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sehenswürdigsten Puncten im Sestier di Castello. Zuerst füllten Zeugkammern wies man uns eine der Republik ver. besuchten wir die alte Patriarchalkirche St. Pietro di Ca- ehrte Rüstung Heinrich IV., mit dem bedeutungsvoll bey. stello, einstmahl die Cathedrale pon Venedig. Hier fand gefügten Bemerken, daß er sich einen Nobile di Venezia ich wieder einen Patriarchen Stuhl des heil. Petrus, ans genannt habe. Zunächst der Rüstung steht das lehte Monus geblich aus Antiochien. Die Schrift an der Rücklehne ist ment, das die venetianische Republik dem legten ihrer Hele noch ein Geheimniß, und könnte manchen Aufschluß geben. den, dem Admiral Angelo Emo 1792 feste; es ist von Einige halten sie für arabisch cufisch und für zwey Verss Canova. Vom Bucentoro, auf welchem der Doge zur Ver. lein aus den Alkoran. Andere meinen es sey ein gemeiner mählung mit der ungetreuen Adria fuhr, fanden wir nut Seffel eines afrikanischen Fürsten. wenige Fragmente mehr, Venedig hätte dieß sein wichtige

Die Kirche S. Zaccaria ist wegen ihrer vortrefflichen stes Fahrzeug besser bewahren, und der Nachwelt aufbehal. Gemahlde eines Palma, Aliense, Giuseppe, Porta ges ten sollen.

altar,

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nannt Salviati, Giovani, Bellino u. a. Meister, wie Wie oberflächlich man auch das Arsenal beschauen woll. nicht minder wegen dem Monumente des Bildhauers Ales= te, so werden doch mehrere Stunden dazu erfordert; man sandro Vitoria, das er selbst drey Jahre vor seinem Tode braucht ja, um es zu umfahren, vier venetianische Meilen (MDCV) wie die Inschrift sagt, verfertigte, merkwürdig. (Miglie.) Den Tag beschloßen wir sehr angenehm mit dem An Meisterstücken der Bildhauerkunst und Mahlarey Besuche der Giardini (der Gårt:n)`am äußersten Ende der ist auch die Kirche S. Francesco della Vigna sehr reich. Stadt und des Sestier di Castello. Wir bestiegen etwa um Vorzüglich zeichnet sich die erhabene Marmor Façade von halb 6 Uhr, nach dem wir nach hiesiger Sitte um 4 Uhr Andrea Palladio nach korinthischer Ordnung, vor vielen zu Mittag gespeist hatten, auf der Piazetta die Gondel, andern aus. Die beyden kolossalen Statuen, der Heiligen und die majestätische Riva dei Schiavoni mit ihren erhabe. Moises und Paulus sind von der Hand des Paduaners Ti- nen Pallösten schwam an uns vorüber. Es ist eine wahre tian Aspetti. Luft, wie geschickt die Gondolieri ihren Kahn durch die Eine der merkwürdigsten Kirchen Venedigs ist der gos schäumenden. Wogen fortschoffen, und an einander, und an thische Tempel S. Giovani e Paulo; der prachtvolle Hoch schroffen Ecken wie Pfeile vorüber schießen. Ihre Kunstaus» die vielen Kunststücke der Mahlerey und die Reliefs drücke: Stali, halt! Cia, rechts, premi, links, die sie von Bonazza und Morleiter, wie auch die vielen marmors auf den Ecken der Wassergässen einander zurufen, bewahnen und bronzenen Denkmahie mehrerer, um die Republik ren vor sonst unvermeidlichem Unglücke. Ob die heutigen sich verdient gemachter Männer, geben ihr diesen Vorzug. Gondolieri noch Stanzen aus dem Taffo fingen, weiß ich S. Giorgio di Greci, ist ein schöner Tempel der Gries nicht; unserer sang nicht; mich aber erinnerte das pfeil. chen, schon wegen des Architekten Sansovino, aber auch schnelle Zurückweichen des Gestades und das allmählige Zu wegen den herrlichen Mosaiken beachtenswerth. Im Plas grabegehn des schönen Herbsttages an Tasso's treffende Verse; Tasso's ne unferer Wanderung in Benedig lag für den heutigen Tag auch das berühmte Arsenal. Es ist mit vielen Umtries ben verbunden, bis man hier Eingang findet; uns aber waren so zu sagen, alle Thore offen, was ich wieder der Güte des Dr. v. Rossetti verdanke. Ein Empfehlungsschrei ben desselben an Baron Sourdau, t. t. Schiffsoberlieute nant, referendirenden Adjutanten des Marine General Com. genügte, um auch hier auf das edelste empfangen zu

