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schichte, als ihn am 9. Juny d. J., nachdem er seiner möglich die vollkommen eingerichtete Bibliothek zum öffent Gewohnheit gemäß bis 3 Uhr Nachmittags gearbeitet und lichen Gebrauche zu eröffnen. dann einen Spaziergang gemacht hatte, im Augenblicke, angeordnete Partikular. Congregation der löbl. HH. Stán. Die zu diesem Zwecke auf den 15. Juny 1. J. eigens da er zur Tafel geben wollte, um vier Uhr plößlich der de des Preßburger Comitates, begann um 9 Uhr des Mor Schlag den Lebenden entriß.

Feyerliche Eröffnung der Graf Anton Apponischen

Bibliothek zu Preßburg.

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gens mit einer lateinischen Rede des Hochw. Herrn Stepban von Kratoquila Domberren an der dortigen Collegiat Kirche zum beil. Martin, worauf eine ungarische des substituirten Vice Gespannes Herr von Jablant folgte. Beyde Redner bemühten sich dem über alles Lob erhabenen Verdienste Sr. Excellen; um die Wissenschaften überbaupt, so wie insbesondere um Preßburg, volle Gerechtigkeit wie Die von wailand Sr. Excellenz dem Herrn Grafen derfahren zu lassen. Nach Beendigung der Congregation Anton von Appony, Commandeur des kaiserlichen Leopold Stadt Magistrates ernannten Deputationen, die Mitglie. verfügten sich des löbl. Preßburger. Comitats und des löbl. und Großkreuz des königlich würtenbergischen goldenen Ads der der königl. Akademie der Wissenschaften und des Ly. ler Ordens, E. t. geheimen Rath und ehemahligen Obers ceums Augsb. Conf. mit der studierenden Jugend, und gespann des Tolnaer Comitates, gegründete, und durch einer großen Anzahl der angesehensten Bewohner jener einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren vermehrte Biblio, bocherfreuten Stadt, und vielen hier anwesenden ausges thek, wurde von jeher, sowohl in Betracht ihrer Bände, tig eingerichteten und mit einer Büste des Gründers diezeichneten Fremden, in den großen, geschmackvoll, ja präch zahl, als auch in Hinsicht der Auswahl und Kostbarkeit der ser Bücherfammlung gezierten *) Bibliotheks. Saal, wo Ausgaben, unter die ersten Privatbibliotheken der Kaisers der feyerliche Act der Eröffnung statt fand. stadt, ja der ganzen Monarchie gezählt.

Herr Carl Anton von Gruber, Beysißer der Gerichtstafel des löbl. Sümegber Comitats und Bibliothekar Sr. Excellent, bes gann diesen feyerlichen Act, mit einer lateinischen Rede: „über die Pflichten, des Bibliothekars ges

Sie enthält außer einigen sehr wichtigen Handschrif ten, unter welchen wir vorläufig nur den schönen und merk. würdigen Pergament. Coder des Prudentius aus dem IX. oder höchstens X. Jahrhundert, den Corvinischen Onofander en die Besucher der Bibliothek." Herr Ba und Aelianus, den berühmten einst Ebnerischen Prolomaus, szegby substituirter Stadtrichter, suchten darauf die Vers ron von Pongrag, k. k. Kämmerer, und Herr Franz Dior einen Janus Pannonius aus dem XV., und einen Petrar. dienste Sr. Ercellenz auseinander zu sehen, worauf Herr da aus eben diesen Jahrhundert, dann das Original der von Bartossagh Plenipotentiär im Rahmen des Herrn Gras Jithoaufyschen Geschichte nennen wollen, vielen Pergaments fen dankte und die Bibliothek für eröffnet errklärte. drucken, unter welchen die aldinische Ilias von 1504, die Dekretalen des Gratianus von 1472 in zwey Foliobanden, gierigen Publicums offen, und erfreut sich eines für uns Die Bibliothek steht nun dem Gebrauch des wißbedas Concilium lateranenfe von 1521, jeden franzöfiften fere Stadt wirklich großen Zuspruches. Möge fie noch Liebhaber und jeden brittischen Bibliomanen länger als auf langer einer so trefflichen Verwaltung wie gegenwärtig drey Tage glücklich machen könnten, (um uns eines geist. genießen. Die edlen Männer welte an ihrer Einrichtung reichen Wortes des Abbe St. Legere zu bedienen,) die vor so thätigen Theil genommen haben, werden in ihrem Bes züglichsten Werke in allen Facultätsdisciplinen, und einen wußtseyn den schönsten Lohn finden. besonderen Reichthum an den ersten, schönsten und besten

