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nicht zum zweyten Mahle in die Nähe des von ihm viel genüber bis es endlich am 6. July zur Schlacht kam, fach beleidigten Königs zu kommen. Von Rom ging Carl die Franzosen fochten wie Verzweifelte und der König zu nach Sienna, wo er unnöthig und ohne Ursache sieben Pferde that Wunder der Tapferkeit, das französische Gr. Tage verweilte, was ihm sehr großen Nachtheil brachte, schüß verfehlte seine Wirkung auch hier nicht, und so blie. denn ohne diese Verzögerung wäre er so aus Italien zus ben vierthalbtausend Mann vom Heere der Verbündeten rückgekommen, wie er hingekommen war, ohne einen Feind auf dem Schlachtfelde, während die Franzosen nicht ganz zu sehen, das Bundesheer hatte sich nähmlich noch nicht zweyhundert Todte zählten. *) Der Feind zog sich in der versammelt. Von Sienna rückte das Heer über Pietresan, größten Unordnung zurück und Carl benüßte dieses, brach ta, Pisa nach Serezana, wo man erfuhr, daß Genua in in der größten Stille auf und kam mit Eilmäischen, ohne Aufruhr sey und seine Besaßung nicht leiden wolle, bald jedoch weiter verfolgt zu werden in Asti an. Von da begab darauf kam auch schon die Nachricht, daß die französische er sich nach Turin, von da nach Grenoble, worauf er nach Flotte geschlagen, der Herzog von Orleans aber in das Lgon ging.

mayländische Gebieth eingefallen sey, und Novarra ge Kaum waren die Franzosen über die Gränzen des neas nommen habe. *) Von Pontremolo fing der Weg über die politanischen Reiches, als Ferdinand Ischia verließ, und Gebirge an sehr beschwerlich zu werden, in dieser Stadt in Reggio landete. Kalabrien, das ihm am längsten treu Eam es auch zu einem blutigen Streite zwischen den Bür- geblieben war, nahm ihn mit Freuden auf und alle Städte gern und den Schweizern aus dem französischen Heere, in öffneten ihm ihre Thore, auch die andern Provinzen kehr. welchem ein und vierzig von den leßtern erfölagen wurden, ten nach und nach zu den alten Fahnen zurück, ohne daß worauf die übrigen aus Rache die Stadt anzündeten und die französischen Commandanten viel Widerstand leisten plünderten. Doch diese Ausschweifung des Heeres brachte konnten, da ihre Macht zu gering und zu sehr zerstreut Carl großen Vortheil, denn die Schweizer, um ihren war. Ferdinand landete endlich in Neapel, und das Volk Fehler wieder gut zu machen, erbothen sich freywillig, das führte ihn im größten Jubel in die Stadt. Wie Als schwere Geschüß über die Gebirge zu schaffen, hundert und phons von den Siegen und der Aufnahme seines Sohnes vierzig große Kanonen wurden mit der unsäglichsten Mühe hörte, ließ er ihn fragen, ob er nicht wieder den Thron über den Rücken der Gebirge gebracht, die Schweizer je besteigen könne, worauf ihm Ferdinand beissend antwor zwey und zwey neben einander gespannt zogen zu hundert ten ließ: Er möchte nur noch so lange warten, bis er ihm und zweyhundert an einer Kanone. **) das Reich so befestigt hätte, daß er nicht noch einmahl aus