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Cosi trappassa al trappassar d'un giorno, Dela vita mortale il fiore e'l verde Ne perche faccia indietro April ritorno Si rinfiora ella mai, ne si rinverde; Cogliam la rosa in su'l mattino adorno Di questo di, chi tosto il seren perde. Der Aufenthalt in diesem Volksgarten ist wirklich ans genehm, und hier wegen seiner Seltenheit um so angeneh. mer, ganz geeignet, den Druck des Lebens über dem lieb, Ein Unterofficier der Marine ward uns als Begleiter lichen Hain und die wogenumrauschten grünen Ufer zu verdurch das umfangreiche Gebäude gegeben, in den verschies geffen. Die mittlere Volksclaffe, die etwas mehr vom Lag denen Unterabtheilungen thaten fich aber allenthalben eigene im Tage weiß, benüßt diesen Erheiterungsort mehr, ́als Individuen hervor, die uns mit größter Bereitwilligkeit die Venetianer vom Stand, denn diesen geht das Nacht» das Sehenswertheste zeigten. Das Arsenal ist wirklich eine wandeln am Markusplag über alles. der vorzüglichsten Sehenswürdigkeiten von Venedig, wenn

werden.

Dritter Tag. Sestier del Canal Regio.

schon unfere, Gott Lob! friedliche Zeit dasselbe nur im Will man eine Kirche außer den gewöhnlichen AndachtéHeinen Theile gegen ehehin desgäftigt. In den reichges stunden besuchen, so wird sie zwar augenblicklich geöffnet,

babey finden sich aber dienstfertige Leute zahlreich ein, die nung, und auf einem hohen Solel mit 2 Stufen, 3 Fuß. dann alle nach der buona man die Hand ausstrecken. Es ist 10 Zoll hoch, 13 Fuß 2 Zoll lang.

denn in jeder Hinsicht am zweckmäßigsten, die Kirchen Ve- Winkelmanns Genius fit tieftrauernd oben auf dem nedigs des Morgens zu besuchen, und das thaten wir. Sarkophage, den rechten Arm auf einem schlangenumwun. Heute kam die Kirche der barfußen Carmeliter; i Scalzi denen Medaillon mit dem Bildnisse des Verewigten in an die Reihe. Die Façade nach Sardi, vom feinstein kas halb erhobener Arbeit geftüßt. Jenes Medaillon und die rarischen Marmor, ist im erhabenen Charakter gehalten, daneben liegende umgekehrte Fackel zeigen den Grund der und nach kerinthisch gemischter Ordnung meisterhaft aus Trauer an. Auf des Genius linkem Schenkel ruht der linke geführt. Die Kirche selbst hat viel Meisterstücke der Mah. Arm, mit dem er das in Trauer gesenkte Haupt unter. Lerey. Mich sprach vor allem das Marienbild von Giovani ftüßt. Das Leben und Beben Winkelmanns ist in einem Belino, hinter dem Hochaltar, vorzüglich an. Basrelief, das beynahe die ganze Front des Piedestals ein. Überaus schön fand ich die Jesuitenkirche. Unter den nimmt, versinnlicht. Eine Sphinx, ein Gefäß, eine Büste vielen werthvollen Gemählden dieser Kirche ergriff mich der Homers und mehrere Denkmünzen liegen vor einer ágyp. Martyrertod des heil. Lorenz, von Tizian im ersten Altare tischen Pyramide, die ägyptischen, etruskischen, griechischen links, so machtig, wie ich bisher nur einmahl noch ergrif, und römischen Alterthümer andeutend. Davor steht eine fen wurde, und zwar als ich in ́meiner Vaterstadt das erste männliche Figur mit hoch empor gehobener Fackel, mit dem Gemählde dieses großen Meisters, nähmlich einen heil. Ser Gesichte gegen drey weibliche Figuren gewandt, welche die bastian, sah. Ich hätte weinen können, so rührten mich Mahler, Bildhauer- und Baukunft versinnlichen. Die Gez diese beyden todtlebenden Heiligen. schichte, eine Matrone mit aufgehobenem Finger, und die

