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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunsï.

Mittwoch den 25. und Freytag den 27. July 1827.

(89 und 90)

Das Districts commissariat Garsten terwald haben 10,428 topographische Numern, 16,218

in Desterreich ob der Enns.

(Aus der in Balde erscheinenden historisch - geographisch - stati. ́ ́ sischen Beschreibung des Traunkreises von B. Pilwein.)

I'm

Joch, 1023 Klafter Flächenmaß.

Der Pfarre Aschach sind nebst dieser Ortschaft nur noch die zwey Dörfer Hagen und Mittereck mit 184 Hou fern, 237 Wohnparteyen, 1067 Einwohnern zugewiefen. Aschach, Aschau. *)

Im Umfange dieses Districtscommissariats befinden sich 30 Dörfer, 991: Häuser, 1464 Wohnparteyen, 6185 Eins Ein Pfarrdorf mit 112 Häusern, 155 Wohnpartener, wohner, größere Herrschaft, 2 kleinere Dominien, 4 668 Einwohnern, 1/4 St. vom Steyerfluge, 1 1/2 von Pfarren, 7 Schulen, 11 Steuergemeinden, 1 Chirurg, Garsten, zwey von der Stadt Steyer wurde nach P. Les3 Hebammen. Außer Bettenmacher, Brauer, 2 pold Tylls handschriftlichen Annalen schon zwis Drahtziehern, 1 Drechsler, 1 Kalkbrenner, 4 Klingens schen 1105 und 1108 den Benedictinern von Garsten übers schmieden, 2 Korbzäunern, 25 Mefferern, 40 Nagelschmie. geben, und bis zur Auflösung dieses Stiftes von denselben den, 1 Orgelmacher, Papierfabrikanten, 2 Rechenma, wechselweise durch einen Klostergeistlichen versehen. Hern, 2 Sockenstrickern, 9 Spißarbeitern, 1 Stárkmas 1143 schenkte Ottokar V. zur bereite dotirten Kirde, her, 2 Steinmegen, 1 Uhrenmacher, 13 Webern, 2 des h. Martin in Afh a ch einige Huben (Kurz II. 506.) Zeugmachern, 1 Zuckerbäcker, 8 Zweckshmieden, und a Diese Kirche wurde nebst dem Gottesacker am 10. Zwirnkrämer zählt man noch 10 Commerzial, 129 Pos December 1431 vom passauischen Weihbischofe Mathies lizeygewerbe und freye Beschäftigungen. geweiht, und noch am 15. des nähmlichen Monaths ohne

Das Districts commiffariat unter einem Pfles nähere Angabe der Ursache reconcilirt. Sie hat drey Alger hat seinen Amtssig zu Garsten, einer Dotations. tåre, zwey Capellen, und seit 1818 ein hübsches Orato Herrschaft des Bischofes in Ling. rium. Das 18 Schuh bobe Hochaltarblatt stellt die Him.

Die zwey kleineren Dominien sind die Gots melfahrt Christi vor. Ober diesem Bilde befindet sich der teshäuser Aschach und Garsten. heil. Martin, beyde von Röselfeld gemable.

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Die vier Pfarren befinden sich zu Afchach,

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Neben dem Evangeliumfeitenaltare, 1679 zu Ehren Christkindel, Garsten und St. Ulrich, die sie des heiligen Leonhard errichtet, ist eine meisterhaft go. ben Schulen zu Aschach, Christkindel, Garsten, St. schnitte Statue des heil. Martin.

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Ulrich, Unterdammbach, Mühlbach und Kleinraming. Über Die Orgel baute Chrismann, und von den fünf alle genannten Pfarren und Schulen ist der Religionsfond Glocken am Kirchthurme, welcher 1821 mit einem Blißab. Kirchen und Schulpatron, die Herrschaft Garsten Kirchen. leiter versehen wurde, ist eine von 1537, und eine zweyts · und Schulvogtey. 3u Unterdammbach, Mühlbach und von 1595. Kleinraming sind Mittelschulen, die zwey ersten unter Das Nahmensverzeichniß der daßigen Pfarrvikare ber der Pfarre Garsten, leßtere unter St. Ulrich. ginnt erst mit 1604. Von 1624 bis 1640 befand sich ein Welt» priester hier, und 1817 trat wieder ein solcher an die Pfarre. *) Ash; hell, licht, freye Aussicht gewährend. (Pallhaus Boj. Top.)