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Der Marschall Gié bildete die Avantgarde und war demselben zu fliehen genöthigt werde. **) dem Heere um dreyßig Meilen voraus, welches ihn jedoch Graf Montpensier hatte sich mit seinen Truppen in gach drey Tagen einhohlte, ihn aber schon im Angesichte die beyden Castelle von Neapel geworfen, hier litt er aber des Feindes fand, der König schlug sein Lager bey dem Mangel und nachdem er sich lange genug gehalten und keine Dorfe Fornovo, am Ufer des Taro, dem Lager der Feinde Hoffnung einer Unterstügung sich zeigte, so übergab er gegenüber auf. Die Venetianer und ihre Verbündeten hats zuerst das eine und dann das andere Castell. Die Commans ten hier ihre ganze Macht concentrirt, fest entschlossen Carl danten in den Provinzen befanden sich in eben so großer den Rückzug zu wehren, oder ihm den Übergang nach Noth, doch behaupteten sie sich lange Zeit, wurden jedoch Frankreich so schwer als möglich zu machen, ihr Heer war immer schwächer. Carl sobald er von der Übergabe der Cafünf und dreyßigtausend Mann stark, (nach Guicciardini stelle hörte, gab alle Hoffnung auf die Erhaltung seiner nur zwanzigtausend), an der Spite der venetianischen Eroberung auf, und wollte sogleich ganz Verzicht leisten, Truppen stand der Markgraf von Mantua, die maplan, als aber der Graf Montpensier die Vorstellung machte, dischen Truppen befehligte der Graf Cajazza. die Abthei- man möchte ihn nur unterstügen, es wäre nicht so schwer lungen der andern Verbündeten 'standen unter dem Befehl sich zu behaupten, so wurden zwar einige Anstalten ges der Grafen von Bentivoglio von Bologna und Antonio macht, doch war bey Carl jezt die Neigung zu einer Hofs Urbino. Beyde Heere standen mehrere Tage einander ge. dame größer, als seine Eroberungsbegierde, und er gab fich wenig Mühe, so daß am Ende Alles unterblieb; die

*) Nie hatte Ludwig Sforza mehr gezeigt, wie klein er bey zurückgebliebenen Gouverneure und Commandanten mußs allem seinen eitlen Dünkel, das Orakel von Italien zu ten capituliren und kamen mit einer Handvoll Leute nach seyn, war, als bey der Einnahme von Novarra; bestürzt,

ohne alle Fassung gab er schon sich und sein Reich verloren. **) Comines L. 8. ch. IV.

*) Comines L. 8. ch. VI. et Guicciardini L. 2.
**) Giannone L. 29.

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es auch verloren.

