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ein Chrieg gewesen ist zwischen mir und Gs.

1.

In Fusine stehen fortwährend Gelegenheiten jur Forts rigen dem Zandlein, umb die Wapen, die bringung der Reisenden bereitet; einspännige Sediolen, Derselb Görig auff seinem Helm führet. Deßs Cabriolets, halbgedeckte Zweyspänner, und förmliche Reis felben Chrieges hat mich Görig der Zaendel durch Erberer sewågen nach beliebiger Wahl. Wir hatten einen Verones Herren Pit willen, und auch durch meiner Pitt willen be- fer Veturino um den billigen Betrag von 4 fl. für den gan. geben und hat mir und meinen Leib. Erben er zen Wagen gemiethet, und fuhren am reißenden Ufer der laubet, daß wir auf unsern Helmen führn Brenta die 4 Stunden Wegs nach Padua hinauf. Schö. fuln, zwu Flüge, die både niden schwarz seyn und oben ner kann keine Landschaft seyn, und mit Recht steht sie im gel, oder gulden und anders nicht. So fol Gorig der Zäns Rufe der schönsten und fruchtbarsten von Europa. Man del und sein Erben auf irn Helmen führn, ayn Flüg, der fährt zwischen üppigen Gärten und zahlreichen Landhäusern nieden gel und oben schwarz und anders nit. Darüber die die einstmahligen Großen von Venedig mit ungeheueren so verbinde Ich mich Reinprecht von Eberstorff mit sammt Kosten aufführten. Vor allen prangt das königliche Stra, meinen Leib Erben mit unsern trewen gegen dem vorges das Luftschloß des Vicekönigs, an mannigfaltigen Reigen nannten Gorigen dem Zaendlein und gegen seinen Erben, reich.

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also, ob Ich Reinprecht von Eberstorff an Leib- Erben In Mira, 1 1/2 Post von Venedig, hielten wir uns, verführe, daß Gott nicht angeb, daß ich dann den vors aus Anlaß des Veturino eine halbe Stunde auf. Schnell genannten Helm und Wapen, die mir Gorige der Zaends war ein venetianischer Übbate da, um Nahmen, Stand, lein erlaubet hat, mir und meinen Leib Erben je Gewerbe, Zweck und Ziel unserer Reise u. a. m. auf diese fürn, niemand anders schaffen, noch geben oder jene Art von uns zu erfahren, damit er beym Abendfol 20. 20.

Sechs Tage in Venedig 1824.
Von Costa, k. k. Zol - Commissär in Gräk.

(Beschluß.)

Rückfahrt.

brot seine Signoria damit ergößen könne; allein er ging fehl, oder nein, er kam vielmehr recht, denn ich wünschte inniglich des verewigten, großen, englischen Dichters Lord Byron Wohnung, der sich bekanntlich lange Zeit, abwech. felnd zu Benedig und hier in Mira aufhielt, zu sehen, und die mußte mir der vormige Abbate zeigen. Hobhousens Wohnung in Mira, die nicht fern von der seines Freun

Den Rückweg nahmen wir nach der Terra ferma, des Byron gewesen seyn soll, war unserm Abbate ganz und ließen uns bey der Abfahrt von Venedig von unserm unbekannt.

gewöhnlichen Gondoliere aus Unerfahrenheit verleiten, in Zu Padua fuhren wir, durch falschen Rath verleitet, seiner Gondel nach Fusine hinüber zu schiffen. Das un im schlechtesten Gasthofe, alla croce d'oro in Piaza delle freundliche Schaukeln des schwankenden Kahus, als wir legna Nr. 1034 ein; ich nenne es das schlechteste Gasthaus, aus den Lagunen heraus waren, unterrichtete uns von der weil ich mir in einer Stadt wie Padua kein schlechteres Gefahr, in der wir auf so unsicherem Fahrzeuge schwebten, denken kann. Padua? etwa vom Padus, dem Po, so ge. und gab Aufschluß über das Heimlichthun des Gondoliers nannt? Möglich. Weit bergehohlt scheint mir aber der Urbey Hineinschaffung unseres Reisegepäcks in die Todten sprung des Nahmens Antenorea, den Padua einstmahlen barke. Er selbst bekannte, als er der vier Frank gewiß war, führte, von ihrem vermeintlichen Erbauer Antenor; ich die wir ihm auf die Todesangst obendrein bezahlen mußten, halte dafür, es heiße: Unte - Norea.

