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nauimus et praesentavimus, Imo nominamus et Vicar von St. Märthen, strittige Aue gelegen vor dem praesentamus in nostrum verum, perpetuum, cer- Pfarrhofe zu Crainburg. Sie ward dem Vicar abges tum et legitimum praefati altaris et Capellaniae Sa- fprochen.

cellanum et rectorem reputantes (p. bt. z.) Suffi- 1590 den 3. July Adam Rauber, Herr von Khreits cientem et idoneum et Auctoritate Juris patro- perg und Weiner, (derselbe, welcher den 22. July 1593 natus nostri presentium vigore, sibi pure propter im Kriege wider die Türken die Krainische Ritterschaft bey deum ea conditione, ut ipse praefatum benefi- Syssek angeführt und zum Siege über Hassan Bascha nicht cium sive Capellaniam absque scitu voluntate et wenig beygetragen) präsentirt den Laibacher Domberrn consensu nostro, tamquam certorum suorum colla- Franz Sobant zu dem Beneficium und Altare der heil. torum a se vel permutare sive resignare debeat, Margareth und Barbora.

conferentes et dantes. Idcirco pro humili nostra 1590 den 22. November zu Laibach. Bischof JI o. erga Reverendiss. Amplitudinem vestram observan- hann von Laibach bestättigt den Erasmus Harrer, tia et precibus velit Reverendissima Dominatio ves einen Studenten, den der Rath von Krainburg für das tra sic nominatum et praesentatum praefatum Lam- Beneficium St. Leonhart im Spitale präsentirt hatte, im bertum Reitlinger (sive Reilinger) gratiose suscipe- Genuß desselben.

re ac ipsum intuitu nostrorum ad eandem capella- 1591 den 12. Juny. Richter und Rath zu Krainburg niam sicut moris et consuetudinis est, investire, verleihen kaufrechtlich einen Acker, der an die Stadt Pfarre installare et confirmare, nec non sibi committere St. Cantian zinset, einem gewissen Paul Stettner. et mandare, quod ipse capellaniae ejusdem verbo 1595 Bischof Johann von Laibach, Administrator et opere precesse velit atque ejus bona et jura non ecclesiae et ordinis S. Georgii ad Mille statuas, be diminuere aut perdere, imo secundum posse suum ftättigt den Johann Ros man als Caplan des Nicolai Alaugmentare et in audienda confessione nationis tars bey der Krainburger Pfarre.

Slavonicae per seipsum vel alium duntaxat loco 1597 den 3. May zu Krainburg. Richter und Rath suo constitutum, qui linquam illam probe habeat von Krainburg verleihen Georgen Nowack das erledigte et aliis operibus bonis et Christianis se strenuum Beneficium St. Leonhart.

et diligentem Christi militem exhibeat, pro quo 1603 an Jacobi zu Laibach verkaufen Christoph Ains
meritum et gratiam a Deo optimo Maximo acceptu. thürn zu Senkenthurn und Hasperg, Erzherzogs
rus. In cujus fidem et memoriam perpetuam pre- Ferdinand Landrath in Krain, dann seine Gemahlinn eine
sentes literas nostras Sigillis tam civitatis Laibacen- geborne Rasp, eine Hube zu Craschah bey Flednik.
sis quam oppidi Cramburgi impendentibus commu- 1609 den 5. September Gråt. Erzherzog Ferdis
nivimus et roboravimus. Datum et actum in civitate nand verstattet den Krainburgern, um ihrer großen Soul.
Laibacensi, dec. nona die Mens. Maij. Anno Domi- den Last zu Hülfe zu kommen, eine Niederlags oder Fürs
ni MDXXXVI.
fart Mauth von jedem durchfahrenden Wagen fremder Kauf

Ego Benedictus Curiae episcop. ab Obern- leute einen Petaggen, und von einem Saumpferd zwey
hurgo Juris Utriusque Doctor et public. (warze Pfennig, jedoch der landesfürstlichen Mouth un-
Sacra Apostol. autoritate Notarius de préjudicirlich, auch bleiben die auf die Wochenmärkt fah.
Mandato subscripsi.
renden Bauern davon befreyt.