V. Folgen.

Eroberer zu verschaffen, leitete endlich die europäischen

vielen Beschwerden zurück. Dieß war das schmähliche den Impuls zu den beyden, zu der böhmischen und der deut. Ende einer Begebenheit, die so glänzend begonnen hatte schen Zeitschrift des Prager Museums unstreitig die-Krone. in vier Monathen und neunzehn Tagen war das ganze Jedes Museum verknöchert und versteinert sich, jedes wird Königreich Neapel erobert, aber in viel kürzerer Zeit war ein caput mortuum und eine bloffe, (einigemahl des Jahres. gelangweilte, Fremde und dienßfertige Lohnlakapen in Bewe. gung setzende) Curiosität, wenn es nicht, wie das Johans Der Eroberungszug Carl VIII., so schlecht auch sein neum, zugleich mit irgend einer Anstalt des öffentlichen Uno Ausgang war, und so wenig Hohes er in seiner Anlage terrichts in bleibende Verbindung geseßt wird, oder wenn und Ausführung hatte, war doch von den größten Folgen nicht von ihm Journale ausgehen, die es in fortwährender — er lieferte das erste Beyspiel einer Verbindung und Zus Strömung erhalten, die es nicht zum stehenden Waffer oder sammentretung mehrerer Staaten gegen die wachsende und verpestenden Sumpf ausarten lassen und aus diesen, von edlea erobernde Macht eines benachbarten Staates und der ges Patrioten aufgehäuften Schäßen, den Wißbedürftigen und Wißlungene Verfuch, auf diese Art, sich die, aus der Lens begierigen frengebig mittheilen. Denn nicht das ellenlange denz des Staatenvereins hervorgehende, Sicherheit gegen Inventar macht den wahren Neichthum aus, sondern die" Staaten auf die Marime, daß man nur durch ein System Benütung des Ererbten und aller geistige Reichthum in vereinter Wirkungen und Gegenwirkungen, die Erhaltung von der Art, daß je mehr er gibt, er desto wucherischer wie. der kleinern Staaten, und mit diesen die Ruhe von Eus der erhält. Die Bildung Böhmens ist eine zweyfache ropa bezwecken könne. Die Erscheinung eines eroberungs- und darum auch sehr angemessen, die Museums. Zeitschrift füchtigen Staates wiederhohlte sich im Lauf der Zeit öfters, zweyfach. Böhmens Contiguität mit Norddeutschland wehrt mit jeder neuen bewährte sich die Eültigkeit dieser Maxime einer chinesischen Abgeschlossenheit und die Liebe zu nationaler und Europa näherte sich immer mehr der Form eines allges Entwicklung und zur heimatlichen Vorwelt erhöht die innere meinen föderativen Völkerstaates. Eine Folge der jeķt zum Vollendung. Wir verweisen auf die in Nr 2 und 68 ge. Grundprincip der Politik angenommenen Gleichgewichtsidee machten Bemerkungen und äußern wiederhohlt, die großen und war die innere Thätigkeit der Staaten und der wechselsei empfindlichen Lücken in der so lehrreichen Historie Böhmens tige Verkehr der Cabinette, welcher in jedem Staate ges könnten schlechterdings nur durch genaue Besichtigung einhei wisse nothwendig zu befolgende Marimen hervorbrachte, in mischer und fremder Archive ausgefüllt werden. Darauf deren Befolgung man systematisch zu Werke ging. follten die Großen des Königreichs und seine vielen edlen Mä. Aber nebstdem, daß der Zug Carl VIII. den Unfang des politischen Gleichgewichts macht und die erstern Antes cene ihr vorzüglichstes Augenmerk richten und diesem ihre gungen gab, aus denen sich das europäische Staatenfystem Unterstüßung vor Allem widmen. Schon die bisherigen For. formte, so bewirkte er auch noch, daß von jener Zeit an schungen des verdienstvollen Redacteurs beyder Zeitschriften, jeder nach Vergrößerung strebende Staat feine Augen auf des gräflich Sternberg'schen Archivars Franz Palaczky ge Italien richtete, in der reichen Halbinsel sah jeder Fürst währten den erfreulichsten Erfolg. - München insonderheit die beste Beute und die sicherste Aussicht seinen Grundbesiß bewahrt ungemeine, archivalische Schäße für Böhmen, aus auf die leichteste Art zu bergrößern. Die Uneinigkeit der den Tagen der Luxemburgischen Könige sowohl, als des 30jäh. vielen kleinen Staaten war noch ein Reiß mehr und gab rigen Krieges. - Freylich werden auch die zu bekämpfendèn immer den besten Vorwand sich in ihre Angelegenheiten zu Hindernisse nicht gering fenn. Bey den hier und da in der mischen und seine eigennützigen Absichten unter dem Seine flavischen Literatur sich zeigenden Auswüchsen und Über. eines vermittelnden Richters zu verbergen. Auf diese Art treibungen wird rücksichtslose Unparteylichkeit und ruhige Mäki. war Italien der Schauplaß jahrhundertlanger Kämpfe und die kleinen Streitigkeiten der italienishen Fürsten waren immer das Vorspiel großerer Begebenheiten, denn sehr felten geschah es, daß sie unter den italienischen Mächten selbst entschieden wurden.

Anzeiger der österreichischen Literatur.

(Fortseßung von Nr. 2 und 68)

266. Böhmische Literatur.

gung, wie ben jedem Ultraism, manchmahl sehr verbittert und nur mehrjährige Beharrlichkeit und Consequenz kann zum ers wünschten Ziele führen. Die böhmische Zeitschrift wird in Böhmen gewiß häufiger gelesen, als die deutsche, wogegen die deutsche sicher mit weit mehr Beyträgen (zumahl mit tåg. lich mehr graffirenden Verseleven.) heimgesucht ist? Der Ab. faß der Deutschen mußte doch auch außer der Monarchie in Anschlag gebracht werden, daher es wohl gut wäre, wenn sie ein genaues Inhaltsverzeichniß der böhmischen, mit unter ihren Intelligenzartikeln hätte. Das, sich bey mancher Gelegen. Der Gründung eines vaterländischen Museums in Böh. heit, auf die ungerechteste und unwürdigste Weise offenbarende men, der Wiederbelebung der dortigen gelehrten Gesell. Vorurtheil des Auslandes wider die gesammte österrei fchaften für Wissenschaft und Kunst und für rationelle & and. chische Literatur darf uns nicht beirren. Nur das Aus. wirthschaft, der Ermunterung der vaterländischen Histo, land hat sich im Grunde dessen zu schämen, besonders die sich ́ rien mahlerey, der Aufsammlung der Volkslieder und gar so überklug dünkende, jüngere Generation. Gerade die G agen, der Rettung unzähliger Denk mahle der Vorwelt geehrtesten Nahmen, die Veteranen und Vordermänner der (Nr. 20 Februar 1827) seßte S. E. der Staatsminister, das deutschen Literatur bilden die rühmlichen Ausnahmen von jenem mahlige Oberstburggraf Graf Kolowrat. Liebsteinsky durch Vorurtheile. Der Hindernisse höherer Art zu geschweigen,