daß es den Gondolier's streng verbothen sey, über den Kreis War man zuerst in Venedig, und kömmt dann erst der Stadt Venedig, oder aus den Lagunen hinaus zu nach Padua, so macht diese, in der eigentlichsten Bedeu shiffen. Am klügsten hätten wir wohl gethan, mit dem tung des Wortes, altergraue Stadt, eben nicht den vor. täglich von Padua nach Venedig fahrendem Postschiffe (la theilhaftesten Eindruck. Die weiten Gaffen sind menschen. Corriera) nach Fusine hinüber zu sehen. Leer, die ehemahligen erhabenen Palläste tragen kaum noch

Jh pries. Gott, als wir etwa nach einer Stunde die Spur vormahliger Pracht an sich, nur die alte edle Fahrt aus dem angstigenden Trauerkahne zu Fufine ans Baukunst ist noch in verwahrlosten Überresten kennbar, und Land stiegen. Gleichsam viel heimischer fühlt' ich mich hier, preiset jest noch was ein Carrara, Friedrich II. und Papst we mig der Nahme des Orts liebkosend an meine slavische Urban IV. erschufen. Das edle hochsinnige Volk, das eins Heimath erinnerte. (Im Krainish, Slavischen. heißt ein hier blühte, und die Strahlen seines hellen Geistes bis Hammerwerk Feshine.) zum finstern Norden hinauf verbreitete, hat sich verloren ;

einzelne Lichter dámmern wieder hier und da auf, und lass fen einst einen schönen Tag hoffen.

525 MAN

Heut zu Tage soll die medizinische Fakultät die bedeus tendste an dieser Universität seyn. Das anatomische Kabinet Nachdem auch hier ein Guida zu unsern Diensten sich ist eben nicht sehr reich, desto zweckmäßiger scheint mir aber anerbothen hatte, und von uns angenommen wurde, besas das anatomische Theater.

Die beyden Bibliotheken, die öffentliche nähmlich, und ben wir zuerst die Kirche des heil. Anton, wahrlich ein Meisterwerk des Architecten Nicolo Pisani. Am bemerkens. die des Capitels verwahren manchen literarischen Schat. werthesten schien mir die Capelle mit dem Sarge des heil. Im botanischen Garten fanden wir, wegen ungünstiger Anton, ob der unübertrefflichen Basreliefs, die die wunder Jahreszeit, nichts Außerordentliches. Die Sternwarte scheint mir an nöthigen Instrumenten arm. Theater war bare Lebensgeschichte des Heiligen versinnlichen.

Die Franken haben schon bey ihrem ersten Einfalle eben keines offen; wir mußten demnach die Schauspielhäu. dem Heiligen seine Schäße, die ihm ein frommer Geist ser bey Tag besuchen.. Der edle Herzog Franz von Modena zum Opfer brachte, genommen; selbst die Gebeine des läßt in Padua ein sehr schönes Theater bauen. Von der Suspatrons mußten von den Paduanern um ein Süne römischen Arena steht nur noch die äußerste Mauer, die dengeld von 40,000 Lire ausgelöst werden, um sie vor der einen sehr großen Umfang des Gebäudes ausweiset. Der öffentliche Beluftigungsort der Paduaner: Pra Entiveibung zu bewahren. Wehe, wo das heiligste des (Prato) della Valla, die Thalwiese, durfte nicht überse, Volks nicht verschont bleibt! An Erhabenheit und Majestät der Baukunst, wie hen werden. Es ist ein großer, mit Bäumen und Statuen auch an herrlichen Mosaiken von Edelsteinen in den Mens berühmter Paduaner, umgebener freundlicher Play, das fen der Altäre, zeichnet sich vor allen Kirchen in Padua die Marsfeld der Römer, um die Rennbahn, wo man den der heil. Justina aus; es dürfte kaum anderswo ein größes Jahrmarkt und den Corso hält. *) rer Reichthum der Art aufgefunden werden.