1548 den 14. Septemb. präsentirt Magnus von Egk, 1612 den 11. December zu Laibach. Propst und Cas könig. Majeft. Rath, für die Capelle unser lieben Frauen pitel von Laibach präsentiren den Mathias Ursus zur in der Pfarre zu Krainburg den Priester Hieronymus Krais Pfarrey in Wodit. nik dem Lucas Bisan;. General Vicar von Aquileja.

1615 den 28. März verkauft Gregor Khrallnigkh Rathsburger in der Windischen Cappel einen zur Pfarre St. Cantian in Crainburg infenden Acker, der da im Crainburger Burgfried Felde gelegen.

1637 den 23. Nov. Wien. Kaiser Ferdinand III. bestätigt die Krainburger Freyheiten.

1565 den 29. August zu Laibach. Vergleich zwischen Richter und Rath von Crainburg und jenem von Laibach wegen des Ügidi-Kirchtags, den beyde Städte zugleich hiel. ten, wodurch sich Laibach beschädigt glaubte und vor K. Ferdinand Klage führte, die Krainburger hielten laufen des Jahr noch ihren Kirchtag den Sonntag nach Agidi, in 1648 zu Pfingsten stiftet Blasius Kushmann, Zukunft aber solle derselbe auf den Quatember Sonntag Pfarrer zu Krainburg, Notarius publicus, sowohl påpst. nach Matthai überlegt werden. Also unterfertigten Lienhart licher als kaiserlicher, Propst der Gottleichnam Bruderschaft Kbreen, Bürgermeister, Wilhelm Triben, Stadtrichter und Beneficiat SS. Fabiani et Sebastiani, Sti Nicolai, und Blasius Samerle, der innere Rath von Laibach, fer. Rector der Rosenkranz Bruderschaft, viel Kirchen. Para ner Caspar Neff und Mathes Chrabath im Nahmen derer menten um 1000 fl. zur Rosenkranzkirche. von Krainburg. 1650 den 21. Juny Wien. Kaiser Ferdinand III.

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1566 den 14. März zu Laibach. Schiedsoruch des verleiht den Krainburgern die Gnade, daß sie jährlich den Hans Khisel zu Kaltenbrunn, Erzherzog Carlé von Sontag nach Martini vor dem Capuciner Kloster einen Österreigs Rath, Kriegszahlmeisters an der Crabatischen Viehmarkt þalten dürfen.

Grenze und in der Sache aufgestellter Verweser der Lan 1653 verleiht Bischof Otto Friedrich von Laibach deshauptmannschaft in Krain, ferner Georg Hofers zu einen gewissen Bartholomous Terpin eine Hube zu Kos Höflein und Hasperg, Erzberz. Raths und Vicedoms über kriß, welche unter unser lieben Frauen Kirche zu Prems eine zwijgen den Crainburgern und Matthes Fissenet, kau gehört.

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cars 575 1661 den 12. März Wien. Bestättigungsbrief über losen und dennoch so friedlosen Zeit, auch etwas politisch Wich. die Krainburger Freyheiten von Kaiser Leopold I. tiges gethan, es würde ihnen den Mund verschlossen haben,

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1687 den 20. December während des Hirtenamtes Bis den nimmer müden Lobpreifern der „bon vieux tems," wo man schofs Sigmund Christoph zu Laibach stiftet Franz Joseph noch Heren verbrannte, Feuer und Wasser Proben hatte. Garzaroll von Garzaroülshoffen, der Theologie Doctor, die Sonne um die Erde gehen ließ, entflohene Leibeigene mit Vice Canzler zu Passau, theolog. Decan an der Wien. dem Ohr an das Burgthor nagelte oder ihnen allenfalls geseß. Universität und bischöflichen Vicar, auf der Pfarre u lich, Riemen aus der Haut schnitt. Es würde die Wahrheit Crainburg jährlich 4 b. Seelenmeffen für seine Freundschaft. neubefestigen: jeder Ultraismus sey ein fluchwürdiges Übel 1706 den 24. Februar Wien. Bestättigungsbrief über die Krainburger Freyheiten von Kaiser Joseph I.