Die eilf Steuergemeinden: Aschach, Ber. gern, Christkindel, Garsten, Jägerberg, Kleinraming, Carendorf, Mittereck, Mühlbach, Unterdammbach und Na.

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1680 bis 1684 war P. Seraphin Abele Pfarrs. In dem sehr nahe gelegenen Dorfe Roseneck (mit vikar in Aschach, ein berühmter Kanzelredner unter Kaiser 17 Häusern) kaufte das Stift Garsten 1560 den Edelsig Leopold I. und deswegen auch von ihm beschenkt. Roseneck, früher das Baumanngut genannt, nächst des

1823 wurde der Pfarrhof gleich außer dem Dorfe in Gutes & weng, welches schon auf Vishers Karte era einer herrlichen Lage neu erbaut. scheint. Roseneck wurde hierauf anders gebaut, und das Die Schule wird von 145 Kindern besucht. (Manu. Gut Gweng, das Wirthshaus nächst Christkindel. Beŋ fcripte.) Aufhebung des Stiftes kaufte Roseneck der Papierfabrikant

Zur Pfarre Christkindel gehören nebst der gleichs Würz am 2. November 1788; die Unterthanen von Kor nabmigen Ortschaft noch die Dörfer Diensting, Roseneck seneck aber blieben bey der Herrschaft Garsten. (Wendt. und Unternhimmel mit 79 Häusern, 147 Wohnparteyen, 4. Thl. 7. B.; Manuscr.) 574 Einwohnern.

Christkindel, Roseneck, Unternhimmel,

Christkindel, Kristkindel.

In der Ortschaft Unternhimmel mit 29 Häusern befinden sich die sieben . t. Armatursfabriksgebäude, und die Papiermühle dieses Districtscommissariats.

Nach Garsten pfarren die 14 Ortschaften: Bergern,

Ein Pfarrdorf mit 28 Häusern, 46 Wohnparteyen, 164 Einwohnern 12 St. von Steyr, 3/4 von Garsten, Buchholz, Garsten, Krarenthal, Larendorf, Mühlbach 2 1/2 von Aschach. Oberdammbach, Pefendorf, Pierach (ehemahls der Keßer.

Die Kirche, genannt Christkindel am Baume, freythof genannt), Sand, Sarming, Saß und Unter entstand mit ihrer kurzen, aber viel sagenden Aufschrift: dammbach mit 448 Häusern, 718 Wohnparteyen, 2948 Nolite peccare in puerum (Gen. 42, 22) zwi. Einwohnern. Davon wird Garsten beschrieben. shen 1698 bis 1700, war feit ihrer Consekrirung durch Garsten, Garste, Gaersten, Gaerste, Gare den Cardinal Lamberg im Jahre 1709 eine Filiale von stina *) oder Steyrgarsten wegen der Nähe Garsten, und ist seit 1788 eine selbstständige Pfarrkirche.

Die Veranlassung zu ihrer Erbauung gab der Pfarre Chorregent Ferdinand Sirtl in Steyr.

von Steyr.

