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baction beffer feyn! Insonderheit möchten Wir wohl gewissen reiffenden Manier, aber durchaus Eråftig statt der ewig wiederhohlten Fortunen und Auroren und angemessen. Schauer und Wehmuth ergreift Einen, und Allegorien, Ebenbilder ausgezeichneter vaterländis wenn man das Kindlein am Sarge der Mutter sieht und sher Dichter, Gelehrten und Künstler sehen. hört. Höchst störend find die beyden dunklen Verse:

238. Fortuna von Franz Xav. Told.

Eyks

Grünt ein Jahr das zitternde Blatt am Baum,
So ftirbt der kräftigste Mensch oft im Traum.

nicht kann.

Die Fortuna macht ziemliche Fortune, und wir müssen gestehen, daß sie das verdient. Auch hat dieses Archiv noch be. Denn der Traum ist kein guter Ausdruck für einen kur. sondere Ursache ihr einen freundlichen Blick zuzuwerfen; denn en Beitraum, zumahl in diefer Ballade, wo Traum und Erscheinung neben einander stehen. Zwey Augen, fie liefert einige historische Novellen und noch dazu alle Ballade von Told hat nicht den rechten Ton. Gelungen ist vom Herausgeber selbst: Das jüngste Gericht, ein Bruchstück aus Hanns Hemmlings und Johann von Epts Künft, Clotar, Ballade von Baron von Eyb, wenn auch die „Weihe der Natur" trägt lerleben, Charlotte Corday und Fridrich von Tyrol. Idee abgedroschen ist. — Nur von dem legten möchten Wir sagen, non defenso. alle Spuren an sich, daß der Verfaffer gern möchte aber ribus istis", denn es ist nicht möglich, einen so poetischen Unter den lyrischen Gedichten ernsten Inhalts zeichnen Stoff, so prosaisch türftig und abgenußt zu behandeln, wie bier Fridrich mit der leeren Tasche in der Ucht und im Bann, sich aus: auf der Höhe, von K. E. Ebert, und das legte Lied an die Fortuna von Seidl. Auffallend ist es, daß fluch. Welch überreiches Gemählde, seine Wiederkehr, seine Verborgenheit in einsamer Bauernhütte, das Reimspiel, in Seidl alle Wörter, auf die er ein Gewicht legt, groß dem er sich seinem Volke zu erkennen gab, fein von Neuem drucken läßt, so daß seine kleinen Lieder immer in Schwa in der eigensinnigsten Aprilslaune wechselndes Glück und bacher Schrift erscheinen. Das heißt doch den Leuten mit Unglück? die vielen einzelnen, wahrhaft homerischen Zwey. Fingern zeigen, wo der Dichter etwas gedacht hat, und kämpfe, solche Gestalten unter der empörten Ritterschaft, wo nichts! —

wie Oswald von Wolkenstein, der Reisende, Min

Unter den lyrischen Gedichten scherzhaften Inhalts stes

nefänger, Tonkünstler, Kriegsbaumeister und Partenhaupt, hen die Kleinigkeiten von Castelli obenan. Auch Leitners der Landhofmeister Heinrich von Rottenburg, in Lobgedicht zeigt vieles Geschick zu diesem Genre!

(Die Fortsetung folgt.)

Miscellen.

dessen Haus die heilige Magd und Landespatronin Noth burga gedient und der viel mächtiger war, als sein Fürst, der Schlandersberg, die Starkenberger 2c. 2. auch unter den Bischöfen und Prälaten, mehrere höchst originelle Nebenfiguren. Hormayr hat diesen sehr interessanten Stoff Nach Moreau de Joannes Werk: „Du commerce au XIX, zuerst ans Licht gezogen, in seinem Oswald von Wolkenstein, siècle, beträgt die Ausfuhr auf Martinique 32 500,000 Fr., in den Tyroler Almanachen, in den historischen Taschenbü. die Einfuhr 30,000.000, das Ganze alfo 62,500,000 Fr.; auf Guadeloupe die Ausfuhr 33,000,000, die Einfuhr 30,500,000, chern und in einem, wie billig, längst vergessenen historischen das Ganze 63,500,000 Franken; auf Bourbon die Ausfuhr Schauspiel. Gottfried Primisfer lieferte im Ty 3,000,000, die Einfuhr 2,500,000, Total 5,500,000; in Guia rol'schen Sammler eine kurze Geschichte der übermächtigen na Ausfuhr 1.500.000, Einfuhr 1,000,000, Total 2,500,000. und übermüthigen Rottenburger, Graf Clemens Der Gesammthandel der französischen Colonien beträgt demnach Brandis aber, eine, mit schägbaren Urkunden und überres 134,000,000 Francs (wovon 70 Mill. auf den Export, und 61 ften der Vorzeit wohl ausgestattete Geschichte Fridrichs. Was Mill. auf den Inport kommen); rechnet man noch dazu, was aus und eingeschmuggelt wird, so dürfte das Ganze auf die könnte nicht ein talentvoller Bearbeiter daraus machen, zu. Summe von 150,000,000 steigen. In Betreff der Bevölkerung mahl da ihm, auch in bloß befchreibender Rücksicht gibt der Verf. folgende Liste: eine so schöne und furchtbare Natur, so kräftige Gestalten Sclaven und originelle Sitten, in der lebendigsten Mannigfaltig. Martinique Guadeloupe teit zur Seite stehen?