1719 den 23. September Wien. Bestättigungsbrief über die Krainburger Freyheiten von Kaiser Carl VI.

1784 den 12. Juny Wien. Bestättigungsbrief über die Krainburger Freyheiten von Kaiser Joseph IL

(Der Beschluß folgt.)

und da sey es am besten, wo Alle an der Erhaltung des

Bestehenden, das möglichst größte Interesse haben, wo

Jeder strebt, in seinem Beruf und Wirkungskreis, sich mög. lichst hervorzuthun und die ihm angewiesene Stelle, sey sie auch noch so klein, ganz und würdig auszufüllen.

In Frankreich zur Zeit der Entstehung der großen Ency. clopädie, dieses, nunmehr, nur als Ruine des Gewesenen, noch beachtenswerthen Werkes; verschmähte kein Gelehrter, einzelne, technische Arbeiten theoretisch zu erklären

Anzeiger der österreichischen Literatur. und faßlich praktisch zum leichten Erlernen zu bearbeiten: selbst

(Fortseßung.)

das Pappendeckelmachen, (dieser bey uns den Buch. bindern als Nebenarbeit übeṛlassene Erwerbszweig) fand einen 265. Langsam, aber um so sicherer reifen die Früchte des, von tüchtigen Lehrer in Duhamel de Monceau art de cartonSr. Majestät mit wahrhaft kaiserlicher Freygebigkeit errichte, ner, welches seiner Tüchtigkeit wegen, fogar unter dem Titel: ten polytechnischen Institutes und Sr. Excellenz dem „die Kunst Pappen zu machen, von Herrn de la Lande, aus Herrn Staatsrathe Baron von Stifft, dem Wir bereits die dem Französischen überseht von Johann Heinrich Gottlob von Umgestaltung des ganzen Sanitätswesens und der gesammten Justi (Berlin, Stettin und Leipzig bey Rüdiger 1764 in 4.) Pharmaceutik in der Monarchie verdanken, in welcher er dies ins Deutsche überseßt wurde.

fes, früher bloß als Gewerbe behandelte Geschäft zur Wissenschaft Es finden sich wohl auch in Österreich, einzelne Recepten und zur Kunst erhob, danken Wir größtentheils auch die orga, bücher, wovon Wir aber keines anführen wollen, weil kein nische Gründung, wie das Fortschreiten desselben, welches schon gutes darunter ist und jedes nur das, aus zwölf früheren anfängt auch dem blödesten und scheelsüchtigsteu Auge sichtbar zu Werken wahllos abgeschriebene 13. Buch bildet. werden.

Das ist der augenscheinlichste Beweis, der, überall Unter dieser heillosen Buchmacheren kann man einige eingreifenden, fegensreichen Gemeinnüßigkeit dieses Institutes, neuere Erscheinungen mit Fug auszeichnen, die bestimmt daß sem dringendes Bedürfniß in fremden und fernen Lan- nur als Früchte der, in dem polytechnischen Institute mehr den, schmerzlich gefühlt und laut ausgesprochen wird und daß geübten Denkkraft und entwickelten Fertigkeit das Gedachte es bey uns so vielseitig und tief, praktisch ins Le. mitzutheilen, betrachtet und die mehr oder weniger ehrenvoll, ben eingreift, Reinlichkeit und Vollendung, Niedlichkeit älteren, fremden Werken dieser Art zur Seite gestellt wer und Geschmack mit sich bringt, seine Lehren und Erfahrun. den können.