Ein Pfarrdorf hart an der Enns, eine kleine halbe Stunde füdlich von Steyr, in einer äußerst angenehmen

Er hatte von den dortigen Cälestinerinnen ein wächs Gegend mit 58 Häusern, 124 Wohnparteyen, 517 Ein. fernes Christkindel zum Geschenke erhalten, und hing es wohnern.

zu seiner Privatandacht an eine hier befindliche Felserwand. Garsten war Anfangs (977) eine der Pfarrkirchen Die abgelegene Gegend wurde bald von mehreren Andäche von der Metropolite in Lorch. (Hansiß I. 227.) Nachdem rigen besucht, und so ließ Abt Anselm Angerer (1683 sie aber Bischof Altmann 1082 gegen die nahe Pfarre 1715) die geschmackvolle Kirche nach dem Modelle von Behamberg in Unterösterreich vertauscht hatte, entstand Maria Rotunda in Rom von den berühmten Baumeistern hier mit Genehmigung Kaiser Heinrichs IV., ́und des Carlone und Prandtauer aufführen. (Insprugger Biscofes Altmann von Passau durch den Markgra, II. 93 und Manuscript.) fen Ottokar III. von Steyr ein weltliches Chor.

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Die Kirche zum heil. Christkindel hat drey merkwür herrenstift unter dem Probste Eberhart. dige Altäre. Der Hochaltar über einem Baume gebaut, 1107 wurde es den Weltgeistlichen weggenommen und jigt ober demselben den allmächtigen Vater, wie er das von Ottokar IV. den Benedictinern übergeben. Als er Volk segnet, in der Mitte den heiligen Geist in Silber, ster Abt wurde ihnen 1110 Berthold Graf von Würtem, und oberhalb des kugelförmigen, vergoldeten Tabernakels berg, Sproffe der Herzoge und Grafen zu Landau 2c. vormit den vier Welttheilen, das Christkindel im Baume, gesett, früher mit Adelheide, Gräfinn von Lechsmund von Strablen und vielen Engeln umgeben. vermählt, nach ihrem Tode Mönch zu St. Blasien im Am Evangeliumfeitenaltare ist die Geburt Jesus, von Schwarzwalde. Er starb 1142 im 80. Jahre seines Alters Rofelfeld, am Epistelseitenaltare der Kreuzestod des im Rufe der Heiligkeit, und hatte bey seinen Lebzeiten fo Heilandes von C. Loth künstlich gemahlt. viel Zuerauen auf zu beffernde Übeltbåter, daß er zwey

Von 1710 bis 1810 find 52 Stiftbriefe vorhanden, Räuber, wovon einer zum Galgen verurtheilt, der andere unter diesen einer von der Kaiserinn Eleonora, der beym Raube eine schwere Wande erhalten, unter seine Mutter Kaiser Josephs 1. und Carls VI.

Der Pfarrhof wurde gleichzeitig mit der Kirche gebaut. Die Schule zählt go Kinder.

*) Calles I., Diplom. Garst. p. 1. Von gaers, gaars, gers, Gras und sten, stan, tan, Gegend; oder von Paren durchschneiden, urbarmachen ze. (Höfer I. 273.)

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Mönche aufnahm. (Kurz II. 472, 505; deffen Handel 371; Preuenhueb. Ann. 23, 26, 30, 33, 56, 59, 157, 132; Pej II. 97, 102; Wendt. IV. S. 148.). 224 c. Indes muß ich hier bemerken, daß es Preuens

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Außerdem erfuhr Garsten folgende wesentliche Schick hueber öfters mit den Jahren nicht so genau nimmt. (Ex sale: Neue Freyheiten und Bestätigungen wurde also berichtigt.)

früherer Privilegien, welche den Fischfang auf der Unter Abt Gunther feyerte Friedrich Barba= Enns und Steyr, den Holzschlag und den Viehtrieb in den rossa 1170 den Palmsonntag in Garsten, worauf der fürstlichen Försten, statt der Jagd von jedem Wilde den Prálat als Erblandhofkaplan von Steyr bestätigt wurde. rechten Lauf, die Befreyung von der Mauth, vom weltlis Da Steyr in der Folge zu Oberösterreich kam, so erweiz Hen Gerichtszwange, von auswärtigen Vögten, von der terte sich auch dieser Titel für das ganze Land, und ging Gaftung 2c. betrafen; verschiedene Schenkungen bey Auflösung des Stiftes auf St. Florian über (Preuena an Pfarren und anderen Gütern, Zehenten hueb. Ann. 16.)

and Salz 2., erhielt es 1112 durch Ottokar IV. und Am 17. März 1308 stellte die Stadt Steyr den Abte den paffauischen Bischof Ulrich, 1123 durch Leopold Ulrich einen Revers aus, daß sie auf die Pfarre in Stepr den Starken, 1142 von Kaiser Conrad, 1145 durch keinen Anspruch habe.

