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Magyaren, Kunen und Jazyger wohnten. Ihre gründend, Italien, ja in ganz Europa Furcht seßen, Gottes Geis Sitte, gut und weise regierende Könige noch bey Lebzeiten zu sel heißen, ist das nicht ein welthistorisches Volk seyn? vergöttern, gab zu den griechischen Theogonien Veranlassung, §. 39. David flüchtete zu den Parthern, wurde bey ihnen kein Wunder daher, wenn Homers Götter heirathen, oder gar Markgraf, und lerute von ihnen die Bogenschüßenkunst. Unzucht treiben. (!!) §. 40. Die Juden waren den Gebräuchen der Parther ge neigt, und heiratheten ihre Töchter.

§. 41. Daher kömmt es, daß die ungarischen Urkunden aus dem Mittelalter mit biblischen Nahmen, z. B. Sara, Simon, Baruch ic, angefült sind.

§. 31. Die mit den Ägyptern verbündeten Scythen ero. berten Szur d. i. Syrien; so entstand in Syrien das Gergesäi sche (das ist magyarische) das Chananäische (d. i. Kunnische) das Hamoraische (d.i. Jazygische) das Jeb. Usūrische, (d. i. Usische) und das Khatäische (d. i. Palogische) Reich, Partec, Philister, §. 42. So könnten denn, ungarische Urkunden zur Pelasger wurde auch hier der gemeinsame Nahme aller dieser Beleuchtung der heil. Schrift dienen, man vergleiche nur Bôlker. Zu diesen Philistern kam Abraham, von ihnen lernte Lipszkys Repertorium mit der heil. Schrift und man'wird sich sein Sohn Agar *) die Pfeilschießkunst, hier vermählte er sich bald davon überzeugen. (!!) nach Saras Tod mit der parthischen Prinzessinn Ketura.

§. 32-33. Als Moses später sein Volk in das gelobte Land führen wollte, standen ihm diese Philister im Wege, erst dem Josua gelang es der Parther Macht zu brechen.

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§. 43. Der heil. Paulus war von Geburt ein Scythe, folglich ein Ungar, ja sogar ein Theil von Jerusalem hieß der magyarische Bab. el Mogar, welches Scholz daher unrichtig durch Mißthor überseßt.

§. 34. Der Partho Scythe durch Gottes Zorn abermahls §. 44. Maxnp (D. i, Magyar) zog unter der Anführung des aus seinem Wohnsize vertrieben, zog nach Arabien und Ägyp. Cybischen Herkules aus Afrika and unterjochte Griechenland. ten, die Küste des rothen Meeres im glücklichen Arabien wurde So entstanden in Griechenland die Pelasger, Pilisker, Pari der Magyaren Zufluchtsstätte, hier entstand der Philistäische ther. so insbesondere die Agrianer, Argolier, Argiver, Agräer das ist Alemitische **) Meerbusen, hier Agra, Egra, d. i. Ma: d. i. Magyaren, so die Giganten, die Euretischen Argiver und gyar, Var. Andere suchten um Cyrenaika ein Asyl, die Kadkö, die Quiriten d. i. die langhaarigen Magyaren. Fürchterlich zier (péoov Kadns) drangen bis gegen Tanger vor und erbau, war der magyarische Herkules. Und wenn die Insel Cyprus ten später Cadir. Rhodus, Lesbus den Nahmen Makaria führten, wenn Creta,

§. 35. Das fruchtbare Arabien bekam von seinen neuen Makaron, Chios, Makris, Enböer, Maera d. i. Macta *) Bewohnern den Nahmen des magyarischen Arabien, so wie hieß, war nicht, Liebe Landsleute, das Makarische Meer das die Magyaren von ihren neuen Wohnsizen in Soba oder Saba magyarische!? Ach jede dieser Inseln war nur durch das ma Arabien, auch Soba oder Saba Magyaren genannt wurden. gyarische Geseß, nicht aber an sich feelig.

woraus in der Folge Sabaer und Sabiner entstanden. Als sväter die Griechen von den Magyaren den Begriff von See. ligkeit entlehnten, nannten sie den Wohnsit der Magyaren, das glückliche Arabien.

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§. 45. Jest verpflanzten, die Scythen die Buchstaben. schrift nach Europa.

