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kungen über die Ordnung und Eintheilung der dortigen der kärnthnerischen Cisterzienserabtey Viktring (Victoria,) Archive, über den hart angefochtenen Werth der mon. aus einer von Wesfobrunn auf die Münchner Hofbibliothek boic. und über die Mängel der spätern Herausgabe über die gelangten, äußerst unleserlichen Handschrift. — In Einigem regesta oder das repertorium des Reichsarchives, edirt mit der Chronik des anonymen Predigermönchs von Leoben durch den Ritter von Lang, über die dortigen historischen übereinstimmend, sonst aber ganz neu und äußerst reichhal. Journale, endlich über die vorzüglichsten Arbeiten im tig, verdient felbe die höchste Aufmerksamkeit. Hormayr Archivsfach 2c. 2c. Der ausgesprochene treffliche Grunds gab hier zur Probe jene Kapitel, die das große Zwischensag: bis auf das Jahr 1792 herab, gehörten die reich darstellen, K. Belas Herrschaft in Steyermark, Ots Archive, mit äußerst wenigen Ausnahmen der Historie tokars Usurpation in Österreich, die Kriegs- und Liebesabens an, da seit dem welterschütternden Anstoße des Cometen theuer Herzog Bernards von Kärnthen, die leßten Geschicke der französischen Revolution eine ganz neue Welt erstanden und den Ausgang dieses Kärnthnerischen Herzogsstammes ist und der Hubertsburger und Teschnerfrieden eben so bloße von Sponheim - Ortenburg, die Wahl Rudolphs von Habs. Antiquitäten geworden sind, wie der Roswiker und der burg und die zwischen ihm und Ottokar entscheidende March, Wäsphälisten und diese, wie der Damenfrieden und wie feldsschlacht; Alles voll unbekannter und anziehender Aufdie Ligue von Cambray. Niht nur ein Wort zu seiner schlüsse: das Geschichtswerk eines Österreichers über Öster. Zeit, sondern ein Wort zu jeder Zeit ist, was hier S. 6. reich und eine rechte Hauptquelle jener Zeiten. XXXIX. Anz. Bl. steht: „Schon genug fündigte an Ars Von dieser, vorzugsweise das große Interregnum bes diven und in Bibliotheken, in alterthümlichen und Kunst- handelnden Chronik, nahm Hormayr zugleich den Anlaß, sammlungen, jene lächerliche Geheimnißkrämeren, die nur eine reiche Fülle urkundlicher Aufschlüsse aus den Münchner strebt, sich selbst überaus wichtig, unentbehrlich und uns schäßen und aus seinen eigenen Sammlungen aus,ubreiten: erseylich zu machen, die Unwissenheit, die die Klug über die Bestbergreifung des Babenbergischen Nachlaßes heit, nur in der elenden Kunst sucht, überall Bedenken durch den mährischen Markgrafen Ottokar und seinen, das und in jeder Mücke einen Elephanten zu finden, die ges mahls noch lebenden Vater, den alten sælauen König Wentrost wähnt, was sie nicht kenne, sey auch der ganzen ceslav; - Aufschlüsse, welche vereinigt mit jenen, die Hor. übrigen Welt unbekannt und es hänge nur von ihr ab, es mayr in der Recension von Raumers Hohenstauffen, im auf ewig zu unterdrücken; — frivoler Neid, der jeden Aufs XXXVII.-XL. Bande der Wiener Jahrbücher gab und schwung niederhalten will und (im Bewußtseyn der eigenen mit den-in Nr, 94 August 1827 dieses Archivs gelieferten Ohnmacht,) jede Begeisterung lächerlich und jede Kraft Liechtensteinischen Hauptdiplomen und verglichen mit jenen gefährlich findet!? Nur wer sein Fach rubig und klar übers im Directorium der wichtigeren, durch Hormayr ans schaut und beherrscht, weiß, wo der Publicität ihr nothwen, Licht gezogenen Urkunden (Archiv 1826 Nr. 154 und 155 diger Markstein gesetzt ist? Der Unwissende hingegen, zit. dann 1827 Nr. 5, 7, 10, 14 und 20.) buchstäblich eine durc= tert jeden Augenblick davor, sich durch das gehaltloseste aus neue Geschichte jener merkwürdigen und folgenreis Stück Papier zu compromittiren. Allerdings bewahren den Zeit gewähren. Wie merkwürdig ist nicht der durch manche Archive manches bedeutende Geheimniß, obgleich in seine Breven und Briefe bezeichnete Plan und Gang ces der Regel dasjenige aufgehört hat, ein Geheimniß zu großen Papites Innocenz? - der Erzherzogs. Titel seyn, was aus den Kreisen der Gegenwart entschwunden, Ottokars, die Entdeckung, welcher Epoche und welchen -in jene der Vergangenheit, in die Archive hinübers publicistischen Absichten die vielen, bisher für viel jünger tritt. Wohl bewahren die Archive manche Anekdote, die von geachteten, verfälschten Exemplare des großen Friede. politischen oder religiösen Gegnern hastig aufgegriffen, mit ricianischen Hausprivilegiums von 1156 angehörten? Vom leidenschaftlicher Gebäßigkeit ausgemahlt werden konnte. höchsten Belange sind endlich die Unterhandlungen mit den Aber sie besitzen auch das Gegengift, sie besigen eine Bischöfen, damit sie ihre, in Österreich gelegenen und durch große und reiche Rüskkammer von noch allzuwenig gebrauch, das Erlöschen der Babenberger þeimgefallenen Lehen, Ottoten Waffen, Waffen, welche schon oft Wunderkräfte karen verleihen möchten, für die Geographie des Landes, zeigten, wenn eine kräftige Hand sie mit Geschick. für das Staats- und Privatrecht 2c. 2c.? lichkeit ergriff." Eine zweyte, offenbar in Wien zu Ende der Baben. Die Aufschrift: „Perlen" zur Historie Österreichs, berg'schen und im Beginne der Habsburgischen Herrschaft rechtfertigt zuvörderst im Anz. Bl. des 39. Bandes der Wie, geschriebene österreich 's che Chronik von 1025 bis 1282, ner Jahrbücher, die herrliche Chronik Johanns Abtes aus 7 Blättern bestehend und mit keiner der österreich'schen