Dietrich Ennenkel, 1143, 1153, 1163 und 1164 Der Prälat Otto (1317-1333) baute vieles, und von Ottokar V., 1171, 1177, 1179, 1182, 1205 brachte die Kriminaljustiz zum Stifte.

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1442) wird als ein gelehrter

Albert bekam 1458 vom Papste Pius II. die Pons

vom Papike Alexander III., von den österreichischen Ubt Heinrich ließ 1333 alle zu Garsten gehörigen Herzogen, Heinrich und Leopold, vom falzburgis Kirchen und Altäre weihen. schen Erzbischofe Adalbert 1179 e., von Conrad von Thomas (1434 Reg, Heinrich von Lonchenstein, Arnhalm Mann geschildert. von Gluniche, 1181 und 1192 durch Ottokar Vl. and Herzog Leopold von Österreich, 1235, 1240, tifikalien. 2245 durch Herzog Friedrich den Streitbaren, Berthold VI. (1461 1473) baute die Abtey, 1248 von Kaiser Friedrich II. 1255 und 1260 durch und begann auch ein neues Klostergebäude, welches Ben 24 König Ottokar, 1261 durch Gundacker von Star, dict sein Nachfolger (1473 — 1488) vollendete. bemberg, 1276 von Rudolph I. 1304 durch die Ulrich, ein Messererssohn aus Steyr, schlug 1518 österreichischen Herzoge Rudolph, Friedrich und die obere Brücke über die Enns, und baute in dem Kloster Leopold, 1339 durch die Brüder Gundacker, Bers eine Schiffmühle, welche der Wellenschlag 1821 mit (16 thold, Hartneid, Rudolph und Ludwig von fortries.

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Losenstein, 1344 von Peter Panhalm und Berths Abt Hadmar wurde 1214, und Conrad 1218 bold v. Losenstein, 1380 durch Herzog Albert von nach Melk, Johann Spindler 1589, und Alexang Österreich, 1453 vom Kaiser Albert, 1460 vom der a Lacu 1601 nach Kremsmünster, Martin 1599 Könige Ladislaus, 1464 durch Kaiser Friedrich IV., nach St. Lambrecht in Steyermarkt, und Anton Ha 1469 vom Papste Pius II., 1483 durch Sixtus IV., 1642 von den Schotten nach Wien postulirt. 1528 durch Kaiser Ferdinand I., 1708 von Jos Florian erlebte um 1400 die gewissenlose Verwes feph I. c. Diplomatarium Garstense p. 2, 7, 31, genheit eines Weibes, welches mehrere conjetrirte Hoftien 35, 39, 40, 43, 45, 47, 60; Hansi¡ I. 273, 279; aus der Kirche entwendete, und den Juden in Steyr jus Kurz II. 472, 474, 477, 490, 492, 502, 505, 510, Verhöhnung verkaufte. Herzog Albert ließ hierauf die 511, 519, 520, 523, 530-533, 546, 548, 550, 555, Schuldigen hinrichten. 563; Preuenhue b. Anm. 30, 40, 56; Hohened I., 132, 138, 693; II. 50g; Wendt IV. S. 149 C.