Joh. Bapt. Belzoni Pat.
ex Thebis-Aegyptis domum missis

Auch Virgils Denkmahl, und das vermeintliche Grab Nicht zu übersehen ist der Dom von Padua wegen des trojanischen Helden Antenor, des vorgeblichen Erbauers seiner vielen herrlichen Gemählde der vorzüglichsten Meister von Padua, an der St, Lorenzo Brücke hatten Interesse. aus der venetianischen Schule, als eines Tizians, Palma Eine besondere Neugierde og mich aber nach dem soge vechio, Giotto, Luca da Reggio, Varatori, Bassano, nannten größten Saale der Welt, Salon dei Saloni, Balestra, Saffoferato u. a. m. Auch Petrarka, der hier in Piaza delle Erbe. Die Wirklichkeit blieb weit hinter der Padua seine wunderholden Sonette hauchte, fand an die Vorstellung. Die darin aufgestellten ägyptischen Statuen überraschten mich dagegen angenehm. Es sind zwey Isis,, fer heil. Stätte in neuerer Zeit ein Denkmahl. Der uralten Universität wurde auch ein Besuch abges zwey sisende Jungfrauen mit Löwenköpfen, die der bes stattet. Sehr barok heißt sie jezt noch, nach dem Schilde, rühmte Belzoni aus Theben in die Heimath brachte, wie das dieß Gebäude im 15. Jahrhundert als Gasthaus führte, nachfolgende Inschrift deutet: del Bo, jedoch ohne Vorurtheil. Der Geruch von Stupi ditát, der aus der Mittelzeit diese Universität umgab, hat fich nunmehr verloren, seit man hier die Doktoren nicht nach dem Inhalte ihrer Börse, sondern ihres Kopfes creirt. Allmählich dürfte Padua den Ehrennahmen la dotta mit Ben nicht eine der wahrhaft schönen Paduanerinnen Recht führen. Unter der Herrschaft der Republik war diese oder Berufspflicht hier feffelt, wer die interessante Bekannts Universitat so ganz nur für die Nobili der Republik. Eie, schaft einiger Gelehrten von Padua gemacht, und so viel die Adelichen, bekleideten die vorzüglichsten Lehrämter und gesehen hat, als wir sahen, kann füglich der an sich lang. noch im Jahre 1671 erging ein Geseß, daß ein Edler das weiligen Stadt den Rücken kehren. Wir sagten denn unLehramt der Philosophie versehen müsse. Hier lief die ades serem Wirthe Lebewohl und fuhren der Heimath zu. liche Jugend des Landes einige Jahre aus und ein, kam Es wird keine angenehmere Fahrt geben, als die von endlich mit der unterfiegelten Pergamenthaut nach Benedig Padua über Dollo nach Mestre, von da über Treviso, Co. übernahm die ersten Ämter im Staate, und wurde so auf negliano, Sacile, Pordenone, Codroipo nach Udine, der

Kosten desselben ernährt. An der Universität ließen aber die absolvirten Zöglinge ihre Wappen zurück, die in den Gången der Universität an einander gereiht wurden, wo sie noch zu sehen sind.

MDCCCXIX
Civitas grata.

*) Man sehe den gediegenen Auffah über das Antoniusfeft und die Palien in Padua, vom Dr. A. J. Polsterer in Rr. 127 der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur :c. 1826.

Hauptstadt Friauls. Die breite Chaussee von Padua bis tianischen Poststation mit nachfolgenden improvisirten WorMestre und Treviso mit schönen Landhäusern und Gårs ten meine Sehnsucht aussprach:

ten befäet, von Treviso bis Udine durch die ganze weite Strecke mit Alleen bepflanzt, zu beyden Seiten mit lachen. den Weingärten und üppigen Feldern, die wie Ziergärten dastehen, umgeben, ist von keinem nahmhaften Hügel unterbrochen. 3u Conegliano werden die fernen karnischen Al. pen sichtbar, die mit jedem Radumdrehen allmählig näher rücken, bis sie, nahe an Udine, den lieblichsten Contrast mit der weiten Ebene zur Rechten bilden.

