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sagt Lutherus, beyde im geistlichen und weltlichen Stande. tendo et accusando, virgis corrigendus est; nom Dann die reichen Geißwänste könnens und wôllens nit enim hic vitiosus esse potest, ut non novem conthun. So vermügens die geborne Fürsten und Hers discipulos vel offendat exemplo, vel in societatem ren allein nicht, und sonderlich vermügen sie das geistliche vitiorum pertrahat, et disciplinam corrumpat Gymnasii. Amt gar nicht verstehen” u. s. w.

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Über die Schicksale dieser Lehranstalt, wie der Pros Es soll also zehn oder zwölf frommen und fleißigen armen Knaben, klein und groß, auf der Schule freye testanten zu Loosdorf überhaupt, läßt sich nur Weniges Wohnung und aus dem gemeinen Kasten und Almosen, fagen. Als im Jahre 1580 die protestantischen Stånde nach dieses Ortes Gelegenheit und Vermögen, wochentlich durch den Superintendenten von Rostock, Dr. Lukas eine geringe Beysteuer zu Brot, Büchern und Kleidern Backmeister eine Kirchenvisitation im Lande unter der gegeben, und ihnen täglich um zu singen auch vergönnt wer- Enns vornehmen ließen, um den eingerißenen Unordnun den. Und werden Christen in und außer des Markts Loße gen und den ärgerlichen theologischen Zänkereyen über die dorf, ein jeder nach seinem Vermögen Gott zu Ehren und Erbsünde ein Ende zu machen, wurde für das Viertel ober seiner Kirche und dem Vaterlande zu gut, solchen armen dem Wiener Walde, das Schloß Schallaburg zum Ver. Schulknaben ihr mildes Almosen mitzutheilen unbeschwert sammlungs- und Conferenz - Orte der ständischen Deputire seyn, und die Belohnung von Gott empfangen. ten und der Pastoren bestimmt, und bey dieser Gelegens

Das hier Kürze halber Übergangene (schließen diese heit der Pfarrer von Loosdorf, Balthasar Masko zur Statuten) wird ein fleißiger Praeceptor aus Sturmii Würde eines Subseniors erhoben. *) Er hatte bey seiner Scholis Argentinensibus und Lauinganis u. dgl. Bür zahlreichen Gemeinde auch häufigen Zulauf von den Melker chern nachzuhohlen wissen. Bürgern, deren viele ihre Kinder nach Loosdorf zur Taufe Leges Scholae Losdorfianae et (sic) A r. trugen und dort das Abendmahl unter beyden Gestalten gentinensibus. empfingen, bis der damahlige Prälat von Melk, Urban, Ludirectoris et Collegarum eius offi- durch strenge Zwangsmittel diesen Neuerungen steuerte. (1583) **) Doch stieg das Ansehen der protestantischen

cium.

Diese Vorschriften sind in zehn Puncte zusammen ges Kirche zu Loosdorf noch höher, da man später sogar ein faßt, enthalten aber nichts besonders Bemerkenswerthes. Consistorium hier errichtete, und der Pfarrer den Tie Ausdrücklich wird den Lehrern befohlen: „Haereses, Lo- tel eines Superintendenten angenommen haben soll. gomachias et curiosas de religione quaestiones et Vielleicht war dieß eben jener Magister Joannes Bayer, vorher Prediger im Landhause zu Linz und auf disputationes vitanto." der (Losensteinischen) Herrschaft Losensteinleithen, der als

Leges discipulorum.

Ich bemerke aus den zwanzig Puncten dieser Gesetze ein guter Redner gerühmt wird, und 1612 von Loosdorf. als Stadtprediger nach Steyer berufen wurde, wo er 1619 nur folgende: starb. ***),

Sermo superiorum trium classium ubique om. nium latinus esto. Arma gladios, pugiones ne. mo gestato.

Nicht viel länger scheinen Kirche und Schule zu Loose dorf in den Händen der Protestanten geblieben zu seyn.. Ad cauponas, tabernasque publicas atque con. 3hr großer Beförderer und Wohlthäter, Johann Wilhelm vivia, choreas et nuptias, similiaque loca absque von Losenstein, war 1601 gestorben, ohne von zwey Frauen (nähmlich von der vielgeliebten Radegunde von permissu Ludimoderatoris non accedunto.