Ausgaben der griechischen und römischen Claffiker, welche monumentorum, quae in memoriam Bibliothecae Die bey Gelegenheit der Eröffnung vertheilte Collectio von dem verstorbenen Gründer, größtentheils in den be: Apponianae custodita sunt, enthält nebst einer kurze rühmten Auctionen der Ebnerissen, Pezoldischen, Spiels gefaßten Geschichte der Bibliothek, eine vollständige Samm. mannischen, Prandauischen, Birkenstockischen, Ayala'schen lung aller auf ihre Übersiedlung von Wien nach Preßburg, und andern Bibliotheken erstanden wurden. Dokumente. auf die Grundsteinlegung und Eröffnung Bezug habender

Sr. Excellenz Herr Graf Anton von Appony, Se. E. E. apostol. Majestät Kämmerer und geheimer Rath, Großkreuz des St. Stephans. Ordens, Bothschafter in Frankreich, der Erbe der väterlichen Tugenden und Liebe Au den Wissenschaften, faßte den hochberzigen Entschluß, die durch gefeßliche Herauszahlung an seine Brüder, ganz an sich bewegte Bibliothek, dem effentlichen Gebrauche in seiner Vaterstadt zu widmen, und da kein passendes Lokal, zur Aufstellung derselben ermittelt werden konnte, wurde die Erbauung eines eigenen Bibliotheks.Gebäudes beschloßen.

Am 3. Juny 1825 wurde der Grundstein zu dieser neuen architektonischen Zierde unserer Stadt gelegt, über welche Feyerlichkeit diese Blätter zu seiner Zeit in Nr. 89 berichtet haben, und spon nach zwey Jahren, war es

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Die ersten Zeiten der Ungarn nach Pray. Geschrey stürzte ihre gewandte Reiterey unter das schwere

Bon Eduard Waidele.

(Beschluß.)

Fußvolk. Dren Tage dauerte das Gefecht, zwey Tage war das deutsche Heer im Vortheil, doch am dritten und blu tigsten Tag erlag es den immer mit gleicher Kraft erneuers ten Angriffen, viele deutsche Ritter, der Herzog Luitpold Im Jahre 895 starb Swatopluk. Die Streitigkeiten und viele Bischöfe blieben auf der Wahlstatt. Berauschend zwischen seinen Cohnen benußten die Ungarn auf eine für war die Wirkung dieses Sieges auf die Ungarn wie ein fie sehr vortheilhafte Weise und während die getheilten In wilder Strom, wenn er seine Damme durchbricht, wie eine teressen der Herrscher und Edlen des Landes die Vereini. Seuche, die sich über eine Gegend ausgießt Alles verödend, gung der Streitkräfte und die Aufstellung ihrer gesammten Nichts verschonend machten sie Bayern, ein bevölkertes, Macht hinderten, fielen sie zu wiederhohlten Mahlen ein herrliches Land zu einer verödeten Wüste. und erwarben sich das Land zwischen dem Gran- und Waags fluß, welche Gegend noch bis jest ihre ursprünglich slavis sche Bevölkerung zeigt.