Nachdem Herr v. Horwath §. 46. in einem ziemlich langen Excursus sich über die Verwandtschaft der ågyptischen Schrift §. 36. Der Partho Scythe, seine Demüthigung nicht ers auf Mumien Binden mit jener der Szekler expectorirt, 'nachtragend, bestieg griechische Schiffe, und segelte nach Cilicien, dem er dem Geber des Lichts auf den Knieen gedankt, daß er so entstanden die Städte, Tarsus und Magyarvar, und die nach mehreren 1000 Jahren noch im Stande war, die ägypti☛ Nahmen Kun, Kazar, Jasz, Melit, Dara, Magyar, Halas, schen Charaktere zu lesen, radottirt er weiter. Saros, Temes, Lamos, Szamos, Tihany, glänzten auf der Küste von Kleinasten wieder.

§. 37. Dort wohnten überdieß als Söhne des Sieges und Ruhmes, die asiatischen Partho - Scythen, sie unterjochten Ur menien, Persten und drangen bis an den Indus.

§. 38. Wenn daher Schlözer im hohen Tone schreibt: „Was haben die Philister, Fetiter und Amoniter mit den Weltbegebenheiten gemein? so tappt er im Finstern und vers dient Mitleiden. Von Abraham bis auf die Maccabeer ununter brochen an den Ereignissen in Asten Theil nehmend, spåter in Europa bey Ravenna ***) erscheinend, in Sicilien ein Reich

*) H. H. denkt hier wohl an Alienigena.

**) Auf die Soba Magyaros d. i. Ostoba Magyar des Anonymus Belae hat Hr. v. Horwath aus leicht begreiflichen Gründen ganz vergessen.

***) Wie Philister vor Ravenna kommen, haben wir zum Nußen und Frommen gewisser Bewunderer des Herr von Horwaths anderswo erklärt, diese mögen es nicht ungü. tig nehmen, wenn wir ihnen hier des Vergleiches wegen

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§. 47. It Ägypten etwa nicht Hippomolgia? Sind die Hippeni und Chevaei etwa nicht die Hevaeer und Equiculae, oder ist Canopus nicht Kan-Ap Kán Apos regum pater Deorum pater etc. §. 48. Nun fingen die Griechen auch an, nach Jazygischen Tönen zu tanzen, (Saltus Jonicus) es entstanden die Spiele der Athleten, und folgende Vers - Maße kamen in Gebrauch :

erzählen, daß die böhmischen Prager Studenten vor Als ters mit ihren deutschen Mitschülern in Unfrieden lebten, sich selbst als das Volk Gottes, ihre Gegner aber als Philister bezeichneten, und daß auf diese Weise der Nahme der Philister in die Studentensprache übergangen sey, welches wohl wenige von jenen, welche diesen Nahmen (im Studenten Sinne genommen) in vollem Maße verdie nen, wissen dürften.

*) Wenn Herr v. Horwath zwischen pazoos und paxapios teis nen Unterschied findet, so ist dieß wieder in die Zahl der Entdeckungen zu sehen, welche nur ein Magyar machen, kann; und wir bekennen gerne daß wir ihm Unrecht tha ten, als wires seiner spåten Verwendung auf die elementa graeca zuschrieben.

1) Der Parthische (Anapaesticus Partheniacus.) 2) Das Jazys welchen die Überwinder für die Sprache der Besiegten fühlten, gifche. (Versus Jonicus a minore.) 3) Der Lofejüer. (Phalae- so fanden sich doch einige unter ihnen, welche Freyheit und cius) und 4) das Magyarische (Choreus.) National, Existenz der glücklichen Sclaverey vorzogen, ste schüt.