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Chroniken bey Hieronymus und Bernhard Peß, oder bey lichen Zufall die zwey ältesten Denkmahle slavischer Adrian Rauch übereinstimmend, gab dieses Archiv im Jung Sprache und zwar, des Pohlnischen und des Cas und July 1827 Nr. 77, 79 und 80. Der treffliche Curentaners Dialektes.

stos Docen, dessen edler und kenntnißreicher Mitwirkung Das Erstere fand sich in dem Handschriftenschaße der Hormayr eben so großen Dank schuldig ist, als hinsichts Canonie St. Florian: ein Pfalter Davids in einem Colich des Reichsarchives, dem würdigen Director desselben, der vom Ende des XIV. Jahrhunderts, auf Pergament, Baron Mar Freyberg, erwähnte dieser Chronik bereits Großfolio, sehr schön geschrieben, die Anfangsbuchstaben in Nr. 115 September 1821 dieses Archivs. Sie heißt die immer überaus zart und Kunstreich gemahlt, die Zeilen goldene Chronik wegen des Zufalles, daß sie sich, nebst gewöhnlich mit Verzierungen ausgefüllt, meistens Thierges dem Sendschreiben des Priesters Johannes an den byzanti stalten oder Carrikaturen, beyläufig in der Mitte ein nischen Kaiser Manuel Comnen, zu Ende einer Handschrift Engel mit dem ungarisch - anjouischen Wappen,der goldenen Legende des Jacobus de Voragine findet. der Pfalter selbst, pohlnisch, lateinisch und deutsch. Sie stammt aus der Bibliothek von Weihenstephan und ist Dieser dreyzüngige Davidspfalter gehörte der schönen ein, in vielfacher Beziehung interessantes wahrhaftes Unec- und unglücklichen Königinn Maria von Ungarn, Tochter dotum eben auch für die Periode der Babenberger und Ludwigs des Großen von Anjou, Königs von Ungarn und Ottokars. Pohlen, Gemahlinn K. Sigmunds und wahrscheinlich ein