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Ateht der Anerkennung unserer Leistungen, auch ein merkan. Freude über den Einigungszauber, mit dem der Monarch so tilisches Interesse entgegen. Die österreich'schen Buchhändler in Sprachen sich verschiedene Nationen zu einem Kinderkreise gehören wohl zu den stärksten Zahlern auf der Leipziger Oster. und zu einem Bruderbunde macht. Dieß wahrhaft classische Ge mnesse, dennoch soll ägyptische Finsterniß in diesen Landen herr, dicht verdient durch eine geschickte Feder den Deutschen Leseru schen, deren wissenschaftliche Erzeugnisse, schon zum Vorhinein überscht zu werden. Nicht uninteressant dürfte es zu wissen für unbedeutend und einseitig erklärt werden. Die auswär. seyn, unter welchen Umständen dieß Gedicht zu seinem Entstetigen Buchhändler, gewohnt, das österreich'sche Geld an sich hen kam. Sein Verfasser machte mit noch einigen böhmischen zu ziehen, scheuen jede bedeutendere Concurrenz der Unferigen Literatoren einem Freunde in Mähren (dem verdienten Pfarrer auf dem Markte und indem sie den Absaß unserer literarischen Pessina in Lautschiß bey Brünn) zum 28. September einen Fe Producte hemmen, lähmen sie nothwendigerweise auch allen rienbesuch, bey welchem beschloßen wurde, diesen Tag zwar Unternehmungsgeißt unserer Verleger, damit aber auch den dem so seltenen freundschaftlichen Zusammenkommen zu wid. Muth und die Mittel der Arbeiter, gerade in ernsten und gründ, men, den anderen aber der Liebe zum Landesvater, dessen ho. lichen Forschungen: ein größerer und bedenklicherer Nach. heb Nahmensfest herannahe, zu heiligen. Gefagt, gethan; nach theil, als Wir ihnen einst durch den vielbesprochenen Nach, gehörtem Gottesdienste zertheilten sich dreye Ihrer in verschie. druck zugefügt haben mögen, der vor 20 Jahren und nah, dene Abtheilungen des Hauses und brachten — ohne die mia. mentlich während der widrigen Cursverhältnisse, ein unum, deste Verabredung ihre herrlich gelungenen Ausarbeitungen gängliches Vehikel Unserer Nationalbildung gewesen ist. bald dem Frohloken der übrigen Freunde entgegen. Eine rühm. Mehr Uneigennüßigkeit, mehr Ernst, mehr Ausdauer, braucht lich bekannte Schriftstellerinn, die Caroline Pichler der Böh. ein österreich's cher Schriftsteller allerdings, aber das erhöht men (Frau D. Rettich) verfaßte eine Allegorie in Prosa über seinen Werth und wie die slavische und magyarische Li. die glückliche Genesung Sr. Majestät; der Verfasser des hier teratur noch lang in ihrem Innern fortzubauen haben, ist es erwähnten Gedichtes: Brennende Liebe zu seinem Monarchen, vornehmlich nur die deutsch österreich'sche, die unter jener durchdonnerte gleichsam die Welt mit seinem Jubel; und von Ungunst des Auslandes leidet. Doch Wir gehen zur böhmi, der Gartenaltane brachte der Kozebue der böhmen (Turinsky) schen Museums - Zeitschrift über. eine Elegie, wie er in die Himmelssphären verzückt, den heil. Die äußere Auflage: „Casopis spolecnosti Wla, Franz von Assis am Gottesthrone die Genesung seines kaiser. Renskeho Museum w Cechach. Prwni rocuj beh. lichen Nahmensträgers als Angebind erbittend, erblickt. Zum Swazek prwnj, w Praze, nakladem Ceskeho Mu. Beytritte wurde auch der besuchte Freund angesprochen; da er feum 1827. Redaktor Fr, Palaczky", ist gleich nett aber seine, bey der kanonischen Visitation veranstaltete dramas jener der Deutschen; und würdig des in seinen eleganten Auf- tische Ausführung, die dasselbe für die ganze Monarchie so lagen berühmten Königgräßer Buchdruckers (der auch in Prag, glückliche Ereigniß zum Gegenstande hatte, laut hohen Auf in der Schollischen Druckerey seine Pressen treibt) Johann Ho, trages, bereits zum königl. Kreisamte abschriftlich abgegeben ftimit Pospischil. hatte, so konnte er dem vereinten Wunsche nicht eatsprechen;

