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Mittlerweile zog der kaiserliche General Graf Heinrich Landseite (in Blumenthal) mit Lärmen angefallen wurde. du Val Dampierre, ein Armee Korps von Booo Mann Als Dampierres Kriegsvolk wieder vom Lande gestoffen war, zusammen, und faßte den Anschlag, die Schiffbrücke bey find unterhalb Hainburg am Fuße des Braunsberges, wel. Preßburg zu zerreiffen, sohin auf diese Weise den unter der die Ruine der Burg Rottenstein trägt, abermahls zwey persönlicher Anführung des Gabriel Bethlen darüber ziehen: Schiffe mit 200 Musketierern an Klippen gescheitert, und den Völkern den Rückweg zu verlegen, fie in die Enge zu der größte Theil im Wasser umgekommen. Dessen ungeach treiben, und ihre Communication mit Preßburg abzuschnei tet feßte Dampierre feine Wasserfahrt bey Theben vorbey den. Zu dem Ende wurden von Wien etliche Schiffe mit fort, stieg den 9. October Morgen früh bey Sonnenauf Steinen beladen, worunter einige Feuerwerke von 16 Ton- gang oberhalb Preßburg mit den Seinigen aus, eroberte nen Schießrüloer zur Zersprengung der gedachten Preßbur, sobald die an der Donau liegenden Vorstädte Zuckmantel, ger Schiffbrücke mit brennenden Lunten dergestalt zugerich. Weidrig, Donau Neusiedel (Donau, Neustift) und die das tet waren, daß das Schießpulver gerade bey Erreichung selbst aufgeworfene Schanze, und das darin befindliche Ges der Brücke angezündet werden, und die Steine auf dies schüß, zersprengte die Schiffbrücke, nahm den Bethlenischen selbe schleudern solle, auf dem Strome nach Preßburg abs zwey Kanonen weg, so auf dem Königsberge, der damahls geschickt. Aber dieser Anschlag ward zeitlich verrathen; das nicht am Ufer der Donau, wie der jebige, sondern vor her die Bethlenischen Soldaten und Schiffleute bey Theben dem Fischerthor auf der nehmlichen Stelle stand, wo sich auf selbe im Hinterhalt warteten, und sie bey ihrer Uns gegenwärtig das königl. Kornmagazin befindet, aufgepflanzt kunft zwischen dem Markte und der Thebner Au, zum Theil waren, drehte sie gegen die Stadtmauer, und das Fischerin den Grund bohrten, zum Theil anzündeten, zum Theil thor um, ließ darauf die Stadt zum Ergeben auffordern. wegnahmen, die Artillerie Mannschaft aber, und die Rus Als die Besagung erklärte, sich bis zum legten Blutstro derknechte niederhieben. pfen zu wehren: begrüßten sich darauf beyde Theile um

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Weil also dieser Anschlag mißlang, faßte Da m. 7 Uhr früh mit groben Stücken. Unter den Belagerten bez pierre den Entschluß, mit seinem Kriegsvolk die Stadt fanden sich auch etwelche Fähnlein conföderirter Österreicher, und das Schloß Preßburg unversehens einzunehmen, Böhmen und Mährer, welche von den entwichenen östers da er benachrichtigt war, daß die Stadt und das Schloß, reichischen Rebellen Erasmus von Landau, Andreas worin die heilige Reichskrone mit den übrigen Kleinodien Thonradel von Ebergassing und Zacharias Stärßer noch in Verwahrung stand, mit geringer Besagung versehen mit Wort und Beyspiel zur tapfern Vertheidigung der fey. Zu dem Ende machte er mit einigen Vornehmen und Stadt ermuthigt, die anlaufenden Kaiserlichen mehrmahls Bürgern in Preßburg, ein heimliches Verständniß, die Stadt zurücktrieben.