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Nach diesen zwey Chroniken, vertient die höchste Auf Geschenk für ihre Schwester, die Pohlenköniginn He do merksamkeit das XXXIX. 13. - 22. Jahrbüch. enthaltene, wig. Katharina, Ferdinands 1. Tochter und des Pohbisher noch unbekannte im October 1221 in feperlicher Ver- lenkönigs Sigmund August geschiedene Gemahlinn, die in sammlung zu Wien, nach Leopolds des Glorreichen Rück- St. Florian ruht, schenkte dem Stifte dieses classische Psals kehr aus dem gelobten Lande und aus Ägypten gegebene terium, das sie von Krackau mitgebracht hatte. Statutarracht für seine Hauptstadt und gewissermaßen für Auf die erite, ihm durch Unsern trefflichen Kopitar, ganz Österreich. Es fand sich auf dem Einband einer alten mitgetheilte Nachricht von der Existenz dieses Psalters, gab Handschrift in Kleinfolio aus der Abtey St. Nikola bey der gelehrte Georg Samuel Bandtke in Krackau augens Passau, eine Abhandlung des Bischofs Bernard von Faenza blicklich ein eigenes Schriftchen darüber heraus, mit dem über die Dekretalen enthaltend. — Von der größten Wich. Beysaße, daß deßhalb alle ächte Pohlen billig eine eigene tigkeit wird diese Landessaßung verglichen mit dem, von Wallfahrt nach St. Florian zu dieser kößlichen Relis Ludwig und von Senkenberg aus dem Ambrasser und aus quie anstellen sollten.

dem Harrachischen Bücherschah edirten Landrecht, denen

Das älteste, flavische Sprachdenkmahl des Carentanere.

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der verdiente Florianer Chorherr Kurz noch ein drittes, Dialektes ist eine, zur Bekehrung der Kärnthner Slaven mehrfach varirendes Eremplar aus der böhmischen Cister: dienende, liturgische Formel der Laufe, der Buße, des zienserabten Hohenfurch beygefügt hat. - Leopolds des Glaubensbekenntnisses. Das Buch gehörte dem Bischof Glorreichen Handfeste für die Neustadt und für den Markt Abraham von Freysing, Zeitgenossen Ottos des Großen. A pang, (gleichlautend,) ist auf den nächsten Band der Jahr. Das Tyrolische Innichen, eine Zugehörde von Freysing, bücher versprochen. Sein wichtiges Stadtrecht für Enns war vom Herzog Thassilo nach der Bezwingung der Carens von 1212, fein Flämminger Bief von 1211, feine Sahun- taner - Slaven 772 als Missionsanstalt gestiftet worden : gen für die Wiener Donauinseln oder Werder, angeblich „ad incredulos Slavos, ad tramitem veritatis dedu1210, seine Gründung des Hofvitals der Brüder und cendos" - und da Gudago in comitatu tarvisino in Schwestern vom beil. Geist auf der Wieden zu Wien, diefem Coder erwähnt ist, Gudago aber nach Innichen ge dann jene der St. Michaeis. Kirche und der ersten Burgpfarre hörte, so dürfte wohl dieser Coder von Innichen nach Frey. zu Wien von 1211 und 1221, (lauter, für die Geschichte sing gekommen und somit das älteste Denkmahl der windischen des deutschen Handels- und Municipalwesens wichtige Akten oder karentanisch - slavischen Sprache seyn ? stücke) finden sich in Hormayrs Geschichte Wiens, in feis

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Übrigens erwähnte bereits Abbe Dobrowsky desselben

nen Taschenbüchern und sämmtlichen Werken, in leßteren vorübergehend 1816 in der Slowanka und der Wiener Hofauch des steper'schen Ottokar und Leopolds des Tugendbaf- bibliotheks - Custos Kopitar in Wien erhielt 1813 durch den ten Handelssaßung für Enns und ihr Regensburger Brief. preußischen Minister und großen Philologen Wilhelm von

Unter die erheblichen Ausbeuten von Hormaprs Humboldt ein Facsimile der slavischen Blätter mittelst Münchner - Reise gehören auch durch einen seltsamen, glück, des Custos Bernard, wovon noch die Zeilen:

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Glagolite po naz redka sloucza
Bose gospodi miloztiuoi etc. etc.