Statt der Vorrede stehet am Eingange der Beweggrund Profeffor Sedlaczek nahm nur die erwähnten drey Gedichte mit des Entstehens und der Zweck dieser Zeitschrift, mit dem dars sich nach Wien; und war so glücklich, selbe in einer ihm gerade auf folgenden Entwurfe, welche Gegenstände Alle in selbe wer, am allerhöchsten Nahmensfeste gestatteten Audienz, in die Hände den aufgenommen werden; und welcher durch alle Nummern, seines heißgeliebten Landesvaters zu übergeben. So viel über dem schon aus dem Archive bekannten Plane der Deutschen die Geschichte des hier angeführten Gedichtes. Noch Einiges gleichet. Man würde aber irrig daran seyn, wenn man diese über den Verfasser des Gedichtes selbst; in so weit es in die Zeitschrift für eine bloße Übersetzung der Deutschen halten woll. Bohemica einschlägt, und dem von ihm 50 Meilen entfernten te; da jede dieser Beyden ihre eigenen Auffäße enthält, und Einsender bekannt ist. Adalbert Sedlaczek, geboren zu in den ersten Heften, die Deutsche nur einen Aufsaß aus der Ezelakowiß bey Brandeis, in Böhmen, den 24. Hornung 1785, Böhmischen, und so gegenseitig die Böhmische bey ihren 39 des Prämonstratenser ▪ Stiftes zu Têpl Kapitular, an der Pras Nummern nur ein einziges Gedicht aus der Deutschen überseßt ger Universität der Philosovhie Doctor, am philosophischem hat. Das J. Nummer eröffnet diese Zeitschrift mit einem Ge. Lyceo zu Pilsen der reinen Mathematik, der griechischen und dichte: „Die Stimme Cechiens, zum Nahmensfeste Se. Maje, böhmischen Sprache und Literatur k. E. ordentlicher öffentlicher stät, Franz des L., den 4. October 1826; vorgetragen durch Professor, des Nationalmuseums zu Prag wirkendes und sam, Adalbert Sedlaczek, Professor der Mathematik und Physik am melndes Mitglied und des F. E. privilegirten Lefevereins zu Lyceo zu Pilsen. Mit kraftvollem Schlage hohen Dichterischen Brand Poritsch bey Pilfen Geschäftsführer, ist einer der glücks Fluges wird er zum Sprecher aller Nationen; er deutet die lichsten Eiferer und Förderer der böhmischen Sprache und Lites laute Freude derselben an diesem Tage als den beredetesten catur. Die beredetesten Sprecher dieser seiner Verdienste ums Ausdruck der Frohgefühle über die glückliche allerfreuende Ge: Vaterland sind, die hohe Achtung der ersten Mäcenen des nesung Sr. Majestät; im kurzen die Wohlthaten und Opfer Königreichs, und die Auszeichnungen, sowohl von unserer Re Höchstseiner väterlichen Liebe durchgehend, freuet sich des uns gierung, als von weiland Kaiser Alexander, von der Dank. 4chäzbaren Zeichens Kaiserlichen Vertrauens zu Seinen treuen barkeit Pilsens und den gelehrten Gesellschaften Böhmens. Er Böhmen, in der Wahl des prager Excellenz Oberstburggrafen hat aber auch noch das hohe Verdienst um sein Vaterland sei, an die Seite des erhabenen Monarchen; und schließt mit der ner Literatur Gönner und Männer gewonnen zu haben, die

