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ben genannten beyden Theatern, wie auch an dem von S. (April Nr. 49) dieses Jahres aus einer alten Handschrift der Giovanni Grisostomo und S. Samuele nichts Außerordents Münchner Hofbibliothek abgedruckt worden, enthält ein Ver. zeichniß von acht und fünfzig Völkernahmen, worun liches, vielleicht daß diese leßtern einen besondern akustischen ter sich etwa dreyßig auf flavische Stämme beziehen Werth haben, was ich zu bewundern nicht Gelegenheit Diese Sammlung wird, wie es schon der französische Übers hatte. Das Theater S. Moise ist nur ein niedliches Migs sezer Graf du Buat wünschte, auch nach Karamsin noch nontheater, S. Angelo ist im Verfall, S. Cassan (Canzia mehrere slavische Forscher beschäftigen, bis nicht etwa eine no ging fogar ganz ein. Man fagte mir, ein frommer Akademie in Böhmen, Pohlen und Rußland einen Mann habe es um mehrere Tausend Francs an sich gebracht, vollständigen Commentar darüber durch einen ausgesetzten und aus heiligem Eifer eingehen laffen, damit auf demfels Preis veranlasset. Meine Bemerkungen über den Verfaffer dieses Auffages und über sein Vaterland, über das Alter ben nicht ferner Ärgerniß gegeben werde. der ersten Abfaffung, über die schon versuchten Erklås Unter den Schauspielhäusern Venedigs steht bekannts rungen nebst einigen Erläuterungen noch nicht erklärter Völ lich das alla Fenice oben an, und mag mit Recht vor den kernahmen, mögen als Vorbereitung zur Lösung der Aufgabe meisten Theatern Italiens den Rang behaupten. Die Vors dienen. Der erste Erklärer Graf Buat schloß sehr übereilt stellungen, denen wir im Theater S. Benedeto beywohns aus der Stellung der Bulgaren im Norden der Donau, ten, rechtfertigten ganz das Urtheil, das so oft gegen das die sie seit dem Jahre 551 oder 552 verließen, der Auffaß müsse im sechsten Jahrhundert abgefaßt worden seyn. Karamsiu hin. italienische Theater ausgesprochen wurde. Das was wir mit gegen glaubte, der Nahme der Russen, der darin schon vor. dem Worte Schauspielkunft bezeichnen, scheint der italieni kommt, sey der stärkste Beweis, daß dieß geographische Frag. schen Bühne gänzlich fremd zu seyn, so hoch sie auch durch ment nicht im sechsten, sondern viel später aufgesezt worden die Oper steht. Veftri, Demarini, Fabrichesi sind durch sey. Wer hat nun von beyden Recht? Ich glaube Karamsin, ganz Italien gefeyerte Nahmen im Schau- und Lustspiele. und bin der Meinung, daß die erste Abfaffung oder Samme Sie waren hier vereinigt, aber auch ihre sogenannte und lung kaum fünfzig Jahre älter sen als die Handschrift selbst, gepriesene Meisterschaft konnte mich nicht ansprechen. Es ist folglich in die Mitte des eilften Jahrhunderts ger überhaupt in der ganzen Darstellung keine Natur, kein höre. Sollte man wohl fehl greifen, wenn man den Hermannus contractus selbst oder einen seiner Zeitge Eingreifen in das menschliche Leben, so zwar, daß man nossen, der su Regensburg im Kloster St. Emmeram lebte, fort und fort an die Komödie erinnert wird, nie in die für den Verfaffer dieser Beschreibung hielte? Daß der Verfafverschiedenen Situationen gleichsam mit verflochten wird, ser ein Grieche oder ein Thracier unter griechischer Herrs was dem deutschen Schauspiele so eigen ist. Mit solcher schaft gewesen seyn sollte, dafür ist gar kein Grund vorhanden. Derbheit tritt bey uns das fittsame weibliche Volk nicht Buat ließ sich durch den Ausdruck finibus Danaorum zu diesem Jerthum verleiten, indem er unter Danai Griechen verstand. einmahl in den Leopoldstädter Parodien auf, wie hier im Schon Karamsin bemerkte, daß unter Danai hier Dänen gen feinen Lustspiel; von edler Haltung, vom Conversations meint wären. Die Aufzählung fängt mit den Abotriten an, ton ist schon gar keine Rede. Heftigkeit und Übertreibung und diese sind den Dänen, nicht aber den Griechen am nāchfind die Grundpfeiler auf denen der Ruhm der italienischen sten. Sie schließt nach dem dreyzehnten Völkernahmen mit der Schauspieler ruht, und daß es nie beffer werde, dafür bürgt Formel: istae sunt regiones, quae terminant in finibus der Geschmack des Publicums, das diese Derbheit liebt und nostris, worunter ohne Zweifel Deutschland bis an die Donau zu verstehen ist. - Nur ein Deutscher konnte beklatscht. Und doch könnte das italienische Schauspiel, Nortabtrezi und Osterabtrezi schreiben; selbst die Aus. durch den Wohllaut und die poetische Fülle der Sprache gänge des Plurals in den Nahmen Beheimari, Marharii (Böh. begünstigt, vor allen Nationen den Vorrang behaupten; mer, Mährer) deuten auf einen Deutschen hin. Und wer die Poesie hat das ihre gethan, ich nenne nur Alfieri, Mes anderer konnte die Entfernung von der Enus bis an den tastasio, Goldoni; nun kommt es einzig darauf an, daß Rhein zum Maßstab nehmen, um die Größe Preußens ju wackere Schauspieler das ihre thåten, sich nicht zum Volke bestimmen? Bruzi, plus est undique quam de Enisa ad Rhoherabreißen ließen, sondern das Volk zu sich empor zu zie. ben trachteten.