Nach dem wir diese beyden Kirchen mit ihren Schäßen Kritik halb verschleyert, die Philosophie in fißender Stel der Kunst bewundert hatten, fand ich an keiner andern lung, aufzeichnend was die ersteren wahr befunden: die Kirche dieses Sestiers etwas besonders merkwürdiges; nur Archäologie.

in der Kirche . Canziano jog mich ein wiewohl kleines Die richtigste Zeichnung, feiner, gebildeter Geschmack, Denkmahl des akademischen Bildhauers Bosa an, dessen und die vollendetste Darstellung und Rundung der verschien kunstgewandten Meißel ich schon zu Triest in einigen mei- denen Gruppen geben diesem Meisterwerke einen bleibenden sterlichen Schöpfungen bewunderte. J brannte vor Sehne Werth. Das Portrát des verewigten Archäologen soll von sucht von der Anempfehlung des edlen Dr. v. Rossettis an sprechender Ähnlichkeit seyn. Schade ist's, daß die durch Bosa, Gebrauch zu machen. Die Aufnahme war auch hier, den Marmor laufenden Udern manche einzelne Schönheit wie man sie nach solcher Anempfehlung von einem so tief des Basrelief verdecken. fühlenden und gebildeten Künstler nur immer erwarten

Joanni Winkelmanno

domo Stendalia

Was der brave Meister Bosa am Sarkophage bildlich kann. Bosa's Haus ist ein wahres Pantheon der bildenden nicht darzustellen vermochte fagt folgende Inschrift: Kunst. In der Hausflur, auf der Stiege, im Vorsaal, in den Wohnzimmern, allenthalben, und vorzüglich in sei. nem Atelier finden sich die vortrefflichsten Gebilde aufge. stellt, die entweder sein eigener vollendeter Meißel erschuf, oder die als Werke der größten Meister seinen talentvollen Söhnen Vorbilder sind. Ich übergehe die werthvollen Ge mählde, die die beyden Söhne Bosa's als Vorstudien un. VI. eid. Jun. an. MDCCLXVIII agens A. L. M. D. XXX

ter der vortrefflichen Schule ihres genialen Vaters verfere tigten, doch ihre und ihres kräftigen Vaters Werke der Sculptur, die ich im Atelier aufgestellt fand, dürfen nicht anerwähnt bleiben.

praef. monumentis Romae curandis et gerundi maxima politoris humanitatis laude florenti qui addita Vindobona sedem honoris sui repetens nefaria manu hac in urbe peremptus est.

Tergesti atrox facinus aversati

aere conlato fac. cur.

an. MDCCCXXIV.

Ein zweytes, großes nicht minder werthvolles Werk Winkelmann's Denkmahl ist das grandioseste Werk, dieses Meisters der Bildhauerkunst ist das Monument für bas bereits fertig da stand. Es ist ganz dem Geiste des den verewigten Gouverneur von Triest, Freyberrn von unsterblichen Archäologen und Forschers im Gebiethe der Roffetti, das ihm dessen Wahlsohn Ant. von Costa - Nosalten Kunst analog gehalten. Ein majestätischer Sarkophag setti, aus Liebe und Dankbarkeit seßt. Dieß Monument auf vier Löwenklauen erhebt sich auf einem 4 Fuß 4 Zoll ́haben kunstgeübte Richter den bessern Werken Canova's vers Hohen, 7 Fuß 6 Zoll langen Piedestal korinthischer Orde glichen. Nach meinem Erachten zeichnen‹es, die richtige,