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und das Schloß zu überfallen. Zu der beabsichtigten Über Als der Angriff mißlang, gab Dampierre die Bestür. rumpelung ließ er neun Petarden und anderes Feuerwerk mung der Stadt um 10 Uhr auf, und eilte mit einem zurichten, und eilte mit 40 Schiffen und 6000 Mann Jns Theil der Musketierer den Schloßberg hinauf mit dem Vor. fanterie, worunter sich viele vornehme Ritter und Kriegs- saß, die Petarde an das östliche Thor, so der Domkirche leute mit begeben hatten, den 8. October gegen Nacht vom zugewendet ist, anzuhängen. Auf dem steilen und schmalen untern Werd in Wien zu Wasser fort, auf der Hainbur. Wege, der zum obberührten Schloßthor führt, und in uns ger Heerstraße schickte er 2000 Mann Cavallerie unter dem serer Zeit eine Schloßberg Gaffe formirt, *) wurden seine Befehl des Grafen Colalto eben dahin. Es ereignete sich in Schlachtordnung aufmarschierenden Truppen von der aber bald Anfangs ein unglücklicher Fall, weil noch an dem Schloß : Besaßung mit dichtem Kugelregen empfangen, und nähmlichen Abend drey Schiffe an der äußern langen Wies zum Weichen gebracht. Aber es wurde der zweyte Angriff nere Brücke mit Artillerie und Munitions Vorrath, wie wiederhohlt, und vor dem Thore ein mörderisches Gefecht auch eines mit 100 Mann zu Grund gingen, und fast alle Personen und Pferde ertranken, viele andere Schiffe haben aus Mangel der Schiffleute, gestrandet.

Dampierre felbft fuhr zwar mit seinen Kriegsleuten von Wien zu Wasser fort, mußte aber hernach bey Haine burg auf die übrigen Schiffe warten. Unterdessen war die bestimmte Zeit des beabsichtigten Angriffs verflossen, da nähmlich um ein Uhr nach Mitternacht, die Stadt auf der

*) Diese Gasse hat zwar keinen eigenen Nahmen, ist jedoch wegen den zahlreichen berichtügten Bierschänken, z. B. zum blauen Hut, zur goldenen Birne, zu der Artischoke, zum Stern, zum blauen Hecht, zum goldenen Lamm, u. f. w. nicht unbekannt. Sie war in jener Zeit links, oder gegen den Abhang des Berges, mit einer Bruft oder Schuß. Mauer, rechts aber mit einem Steinriegel, weil da Wein, gärten waren, eingeschlossen.