Das Schlachtenglück der Ungarn und ihre Unwieder tehlichkeit gründete sich größtentheils auf ihre gewandte Reiterey. In großen Haufen sprengten sie gegen die feind Im Jabre 901 machten sie einen Streifzug nach Öster. lichen Schaaren heran, hielten in einiger Entfernung von reich und Bayern, von hier giengen sie über Kärnthen nach ihnen und schoßen einen Hagel von Pfeilen auf sie ab, Italien, Alles vor sich her verwüstend und ihren Weg durch kehrten dann um und ein neuer Haufe wiederhohlte dieselbe die unerbörtesten Grauelthaten bezeichnend. An der Brenta Bewegung. Hierauf stürzten sie mit Ungestümm und Wild. kam es zu einer Schlacht, worin allein zwanzig tausend beit von allen Seiten in die Reihen der Feinde, umring, Christen blieben, worunter sehr viele Geistliche waren. ten, trennten und zerførengten sie, Alles niederhauend und Kaum waren sie zurückgekehrt, als sie ohne auszuru in die Flucht jagend. Ihr Angriff geschah so geschwind, daß hen, sich von Neuem rüsteten, über die Enns drangen und man sie oft fern glaubte, wenn sie soon ansprengten und sich über Bayern neuerdings ausgoßen. Hatten sie früher eben so geschwind verschwanden sie wieder, öfters, "wo furchtbar gewüthet, so waren doch ihre vorigen Grausam ihre Feinde das Feld geräumt zu sehen glaubten, was keiten gegen die jeßigen gering zu nennen, und ebe noch ren sie gerade in größter Gefahr. Selten kämpften sie die überraschten Bayern sich fassen und ihre Macht sommeln in offener Feldschlacht, meistens durch List und Überfall, konnten, waren sie schon mit ihrem Raube zurückgekehrt. auch der vorsichtigste Feind entging nicht ihrer Kriegslisten, Sie wurden jedoch auf ihrem Rückzuge für ihren Übermuth feste Schlößer und Kastelle belagerten sie nicht, sondern gezüchtigt, als ste nähmlich an die Donau kamen, fielen sie nahmen sie im Sturm ein, Städte zündeten sie an *) kein der Markgraf Luitpold und der Bischof von Passau mit ihren Stand, kein Alter, kein Geschlecht stimmte sie zum Érbar. @coaren an und erkämpften einen vollitantigen Sieg, men und mit unsinniger, oft frevelhafter Wuth stürzten sie zwölf tausend Ungarn blieben auf dem Schlachtfelde und durch das Land, sengend und brennend, Alles zerstörend eine große Menge ertrank in der Donau. Dieser Sieg batte und vernichtend. Ganze Länder, denen die Brandfackel eine gute Wirkung, denn er zeigte den Völkern, die ihren ihres wilden Zuges geleuchtet hatte, glichen rauchenden Einfällen ausgefeßt waren, daß die Ungarn doch zu besie- Trümmern einer in Scutt gelegten Stadt, Jahre brauchte gen wären. Im folgenden Jahre überzogen sie Kärntben sie, ehe sie sich wieder erhoben und hatten sie sich dann ers mit den Plagen ihres Einfalls und kamen wieder bis nach hohlt, so konnten sie mit Zuversicht einen neuen Überfall Italien. erwarten. Auch geschah es selten, daß nur ein Heer von