Mit den Wolken möcht' ich zieh'n
Hin we meine Wünsche blüh'n;
Dort im guten theuren Krain
Möcht' ich seyn !

An die Freunde der Vaterlandsgeschichte.

Im Aprilhefte dieses Archivs 1827 Nr. 49 wurde des vers lorenen Siegelmäßigkeits- und Adelbriefes der Tyrolischen FaDie Piave und der Tagliamento, mit ihren überaus milie Forcherr, Vorher, Vorherr und seines romanti langen Brücken (die Brücke über den Tagliamento möchte schen Anlasses gedacht; nähmlich des unbekannten Umherir. wohl die langste in der Monarchie seyn - geben der Land. rens Herzog Friedrichs mit der leeren Tasche, den das Kost. schaft einen eigenthümlichen, ansprechenden Charakter. Die niger Concilium mit dem Kirchenbanae belegt und Kaifer Sig mund von Böhmen Luxemburg, dieser arge Feind Habsburgs Erinnerung an die, in diesem paradiesischen Lande Statt geachtet hatte, weil Friedrich sein, für die Sicherheit des gefundenen Ereignisse der entwichenen Decennien unserer Papstes Johann XXII. verbürgtes Fürstenwort nicht gebrochen. Zeit, erhöht das Intereffe des Betreters der auch historisch Wie der Rofner Hof im Öhthale, wie die Hendl. Mühle, merkwürdigen Puncte. wie der Pfarrhof zu Flauerlingen, wie unser lieben Frauen Jeder kleinste Ort des venetianischen Gubernialgebie. Kirche zu Wiltau, wie das goldene Dachel zu Juns. thes, den wir betraten, verkündigte uns die Größe, und bruck, so bewahrt auch das, jenseits der Ögthaler, Eisberge gelegene, südlich gegen Naturns gränzende Thal Schnals, den Kunstsinn der erstorbenen Republik Venedig, der dies bis auf diesen Tag, redende Denkmahle von Friedrichs Flucht ser ganze Landstrich, und weit mehr noch gehorchte. Vor und Unglück und von seiner Wiedereinsehung. Ein For. züglich zeichnete die Hauptstadt von Friaul, Udine fich cherr, Vorherr muß den Hof Fineil in Schnals, von welchem aus, ob der schönen Bauart, ob ihrer vorzüglich schönen gleich weiter unten die Rede seyn wird, selber beseßen, oder Kirchen, des herrlichen Hauptwachtgebäudes, schönen Thea. er mag dem Fineiler Bauern geholfen haben, die theure Last ters und Kastells, von welchem man eine entzückende Aus. ihres Fürsten wechselweise auf den starken Schultern über die fist ins freundliche Land hinaus genießt, wie nicht minder ob des anmuthigen Corso, wo sich die Udineser mit dem Pferderennen beluftigen.

Berge zu tragen.

Der Vater Margarethens der Maultasche und Meinharts von Kärnthen Tyrol unähnlicher Sohn Heinrich, Präten, dent der böhmischen Krone, zuerst wider die Söhne Albrechts I. Die wohlthätigen Folgen der väterlich österreichischen alsdann wider Johann von Luxemburg, stiftete eine Karthause Regierung laffen sich im Wideraufblühen der Künste und in der fürchterlichen Einëde von Schnals, die bis auf die Tage Wissenschaften, in der Landescultur, im Herstellen und Josephs II, bestand und deren Prior gleich den übrigen Prälas ten, auf den Landtagen Sie und Stimme hatte. Pfel Auffrischen der Stadt- und Landhäuser der venetianischen ders, ein Gut der Eisterzienser Abtey Stams, war dieser Terra ferma, und im thätigern Betriebe der Fabriken Karthause Gütern benachbart; daher mag der damahlige Abt nicht verkennen. Um so gerechteren Unwillen erregt das Ges von Stams Johann Pustula von Jeny so frühe Kunde von schrey der Bettelkinder, die auf der Straße die Wägen der Friedrichs Geschicken gehabt und so warmen Antheil an der Reisenden ganze Strecken weit verfolgen, sich in gymna. Wendung derselben genommen haben, obwohl sonst Adel und stischen Künsten ermüden und fortwährend: Miseria, mi. Prälaten wider Friedrich für seinen Bruder Ernst den eisernen ftanden. Wir fügen hier einige Angaben über den Hof Fi. seria, Sior (Signor) carite per l'amor di Dio! neil bey. schreven.

