlicher Thorheiten, gen Orten ans Lächerliche z. B. S. 6, wo von dem zu Schiff in feinen, im Wanderer und in der Zeitung für die ankommenden Ødoman gesagt wird: der rothe Uniformrock, elegante Welt, niedergelegten Reiseberichten durch die langen weiten Beinkleider, der mit wehenden Federn Deutschland, Frankreich und Italien, hat sich Castelli als geschmückte Hut und der schwarze, den Leib von der rechten unsern fruchtbarsten ästhetischen Schriftsteller gezeigt. Schulter bis zur linken Hüfte` einwindende Riemen mit Von seinem Taschenbuche: „Huldigung den Frauen" dem in eine Stahlscheide eingehüllten, langen, schmalen ift der gegenwärtige fünfte Jahrgang, der erste, der in Schwerte, fie gaben ihm das Ansehen, als wisse er Österreich erscheint. Er dürfte in der Erzählung von Mädchenherzen nicht minder als die Elemente Sophie May: Everalline Campbell, leicht die zu besiegen. Seltsamer Schluß! und kein glückliches Perle unter allen Leistungen der heurigen Taschenbücher Nachahmen der W. Skott'schen Kleidungsmablerey!? darbiethen. Ausgezeichnete Gedichte sind: der Nachtwande Hierauf folgen die Lieder der ersten Liebe von. L. Has ler von Seidl, die Macht des Glaubens, von lirsch. Wenn diese Lieder eine Parodie des gewöhnli Baldamus, und vorzüglich: Gedanken am Fen chen Liebesgegirre seyn sollen, so sind sie trefflich, denn sie fter, von Grillparzer, die vermißte Braut, sprechen die Empfindungen eines sogenannten Naturmen Legende von Schefer, Hammers Elegie aus dem Arabis schen sehr kräftig aus: ¡. B.

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Nun lebe wohl, leb wohl mein Schaß!
Geschieden muß es sepit,

Ich trinke Dir mein Lebewohl
In diesem Glase Wein.

Der Wein ist alt und wir sind jung,
Es sey nun wie es sey

Laß trinken uns, doch schwören nicht,
Der Bund ist noch zu neu.

Mir seine Gluth im Geist und Blick
́Und warst auch treulos du,

Es findet sich das alte Glüď

Dieses Taschenbuch locket durch das sinnreiche Titelkus pfer, welches einen Kranz von 10 berühmten Dichterköpfen darstellet, und verdient von diesem Archive auch deßwegen eine sorgfältigere Aufmerksamkeit, weil es bloß heimische Producte liefert.it Vergnügen sehen wir hier die Bon selber dann hinzu! (sic?!) Leistungen verschiedenartiger Landsleute bey einander, und Leider scheint es hier auf keine Parodie abgesehen stimmen nicht unbedingt in das Lamento über das um sich zu seyn, sondern - das Ganze eine Nachahmung der greifende Dilettiren ein. Übe sich, wer kann und will, je Heim'schen Wißbolderey und Genialitätssucht, die beynahe mehr man die Technik der Poesie kennt und treibt, desto überall für ächten Wein ausgegeben wird.

S'ist ein Gewächs sieht aus wie Wein,
Allein man kann dabey nicht singen,
Man kann dabey nicht fröhlich seyn.

Die Lieder von Castelli sind sehr gut, aber (wo wir

leichter dringt man wenigstens in den Geist der großen Dichter ein. Was hat man einft zu einem guten Gedichte gefordert? Und was begehrt man jest? Diese erhöh ten Ansprüche an den Dichter sind ein Anzeichen des veres delten Geschmacks, des gebildetern Sinns. Wem schadet nicht irren) nicht neu, sondern schon gedruckt. Die Phane cas, daß Dieser oder Jener auch Mittelwaare in Druck tasie von Eduard Silefius ist wirklich voll Phantasie gibt? Ist Etwas an ihm, so wird gründlicher Tadel- und verräth eine schöne Begeisterung für das Schöne, und fortschreitendes Selbststudium ihn schon heben. Vers aber sie ist auch ein Beleg: daß die Empfindungsmahlerey ahrung verdienen nur die Freunde der Poetaster und in der Dichtkunst bey Weitem jener in der Tonkunst nicht die Kritikaster, welche das Schlechte preifen und das gleich kommt. — Die Lieber von J. G. Seidl haben Gute mit Roth besudeln. alle, die diesem Sänger eigene Frische. Die JustinencapeÙe,