Leonhard II. wurde 1493 von drey Blutsverwandten ermordet, fein Nachfolger Gregor ertrank am 15. Höchst bedeutenden Schaden litt Garsten 1210 und May 1495 in der Enns (Hoh. I. 132 - 138; Wendt 4. 1230 durch Hochwasser, 1211 durch großen Schnee Thl. S. 146 — 152.) 1219, 1371 und 1494 durch Feuer; 1360 durch die Im May 1787 erfolgte die Auflösung des Stiftes. Pest, 1231, 1245, 1277, 1464 bis 1469, 1485 bis Es hatte bis dahin 53 Prälaten, und in der erstem 1490 durch Plünderungen, 1529 bis 1532 wegen Abtheilung feines Wappenschildes das bereits beschriebens Lürlengefahr, 1525, 1598 und 1626 durch die res oberösterreichische Wappen, in der zweyten einen gelben bellischen Bauern (Hop. I. 132 — 138; Hob. III. Panther im blauen Felde. (Hoh. 1. 129.)

Ja Garsten verdient vorzüglich die Kirche, und das 1664, 1692 Leichen von Cofensteinern, 1713, 1741 ic. einstige Klostergebäude gesehen zu werden. von den Fürsten von Auersberg eingesenkt. Besonders

2016 1464 die pfarrlichen Verrichtungen nach Steyr imposant sind hier drey Monumente der Lofenfteiner, übertragen wurden, bauten sich auch die Stiftsmitglieder auch der stark vergoldete Bruftfchild an der Wand im. von Garsten eine stattliche Pfarrkirche mit schönen Glas, ponirt.

mahlereyen. Diese Kirche wurde 1792 verkauft und abge= In der Sakristey seffeln außer fehr reichen Ornaten brochen, jegt ist die vorige Stiftskirche die Pfarrkirche. die Aufmerksamkeit drey herrliche Schnißwerke aus LindenSie wurde 1676 vom Abte Roman zu bauen angefangen holz von Sattler in Florian, ein Kelch mit Edelsteinen ■685 von Anselm Angerer vollendet, und hat am Ein- und bläulicher Schmelzarbeit, ein wunderliebliches Kind von gange die Aufschrift: Venite, adoremus. Mit Recht be. Wachs, ein hölzernes Bettelmännchen, von Hunger and wundert man an ihr die schöne erhabene Bauart; das mit Durst auf das äußerste gequält, einzig in den Gesichtszü, großer Leichtigkeit aufgeführte breite Gewölbe mit herrlicher gen. (Garsten'sche Sakriskey = Acten.) Stukkatur, und mit den frappanten Freskomahleregen von Die zwey Thürme haben sechs Glocken, von sehr har. Röselfeld; die zwey Chor. Säulen, welchen der Baus monischem Geläute. meister absichtlich eine schiefe Richtung gab, damit sich sein Das Kloster war gegen die Seite von Losenstein Genie desto größer zeige, indem der Schwerpunct doch ins mit Ringmauern und Schußthürmen versehen. Mittel fällt; die gewirkten Tapeten beym Hochaltare; die Im ehemahligen Capitelzimmer trifft man alle Por Grabstätte vom Stifter Ottokar und vom heiligen Bere trâte der gewesenen Übte, Scniharbeiten, röthliche und thold, die roth und weiß gestreiften Speisegitter, die okerfärbige Freskomohlereyen am Plafonde. fieben Altare. Im Speisesaale mit sieben Musikchören, und in der

Der Hochaltar stellt die Himmelfahrt Mariens von Vorhalle desselben erschöpfte sich Röselfeld beynahe. Fr. de Neuve vor. Von den drey Evangelienseitenaltå: Die Belagerung Belgrads unter Eugen, die Anmärsche ren wurde der heil. Benedict von Sandrart in seinem der Ungarn von Peterwardein herauf, mythologische Vor82. Jahre gemahlt. Der Madonnenaltar ist von Inno. ftellungen, alle Kaiser aus dem Hause Habsburg bis auf cenz Turrianus 1685. Über fünfzig reisende Mahler Carl VI. mit Elisabeth, die Bildnisse Ottokars erklärten, daß in diesem Bilde das höchste Ideal der Uns und seiner Gemahlinn; ein Pegasus, wie man ihn kaum skuld dargestellt sey, welches nur immer der Pinsel eines irgendwo findet, mit drey höchst künstlichen Wendune Moblers schaffen könne. Am Kunigundens Altare ist die gen, alles dieses und noch mehr schuf hier seine Meis Feuerprobe der K. Kunigunde unter K. Heinrich von Pes sterhand.