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Fineil, ein großer Bauernhof und bis 1805 durch den Je näher wir dem Alpenlande zufuhren, desto rauher Austerliter Unglückstag und durch den Preßburger Frieden, ward der Charakter der Elemente, desto fühlbarer die Tyrol auf acht Jahre an Bayern gedich, ein landesfürstliches feuchtkalte Herbstluft, doch, es ging der geliebten Heis Lehen, liegt eine Viertelstunde nördlich von Spechtenhaus auf math zu, an welche uns schon in Görz die ersten Laute dem Berge, dessen Zugang mit Lärchen besezt ist. Angenehm der krainisch • slavischen Muttersprache wohlklingend erin. ist im Sommer die Lage und so hoch, daß man von hier das nerten, und wie einen lang entbehrten und darum um so ober Aspach der Pfarre Algund bey Meran sehen kanu. Der fünf Vigilien Kirchlein auf gleichnahmigen Joche hinter und lieber gewordenen Jugendfreund begrüßte ich den vaterlän. Getreidewuchs als sehr dürftig verdient kaum eine Erwähnung, dischen Boden, nach welchem ich schon auf der legten vene, der Wiesboden ist groß und gut. Eine uralte, unter dem Land.

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rich mit der leeren Tasche

527 www.

volk, vom Vater auf den Sohn fortgepflanzte Sage, überlies Wahrheit und Liebe" geschrieben, ist das Resultat drenßige ferte es, daß sich in eben diesem Fineil 1416 Herzog Fried, jähriger Arbeit. „Das osmanische Reich (sagt Herr von eine Weile aufgehalten, ehe er Hammer in der Vorrede.) dessen Wiege an dem Ausgange nach Rofen am Ferner zog. Daselbst soll er auch Schafe ge- des Mittelalters steht, dessen Jünglings, Mannes- und Grei. hütet haben, die Romanze von der, ihn liebenden Hirten fenalter die drèn Jahrhunderte der neueren Geschichte thaten. ist bekannt. Man zeigt zu Fineil noch einen silbernen Löffel, und folgenreich füllt, ist ein großes und weltgeschichtlich höchst Messer und Gabel von alter Arbeit zum Andenken geschenkt merkwürdiges Reich, dessen Schicksal nicht nur mit dem seiner vom fürstlichen Schäfer. Auch ein silberner Becher mit ver- Nachbarreiche Aften und Europa enge verflochten ist, sondern goldeten Reifen bey 8 Loth im Gewichte wird vorgewiesen. auch in das der europäischen und afrikanischen Staaten, von Doch dieser scheint nicht von Friedrichen herzurühren, denn er der Nordsee bis ins mittelländische Meer und von Britanniens trägt die Jahrszahl 1567, wenn diese nicht etwa später einge- und Skandinaviens äußersten Gestaden bis an die Säulen des graben ward. Obwohl dem Bauern zu Fineil das todte Sils Herkules und die Katarakten des Nils wirksam eingreift. Ein ber ganz unnüß ist und er des laufenden Silbers bedürfte, mächtiger Koloß, der, mit einem Fuße in Asien, mit dem ans so behält er doch jenes Silbergeräth sorgfältig auf, sich ers deren in Europa stehend und dem Handel und der Schiff. freuend über dieß Zeichen, sowohl der Anwesenheit und der fahrt von benden Durchzug gewährend, einstens zusammenge. Erkenntlichkeit des Landesfürsten, als der Treue und Gastfrey- stürzt (wie dieses das Loos aller Reiche,) mit seinem Schutte heit seiner Väter gegen denselben. Zwey Bauernhöfe führen drey Erdtheile decken wird. Auf den Trümmern des oströmi. den Nahmen Forch und die