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derselben früher theils fremd, theils abgeneigt waren. Er war es, der in den Ferien des Jahres 1817, im Marienbade, unfern wackern deutschen Dichter, Schneider, Justiziar auf den Graf Schlififchen Herrschaften in Böhmen, in seinem vorge. rücktem Alter auch zur böhmischen Muse gewann. Hier ist Schneiders Elegie, Sedlaczeks Einladung nicht genügen zu Fönnen.

An die vaterländischen Sänger. Von Agnell Schneider, Gedichtet im Marienbade, am 18. July 1817.

An Hrn. Hen. Adalbert Sedlaczek, Professor der Mas thematik und des böhmischen Sprachstudiums in Pilsen.

Ringet Euch empor, ihr Vaterlandes Sänger!
Zerreißet muthig das verjährte Band,
Das immer noch der Czechen Sprach' umschlinget
Zerreißt es mit Athletenkraft, und singet

Auf czechisch Liebe, Ruhm und Vaterland.

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Dann sehen wir, wenn längst die Hülle mode

Geliebt uns von der Nachwelt und geehrt rt,
Und dankbar wird in ihren spät'sten Tagen,
Bohemia zu dem Urenkel sagen:

Sie waren Czechen, waren meiner werth!

Da in diesen Blättern Citate ausländischer Sprachen ges stattet sind: so sey es erlaubt auch hier ein Citat in jener Sprache anzuführen, zu welcher sich in der österreichischen Mo narchie so viele Millionen bekennen. Es ist ein böhmisches Ge. dicht, als Gegenantwort auf Schneiders vorstehende Elegie. Odpowed wlastence na basen wlastenecau m slohunemedem pana Agnella Sfneidra. Dowol dobry Muzi! abych dily slozil

Tobe amenem Cechu za twug k wlasti cyt
Gegs tak misterne fy do swe pisne wlozil,
Chte od Germanu za Cecha drzan byt.

Tebe Slawenka sy zwlasste wywoluge,

Bys pred cysyncy swau wlasti zwelebil;
Kdyz Ti German wenec slawy obetuge,

Tut' sy take wlasti waznost wydobil.
Nech at' spolubratej w slohu ceskem pegi,

Typak dokaz Nemcum Cecha schopnoйi;
Tam kdyz pisnetwe co hudba zwucne zneaj.
Wzbuzuge y nas gjch ohlas k radosti.

Pokladass sy za cest wernym Cechem byti,

Nestydjss se za kmen flawnych predku swych;
Pyz mozne ten cnt w kazde srdce mliti,
Opogit nim Cechu zpronewevenych.

Ti, gich; vm a cin pred Twymi zasluhami
Gako stin pred sluncem hbyte zmizegi.
Remlastenstwjm gati, pohrdagi nami,

Kdyż nas pro wlast temacet widegi.
To wssak wazny Muzi! ginak wyvcugefe
Smeyslet nose autle ceste milence,
Ceskych bafniru w brate pozdrawugess,

Rukau danim k Sobe winess mlastence.

Zde Ti tedy ruku y swe srdce wzdawam,
Tento sprosticky spew Tobe wenugi;
Gmenem wlasti voljbenj Dawam,

Bobkem mlastenskym Twe celo mencugi.

Meg se dobre! Zim bud mnoha sstastna leta. Neprestaweg nikdy prawym Cechem byt;