Im Jahre 907 starb Arpad; in der Zwischenzeit zwi- ihnen die Heimath verließ, gewöhnlich theilten sie sich in schen seinem Tode und der Regierung seines Enkels Soltan mehrere Haufen und durchstreiften einzeln verschiedene Ge scheinen bey den Ungarn jene beyden richterlichen Würden genden und Länder. Dadurch läßt sich auch erklären, wie sie entstanden zu seyn, von denen Porobyrogenita erzählt, daß oft kaum zurückgekehrt, schon wieder aufbrachen, kam nåhm. fie das Ansehen des Königs durch die Ausübung der exeku- lich ein Theil mit dem Raube zurück, so zog ein anderer, tiven Gewalt unterstüßt hätten. In jenen Zeiten wählten der währen deffen ausgeruht hatte, wieder aus. die Ungarn sich auch zwey Feltberrn, Dursak und Bugat, Ein Opfer ihrer wiederhohlten Einfälle und Verhee mit denen sie ihre gewohnten Raubzüge fortseßten, ohne rungen wurde das großmährische Reich. Jedesmahl, wenn sich durch den Mangel eines grofjährigen Anführers und sie nach Deutschland einbrachen, nahmen sie ihren Weg Herzogs stören zu lassen. So fielen sie noch im Todesjahre durch dieses Land, nichts war also natürlicher, als der Fall Arvacs nach Sachsen ein und verwüsteten es, ihren Rück- dieses Reiches, aus dem auch mit dem Tode Swatopluks zug, wie gewöhnlich durch das mäbrische Reich nehmend. alle Einheit gewichen war. Als sie aus Bayern nach dem Dieser lehte Einfall brachte die deutschen Fürsten zum Siege bey Ennsburg zurückkehrten, war Mojemir gestor. Entfluß, einen entscheidenden Streich auszuführen, um ben und sie fanden das Land ohne Herrscher, sie nahmen die Ungarn für immer von Deutschland abzuschrecken. Es es daher sogleich in Besiß und vergrößerten damit den In vereinigte sich die gesammte Reichsmacht, in drey Abtheis halt ihrer Gränzen. Dieß war das schmähliche Ende eines lungen, wovon die eine durch Herzog Luitpold von Bayern Reiches, das einst so glänzend und ausgedehnt war, ins befehligt war und rückte den Ungarn entgegen. Bey Enns nere Zwietracht beschleunigte den Fall, den die Nachbars burg geriethen beyde Heere an einander, die Ungarn kämpfe schaft einer rauben, kriegerischen Nation herbeyführte. ten mit der entflammten Wuth einer wilden Nation, die Nach dieser Besignahme stieg das Vertrauen auch ihre ich im Siege ihr einziges Heil sieht; mit dem gewöhnlichen Ausbrüchen des Muthes bey wilden Völkern, mit lautem

*) Aventinus annal. Boicor.

Macht bey den Ungarn immer höher, ihre Einfälle waren das Heer der Ungarn bey Merseburg aufs Haupt, welche auf entferntere Länder gerichtet, ihre Züge kühner und Niederlage den schleunigten Rückzug zur Folge hatte. Si daurender, auch waren die ihnen benachbarten Länder schon fielen nun desto öfter in das Land ob der Enns ein, wo ausgesaugt und vermochten in ihrer Armuth nicht mehr ihre ihnen jedoch auch mancher Bayerheld lebhaften Widerstand Raubgierde zu reizen. So drangen sie im Jahre 909 nach leistete. Alemanien, im folgenden Jahre verwüsteten sie Thüringen und Franken.

Im Jahre 938 fielen doch wieder nach Sachsen ein, fühlten jedoch abermahls die Kraft der deutschen Waffen la vie durch diese Züge entstandene Verwirrung in durch Heinrich den Vogler. Ein Theil ihres Heeres ward Deutschland noch zu vermehren, starb im Jahre 911 der nähmlich, als er Rederburg belagerte, durch einen unver Kaiser (Ludwig das Kind;) sein Tod war jedoch bald für mutheten Ausfall fast gänzlich aufgerieben, während der Deutschland ein Vortheil, da sein Nachfolger wirksamer andere durch Kriegslist ihren Feinden in die Hände gerieth. und kräftiger den Ungarn entgegenwirken konnte. In Diese doppelte Niederlage machte auf die Ungarn einen sol Bayern erwählte er Arnulph, den Sohn des bey Ennsburg chen Eindruck, daß sie Sachsen durch drepßig Jahre vers gebliebenen Luitpold zum Herzog. Dieser brannte vor Bes schonten und überhaupt Deutschland jest viel weniger heim. gierde seinen Vater zu rächen, brachte auch wirklich den suchten, sich größtentheils mit ihren Streifzügen gegen Ungarn im Jahre 913 eine starke Niederlage bey; doch stolz das byzantinische Reich wendend. Kamen sie auch nach auf diesen Sieg und seine Kräfte überschäßend, glaubte er Deutschland, so wollte es ihnen nicht mehr glücken und sie dem Kaiser nicht gehorchen zu dürfen und berechtigt ju mußten meistens ohne Beute zurückkehren, bis die gänzliche feyn, sich den Königstitel anzumaßen. Eine gleiche Wider Niederlage auf dem Augsburger Lechfelde 955 durch Otto fpenftigkeit bezeigten die beyden Kammerbothen Erchanger den Großen, Deutschland auf immer von ihnen erlöste, und Perchtold. Diese Uneinigkeiten zogen Deutschland eine die Ostmark wieder gewann und aus selber oder vielmehr neue Verheerung zu, die vielleicht länger gedauert und aus Bayern, allmählig Kultur und Christianistrung über durch den inneren Zwiespalt schädlicher geworden wäre, Ungarn brachte.