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Als solchen zeigen uns die Nationalsynoden insonderheit den Sprengel von Bamberg (Babenberg.) Beyder im Coder liegen. Erwähnung geschah übrigens derselben bayerischer Ostmarken hüthete dasselbe Heldengeschlecht. schon im neuen literarischen Anzeiger 1807 Nr. 12 in der auf der Altenburg bey Bamberg seßhaft und von Bamberg Wiener Literatur Zeitung, Jung 1814 und in den Wies genannt, jener Zweig in Nordost wider die Sloven, dieser ner Jahrbüchern 1822 I. 105. — Die wirkliche Heraus, in Südost wider Slaven und Ungarn, sein Hauptsit war gabe ist wohl eines der dringendsten Bedürfnisse der slavis zu Melk, zu Tuln, zu Mödling und Wien. Noch weis schen Literatur und wahrscheinlich ehestens zu erwarten von sen um Nürnberg und Anspach, in Würzburg und Bay. des Herrn Custoden Kopitar scharfsinnigem Fleiße, der über reith häufige Spuren auf das alte Slavenvolk hin. Nur die ältesten Ansiedlungen der Slaven in Österreich langs scheint in Ostfranken die Freyheit der Slaven Regel und wierige und gründliche Untersuchungen gemacht hat, wozu nicht Ausnahme gewesen zu seyn, wie in unserer Oste auch das Anzeige Blatt der Wiener Jahrbücher einen wich mark. Um schlimmsten sah es wohl mit ihnen aus, im alten tigen Beytrag lieferte XXX. 1. 19. und XXXI. 44–67. ursprünglichen Bayern.

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Das Aprilheft dieses Archivs gab in Mr. 49 einen, Bey diesen uralten Wechselverhältnissen, ist es wohl nicht minder wichtigen Beytrag zur Geschichte, Geogra• natürlich, daß die böhmischen und bayerischen Geschichten phie und Ethnographie der Slavenlande in einem, am vielfach verschlungen, vielfach verwandt sind. Neben seinem Ende des XI. Jahrhunderts, in den Tagen Heinrichs IV. Hauptzweck, der Historie Österreichs unter den Babenber. geschriebenen Verzeichnisse der sämmtlichen Sla, gern, benüßte Hormayr diese Reise auch für manche ihm ven Stämme von der Nordsee bis an die Do. durch Dobrowsky kundgewordene Wünsche der k. böhmischen nau. Dobrowsky, dieser Vordermann der slavischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag und des dortigen Literatur und Geschichte, versuchte in Nr. 92 Aug. 1827 Museums, mit nicht geringem Erfolg; insbesondere für des Archivs eine Erklärung dieses, höchst wichtigen Vers die Epoche der vier Luxenburgischen Könige, des aben. zeichnisses, woran bereits Gibbon, Karamsin und theuerlichen Johann, des, den Böhmen mit Recht uns Dubuat, sich aus einer, freylich sehr verhunzten, französis vergeßlichen Carls IV. und seiner Söhne Wenzel und fchen Übertragung des Letteren, vergeblich abgemüht haben. Sigmund.

Wie die österreichischen Stifter überhaupt den Sprach. Die Geschichte des 30jährigen Krieges Eann und Alterthums. Forschern (welche vorzüglich die könig. so lange nicht zur Beruhigung echter Geschichtsfreunde gelich preußische Regierung, seit einem vollen Jahrzehend schrieben werden, als nicht die hierfür in München erlies mit ruhmwürdiger und staats kluger Freygebigkeit ausgesens genden, außerordentlichen Schäße und entscheidend wichti det hat, sie, die auch Raumer zu seinen Hohenstauf gen Correspondenzen durchforscht und bearbeitet sind. fen, die weder die Zollern'sche Dynastie, noch den Jener unerschütterliche Max I. von Bayern das Haupt preußischen Staat unmittelbar berührten, von Königs. der, der protestantischen Union entgegengesetten katholis berg bis na Sicilien die großartigste Unterstüßung ange, schen Ligue gab zu dem grausen Spiele den besten Felddeihen ließ,) unverhoffte Ausbeute gewährten, bewahrt herrn, den alten, bis zur Ankunft Gustav Adolphs unauf, insonderheit St. Florian einen Schat solcher altdeutschen hörlich Regbekrönten Tilly und was wäre aus Ferdis Sprachdenkmable. Wir finden hier davon XI. 15. 19. nand II. geworden ohne die beyden, durch seinen Jugends das ungemein wißige Selbstgespräch der Vögel, die Nos freund Mar geführten Hauptschläge, ohne die Pragerschlacht menklatur vieler wichtigen Kräuter aus der Arzneykunde am weißen Berge und ohne die Dämpfung des oberennsisþen und Hauswirthschaft und eine, Eräftig schöne Übertragen Bauernkrieges? der herrlichen Hymne: Pange lingua.