austomische Zeichnung der personificirten Dankbarkeit und kunst und Architectur einen Blumenkrong, womit sie die des Genius der Eindlichen Liebe, und die sprechende. Abn. Aschenurne umwinden wollen; ihre Genien begleiten fe lichkeit der Büsté des Verewigten, als ein Meisterwerk aus. weint über dem beflügelten Löwen den Verlust seines Er mit brennenden Fackeln. Der Genius des Verewigten bes In den beyden Kirchen S. Canziano und. S. Simeon weckers; in der Spige der Pyramide tragen zwey Damen grande stehen bereits Monumente: dieses Künstlers aufgee das Bildniß Canovas in halberhobener Arbeit; alle übrigen ftellt, über welche sich die Kunstrichter. von Venedig mehr Figuren find in Lebensgröße; das ganze Monument ist als ein Mahl sehr ehrend öffentlich aussprachen. Über das vom feinsten Marmor. Wegen der hoben Kunst und Meis sterschaft, die Bosa im Porträtiren besigt, ist ihm der Theil Basrelief - Mausoleum Dona in S. Simon grande sind mir mit dem Bilde Canovas übertragen worden; fünf andere zwey Lobgedichte auf Bosa zu Gesicht gekommen, die das kunstgewandte Bildhauer, Venedigs haben die übrigen Pare Werk in poetischer Begeisterung ein phidias sches nennen. thien übernommen. So liefert der Künstler Bart. Ferrari Bon adem, was ich von Bosa's glücklichem und vollende, die Statue der Sculptur, Ludwig Zandomeneghi hat die Gruppe der personificirten Maklerey und Architectur aufzus tem Meißel sah, steht eine reißende Bacchantinn obenon. führen. Den Genius Canovas bildet der Bildhauer Joseph Der Künstler wußte im reichen. Ebenmaß und in der schwele Fabris, und den Genius der Sculptur Johann Demars fenden Rundung der jarten weiblichen Formen, wie über tini, den geflügelten Löwen endlich der Meister Rinaldi. haupt in der lebenathmenden, lieblichen jugendlichen Ger Canova selbst hat den Entwurf und das Modell zu diesem erhabenen Monumente, jedoch nicht für sich, sondern für stalt, der Natur wunderbar nachzukommen. Oft schon den großen Mahler Tizian geschaffen, es wurde aber we hat man dieses liebliche Bild nicht unvortheilhaft der bes gen der treffenden Idee auf Canova angewendet. Tizian, rühmten Hebe Canova's an die Seite. gestellt, die der dem die verhängnißvolle Zeit das verdiente Ehrendenkmahl: Wechsler Heinzelmann in Venedig besigt, und für welche bisher vorenthielt, soll dagegen ein anderes Monument ers richtet werden. ihm 79,000 Francs angebothen worden seyn sollen. Dem schaffenden Geiste Bosa's ist vielfältig schon-verGroßes laffen Bosa's liebenswürdige Söhne, erwarten. diente Anerkennung geworden. Die venetianischen Tageblat.. Wiewohl zarte Jünglinge noch, haben sie doch schon Bes ter haben von seinen Werken höchst ebrend gesprochen, Poes wunderungswürdiges geliefert. In der sehr gelungenen ten baben, dieselben zahlreich besungen, und selbst unsere bodberzige Landesmutter hat, in Begleitung des großen Statue des Ganymedes, . B. vom álteren Sohne Franz Kaifers Ulerander das Arelier des Künstlers ibres hohen oder in seinem Basrelief, die ich sah, spricht sich eine lebs Besuches gewürdigt; und beyde Majestäten haben sich gnäs hafte Phantasie aus, die von der trefflichsten Schule des digit über die Meisterschaft des bescheidenen Künstlers, der Baters geleitet, zu schönen Hoffnungen berechtigt. Ein von jenem Tage, als von einem Festtage seines Lebens Sokrates und Alcibiades dagegen, oder der betrunkene Bosa in feinem Atelier mir nachfolgender, in Stein ge spritt, auszusprechen gerust. Jenen hohen Besuch hat Noah, sehen als Gebilde des, kaum das Knabenalter vers hauener Denkschrift verewigt: lassenden jüngern Sohnes Eugen, wahrhaft, in Berwyndes tung. Mehr Leben und Einbildungskraft noch spricht sich verhältnißmäßig hier aus, als bey seinem Bruder Franz. Sogar manche gelungene Büste haben die genialen Jüng. linge bereits geliefert, wie z. B. die des hochwürdigs XII. KAL. IANV. AN. CIO. 13CCC. XXIII. OFFICI sten Patriarchen Sr. Excellenz des k. t. wirkl. Geheimen