Qui adversus praeceptores falsam querelam adärfenberg und von Christine von Roggene. parentes deferet, aut tutores, aut cognatos, aut dorf, Hinckos von Wrbna Witwe). Kinder zu hinterlass amicos, aut quos vis necessarios, et viros bonos: sen. Schallaburg hatten die Stubenberge in Besiß genom-, et quia falsum dicit, et quia adversus praecepto- men. Als die Flamme des gräuelvollen Religionskrieges rem et praefectos suos ingratus est, et quia moe. in Böhmen aufloderte, feßten auch die protestantischen rorem mendaciis suis excitat, pro facinoris gravitate aut virgis castigetur aut custodia coërceatur,

aut modo aliquo bono severitatis fiat melior. (Eine wahrhaft goldene Vorschrift!)

Decurio si officium non faciat, in animadver

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*) Raupachs erläut. evang. Österreich. Vom Gymnastum

fömmt in den Untersuchungs-Acten nichts vor.

**) Schramb Chron. Mellicense p. 656.

***) Prevenhueber Aunal. Styrens. Edit. Norimberg. 1740 pag. 350.

am

Am Drepfaltigkeits-Altare: Christi Todesangst
Öhlberge, und die Kreuzziehung.

Am Kreuz Altare: das legte Gericht.
Die Rahmen der Bilder von rothem Marmor enthal
die erklärenden Bibelstellen in lateinischer und deuts

Stände des Landes ob der Enns, mit ihren benachbarten Merkwürdiger aber sind die trefflichen Basreliefs Glaubensbrüdern verbündet, den Befehlen des Kaisers Fer- von weißem Marmor, womit drep Altartische statt der ger dinands II. bewaffneten Widerstand entgegen. Sie waren von fünf biblischen Darstellungen, welche jest auf diese wöhnlichen Antipendien geziert sind. Sie bilden eine Reibe mit einem Heere im Lande unter der Enns eingerückt, Weise vertheilt sind: welches sie nach der fruchtlosen Belagerung von Melk (ge Am Anna Altare: Ifaks Opferung, und Jan gen Ende Decembers 1619) wieder verließen. Nun ver. Eob mit dem Engel ringend. wüstete die kaiserliche Besatzung von Melk die nächsten Slößer der Protestanten, Bielach, Albrechtsberg, Bels king und Schallaburg, *) wobey gewiß auch Loosdorf der Plünderung und rohem Übermuthe nicht entging; und bald ten hernach scheint auch das Gymnasium gänzlich aufgehoben scher Sprache. und die katholische Religion wieder hergestellt worden zu Abstellung des protestantischen Cultus abgebrochenen, gros Der Sage nach haben diese fünf Tafeln zu dem bey feyn. Zwar ist aus einem alten Taufbuche der Pfarre Kilb ßen Altare gehört. Allein höchst wahrscheinlich waren sie bekannt, daß im Jahre 1636 der katholische Pfarrer von Bestandtheile von dem prächtigen Grabmable des Erbauers. Kilb im Schloße Schallaburg eine Taufe verrichtet hat; der große marmorene Deckel des Sarkophages, ganz rück der Kirche, Hanns Wilhelm von Losenstein, wovon noch aber hieraus allein möchte ich nicht folgern, daß damahls wärts in der Kirche, an der Mauer befestigt zu sehen ist. zu Loosdorf, wohin Schallaburg von jeher eingepfarrt Ein tattlicher Ritter im Harnische, mit unbedecktem Haup. war, noch kein katholischer Priester gewesen sey. te, die eine Hand auf ein Buch, die andere ans Schwert