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mit gegenseitiger Erbitterung geliefert, weil einerseits die gen und trieb die Seinen zur Aufsprengung des Schloß. Dampierre'schen Musketierer mit aller möglichen Anstrens thores mit Wort und Hand an: als er in demselben Augen. gung ihrer Kräfte die Pallisaden herausrissen, und mit blick von den im Schloße kämpfenden mährischen oder schlei martialischem Geschrey sich zum Vordringen unter einander fischen Soldaten erkannt, mit einem Hagel von Kugeln entflammten; andererseits aber die bedrängte Befaßung den begrüßt und aus einer Muskete auf die linke Seite des Kopfes Vordringenden einen dichten Kugelregen aus Musketen ents so gut getroffen wurde, daß die Kugel zum rechten Ohr wies gegen schickte, und unter denselben eine solche Niederlage der herausfuhr, und er tod zu Boden fiel. Dieß geschah um anrichtete, daß der ganze Weg mit Blut befprigt, und mit zwey Uhr nach Mittag. Als die Kaiserlichen den Fall ihres Leichnamen bestreuet war. Schon hat die erste Reihe Anführers bemerkten, liefen sie in der größten Verwirrung der, alle Wunden und tödtliche Schläge verachtenden An mit solcher Eile davon, daß sie nicht nur den Leichnam ihres greifenden sich dem Thore genähert. Der unerschrockne Dam. Generals, sondern auch die Petarden und Brandzeuge zus pierre voll Hoffnung eines glücklichen Erfolgs, gab schon rückließen. Dann machte die Besahung aus dem Schloffe das Zeichen zum Anhängen der Petarde*) mit bloßem Des einem weiten Umfange angreifen könnte: denn die gleich weiten und engen Petarden, machten selten ein großes Loch, weil sich das Pulver nicht recht austreiben konnte. Das Matri@brett mußte von dichtem festen und trockenen Holz seyn, 2, 3 bis 4 Zoll stark, und war mit Eisen um und um kreuzweise beschlagen. Eine Petarde die 50 Pfund am Metalle wog, hielt etwa 4 Pfund Pulver. Bey dem Füllen und Laden der Petarden mußte man das allers stärkste, als Scheiben, oder Pürsch - Pulver nehmen, und dessen Körner im Einseßen ja nicht zerknirschen. Das Pul. ver war zuvor mit Kampfer, der im starken Brandwein zerging, angefeuchtet, mit den Händen wohl durch einan. der gemengt, auf dem Ofen oder an der Sonne getrocknet. Die Petarde blieb oben 3 oder 4 Finger breit leer, war erstlich mit Flachs oder Werch bedeckt, dann mit einem Spiegel von Holz, Bley oder starker Pappe, die zuvor mit Kitt, daß aus 1 Pf. Pech, 1/2 Pf. Wachs, 1/2 Pfund Harz, fi Pf. Terpentin zusammengeseßt war, übergossen wurde, damit keine Feuchtigkeit in das Pulver eindringen könnte. Der Spiegel mußte auch ganz gedrängt in die Pei tarde gehen. Die Brand - Röhre war von Messing oder Kupfer, die in die Mitte des Bodens nicht eher geschlagen wurde, bis man die Petarde brauchen wollte. Der Saß hierzu bestand aus 4 Loth Mehl Pulver, 2 Loth Salpes ter, a Loth Shwefel, den man trocken und fest einschla. gen mußte. Das Anhängen der Petarde war das künst lichte, das gefährlichste. Je stärker der Hacken