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Für eines feiner gelungensten Bilder gilt das oben Be: nannte, sowohl durch den charaktervollen Ausdruck der Köpfe, (besonders dem des Jesukindes) als der einfach erhabenen Eom position, der Mannigfaltigkeit der Physiognomien und der finns voll künstlich geordneten Draperie.

Areng beachtend, vermied er das Gekünstelte, wußte jeden Ges scriptum, quod a clare memorie Luipoldo quondam Duce genstand den möglichst lebenden und angemessenen Charakter Austrie ipsis fuit clementer indultum, serenitate nostre humi. Au geben und so in das Majestätische durch seinen Pinsel etwas liter supplicantes, quatenus dictum scriptum innovare, et de Göttliches zu mengen. nostra confirmare clementia dignaremur. Cujus tenor talis est. Überhaupt besteht die Schönheit seiner Gemählde in jener In nomine sancte et individue trinitatis. Luipoldus de angenehmen Abwechselung der Formen, die der reichste Schmuck gratia Dux Austrie et Styrie. Universis Christi fidelider Natur ist. bus tam presentibus quam futuris salutem in perpetuum. Quia omnis potestas est a Deo, qui pius est et justus, nos et omnes, qui ab ipso majorem inter homines potestatem accepimus, ipsum recognoscere et ad eum respicere magnopere debemus, ut in ipso et per ipsum justitiam et misericordiam conservantes ejus semper muniamur auxilio et ab eo nunquam in perpeHerr Steinmüller hat in der Ausführung dieses Bildes tuua separemur. Quapropter nos et omnes parentes nostri ut (unparteylich gesprochen) sehr viel geleistet und es gehört in omnium peccatorum nostrorum remissionem ab omnipotenti die Reihe der besten in Österreich noch bis jaht gelieferten Blät Deo consequamur, decimationes aput Sunilbure (bey Wallsec) ter in dieser Manier, und keine geringe Aufgabe ist es, drey Fratribus de Sitansteten jam diu injuste ablatas eidem monasFiguren dieser und einer Größe mit einer Kraft des Schattens terio devota mente restituentes longam injuriam ad equitatem um einen Ton vom dunklen Hintergrunde herauszuheben. Nicht revocare curavimus, et propter venerabilem ejusdem loci abweniger Erfahrenheit und Gewandtheit des Griffels gehört das batem omnia, que vel nos vel parentes nostri eidem ecclesie zu, die gleichtönigen Maßen der Gewänder so zu fondern, daß contulimus, capellam scilicet aput Rebegove (in Oberößter. Nie doch in ihrer Farbe als verschieden erscheinen. Das Fleisch reich bev Villabruck) et Fodrum, quod de bonis ipsorum des Jefukindes ist vorzüglich zart und weich, der Teppich und habere possemus; et ut bona ipsorum sive per terram sive per die Nebendinge denen Stoffen getreu geschnitten und unabges aquam sine omni thelonei exactione liberum habeant transehen, daß das Originalbild schon sehr verwittert, ist die Zeich, situm, et ut omnes quoque ministeriales nostri bona sua pro nung der Copie im verjüngten Maßstabe von dem Künstler peccatis suis nostra permissione et licentia eidem monasterio felbst, keiner Fehler zu zeihen. libere contradant, Hec inquam omnia jure perpetuo jam Das Elare und bedingt Einfache, das System der Strich, dicte ecclesie indulsimus et larga manu donavimus; et ne in art, welches die schulgerechte Manier mit dem Gefühl des Ta posterum alicujus astucia vel malicia hec nostra donatio possit lentes zu vereinen benöthiget, (als die höhere Aufgabe der Ku infringi vel deleri, universa hec in Carta describi et sigilli nosvferstecherey) zeigt sich in diesem Blotte hauptsächlich durch die tri impressione muniri precepimus, et ut in perpetuum rata et thnige Kraft und Ausführung, die durch früher überlegte und inconvulsa permaneant omnes, quorum nomina subjuncta sunt glücklich gelungene Anlage des Künstlers herzurühren scheint, in testimonium illis adhibuimus. Crafte de Emcensbach, Ulri der durch jegliche Aufopferung und unermüdeten Fleiß, was cus de Pernecke, Hademarus de Kunring, Wichardus Dapifer, Vollendetes darzustellen wünschte und möglich erreichte.