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Guiana

Unter den metrischen Erzählungen zeichnet sich die Bourbon Geisterbeschwörnng, Ballade von Ludwig Halirsch am meis ften aus. Die Darstellung ist wohl nicht ganz frey von einer

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Weiße Freye

Total

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

309,000

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Der Urmenverein in Wiener-Neustadt im XV. Jahr. wanderten aus ihrer Heimath in ruhigere Fluren, bald hundert mit Rücksicht auf seine Umstaltung in der mit demüthiger Gebärde um Hilfe flehend, wo aber die

neuesten Zeit.&

Bon Ferdinand Böheim.

Gelegenheit winkte, allenfalls auch jenes Handwerk im Kleinen treibend, das sie im Großen unglücklich gemacht hatte. Man gedenke nur der Ar magnaken, der

Eines der intereffantesten Congefte, die, in einem auf dem fichwarzen Banden, bes nach den großen Kriegen

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Rathhause zu Wie wer is c, Ne úst a dt bewahrten Stadt. Frankreichs und Englands, zahllos, in Waffen herumstrei buche enthalten sind, ist unstreitig die im Verlaufe diefes fenden Gesindels, der husfitischen Nachwehen, des Räu Auffaßes wörtlich abgedrückte Armén o r d nung. Sie berstaates im Marchfeld, der Lebensedicte erließ und ist ein ungemein denkwürdiger Beytrag zur Sittenge, fur Huldigung berief und von dem Fridrich IV. den Fries fchichte jener Zeiten, ein Beweis, wie wenig, den um schweres Geld erkaufte, des Nabucho do noso r selbst die wachsamsten und eifrighten Obrigkeiten (Bürger, Ankelreiter und der beyden Fronauer, der „Brüe meister und Rath, der allezeit getreuen" Neustadt der” und der „Heuchler", wider die der große Mathias dürfen feit sechs Jahrhunderten unbedenklich unter fie ger Hunyady Corvin einen förmlichen Feldzug that und ihr vers zählt werden?) wider das Bettelunwesen vermochten, schanztes Lager bey Tyrnau erstieg, in das sie sich von ihren mit welcher Klugheit aber in dieser Handfeste der Rath früheren Hauptschlupfwinkeln, den Schlössern Bertholdsdorf jenem übel wenigstens abzuhelfen suchte, was er so wenig, und Hadersdorf und dem festen Labor bey Pütten sich zuals die Behörden der Hauptstadt, als irgend eine, im das rückgezogen haben. — Gefährliche Kundschafter und Lan, mahligen Deutschland ganz zu heben vermochte.. desverräther, Mordbrenner und Räuber von Handwerk, Es war eine trübe Zeit. günstig jener zahllosen Menge nüßten meist die Verkappung als Bettler und Pilger, um von dienstlosen, oder dienstünfähigen Landsknechten, Garte die ungefüge, aber strenge Gerechtigkeit zu täuschen. Von brüdern, Strolchen, Stürzern, Jacobsbrüdern, Pilgern, verderblicher Seuche Ergriffene, von ihrer Heimath AusBettlern Dieben, Räubern und Spionen, die unter gestoffene, trugen in solcher Maske unerwartetes Unheil in diesen und ähnlichen Masken das Land durchstwärmten. alle Lande, gewiß nicht das kleinste Übel des Bettelwe. Ein nicht unbedeutender - Müssiggang, Neid, Verstellungssucht wucherten welche Jahrhunderte früher die Kreuzzüge beynahe all. reichlich in dieser furchtbaren Pflanzschule. Das Urs jährlich aus Europa geführt hatten, ftreifte jest pilgernd, kundenbuch der Geschichte Wiens des Hofrathes bettelnd und nach Umständen auch wohl stehlend und das Freyberrn von Hormayr dürfte wohl überhaupt für die ungaftliche Dach mit dem rothen Feuerhahn bezeichnend, Gesøiste der Sitten und der Kultur, des Handels und des von einem Ende Europas zum andern, oft eine Wallfahrt, Lurus, der Zünfte und Gewerbe, der Künste und Hande nach dem gelobten Land, oft ein schweres Gelübde, oft die werke, im gesammten deutschen Vaterlande, an vorgebliche Errettung aus der Sclaverey, als Grund ihrer Reichthum und an Auswahl, schwerlich seines Gleis ungestümen Betteley angebend.: Ichen haben? - Dieß gilt insonderheit auch vom Ar. Zahllose Bürger und Landleute, denen die Gräuel des méʼn wefen und von der Krankenpflege, bis zurück Faustrechts und der Selbsthilfe; Dach und Fach geraubt, in die Tage der Babenberger und der Hohens