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Den Reigen des Taschenbuchs eröffnet der, um die Erzählung von F. v. Ney ist fleißig ausgearbeitet, aber schöngeistische, wie nun die ernste Literatur Österreichs ver. steht an Eleganz der Sprache dem Velasquez, Erzählung diente Herausgeber mit der Erzählung: Ydoman und Lisbe, von M. Fr. von Canaval nach. Jedoch hat Fr. von Ney welche des Verfassers ausgebreitete Kenntniße verräth, aber seinen Stoff beffer aufgefaßt als von Canaval, denn wohl ́etwas zu breit gehalten seyn dürfte. Auch ist die Darstele wie kann der stolze Historienmahler Velasquez einem bloß

gelungenen Porträte, daß beine Compositionskraft erfors aber der Bergmann wachet die ganze Nacht und empfiehlt dert, gleich den Preis zuerkennen?-Wäre das Ringen bey Tagesanbruch die schlafenden Kleinen der Wärterinn, des Sclaven mit den Hindernissen mehr in den Vorgrund indem ihn seine Pflicht in den Schacht ruft. Wie der Knabe gestellt worden, so hätte die anziehende Novelle noch unend aufwacht, greift er nach seiner Flöte und spielt. Die Schwes lich gewonnen. Indessen verdient die Erzählung schon deß-ster, die um den Grund dieses täglichen Treibens fragt, wird wegen eine liebevolle Auszeichnung, weil sie hübsche Kennts auf die alten Volkssagen verwiesen, welche von der Macht der niße und regen Sinn für die Kunst an den Tag legt und Tonkunst handeln, auf die Anahid der Perser und vorzüge Herr von Canaval, eben in diesem Archiv und in den lich auf Orpheus, der durch seine rührenden Lieder die Rück hist. Taschenbüchern, Proben eines wackern Balladene kehr der Gattinn aus dem Reiche der Todten bemerkte. So Talentes gegeben hat, z. B. Kaiser Marens Abschied von wie Orpheus will der Knabe handeln und auf das Grab Augsburg.öns Trautmannsdorfe, Sühnung und der Mutter mit der Flöte pilgern:

sein blinder Böhmenkönig haben übrigens bisher wohl

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Rührte Jener seines wilden,

Seines harten Gottes Herz,
O so rühret unsern milden

Himmelsvater wohl mein Schmerz.

Das Schwesterchen zweifelt an der Kunst des Bruders,

den Kranz in der vaterländischen Ballade und sind der Uhland'schen würdige Nacheiferer. Die Lieder von Manfred sind ein duftiger Honigfladen, wie ihn das erste beste Bienchen aus Rückerts, Tiecks und der Mine nefänger Wiesenblumen zusammen bringen kann. Dieses aber da deutet dieser auf die Wunder Spinne, die sich, ewige Klagen und Seufzen und Liebäugeln mit Blumen so oft er spielt, auf seine Shulter seht und ihm zuborcht. und Sternen, kann doch nur schwindsüchtigen Mäd. Eben spielt er und blickt mit Wonne das Thierchen auf seis chen behagen. - Die Amaranthenblätter von Michael ner Schulter an, da tritt die sorgliche Wärterinn herein und chmidt sind sehr dürre und zeichnen sich nur durch Son. Thlägt es todt. Der Knabe stirbt vor Schrecken über diesen derbarkeiten aus, z. B. daß Eins dem H. Hofrath Verlust, die Schwester aus Schmerz um den Bruder Heinrich von Collin gewidmet ist! - Also ist uns

Thauestropfen glichen beyde
Seelen. Engel streuten ste

--

Aus den Wolken voller Freude,
Jeder sank in eine Blüh',
Aber als durch das Gewimmel
Der Gewölke Sonne drang,