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Das äußerst gefällige, nicht zu groß noch zu kleine For. mat eignet diesen Kupferstich in gewöhnliche Partefeuilles so wohl zu legen als in mittlere unkostspielige Rahmen aufzuhan, gen und er ist bey den Künstler selbst, gegenüber vom Augars ten Nr. 153 und in der Kunsthandlung der Herrn Artaria und Comp. am Kohlmarkt Nr. 1151 zu haben.

Wien den 5. July 1827.

Peregr. Thy ß.

Urkunden aus der Epoche der Babenberger

Wichardus de Zebingen, Guudackarus de Styra, Ulricus Struno et alii quam plures. Datum Nu'enbare (Klosters neuburg) anno incarnationis M. CC. iij. Indictione VI. Nos itaque devotis ipsorum supplicationibus benignius inclinati presentatum Curie nostre scriptum predicti Ducis scribi et innovari mandavimus, illud et omnia que continentur in eo, de superhabundanti gratia confirmantes. Quapropter Universis pre. sentis scripti mandamus edicto, quatenus juxta predicti Ducis collationem; et confirmationem nostram indultam eisdem fratribus gratiam inviolabiliter observetis, nec contra presentis innovationis nostre et confirmationis tenorem venire aliquatenus presumatis. Quod qui presumpserit, indignationem nostri Culminis se noverit incursurum. Ad cujus innovationis et conKaiser Friedrichs II. Bestätigung des Freyheitsbriefes Leo firmationis nostre memoriam et robur perpetuo valiturum, prevolds dee Glorreichen für die Abtey Seitenstetten, während sentem paginam fieri fecimus nostro sigillo munitam. Hujas Friedrich des Streitbaren Achtung gegeben. Wien 1237 April. autem rei testes sunt: Salzeburgen. et Moguntinus Archiepi. Fridericus dei gracia romanorum imperator, semper Augu- Babenbergen. Ratisponen. Impial Aule Cancellarius et patavien. stus, Jerusalem et Sicilie Rex. Suadente religionis Cultu nos- Epi, Burgus de Nurenberc, Godefridus de Hoenloch, de Hartra clementer inducitur celsitado, ut piis religiosorum petitio- decke et de Bleien Comites, Heinr, de Prunne, et Irnfridus nibus favorab·liter aunuamus. Hinc est, quod tenore presen- de Hunperc, et alii quam plures. Datum aput Wiennam tium notum fieri volumus universis, quod Fratres de Si anno dominice Incarnationis, millesimo, ducentesimo, tricesi tansteten fide!-s nostri presentarunt nostre curie quoddam mo septimo. Mense Aprili. Decima Indictione,

und des Interregnums.

Redacteur: Josph Zeyh.rr v. Hormayr. Gedrudt und im Verlage bey Franz Ludwig.

fúr

Geschichte, Statistik, Tueratur und Kunsï.

Mittwoch den 1. und Freytag den 3. August 1827.

(92 und 93)

Kaiser Wenzels Gefangenschaft zu Wildberg ben gen, noch Jemand von Unfertwegen gegen Ihnen und I9. den Brüdern Caspar und Gundacker von Star ren Erben, und gegen denen Ihrigen, noch gegen Nie.. mand von Ihretwegen von der Sachen und Behaltnuß we gen nichts desto feinder wollen seyn, und sollen Ihnen dars

Hemberg.