zum Aus hängen eingeschraubet, und die Petarde angestemmt war, je besser war ihre Wirkung. Die Petardier. Gage war sonst sehr gebräuchlich, und eine gar ansehnliche Bedienung: in der kaiserlichen Armee. Es bekam ein alter Petardierer, das heißt solcher, der die Petarde zurichtete, (nähmlich lus und anhing) 6 Mund- und 6 Pferde Portionen; eia jua. ger aber 4 Mund- und 4 Pferd. Portionen; den Gehülfen wurde eine besondere Erkenntlichkeit gethan, weil sie nur freywillige oder befehligte Leute waren, die sonst ihren Sold hatten. Für die besten Petarden wurden gehalten. die 80 oder go Pf. wogen. Schwerere brauchten viele Mens schen zum Fortbringen, folglich wurde viel Geräusch vere ursacht, da doch bey solchem Vorhaben die Stille das Beste war.

* Petarde, Petard, Petarda, hieß bey der Artillerie diejes nige Maschine, wodurch das Feuerwerkszeug, als Schwär. mer, Raketen, Feuerkugeln, und dergleichen gesprengt wurden. Es ist diese Maschine zuerst in Frankreich erfun, den worden, von daher haben sie die Niederländer bekom. men. In den Kriegen, so im XIV. und XVII. Jahrhuns dert geführt worden, haben sie viel gegolten, in den Chros niken und Nachrichten über die ungarisch, türkischen Kriege geschieht von selben häufige Erwähnung, z. B. im Jahre 1597 den 23. May sind sie bey der Einnahme der Feste Dotis, und 1598 den 29. März vor Na ab gebraucht worden. Sie haben sonderlich bey solchen Festungen ihre Wirkung erwiesen, an deren Thore man leicht kommen konnte. Am Anfang des verflossenen XVIII. Jahrhunderts und die Petarden größtentheils in Abnahme gekommen, und obschon vor 100 Jahren bey einigen Fürsten die Pe. tardier. Gage noch beseßt blieb, so geschah es doch nur deßwegen, um solche einem alten wohlverdienten Veteran zu geben. Die Petarde war ein Gefäß in Gestalt eines Bechers, welches mit dem stärksten Schießpulver wohl ges laden war, ein Filz darüber gelegt, und der übrige leere Raum mit Wachs voll gegossen, mit dem Munde in ein zu dem Ende eingeschnittenes starkes Brett gefeßt, und fest daran geniethet. Wenn man die Petarde brauchen wollte, wurde sie mit dem Brettè an ein Thor, oder aufs gezogene Brücke an Schrauben, die deßwegen mitgeführt und eingeschraubt wurden, gehangen, und durch ein law. fendes Feuer angezündet, und so sprengte sie das Thor auf. Durch diese Maschinen, sind viele Städte und Schlösfer eingenommen worden. Die Petarden wurden entweder von gutem jähem Eisen, das mit einem großen eisernen Hammer wohl geschlagen, und gefeilt werden mußte, oder von guter Glockenspeise glatt und sauber gegossen; denn wenn fie inwendig Gruben oder Blasen hatten, so zersprangen sie bald, und erwiesen ihre Wirkung nicht. Es waren deren fünferley: Thor - Mauer - Ketten. Pallisaden- und Schiffs, Petarden, von unterschiedlicher Größe. Die Petarden, so man einem There oder Mauer anhängen wollte, mußte im Munde viel weiter seyn, als im Boden, damit sich das Pulver weit ausbreiten, und das Thor oder die Mauer in