(Die Fortsegung folgt.)

num Nro. 38.

Die ersten vierzehn Völkernahmen lassen sich in fränkischen Annalen nachweisen, wie es zum Theile schon Buat gethan, die Marizane Nro. 6 ausgenommen, die nirgends zu finden sind. Nro. 1 Nortabtrezi sind die unter Carl dem Großen bekannten Abotriten, Obodriten. 2. Wilci die We Ietaben, Wilzen, sonst auch Lutißen. Ihre vier Bandschaften (regiones quatuor) hat Buat erörtert. Siehe auch Bangert in Die Beschreibung der Städte und Länder auf der Nord- seinem Helmold S. 11. 3. Linaa find die Linonen, Linai in feite der Donau in lateinischer Sprache, die im Archive Chron. Moissiac, beym Jahr 808. 4. Bethenici find in demsel

Die Slavenstamme auf der Nordseite der Donau.

ben Chron. beym Jahr 811 die Bethenzr (fonft Bethelclereci) Specialnahmen bey vielen verdrängt worden. 36. Prissa; Unser Compilator las also richtiger Bethenici, welche Lesart sind nach Karamsîn Brizani, d. i. nach Bangert Prignißer. Die Perz gewiß aufgenommen hätte, wenn sie ihm bekannt gewe. 70 Städte, die ihnen beygelegt worden, sind sehr verdächtig. sen wäre, indem er in der Note Bethenzi für Bethenzr schreibt. 38. Bruzi sind Preußen. Adam Bremen schreibt Pruzzi, sonst Buat da er in Europa teine Bethenici fand, dachte bey dies auch Sembi und ihr Land Semland, Hätte unser geographischer sem Nahmen an die Petschenegen. Karamsin ließ ihn lieber Sammler Adams Nachrichten benüßen können, so würde man unerklärt. 5. Smeldingon stud Smeldingen. 6. Morizani sind so viele Nahmen slavischer Stämme hier nicht vermissen. 46. nicht nachzuweisen. 7. Hehfeldi sind die Hewelden an der Ha- Caziri mit 100 Städten sind nach Buat, der sich gern ins hös wel. 8. Surbi find die Svraben, Sorben. 9. Talaminzi sind here Alterthum versteigt, die Acălziri, Agathyrsi der Ulten. 41. die Daleminzier, nicht Dalmaten, wie Karamsin meinte. Buat Ruzzi sind Russen. Da Buat den Nahmen bey den Alten erklärte hier richtiger. 10. Beheimare sind unstreitig die Behei- nicht finden konnte, gerieth er auf die Roxolanen. Adam schreibt mi, Behemanni, d. i. Böhmen, denen fünfzehn Städte Ruzzia, rex Gersleff (Jaroslav) dé Ruzzia, und Ruszia. 43. zugeschrieben werden. Nimmt man diese Städte für Kreis, Liudi nách Buat Litauer, wiewohl er sie auch mit den Leticiern, städte, so ist gegen die Angabe nichts zu erinnern, 11. Mar- Lutißen, vergleicht. Sehr willkührlich! 45. Serauici sollen nach harii mit eilf Städten find Mährer und 13. Marehani mit Karamsin Serbier seyn. Nicht möglich, weil diese im Sú, dreyßig Städten wieder Mährer. 12. Vulgarii sind wohl Bul, den der Donau wohnen. Deßhalb sind hier auch keine Chor. garen, die aber nicht unter die Völker auf der Nordseite der waten, Dalmaten zu finden. 