Wir ir Wenceslaus von Gottes Gnaden römischer Köz umb keinerley Schaden zuziehen, noch thun in keinerley nig, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs und König zu Bös. Weiß, weder Ihnen, noch ihren Erben, noch denen Jbri. heim c. und Wir Johannes Markgraff zu Bra n gen, noch Jemand von Ihrentwegen von der Sache wes denburg und Herzog zu Görliß 2c. Wir bekennen und gen als oben geschrieben steht; Mit Urkundt des Briefft, thun kund allen denen, die den Brieff lesen, oder hören versiegelt mit Unserer königl. Majestät Insigel. Geben zu lesen, gegenwärtigen und künftigen, für Uns, alle unsere Piska, nach Christi Geburt Anno 1394 den nechsten Erben und Nachkommen, mit den gegenwärtigen Brieff: Dienstag nach St. Bartholomes Tag deß heiligen zwölff umb die BehaltЯuß, so die Ehrbaren Kaspar und Bothen. Unserer Reiche, deß Böheimischen im zwey und Gundacker, Gebrüdere von Stahrenberg, den Dreyssigßten und deß Römischen im Neunzehen Jahr. Edlen Heinrich von Rosenberg mit Und obgenann Auf dieser Haft Wenzels, des Mörders des heil. Jos ten König Wenzeslav, in Ihre Best zu Wildberg hann von Nepomuk ruht noch manches Dunkel insonderheit gethan haben, daß Wir und Unsere Erben und Nach. über die Stellung der österreichischen Herzoge, die bald kommen, und all die Unseren noch Jemand von Unsertwes ein gutes, bald ein arges Gesicht dazu machten. In der gen gegen Ihnen oder Ihren Erben von der Folge war das Praghaus zu Wien, wo das Salzamt am Sache und Behaltnuß nichts desto feinder Kienmarkt, Wenzels Gefängniß. Aus diefem entfloh er durch wollen seyn und sollen Ihnen darumb keinerley Scha. eigene List und durch Beyhülfe des kühnen Fischers Grunden zuziehen, noch thun in keinerley Weiß; zu Urkund del, zu seinen Freunden, den Lichtensteinen, die verabre deffen geben wir Ihnen den Brieff versiegelt mit unsern determaßen jenseits der Donau bey Stadlau mit Roffen angehengten Insigel und mit des hochgebornen Fürsßten und Reisigen seiner harrten und ihn auf ihr festes Nikols. Ruprechten zu Bayern ic. anhangenden Insigel. Ge ben zu Budweiß Unno 1394 on St. Stephan Tag. Wir Wencesla von Gottes Gnaden römischer Kö. nig, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs und König zu Böheim, bekennen und thun kund, offentlich mit diesem Wir Albrecht von Gottes Gnaden Herzog i Brieff allen denen, die ihn sehen, oder hören lesen, für Österreich, zu Steyer, zu Kärndten, zu Krain, Graff Uns und all Unsere Erben und Nachkommen, umb die zu Tyrol c. bekennen für uns und all Unfern Erben, als Behaltnuß, so die Ehrbaren Kaspar und Gund. Kaspar und Gundacker von Stahrenberg, acer, Gebrüdern von Stahrenberg, den Edlen Gebrüdere in Unfern Ungnaden schwerlichen Heinrich von Rosenberg mit uns obgenannten König Wen gewesen seynd, und Unser und Unser Landesseslav, in Ihre Vest ju Wildberg gethan haben, Huld nicht gehabt haben, darumen, daß Sie Wir und Unsere Erben und Nachkommen und all die Unfris den durchlauģtigsten Fürsten, Unfern lieben Herrn und

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burg in Sicherheit brachen. - Herzog Albrecht hielt es aber auf jeden Fall, für nöthig, den Starhenbergen schwere. Ungnade zu zeigen und sie erst auf Wenzels Bitte wieder aufzuheben.

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Schwagern, Herrn Wenceslaum, Römischen Kö ausgefohnet, was aber die Ursach solcher Absag und Feindnig, auf Ihr Vesten Wildberg haben gefan, schaft müsse gewesen seyn, darvon find ich nichts auffge= gen gehalten, ohne unser Geschäft, Wissen zeichnet, außer daß gedachter Herr Geymann viel Jahr und Willen, darum Wir Sie, Ihre Gebrüder und hernach Anno 1491 in einen Schreiben von der Stadt Aballe Ihre Erben hätten gedacht schwerlich an Ihren Leib trag eines Schadens, und daß Sie ihm sein Hauß zu und Gütern zu beffern, biß Wir durch fleissig Gebett wil Steyer unter der Brucken abgebrochen und die Wiedereins len desselben Unsers lieben Herrn und Schwagers deß Rös räumung des Grundes begehret 2c. 2c. mischen Königs, der Uns darumb zweimal mit seinen Brieffen gar ernstlich gebetten hat, und auch durch gebet Österreich hatte zwey Familien, die den Nahmen Hai. willen der Landherrn zu Böheim, unfern Born den führten, die Haiden von Dorf und Sißenberg, gegen Ihn gelaffen haben, und haben Sie und gute Nachbarn der Stadt Steyer und die Haiden von Jhre Gebrüdere›und auch alle-Ihre Erben, Ihr Leib und au und Guntersdorf, Unterschenken in Österreich und Güter wiederum zu unsern Gnaden genom. mit den Fünfkirchen eines der ältesten, ritterbürtigen men und haben Ihnen auch Unfer- und Unser Land: Huld Geschlechter der Stadt Wien, in welcher noch das Haus und und Gunft gegeben, und geben Ihnen dann auch wiffent. der Play zum Haidenschuß ihren Nahmen verewigt und "lich mit den Brieff, also, daß Sie von derselben Sach nicht jene abgeschmackte Bäckerfabel aus der ersten Türki. wegen Unser noch Unserer Lande nicht meiden sollen noch schen Belagerung. dörffen, sondern daß Sie überall in Unfern Landen geseyen