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einen Ausfall, verfolgte die Fliehenden mit Säbel und Fline nebst Ludwig Rakoczy Commandant in der Festung Lippa, in ten; des gefallenen Grafen Kopf, Brust und Angesicht der Temesher Gespannschaft. Im Jahre 1604 als Gabriel wurde von den wider ihn erhißten Hayduken mit Buzoganys Bethlen Siebenbürgen einzunehmen suchte, schlug er denfels und Picken zerschlagen, dann der Kopf mit den Säbel abs ben, daß er sich durch Überschwimmen über den Fluß Temes gehauen, und der Leib hinauf in das Schloß geschleppt. retten mußte. Doch als Stephan Botskay 1604 die Oberhand

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Nach diesem Mißlingen *) entfiel den Kaiserlichen aller in Siebenbürgen bekam, war er gezwungen, sich neost dem Muth, etwas weiteres vorzunehmen. Als sie nebstbey hör- Grafen Belgiojoso zurück zu ziehen. Im folgenden Jahre ten, daß Bethlens General, Georg Rakoczy mit dritthalb 1605 wurde ihm statt des Grafen Gottfried von Öttingen, Tausend Mann zum Entsag in Unzug sey; machten sie sich welcher von den Türken bey der Belagerung der Feste Gran von Preßburg weg, seßten über die Donau, es stürzten am 24. August getödtet wurde, die Commandanten Stelle aber viele von ihnen ins Wasser, andere kamen wohlbehal- desselben festen Plaßes aufgetragen. Weil er aber nicht bey ten nach Hainburg. Erliche Compagnien fielen unterwegs Zeiten nach der Besaßung willen, sich mit den Türken in zwischen Hainburg und Bruck an der Leytha in einen Hin- Accord einlassen, und die Festung aufgeben wollte: nahm terhalt Stephans Petnehazy und Stephans Török, und sie ihn gefangen, band ihm Hände und Füße, und kapitu als fie selben offene Stirne bothen, wurden sie größten. lirte selbst. Dieß geschah am Ausgang des Monats Sep. theils, (worunter auch etwelche von österreichischen Adel und tember. Hierauf diente er dem Erzhause Österreich wider etliche Oberste waren) nach muthigem Widerstand erlegt. Venedig. Im Jahre 1618 schickte ihn der Kaiser Mathias Ferdinand II. fchickte ohne Verzug zu den zerstreuten Trups als General Lieutenant wider die empörten Böhmen. Weil ven gegen Hainburg, den Grafen Johann Breuner als Ober, er aber mit dem Grafen Bucquoy, der inzwischen aus den Befehlshaber, der sie wieder unter die Fahne versammelt. Niederlanden nach Böhmen berufen worden, sich nicht wohl Als der Siebenbürgerfürst Gabriel Bethlen benach vertragen konnte, wurde er mit einem besondern Corps von rihtigt wurde, was sich in Preßburg zugetragen, kam 8000 Mann nach Mähren geschickt, wo er zwar Anfangs er aus dem Eisenburger Comitat eilends nach Preßburg, das Schloß Joslavic, einnahm, von Nikolsburg aber mit und ließ daselbst mehrere Magnaten einziehen. Er ehrte ziemlichem Verlust abgetrieben wurde und überhaupt schlechDes gefallenen Helden Andenken, Auf seinen ausdrücklichen tee Glück hatte wider die Feldherrn der Stände, Friedrich von Befehl ward des Grafen Dampierre Kopf an den Körper Teuffenbach und Peter Sedlnicky von Choltig. Im Jahre wieder angeheftet, und in Beyseyn des mit ihm von Güns 1619 mußte er zum Entsag Wiens eilen, vor welches bierher gekommenen französischen Abgesandten, Herzogs von die Böhmen unter dem Grafen Mathias Thurn bey St. Angouleme, von dessen Nation Dampierre war, stattlich Ulrich gelagert hatten, aber auf die Nachricht, daß Bucund ansehnlich in Franziskaner - Kloster zu Preßburg zur quoy den Mannsfeld bey Roseliß geschlagen, wieder zurück Erde bestattet, und allda in die Gruft des tapfern Kriegers zogen. In eben diesem Jahre wurde er nebst 28 andern Ladislaus Pethey bengesett. Dem Leichenbegängniß, das vornehmen Personen, Ritter des Ordens de Santa Militia. mit aller militärischer Pracht vollzogen wurde, wohnte auch Jm Jabre 1620 als der Waffenstillstand am 29. Septem. Fürst Bethlen, seine sämmtlichen Generale, und der fran ber vorüber war, und die Streifereyen sowohl von der Kais zösische Gesandte bey. Den Leichnam des Grafen Dampierre serlichen, wie auch Bethlenischen Seite anfingen, überverehrte Bethlen zu Anfang des folgenden Jahres 1621 dem raschten die Ungarn das Lager des Dampierre'schen Corps zu französisten Gesandten am Wiener-Hofe, welcher ihn in Wien Grafenwerd om Kampffluße unterhalb Krems in der Nacht, am 4. Jänner bey den Augustinern prächtig begraben ließ. hieben viele der kaiserlichen Soldaten nieder, plünderten Dampierre war aus dem Bisthum Mey an den Grán- und brannten hernach den Markt und Schloß aus. zen von Lothringen gebürtig. Er begab sich in Rudolphs 11.