§. 49. Griechenland wurde den nach Ruhm dürstenden telten das leichte Joch ab und verdrängten die Magyaren aus Scythen bald zu enge. Sard, des Herkules Sohn; eroberte dem Peloponnes. So entstanden die ersten griechischen Frey. Sardinien, und wahrscheinlich auch Sicilien. Nach Eroberung Staaten, welche sich bald auch über das griechische Festland von Dalmatien und Illyrien (d. i. dem neuen Lybien, Libur- verbreiteten, so wurde das große griechisch feythische Reich in nien,) wurde die Hauptmacht der griechischen Scythen nach Ita, viele kleine Staaten zerrissen, gleich wie vor dem trojanischen lien verpflanzt. Bey den römischen Classikern finden wir die Kriege das astatisch, parthische Reich getheilt war. Es entstand Uzen unter den Nahmen Oseus, Auson 2c. die Kuuen in Eur auf dem Festland, Macedonien, welches ganz auf die Art, manus, Con, Bafilius, Peucius, Pilenus, Picentes, Peu. wie in späteren Zeiten Pohlen den Stephan Bathori, die Hes cetlus, die Lofejukek als Equiculus, Equi, Äquicutus, Äquus, rakliden, des großen Alexanders Ahnen auf den Thron berief. Acanus und Phaliscus, und endlich die Magyaren in Campas Viel that Philipp für Griechenlands Ruhm, mehr der große nus, Agrianus, Sabinus, Samnites u. f. w wieder. Alexander, auch auf dem Throne der scythischen Abkunft würs

§. 50. Die Aborigines oder Lateiner nahmen bald von ihren dig, welcher mit Hülfe, seiner magyarischen, jazygischen undgebildeten Überwindern (!!) Sitten, Neligion und Geseße an, übrigen scythischen Bundesgenoffen auf den höchsten Gipfel des so entstand das Jus Quiritarium, das jus mancipii, die Comitia, Waffenruhmes gelangte. Kein Wunder daher, daß der durch die Laurus Pelasgia, die Status et ordines, der Pileus Parthi- magyarische Hülfe slegreiche Alexander, sobald er in Sicilien cus, die Confinia, die Servi Conditionarii, das dominium bo- die magyarische Stadt Agra (Uregea, Argos) betrat, der ma nitarium und der Triumph bey den Römern, vorzüglich durch gyarischen Minerva (AIma on Mayapóide) opferte, daß er die Einwirkung ihrer magyarischen Weiber, (der Sabinerins mit den Bewohnern von Tarsos und Mallos, als aus magyarisch nen, welche auch das zierliche ungarische Gewand in ihre neue argivischém Blute abstammend, so gnädig und huldreich verfuhr. Heimath verpflanzten) Allein, o Schmerz! die Scythen, in §. 54. Wenn uns nicht Thucidides, der größte Feldherr deren Brust die ungestümme Flamme der Eroberungssucht tob- seiner Zeit und Herodot der Vater der Geschichte einstimmig vers te, und die fanftère Glut der Wißbegierde erstickte, nahmen sicherten, daß die Macht der Scythen so groß sey, daß ihm so wie in Griechenland die griechische, hier die lateinische kein anderes Volk in Europa odeć Asteu, wenn sie vereint über Sprache und Schrift an. dasselbe herfielen, wiederstehen könne, würde ich nicht zu bes

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§. 51. Diese Auswanderung nach Italien benüßten die haupten wagen, daß der in Afrika zurückgebliebene dritte Theil Griechen um das Scythische Joch abzuschütteln, welches ihnen der Partho Scythen, in Spanien l'Uzitanía, Uzobona, Uly. um so leichter wurde, da die griechischen Scythen mit ihren fipona, Lizabona gegründet habe. übrigen europäischen und Kleinasiatischen Stamm - Verwandten §. 55. Ich würde nicht zu behaupten wagen, daß die edlen in beständige Kriege verwickelt waren. Der Zug der Argo. Scythen, nicht nur das Vandalische Uzien, sondern auch Urs nauten ist ein magyarischer Krieg, so auch der Gegen. cien, Urgien, Urga, Murcien, das ist das magyarische Reich stand der Fljade; zu welcher sich Homer die Notizen unter den in Spanien, spåter von den Arabern und noch heut zu Tage Jazy gern gesammelt hat. (!!) Helenopolis (Ilium, Ilusvar) Al- Mazara genannt, (gleich wie die lateinischen Scythen in mag der Kampfplay gewesen seyn. Wer an der Wahrscheinlichkeit Sicilien das Magyarische Agra, Agra, Hentom, Magyar Gent) dieser Behauptung zweifelt, der möge bedenken, daß Alexander der gründeten zum ewigen Ruhme des magyarischen Nahmens er Große, Jozyger (Joroten) und Magyaren (Agrianer) nach dem richtet haben. Ich würde nicht zu behaupten wagen, daß die glaubwürdigen Zeugniß des Arrianus in feinem Heere gehabt Äfones und Equesi die. Stammväter der Jazygen und Lofej habe, und wie hätte er wohl auch ohne jazygische und magyar gewesen, daß Karthago mit seinem Hauibal ein bleibendes rische Hülfsvölker so erstaunenswürdige Siege erringen können? Denkmahl des magyarischen Ruhmes sey.