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Clara Haidinn diente als Kammerfräulein der Könis

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und gewandten mögen, sicher und ohne männigliche Irrung sinn Beatrix, Gemahlinn Mathias Corvins zu Wien, und Beschwerung, davon gebieten Wir Unserm Betreuen erwarb die höchste Gunst und durch ihre Vermittlung die Lieben, allen Unsern Hauptleuten, Grafen, Herrn, Ritz Hand des reichen Rittermannes Andreas Kornfeil von tern und Knechten, Pflegern, Burggrafen, Richtern, Weinfelden. Bey der Hochzeit 1489 überreichte ihr die Mauthnern, Städt und Märkten, und allen Unseren Königinn, welche mit Mathias unter den Gasten war, Ambt Leuthen, Unterthanen und Getreuen und meinen einen großen goldenen Pokal, ganz mit ungarischen Dukas `ernstlich, daß sie die obgenannte Stahrenberg 3bre ten gefüllt, auf welchem zum ewigen Andenken folgende Gebrüdere und alle Ihre Erben, bey denselben Unseren-Verse eingegraben waren :

Gunsten und Sicherheiten gänglich bleiben lassen, und dars. wider nicht thun, noch gestatten zu thun, in keine Weise daran thun sie gänzlich Unsern Willen. Mit Uhrkunde dies fes Brieffs, geben zu Wienn an dem nechsten Freitag na St. Johannes zu Sonn. Übend nach Christi Geburt im 1365. Jahr.*.*

Genealogische Miscellen.

216 Kornfail die Clara Haydin nahm,
Auf dem Frauenzimmer lobesam,
Die Königin Beatrix gut,

Zu Hungarn und Böheimb wohlgemuth,"
Schenkt ihr diß Geschirr auf die Hochzeit
Boller Dukaten mit großer Freud.

Die Königinn Katharina von Pohlen, Tochter Ferdinands I. an ihre Jugendfreundinn Judith von Umb diese Zeit (1461) hat Herr Heinrich Geymann Weisbriach, Gemahlinn der Gardecapitans und Raths neben etlichen der Seinen, der Stadt Stey er ihr seynd Marimilian von Polheim, eine warme Freundinn der zu seyn, durch einen überschickten Brieff abgesagt, denfele neuen Lehre und Tochter der Obersthofmeisterinn Barbara ben überziehen hierauff die von Steyr, und belagern den von Lonyay:

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Sig Schiffarts, oder Schiffahrtsegg, nahe bey Cranstorff Liebe Frau von Polheim, Dein Schreiben gelegen, darin sich gedachter Geymann, sambt seinen Helf- habe Ich mit allen Gnaden empfangen und Dein Entschul. fern aufhielte, erobern das Orth, und jagen ihren Feind tigung darauß verstanden, daß Deines Herrn Schwachheit in die Flucht, es werden darüber etlich die in dem gemel halber nicht haft herkommen können, wie wohl ich dich von ten Absag Brieff begriffen waren anno 1466, 1467 und Herzen hätte gerne gesehen, auß sonder gnädigen Gemüth 68 von den Steyern gefangen, andere Interesfirte, als so I ju Dir trage. Weils aber mit Deinem Herrn ein Bolf Schinzel, des Edel und Vesten Ritter Herrn Ors solche Gelegenheit hat, nimm J Dein Entschuldigung tolffs Gegmann seines gnedigen Herrn, wie er sich mit Gnaden an, und wünsche Deinem Herrn von Gott nennt, Diener Georg Prackt und Hanns Holger auf Fürs dem Herrn gute Gesundheit. Was belangt dem bott Edler und Unedler, sonderlich des Herrn von Loffen Glauben und Dein Ermahnung, hab Ich auch Hein der Gefängnuß erlaffen und mit dem von Steyer noch lengs auf Deinem Schreiben verstanden, daß Du