beil der ungeheuren Volksmenge, sens.

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oben, auf dem Parner an den Sambstagabenden, oder

fen und zwar sowohl durch die geistlichen Ritterore deln vnd tun, vnd weder haimlich noch offennlich dheinen ar den vom h. Geist, vom Tempel, von S. Johanns. Spital, men menschen, beswern noch vbernemen sol. Item ein yeder von S. Mariens. Spital (Johannitern und deutschen Herrn,) arme mensch, Man oder Frawenpild, das hie wonen wil, als durch das, seit Leopold dem Glorreichen trefflich gegliederte auffen, vnd das gelt nach dem man fein vermögen wais, von oder krancheithalb, nicht außtomen mag, fol sich in die Zech Municipalwesen, Höchst merkwürdig ist Fridrichs IV. In nemen, vnd in der Zechpuchssen legen, die fol der Petl Sagung über das Bettelwesen nebst den Amtspflichten des richter Janhaben, vnd der kirchmaister den Slüssel darbu, so obersten Bettelvogtes, oder Stergmeisters ddto. Neustadt es dan folch gelt gegeben hat, Im sein Stand, oder fisstatt 26. März 1443. — Der Wiener Bettler Ungestüm muß groß außgezeigt werde, wa es Innen oder vor der kirchen sein sol, gewesen seyn, da sich bey allen Kirchen und Kirchhöfen, Pre. Bad fol Ir dheines, weder in der pfarkirchen, noch vnden vnd Hela und Stöcke zur Züchtigung ihrer Ausschweifungen befan. ander Zeitten, vnder den leutten nicht auf vnd nidergen, vmb den, da das Betteln solcher Leute, die ein ordentliches Brot und des Almusens willen, fonndern yedes an seiner außgezaigten eigenthümliches Vermögen besigen, da das Singen und Bes flatt beleiben, vnd daselbs darumb bitten, Nur allein, es hör belligen an den Pläßen und auf den Freithöfen, das Erheu ren ein Meß, vnd so man auf der lankel predigt, vnd all ein böser Blattern, fallender und anderer Sucht oder einer glaublich Selen verkundt, darzu sollen Sy schuldig sein zu Schwangerschaft mit aufgebundenen Kissen, so wie das Aus. geen, vnd zu bitten, Welche aber darüber nicht au seinem stand belib, Das sol alofft in die Zech zu peen verfallen sein leiben der Kinder, die dann ordentlich verzinnst werden muß, ain Virdung wachs, vnd dem Pettelrichter rij pf. 2c., Item ain ten, das Verfälschen, Ausleißen, oder Vertauschen der Bettels yeder Bruder vnd Swesster, sollen alle Wochen în die püchsen briefe und Bettelkundschaften, strenge verpönt wird. geben, einen Helbling, Item ob auch ander Erber leutt, in Wie die wackern Neustädter es angriffen, dem der Bruderschafft gern fein wollten, mag sich ein yede Übel zu steuern, wie sie den einheimischen Dürftigen von persone, mit vij ze. oder dafür mit einem Virdung Wachs, dem fremden Müßiggånger, ihre Stadt vor Überfüllung einkauffen, Item welche armb Mensch sich in den offenn lemtte mit nichtswürdigem Gesindel, ihre Mitbürger vor Täuschung hewfern, oder anndern ennden vberwenidt, das es nicht haim durch verstellte Gebrechen, listig benüßten Aberglauben und mag geen, oder fuft eines das annder schilt, flacht oder lais digt, das ist alsofft das beschicht, in die Bruderschaft verfal: den Müßiggängern, die unter dem Deckmantel patriarchas len ain virdung wachs, vnd dem Pettelrichter zu Wandl xij œ. löscher Armuth, als