QUOD ALEXANDER I: VTRIVSQ. SARMATIAE

IMPERATOR

ET CAROLINA, AVGUSTA D. N. FRANCISCII,
IMP. AVSTRIAE.
CONIVX LECTISSIMA

NAM HANC INVISERINT

FRANCISCI et EVGENII
HVMANISSIME COLLAVDARINT

Raths Ladislaus Porker, von Felsö Eör. Eben haben sie SCVLPTILIA OPERA TAM SVA QVAM FILIORVM acht und vierzig colossale Brustbilder berühmt gewordener Friauler im Werk, die ein hochberziger Friaulischer Cavas lier, der Graf Sabatini aus Udine verfertigen läßt, um seinen Garten damit zu zieren.

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PVLCHERRIMAE, ARTI SVMMVM DECVS ADDI

DERINT
ANTONIVS BOSA TANTORVM PRINCIPVM NVMI-
NIBVS DEVOTVS. F. C.

Bosa, der Vater selbst ist am Monumente für den zu früh 'verblichenen hohen Meister der Bildhauerkunst, den Den so schön verlebten unvergeßlichen Tag beschlossen Ritter von Canova, durch das einige Verehrer jenes großen wir im Theater St Benedeto. Die Schauspielergesellschaft Fabrichest, die man für eine der Besten von Italien hält, Geistes, Canovas Jahrhundert auszeichnen wollen, beschäfs gab das Lustspiel 11 poeta fanatico von Goldoni. Kein tigt. Das grandiose, coloffale Monument wird eine offene Wort sowohl über die Darstellung als auch über das Schaus ägyptische Pyramide vorstellen. Die Muse der Bildhauer, spielhaus selbst, bis ich nicht die übrigen Theater Venedigs kunit, von ihrem Genius begleitet, trägt tieftrauernd die besucht haben werde. Afgenurse jur Grabstätte. Weinend tragen die Mahlers

(Die Fortsetung folgt).

Ret acteur: Joseph Breyh.or v. Hormayr. Gedruckt und im Berlage bey Franz Ludwig.

Arch í b

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst

Montag den 3o. July 1827.

(91)

Der Nachlaß der Gebrüder Pez in der Benedictis Köpfen waren aufgesucht, herausgegeben und so vielfach

ner - Abtey Melk.

Bon Theodor Mayer.

untersucht und erläutert worden: so wandte sich in einem natürlichen Fortschritte, hauptsächlich von der letten Hälfte