47. Vngare nach Karamsu Donau gehören. Noch sonderbarer ist die weitere Beschreibung. die Ungarn. Buat, indem er lauter flavische Völker in dem Mit diesen aufgezählten gränzen wieder andere Völker, als 14. Verzeichnisse finden will, gerieth hier auf die Wagrier, und Osterabtrezi Einhards Abodriten, vulgo Praedenecenti, der dann auf die Ukern (Ucri) in der Mark Brandenburg. 48. VuisBeylah in Einhards Annalen: contermini Bulgaris Daciam Da- lané nach Karamsin Anwohner der Weichsel (Visla.) 49 Sleennubio adjacentem incolunt, mag unsern Compilator verleitet zane nach Karamsin Schlesier. Da ihnen 15 Städte angewie. haben, den Bulgaren auch den Norden anzuweisen. 15. Miloxi fen werden, dürfte man sie wohl auf das Fürstenthum Slansko nach Karamsin die Milzen (Milci.) Nicht wahrscheinlich, weil beschränken. S. auch Nr. 57. 50. Lunsizi nach Karamsin 5. Milzane vorkommen, die Buat richtiger für Ditmars Mil. Lausißer. 52. Milzane nach Buat Milsener, die er bey Ditmar fenen anfab. 16. Phesnuzi, 17. Thadesi, 18. Glopeani, 19. Zui- fand. 57. Opolini nach Karamsin Pohlen, wahrscheinlich sind reani sind, wie noch andere, nach Karamsin so sehr entstelt, es die Bewohner des Fürstenthums Opeln, ungeachtet der s0 Daß man ihre Deutung nicht errathen kann. 20. Rusani mit Städte, die ihnen beygelegt werden. 58. Goleusizi nach Buat 231 Städten sind nach Karamsin Anwohner des Flußes Bug. die Gelonen der Alten. Nicht glaublich! Karamsin beschließt Bey Adam von Bremen kommen auch Busi vor. 21. Sittici find die 44-te Note zum ersten Bande seiner Geschichte Rußlands, nach Karamsin Sitinen. Nach Bangert find Sidini die Stetis in welcher er die Erklärung von 29 Numern gab, mit den Wor ner. Auf diese kann der Beysaß regio immensa populis et ur- ten: überhaupt scheint es, daß der Verfasser dieser geographi. bibus munitissimis nicht passen. 22. Sebbirozi sind nach ́Karam. schen Beschreibung ohne hinlängliche Kenntniß der Länder und fin die Sewerier und 24. Unlizi, richtiger Vulizi, die Uglitschen Völker bloß nach seinem Gutdünken schrieb. Willig unterschreibe oder Sulitschen in Rußland. 25. Neriuani nach Buat die Neu. auch ich dieß Urtheil. 'Woher sollte der Verfasser die fo be. fen, Neuri; nach Karamsin vielleicht die russischen Drewier stimmte Angabe der Zahl der Städte genommen haben? Sey (Drewljane.) 32. Choziroxi mit 250 Städten sind nach Karamsin es auch, daß er manches von Reisenden erfahren habe, so koan. die Chasaren (Kozare.) 33. Lendizi nach Karamsta die Lutizen. ten doch ihre Nachrichten unzuverlässig, oft auch übertrieben und Allein diese stecken schon unter den Wilzen. sogar falsch seyn. Daher bleibt gar vieles noch zweifelhaft und