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A kdyz nekdy Duch Twug bude sprofften sweta, Tam y zde se na Twug flawny wenec skwit! Und welch ein Wunder! Dieser achtungswerthe Deutsche Dichter der im Jahre 1817 klagt: „Zurück zu treten jest om nahen Ziele, vermag ich allerdings nicht mehr.” Dieser tritt am 14. September 1820, mit seinem ersten Verfuch als b6 h. mischer Dichter, mit dem Anakrontischen Gedichte: Nemoe und pomoe, (Krankheit und Hülfe, dann dem zweyten nach Luthers bekanntem Motto: Wer nicht liebt Weib, Wein, Ge fang e.) Lechtiwa otazka. (Die kisliche Frags) in der böhmi. schen Zeitschrift Cechoslaky, zur Verwunderung aller Szechen auf. Nun ward der Wunsch allgemein: Schneider wolle sich mit möglichster Hingebung der böhmischen Muse widmen; und the drey Jahre vergehen, verläßt die Pospifchilische Presse zu Königgräß, Schneiders elegante Auflage seiner 6 ohm ta

schen Gedichte „Okus.” (Versuch.) Umsonst sucht man auf den ben zu werden. Doch plößlich wendet sich das Glück. König 150 Seiten ein ernstes Gedicht; wie betrügt man sich nicht bey Brian, der Vater wird erschlagen, und Sigtrig og im dem Eingange des Gedichtes Biwog, und bey der Aufschrift: Triumphe als König von Frin ein. An dem Tage sah Darra, Vanitas vauitatum, et omnia vanitas"! Richts als Scherz und dar von Katnesan, viele Personen zu einer nahe liegenden Laune, bis zum leßten, dem allgemein, als gelungen gepries Wahlstatt reiten, die ihm dann verschwanden. Die Neugierde fenen Quodlibet; und die Sehnsucht ist allgemein, so lange trieb ihn an dem Orte sich zu nähern, und durch eine Luftriße Schneider noch unser ist, das zweyte Bändchen seiner böhmi, zuzusehen. Er sah da zwölf Jungfrauen, die eine allegorische schen Gedichte, das zum Drucke schon vorbereitet ist, bald in Schlachtwebe unter Absingung eines Blutgesanges unternah. die Hände zu erhalten. So wirkt, so frommt Sedlaczek feinem men, und nach vollbrachter Webe sechs nach Norden, sechs Vaterlande. Wie vielfache Verdienste zeichnet ihm die Geschichte nach Süden wegfliegend verschwanden.

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der czechischen Literatur auf; unter denen seine zwey classi Nr. VI. Ein interessanter gediegener Auffah über die schen einer deutschen Überseßung hochwerthen Gedichte auf den Classicität der Literatur überhaupt, und der Böhmischen ins. 8. und 12 Februar 1827 nicht vergessen seyn werden. besondere. Von dem trefflichen Profeffor Jungmann zu Prag.

Nr. II. Curtius. Eine Ballade von S. K. Machaczek, Im Eingange spricht er über die irrige Ansicht Mancher, die dem verdienstvollen Überseßer vieler der ersten deutschen Opern, sie über die böhmische Literatur haben, indem sie das Günstige die bereits und wiederhohlt auf der Prager Bühne unter gros oder Ungünstige zu überspannt anschreiben. Zeigt, woher das Bem Beyfall gegeben wurden. Mit kraftvoller Diction, flüßen. Wort Classicum fomme, und definirt die Classicität, sie sey der Versart und herrlichen Bildern beschreibt er die bekannte die Vollkommenheit einer wissenschaftlichen Arbeit in ihrer Catastrophe des, zur Rettung des Vaterlandes sich dem raus Art, wo sich die Materie mit der Form so harmonisch durch. chenden Schlund des Verderbens weihenden Helden! dringt, daß sie in ein herrliches Ganze zusammenfließen.

Nr. III. Enthält 18 wahrhafte Sinngedichte; Epigramen Hier wären nicht genügend Klarheit und Reinheit der Sprache vol Sinn, vol überraschender Schärfe, jedes in einem Dislis mit Eigenheit und Bestimmtheit der Ausdrücke allein, sondern chon von Johann Kollar in Pesth. Sie betreffen alle die böh, als Postulat, vollendete Schönheit und Einheit, oder gleich, mische Sprache, und die Auswahl wird schwer, welche die stimmiges Maß und Grazie aller Theile. Und dieß bewirke trefflichsten zu nennen. Welche aber manche entartete Vaters nun nicht der eine oder andere ausgezeichnete Schriftsteder, landssöhne beherzigen solten, wären die Aufschrift Führenden: und mache nicht aus vollkommene Ausbildung des einen oder Lobredner der Sprache, Wörterschmiede, der Leser, die flavi. anderen wissenschaftlichen Gegenstandes, sondern das gleichzei. fche Sprache, Merk selbst auf, die Gegenwart. Möchte der tige Bestehen zahlreicher ausgezeichneter originaler Köpfe und so glückliche Überseßer seiner Sonnette, im Januar und Fe. vollkommenst gelungene Ausbildung beynahe aller schriftstelle bruarhefte der Prager deutschen Museums Zeitschrift, — Joseph rischen Formen; die bis in das gemeine Leben, bis zu der Bil. Wenzig, auch diese Epigramen den deutschen Lesern geben! dung der Jugend herab, eingreifen. Dazu trage eine weise