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gen, zugleich auch in einer tadelfreyen Sprache vorträgt und Das Werk: „Abbildungen von Schloffer wa as durch dieses allgemeine Schönheitsprinzip das rohe Hand, ren im neuesten Wiener, Pariser und Lond’ner Geschmack von werk, gleichfalls zur Kunst veredelt. Darin bestand das Thomas Hölzel. Prag bey Calve 1827 in 4.;" verdient alles große Übergewicht der alten Handwerke über die unferigen, Lob in Hinsicht der einfachen Entwickelung und der guten Dar. abgesehen von der Zwangsanstalt der Zünfte und der, bis stellung der Gegenstände; nur wäre zu wünschen, daß es nicht ins kleinste Detail eingreifenden Zunftgeseße, die unseren Ta bloß ein Buch für Bauliebhaber und Hausherrn, sondern über. gen, dennoch meist nicht mehr zusagen und daher durch fren haupt für Jeden wäre, der der Schlosserarbeiten bedarf und willige, aber eben so unwiderstehliche Antriebe zu erseßen sind, hier eine Auswahl findet, auch mit etwas Nachdenken sich eins durch höhere Bildung, durch geläuterten Geschmack und vater richtige Beurtheilung und Würdigung der Dinge erwerben ländisches Ehrgefühl. Gelänge es in einer Reihe von Jah. kann, deren er benöthigt, sondern, daß es in einem etwas ren, dem polytechnischen Institute, so vollendend, so verschōs vermehrten Text, practische Handgriffe gelehrt hätte, nernd, auf die Gewerbe und Handwerke einzuwirken, die dem Lehrjungen nie, dem Gesellen selten gelehrt werden und dadurch diese Classe selbst zu heben und zu veredeln, an- und die nur der besser Begabte sich früher eigen macht und statt der bisherigen Schleuderey, statt des bisherigen Hinar. dann mehr Zeit verwenden kann, die Quelle jeder guten Arbeitens auf möglichste Schnelligkeit, äußeren Flitter und in beit, Fertigkeit zu erlangen: z. B. über Löthen, Härten, nere Schlechtigkeit und Wohlfeilheit, (häufig aber auch mög. Stahl- und Eisenbeurtheilung, einige bessere, Arbeit erleich. lichste Theurung,) so würde es eine der schönsten Aufgaben ge- ternde Werkzeuge und Handgriffe 2c. 20. dann hätte der Berlöst, einer der achtbarsten Volksclassen, ihren lange verlore, fasser auch auf einen bedeutenden Absaß zu rechnen, ein volles nen Adel wiedergegeben, es würde hierdurch in Unserer krieg. Recht. Die Nettigkeit der Zeichnung verdient alles Lob.

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„H. J. F. Stödl's Sammlung größtentheils neuer Er- nathale dem heil. Ruprecht, und erhalten dagegen ihre bishe, fahrungen und Belehrungen in der Tischler - Kunst 26. 26. rigen Lehengüter bey Lieznich und Maurizā zu Eigen. Den Wien bey Wallishauser 1827 gr. 8.» bleibt auch für Schreiner 27. May 925. äußerst brauchbar; aber vermag ein ärmerer Professionist wohl