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35. Zeriuani nach Karamsin vielleicht die Chorwaten. Buat unerklärbar. Wer sind wohl Nr. 18 die Glopeani mit mehr als wünschte über dieses primitive Vaterland aller Slaven genü. 400 Städten? Wo sind Nr. 22 die Studici mit 516 Städten und gende Nachrichten, die auch Karamsin nicht zu geben wußte. mit unzählbarem Volke zu suchen? Woher kommt es, daß wie. Der Beysaß: quod tantum est regnum, ut ex eo cunctae gen- der bey manchen Völkernahmen, wie bey Ruzzi, Forsderen, tes Sclauorum exortae sint, et originem, sicut affirmant, du. Liudi, Fresiti, Serauici, Lucofane, Vngare, Vuislane (Nr. 41 cant, it gar sonderbar. Wenn man für Zeriuani lesen dürfte bis 48) die Anzahl der Städte nicht angegeben wird? — Um leich. Seruiani (Serbjane,) so wären die Serben des Plinius und Pto. teßten fertigte Gibbon in einer Note zum 42. Kap. des 5. Bus lomäus in Scythien gemeint. Buat dachte schon bey Surbi an ches seiner Geschichte die Sache ab. Er verwandelte Städte in die seythischen Serben, seßte aber hinzu, es sey nicht ausge. Dörfer und gibt deren Summe in Pohlen und Rußland auf macht, daß die Serben in Scythien mit den Soraben in 4600 an. Daß er Mayland anstatt München nennet, wo Deutschland einerley Nation wären. Gerade ausgemacht ist es das Manuscript, das Buat in der alten Geschichte der Völker eben nicht, allein höchst wahrscheinlich ist es doch, daß nicht B. XI. überseßte und nothdürftig erläuterte, befindlich seyn soll, nur die Soraben, sondern alle Slaven von den alten Serben ist ein verzeihlicher Gedächtnißfehler, die erste, vollständige jener Gegend herstammen. Nebst den Soraben erhielten den und genaue Mittheilung desselben, im Archive aber um so alten Rahmen auch die Serben in Servien. Bey andern Sla, erfreulicher und dankeswerther.

ven erlosch er, seitdem der neuere Nahme Slovan, Slorin,

allgemein geworden, und selbst dieser ist durch geographische

J. D.

(Fortseßung.)

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Anzeiger der österreichischen Literatur. ben, sondern sie aufzusuchen, dem Leser überlassen, und nur noch einmahl auch hier mit denselben Worten an den Hinge. schiedenen erinnern, die der XXVIII. Band der Wiener Jahr. 261, Matthäus Edlen von Collin's nachgebücher seinem Gedächtnisse weiht auf der Mitte der Lebenss Taffene Gedichte ausgewählt und mit einem biographis bahn, höchst unerwartet für alle feine Freunde, im Vordrin fchen Vorworte begleitet. Von Joseph von Hammer. Wien, gen an ein weiteres Ziel schon rühmlich erreichte, und in die gedruckt und im Berlage bey Carl Gerold 1827. I. und II. fem inneren Streben, durch außere Pflichten und Verhältnisse Bändchen. aufgehalten vielleicht, aber nicht gehindert; hingegeben Dem Verdienste des edlen Brüderpaares Heinrich und demselben mit dem Eruste eines nach Wahrheit dürstenden Mathäus von Cellin zu huldigen, war von ihrem Aħbeginn, Geistes, und der Sammlung eines dem Schönen ganz offen Pflichtsund Wahl dieser Zeitschrift, um somehr, da beyde Brüs stehenden Gemüthes; so schied er schnell hinüber in das › der, vieljährige Freunde des Herausgebers; mit feltener War Land der Erkenntnisse, wo er jest näher steht der ewigen Wahr me, seine Lieblingstendeng, suaterstüßten, die. Hißkørte und heit, und der urfräftigen Schönheit. - Er hinterläßt seinen die Künst, recht beständig und recht innig zu vermählen und Freunden und allen, die ihn getannt, die Erinnerung und das vorzugsweise, vaterländische Gegenstände auf der schmerzliche Vermissen einer durchaus wohlwollenden, und edel Bühne, in der Ballade, in der Romanze, in der Historien meinenden Persönlichkeit. In einer Zeit der, Berneinung mahlerey, im Basrelief ze, durch allen Zauber der redenden und Auflösung hat er nicht geläugnet, sondern geglaubt, und der bildenden Kunst zu verherrlichen. und seine Hoffnung auf einen festeren Grund, als auf die man