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Als Denkmahle jener Zeiten haben die Pfarrkirche auf gelegt, die Füße auf einem ruhenden Löwen *) gestüßt, einer kleinen Anhöhe hinter dem Markte, und unterhalb eine deutsche Inschrift gegraben ist. Da aber durch die Aufs liegt auf der Marmorplatte, in deren (fenkrechte) Rander derselben das solide, ansehnliche Gebäude des ehemahligen stellung in einem Winkel der Kirche. wodurch jest auch Gymnasiums sich erhalten. Dieses Haus, noch jest ges die Figur nicht liegend, sondern stehend erscheint, ein wöhnlich die hohe Shule oder auf der Schule genannt gekehrt ist, so ist nur noch eine Beile zu lesen, welche buch. Rand von der Mauer bedeckt, und der untere zu Boden obwohl nicht mehr zum Unterrichte der Jugend bestimmt, stäblich so lautet:

ist nun ein Freyhof, bit 1809 von Bernhard Edlen

„Du danckhbarer Nachkhömling sey Der guetthat Invon Fürnberg besessen und bewohnt, seit dessen Tode gedenckb darbey Diß werckh rüeth (sic) im sein Freindlich. ein Eigenthum bürgerlicher Besiger. Die Pfarrschule teit, Khunst Lugent dir zu guet berait." war längst schon in einem anderen, kürzlich ganz neu auf, Stein **) folgende Aufschrift: Zu dem Haupte der Statue hat der emporstehende geführten Hause.

D. O. T. M. GRATAEQUE POSTERITATI SACRUM,
CLARUS JOHANNES WILHELMUS NOBILIS HEROS

LOSSENSTEINENSIS GLORIA PRIMA DOMUS
'SCHALLENBURGAE ETIAM DOMINUS PIUS ATQUE BENIGNUS
HAEC NOVA CONSTRUXIT TEMPLA, LYCAEA SCHOLAE.
IN QUA PER CELEBRES FORMANTUR IN ARTE MAGISTROS
CORDA JUVENTUTIS MORIBUS INGENUIS.

TU PIA POSTERITAS GRATANTI PECTORE TECTIS

HIS FRUERE! AUCTORIS SED MEMOR ESTO TUL.
VT SVA PERPETVO SVPERET GENEROSA PROPAGO
LOSENSTEINIA DVM REGIA BVSTA FERVNT.
NVMERALE MDLXXXVII. ***)

Bey der wiedererweckten und wirklich schon zu weit getriebenen Vorliebe für alles fogenannte Gothische, würs den mir sehr wenige Leser Dank wissen, wenn ich sie mit der Beschreibung einer neueren Kirche, wie jene zu Loos. dorf ist, noch aufhalten wollte. Nur soviel also zur Nach. richt: daß dieses geräumige, in schönen Verhältnissen aufs geführte Gotteshaus, welches im Jahre 1587 oder 1588 vollendet wurde, mit seinem herrlichen Thurme (deffen ziers liche Blechkuppel leider schon den Einsturz zu drohen ans fängt) unter die vorzüglichen Landkirchen von Österreich ge. hört, und seiner Bestimmung auf die befriedigendste Weise entspricht. Das Innere ist einfach und heiter; nirgends die beygeseßte Jahreszahl 1587 deutlich an. tritt zweckwidrige Überladung störend entgegen. Die Blåte: ter des Hochaltares (die Marter des heiligen Laurenz) und des Anna Altares sind von unbekannten Mahlern. Der Dreyfaltigkeits.Altar, so wie der Kreuzs und Frauen Altar haben hölzerne Statuen ohne Kunstwerth.

·.

* Schramb Chron, Mellic.

Daß im Chronographicum ein I zu viel sey, zeigt

*) Der Löwe ist ein Wappenbild der Losensteine.

**) Zum Überflusse noch einmahl die Bemerkung, daß man fich das Ganze nicht aufrecht stehend, sondern liegend vor stellen muß.

***) Diese Inschrift steht auch in Duellii Excerpt, geneal, hist. lib. II. p. 352. wo aber die Texte Zeile fehlt.

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Die genaue Betrachtung dieses Kunstwerkes und der von Weber) Sißenthal, Steinpar;, und ein Haus von angegebenen Basreliefs feßt es außer Zweifel, daß das Stollehen, welches am weitesten nähmlich 54 Stunden Grabmahl (noch bey des Stifters Lebzeiten errichtet) ein vom Pfarrorte entfernt ist. Die Bevölkerung der Pfarre freystehender, auf ein oder zwey Stufen erhöhter Sarko. beträgt 1723 Seelen, wovon 554 den Markt Loosdorf phag war, deffen zwey längere Seiten und eine schmale bewohnen. jene fünf Darstellungen schmückten, deren Gegenstände ger wiß eber zur Verzierung eines Grabmables als eines Altas res passen. Die andere schmale Seite, für welche kein Bild An übrig ist, war vermuthlich mit einer Inschrift (den Sters betag u. dgl. angebend) oder mit Worpen versehen.

des großen Carl des Fünften größ er en
Sanger Ladislaus von Pyrker 1825.
(Dresdner Morgenzeitung Nr. 103, 28. Juny 1827.)