Bog sie wieder auf zum Himmel,
Was vom Himmel niedersank.

fer geehrter Collin auch in der andern Welt Hofrath? Biel gediegener und frischer ist Hanns Sachs von J. F. Weigel. Den Beschluß des Taschenbuchs macht der Bergmann, metrische Erzählung von Johann Sön, welche schon deßwegen Aufmerksamkeit verdient, weil wir an größern metrischen Erzählungen so arm sind. Eine fließende Sprache und ein meist correcter Vers dienen Als der Bergmann heimkam und die Kinder todt fand, zur besondern Anempfehlung und eine Darlegung des Ins wollte er auch sich tödten. Ein Priester hålt ihn davon ab, halts wird uns rechtfertigen, daß Wir einiges Gewicht auf aber nun erzählt ihm der Bergmann eine Geschichte,von einem diese Erzählung legen. Unter einer Schaar von Bergknaps Grafen Hagen, der seine schwangere Gemahlinn verließ pen, die wie Geister aus den Grüften, aus der Goldes: und in Wälschland treulos so lange umber zog, bis die edle heimath steigen, weil nur in der Nähe der Menschen das Glück blüht" fährt auch einer empor, der stumm und un freundlich in seine Hütte eilet, wo ihn zwey Kindlein em pfangen und dort auf fein Mooslager sich hinwirft. Thräs nen dringen aus seinen Wimpern und er seufzt so bitterlich, daß die Kinder ihn mahnen, nicht immer um die Mutter zu weinen. Tröstend sagt der Knabe:

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Gattinn vor Gram gestorben war, endlich heimgekommen, als das Leichenbegängniß gefepert wurde, in Verzweiflung mit feinen Kindern in die weite Welt hinausging.

Was soll der Sünder

Noch auf dieser Erde hier?

Ich bin Hagen dieß die Kinder!

Der fromme Priester besänftigt das tobende Herz des Grafen und bringt ihn dahin, daß er sich kräftig aufrichtet und in ein Kloster geht, während der Priester die Kinder feyerlich begråbt.

Diesem Taschenbuche wünschen Wir um so befferes Gedeihen, je würdiger sich Herrn Kuffners Streben durch seine Übersegung der sämmtlichen Lustspiele des Pla u• tus, durch seinen Perikles und Artemidor, durch Schil

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derschau, Lebensbilder, Spaßiergänge im Labyrinth der zugeben, die sich in jedem Bande vorfinden? Das wäre Geschichte, durch seine dramatischen und lyrischen Versuche eine interessante Arbeit für die Büsching, Hagen, Docen, beurkundet hat.

1

Primisser, Schottky, Ziska c. und würde sich mehr loh.
nen als das mühselige Haschen der Philologen nach abwei
chenden Lefearten.

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Mein Leid, ich trag' es still mit mir,
Vertrau' es keinem nicht.