Kriegs Dienste wider die Türken, half unter dem General

Basta die siebenbürgischen Unruhen dämpfen, und wurde Anzeiger der österreichischen Literatur.

(Fortsetzung.)

240. Ungarische Literatur. Philisteriana.

*) Während dem Sturm, gerade um die Zeit des Falles des Grafen Dampierre kam Celalto mit seiner Reiterey über Engerau an, wurde jedoch von den Bethlenischen, die Ego habeo molestiam, quod ista Ribaldria, scilicet faculque ter Stadt einen Ausfall auf ihn machten, geschla, tas Poetarum fit communis, et augetur per omnes provincias gen, und vergrößerte die Niederlage der Kaiserlichen. Er et regiones, tempore meo fuit tantum unus Poeta, qui vocatas selbst wurde verwundet. fuit Samuel, et non solum in ista civitate sunt bene viginti,

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Ego nuper realiter expedivi unum, qui dixit, quod Scholaris Einzuge nach Ungarn, ein welthistorisch bekann. non significat unam personam, qui vadit ad scholas discendi tes Volk waren, nur unter anderen Nahmen, causa. Postea scripsit alter, nomine Gabriel, unam invectivam daß die Scythen, die Parther, die Pelasger. ad me, et posuit multa opprobriosa dicta, et dixit, quod non die Philistäer, welche mit den Israeliten Krieg sum grammaticus bonus, quia non recte exposui ista vocabula, führten, folglich auch die Kanander, Gerge se dann et volo vobis scribere formaliter illos terminos, quod recte ex. ner, Amorheer, Gebuseer, Heteer u. f. w posui secundum omnes vocabularios. selbst die Sabiner, deren Weiber die ersten Rö. mer gewaltthätig nahmen, nichts anderes w ́a: M. Philippus Sculptoris ad M. Ortuinum Gratium. ren als Magyaren, daß demnach ihre Urgeschiche Mangel an National. Sinn und Verachtung der Beförs te in der Bibel sey, und bis zum Moses fortges derer desselben, sind die zwey Kapital Verbrechen, deren ein führt werden könne; daß ferner dieses unerwartete Res Eiferer für volksthümliche Bildung und für das Zauberwort fultat nur jenen ungereimt vorkommen werde, welche sich nicht Harmonie, in der Fris den Verfasser eines gegen Hrn. Jos die Mühe nehmen wollen, die Schrift selbst zu lesen, so wie henn v. Csaplovics unbedingte Anpreifung der historischen auch dem Copernicus Anfangs Niemand glauben wollte, die Träumereyen des Hrn. Stephan von Horwath gerichteten Erde drehe sich um die Sonne herum, so wahr es doch ist, Aufsaßes im Preßburger Unterhaltungsblatte bezichtigt; und und so sehr wir auch heut zu Tage davon überzeugt sind, gewiß zu hart, wohl auch ungereimt und übelangebracht, sind daß endlich, wer nur halbwegs Geschichte kenner ist, es folche Beschuldigungen, um dieselben nicht zurückweisen, und vorausahue, welche Umwälzungen in dem bisherigen dem Richterstuhle der öffentlichen Meinung, die Actenstücke, Lehrgebäude der ganjen Weltgeschichte durch die obige auf welche der ungarische Diabolus Rotae feine Anklage baut, Entdeckung unseres Horwath bereitet werde und daß er vorlegen zu müssen. (Herr v. Csaplovics) sich begnüge, die ausländischen Gelehrten Gewiß mit eben so warmer Liebe am Vaterlande hängend, darauf aufmerksam zu machen. Wir glaubten nun einen so wenn auch weniger breit und beredt über Volksthum, Natio. großen Mißgriff, als jeder zu weit getriebene Scherz ist, be. nalität und Rivalität, als e3 Hr. Gl. D. ist, waren wir, bey sonders wenn er sich um einen solchen Gegenstand, wie der Erscheinung der Broschüre „Raizolatok a' Magyar Nemzet Leg- vorliegende dreht, öffentlich rügen und die Ehre unserer va, régiebb Történeteiböl," herzlich froh, dieselbe in einer dem terländischen Literatur, gegen die leider im Auslande schon gelehrten Auslande ungewöhnlichen Sprache geschrieben zu so sehr verbreitete. Meinung in Schuß nehmen zu müssen, als sehen. Einer Seits hofften Wir sie würde sich nicht über die könne es mit dem Verstande irgend eines ungarischen Gelehre Gränzen unseres Vaterlandes verirren, und von der andern ten so weit gekommen seyn, solche Absurditäten im Ernste maren Wir überzeugt, Ungarns Gelehrte würden sie von dem zu behaupten, oder als könne er es wagen, zu hoffen für richtigen Standpuncte auffassen, als Satyre nähmlich, auf seine Behrfäße unter seinen Landsleuten gläubige Seelen zu die immer mehr überhand nehmende Manie der Afsonans finden, obgleich der Ton dieser Herrn, sowohl des Verfassers en, fomit selbe keiner ernsten Berücksichtigung würdigen, da als auch seines Lobpreisers, so wenig satyrisch ist, und sie fie als Satyre sehr mißglückt ist. Darnach waren wir weit ent, ihre Posse so ernst und feyerlich zu Markte tragen, daß es ferat das Publicum auf irgend eine Art auf dieselbe aufmerk, einem weniger gutmüthigen Beurtheiler leicht bekommen fam zu machen, und konnten nur im Stillen bedauern, daß könnte, wenigstens Herrn v. Horwath, welcher bisher immer der soust so ehrenwerthe Mann, aus dessen Feder fie floß, seine ernst schrieb (Hr. v. Cjaplowics hat uns schon früher mit fol. Muße lieber zu solchen Erbärmlichkeiten, als zu Beschäftigun. chen unverdautea Späßchen beschenkt) beym Worte zu nehmen, gen, zu welchen ihm sein öffentliches Amt so herrliche Gelegen heit darbiethet, und in welchen er sich bereits bleibendes Ver. dienst erworben hat, verwendet habe.