Außer diesen sehenswürdigen Überbleibseln eines so ausgezeichneten Denkmahls ist von den vielen Epitaphiis Sen mir gegrüßt auf dem Kulm des chriftlichen epischen Pindus, wovon Zeiller und Merian melden, nichts mehr zu finden. Du, der ein Sänger empor über die neuesten ragst

Selbst der Leichenstein des Edl gestrengen Ritters Herrn

Leonhard Enendi auf albrechtsberg an der Pyrker! der südlichen Deutschen Homer, wie der nördlichen Bielach († 6. October 1584) welchen der gelehrte St.

Klopstock!

Pöltner Chorherr Raymund Duellius noch im vorigen Schaur' ich auf jene herab, blick ich zu dir nun hinauf! Jahrhunderte hier antraf, ist nicht mehr zu sehen. Viele Klein ist gegen Messias dein Held, doch kann sich mit deinem leicht ist es jener große Marmor, der jest vor dem Ein. Meffen der Dichter; vermaß aber der Sänger sich nicht gange in den Gottesacker als Stufe dient. Die meisten Der sich den Seinen wählte zum Lied? Auch blieb in dem Lied Er jener Grabsteine mögen schon bey der Umstaltung der Kirche unter dem Biele zu tief, das er zu hoch sich gesteckt. im siebenzehnten Jahrhunderte als Baumaterial verbraucht worden seyn. Über das Deinige schwangßt du dich auf! denn nur Menschliches

fangst du

Auf dem Leichenhofe, der die Kirche umgibt, und mehrere neuere Monumente enthält, *) steht eine kleine Selber ein Mensc, der im Staub immer kein Engel noch if! Kirche ohne Thurm, deren Alter, nach der Bauart zu Uber als Dichter doch mehr als ein Sterblicher! schließen, wohl noch in das Ende des dreyzehnten Jahrhuns

Achilles,

Lebt doch

So war's, wird es noch seyn, so lange die sterbliche Großmacht

Wie den Christus der Christ? Unter der heiligen Wucht

dertes hinaufreichen dürfte. Sie ist jezt entweiht, ganz Nur durch Homer im Gesang – Hiero nur durch Pindar leer, ohne Merkwürdigkeit, und von ihrer Entstehung Gottfried selbst, der Befreyer des heiligen Grades durch Laffo, nichts bekannt. Man gibt sie zwar für die älteste Pfarrs Fingal durch Offian nur: — Helden durch Dichter allein! kirche aus, deren man sich bis zum Baue der großen Kirche bedient haben soll. Allein zu dieser Bestimmung wäre sie für eine nur mittelmäßige Gemeinde zu klein; und über. Nur zur Unsterblichkeit hebt größere geistige Kraft. dieß beweiset eine Inschrift an der Pfarrkirche **) daß der über den Helden des Lied's ragt stets der tragende Sänger — von Johann Wilhelm von Losenstein geführte Bau nur Ers Jener ist nur Ganymed, dieser der Adler des Zeus. weiterung, Umstaltung und Erneuerung einer schon bestans aber wie Fann der Begeisterte selbst den Begeisteruden heben? denen Kirche war. Es ist daher kaum zu bezweifeln, daß jene Capelle nichts als eine Todtencapelle (ein Carnarium) zur Abbaltung der Todten Officien, oder eine Beneficia. Sinkt anbethend er hin; auch sank und bethete jener ten Kirche war, dergleichen man neben sehr vielen alten Der uns den Heiland besang, dunkler und dunkler; der Welt und ansehnlicheren Kirchen noch häufig antrifft. Halb nur verständlich. Geblendet vom Glanz der zu himmlischen Helle Vor dem wohlgebauten, betriebsamen Markte steht ward sur elegischen Nacht auch ihm der epische Tag, das kleine Spital mit einer Capelle, welches um die Mitte des verflossenen Jahrhunderts gebaut wurde. Zur hiesigen Pfarre gehören außer dem Markte: die Welche dem Epos allein Leben und Wärme verleiht. Schlößer Albrechtsberg an der Bielach, Schallaburg und Zwar erhabener erschallt fein Lied von der Sünder Erlösung, Sigenthal; die Dörfer Albrechtsberg, Unzendorf, Groß. Als das deine, das nur chriftliche Sclaven befingt; und Klein Schollach, Merkendorf, Neubach, Rogendorf uber das Deinige tönt der Kunst gemäßer und schöner, (mit einem Freyhofe des Herrn Generals Freyherrn Klarer auch; hat man doch jest mystischen Dankels genug. Einfach wälzt es die Wogen baher, wie des Ojeans Epos,