Mich bittest die Bibel zu lesen, darauff laß IH aber Herr von Losenstein einen Beidenhander angehans dich wissen, daß mir die Bibel gar wohl bekannt gen, dessen sich männiglich verwundert, was er zu Roß da ist, und habe sie offt durchlesen, ist auch noch mein tags mit machen wolle, auf seinem Roß hat er ein Maulkorb liche Übung, und ist mir die größte Freud, und Trost, geführet und ist das Roß dahin abgericht gewest, wann er darinnen zu lesen, Weil du dann auch darinnen wohl bele, ihme den Maulkorb abgeworfen, und ihme zugesprochen, fen bist, so wollest aber auch den Spruch Pauli fleißig daß es das anderes Roß unversehens angefallen. Auf dem merden, daß ein jeglicher Mensch sich seines Plag sind Bühnen aufgemacht gewesen für Ihre Fürstl. Berufs halten folle, so ist Mein und Dein Be Durchl. und Dero Frauenzimmer; Als sie nun ruf nicht, dieselbe nach unserem Beduncken zu mit denen Spießen gegen einander gerennt, haben sie urtheilen, sondern das Lehren gehört denen zu, die beede gefehlt, darauf zum Währen griffen, allda der Spavon Gott den ehrlichen Beruff haben, derhalben nier dem Herrn von Losenstein mit Stechen und Schlagen rathe ich Dir und Mir, Wir bekümmerten uns nicht um sehr hart angegriffen, von welchem er sich eine gute Zeit. die Sachen, die uns nicht befohlen seynd, sondern halten mit Verdecken aufgehalten, also, daß auch seine Befreunde Uns nach der Lehre Pauli, daß Wir im Stillen hören und darüber erschrocken und vermeinet, es hätte Ihm der Spafragen und die Haushaltung in die Hand nehmen, soweit nier verzagt und erschrocken gemacht; Wie nun der Spar denen Weibern gebühret, das habe I Dir zu gnädiger nier sich darmit abgemüdet, und Herr von Lasenstein seine Antwort auff dein Schreiben nicht wollen verhalten. Dois Gelegenheit ersehen, hat er dem Roß den Maulkorb ab nen Herrn, wie auch deinen Vetter wollest meinen gar geworfen, seiner Gewohnheit nach zugesprochen und den gnädigen Gruß sagen, damit allezeit dein gar gnädige Baum schieffen lassen, welches des Spaniers Roß bey der Frau. Datum Ling den 16. Octob. 1568.

Catharina, Königinn in Pohlen.

und sammt seinen Bepständen mit Frohlocken abgezogen, darauf die Spanier etwas stille worden. Haec ex rela