freywillig Arme von fremder Arbeit les Item als die armen leuft in Spital hie vor Wiennere ben wollten, zu schüßen suchten, · wie endlich bey den dieß, thor mit Free Prebend vnd narung, darumb Sy hinein kos fälligen Sagungen Maß und Ziel genau beobachtet wure men fürgesehen sind, sich daran nicht benugen lassen, Sonnder den, mag das einfache Wort der Urkunde selbst lehren : in die pfar, vnd ander kirchen hie, umb das almusen geen, vnd bitten, Das doch also von alter nicht herkomen ist, dars Freyheitt der Armen leütt." (1478) durch den armen leutten die nicht im Spital sind, noch solchen. Wir Wolfgang Schandel dießeitt Burgermat vortail haben, großer abgang und schaden an dem Almusen be ster, und der Ratte gemeinlich zu der Newens schicht, Solchs zufurkomen, wellen wir, das ein yeder Spi." Atatt, Bekennen. Vns ist zu menigmahlen angelangt wie zu talmeister, Inen das nu hinfür verpietten, sich des Almufens,' heitten den armen leutten hie, die geprechen vnd allain bey dem Hawse vnd Spital bétragen, und in oder vor krand heitt halb zw leibs, dem Almusen, an andern dheiner andern kirchen, hie nicht petteln sol, Welch Spital ennden nicht nachziehen megen, daran vil abgang vud abpruch mensch das aber vberfüre alfofft des dan der Pettelrichter wars durch frembd Pettler, so die herkomen beschehe, vnd ent lich Inen wirdet, so soll es in die Bruderschafft verfaßen sein zogen werde, Bad nicht allain das Almusen, sonnder auch ain Bierdung wachs, aufgenomen, ob Erber leutt eines oder großbetriegeren, angenomen krankheitten, valscher briefen, menigers zu hawse, oder in ein Selpad *) laden wolte, oder vnd vil annder poßheitten, durch folch frembd petiler beschieht, fuß kirchferten giengen, vnd ainem an solchem wege, das Ul• Solche zu furkommen, So haben wir vmb des pessten willen musen vngeuerlich geben wurde, mag es nemen, vnd sol Im den Armen leutten zu gutt, dise nachgeschriben ord▪ nicht schaden bringen, Item sich sol ein yeder frembder Pettler nung, furgenomen vnd betracht, Vnd denselben Armen leu oder pettlerinn, so die herkommen dem Pettelrichter ansagen, ten, bie ein Bech, ju lob vnd ere, des allmechtigen gottes, vnd gefragt vnd gehörtt werden, ob Er Rechtfertig sey, das vnd der hochgelobten Junckfrawen Marie, seiner außerwelten gepett, vnd die Zehen geport kan, zubeschawen was geprechen gepererin, zuhalten vnd zuhaben, vergonnet vnd erlaubt, Er hab, darumb Er das Almusen bitt, ist Er dann gerecht, Auch Inen darßue einen Zech m a ißer, vnd Pettelrichter, de fs sol Er vor der lirchen, bej dem kutter **) steen, vnd daselbs wir Inen alsofft das nøtt tun wirdet ordnen vnd seßen; Also bitten, vmb das Almusen, vnd vber drey tag nicht hie belei. daz Er vnd sein Nachkomen, all hernach begriffenn sachen, ben, Er wurd dan krand, wolt Er aber lenger hie fein, so' nichts außgenomen, albeg, mit willen vnd wissen, vaser oder eines pedeu, vnsers gefeßten firchmaisters, vns lie ben frawen Pfarkirchen hie, an vnser statt hann.

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*) Busammenkünfte zu gemeinschaftlichen Gebeth.
**) Ein aus Balken zusammengeschlagener Käfig für muth.
willige Bettler.