De complacitatione inter venerabilem Archiepiscopum eb sich anzuschaffen und bedarf nicht gerade dieser eher einer gu. Odalbertum et Reginhardum Nobilem uirum facta. Omnium ten Formenlehre, um sich Kunden durch die Schönheiten uero christi fidelium comperiat industria, quomodo quidam derselben herbeyzuziehen? nobilis vir nomine Reinhart una conuige sua nomine Svanahilt Was das Leben angenehm macht, verdient Beachtung und tradidit in manus odalbertj sancte Jyuauensis ecclesie Archilächerlich ist das unbedingte Naserümpfen, womit gewöhnlich episcopi aduocatorumque suorum Engilbertj et Gehohi omnem über Kochbücher gewißelt wird, freylich ist deren Zahl Legion proprietatem suam quam tunc eodem die in Livpinatale haund die guten darunter, dürften kaum über die Einheiten des buit ad sanctum petrum sanctumque Rahbertum post eius obidekadischen Systems gehen, drum bleibt aber ein gutes Koch tum et illius prescripte conjugis, necnon et filiorum suorum, buch dennoch etwas Verdienstliches und wenn es die Lehre, nomine Reinhart et Wilhalm perpetualiter possidendam. Econcum prescriptis aduocatis eius, den Gaumen zu kikeln, ohne daß es dem Magen schade, gut ent. tra ipse Archiepiscopus una wickelt, so gehört es zu den makrobiotischen Büchern, die von et consilio suorum fidelium, clericorum scilicet et laicorum Hufelands erstem der Art an, ståts gute Aufnahme fanden de rebus dicti ecclesie Reginhardo et sue coniugi tradidit in und da kann man auch folgende Werke vom Fürstlich Schwar. proprietatem quod tunc in beneficium habuit, ad Lieznicham et zenbergischen Mundkoch Zenker mit vollem Rechte rühmen. Mvrizam cum ecclesiis decimis, sev curtilibus atque manciTheoretisch practische Anleitung zur Kochkunst. Wien ben piis, ceterisque omnibus ad hec loca iuste pertinentibus, ita Strauß 1817 8. 2 Bände; „Theoretisch-practische Anleitung zur ut ipse ea loca uita manente in proprietatem habeat, et si »Der prefata eius uxor eum saperuixerit similiter in proprietatem Kunstbäckerey, Wien bey Strauß 1818 8. 1 Band. Zuckerbäcker für Frauen mittlerer Stände, Wien und Prag possideat dum uiuat. Post illius etiam uitam filij eius prenobey Haas 1824 8. 1. Band. „Comus Geheimnisse über An- minatj qui diutissime ex hiis vivat. Postea vero ad sanctum ordnung häuslicher und öffentlicher, kleinerer und größerer Petrum sanctumque Rudbertum perpetualiter in proprietatem Gastmahle, Pickeniks, Theezirkel 2c.» Wien bey Haas 1827 consistant. Isti sunt testes. Rantolf Comes, Gvntpold Comes, 8. welche jedem, auch kleinerem Hausstande um so nüßlicher Engilberht Comes, Hawart Comes, Chadalhoh, Diotmar, Odalswerden, als jekt die Töchter, anstatt im Hause das zu sehen halch, Hartwich, Ogo, Hadamar, Eparhart, Gerolt, Zventiund zu erlernen, was die ziemlich complizirte Maschine einer polh, Waltilo, Selpker, Gros, Antrih, Husirih, Erchanhart, Wirthschaft, fie sey nun im Mittels oder im hohen Stande Paldwin, Reginhart, Otachar, Dietmar, Pernhart, Milo, Wolfin Bewegung seßt, gut oder schlecht gehen macht, ganz andere, perht, Ellamperht, Adalberht, Sigihart, Nordperht, Papo, auch sehr gute und löbliche Dinge treiben, dennoch aber, wenn Walto, Herideo. Actum ad Bovmberch, Anno dcccc. xxv, sub sie einmahl Hausmütter sind, oft in große Verlegenheit kom die vi, Kalendas Junij.

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men. Da das Auge auch seinen Antheil an den Genüssen

Miscellen.

des Magens hat; so bleibt man Herrn Zenker auch dafür verpflichtet, daß er einfach lehrte, wie das, was palotable feyn soll, auch elegant vorzusehen sey und da es allerdings Unter den neuen Anstalten, welche Paris den Fortschrit Länder gibt, wo Unkennt-iß des Zerlegens und Borlegens einem Fremden als ein vollkommener Mangel an Erzie, ten des Gewerbfleißes verdankt, zeichnet sich eine von Herrn hung ausgelegt wird, so empfehlen Wir jene Bücher jungen Baron gegründete große vervollkommnete Bäckerey mit 40 Öfen männlichen Landsleuten, in der leßtgenannten Hinsicht, so wie und 36 Mühlenwerken aus, welche durch Dampf und andere überhaupt allen jenen, die es nicht zu sehr unter ihrer Würde Vorrichtungen, ähnlich denen, welche in London bestehen, ges achten, Hausfrauen zu seyn.