Nase erwischt und festgehalten, Herr von Losenstein aber mit seinen Beydenhander dem Spanier in zwey Streichen das Helm aufgehauen, bloß geschlagen und hart verwunder Der Kampf mit dem Spanier bey Ferdi auch gleich den Garaus machen wollen: Uls aber Ihre nands I. Hochzeitsfeyer ¡u Lin¡ 1521. Fürstl. Durchlaucht gesehen, in was Gefahr der Spanier Gleich zu demfelbenmal und bey dem angeregten sey, haben Sie Fried zu nehmen geschryn, darauf die Turnir, hat ein fürnehmer Spanier an Ihrer Fürstl. Spanier, die auf der Bühne gedient, Ihm hinweggenom Durchl. Hof die Deutschen hoch veracht, sich mit einen Herrn oder Rittersmann umb Leib und Leben zu kämpfen men und also beym Leben erhalten, dessen Herr von Loangebothen, auch darüber an das Rathhaus fein Cartell fenstein fehr übel zufrieden gewest, mit Vermelden, da der Spanier den Vorthl vor Jhne gehabt, wußte er nicht angeschlagen. Als sich aber aus bedenklichen Ursachen, damit wie es ihm ergangen wäre, doch sich zur Ruhe begeben, die Hochzeit Freud nicht möchte perturbiret werden, keis ner sobald gefunden, hat sich gedachter Spanier noch mit mehr verächtlichen Worten wider die Deutschen hören laffen, tione Georg Holzners, der es von zweyen alten Lo. darauf sich zwen Herren Sebastian von Losenstein und sensteinischen Dienern, mit Nahmen Hannsen ein Herr von Hohenberg angemeldet, waren mit ein Wienner, und Hannsen Perkhammer selbst gehöret, ander skrittig, welcher den Kampf vertreten sollte, darauff welche mit und bey gewest und dem Herrn von Losenstein die Sach entschieden worden, weilen der Spanier das im auf der Bahn gedient. Und wieder aus einer solchen Rela Land ob der Enn ß geredet, daß Herr von Losenstein, tion Obwalden von Fränkings, gewesenen Fürstlich Regens als ein Land ob der Ennser, folches vertheidigen sollte, spurgerischen Rath und Pflegern zu Pechlarn, daß Ers darauff sich beyde Theil eines Tags verglichen, gerüft und vielmal von seinem Vater, der auch mit und beygewest, jeder mit seinen Beyständen, auf den Plas gezogen, der gehört habe. Spanier zwar mit großem Pracht, und meisten Hofs Gesind, um Donau Thor hinein, Herr von Losenstein aber noch zuvor, mit etlich wenigen Beyständen von Land leuthen von der Gassen, wo jego das Land. Hauß ist, deme seynd ihrer viere vorgeritten, mit roth und weiß angestrichenen Stäben der hat sein Roß, als er den Helm noch nicht aufgeseßt, getummelt, wie auch der Spanier

Sechs Tage in Venedig 1824.
Bon Costa, t.t. Zoll. Commissår in Gräß.
(Fortfehung.)

Vierter Tag. Sestier di S. Paulo.

Unser erster Besuch galt wieder den Tempeln Gottes.

hernach gleichfalls das Seinige zierlich und wohl: Es hat Von denen, die wir heute ansahen, fand ich im Sestier

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di S. Paulo die des heil. Rochus, S. Roco, und die Mi- so wunderte es mich auch, hier in der Gallerie des Mar. noritenkirche, dei frati vielfältiger Betrachtung werth. chefe Manfrini eine Violine von Pietro Guarnerio um den Alessandro Vitoria, Guiseppe Porta, genannt Salviati, Betrag von fünfzig Golddukaten feil zu finden. Donatello, Sansovino, Tizian, Andrea Vinzentino, Vis Der Abend, oder eigentlich die halbe Nacht wurde torini, Vittore Carpuccio, Giovani Contarini, Bernare wieder im Theater zugebracht, und zwar in S. Luca, wo dino Licini, Aliense, Palma und Bassano, und andere eine mittelmäßige Overngesellschaft die Opera Buffà: Crow Künstler mehr haben zur Ausstattung der Minoritenkirche tilde, von Coccia herabtriderte. Die wirklich schöne Muft¥ beygetragen; bedarf es mehr um das Interesse an sich zu in den Chören, die ganz gut gingen, bielt mich bis zum ziehen, und doch ist dieser Tempel in zweyfacher Hinsicht leßten Saitentone bis nah an Mitternacht hier fest. noch höchst merkwürdig. Die Asche Tizians des hohen Meis fters der Mahlerey ruht hier. Die Stelle bezeichnen einzig nachfolgende, in den Fußboden der Kirche eingemeißelten Borte:

Qui giace il gran Tiziano da Vecelli
Emulator dei Zeusi e degli Apelli.

Fünfter Tag. Sestier di santa Croce.