§. 52. Homer, in welchem Makaris Deus (die magyar is fchen Könige) nicht seelige Götter, die Planctae oder Lästrygo. uen, (nicht schwimmende Inseln) Kyme, (Kuma. Kun, Var) nicht Bogen, wie bisher falsch überfeßt wurde, vorkommen, spricht deutlich von den fieben Pelasgischen Stämmen, und wir ver. stehen nun und bald wird es das Ausland mit uns verstehen daß Odyss. VII. 296.

„Kai "Aypia pula Tryάurwy" zu übersehen sey: Und der Magyaren. (Heldenstämme) Auf diese Weife werden wir, und nach uns das Ausland, tausend andere, bisher unerklärte Stellen der Dichter verstehen und wir werden gestehen müssen, "Digter daß Homers Peloponnesisches Argos, das Makar sey, dessen Ruinen, Pausanias erwähnt.

(Die Fortseßung folgt.)

Miscellen.

Wie sehr in Frankreich das Interesse an der deutschen Sprache und Literatur seit Kurzem zugenommen hat, beweist unter Anderm auch das Erscheinen eines Deutschen Lesebuchs" das ein gewisser Ermeler in Paris (1826, 12. VIII. und 376 S.) herausgegeben hat, und welches eine Auswahl der besten vrofais schen Auffäße und Poeñen aus den vorzüglichsten Schriftstellera Deutschlands, zum Gebrauche für die Schulen Frankreichs und bey die Schriften von Lessing, Herder, Geßner, Müller, v. Ars Derer, die pie deutsche Sprache studieren, enthält. Es sind das chenholz, Klopstock, Bürger, Schiller, Goethe, Wieland u. X. benußt worden, so daß, nach dem Urtheile französischer Jour nale, das Lesebuch allen Lenjenigen welche es studiet und mit den verschiedenen Arten des deutschen Styls sich bekannt gemacht

§. 53. So glücklich auch die Griechen unter dem Seythi, hätten, zur Würdigung der einzelnen Werke deutscher Dichter, fæen Scepter lebten, so groß auch der thörichte Hang war Philofophen und Historiker den größten Nußen gewähre.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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Paradoren über die didactische Poesie. Kenntnisse werden nicht an sich zur Lehre, sondern für das

Von Johann Schön.

Herz zur Einheit der Empfindung gereibt und als eine mit
Blumenketten umwickelte Frucht dargebothen z. B. von
Young, Haller, Pove, Lukrej.

Es ist wahr, daß der didactische Dichter nicht wie ein

1. Didactische Poesie und didactisches Poem. Wia man logische Eintheilungen der Poetik erhalten, Profeffor spreche, aber dafür ist er ein Dichter Lyrik wird so muß man stets zwisten der Form der Poesie und aber sein Gedicht gewiß nicht heißen, wenn er z. B. in zwischen der Form des Poems richtig unterschieden, also der Form eines Schauspieles lebret wie Leffing im Nas die dreyfache Form der Poesie (entweder ist sie nähmlich than. — Falsch ist es jedoch, daß der Didactiker auf die E m. objectiv oder romantisch oder didactisch) nie verwechseln mit pfindung wirke, denn Gedanken reben nur mit den drey Hauptformen des Poems, welches nur Dramas Gefühlen in Verbindung, keineswegs mit Empfindun tisch, Episch und Lyrisch seyn kann. gen. Wenn ich nicht irre, so öffnete Jean Paul das Fach