Jene mit lyrischen Sternen besäet,

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doch ohne die Sonne,

Beyde, der Älteste doch Er, der im Christengefang
Brechenb der Erste das Eis des gefrornen teutonischen Sprachborns,
Schwinmen in griechischer Kunst, selber ein Schwan uns gelehrt!

*) Das vorzüglichste darunter ist der Denkstein des im J. Nicht wie des Rheins Dithyramb, wenn er den Gletschern entstürzt. 1823 verstorbenen Bestßers der Herrschaft Albrechtsberg, Brüder mir seyd Ihr indeß in ernster heiliger An da cht Ferdinand Reichsritters von Hartenfeld. **) Sie ist von außen hinter dem Hochaltare angebracht, sehr weitläufig, und ohne Erklärung für die wenigsten Le. ser ganz unverständlich; daher verspare ich ihre Mittheilung zur historischen Darstellung des Schloßes Schalla. Sen mir, wie ie wer, obgleich ich als Greis am Rande des Grabes burg, wofür sie nicht minder wichtig und lehrreich ist, als Erst Dir begegne von fern, herzlich als Vater gegrüßt! für die Chronik von Lookdorf.

Jens Immanuel Baggefen.

Der Nachlaß der Gebrüder Pez in der Benedictis redigirte. Mehrere Gelehrte Deutschlands schrieben sogleich

ner Abtey Melk.

Bon Theodor Mayer.

(Fortsehung.)

*) Bibliotheca Benedictino Mauriana, seu de ortu, vitis et

·

an diesen, sich für ihre Arbeiten bey B. zu verwenden, darunter Jacob Lenfant, der um Documente, Manu scripte oder seltene Druckwerke zur Gefchichte des Constan= zer und Basler Conciliums, oder überhaupt der Kirchene geschichte des 15. Jahrhunderts bath, und Mosheim,