Lauff sich in die Bruderschafft, vnd halt sich in all wege, wie hen, welche (nach einem gut österreich’schen Ausdruck) „zu vor von den hifigen begriffen ist. Item die armen in der Brus wenig zum Leben und zu viel zum Verhungern" has derschafft, sollen auch also Jr gepott kennen, vnd pedem ein ben, ist hier gesorgt. Sie mögen sich um einen geringen warzaichen, von Zyn, oder Pley, gegeben werden, von dem

Pettelrichter, vad das offennbar an Im tragen, dafür fol Im Preis in die Bettlerze che einkaufen, wenn auch nicht eins geben Zwen ze., Item all frömbd pettler, Sterger, *) zum Betteln doch zum Gemeinsamwohnen, wo immer vnd ander, auch Frawen, die sich sonnder krandkheit vnd ge: viel erspart wird. Vergleicht man ferners diese Verorde prechen annehmen, vnd nicht also ist, als krump, williger ar nung mit vielen gleichzeitigen über den gleichen Gegenstand, mutt, die sich penningen, **) weiber die sich Pauchat ***) ma. so fällt die ungemeine Milde gegen das Bettelgesindel um chen, Außgeloffen Manich vnd Nuanen, die da sißen mit so mehr auf, als die gewöhnliche Strenge derselben den Deupeysen t) vnd valschen briefen, Alle die nackat vnd plos schneidendsten Contrast mit ihr bildet. izen, oder Zittern, mit Hennden vnd Füssen on nott, vnd

Man kann sich fonnder die hie oder zu Zemendorff, H) fingen auf den taum enthalten, dem Bürgermeister einen Vorwurf über Freithöfen, vor den kirchen, auf den plagen, oder in den gas. die Art zu machen, wie er das schändliche Handwerk so res sen, on erlaubnuß des pettelrichter, die alle vnd yeder, sollen gelrecht privilegirt, zu einer Zunft erhebt, ja sogar von dem Pettelrichter darumb gepusst vnd gestrafft, wa die hie ehrbare Leute sich einkaufen läßt. Was haben begriffen werden, nach Ratt eines Chormaisters, vnd wa die aber jene strengen Bettelordnungen genügt? Aus Mitleid armen leutt hie, der Innen werden, so follen Sy das an den wurden sie nie genau befolgt -die mangelhafte Einrich sol auch, ein yeder Stattrichter hie, noch fein Gerichtzbotten, tung der Behörden ließ nur die ertappen, die zu schwach oder Dinere, in den fachen nichts zu handeln haben, noch ge, waren, um davon zu laufen, oder zu dumm, um sich herausz laitt geben, wider die Ordnung, es beger dan der Pettelrich zuhelfen und ward endlich alle heiligen Zeiten einmahl ter, des Statt Richter dinere darku, darumb sol Er demsels ein Exempel ftatuirt, eine Bettlerborde verhaftet, ausges ben diner lonen, Wurd aber ein person, durch den Pettelrich, stäubt, gegen llefede entlassen, oder nach langer Haft forts ter nicht rechtfertig erfunden, darumb Sy den tod, oder ander gejagt, fo gündete das rachgierige Gesindel das Städtchen

Pettelrichter bringen, bey einer peen 1 tl wachs, Item, es

straff, am leib verschult hatten, so sol Er ein solch vbeltattige

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person, von stund dem Statt Richter oberantwurtten, damit oder Dorf sobald an, als sie Gelegenheit hatten, oder schon zu gefarn, als sich gepürt vnd Recht ist, alles getreulich vnd die Ergreifung irgend einer kräftigen Maßregel erbitterte das vngeuerlich. Solche gemelt ordnung Zech vnd Bruderschafft, Volk, das aus übelverstandenem Mitleid, den Vollstreckern der armen leutt geben vnd bestettigen wir In, also von News der Gerechtigkeit feit undenklichen Zeiten abhold war, manch. en wissentlich in crafft des briefs, was wir nach vnserm mabl, bis zum gefährlichen Aufstand. Dem ruhigen Beobach. Start Rechten, vnd gewonheitten, daran geben, vnd beftet ter wird es also nicht entgehen, daß die vorliegende Einrich tigen sollen oder mögen, vnd geschafft die in vnser Statt