wenn Conrad nicht an den beyden Kammerbothen die To

desstrafe vollziehen lassen, worauf der wiederspenstige Ar

nulph aus Furcht eines gleichen Schicksals zu den Feinden Anzeiger der österreichischen Literatur. des Reiches, zu den Ungarn selbst, flob, von denen er erst nach Conrads Tod in sein reich zurückkehrte.

italien.

(Fortsehung.)
269. Ungarische Literatur.

Im Jahre 922 ward Sacsen neuerdings der Schaus plaß der Berwüstung, im folgenden Jahr hatten Franken Summaria Introductio in Historiarum Studium, quam in und Schwaben dasselbe unglückliche Schicksal, sie drangen usum Auditorum suorum elucubravit D. Lucas Rosenich Ord. bis an den Bodensee, ein Theil plünderte zugleich Obers S. Ben. in regia Academia Posoniensi Historiarum Professor. Ben einen in den folgenden Jahren erneuten Streif. Posonii typis Caroli C. Suischek 1827. 42 Seiten in 8. Ein Schulbüchlein wie es zu wünschen wäre, daß wir zug durch Sachsen, schloßen sie Kaiser Heinrich in der Feste Werlanin. Durch einen Ausfall gerieth ihm jedoch ein jun. recht viele hätten. Absicht und Umstände bedingen die Form ger vornehmer Ungar, von dem die meisten Geschichtschreis solcher Compendien, und der Herr Verfasser hat die Klippe, an ber behaupten wollen, daß es der junge Soltan gewesen welcher dergleichen Unternehmungen gewöhnlich zu scheitera sey, in die Hände; da K. Heinrich bemerkte, daß sie auf pflegen, das zu wenig und zu viel, glücklich zu vermeiden und seine Person ein sehr großes Gewicht legten, so verschmähte die goldene Mittelstraße zu treffen gewußt. Wem es bekannt er den persönlichen Vortheil eines reichen Lösegeldes und lies ist, wie leicht man gewöhnlich in den Schulen den propädeutiferte ihn nur gegen das Versprechen eines neunjährigen schen Theil der Geschichte, diese Basis alles weiteren Forts Waffenstillstandes aus. Während der bestimmten neun Jahs schreitens, behandelt, wird gestehen müssen, daß sich der Herr ren kamen sie wirklich nicht nach Deutschland, sondern des Verfasser, nicht nur ein vorübergehendes Verdienst bey seinen schäftigten sich theils mit Streifzügen in das byzantinische Schülern, indem er ihnen das rein Materielle des Studiums Reich, theils mit der Besißnahme des Landes unter und erleichtert, sondern ein bleibendes um das ganze Vaterland ers ober der Enns. Diese glücklichen Jahre der Ruhe wurde worben hat, in dem er der studierenden Jugend einen so pass für Deutschlands das Rettungsmittel, das sie endlich vor senden Leitfaden in diesem so sehr vernachläßigten Zweig des den Ungarn bewahrte.