Die Kirchen dieses Sestiers, die wir besaßen, find wohl der Beachtung werth, und fassen noch manches schäßenswerthe Kunstgebilde der Mahlerey und Sculptur in sich, obschon der vandalische Geist der Franken bey ihrer ersten Besißnahme von Venedig, die Gotteshäuser ihrer

Das dankbare und kunstsinnige neunzehnte Jahrhun. Schäße der Kunst beraubte. Se. Majestät unser allergnå. bert wird dem größten Bildhauer unserer Zeit dem unsterb. digster Monarch haben zwar nach dem Pariser Frieden Ves lichen Canova in diesem Tempel jenes ehrenvolle Denk nedig seine Schäße wieder gegeben, doch wurden aus los mahl sehen. So wird es wohl nicht leicht einen Reisenden benswerther Vorsorge nicht alle Gemählde an ihren alten geben, der diese Kirche unbeachtet ließe, und wär' es auch Plaß gebracht, sondern sollen anderswo zweckmäßiger aufs mur, um fagen zu können, Tizians Grab besucht, und Cas gestellt werden. nova's großes Mausoleum gesehen zu haben.

Heute machten wir aus diesem Sestier einen Abstecher Da nur jeden Donnerstag die Bildergallerie des Mar. nach der Insel della Giudecca, von den Venetianern ge ❖ese Manfrini für Jedermann öffen steht, so benüßten wir meinhin Zuecca genannt. Wir fanden hier eine KapuzinerDiesen Tag bazu. Um diese Gallerie nur oberflächlich zur bes kirche, wie ich noch nie eine sah, und wie auch schwerlich fhauen und nur die vielen Gemäßlde nach den verschiedenen anderswo eine Kirche dieses Ordens gefunden werden dürfte, Schulen hervorzusuchen, und sie im Geiste zu ordnen, wers Andrea Paladio führte diese dem Erlöser geweihte Kirche, den mehrere Stunden erfordert. Ich fand hier Meisterwerke il Redentore, mit allem Aufwande feiner Kunst auf. Ganj der Mahlerey aus allen mir bekannten Schulen, und es im Gegensaße der meisten Kirchen Venedigs zeichnet sie sich würde diese reichhaltige Privatsammlung wirklich eine treff. vorzüglich durch Einfachheit aus. Ihre Marmor. Façade liche Schule für junge Mahler seyn, und jedem Kenner, mit Statuen und korinthischer Säulen geschmückt, ist herrs ja selbst jedem Diletanten von großem Vortheile seyn, wenn lich; die schönen Marmoraltåre, die Meisterwerke der Mahe die Gemälde nach den Schulen geordnet wären. In zehn leren von Paulo Veronese, Bassano, J. Palma, G. Bels Gemächern ist die reiche Sammlung aufgestellt. Ich fand line, und die unübertrefflichen Chiaro Scuro. Gemählde ein unendliches Vergnügen dafelbst, wozu Ariosto's Bild, von Tintooreto behaupten diesem Gotteshause den Rang von Tizian gemählt, dann das selbstgemahlte Bild Pordes vor mancher Kirche Benedigs und find sprechende Beweise none's mit fünf seiner Schüler, und Petrarcas Bild mit vom Kunstfinne und frommen Geiste des venetianischen seiner Laura, von Jacopo Bellino vieles beytrug. Nebst Mittelalters.

dem großen Schaße von Gemählden enthält dieses Private Ein kleinwinziger Anschlagzettel auf einem Octao, mujeum auch eine bedeutende Sammlung von Conchylien blättchen kündigte für den Abend die Comoedia brillante: Antiken, vorzüglichen Petrefakten und sonstigen Sehens. L'Astrologo per Ghiottoneria, und die Face: Un ora bi würdigkeiten von mehreren oder minderem Interesse. Für prigione, im Theater S. Benedets an. Dort wollten wir jede Bequemlichkeit zum bestmöglichsten Genusse dieser den Tag so gut wie möglich beschließen, und es blieb une fhägenswerthen Gallerie, ja selbst für einen selbstfahrenden auch keine Wahl übrig, denn von den vielen Theatern Ver Sessel für Fußkranke ist vom großartigen und kunstsinnigen nedigs war heute nur dieses offen. Überhaupt wurde währ Besizer gesorgt. rend unsers Aufenthalts in Venedig nur auf diesem und

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Wie es mir auffallend war, dort in der Markuskirche dem Theater S. Luca gespielt, daher wir die übrigen ein eben verfertigtes Porträt zur Schau ausgesetzt zu sehen, Schauspielhäuser brym hellen Lage besuchten. Ich fand an

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