Forcherr, Vorherrn, waren auch im schen Kaiserthumes gegründet, hat das osmanische noch heute nahen Osthale seßhaft und gehören unter die ältesten Land. größeren Umfang, als das bizantinische zur Zeit seines höch= mannsgeschlechter des oberen Innthales. Daß das Frauens sten Flores und wiewohl erst halb so alt, als dasselbe, biethet stift Chiemsee schon seit den Tagen der älteren Welfen und Gras es dem Geschichtsschreiber schon die Phasen des aufnehmenden, fen Ulrichs von Ulten, wie auch des Andechsisch - Tyrolischen vollen und abnehmenden Mondes dar. Den drey alten vorder, Erben, Grafen Gebhards von Hirschberg, im Östhale begü. asiatischen Reichen, dem assyrischen, medischen und persischen, tert war, ist urkundlich erwiesen. Die Forcherr erscheinen stehen in der mittleren und neueren Geschichte Vorder- Ustens als Nachbarn dieser frommen Frauen. Eberhard Vorher von das arabische, mongolische und türkische an Größe und Macht Umhausen und Diemut seine Hausfrau verkaufen im J. 1341 gegenüber, nur auf mehr sicheren und historischen Grunde. Die ihre Güter und Baurechte an dem würdigen Gotteshause zu Geschichte des Chalifates, welche wie die der mongolischen KaiChymse um 20 Mark Perner gewöhnlicher Meraner Münze. fer, in Europa noch zu beschreiben ist, hat, wie diese, vor der Heing und Chung die Vorherr kommen in einer Urkunde des osmanischen für den Geschichtschreiber den einladenden Vorzug Klosters Chymsee im Jahre 1378 als Zeugen vor. Jeder eines geschlossenen Ganzen voraus; aber außer der größeren Beytrag zur Geschichte jener Unglückstage Friedrichs, dieser Ungewißheit durch die größere Entfernung von Zeit und Ort, Feuerprobe der Unterthanstreue und der Liebe zwischen dem leidet dieselbe noch an dem Mangel der nöthigen Hilfsmittel angebornen Herrscher und seinem Volk verdient die sorgfältigste und Quellen, welche, kaum dem Nahmen nach bekannt, nice Aufbewahrung. gend vollständig zur Hand sind. Die osmanische Geschichte hins gegen erfreut sich des Vortheiles nächster Nachbarschaft von

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Anzeiger der österreichischen Literatur. Zeit und Ort, des höchsten Interesse unmittelbarer Verbindung

(Fortseßung.)

der Vergangenheit und der Gegenwart und des möglichen Ver eines aller Quellen, doch standen bisher die Unbekanntschaft

263. Geschichte des osmanischen Reiches durch mit diesen Quellen, ihre Seltenheit, Theuerung und die Joseph von Hammer. Größtentheils aus bisher Schwierigkeit, sich dieselben zu verschaffen, ihrer Benüßung in u n b e n ü ß t en Handschriften und Archiven. Er. Europa entgegen."

ster Band. Von der Gründung des osmanischen »Von zweyhundert türkischen, arabischen und persi Reiches bis zur Eroberung Constantinopels 1300 schen Werken, (fährt der Verfasser fort.) welche osmanische Ge bis 1453. Mit einer Karte. Pesth in C. A. Hartles schichte im Ganzen, oder einzelne Theile derselben beschrieben, bens Verlage 1827, gedruckt bey Anton Strauß oder Materialien dazu gesammelt haben, hat selbst der große in Wien. Zugeeignet E. M. dem Kaiser Nico. englische Orientalist, Sir William Jones, nur ein Du laus Selbstherrscher aller Reussen. zend gekannt und sogar auf den öffentlichen Bibliotheken