ter Strudel 1688 vorgestellt. Dem Bertholdus. Altare

Auch ist die Uhr noch vorhanden, welche schlägt, und an der Epistelseite mahlte Röfelfeld den sterbenden Jor den einstigen Conventualen in 48 3immern die Stunden feph ein Doctor aus Steyr, die heil. Gertraud Johann und Viertel zeigte. Hey 1687. (Antopsie.) Unter dem Kunigundens

Jetzt gehört ein Theil des Klostergebäudes Privaten, Altare wurde am 15. Jänner 1735 der berühmte Mah. die Schule (von 200 Kindern besucht) der Saal, und der ler Johann Carl v. Röselfeld feyerlich begraben. ganze Haupttrakt dem Religionsfonde.

1609 beginnen die Tauf- Trau und Sterbebüger. Wir liefern folgendes daraus:

Er war aus Tyrol gebürtig, und 51 Jahre Mahler im Geifte Garsten. Hier wohnte er, genoß den Prälatentisch, mahlte drey Monathe im Jahre für Garsten, und lebte Als 1683 die Türken von Wien abzogen, wurden uns übrigens für seine Kunst. (Todfallsbuch von Garsten, wore ter den zurückgelaffenen Kindern auch Achmed und Hatti nach wir denn über Röfelfeld ganz andere Data haben, gefunden. Diese nahmen F. M. L. Franz Ferdinand als sie de Luca im gelehrten Österreich lieferte.) Graf von Salburg und seine Mutter Sidoniá

Links befindet sich die Anna Capelle mit einem Elisabeth (Hoh. 11. 219, 220) zu sich, ließen sie un. steinernen Altare, und gleich an dieselbe die St. Lau terrichten, und brachten sie am 1. May 1686 nach Gari renz Capelle mit zwey Altären. Die Abnehmung des sten zur Taufe. Abr Anselm nahm diese kirchliche Handi beil. Sebastian mahlte Röfelfeld; der Kreuzaltar ist lung mit größter Feyerlichkeit vor; Graf Salburg und seine geschnißt. In dieser Capelle wurden 1344, 1347, 1351, Mutter waren Pathen. Der Knabe erhielt den Nahmen 1355, 1370, 1380, 1387, 1394, 1432, 1443, 1455, Franz, das Mädchen den Nahmen Elisabeth. Dabey wat 1527, 1541, 1567, 1577, 1585, 159, 1626, 1653, der Zulauf von Menschen außerordentlich groß.

1792 trat Urban Schönbrunner als erfter weltlicher Und, wie die Undern jubela, da starrt er vor sich hin Pfarrer an. Und murmelt böse Worte hervor aus bösem Sinn: Unweit vom einstigen Kloster wohnt der vortreffliche Recht nur, bis ihr im Weine all' eure Sian' ersäuft.” „Zecht nur, ihr luft'gen Gäste! den güldnen Becher ergreift! Organik und Harmonika Spieler, Ignaz Hübl.

Zur Pfarre St. Ulrich gehören die neun Dörfer, Just ruft der Wächter d'roben die eilfte, nächt'ge Stund! Eberbeck, Gmain, Großkollergraben, Jägerberg, *) Klein. Der Kastellan, der murmelt: „Ihr Herren von Burgund! kollergraben, Kleinraming, Sonnberg, St. Ulrich und Es schlägt eure leßte Stunde! Euch Mord' ich mit der Hand, Unterwald mit 280 Häusern, 362 Wohnparteyen, 1604 Dann muß ich König heißen weit im Burgunderland f Einwohnern, wovon wir nur St. Ulrich beschreiben.

St. Ulrich.

-Wer rauscht?",' t nur die Fluth." Mein eignes

Da hört er's leise pochen!" „Was pocht?"