(Die Fortsehung folgt.)

trieben werden.

Durch den Brand des Theaters Royalty zu London hat der Besizer desselben einen ungeheuren Verlust erlitten; aber auch außer ihm sind mehr als 200 Personen unglücklich gewor. den, und man nennt einen Schauspieler, der für 100 Louis. dor an Perücken, Bärten und Schnurbärten dabey verloren Der Edle Reginhard und seine Gemahitan Svanahilt ge. hat. Man sagt, die große Londner Oper werde eine Benefiz ben nach ihrem und ihrer Söhne Ableben ihr Eigen in Liupi. Vorstellung für die Abgebrannten geben.

Urkunden aus der Epoche der Babenberger und des Interregnum 6.

Berichtigung. Des Herrn Dechants Wacek Auffah im Archive dieses Jahrs über die Dynasten von Welisch berichtigt aus böhmischen Geschichtschreibern manche Irrthümer ungarischer wie II. B. S. 403 den Frrthum Feßlers, welcher Wilhelm von Trzka und seinen Waffengefährten Mathias Heinrich von Thurn, in dem Thurme Neboisse zu Belgrad um. tommen läßt: „Sie endigten daselbst (im Thurme zu Belgrad) ihre Tage", (Feßler VII. B. S. 385.) Wie aber die ungori. schen Geschichten aus den böhmischen berichtiget werden können, so wieder diefe aus jenen, denn eine Belagerung Belgrade, wobey Jaroslaw von Trzla sein Leben gelaffen haben könnte, hatte in allen Türkenkriegen von 1522 bis zur Wiedereroberung 1686 nicht statt.

Redacteur: Joj•ph Freyhete v. Hormagt. Gitruft und im Berlage bey Franz Ludwig.

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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 3. September 1827.

(106)་་་་་་་་་་་་་་་

Carl der Achte von Frankreich gegen Neapel.

Bon Eduard Waidele.
Einleitung.

Buge war die auflodernde Flamme des Ehrgeißes eines un
erfahrenen ruhmbegierigen Jünglings, deffen jugendliche
Hiße, die Thaten seiner Vorgänger auf dem französischen
Thron zu übertreffen und sich den Beynahmen des Großen

Wenn Bewegungen der Zeiten und ihre Charaktere uno oder des Eroberers durch die Einnahme von Neapel zu er sere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, so müssen es zu werben, mit dem ersten Scheine einer ernstlich drohenden vörderst jene seyn, die entweder die Keime folgender Vers Gefahr erlischt, worauf denn die ganze Unternehmung in Anderungen in sich tragen, oder solche, denen eine Reihe das Luftgebilde einer gesteigerten Ruhmsucht sich auflöst. großer Folgen auf der Ferse nachtritt, und die dann so Das Ganze hat also wenig Außerordentliches und Hohes, zu sagen Grundsteine im großen Gebäude der Vergangen. ja die Geschichte zeigt im Gegentheile eine Reihe solcher beit und Stüßen im Baue der Gegenwart werden. gescheiterter Pläne und Unternehmungen, deren Anlage Eine solche Begebenheit ist der Bug Carl VIII. von Frank. zudem weit kühner und deren Ausführung viel glänzender reich nach Neapel, und er ist es darum, weil er die erite war, und wobey das ganze Gebäude der Entwürfe und Anregung gab, auf welche die Staaten. Europens sich zu Hoffnungen mit einer viel erhabenern Erschütterung zusam einem System formten, mit ihrer Activitát in einander menstürzte, als es hier geschieht, nur die Folgen sind griffen und das europäische Staatensystem bildeten, wobey es, deren, heller Wiederschein diese Begebenheit in der Ge. die Gleichgewichtsidee das Grundprincip aller Politik wur. schichte bemerkbar und interessant macht. Die Urquellen, te. Da der Gedanke eines Staatensystems. oder des zu denen mir der Zugang gestattet war, waren folgende Vereins vieler Staaten und Völker bey den verschiedenar. Werke:/ tigsten Interessen und unter der vielseitigsten Wechselwir. I. Les memoires de Messire Philippi de Comikung, ein so großer und kühner und dabey ein der mensch, nes Sr. d'Argenton. Comines wird durch seine trefflin lichen Vernunft so verwandter Gedanke ist, so muß es im chen Denkwürdigkeiten, die die Zeiten Ludwigs XI. und mer wichtig bleiben zu wissen, aus welchem Zusammentref Carts VIII. von Frankreich darstellen, ein Muster dieser fen der Umstände und unter was für Verhältnissen der Gattung für seine Nation; in ihnen sieht man die Perso Völker, diese größte der Erscheinungen im Gebieth der nen jener Zeit denken, handeln, leben und sie stellen Gee Weitgeschichte bervorging, was sie zu Stande brachte und sinnung, That, Betragen und Schicksal in meisterhaften ans Licht förderte. Umriffen gezeichnet vor unsere Augen. Seine Sprache ist