In Nr. 118 vom 1. October 1824 gaben diese Blätter in Constantinopels finden_sich auf keiner mehr, als höchstens ein ihren Beyträge zum gelehrten Österreich" einen kurzen Abriß paar Duzend historische Bände. Dreyfig Jahr des überaus thätigen Lebens und der langen Reihe belehrender re lang wurden weder Mühe, noch Kosten gescheut, die Quellen Schriften des Hofrathes und Hofdollmetsch, Joseph Ritter von aufzufinden und anzukaufen, oder wenn dieß nicht möglich, Hammer; eine Laufbahn, welcher von den Freunden und dieselben doch zu benüßen. Zu diesem Ende habe ich während Rennern morgenländischer Art und Kunst in allen vier Welt meines zweymahligen Aufenthaltes zu Constantinopel und auf theilen, ehrende Anerkennung und thätige Auszeichnung zu meiner Reise durch die Zevante, nicht nur selbst die BibliotheTheil geworden ist. Das gegenwärtige, auf sechs starke Bände ken und Büchermärkte fleißig besucht, sondern habe seit dem berechnete Werk, im Vorsaß und in der That, ,mit in Constantinopel, Bagdad, Haleb und Kairo unablässig durch

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Briefwechsel historische Werke gesucht und gefunden. Zu diesem fesseln wird und muß. Der enge Raum diefer Blätter, gen Ende habe ich in Deutschland die Bibliotheken von Wien, Ber. biethet, die ausführliche Zergliederung andern kritischen Instilin und Dresden, in England, die von Cambridge und Oxford tuten zu überlaffen, die gewiß die Ehre und das Gewicht dies zu Paris die Königliche und die des Arsenals, in Italien die ses Berufes eben so fühlen werden. Sollen. Wir einzelne kraft. von San Marco zu Venedig, die Ambrosiana zu Mayland, volle, dem Zusammenstoß des Auf- und Niederganges, in Lon Die Laurenziana und Magliabechiana zu Florenz, die des Mu- und Farbe völlig entsprechende Gemählde besonders nennen, seo Borbonico zu Neapel, die Vatikana Barbarini und von so wären es: der Olympos; Murads Tod im Siege, Maria sopra Minerva zu Rom und zu Bologna die ungemein die Nikopols - Schlacht, — Bajessið und Timur und die Schlacht reiche Marsiglis, auf denselben arbeitend, benüßt. Ohne Ver- von Angora, der Derwischen Aufruhr, Thessalonikas mögen, als das meiner Besoldung, ohne Beyhilfe orientali. Fall, Hunpads Schlachten, der Fall Constantinopels scher Akademien oder asiatischer Gesellschaften, ohne Unter. und des 1000jährigen, oströmischen Reiches. stüßung von Reichen und Großen, habe Jch durch dreyßig Jahre lang fortgeseßte Nachforschungen und Kosten eine Vorrichtung von Hilfsmitteln osmanischer Geschichte gesammelt, von der keine Bibliothek in Europa oder Asien eine gleiche an Vollständigkeit aufzuweisen hat." Man weiß der Sage nach, daß der Erfinder des Schach. Des Verfassers große Vorarbeiten. Chronologie und spiels als Belohnung nur ein Getreidekorn auf das erste Geographie, nebst den genealogischen Tafeln. Studien in Viereck, zwey auf das zweyte, vier auf das dritte, und so fort den Archiven, vorzüglich in jenen Österreichs und Venes immer verdoppelt bis zum 64. begehrte, und daß man nach digs, mit denen die Demanen die meisten Kriege geführt, die sorgfältiger Berechnung dieser geometrischen Progression fand, meisten Verträge geschlossen haben. Recenstrender Überblick daß die Totalsumme 18.446,744,073,709,551,615 Körner betrage, -der Quellen. so daß man damit eine Strecke Landes, dreymahl so groß als

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(Die Fortsetzung folgt.)

Miscellen.