• In diesen Blättern legte Heinrich von Collin, die Frag. delbaren Täuschungen des Zeitgeistes gefeßt. Diese Treue gegen mente der Rudolphiade nieder, seinen Mar auf der Martins. die höchste Wahrheit war das Fundament, worauf sein Cha. wand, Leupold vor Solothurn und Kaiser Albrechts Hund, rakter ruhete, und fich in verschiedenartigen menschlichen Ber. die den langen Neihen wohlgelungener, nationaler Balladen hältnisssen als redlich, muthig und getreu bewährte. Mit der in eröffneten, Hier sprach Mathäus v. Collin fein inhaltschweres nigsten Liebe nahm er Theil an einem von ihm geglaubten Forts › Wort: „über die nationale Besenheit der Kunst." Traurig ist gange deutscher National Bildung, mitten unter den nur, daß diese Blätter allzufrüh den Tod dieser beyden Zierden Abirrungen, Hemmungen und falschen Richtungen, welche er der vaterländischen Poesie zu beklagen hatten und es insonder, einsah und beklagte.» heit in Nr. 32 und 34. März 1825 dem vaterländischen Publicum darzulegen, was es in jener Hinsicht ihnen schuldig fey..

262. Historia de Expeditione Friderici Im. Hofrath v. Hammer ohnehin schön mit so vielen Ansprü peratoris, edita a quodam Austriensi Clerico, chen auf den Dank des Vaterlandes ausgerüstet, flocht sich ein qui eidem interfuit, nomine Ansbertus. Nune neues Blatt in feinen reichen Kranz durch die liebende Sorg. primum e Gerlaci Chronico, cujus ea partem constituit, 'falt für das Andenken und für den Nachlaß des Verewigten, typis expressa, curante Josepho Dobrowsky. -Prader hier vor uns ausgebreitet liegt. Vorzüglich anziehend und gae, 1827. Apud Cajetanum de Mayregg bibliopolam. Tehrreich ist das biographische Vorwort, insonderheit der Brief Dobrowsky, dem auch diese Zeitschrift so viele schägbare an Tied über das historische Schauspiel, mit jenem einzig wahs. Winke verdankt, Dobrowsky dieser Beteran und Vordermana ren Worte: es ist heut zu Tage, eine gewiffe, eigene Kraft der historischen Kritik und der flavischen Literatur, schmückt u ignoriren unter den Leuten, so daß von dramatischen Ar. den Abend seines Verdienstreichen, allen echten Böhmen, lie beiten, wenn sie nicht von der Bühne herab auf die Masse des ben und werthen Lebens, noch mit der Herausgabe dieser köst. Publicums wirken konnten, gar keine Rede ist, als ob sie nicht lichen Chronik über die Kreuzfahrt des großen Barbarossa von geschrieben würden, und man endlich an sich selbst irre werden einem Gefährten derselben, dem österreichischen Eleriker Undmöchte."— An der Spiße der 1813 entstandenen, 1816 wieder bert unendlich reichhaltiger als die bisherige Hauptquelle, der eingegangenen Wiener Literatur. Zeitung und der 1819 passauische Chorherr Lageno...

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begonnenen Wiener Jahrbücher, hat Mathaus v. Collin sich Jn Nr. 18, 31, 49 und 80, Jahrgang 1825 dieses Archi. den Ruhm eines scharfsinnigen und unbefangenen Kritikers für ves theilte Dobrowsky interessante Bruchstücke daraus mit, immer fest gegründet. Schade, daß die frühern 1813 ben Harts vorzüglich jene, welche die Gefangenschaft Richards Löwenherz Leben erschienenen dramatischen Dichtungen sich in dieser Samm. in Österreich betreffen. Der ungemein schäßbare Pergaments Tung nicht wieder finden, die Kueuringer, Friedrichs des Loder aus dem XII. und zum Theil aus dem XIII. Jahrhundere "Streitbaren Tod, der Eid, Marius! Effer hat auf un. war von Juden an einen Wundarzt gelangt, der das Verga. serer Hofbühne durch die innere Trefflichkeit der Bearbeitung, ment zum Zustopfen feiner Arzneyfläschchen zu verwahren, bez Walter Scott, den diese Blät wie durch das große Talent, welches Anschüß, Sophie Schrö, reits angefangen hatte. der und Sophie Müller darin entfalteten, sich die bleibende ter schon einmahl (145 von 1825) über seine läppische Verun Gunst erobert und die hohe Taufe Rudolphs (für den glimpfung Leopolds von Österreichs zu recht wiesen, tönnte J. Jahrgang des historischen Taschenbuchs der Freyherrn von hier wieder lernen, wie die von Saladin bedrängten Christen Hormayr und v. Mednyánsky verfaßt,) steht würdig des Morgenlandes, wie infonderheit die Meister der geistlichen and acht nibelungisch neben Raiser Albrechts Hund. Kleinere Ritterorden, selber Helden, auf diesen Selden gehofft und treffliche Stücke dieser Sammlung wollen wir nicht heraushe, gezählt haben.