Diesen Begriffen zu Folge verhält sich die didactische der Lehrgedichte nur, um die gewiffen versificirten Ab. Poesie zum didactischen Poem beyläufig so wie der Mond handlungen des Hesiod, Virgil, Lukrez, Horaz, Pope, zu seinem Hofe sich verhält. Bekanntlich ist Jener, das, Haller u. f. w. unterzubringen, welche sich wirklich öfters was Jeder sieht, aber dieser, der seinbare Umkreis von weder unter die Oden noch unter die Elegien, weder unter Jenem, ist nur ein leerer Dunst. Es gibt nähmlich gar die Idyllen noch unter die epischen Dichtungen zählen lass tein didactisches Poem, wenn man unter diesen Nahmen fen. Allein da ist leicht zu helfen. Viele der sogenannten eine Form der Dichtkunst bezeichnen will, eben weil der Lehrgedichte sind entweder Idyllen, oder Erzählungen, oder Ausdruck, didactisch auf die Art zu dichten, auf den gar Elegien, (wie Kleists Frühling, Hallers Alpen) *) oder Dichter sich bezieht. So wenig man die Gedichte in denen sie haben von den Poesien- nichts als die Verfe und kön romantische Poesie wohnt, schlechthin romantische Ge nen füglich als keine Poesien angesehen werden. dichte nennen soll, eben so wenig soll man auch die Ge- Wie auffallend und gewagt diese Behauptung anfäng dichte, in denen didactische Poesie athmet, in der Wiffen, lich erscheinen mag, so wird man sich dennoch bey naherer schaft didactische Gedichte heißen, denn man be: Bekanntschaft gewiß mit ihr versöhnen. Die Prosa geht zeichnet mit diesen Ausdrücken gar keine besondere Gat: immer erst aus der Profodie hervor. Alle ersten Schriften der tung, indem romantische oder didactische Poesie in allen Völker find in gebundener Rede, und durch Jahrhunderte Formen der Dichtkunst wehen kann, im Epos, im Dra fchreiben die Weisen über ernstere und erhabene Gegens ma, im Roman und in der Ode 2c. Eine Gedichtgattung stande in Versen. Man sehe die Bruchstücke von Confuzius dieses Nahmens festseßen, heißt wahrlich eine neue Mens von Empedokles. Sieht man es nicht der Geschichte des fchenraçe unter dem Nahmen: Leute einführen wollen. *) Herodot nach an, daß sie, wie ein Küchlein aus dem Ey, 3 stoße mit dieser Ansicht vielen Poetikern wider fo eben erit aus der Ilias hervorgekrocen sey? Und den Kopf und ich muß vorzüglich deßwegen auf ihre Ges hätte Platon nicht die dramatische Form gewählt, er würce gengründe Rücksicht nehmen, da sie sich auf Jean Paul wahrscheinlich auch in gebundener Rede geschrieben haben. stüßen können. So entstanden die versificirten Abhandlungen der Grie

Dieser verewigte Genius fagt in der Vorschule 2. Thl. chen. Die Römer abmten fie nach (wie es denn auch schon S. 38:,,Das Lehrgedicht gehört in die lyrische Abtheilung in den ältesten Zeiten versificirte römische Chroniken gab) (denn dasselbe) läßt auf innere geistige Gegenstände den und die Neuern, Engländer, Franzosen, Deutsche ahmten Brennpunct der Empfindung fallen. Reflexionen und wieder die Römer nach.

*) Aus diesen Gründen sollte man das Wörtchen did a c tisch nur zur nähern Bezeichnung einer Gattung anwen den, z. B. didactische Ode, didactisches Epos läßt sich mit Fua sagen, ebenso romantische Tragödie, romans tische Erzählungen u. f. w.

Zwischen den Alten und Neuen besteht aber der kleine Unterschied, daß Jene in ihren versificirten Abhandlungen

*) Der Umfang der Gedichte hat hier nichts zu sagen. Die Form ist rein elegisch.