Kaum war nehmlich das Jahr 932, als das leßte des Geschichtsstudiums, welcher die eigentliche Logik desselben aus. bedungenen Waffenstillstandes, verflossen, als sie von Kais macht, gewonnen hat.

ser Heinrich Tribut forderten und da dieser ihnen verweis Die einzelnen §§ handeln 1. 2. Begriffe der Geschichte, gert wurde, mit ihrem alten Ungestüm nach Sachsen und etymologisch und als Disciplin. 3. Kritische, 4. Praamatische Thüringen einfielen. Doch fanden sie nicht mehr denselben Geschichte, 9.-16. Geschichtsquellen, 17-26. Hülfsstudien Form, 5. System, 6. Eintheilung, 7. Zweck, 8. Nuzen der Erfolg in ihren Raubzügen und es sien, als soute ihr mit Hinweisung auf die besten Handbüchern in den einzelnen Kriegsglück an den Mauern der Schlößer und Festen, die Fächern. 27.-30. Philosophie, 31. Geist der Geschichte, 32. während der neun Jahre ihrer Abwesenheit dem Boden Methodologie. entitiegen waren, gebrochen werden. Auch hatte das Reichs. es viele Nachahmer finden, die vielen Druckfehler möchten wie Dem Verdienste wird die Anerkennung nicht fehlen, möge heer sih unter Heinrichs Anführung gesammelt und schlug wegwünschen können.

Redacteur: Joseph Freyhere v. Hormage. S.druckt und im Berlage bey Franz Ludwiz.

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 8. October 1827.

(121)་་་་་་་་་་་་་་་

Perlen zur Geschichte Oesterreichs unter den Bas große Sekularisation und Mediatisirung in München auf. benbergern und während des großen Zwischenreiches gehäuft hat. aus den urkundlichen und Handschriftenschäßen

Münchens.

Seit Wolfgang Lazius, dem Historiographen, Archivsdirector und Leibarzt Ferdinands I. (1547 und 1562) gelang es bis auf den Freyherrn von Hormayr keinem

Unter dieser Aufschrift enthalten der 39. und der 40. Band österreichischen Geschichtsforscher mehr, in die bayrisch - lander Wiener Jahrbücher den Anfang des Überblickes deshoheitlichen und (was für die älteste Geschichte Öster. der urkundlichen Ausbeute der, im verflossenen Februar und reichs noch weit wichtiger) in die hochstiftlichen Archive März von dem Hofrathe Freyherrn von Hormayr un z. B. in jenes von Passau einzudringen. Daß tie ternommenen und mit unverhofftem Erfolge gesegneten archi. Jefuiten und Benedictiner, die Peße und Gottfried Bessel valischen Reise nach München. einerseits, Hansig und Calles andererseits, einander weni