Im folgenden Jahre 1716 bereisten die beyden Brüs der schon einige Jahre eine Kirchengeschichte Österreichs vor, der die Stifter Unterösterreichs: Klosterneuburg, Mauers bereitete; er fand unter den Garstner Manuscripten: Linbach, Heiligenkreuz, Mariazell, Lilienfeld, Göttweib, ducrianos commentarios de motibus religionis causa Zwettel, Altenburg, Pernegg; alle literarischen Merkwür. per Austriam excitatis, und ersuchte um eine Abschrift digkeiten, die ihr geübter Blick, ohne daß man bisweilen davon, wenn es der Plan des Hieronymus Peß erlaube, eben wollte, fand, wurden in weitläufigen Itinerarien ver. oder doch um einen Auszug daraus. Beyde Brüder, theils zeichnet. Auch gab Bernhard seine Bibliotheca Mauriana jum Behuf der bibliotheca Benedictina, da noch viele und den Anonymus Mellicensis de scriptoribus eccle- Klöster mit ihren Katalogen fäumten, andere sie einluten, siasticis beraus.) Er bereitete die Herausgabe des wichtis den beffern Geist durch ihre Gegenwart kräftiger anzuregen, gen, in Zwettel gefundenen Codex epistolaris Udalrici theils zur Förderung der scriptores rerum AustriacaBabenbergensis aus dem 12. Jahrhundert vor, von dem er rum, bereiteten sich zu einer gelehrten Reife durch S 4 w a. einen Conspectus in die Acta Eruditorum Lipsiensia ben und Bapern vor. Alle diese gelehrten Arbeiten und Plane hatten den (Jänner 1717) einrücken ließ; eben so einen Conspectus bibliothecae Benedictinae, und ein specimen Catalogi Nahmen Bernhards sowohl in als außerhalb Deutschland be Monasteriorum Austriae in die neue gelehrte Bibliothek tannt gemacht. Joh. Alb. Fabrizius nannte ihn den neuen und den Büderfaal, welche Journale Joh. Gottl. Krause Mabillon Deutschlands, *) eine den Deutschen etwas zu geläufige Antonomasie; ein jeder ausgezeichneter Mensch bar so viel Eigenthümliches, daß er schwerlich in die Form ir scriptis Patrum e celeber, Congregatione S. Mauri L. II. gend eines andern kann geraßt werden. Georg 1. König von England überschickte ihm für 12 nach Hannover mitge auctore Bern. Pez, qui etiam insignem Anonymum de theilte Briefe des ältern Guelfo eine goldene Medaille. **) scriptoribus Ecclesiasticis addidit, et hic primum e Mjti. Angesehene Männer des Auslandes suchten ihn auf ihren Mellicensi in lucem asseruit, August. Vindelic. et Graecii Reisen auf, die Besten des Inkandes würdigten ihn ihres 1716 8. Eine einzige Stelle in diesem Buche (3. Capitel) Umganges. Die meisten Gelehrten traten mit ihm unmittel fonnten die Bäter der Gesellschaft Jesu als etwa mit Salz bar, oder durch Andere, in Verbindung; von den ersteren wen. verseßt gegen sich auslegen. Der Prior zu St. Viton, nen wir für jeßt (als deren Briefwechsel in diesen Zeitpunct Didier de la Cour lagt über die Widersetzlichkeit seiner fällt): Joh. Burkh. Menken, Job. Christ. Lünig, Jo. Mönche gegen die Reformation: Commodum ibi aderant bann Jacob Mascov von Leipzig, Job. Herm. & & mine duo Societatis J. Patres, Torrontius et Turritanus. To. te von Marburg, Burkh. Gotthelf Struve und Cbrist. Gottl. Buder aus Jena, Zach. Conr. v. Üffenbac rontius audita Desiderii declamatione ac deploratione, vehementer se mirari ajebat, tantam bonis illis mouachis von Frankfurt, Joh. Christ. Iselin von Basel, Georg Con. Sigler von Würzburg, Joh. Friedr. Schannat contumaciam adsignari. Sibi omnes in cute notos esse. von Fulda, Joh. Ge. Eccard in Hannover, Joh. Bu. Illorum plerosque Marianae suae congrega d'els in Düsseldorf, Carl Meichelbek von Benedicts tionis albo insertos, sodalium leges nec nunc asper beuern, Euseb. Amort zu Pollingen, Apronianus Hue nari u. f. w. Übrigens hat Bernhard der erste eine Ge, ber, Prior zu Mehrerau bey Bregenz, Pet. Fridrichs, schichte jener berühmten Congregation geschrieben und er Bibliothekar zu St. Peter in Erfurt, Cölestin Mayr zu unternahm ohne eine Unterstützung der Maurianer, außer Wiblingen, Oliver. Legipontius zu St. Martin in daß ihm Massuet über den Ursprung derselben Aufklärun. Kölln, Cölestin Lombard zu St. Laurenz in Lüttich, gen gab, und über einige Zweifel Notizen mittheilte. Hätte Cölestin Teschler von St. Gallen, Bened. Friepeis er die Kataloge und Beyträge, die ihm Edm. Martene, von Andechs, Cölestin Lorefice, Jof. Maria Sardi, Ludwig Pisant, Nicolaus Frefchot, Johann Pon. Bibliothekar St. Justinä in Padua, Bened. Bacchini, zer und Augustin Calmet in den Jahren 1717 und Dominik Paffionei, Marianus Armellini, Licinius 1718 weitläufig, gelehrt, und an interessanten Notizen Martinoni Bibl. zu St. Georg in Venedig, Apostolo Zeno, Marquard Hergott von St. Blasien, Anton reich überschickt haben, und die sich in seinem Nachlasse Steperer, Sigismund Pus&, Chrys. Hanthaler finden, lieber zu einer zweyten Auflage verwenden, als von Lilienfeld, Gottfried Beffel von Göttweih, Sigis. für seine bibliotheca Benedictina aufsparen wollen, fo dürfte die gelehrte Arbeit des Dr. Filipe de Cerf de la Viéville (Bibliotheque historique et critique des Auteurs de la Congreg. de S. Maur, a la Haye 1726) unnöthig ge, worden, und B. die Ehre geblieben sey, auch der eins zige Geschichtschreiber jener verdienten Gesellschaft gewe. sen zu seyn.