puch einzuschreiben, doch behalten wir vne vor, die vorge, tung mit weiser Beurtheilung der Bequemlichkeit des Pu. schrieben ordnung, vnd artickel zu meren, zu mynnern, oder blicums, des Besten der Menschheit, des Zeitgeistes und gang abgetun wen vns das verlust vngeuerlich, Mit Vrkhund der vorhandenen Kraft zur Handhabung abgefaßt ist. diß briefs besigelt, mit vnserm cleinen anhangenden Start Seit jene Bettelordnung erfloß, hat sich unendlich viel Infigel, Geben zu der Newenstatt am Pfinztag nach fant umgestaltet eines ist unter den Bürgern der allezeit ges. Johannstag zu Sunwenden, Nach Cristigepurd Vierte treuen" Stadt unwandelbar geblieben, wie ihre Treue: henhundert vnd darnach in den Achtvndfibentig ein wohlthätiger, menschenfreundlicher Sinn. ften Jaren." Zweyerley Bemerkungen drången sich nach aufmerksa. Bahlreiche, fromme Vermächtnisse und Stiftungen werden bis auf unsere Zeiten gemacht, von denen wir nur die Los mer Durchlefung dieser Bettelfreyheit auf. Auch catellische, Hoburgische, Unruhische, Huse für wenig Bemittelte, welche das Schamgefühl abhält, ein farise und Kollonicz Pets how it shishe, als bequemeres Leben von der Gnade ihrer Mitbürger abzufle. die vorzüglichste nennen. *) Landstreicher, von: Stürzen, Sterzen einem uralten Aus, druck, der sich im Munde des Volkes bis heute erhielt, und gleich bedeutend mit Umherstreifen ist. **) Freywilliger Armen, die sich Kasteven. ***) Verstellte Schwangerschaft.

†) Sclaventetten, als ob sie aus der türkischen Gefangen. schaft und dem gelobten Lande kämen.

tt) 3emendorf, auch Bemingdorf genannt, war eine Vorstadt Neustadts mit einer eigenen Kirche. Sie lag vor dem Ungarthore, und wurde auf Befehl Kaiser Ferdinands im Jahre 1551 wegen des bevorstehenden Tür. tenüberfalles sammt der Kirche ganz abgebrochen.

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Für verarmte Bürger wurde vorlängst durch das Bür‹ · gerspital, dem erst vor Kurzem der Freyberrn von Hagge müller († 1821 in Wien) 10,000 fl. legirte, gesorgt und sehr gebrechliche, ganz arbeitsunfähige Urmen erhalten in dem Contumazhause *) vor der Stadt freçe Wohnung. *) Sein Nahme bewahrt das Andenken an die unheilsvolle Zeit, wo alljährig beynahe verherrende Seuchen aus der Türken durch Ungarn ins Vaterland drangen die armen

Das Erscheinen des neuen Strafgesehbuches für die trolle zurückbehalten wird) ́auf welchen er aus der Filials öfterreichischen Lande wirkte, wie überall, so auch hier, dem caffe die Betheilung empfängt. Diese wird in seinem Wana noch immer nicht ausgerotteten Bettelunwesen eben so trâf» derbuche angemerkt, um bey seiner etwaigen Rückkunft so tig entgegen, als zahlreiche, zweckmäßigé, politische Verfür gleich zu sehen, ob er einer wiederhohlten Betheilung, wos gungen. Aber erst die in unseren Tagen durch den würdis zu der Verlauf von 4 Wochen erforderlich wird, fähig ist? gen Bürgermeister Mieß entstandene Einrichtung dieses Kranke Arme erhalten auf Rechnung der Centralcaffe Geschäftszweiges, deren Preiswürdigkeit der Beyfall der die vom Stadtphysikus angeordneten Heilmittel. Selbst höheren Behörden eben so unzweydeutig, als die bereits für Heilbad Bedürftige wurde durch die menschenfreunds eingetretene Nachahmung in mehreren Orten ausspricht, liche Verwendung des thätigen Bürgermeisters Felix Miest bat sich als vollkommen genügend zur gänzlichen Vertile und das edle Entgegenkommen des Badner Magistrats gung des Unwesens und als haltbar für die Zukunft gezeigt. gesorgt.