Nur in dieser Beziehung erhält der Bug Carl VIII. angenehm und Simplicität ihr Charakter, dabey wird z die Wichtigkeit, die ihm sonst weder durch Größe der hans jedoch durch einen regen, Wahrheitseifer belebt und er delnden Personen, noch durch den Geist der Unternehmung wärmt, er ist frey von Eitelkeit, spricht er von sich selbst, zu Theil werden würde, es ist eine von jenen größern und ohne Parteylichkeit redet er von andern. Comines tie. Begebenheiten in der Geschichte, die durch Zufälligkeit der fer Blick in die Getriebe der Begebenheiten seiner Zeit Umstände, Feigbeit eines Volkes und seiner Könige und beurkundet sich auf jedem Blatte, literärische Bildung fehlt den schnellen Wechsel des Glückes überrascht und auf den ihm, nur das Leben am Hofe und Erfahrung hat ihn zu ersten Augenblick staunen magt. Der Gedanke zu diesem dem gebildet, was er ist und natürliche Bildung regiert

auch sein Urtheil. Von den Thatsachen, die er erzählt, ist

V. In dem thesaurus novus anecdotorum von

er genau unterrichtet, meistens Augenzeuge, oft auch Martenne und Durand befindet sich ein Auffah in franzö selbst handelnd, indem er Carls Gesandter in Venedig fischer Sprache unter dem Titel: Historia belli Itulici war und ihn dann auf seinem Rückzuge aus Italien be sub Carolo VIII. rege Franciae, Siciliae et Jerusagleitete; die Geschichte des Zuges nach Neapel ist in den lem gallice scripta a Guilelmo de Vilanova, qui zwey leßten Büchern seines Werkes behandelt. praesens erat. Der Verfasser schreibt in einer wenig an

II. Historia d'Italia di Francisco Guicciardini. genehmen Sprache und erzählt den Zug bis zur Eroberung Guicciardini lebte zu Ende des 15. und im Anfange Neapels sehr gedrängt und wird erst bey dem Rückzuge, des 16. Jahrhundertes, und der Lauf seines Lebens macht wo er in italienische Gefangenschaft geräth, ausführlich soon seine Geschichte shäßbar. Aus einer alten florentini, und weitläufig.