*) In der Vorrede zur Hamburger Auflage von Mabillonii iter Germanicum cum Launois de scholis celebrius 1717. **) Sie war von Carlstein gravirt. Dieser hatte ein solches Selbstgefühl seiner Kunst, daß er am Rande seiner Ar. beiten die Worte zu schreiben pflegte: Materiam supera. bit opus.

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mund Munich Bibliothekar zu Admont, Johann Be Wien, durch den gelehrten Verfasser des Chronicon Melnedict Gentilotti von Engelsbrunn, Pius Nicol. license Anselm Schramb aufgeführt worden, und seit der Garelli und J. Christoph Bartenstein. Wir hoffen Zeit, wie denn Gentilotti junge Männer von Kopf liebte, etwas Willkommenes zu thun wenn wir später einige Auss bestand zwischen beyden ein beständiger Verkehr, abwesend züge aus ihren Briefen und einen und den andern Beytrag von Briefen, anwesend von Besuchen, hauptsächlich auf der zu ihrem Leben (bloß in wie weit es aus ihren in Melk k. E. Hofbibliothek, damahls dem täglichen und allgemei. vorhandenen Briefen kann geschöpft werden) geben. nen Rendezvous aller gebildetén Fremden und Einheimis

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Die gelehrte Entdeckungsreise in die Bibliotheken schen. Bernhard suchte sich auf alle Art eine Freundschaft Bayerns und Schwabens wurde im May 1717 über Lams zu erhalten, die ihm bey seinen gelehrten Planen so wohle bach angetreten. Monsee, Salzburg, Seon, Atel, Rot, thätig werden konnte; und seine Dienste waren Gentilotti Weyarn, Tegernsee, Benedictbeuern, Bernried, Pollins bey der Verfassung des Kataloges, den er nach Lambeccius gen, Weffobrunn, Andechs, München, Weichenstephan, und Nesselius fortführte, wesentlich. Im September 1714 Freising, Neustift, Scheiern, Augsburg, (St. Ulrich und kam der liebenswürdige und gebildete J. Ch. Bartenstein, Afra) Werd, Weltenburg, Regensburg, (St. Emmeran,) mit Briefen von Montfaucon an Gentilotti, von Massuet Prüfling, Oberaltaich, Windberg, Metten, Niederaltaich, an Bernhard versehen, aus Paris nach Wien und schloß Formbach wurden besucht. Anfälle von B. öfters wiederkehr sich an ersteren als einen Beförderer, an letteren als einen render Krankheit, Magenschwäche und Schwindel nöthige Freund an. Er führte platonische Abendmahle ein, ten sie ihren Reiseplan abzukürzen. Ein Itinerarium von bey denen Gentilotti inmer, und B. wenn er in Wien mehr als 800 enge und abgekürzt geschriebenen Folioseiten, war, auf die Bedingung daß er sich um 10 Uhr entfernen worin wie B. selbst in einem Briefe schreibt, bey 8000 könnte, erschien. Der geistreide, gewandte Bartenstein, der Manuscripte, Codices und Documente verzeichnet, beschries fröhliche und wißige Conr. Widon, Bartensteins Freund ben, excerpirt oder ausgeschrieben waren, ferner, der Ges und Begleiter; der weltkluge scharfe und angenehme Gene danke eines herauszugebenden Thesaurus anecdotorum, tilotti, endlich der unumwundene, lebhafte Bernhard bilde. dann die Klöster zu einem literarischen Geiste aufgeregt, ten diefen Abendzirkel, in welchem bey zwey Sreifen, und und mit einem geistigen Bande durch sie verbunden, das feinen bethauenden Bechern, die Zeit im freyen Gespräche waren die Früchte ihrer Reise. Sie kehrten von Bayern verfloß, welches die neuesten Gestaltungen und Erscheinungen mit der Überzeugung zurück: „daß dort und nirgends der Literatur zum Hauptgegenstande batte; wobey Berns anders die Quellen der ältesten österreichischen Geschichte hard seinem Haß gegen die Scholastik in Scherzen und gehohlt werden müßten", eine Überzeugung, welche die Anekdoten Luft zu machen nicht ermangelte. *) Allein diese Reise des Freyherrn von Hormayr im Februar Eintracht wurde allmählig gestört, wie die sich entwickelne bis April 1827 für die Heldenzeit der Babenberger vers den Plane Bernhards, mit denen Gentilottis in Berüh wirklicht hat.- • Hätten sie doch den Gedanken ausgeführt, ihr Itinerar, wie es war, der Welt mitzutheilen; sie hate ten durch nichts sich um die gelehrte Welt mehr verdient machen, und ihren Ruhm besser begründen können. Es ist das Werk einer unglaublichen Anstrengung und Arbeitsams keit, und das Lesen desselben gleicht, wie Joh. Müller von des Lambeccius Commentarien sagt, dem Gange durch eine höchst abwechselnde Landschaft; wo man bald durch ents zückende Gegenden überrascht, bald durch schreffe Felsen ges hindert, bald durch öde Strecken gelangweilt wird, alles zusammen aber macht einen eigenen wohlthätigen Eindruck, daß man diesen Gang um nichts bergeben möchte. Jest, bey ganz geändertem Stande der Wissenschaft hatte dieses Reisebuch, wie es ist, keinen Plaß mehr; indessen verdient das noch nicht oder weniger Bekannte darin, allerdings noch einer öffentlichen Mittheilung; wie denn daraus viele nach Melk gerichtete gelehrte Anfragen genügend beantwortet worden sind. Wir werden im folgenden, und auch noch etwa künftig einige Versuche dazu machen.