Das gibt dem Münchner Archiv in der Epoche der

So wie ob und unter der Enns, bey Kremsmün. Reformation bis auf den westphälischen Frieden einen ganz ster, wie bey Pütten, bey der Ennsburg und bey Krems eigenen Reit und einen universalhistorischen Werth, daß große, slavische Ansiedlungen waren, theils aus Carls der die beyden Zweige desselben Hauses, Bayern und Pfalz großen, theils aus Otto's des großen Tagen, theils noch fast immer einer divergirenden Politik folgten, daß aus der alten, bösen, hunivarischen Zeit, theils unter dem daher ihre Staatsurkunden die Richtung und die Geheimnissse traurigen Lose der Kriegsgefangenschaft und leibeigenen beyder, entgegengeseßten Parteyen enthüllen, hier Östers Hörigkeit, theils aber frey, unter eigenen Zupanen, so reichs, dort Frankreichs und Schwedens, bier der evanges war auch der Nordost Bayerns, größtentheils slavish. lischen Union, dort der katholischen Ligue.

Dürfen wir endlich einmahl ein Gegenstück erwarten und fort als der Tauffhein der zwey ältesten Bethkirchlein zu Schillers 30jährigen Krieg, eine Darstellung, Wiens, St. Peter und auf St. Ruprecht, die, so nicht immer aus der Feder der religiösen und politis wie das etwas spätere Maria stiegen oder Maria am schen Widersacher, sondern nach 200 Jahren endlich Gestade, allgemein für Carolingischen, ja St. Rupe einmahl auch aus katholischen Quellen; wollen Wir recht, für Merovingischen Ursprunges gelten. Selbst einmahl auch die Rückseite der Medaille sehen, so wie in Hormayrs Geschichte Wiens ging der Irrthum über, es Lingaard und Cobbett in England gethan, so in jener Urkunde Carls sey Fabiana genannt, weil kann dieses nur aus München geschehen, wo in Allem er erst am Ende seiner Arbeit zur Münchner Urschrift gelan. gegen 1000 Fascikel Originalbriefe und Acten aller Heer gen konnte. Eben so berichtigte, (wie Wir gleich sehen resfürsten und Werkzeuge der katholischen Ligue beysammen werden) seine Münchner Ausbeute den allgemein beglaubige sind, denn das können Wir uns einmahl nicht verhehlen, ten Irrthum: Heinrich Jafo mirgott sey der Erbauer daß der bayer's He Max, der sich um der Sache willen, oder Wiedererwecker Wiens, das er sich aus dem Römers der er sich, Zeit seines Lebens geweiht, mehrmahls aus seis schutt zur Hauptstadt seines neuen Herzogthums erkohren. ner Residenz vertreiben und sein Land wüste legen, der seinen Wir werden nähmlich nicht ihn, sondern schon seinen Vas eigenen Vetter, den Pfälzer Friedrich nur eines Winters ter den heiligen Leopold, 20 Jahre vor der Erhebung König in Böhmen seyn ließ, daß eben der Max, eben so das Österreichs zum Herzogthum, als Erbauer Wiens erblicken aktive Haupt des katholischen Reichstheiles war, wie sein überhaupt die ältesten Geschicke dieser Kaiserstadt, viels

Sowager, sein Freund und sein Kaiser, Ferdinand, das fach ganz anders beleuchtet seben.
passive Haupt durch unerschütterliche Standhaftigkeit,
wenn Alles auf einmahl und von allen Seiten ohne Rets
tung verloren schien.