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Nirgend find des Barbarossa Gefährten auf diesem großen verschiedenen Materien, 5 Bildsäulen von Kalkstein, alaba. Buge so genau und umständlich angegeben. Von noch lebenden sterne Vasen und Urnen mit Hieroglyvhen, Gegenstände von Rahmen die Grafen von Nassau, die Grafen von Salm Sylomorehols u. f. w. Ein großer Sarkophag, von weißem, und der Freyherr Gobert von Aspremont, der Zug durch hartem Stein, mit seinem mit Hieroglyphen und eingehaues Ungarn, auch geographisch höchst interessant, -die Festlichkei. nen Figuren verzierten Deckel, verdient noch besondere Aufs ten des Empfanges, die Griechen. Die seltsame Heiraths- merksamkeit. Unter den Mumien befinden sich vier menschliche, beredung der Tochter Herzog Bertholds von Dalmatien (Me. eine Kage, ein' Fisch und ein unbekanntes Thier. ran) Markgrafen in Istrien mit dem Sohne des Ober Szupańs von Servien,

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des ungarischen Bela Tochter, die Braut des

Unter den Denkmählern der römischen Herrschaft im süd.

letten Steyrischen Ottokars; Suevi, seu Alamanni et Bavarii, lichen Frankreich zeichnet sich vorzüglich das Amphitheater zu qui et Norici, Meran und Dalmatien bereits fynonym ge (Orange›àus. Es ist nicht allein imposant durch seine Maße, braucht, der Österreicher Friedrich der Vogt vom Berge und fondern auch inerkwürdig durch seine Gingelnheiten, und für seine Entschloffenheit, vorzüglicher Werth der häufig einge. odie Wissenschaften und Künste, sin; Dinsicht seiner Erhaltung, Streuten Actenstücke. Auszeichnung der Böhmen und der Öfter. als das einzige afte; noch ganz in Europas bestehende Theater, reicher auf dieser Heerfahrt. Der Herzog Heinrich von Möd, interessant. Seine Façade auf ders nördlichen Seite ist 316 Fuß ling, ·lang und 107 Fuß hoch. Sie wird durch zwey Reihen Schwib. die Gefährten Leopolds des Tugendhaften, die Gefan genschaft Richards Löwenherz auf Dürrenstein, wo ihn Leopold bogen von sehr schöner Bauart geschmückt. Aber wenn diese preter meritum, honeste tractavit,» Briefwechsel und Ver. Façade, die das-Proscenium bildete, sich auch sehr schön in trag über seine Befreyung. Mit Philipps Krönung hört das, · seinem äußern‹ Theile auf einem geräumigen Plage ¡ausnimmt, noch glücklich gerettete Bruchstück dieser, überaus schäßbaren so stellt das Innere des Gebäudes dagegen nicht denselben über. Chronik auf. Mehrere Blätter waren schon zerschnitten und gedeckt ist, die sich im allerelendesten Zustande befinden. Die raschenden Anblick dar, weil es von 86 kleinen Häusern überstopft, ein wirklich unverantwortlicher Verlust. Um so größerer Dank gebührt dem ehrwürdigen Dobrowsky für die Rettung) und Herausgabe des, jedem österreichischen, böhmischen und ungarischen, so wie deutschen Geschichtsforscher überaus schäß, baren, ja unentbehrlichen Überrestes.

(Die Fortiebung folgt.)

Ausgrabungen in Aquileja.

Häuser wurden, wie in den Arenen von Nimes und Arles, im Mittelalter erbaut. Sie sind ohne Ordnung und Symmetrie neben einander geschichtet, und geben dem innern Raum den Anblick eines kleinen (Dorfs, mit seinen Straßen und Pläßen. Die Stadt und das Vaucluse Departement haben diese Ba racken nün gekauft, und sie sollen unverweilt niedergerissen, und somit das ganze Innere gereinigt, und vollkommen wiederhergestellt werden.