Nr. IV. Unter diesem Nr. gibt uns der Redacteur dieser milde, gerechte Regierung, eine den Menschen veredelnde Ne. Zeitschrift aus seinem mit emsigstem Fleiße und unermüdeter ligion, geistige Bildung der Nation in Kunst und Wissenschaft. Unverdrossenheit in dem, auch schon dem Florianer Chorherrn und Adel der Sittlichkeit das meiste bey. Und jemehr bey einer Kurz so liberal geöffneten Fürstlich Schwarzenbergi. Nation Dichtkunst und Rhetorik unter den Künsten, dann Phi. fchen Wittingauer Archive ausgelesenem Vorrathe von Urkuns losophie und Geschichte unter den Wissenschaften blühen; je. den zwey altböhmische Gesänge; die dort in einer alten Hand, mehr die Dichter ihre Gegenstände aus dem wirklichen nationă. schrift mit mehreren böhmischen und lateinischen in der zweyten len Leben entnehmen, jemehr das Feuer der politischen Redner Hälfte des 15. Jahrhunderts geschriebenen von ihm aufgefun. reiner Vaterlandsliebe entströmt, und je vielseitiger und ein. den worden sind. Der erste Gesang, der alle übrigen an nehmender die geschichtliche Darstellung nationeller Thatsachen edlem Styl übertrifft, handelt vom Verrathe der Meluiker, der Historiker ist, um so näher ist dann eine Nation dem Gi. an einem der Herrn von Sternberg am Hofe einer böhmischen pfel ihrer wissenschaftlichen Ausbildung. Daher komme es daß Königinn (wohl der Messaline, Barbara von Cilly) zu Melnik Homer höher als Virgil, und die griechischen Philosophen ́über verweilend. Dieser Gesang scheint, Palaßky nach, zu Ende des den Römischen stehen, wo hingegen ihre politischen Redner 14. Jahrhunderts geschrieben zu seyn; da unter allen Merk. und ihre Historiker eine gleiche Stuffe der Classicität einneh. würdigkeiten des hochedlen Sternbergischen Stammes davon men. Dasselbe zeige sich selbst in gegenwärtigen Zeiten. So teine Erwähnung vorkommen solle. Der zweyte Gesang glänzt Italien noch an Dichtern; aber an Historikern, Philo. Lied der frohen Armuth» betitelt, scheint eine Geburt luftiger fophen und politischen Rednern sey es arm. So rühme sich Laune späterer Zeit. Frankreich vieler Dichter, politischer Redner und Historiker;

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Nr. V. Zpew Walkyr. Ein nordisches Heldengedicht aus wo hingegen es seinen electischen Philosophen an Tiefe, Reich. dim XI. Jahrhunderte. Sigtrig mit dem Seidenbarte besiegte thum und Eigenheit gebreche. Die Engländer hätten ihre Dich. feinen Vater Brian, König von Jrin. Sigurd Ledwison, Graf ter, Redner und Historiker; in der Philosophie stünden sie aber von Orkadien, und der Meeres König Broter kamen ihm mit den Deutschen nach. Die Deutschen hingegegen könnten auf ihren Schaaren zu Schiffe zu Hülfe. Die Schlacht ward gelies ihre Philosophen, Dichter und Historiker stolz seyn, ja selbs fert und der kampfblutige Graf Sigurd und seine Krieger was in der geistlichen Wohlredenheit hätten sie vor mancher anderen ren zusammengemegelt, und Sigtrig in der Gefahr aufgerie Nation den Vorzug; aber in der politischen Rednerkunst köun

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