Manfreds Wunsch fällt durch seine Sonderbarkeit auf,

237. Aurora von F. Gräffer. Aurora führt nach dem Sprichwort Gold im Munde, Wir wenden uns zu dem metrischen Theil der Beys wir wünschen, daß dieses auch hier der Fall sey. Laffet uns träge. Zuerst begegnen wir Mayrhofes würdigem Gedichte: feben, was sie bringt? 1) Die schöne Diana, nach Chars Alexander und die Brahmanen; bier spricht sich des Ver. rin erzählt von Manfred. Gut geschrieben, aber dem Ins faffers ernster Sinn deutlich aus, aber schon das nächstfols balte nach wenig interessant. Daß zwey Sprößlinge feinds gende Gedicht: der Bach ist dem Referenten unverständs seliger Häuser sich lieben und heirathen, ist so unendlich oft lich. Man ahnet wohl, daß Mayrhofern die Natur nur da gewesen, daß es Niemanden überraschen wird, wenn eine Hieroglyphik ist für die verschiedene Zustände seines Sainville und Eleonore Denmont ein Pärchen werden. 2) Innern, aber eben, weil man den Verfasser nicht kennt, Unterhaltender ist Fr. X. Told's Erzählung: der Trauungs- und weil er sich nicht klár ausspricht, gelten seine Gedichte schein, wiewohl auch hier der Stoff nicht neu ist. Der Vers meistens für dunkle Reimereyen, die nur für seine Vertrau faffer, erzählt, ich möchte sagen: mit so vieler Bonhommie, ten Werth haben können. Das stille Lied von Louise daß man ganz vergißt, in Zieglers Lustspiel: der Haus Gonzage spricht sehr an, nur stöhrt es durch einem doctor ähnliche Situationen gefunden zu haben. 3) Das Sprachfehler: Spiel: die Bergleute vom Baron von Feuchters, Leben hat einige recht artige Einzelnheiten, z. B. Mar riens drolliges Liedchen, aber die Verse sind zu holprig, der Dialog ist wenig lebhaft, die Charakteristik zu wenig hers aber sinnreicher ist sein Gedicht: die Dichter. Nur ist die vorstechend, als daß wir nicht den Hrn. Verfasser ermah, Sprache öfters verrenkt, wie der Vers gesucht und hart. nen, sollten zu den topographisch montanistischen Arbeiten zurückzukehren, welchen dieses Archiv einige sehr gehaltvolle Auffäße z. B. über den Erzberg, Püttenberg, Traunkir chen sc. verdankt. 4) Unbedingtes Lob verdient Seidl's Christmette, welche auf eine sehr poetische Weise die Wiedereinführung des mitternachtlichen Gottesdienstes am Christtage feyert. 5) Die Monogrammen aus und über Benedig von Emil, sind ein seltsames Bunterley, das hier und da durch pikante Darstellung überrascht, jedoch in der Regel eine allzugroße Flüchtigkeit hat. Indessen sind diese zusammengewürfelten Abenteuer immer hundertmahl nußbarer als die faden Liebesgeschichten, die in den Almanachs nisten. 6) Die Vergrößerungsgläser vom Freyb. von Böck so wie einige anonyme Piecen ähnlicher Art, biethen sehr oft nur todtgejagten Wig. 7) Interessanter ist Jos nicht zu seinen Beffern. Die Ballade: S. Severinus und hann Langers Sage vom Falkensteine und Dr. Rump's Königinn Gisa schließet sogar mit einer ungewohnten Kakos ungarische Sage vom Schulmeister zu Czinkola, welche mit phonie:

Wenn die Blumen ausgeblühet
A ihr füßes Duftgestalten (??)
Dann ist auch das Lob verglühet,
Das die Menge ihr gehalten.

Wenn hernieder träuft der Regen.
Geh'n sie alle still und schweigend
Ohne freundliches Bewegen.

Von des Herzens Rührung zeigend. (Wer geht und warum?)

Also haben sie verkannt uns
Unser Dichten, unser Streben,

Denn es hält kein irdisch' Band uns
Und sie haschen nach dem Lében.

Die lyrischen Beyträge von J. G. Seidl gehören

In

der Bürgerschen Ballade: der Kaiser und der Abt die aufs
Und sie läßt die Gefang'nen, der Bande ledig,
fallendste Ähnlichkeit hat. Überhaupt ist es eine bekannte Zu Gott fleh'n, daß er ihr werde gnädig.
Thatsache, daß gewiße Mährchen, gewiße Anecdoten und
dieser Hinsicht verdiener Hells Lied bey m
Wigworte sich bey allen Völkern eines Erdtheils vorfinden, frohén Mahle Auszeichnung, denn die Sprache ist
und es wäre der Mühe werth, die Völkerwanderungen die fließend, und die Versifikation leicht. Leitners Gedichte
fer Geistesblüthen mit philofophifchem Geiste zu beleuchten. sind unbedeutende Kleinigkeiten, die teine größere Auf-
Man sammelt häufig die Volkslieder und Sagen der Deuts merksamkeit verdienen.

fden, warum unterläßt man sorgfältig die Varianten an.

Möge die Ausstattung für 1828 unter Seidls Re.

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