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teine Poesten zu liefern sich einbildeten, diese aber in diesem Grundbedingung der allgemeinen Wohlfahrt an. Poetisch Glauben lebten und starben. Wie wenig die Alten das tief, nenne ich aber einen Gedanken, der aus einem Unpoetische der versificirten Lehrschriften verkannten, beweis Kreise von sinnlichen Erscheinungen gleichsam als sichtbas set am besten der geistreichste und feinste Römer nahm res Substrat derselben hervorgeht. Von dieser Art ist nähme lich Horaz, indem dieser die Leser ausdrücklich ermahnt, der Gedanke: Lod, welchen der Dichter aus tausend feine Episteln nicht als Poesien zu betrachten. Ego me il. Erscheinungen kann berporspringen lassen. Philosophische lorum, dederim quibus esse poetas, excerpam nu- und poetische Tiefe sind also höchst verschieden, jene prás mero, neque enim concludere versus Dixeris esse sentirt die Mannigfaltigkeit in der Einheit, diese die Ein satis, neque si quis scribat uti nos Sermoni pro- beit in der Mannigfaltigkeit, der Kreis der Ersten läuft piora, putes hunc esse poetam. Man nehme diese auseinander wie ein Wellenrad, der Kreis der Zweys Worte ja nicht für Scherz, sondern glaube, es sey ihm ten aber läuft ineinander. Daher sind auch nicht alle Ernst damit gewesen. Horaz wußte recht gut, daß er philosophisch tiefen Gedanken zugleich poetish tief. Die einen kräftigen Bers schreibe, er gefiel sich sehr, in Gele: Ewigkeit ist gewiß eine Idee von der größten philosophis genheitsgedichten an die Freunde seinen attischen Wig und schen Tiefe, aber sie ermangelt aller roetischen so sehr, feine Weltkenntniß fprüben zu lassen, oder aber in den Oden daß Haller, der sie unglücklicher Weise zum Vorwurf auf den August und auf andere Große, theils Meisterstücke eines Gedichtes nahm, in der Mitte erlahmen und das von Politesse zuliefern, theils einen Schwung zu nehmen, Ganze aufgeben mußte. Glaube ja Niemand, ein größe wie ihn fein Talent in einer kernigten Sprache nehmen rer Dichter als Haller werde weiter dringen. Denn konnte, aber er war wie Bouterweck weit entfernt, sich nicht sobald wird es einen Menschen von so durchdringen. für einen gebornen Dichter zu halten und gab sich überall dem Geiste geben, als dieser Universalkopf war, und Schil nur für einen gemachten aus, Pind arum quisque ler scheint mir in der Größe der Welt auf Haller studet aemulari ceratis ope Daedalea hinzudeuten, indem er dem Forscher der Unendlichkeit einen Pilger entgegenschickt und ihm zurufen läßt:

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Nititur pennis. Ego apis matinae more modoque
Grata carpentis thymae per laborem
Plurimum

operosa parvus Carmina fingo.

Er feste sein Verdienst darein, griechische Poesie und Lebensphilosophie den Römern nåber zu rücken- und so kam es, daß er zuleht auch jene wißigen und geistreichen Piecen verfaßte, die er Episteln und Satyren nannte, obne daß er sie für Poesien ausgegeben hätte.

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Waller vor dir Unendlichkeit
Pilger auch hinter dir.
Senke nieder

Adlergedank' dein Gefieder.
Kühne Seglerinn Phantasie
Wirf ein muthloses Anker hie.

Es können aber Gedanken von philosophischer und poetischer Tiefe erscheinen, ohne daß didactische Poesie vorhan 11. Das Wesen der didactischen Poesie. den ist. Wenn náhmlich die philofopbische Tiefe einen grö Jean Paul sieht das Wesen der didactischen Poesie Bern Kreis bat als die Poetische, so kömmt platonische darin, das eins und dasselbe zugleich den Geist und zu Philosophie zum Vorschein, und nicht didactische Poesie; gleich das Gemüth berühre und freue. Aber das ist wohl wenn die poetische Tiefe einen größern Kreis bat als die tein besonderes Merkmahl der didactischen Poesie, da, wie philosophische, so zeigt sich romantisce Poesie, *) keine Jean Paul selber sagt, in der Dichtkunst jeder Gedanke didactische und nur dann, wenn die Kreise der philosophiz der Nachbar eines Gefühles ift und die Gehirnkammer an schen und poetischen Tiefe coincidiren, ist didactische Poesie vorhanden. Im Coincidiren beyder Kreise besteht ihr eigents die Herzkammer anstößt.