I. Urface n.

schen Familie geboren, war er ein Liebling der Mediceer und wurde von ihnen bald als Feldherr, bald als Gesandte gebraucht, er war überhaupt einer der größten Männer Das Königreich Neapel war im Jahre 1263 an Carl feiner Zeit in Italien und sein Muth und seine Klugheit von Anjou gekommen, din Bruder Ludwigs des Hei, hatten gleichen Ruhm, - sein großartiges Gemüth spies ligen, Herzog von Orleans, dieser hinterließ das Reich gelte sich in seiner Darstellung, und man erkennt immer, seinem Sohne Carl II. und von diesem kam es auf Ros wenn er von großen Thaten spricht, das Gebirth, wo sein sert, mit welchem die männliche Linie des Hauses Anjou Geist einheimisch ist. Der Einfall der Franzosen in Italien erlosch, worauf dann zwey Johannen den Thron bestiegen. und sein Ausgang ist in den beyden ersten Büchern seiner Johanna II. wurde von Papst Martin V. gezwungen Geschichte behandelt, der Lauf der Begebenheit ist mit dem Alphonsen von Arragon und Sicilien ju barfblicke des tiefdenkenden Pragmatikers durchdrungen. adoptiren, sie entzweyte sich jedoch nachher mit diesem und Vergleicht man seine Darstellung und Erzählung mit der ernannte in ihrem Testamente ihren Anverwandten Ren as von Comines, so erhält man schon ein sehr lebhaftes, and tus von Anjou, Herzog von Lothringen, zu ihrem schauliches und vollendetes Gemahlde des ganzen Zuges, Nachfolger, ein Gerücht erklärte jedoch dieses Testament mit allen seinen Umständen und Eigenheiten: Comines be, für falsch und Alphons von Arragon bestieg den Thron. trachtet die Begebenheit als Franzose und mit vieler Uns 21s er starb, behauptete sich sein natürlicher Sohn Feri parteylichkeit, Guicciardini als Italiener, dem das Wohl dinand I. gegen alle Ansprüche des Herzogs Renatus, Italiens am Herzen liegt. der den Titel eines Königs angenommen hatte und sich im== Von minderer Wichtigkeit und geringerem claffischer mer auf das Testament berief, bey seinem Tode übertrug Werthe sind folgende Werke: er seine Ansprüchen an seinen Neffen und Erben Carl III. Pietro Giannone historia del regno di Na- von Anjou, Grafen du Maine, dieser starb bald und poli. Giannone lebte im Anfange des 18. Jahrhunders da er auch keine Kinder hatte, so vermachte er im Testa tes als Rechtsgelehrter in Reapel und als solcher schrieb er mente Lothringen und seine Ansprüche auf Neapel Lude eine bürgerliche Geschichte des Königreiches Neapel in vier wig XI. dem Vater Carls VIII. zig Büchern, wovon das neun und zwanzigste den Einfall Dieß war also die Gerechtsame Carls auf Neapel, Carls schildert. Er schöpfte sein Werk aus den Werken an, welche sich hauptsächlich noch auf das stüßte, daß Ferdinand derer italienischer Geschichtschreiber und schreibt oft ganze von Urragón nur ein natürlicher Sohn Alphons V. war, Stellen aus ihnen ab, dieß macht er auch öfters mit Suic, und also um so weniger rechtmäßige Ansprüche auf Neapel ciardini, deffen attischer Styl, hohe Denkungsart und machen konnte. Am Hofe Carls befand sich noch ein Res gründliche Kenziniß der Staaten und ihrer innern Ver- natus von Lothringen, der bey der Übertragung hältnisse sehr auffallend gegen seine Schreibart absticht. der Rechte an Carl du Maine war übergangen worden, IV. Bartholomaei Senaregae commentaria de diesen riefen die neapolitanischen Edeln bey einem Aufstande rebus Genuensibus Muratori rer. ital. T. XXIV. gegen König Ferdinand I. zwar zum Könige aus, doch da Da Genua mit dem Zuge Carls auch in Berührung lommt, er vom französischen Hofe, der in seinen Ansprüchen auf so war es immer wichtig, einen seiner Geschichtschreiber Neapel mit ihm eiferte, nicht unterstüßt wurde, so befand darüber abzuhören; Senarega schrieb vom Jahre 1488 bis er sich im Stande des Unvermögens, sich gegen seinen 1514, der Zug Carls ist gehörig beurtheilt und lebhaft, mächtigen Gegner Ferdinand zu behaupten.

wenn auch gedrängt, geschildert.

Wollen wir die Triebfedern der Kühnheit und Verwes

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