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Und leiser, immer leiser grolt er's zu seinem Wein: „Das soll eu'r lestes Zechen, ihr luft'gen Gäste! seyn !» Ein Pfarrdorf mit 24 Häusern, 25 Wohnparteyen, Da blinken alle Becher, da stoßen alle an: 123 Einwohnern, 1/2 St. von Steyr, und vom Dam. »Soch, der une heut bewirthet, der Kastellan zu Glan!» berge, (Tanberg) 1/4 von Garsten, 1 St. von der unters Der aber schleicht sich leise zum hellen Saal hinaus; Efterreichischen Grânze. Steht grollend an der Pforte vor seinem Herrenhaus. Die Kirche zu Ehren des heil. Ulrich liegt auf einem Da hört er's d’runten raufchen. mit Buchen bewachsenen Hügel. Sie hat nach den pfarrli chen Aufschlüffen nichts Merkwürdiges. Auch läßt sich aus den unvollständigen Urkunden nicht mehr angeben, als daß das Presbyterium über 600 Jahre zu einer Capelle diente, und wüthend aus der Scheide reißt er sein Schwert hervor; in welcher zur Zeit der Albigenfør (zwischen. 1176 und Hält's fest mit beyden Händen, schaut starr zum Mond empor. 1210) die Rechtgläubigen in der Stille ihren Gottesdienst und west's mit glüh'nden Blicken an seines Hauses Pfort. bielten. Der unglückliche Abt Leonhard von Garsten ließ „Ihr drinnen! hört ihr's weßen? — das gilt für euren Mord!” die Capelle in eine dortige Filialkirche verändern, die aber Da schwirrt's auf Eulenflügeln heran an's Glanerschloß, erft Ulric IV. 1511 vollendete. Da schallt's wie Hufgeklapper, Gemieher und Getos, Die Wässer rauschen drunten, und droben heult der Sturm, Der faust durch alle Rizen im höchsten Schloßesthurm.

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1785 wurde der Pfarrhof gebaut, 1786 der erfte Pfarrer angestellt, und auch das Schulhaus gebaut, wors in 80 Schüler Unterricht erhalten. (Manuscr.)

Der Kastellan ju lán. **)

Ballade von Eduard Duller.

Blut."

Und jach dem Kastellane steht ein Gefell zur Seit';
Dem flattert um die Schultern ein grauer Mantel weit,
Dem glüh'n in den Augenhöhlen mit wunderbarem Schein
Statt milder Augensterne zwey helle Karfunkelstein'.

Dem glüht auf dunkler Stirne ein güldner Kronenreif,

Es steht ein Schloß am Felsen, schaut weit ins Land hinaus, Und hinten schleppt er graufend’gen düßtern Nebelschweif, Das ist der Kastellane uraltes Herrenhaus;

Da flimmern tausend Ampeln im weiten Rittersaal,
Ee lärmt d'rinnen wilder Jubel beym prächt'gen Freudenmahl.

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*) In der Urkunde Ottokars V. vom Jahre 1143 Sagirns berge. (Rurs II. 501.)

Der sitt auf einem Roße, pechschwarz in toller Haft,
Das stampft und bläht die Nüstern, und hat nicht Ruh' noch Rast.
Der fpreitet seinen Mantel nach dem Kaft’lane aus,,
Und faßt ihn in die Arme; fort stürmt's in Saus und Brans,
Durch die nächt'gen Winde stöhnt es wie Gewinsel und Getos,
Drauf zerfließt in blut'ge Nebel der Reuter mit seinem Roß.

*

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Zweyter Tag. Sestier di Castello.
Schon am frühen Morgen stand zur festgefeßten Stunde

**) Glan ein Schloß am gleichnamigen Fluß, der Glane; unser gedungener Gondoliere mit seiner schwarzen Gondel im Kanton Freyburg, ehemahls den Herrn zu Glan in vor dem Gasthofe. Wir warfen uns in dem schwimmenden Burgund gehörig, dann nach ihrem Aussterben den Mont, forter und Greyerzër - Grafen. Todtenkasten auf die weichen Küffen, und fuhren nach den

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