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Schon jene beyden trefflichen Benedictiner von Melk, ger gefördert, als gehindert und verheimlicht haben, und Hieronymus und Bernhard Pet, selbst von der weltbes welche Gebrechen, Unvollständigkeiten, unwillkührliche und rühmten Congregation St. Maure geehrt und vom willkührliche Verfälschungen hieraus entstanden? ist nur zu Staatskanzler Grafen inzendorf, als wahre »Zier, bekannt. Erat irgend ein Hochstift, zur Abwehr gegen Mäch. den Österreichs" auf seinen Reisen und zu seinen Congressen tigere mit seinen archivalischen Schuß- und Truzwaffen her. häufig mitgeführt, sie, deren großes Verdienst zu erneuern, vor, so war der Zweck ein sachwalterischer, kein geschichtlicher das Archiv eben jest durch die Beleuchtung ihres Nachlasses und das Werk kein historisches, sondern ein polemisbemüht ist, sprachen es aus: „Nur in Bayern und sches, eine Prozeßschrift. — Um so willkommener daher, nirgends anders, könnten und müßten die Quels daß Uns jene Archive in einem Zeitpuncte sich aufthaten, wo len der ältesten, öfterreitischen Geschichte sie nicht zersplittert, sondern vereinigt waren, wo eine neue aufgesucht werden!",,Nemo credit, quam multa et Welt, eine neue gefeßliche Ordnung über alle die alten, quam insignia antiquitatis monumenta, historiam Heinlichen Conflicte hinwegseßt und die um wahrer oder Austriacam illustrantia, in Bavariae bibliothecis vermeintlicher, publicistischer Rücksichten willen so lange ger exstent, quorum vel solorum gratia, iter suscipien- fangenen, diplomatischen Schäße, endlich dem hellen Tages. dum ab eruditis est, qui antiquissimam nostram lichte wieder gibt. Hormayrs: „Österreich unter den historiam ex purissimis fontibus velint haurire.” Babenbergern und im großen, Zwischenreich" — wäre ohne Wie sehr auch schon die monumenta boica, teren diese Reise ganz unausführbar gewesen und troß des großen Beginn Hieronymus Pes noch erlebte, aus den Schäßen Fehlers, daß sie nicht wenigstens fünf Monathe statt sechs der bayerschen Klöster diese hohe Meinung bestätigten, das Wochen gedauert hat, genügt ein oberflächlicher Blick auf Beste blieb doch noch undurchforscht. Vollends war noch ihre Resultate, um fagen zu dürfen: sie gäbe eine, größ. gar kein Gedanke an den ungeheuren archivalischen Reich. tentheils ganz neue Geschichte Österreichs vom Anbe. thum, den ein halbes Jahrhundert nach der Stiftung der ginne des XI. bis gegen das Ende des XIII. Jahrhunderts, Münchner Akademie und nach dem Anfang der monumen. theils durch eine Reihenfolge bedeutender Entdec une ta boica, der Untergang des deutschen Reits durch die gen, theils durch die Entlarvung jahrhundertalter Irrthüs

mer und kaum glaublicher Verstümmlungen und Ver. Kärnthen, die Recensionen der steyer'schen und kärnthneri fälschungen. schen Zeitschrift, der Staatengeschichte Schnellers, des