Der Boden von Aquileja deckt große antiquarische Schäße, davon zeugen "die Gegenstände, die hier von Zeit zu Zeit zum den Raum in Quadratfußen ein: Kathedralkirche zu Chartres Die vorzüglichsten Kirchen in Frankreich nehmen folgen. Vorschein kommen, und durch ihre Arbeit auf die Zeitalter der 78,840, id. zu Amiens 72.850, ib. zu Reims 67.500, Salute. Blüthe der Kunst, und durch den Reichthum der Stoffe, (Gold, Eroir ju Orleans 62,950, Metropole zu Bourges 62.540, Silber, Edelsteine) auf den großen ehemahligen Wohlstand Notre Dame zu Paris 59,292, Rathedralkirche zu Mez 54,400, binweisen. Die Entdeckungen der neuern Zeit dienten; das k.k. Münz- und Antiken. Kabinet zu bereichern. Eine prächtige ans selbst 52,902, Saint-Quen zu Rouen 51,959, Kathedrallirchs Saint. Sulpice zu Paris 53,496, Sainte Genevieve ebenda. tile Ritterschaale, das Dankopfer des Triptolemus ebendaselbst 49.350, Hauptkirche zu Saint-Quentin 48,100. an Ceres vorstellend, wurde von dem Grafen Caffis. Fa. Kathedralkirche zu Straßburg 48,052, Sainte. Madelaine ju raone Sr. Majestät unserem verehrten Monarchen zu Füßen Paris 44.298, Invalidenkirche und Dom ebendaselbst 43,896, gelegt. Ausgezeichnete Marmorbilder und Inschriften werden aber im Ort und Stelle verwahrt, und harren auf eine näst Kathedralkirche zu Saint. Omer 42,570, Hauptkirche zu Saint. here Beschreibung. Denis 41,400, Rathedralkirche zu Châlons-sur-Marne 38,674, Saint Eustache zu Paris 37,440, Rathedralkirche zu Toul 34,500, id. zu Laon 33,400, Saint-Roch zu Paris 33,000, Saint-Remi zu Reims 33,000, Chor der Kathedralkirche zu

Miscellen.

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Eine schöne Sammlung, ägyptischer Alterthümer ist zu Beauvais 32.910, Saint Gervais zu Soissons 32,500, Sainte Antwerpen angekommen. Sie besteht aus drey Handschriften Marie zu Evreuf 29,430, Saint Germain l'Auxerrois zu Paris auf Papyrus, wovon eins 14 Fuß 9 1/2 Zoll hoch und mit 27,360, Kathedrallirche zu Noyon 27,100, Saint, Nicolas zu schwarz und roth gemahlten Scenen bedeckt ist; aus 105 Sca. Saint-Nicolas. de Port 26.416, Notre-Dame zu Châlons-fur. rabäen von Gold, Jaspis, Serpentin, Smaragd, Karniol Marne 26,320, Saint Gervais und Saint. Protais zu Paris und Achat; einer sehr großen Menge goldener Amulette; 24,524, Notre Dame zu Clery 23,520, Saint, Garmain, desa Kunstwerken von Elfenbein und Lapis Lazuli, Porzellan, gol. Prés zu Paris 21,600, Kathedralkirche zu Senlis 20,900, Notredenen, silbernen, bronzenen und porzellanenen Ringen. Man Dame zu Louviers 20,164, Val de Grâce zu Paris 18,440. bemerkt auch einen Serpentin, der einen Horus in Relief, auf Saint. Severin ebendaselbst 17,270, Saint Etienne - du zwen Krokodillen stehend, vorstellt. Der Bronzen sind 108 an Mont ebendaselbst 16,380, Saint ▪ Philippe - du - Roule eben. der Zahl. Auszeichnung verdienen noch viele Gößenbilder von daselbst 15,714, Kirche der Sorbonne ebendaselbst 11,520.

Redacteur: Joseph Freyherr v. Horma y r. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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fúr

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 6. August 1827.