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um seine Philisteriade als sein aufrichtig gemeintes histori fches Glaubensbekenntniß anzusehen, wovon wir jedoch theils aus Furcht vor einer Injurienklage von Seite des Verfassers, Es konnte une daher nur höchst schmerzlich fallen, Herrn theils aus Achtung vor seinem geehrten Nahmen, weit ents Johann von Csaplovics in dem Preßburger Unterhaltungs fernt waren. blatte (Nr. 89) im Tone des bittersten Ernstes behaupten zu Nachstehender vielleicht übergetreue Auszug aus Herrn v. hören: „daß Herr Stephan von Horwath, dieser tüchtige Lite. Horwaths satyrischem Feldzug gegen die leidigen Afsonanzen. rator qui nil molitur inepte der überhaupt in mehreren jäger wird das Publicum in Stand sehen zu beurtheilen, ob Fächern (in der vaterländischen Geschichte, Diplomatik, Recht), wir den richtigen Standpunct bey Beurtheilung desselben be. ungleich weiter vorgerückt sey als alle bisherigen Forscher zu. stimmt, ob wir demselben durch unser Urtheil unrecht gethan, sammen, uns über solche Sachen aufgeklärt habe, von wel. ob wir endlich „Vaterlands verräther» seyen, wie es chen kein Mensch träumte (ja wohl!) daß er das Resultat sei. Hr. Gl. D. in der Fris behauptet, wenn wir nachstehendes ner kühnen historischen Forschungen zu Ende des Jahres 1825 nicht für die Resultate tiefer historischer Forschungen eines în einem 9 Bogen starken Werkchen mitgetheilt habe, und uns ausgezeichneten Kritikers halten können, sondern für nicht zu ta diesem ex ungue leonem, ein ausführliches, gehörig belegtes entschuldigende Laune eines von Gelehrtheit übersprudelnden Werk, welches gewiß jeder Literator mit Ungeduld erwarte, Kopfes erklärten. „Die berühmte ungarische Nation beginnt versprochen habe, daß das höchst wichtige Resultat seiner For Hr. v. Horwath §. 1) welche bald vor Constantinopel, bald fchungen sey: daß die Magyaren auch vor ihrem bey Hamburg, bald vor Paris oder Marseille, das Sieges

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Panier aufpflanzte, kann unmöglich von Hirten, Fischern und jon, Pajon, Pacon, Pannon, Joxotae, Joxandri, Jas, Jassi, Botenbekleideten Menschen (gubás emberek) abstammen." Jason, etc. Nachdem uns Herr v. Horwath (1 — 15) von seinen histori- §. 21. Unter unseren Szellern finden wir die Benennung schen Vorstudien von 350 Chroniken und 300,000 Urkunden (oho') Lofejü (Roß Kopf) sie sind daher jene Scythen welche die welche er gelesen, unterhalten hat, erzählt er uns, wie er zum Griechen „Scythae Hippomolyi, Nomades Hippoboti, die Latei. Custos der Szechenvischen Regnicolar. Bibliothek ernannt, wie ner Equiculi, Equi, Aequiculi, Aequi, Aecani, Aeginetae, untüchtig er als des Griechischen unkundig, sich zu diesem Amte die Deutschen Marchi, Fali, Vali, Valuen, (daher Faliscus, gefühlt, wie er die elementa greca erlernet, den Herodot und Phalereus, Falones, Phalagi, Phalangi) benannten. Die die anderen Griechen die Kreuz und Quere gelesen, wie ihm Szekler, ein noch heut zu Tage Recht und Billigkeit liebens endlich nach vielen nächtlichen Studien, die in den ungarischen des Volk, waren es von welchen die Römer die Kriegskunst Urkunden des Mittelalters so häufig erwähnten Philifteer*) erlernten, fie fanden zur Bezeichnung des Begrif auf den rechten Weg geführt, wie es plößlich Licht in seinem Kopfe fes: Billigkeit, Beinen pofsenderen Ausdruck wurde und die kritische Geschichte der Magyaren ein paar Jahre als den Nahmen des die Billigkeit über alles hunderte vor Abraham angefangen und bis auf Arpad forts liebenden Volkes, Aequus. (Rof.) geführt, urplößlich offen vor ihm dalag. Nachdem er noch erklärt, §. 22. Die Paloßen von ihren Räubereyen so genannt, daß nur Ungarn die griechischen Scribenten verstehen können, heißen bey Griechen, Römern oder Slaven, Euarci, Lastryo. und nachdem er dem höchsten Wesen gedankt welches ihm ge nes, Plauci, Planci, Polowczi, Placii, Palacii. funden Verstand und gesunde Augen gegeben, um so hehre Ges §. 23. Die Partho Scythen, die von Sesostris aus ihren heimnisse zu schauen, kömmt er endlich §. 17 zur Sache selbst: Ursigen vertrieben, Assyrien oder Cappadocien bewohnen, hießen

§. 17. Die Magyaren, Kumanen, Jazygen, Lofejüer, Palogen und Parther machten auch vor Alters stets eine Na tion von derselben Sprache aus, wie ie noch heute zu Tage eine Nation und von ein und derselben Sprache sind. Alle diese Bölker sind unläugbar Überbleibfel der alten Scythen.