Um ein eben so auffallendes Beyspiel direkter Vers fälschungen beyzufügen, verweisen Wir (Unz. B. XL 35.) auf die 1014 von Heinrich II., dem Passauer Bischof Die großen Lücken in der österreic'schen Historie des Mits Berengar gemachte Schenkung zu Krems, zu Siegmars, telalters, entsprangen nicht allein aus der langen Berbors werth, zu Tuln, außerhalb der Stadt und in orientali genheit gerade der wichtigsten Quellen her, sondern auch regno, in comitatu Henrici marchionis in Herzoaus absichtlicher Verfälschung. -Viele baben es lángt genburch locum ad ecclesiam construendam et ubi vermuther, Horma yr aber hat es aus der Vergleichung der presbyter mansionem facere possit — und Hund und Originale handgreiflich dargethan, daß Wir beynahe keiner Hansīß druckten dieses: „ad construendam ecclesiam, einzigen, bey Lazius, Aventin, Schreitwein und Han' quum sibi propter marchionem facere posset!!" fr aufbewahrten Urkunde trauen können. — So beging las Schrötter und Rauch, zwey sonst so gründliche Forscher, gius ein unglaubliches Falfum, um sein römisches Fabiang geben gleich ein eingreifendes Warnungsbeyspiel, wohin ja recht sicher und ununterbrochen durch die Eroberung Carl derley Verfälschungen führen? denn aus jener eingeschwärz• des großen bis auf den Jafomirgott und seinen Stiftsbrief ten Stelle: propter marchionem" (wovon in der r der Schotten in dem neuerbauten Wien herabführen zu schrift kein Buchstabe steht,) folgern sie sogleich: „Mark. Fönnen. Er gab uns eine, 823 durch Ludwig den From, grafen Heinrichs Wohnsiz müsse, wo nicht beständig, do men und Passauer Bischof Reginbar gegebene Bestätigung durch einige Zeit in Tuln gewesen seyn, denn es sey ja der durch seinen Vater, den großen Carl, dem Biscof wegen seiner Anwesenheit, dort eine Kirche gegründet wor Walderich ertheilten Schenkung vieler Ortschaften im neu, den"!!? - Die von Hormapr aus der Münchner Ure eroberten Avarenlande und auf hunnischem Boden: Leitha, fchrift angeführten, Österreich betreffenden Urkunden der sächs Zeiselmauer, Traismauer, die Wachau bey Krems, Bie. sischen und salischen Kaiser sind bey Hund und Hansig Tach bey Melk, Naaren und Riet, Aschbach und Wolfsbach, häufig ganz willkührlich vermehrt, oder verstümmelt Erlaf und in Ardaker zwey in Sachsen. -Andere Orte und beynahe nicht ein einziger Saß in seiner natürlichen So müssen nennt die in Hormayrs Geschichte Wiens 11. 7. Seite Stellung und Zusammenhang geblieben!! CLXXXII aus dem Münchner Original buchstäblich Wir also wohl eine, größtentheils ganz neue Geschichte abgedruckte Urkunde nicht. — Lazius hat aber seinem Wien Österreichs unter den Babenbergern erhalten, wenn sie zu Gefallen, nach den Worten: „et in artagrun basili- einerseits von so vielen, lange geglaubten Erdicht uncas duas et in saxina basilicas duas" mit unglaub. gen und Verfälschungen gereinigt, andererseits durch licher Unverschämtheit geradezu eingeschoben: et so viele neue Entdeckungen bereichert wird. totidem in Fabiana. Diese Verfälschung galt nun fort

(Die Fortsetzung folgt.)

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Anzeiger der österreichischen Literatur. (Fortsetzung.)

270. Beyträge zur Geschichte, Statistik, Na. turkunde und Kunst von Tyrol und Vorarlberg. Herausgegeben von den Mitgliedern des Ferdinandeums, von `Mersi, von Pfaundler und Röggel. Dritter Band, mit einer lithographirten Karte. Jnnsbruck 1827. Auf Kosten des Ferdinandeums. Jn Commission in der Wagner'schen Buchhandlung.

Die liebende Aufmerksamkeit, welche Wir den beyden frü heren Bänden geweiht, ziemt im erhöhten Maße auch diesem, in mancher Rücksicht überlegenen Nachfolger. An seiner Stirne trägt er die Abhandlung: „über das vaterländische Statu tenwesen" von Dr. Joseph Rav p, Gubernialrath und Kom. mer Prokurator. Wir müssen hier auf ein hohes Wort des alten Meisters, des unvergeßlichen Spittler zurückkommen: Bey den großen Bewegungen unseres Zeitalters, an welchen Jünglinge und Greise, höhere und niedere Stände und alle, nicht ganz fühllosen Menschen, mit dem größten Interesse Theil nehmen, ist es vielleicht mehr, als je Bedürfniß gewor. den, der Geschichte der vornehmsten Reiche, auch jene Wen dung und jene Form zu geben, in der sie den jest gangbaren, politischen Fragen und Untersuchungen entspricht. In jeder Bes schichte eines europäischen Staates frägt man jest gleich dar. nach; Wie hat sich die Einrichtung der Gerichtshöfe und der Gesesgebung gebildet? Wie ging es mit den Steuern und Finanzen des Reichs? Wann und wie ist ein dritter Stand emporgekommen? Wie bildeten sich die Verhältnisse der Stände unter einander und hinwieder zum Regenten? die Constitution des Staates muß so zum Hauptthema gemachi

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