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So ungerecht und unkundig das Ausland auch manch- celtogallischen und römischen Norikums von Muchar, der mahl über die Literatur und über die Literatoren chronologischen Übersicht Winklers und die genealogische Österreichs zu urtheilen pflegt, (wovon die politis Curiosität der Abstammung der Dietrichsteine von dem große fen und die menschlichen Gründe gar nahe vor Augen mährischen Swatopluk,-für Tyrol die Recensionen von liegen, die nicht minder einflußreichen merkantilischen Eichhorns Welfen, von Seel's Geschichte, von jener Impulse aber, erst neuerlich in Nr. 109 S. 596 ans Licht Herzog Friedrichs mit der leeren Tasche durch den Grafen gezogen wurden,) so beruhigend ist der Rückblick, wie es Brandis, für die Lande oo und unter der Enns, bey uns mit der Quellensammlung, mit dem Quellenstu die Recensionen der kirchlichen Topographie und der vere dium, dem Archivswesen, der Geschichtsforschung und Ges dienstvollen Abbilder Österreichs unter Ottokar und Albrecht, schichtsschreibung 1802 und wie es 1827 damit ausgesehen? Friedrich dem Schönen, Albrecht dem Lahmen, Rudolph IV., - und daß kein deutsches Land darin reellere Fortschritte seines Handels und feiner Kriegsverfassung durch den Chor= gemacht habe? Auch darin hat das Ministerium des herrn Kurz; dann für die Hohenstauffische Periode die Staatskanzlers Fürsten von Metternich Durchlaucht, fachreichen Anzeigen der Werke Kortums, Hundeshas so manche, nach Unserem Wissen und Erfahren, in Deutsch gens, Voigt's und vor allen, Raumers. land einzig da stehenden Erfolge aufzuweisen; als die Unter diesen Leistungen der Jahrbücher dürfte Reorganisation und wissenschaftliche Eintheilung und Bear nun jene, von der hier die Rede ist, nicht die unbedeus beitung des Staatsarchives, durch Hormayr (1808 tendste seyn? Sie eröffnet ein Blick auf die Ausschbis 1813) die Vorarbeiten zu einer österreich'schen Adels ten, die sich zuvörderst der bildenden Kunst in Mùn, kammer und corpus diplomaticum, (1812) die Rettung chen eröffnen, welches Dresden, den lange behaupteten Der Urkundensate der aufgehobenen Klöster (1811,) die Ehrennahmen des „deutschen Florenz," durch einen, Vervollständigung der orientalischen Sektion durch den Hof- bisher auf der deutschen Erde ungesehenen Reichthum pla. rath Ritter von Hammer (1826,) die äußerst liberale Un- stischer Kunstwerke das ägyotischen, griechischen und römis terstütung der Frankfurter Gesellschaft und ihres trefflichen schen Alterthumes bereits abgewonnen hat. Die Fülle Abgeordneten Dr. Pèrs (1819-1821,) der Arbeiten der aus Düsseldorf, Manheim, Schleißheim und dem aldes Florianer Chorherrn Kurz (1811 — 1826) Pardes- ten München hier versammelten Eqildereyen, die Samız fus in Paris, Wilkens und Raumers in Berlin, des lung Boifferée, die großen Ankaufe des Königs in berühmten Parlamentsredners Makintosh, dem die nö Italien, die Glyptothek und das von Cornelius thigen Behelfe sogar nach England zugeschickt wurden, des und von Julius Schnorr Geschaffene und noch zu Er. Staatsrathes Adelung in Petersburg, 2c 2c.-Der Grüne schaffende wird hier erwähnt und die haltbare Vorauss dung und Aufrechthaltung der Wiener Jahrbücher sehung geäußert: es hänge nur von zweckmäßiger und mans (1819-1827) ist, so wie die orientalische und schöne Lis nigfaltiger Benütung der, jede Erwartung übersteigenden teratur, auch das Quellenstudium und die historische Kri- Archivsscäße ab, mit dem Ruhm Medicäischer Kunst. tik, Proving, für Proving, die größten Dienste schuldig liebe, auch jenen der Liebe des ritterlichen Kaisers Max für und die Jahrbüer behaupten in diesen Fächern ein, deutsche Geschichte zu erneuern. Schon in Nr. 140 unter den Veteranen der deutschen Literatur unbestrittenes Nov. 1825 in Nr. 20 Februar und Nr. 30 März 1826 in Auf. Ansehen. Walcher Reichthum von speciellen Entdeckungen rufen und Beyträgen zu seinen „Babenbergern" machte Hor. aber, von gelöseten Streitfragen und entscheidenden Ecörs mayr aufmerksam auf die in München zusammengeström. serungen in den Jahrdüsern vorhanden sey? darüber genü: ten Schähe von Hochstiftern und Abteyen; die größtentheils gen tie Nahmen des ehrwürdigen Dobrowsky für die über Carl den großen hinaufragen, von denen Österreich gesammte slavisce Literatur, des allzufrüh verewigten Pri kolonisirt und christianisirt wurde, von denen unter Ul n= misfer über altdeutsche Dichtkunst, Arsitektur und bil garn und Slaven, Avostel ausgegangen sind. - Dazu dende Kunik, - für die Römerzeit: Lord und Enns" kömmt noch der Urkundenschaß der wichtigsten, veutschen und Director Steinbüchels Reise durch Dalmatien, Städte (Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Passau, eine eigene stehende Rubrik voll der reichsten Aus:eure Frepsing, Memmingen, Würzburg, Anspach, Aschaffen. für die mit der österreich'schen, Hand in Hand gebende, burg, Bamberg, die Wiege unserer Bamberger oder Bac historische Literatur Bayerns für Steyermart und benderger 20. 20.) Es folgen darauf gewichtige Bemer.

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