Exules d. h. Partus, die Griechen nannten sie Allophylus, Metanasta, die Kopten Pelasgus, die Juden Philistaeus, die Las. teiner Alieni, Alenigenae, Alienon, Alenon, Aleius. Partus wurde so der gemeinschaftliche Nahme für Magyaren, kunen, Jazyger, Lofejüer und Paloßer.

§. 18. Die Maggaren stammen aber insbesondere von §. 24. Der spätere gemeinsame Nahme der Scythen: Tur. jenen Scythen ab, welche die Griechen Feldbauer, (Georgii, cus ist mit Teucri verwandt. Der Magyaren Em sigkeit (!!) Gergithae, Aroteres, Chorasmii, Agriani, Argivi, Agriaspae gab den Griechen Veranlassung ste Urgus *) zu nennen, fo ent. nennen. Aus Georgius machten die Slaven, Juhria, Juhra, stand Ureus, Jurcus, Murcus, Murcia.

Die Lateiner Campanus, Campestres, die Deutschen endlich §. 25-27. Die übrigen Scythischen Nahmen, bezeichnen Anger, Ungerland, Angland, Ängland, Angria, Angaria, Une keinesweges besondere Stämme, sie sind bloß geographische grivaria, Dugria, Ungaria und Ungeria. Benennungen nach Verschiedenheit der Wohnsize ein und des. selben Stammes.

§. 18. Der Nahme der Magyaren wurde durch Verschie. denheit der Dialecte und Schreibart, so wie durch fremde Fles §. 28. Die Scythen waren Chamiten, ihnen wurde Afrika pions. Weise in Muger, Moger, Mager, Mogar, Magiar, Mo- zu Theil. Nubien und Abyssinien wurden ihre Wohnpläķe. Von car, Machar, Mocher, Mazar, Mazer, Maxer, Macaron, Ma- ihnen verbreitete sich die Cultur nach Ägypten, die Kunenhügel cron, Macris, Mazaca, Mazaga, Masax, Masaeus, Masyx ents oder Königshügel (Hunnenbette, Hunnengräber **) waren das Bellt. Der Grieche von magyarischer Freyheits. Vorbild der Pyramiden, sie waren es. welche zur Auswande liebe ergriffen, konnte für den Begriff von rung und zur Verwirrung der Sprachen Veranlassung gaben. Seeligkeit keinen passenderen Ausdruck fin. Das Senaar des Moses ist in Nubien, nicht in Asien zu suchen, den als den Nahmen des überseeligen Volkes dort war der Thurm von Babylon (Babul, Babulna, Babolna.) Malar. **) §. 29 Ein Theil der bey dieser Gelegenheit ausgewander

§. 19. Die Kunen, welche beständig unter königlichen ten Scythen ließ sich in Thrazien nieder. Sie wurden von ScScepter standen, wurden von den Griechen, Scythae Basilii, softris überwunden und nach Asien verpflanzt, so entstand die von den Armeniern Barselii, Berzelii, von den Perfern Sachae, Benennung Partus — Exules. Sacae, Sagi, von den Arabern Kazari, von den Juden Cha. nanaçi, von den Magyaren Chazari d. i. Császári die Kaisers lichen benannt.

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§. 5o. Die Scythen waren schon in ihrem Urvaterlande Sonnenanbether, daher der Nahme Titanen. Ihre Stärke wegen, wurden sie auch Giganten. Zomzommin (von dem mas gyarischen Zomok Solidus, Robustus,) Riesen genannt, wie es denn überhaupt nur dort Riesen gab, wo

*) Un was mag Herr v. Horwath hier wohl denken. Es mag
wohl eines von jenen Lichtchen seyn, von welchen Er
behauptet, daß sie nur dem Custos einer magnarischen
Nationalbibliothek nächtlicher Weile leuchten können. –
**) Wir bitten ein für alle Mahl zu bemerken, daß sämmt.
liche Parenthesen Hr. von Horwaths Eigenthum sind, daß
wir nicht ein Jota einschieben.

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