Das Wesen der didactischen Poesie kann schon dem lices Wesen und sie stellet sich auf diese Weise auch in bloßen Wortlaute nach nur in der Qualität der Ge, ihrem Repräsentanten, Schiller dar, möge er nun bey danken liegen, die der Dichter wie Blißfunken um sich vorwaltendem Hange zur Reflexion seine Ansichten wie berstreuet. Die Poesie lehrer nicht wie die Wissenschaft, Blumen mit beyden Händen ausstreuen oder in den klei= denn sie weicht den Sentenzen aus, die diese sucht, nennt nern Gedichten einen einzigen Grundgedanken im Leser les nichts gerade heraus und liebt es, alles errathen zu lassen; bendig machen wollen. Die Wahrheit dessen bewährt sich sie will nichts beweisen, und nicht überzeugen, sondern nur am besten in seinem tiefsten Gedichte: Thekla, eine Geistertimme. entzücken nur erheben, nur für das Rechte begei: ftern. Nicht jeder Gedanke eignet sich also für den Mund Liebe bat Schiller im Wallenstein ein Intereffe erregt, Durch die göttliche Episode von Marens und Theklas der Lehrmuse, sondern nur der Philosophischtiefe. Liebe hat Schiller im Wallenstein ein Interesse erregt, Und auch diesen kann sie nur brauchen, wenn er sich sinn, welches er nicht befriedigen durfte, und daher jener Trogo, lichen Erscheinungen zu Grunde legen läßt d. h. eine roes die eine solche Wendung gegeben, daß sie ihre Lösung nicht tische Tiefe hat. Wenn aber in den Worten einer Muse mehr in der Geschichte finder Denn wenn das Gemüth die vhilosorbische und poetische Tiefe der Gedanken zusam herrlichen Gestalten, die so rein dastehen, fortgeriffen und mentrifft, dann ist es nicht Erato, nicht Melpomene unter den Hufschlag der Pferde geworfen sieht, und wenn es eine Stimme dabey ausrufen höret: „Das ist das Loos es in Urania, die Muse der didactischen Poeste.

Um dieses deutlicher zu machen, muß ich über philo, des Schönen auf der Erde", dann fordern wir Genug thuung für diese Schmach, und finden sie nicht in der Ge. sophische und poetische Tiefe mich näher erklären.

Ein Gedanke ist philopbisch tief, wenn er einen Kreis schichte, sondern nur ein Blick in eine beffere Welt, nur von wichtigen Folgen aus sich entfaltet, Zum Beyspiele *) Ich spreche hier nicht vom Romantischen als Adjectiv der führe ich die Idee allgemeiner Wahrhaftigkeit als der

Erscheinung.

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eine bargelegte höhere Ordnung der Dinge kann uns Trost von der Dichtkunst zumahl wurde fast in allen Sprachen verleihen. in Verse gefeet, von Horaz, von Pope, von Boileau,

Schiller fühlte das selbst, *) und um dem angeregten und so kam es vielleicht, daß gegenwärtig bey Weitem mehr Interesse einige Befriedigung zu geben, griff er Thekla's Leute Gedichte machen als lesen, und mehr Leute sie recens Liebe und Leben später wieder auf und lieferte in einem siren, als gehörig auffaffen. Sodann kam die Geschichte fyrischen Gedichte die Fortseßung. Der Geist der holden an die Reihe, über welche schon Lukian ein Buch verfaßt Jungfrau, die aus dem Kloster heraus in des Lebens bune hatte. Pope versuchte, das damahlige Moralsystem zu be teftes Gewühl tretend, dort, wo tausend Pfade sich kreu handeln, sein tieferer Zwillingsbruder, der gleichzeitige zen und alle Männer irre gehen, den rechten Weg ers Haller reimte seine Gedanken über den Ursprung des kannte obne zu grübeln und ihn nie verläßt, deren kindlich Bösen, und Kästner wählte die Astronomie. Gemüth in seiner Einfalt also wirklich übte, was der Vers Theorien sind aber an und für sich betrachtet bedenks stand der Verständigen nicht sah, Thekla erscheint in liche Stoffe der Poesie, denn in der Wissenschaft lehrt ein diesem Liede jenen Gefühlvollen Seelen, denen sie in der Tag den andern, und was heute neu oder wahr gewesen, Tragödie zu plößlich verschwindet und die weitere Kunde ist es Morgen nicht mehr. Die Dichtung aber soll wie der von ihr begehren. Sie erscheint als ein guter Geist, die Balsam durch die Zeit nicht leiden, sondern vielmehr die Lilien des Himmels in der Hand, und ihre Worte tönen Gegenstände vor Verwesung hintern, welche damit überzos wie Engelsklänge:

Wo ich sen und wo mich hingewendet,

Als mein flücht'ger Schatte dir entschwebt?
Hab' ich nicht beschlossen und geendet,
Hab' ich nicht geliebet und gelebt?
Willst du nach den Nachtigallen fragen,
Die mit seelenvoller Melodie
Dich entzückten in des Lenzes Tagen?
Nur so lang sie liebten, lebten ste!

Ob ich den Verlorenen gefunden?
Glaube mir, ich bin mit ihm vereint,
Wo sich nicht mehr trennt, was sich gefunden,
Dort wo keine Thräne wird geweint.

Dorten wirst auch du uns wieder finden,
Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht,
Dort ist auch der Vater frey von Sünden,
Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.
Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen,
Als er aufwärts zu den Sternen fah.
So wie Jeder wägt, wird ihm gewogen
Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.
Wort gehalten wird in jenen Räumen
Jedem schönen gläubigen Gefühl.
Wage du zu irren und zu träumen
Hoher Sinn liegt oft im kind'schen Spiel.

gen werden. Wie ist das aber die Poesie im Stande wenn
ihre Grundlage auf hinfälligen Lehrsystemen beruhet, die
nur zu oft den Gestaltungen des Kalcidoscops gleichen,
welde bey der mindesten Erschütterung zusammenfallen und
einem neuen Gebilde Plaß machen? Popes Versuch über
den Menschen ist veraltet, Hallers Gedanken über den Urs
førung des Bösen fesseln nicht mehr, während die moralis
søen Episteln des Erstern noch jezt leben und die Alpen
des Zweyten noch jetzt bewundert werden von Allen, die
über eine unausgebildete und mißtönende Sprache hinaus,
geben können, um eine Fülle krärtiger Gedanken aufzules
sen, wie man sie in den eben nicht sehr wohlthönenden und
matten Dichtungen beliebter Tagspoeten vergebens suchen
wird. Weiter ist es ein arger Mißgriff, die Elemente
einer Wissenschaft der Muse in den Mund zu legen. Tie
foll nicht dociren, nicht unterrichten, sondern dem Gelehr-
ten, dem Unterrichteten nur allgemeine Ansichten über die
Zweige des Wiffens eröffnen. Das ist eine poetische Lehre,
die dem Leser wie Jean Pauls Vorschule der Ästhetik neue
Gedanken gewährt, ohne daß er weiß, ob er sie so eben sels
ber gefunden oder aus dem Buche genommen habe.
Die Astronomie ist eine so erbabene Wissenschaft und hat
so vielen poetischen Anflug, daß sie ganz gewiß dem didac
tischen Dichter eine wahre Fundgrube goldhaltigen Mate

In welcher poetischen Tiefe erscheint hier jener plato. rials seyn kann, aber wenn der Dichter sich nicht auf ihre nisch fichtesche Gedanke, daß man die andre Welt schon ewigen und allgemein ansprechenden Resultate beschränkt, hier in dieser Welt im Willen und Glauben begrün. fondern ein Populäres Schulbuch liefern will, wie es uns den und aufbauen müsse und könne, daß daher nur der Litrov ohnehin in Prosa so trefflich gab — ja dann muß Gute ein anderes Leben erwarten dürfe, der Böse aber gleich. er mit der Astronomie zugleich unpoetis werden. Wie sam verschwinden müsse, weil er keinen Grund zur Forts ganz anders behandelt Schiller, die kantische Philosophie dauer hier si gelegt habe? Ohne diese Idee deutlich auss in der Ode: Das Ideal und das Leben oder (nach zusprechen, klingen doch folgende Worte wunderbar an: der frühern Benennung) das Reich der Formen. Der Dichter hat die kantische Lehre in sein Blut verwon delt und sie :

Dorten wirst auch du uns wieder finden,
Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht.

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