Da a ich im Verlaufe des Februars die Papiere und Briefe des siebzehnten Jahrhunderts an, die Aufmerksamkeit, der der beyden gelehrten Benedictiner des Stiftes Melk, Fleiß und die Forschung auf die Geschichte und Denkmäh. der Brüder Bernhard Pet (geb. zu Jps 22. Febr. ler des auf den Trümmern der alten griechischen und römis 1683, † 27. März 1735) und Hieronymus Peg, schen Welt entstandenen Mittelalters; verfolgte es bis in (geb. zu Jps 24. Febr. 1685, † 14. Oct. 1762) durch seine heidnischen Uranfänge, von da in seine Gestaltungen ging, to drängte sich mir der Gedanke auf: Laßt uns das des Christenthums und der Kirche, der Sprachen und Kennte Andenken verdienter Männer erneuern, damit nisse, der Sitten und Einrichtungen, der Völker, Staas auch die Enkeln ermuntert werden mögen, sich verdient zu ten und Fürstenhäuser. In dieses Gebieth theilten sich die machen. Es ist also meine Absicht, aus diesen Papieren Gelehrten jedes Volkes natürlich so, daß Jeder vorzugstheils das Wirken dieses Bruderpaares, das in Lebensweie weise das Heimische übernahm. Dem Sammeln und Bears je, Studien, Arbeiten und Ansichten enge verbunden und beiten steckte Mabillon in seinem Werke de re diploma-wie in Eins zusammen gewachsen war, zu entwerfen, tica die Fackeln der Kritik auf, und der eben so große · theils einige Beyträge zu der Geschichte des Strebens und Muratori wies ibm in feinen Antiquitates Italiae medii der literarischen Thätigkeit jener Zeit zu liefern, die noch aevi höhere pragmatische Gesichtspuncte an. Den Brüs jegt geeignet steinen, einige Aufmerksamkeit meiner gebil. dern Pes kann Niemand das Lob versagen, in der Ente deten oder gelehrten Mitbürger in. Anspruch zu nehmen. deckung und Bearbeitung der Alterthümer, theils der kirch. Denn wenn gleich die antiquarischen Schäße, die sich die lichen theils der gelehrten, theils der bürgerlichen GeschichGelehrten damahis als neu mittheilten, schon größtentheils te, insonders des deutschen Volkes viel gewirkt, in jener herausgegeben, oder die Untersuchungen die sie anstellten, aber der österreichischen Heimath Bahn gemacht, die Geis allgemein verbreitet oder überbothen worden sind: so behält ster aufgeregt, und als funkelnde Sterne dem kommenden: doch die geistige oder gelehrte Bestrebung und Thätigkeit, vollen Tag vorgeleuchtet zu haben.. selbst immer gleichen Werth, und ihre Geschichte immer Man hat die Familie Peß bis zum Bartholomaus frischen Reiz; fie fordert auf, die Fragen, welche der von Pez, Herrn der Herrschaft Ulrichskirchen und St. Beit in Kärntben, nachher Kaiser Rudolphs 11. Rath, der Stand der Wissenschaft jeßt an uns macht, mit eben der ernsthaften Anstrengung zu lösen, mit der unsere Voral, an unterschiedlichen Höfen iz Gesandtschaften und zulest tern die ihrigen zu lösen beslissen waren, und ermahnt uns als Bothschafter am türkischen Hofe gebraucht, und seit: jur Erkenntlichkeit gegen jene, die zuerst eine Bahn ges 1588 zu einem Landmann in Österreich unter der Enns an. eigt, gebrochen und es uns möglich gemacht haben, be. genommen worden seyn soll, hinaufgeleitet. * Sein Enkels quemer und weiter darauf fortzugeben.

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*) Genealogische Tafel der Familie Pes, mit fonderbaren. Fleiß zusammen gefeßt, und zu großgünstigen Wohlaefa! len gehorsamt übergeben von Johann Seifert, J. U-... Regensburg 1722.