1. Ursprung und Vaterland der Türken. Geschichte der Og. ganz Frankreich, einen Fuß hoch damit bedecken könne. — Fünf husen und Turgmanen, der Seldschucken Persiens und Rum's. Perfonen können sich auf 120 verschiedene Arten neben einas. -II, Beginn der osmanischen Dynastie und Regierung Os. der zu Tische feßen, 6 Personen 720 Mahl verschieden, 7 Per. man's des ersten Fürsten derselben. III. Urchan's Thronbe. fogen 5040 Mahl, und acht Personen könnten mehr als 110 steigung, Eroberung von Nicãa und Nikomedien. Erste Staats, Jahre alltäglich zusammenspeisen, ohne sich zweymahl auf die einrichtungen, Schulen, Klöster, Gräber der Sultane, der felbe Weise seßen zu müssen. Heiligen und Gelehrten. IV. Zwanzig Übergänge der Türs

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Die Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince, hat 1450 Häu. ten nach Europa. Kallipolis Fall, Übersicht des türkischen fer und 28,000 Einwohner. Die Straßen sind sehr schön und Mönchwesens. — V. Murad. I. Eroberer Adrianopels, Besteger fnurgerade, aber ungepflastert. Wenige Häuser haben mehr Serviens. Das Lehensystem, Fuhrwesen, Vermählungs als ein Stockwerk, aber alle haben Gallerien (Vivanda's) Die und Beschneidungsfeste. Feldzug wider Karaman und die Bul.` katholische Kirche, das Spital und das Stadthaus sind schöne garen. Sieg über die Servier und Ungarn an der Marizza, Gebäude. Der Pallast des Präsidenten Boher ist mit einem Stiftung Mariazells. Murads Sieg und Tod bey Kossowo. eisernen Geländer und schönen Orangenbäumen umgeben. Vor VI. Bajessid, der Brudermörder, der Wetterstrahl. Erste demselben ist der Waffenplak, in dessen Mitte der Palmbaum türkische Belagerung Constantinopels, erster Einfall in Ungarn der Freyheit, nebst einem kleinen Denkmahl zu Ehren der Un. und Schlacht bey Nikopolis. VII. Timur, das Eisen. abhängigkeit, sieht. Seine Feldzüge wider Persien, Indien, Syrien, Schlacht bey Angora und Bajesfids Gefangenschaft. — VIII. Der eiserne Unter den sonderbaren Phänomenen, die sich im verflosse. Käfig. Bojessids Tod. Zwischenregierung. Dichter und Gelehrte nen Sommer ereignet haben, zeichnen sich vorzüglich die „Erd, unter Suleyman und Musa. IX. Mohamed I. Friede mit brände” aus, die in England in York, und Straffordshire, Benedig. Schlacht bey Radkersburg. Derwischen Aufruhr. in Schottland, Holland, Schweden und Rußland statt gefun. Etiftungen und Bauten. Ausgezeichnete Männer. X. Mu den, ohne daß man im Stande gewesen, sie zu löschen oder rad II. Thronanmaßungen. Die Turkmanen vertilgt. Constan. ihren Ausbruch auf irgend eine Art zu verhindern. Die starken tinopel belagert. Krieg und Friede mit Servien und Ungarn. und langanhaltenden Regengüsse haben sie erst dann ausgelöscht, Johann Hunyad. XI. Murads mehrmahlige Thronentsa, nachdem sie bereits große Landstreken verheert und die reichsten gung und Wiederbesteigung. Hunyad und Skanderbeg. Trieften Aschenfelder verwandelt hatten. Das Feuer schlich Sieg bey Warna und bey Kossowo über die Ungarn. Seine unter der Erde fort, und brach plößlich eben da hervor, wo Schöpfungen und seine Männer. XII. Mohammed II. man es am wenigsten befürchten zu müssen glaubte. Der Rauch Belagerung und Eroberung Constantinopels. und die Flamme bothen ein wirklich schaudererregendes Schau. Die nackte Darzählung der Capitel genügt, die hohe Wich, spiel dar; es schien als wenn das ganze Land oder ein ganzer tigkeit des Werkes und den Neichthum der Quellen zu beurs Dzean brenne. Alles, was man Vernunftgemäßes bis jet funden und daß Wir hier eine Arbeit vor Uns haben, die von über das Entstehen dieses Feuers entdeckt zu haben vermeint, weltgeschichtlichem Juteresse, auch die allgemeinste Theilnahme besteht darin, daß es vom Blisstrahl erzeugt worden sey.

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Redacteur: Joseph Freyherr v. Hermayr. Gidrudt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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