-In so ferne es daher die Tendenz dieser Blätter zuläßt, Um Jahresschluße überzeuget sich die ganze Commiss sey es erlaubt, die Grundzüge derselben zu besprechen. sion von der Richtigkeit des Abschlußes und aller Rechnuns Da das öffentliche, oder vielmehr alles eigentliche gen und faßt zugleich die, zum künftigen Wirken des Vers Betteln nach dem §. 261 des Strafgesetzbuches II. T. eins nöthigen neuen Beschlüße.

verbothen und nach Umständen sogar als schwere Polizey, So entwickelte sich im Schoße der alten Stadt, ein übertretung verpönt ist, so übergeben die Mitglieder des heilbringender Verein von Menschenfreunden, durch den zu Neustadt bestehenden Aran envereins ihre Beyträge gemeinsamen wohlthätigen Sinn ihrer Bewohner, den zur Einsammlung in den vier Stadtvierteln bestimms durch die thätige uneigennüßige Mitwirkung ihres, schon ten Armenvåtern gegen gedruckte Empfangsscheine. Die durch manche edle That durch viele kluge Einleitungen Armenvåter *) führen diese Beyträge an die unter wohlbekannten, allgemein geliebten Vorstehers. Möge sie der Leitung zweyer bürgerlichen Räthe stehende Centralar, lange noch gleich kräftig fortblühen und wie bis jest, im mencaffe ab. mer mehr liebevolle Nachahmung und Verbreitung finden.

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Wanderungen in die Ateliers unserer Künstler.

Der wahrhaft Dürftige, der die Unterstüßung dieses Vereines in Anspruch zu nehmen gedenkt, hat sich deshalb von einer, aus der Geistlichkeit der Stadt und Burgpfarre, dem Magistrate, dem Stadtphysikus, den Armenvåtern und 88. inter den ausgezeichneten Köpfen, welche durch länge. dem Bürgerauss&uß gebildeten Commission zu melden und ren Aufenthalt in unserer Stadt, und durch ihren Bildungs. bierbey, Krankheitsfall ausgenommen, versönlich zu erschei, gang, Österreich wenigstens zum Theile angehören, verdient nen. Diese Commission welche sich auf dem Rathhause zeits der Kupferstecher Johann Christ. Erhard ehrenvolle Erwäh weise versammelt, entscheidet, ob der Bittsteller der Auf. nung. Sind gleich mehrere Jahre verschwunden, seit ein sehr trauriges Loos ihn der Kunst und feinen Freunden entriß, so nahme würdig und in welche der vier bestehenden Betheis mögen doch diese wenigen Zeilen fein Andenken zurückrufen, lungsclaffen er zu segen sey? Sohin wird aus der Central und die Aufmerksamkeit des kunstliebenden Publicum auf jene caffe den Armenvätern der entfallende Betrag zur Aushän. Blätter des Verstorbenen hinleiten, die in unserem Lande digung erfolgt und von diesen, jeder Todesfall eines Berheil. entstanden. ten der Commission angezeigt.

Erhard war der Sohn eines Drathziehers zu Nürn berg und 1795 geboren. Von Jugend auf zeigte er die glans

Für jene, welche nicht regelmäßig betheilt werden, nähmlich durchreisende Handwerkeburschen (in so fern fie sendsten Anlagen zur Kunst und Musik, und bald, nachdem er die allgemein nöthigen, wissenschaftlichen Vorkenntniße an der nicht nach altem Gebrauche ein Geschenk aus der Hands lateinischen Hauptschule zu Nürnberg erworben hatte, entschied werkslade erhalten) ist durch eine Filialcaffe gesorgt. Ein er sich für die bildende Kunst. Schon im 10. Jahre besuchte er folcher bekömmt vom Polizeyamte bey Vidirung feines Reis die unter D. Zwingers Aufsicht bestehende Akademiezeichens seausweises einen Anweiszettel (deffen Duplikat zur Con, schule, sohin bey dem Kupferstecher Ambros Gabler zu Nürn. berg sich im Zeichnen vervollkommend, der ihm auch bald die Bürger Monathe lang gleich Belagerten eingeschlossen wa. Handgriffe des Radirens beybrachte, wozu Erhard unverkenn. ren - ihren oft einzigen Erwerb die Weinberge verö, bares Talent an dem Tag legte. den ließen, weil sie, einmahl aus der Stadt geschritten, 6 Wochen lang sie meiden mußten.

Häufige Ausflüge in die Umgegenden entschieden für jenes Fach, wozu er sich in der Kunst immer haupsächlich neigte,

*) Vielleicht der herrlichste und treffendste Ausdruck in der Landschafts- und Thierzeichnung. Durch mehrere Platten zu ganzen geseglichen Terminologie.

Wiebelings architectonischem Werke in der Radirnadel geübt,

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