Chriñorb Peg soll nebst andern Evangelischen zu Anfang Gegenstände eben so, wie es die Kirche im Gottesdienske des siebzehnten Jahrhunderts aus Kärnthen in das Eril eingeführt hat, durch Würde und Pracht gehoben; und gewandert seyn, und war in Regensburg Bürger und Hans den Verunglimpfungen der Mißgünstigen auch von dieser delsmann. Die nun bürgerliche Familie kam im dreyßigjäh. Seite ein Ziel gefeßt werde. Das ganze Werkchen zeichnet rigen Kriege sehr herab, und sehr zahlreich, zerstreute sie sich durch Sorgfalt und Reichthum des Styles, durch weite sih in verschiedene Bedienstungen und Handthierungen. läufige Belesenheit und Kenntniß der Literatur, und, was Johann Zacharias, der Vater unserer beyden Brüder, war die Hauptsache ist, durch jenen heitern Sinn aus, der das Gastgeber in Ybbs, und hinterließ eilf Kinder. Wir lassen Kennzeichen des offenen, gebildeten Geistes ist. Es ist in diese Genealogie auf sich beruhen, und glauben, daß Söh. Form eines Dialoges abgefaßt; die auf einer Wasserfahrt. ne, die sich selbst der Welt so edel gezeigt, edle Våter müse' nach Wien sich unter redenden Personen find: Synegosen gehabt haben. rus (Vertheidiger der Mönche) Polemonachus (Segs Bernhard (mit seinem Taufnahmen Leopold) wurde ner derselben) Hieronymus der Zwischenredner und Begüne 1683 den 22. Februar, Hieronymus (mit seinem Taufe stiger der Mönche, Bernhards junger Bruder, den er schile Hahme Franz Philipr) 1685 den 24. Februar geboren, dert als einen homo praestantissimo ingenio a natura Bernhard, nach dem er zu Wien und Krems seine lateinis instructus, quem non solum summa morum gravischen Schulen mit Auszeichnung vollendet hatte, trat în tas, sed et perpetua fere studiorum societas mihi das Benedictinerstift Melk 1699. Er war von Jugend auf conjunctissimum fecerat. — Atque fratrem quidem ernsthaft, hochstrebend, im Disputiren lebhaft; im Gefühle meum pulcherrimus hujusce regionis situs, vetedefen was er wollte, stieß er die gewöhnlichen Menschen risque Norici Ripensis noscendi cupiditas ad hoc so unsanft zurück, daß er fast als unverträglich wäre aus iter impulerat, ut est homo leporis omnis amicus, dem Kloster gestoffen worden. Nach abgelegten Gelübden elegantiarumque omnium, terra marique extantium, (1700) hörte er zu Hause aristoteliste Philosophie und amator acerrimus. Das Jahr darauf wurde er nach Wien Lehrte darauf ein Jahr (1703) die Grammatik. Hier sah geschickt, die Theologie zu studieren: seine freyen Stunden man ihn immer in seinem Museum siten, griechische und verwandte er fortwährend auf das Hebräische. Nach geen. römische Classiker lefend, feinen Styl übend und für sich digten Schulstudien und empfangenen Weihen (1708) wen. das Hebräische und Französische treibend. In diesem Jahre, dete sich seine kräftige Seele entschieden zu jenen Studien, depläufig also in seinem zwanzigsten, schrieb er sein: Pro- die seinen Nahmen berühmt gemacht haben. trepticon Philologicum, nähmlich eine Aufmunterung Es hatte den Mönchsstand, und den ältesten Orden zur Philologie, und Sorgfalt des Styles für Benedictiner, desselben mit klarem Sinne ergriffen, voll Verehrung für welche Jugendarbeit wegen ihrer Vortrefflichkeit, verdient das, was derselbe einst der christlichen und geistigen Welt Dätte, sogleich gedruckt in die Hände aller jungen Mönche gewesen, und was er nach seiner wohlverstandenen Bestim u kommen. Martin Kropf hat sie endlich nach Bernhards mung und seinen recht benüßten Bedingungen noch seyn Lode in seiner Bibliotheca Mellicensis Wien 1747 konnte, und voll Unzufriedenheit mit dem was er in vielen . 609-656 abdrucken lassen. Bernhard zeigt darin, daß Klöstern Deutschlands wirklich war, wo man nach den Vers der Benedictiner. Orden die Wissenschaften im Mittelalter wüstungen und Erschütterungen der religiösen Kriege sich nicht nur erhalten, sondern auch fortgesezt habe, behandelt kaum erhohlend, in den Bedürfnissen und Beschäftigungen dann die beikliche Frage: ob der schon den Nahmen eines des Augenblicks befangen, keine gelehrte oder geistige Frage Stylisten verdiene, der bloß seinem Zeitalter Genüge lei mit reinem geistigen Sinn löste, sondern wo sich eine stet? entwickelt vortrefflich die Ursachen, warum die Bene Menge angestellte Profefforen in kleinlichen geschmacklosen dictiner in der Sorge für den Styl zurückgeblieben, aus Geschmackwerken, oder in den Steppen dürrer aristotelischbem Unglücke der Zeiten in die sie fielen, aus dem man. philosophischer oder theologischer Controverse als Thefic gelnden Sinn für classischen Ausdruck im Mittelalter, aus ften herumtrieben, Andere in seltsam betitelten ascetischen der Natur ihrer frommen Beschäftigungen, und aus dem Büchlein oder Predigten nicht sowohl die göttlichen Dinge profanen Inhalte jener Bücher, welche Quellen des guten beschauten, als die sonderbaren Organisationen ihrer Köpfe fateinischen Ausdruckes find, deren Studium er jedoch an zu beschauen gaben: keine entschiedene Richtung der Talente, gelegentlich empfiehlt; und geht so auf die Aufforderung keine Gemeinschaft zu einem erheblichen Zwecke; die dem über, sich durch dieses Studium den besten Mustern des Orden recht eigenthümlich angewiesene Arenge historische usdruckes wieder zu nähern, damit die Behandlung heiliger und kritische Gelehrsamkeit war verbannt; der noch übrige

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