Nikolsburg, König Ottokars Dank die Daten der beyden nachfolgenden Urkunden echt sind, für Desterreich.

reichen König Wenzels Plane weit über jepe Gesandtschaft hinauf. Sein älterer Sohn Wladislaw hatte bereits zwey

In der ganzen österreichischen Geschichte des Mittelalters Monathe vor Friedrichs des Streitbaren Tod die Baben.

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tritt nichts Einzelnes so kraftvoll und herrlich hervor, wie bergische Gertrud geehlicht, starb aber schon 3. Jännex zwey Brüderpaare: Hadmar und Heinrich, „die 1247. -Seit der Zeit scheinen die, durch den Tod des Hunde von Kuenring," hochgeachtete Stüßen unter älteren Sohnes Wladislaw verfehlten Bewerbungen für Leopold dem glorreichen, erbitterte und gefährliche Wider den jüngern Sohn Ottokar, ununterbrochen und eifrig forts facher unter seinem rassen Sohne, Friedrich dem streitbar gefeßt und nur allein durch den Aufruhr, den Er Selbst wis ren und gegen das allzufrühe Ende seiner Herrschaft, der seinen Vater erhob, gestört worden zu seyn. 3war Heinrich und Ulrich von Liechtenstein. - Uls vermählte sich jene Gertrud wieder und zwar nicht an Otto rich ist berühmt als Kampfes, und Sangesheld, als Dich- kar, sondern an den, vorzüglich dem Papst Innocenz ger ter des twiß und des Frauendienstes, der als nehmen Markgrafen Herrmann von Baden. - Böhmischer König Artus und Königinn Venus durch die Lande zog, Einfluß scheint die älteste Babenbergerinn, die Königinn dessen Sohn Otto Landeshauptmann in Steyer, „Armen Witwe Margarethe aus dem Kloster zu Würzburg geru und Reichen lieb;" und der Herr des Chronikendichters fen zu haben, da Gertruds Anhang unter den Landherrn Ottokar Horned war. Heinrich rettete die, von immer sehr schwach blieb und gegen die Reichsvikare, dent Drusiger von Schrattenthal auf dem Preußenzug dem Vers Grafen von Eberstein zu Wien und den Grafen Meinhard derben preisgegebenen Österreicher. Er führte unter Fried- von Görz zu Gråß, nimmermehr durchdringen konnte. rich das Heer den Mongolen entgegen. Er siegte über Kös Jm Sommer 1249 brachten die Liechtensteine, Margarethen nig Bela in der Leithaschlacht, während der Herzog schon nach Österreich. Der Reichsvikar, Graf Eberstein ließ sie todt auf dem Felde lag. Er war eben so die Seele, der nicht in die Stadt, so nahm sie denn ihren Się auf des Preußenfahrten Ottokars, wie der ersten und zweyten Vaters Lieblingsschloß zu Haimburg, manchmahl auch im Marchfeldsschlacht dieses großen Königs. Uber in welch ver. alten babenbergischen Mayerhof und Garten zu Erdberg schiedener Stellung!? In der ersten stürzte er die zahls auf der Landstraße, wo vor mehr, als einem halben Jahr. lofen Ungarn und Cumanen in die March und eroberte hundert Richard Löwenherz gefangen worden. Einen Theil Ottokaren, zu Österreich, das er ihm gegeben, auch dieses Erdberger Gutes schenkte sie 6. Septemb. 1249 dem nach Steyer. In der zweyten nimmt er das Banner deutschen Hause zu Wien und dessen Comthur, Bruder Österreichs aus des greisen Haslau zitternder Hand, warf Conrad von Osterna.

sich damit in den dichtesten Feind und entschied den Sieg Ottokars Aufruhr und der Papst, der, wiewohl wider Ottokar, für Habsburg. Er und Ulrich waren schwache Anhang Gertrudens und die verwüstenden Einfälle Mitglieder der Gesandtschaft der Österreicher nach Meißen, Königs Bela, so wie der noch lebende Kaiser Friedrich, (1252) fich von dorther einen Herrn zu hohlen, die sohin erlaubten dem schlauen Könige Wenzel noch nicht mit Bôh. in Prag vom Böhmenkönig Wenzel aufgehalten, seinen mens Aneignungsplan auf den babenbergischen Nahlaß uns Sohn Ottokar als Herrn des Landes annahmen. Doch wenn umwunden hervorzutreten. Aber im October 1250 starb

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