Kaum zurückgekommen, verfiel B. in einen so hefti gen Anfall seiner Krankheit, daß man für sein Leben be sorgt war; hergestellt begegnete er sogleich einem gelehrten Streite, in den er mit einem angesehenen, von ihm vers ehrten Gegner mittlerweile verflochten worden war mit J. B. Gentilotti von Engelsbrunn, (geboren 1672 seit 1706 E. E. Bibliothekar. *) Bernhard war ihm schon 1712 in

*) Wir folgen in der Erzählung und Beurtheilung dieses Streites größtentheils dem gelehrten Adam Franz Kol

Iar in seiner zweyten Auflage von Pet. Lambeccii Commentariorum de Augustiss. Bibliotheca Caes. Vindobonensi Wien 1765 B. 1. S. 735 — 752; den wir aus den Briefen Gentilottis an die Gebrüder Peß, und aus eini gen Briefen Bernhards zu vervollständigen Gelegenheit haben.

*) Diese Abneigung gegen die Scholastik, die B. in Briefen und vertrauten Gesprächen äußerte, haben seine nachmahligen Gegner, Gentilotti und Hansiz gegen ihn geltend zu machen nicht ermangelt. Wenn B. unter den scolastischen Possen, dem scholastischen Nichts, jene baroken Albernhei ten verstand, die sich in den damahligen scholastischen Thefen allgemein kund gaben, so hatte er Recht; wenn er aber die gründlichen, wiewohl trockenen Schulstudien vers standen hätte, zu denen eine scharfe Logik und Dialectik gehört, so hatte er vollkommen Unrecht, und es kann einem Staate an wichts so gelegen seyn, als daß er lauter Männer von einer guten Schule ziehe; d. h. Mãn, ner, welche den Unterricht der Schule zu einer festen, blei. benden Basis ihrer weiteren Bildung und Entwicklung brauchen können, und nicht erst nöthig haben, ihre Schul, studien zu verlernen, und darüber nur zu experi. mentiren; wodurch die Schulstudien selbst in einer ewigen Kindheit erhalten werden. Und hier dürften die römis schen, und nach ihnen die engländischen Schulen mit ihrer Aristotelik allen Andern vorzuziehen seyn.

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