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15. Jahrgange des Archivs für Geschichte, Statistik, Li. Böhmer. Waldes bekannt ist. Unrichtig werden teratur und Kunst bekannt gemacht. Auch Rec. wird nach unter den höchsten Puncten des Böhmer- Waldes der Rae stens feine Mähren und Schlesien betreffenden Bemerkun. chel und Arben angeführt, da doch ihre höchsten Kuppen gen auf demselben Wege bekannt machen, und sich darum schon jenseits der böhmischen Gränze liegen und dem Kö. bier auf einige Berichtigungen, Zusäße und Erläuterun. nigreiche Bayern angehören; wohl aber müssen der 722 gen beschränken. Pariser Toisen hohe Heidelberg und der 703 Pariser Loi.

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Das Werk beginnt mit einer geographisch it as sen hohe Kubani an ihre Stelle gesegt werden. - Der tistisch ethnographischen (kürzer und bezeichnender, Spieglißer Schneeberg an der böhmisch mährisch - gläzis statistischen) Skizze des österreichischen Kaisers schen Gränze hat, nach einer sehr genauen Messung des staates, die, nach der Angabe des Herrn Verfassers, H. D. Baumgartner t. E. 6. o. Prof. an der Wiener Uni. nach Andre, Blumenbach, Hassel und einigen handschrift: versität, eine Höhe von 4173 W. Fuß. Auch die Höhe lichen Quellen bearbeitet ist, manches zu wünschen übrig des Dach- oder Thorsteines, die auf 9536 Fuß angegeben läßt, und einige sehr veraltete, mitunter auch unrichtige wird, muß jest berichtigt werden; denn die mittlere, bis Angaben enthält, die bey einiger Umsicht leicht hätten vers dahin unerstiegene, höchste Kuppe dieses mächtigen Gränz mieden werden können. Der Flächenraum der Mo- steins dreyen Provinzen wurde auf Veranstaltung des k. E. nargie wird S. VII. nach Blumenbach auf 12,204 43/100 Lieutenants Mikich am 5. Aug. 1823 (von dem SchladminQuadratmeilen angegeben. Rec. ist der Meinung, daß die ger Jäger Buchsteiner) erstiegen, hierauf trigonometrisch erst im Jahre 1824 kund gemachte Berechnung des E. t. gemessen und 9490 W. Fuß hoch über dem Spiegel des General: Quartiermeisterstabes zu 12,153 50 viel genauer ådriatischen Meeres befunden; die westliche Spiße ist um sey und der Wahrheit näher komme. Der Ursprung der 180. Wiener Fuß niedriger. Die Orteles - Spite hat nicht Oder wird S. VIII. mit den Worten „welche in Mähren 14,466, sondern 12,352 Wiener Fuß nach der Messung am Fuße der dortigen Gebirge entspringt," viel zu unbes des Herrn von Fallon. Bey dem im Kronstädter Dis ftimmt und auch unrichtig angegeben. Sie entspringt kei stricte des Großfürstenthums Siebenbürgen an der Gränze neswegs am Fuße, sondern auf dem mährisch schlesischen der Walachen gelegenen Butsets (nicht Butseft) ist S. XI Gesenke, und zwar im Perauer Kreise dicht an der Gränze zu bemerken, daß die vom Verfasser angegebene Höhe von des Olmüşer Kreises, auf der gräflich podstatky liechtens 8160 W. Fuß nicht den zur österreichischen Monarchie ges freinischen Herrschaft Weseliczko, eine Viertelstunde von hörigen nördlichen, sondern den südlichen Bergrücken ans dem Gebirgsdorfe Koslau (Koisel) welches starken Holzhan- gehe, der, von dem vorigen durch ein sehr tiefes Thal gez del nach Olmüß treibt, entfernt, am nördlichen Abhange trennt, viel höher und steiler ist, aber schon zur Walachey des Leselsberges, mitten in einer fumpfigen, sich sanft gegen gehört. Die Darstellung der Gebirge, ihres Zuges Nord - Osten neigenden Waldwiese. Die eigentliche Oders und ihrer Verzweigung ist überhaupt zu wenig klar und quelle ist in einen Brunnen gefaßt, über welchem sich die geordnet. Die von den Römern herrührende Eintheilung auf Saulen ruhende Kuppel eines kleinen Tempels wölbt. und Benennung der Alpenzweige, so wichtig sie auch für Auch der Ursprung der Weichsel ist nicht so genau, wie den Archäologen und Geschichtsforscher ist, gewährt dem jener der Elbe bezeichnet; sie entspringt nähmlich im Tesch. Geographen und Statistiker gegenwärtig keinen Nugeh ner Kreise Schlesiens, in einem schwer zugänglichen, walds mehr, und unterbricht nur den natürlichen Zusammenhang bedeckten und fumpfigen Thale am Fuße der Baranya aus der drey Hauptzüge des ganzen Alpengebirges. Man follte zwey Quellen, davon die eine die schwarze (czerna Wisla) jezt die Benennung der rhätischen, norischen, karnischen und die andere die weiße Weichsel (biala Wisla) heißt, Alpen u. f. w. schon aufgeben und das Alpengebirge nach ungefähr eine Stunde oberhalb des, durch seine große Aus- seiner inneren Beschaffenheit in die Central, Hauptkette, dehnung bekannten Dorfes Weichsel, dessen der Verfasser in den Zug der nördlichen und der südlichen Kalkalpen eins C. 537 erwähnt. Diese beyden Quellenbäche vereinigen sich theilen, und dann entweder dieser geognostischen Eintheis am Fuße des Berges Zocen und strömen vereint dem ge. lung gemäß, oder nach Ländern, oder endlich nach beyden nannten Dorfe ju. -. IX wird unter den Gebirgen Eintheilungen behandeln. Nichts erschwert hier die Übersicht ter Monarchie der Böhmische Wald erwähnt, eine so sehr, als eine auf willkührliche oder unbestimmte und Awar dem Dichter erlaubte, aber in der Geographie und veraltete Benennungen gegründete Behandlung. Statistik nicht übliche Benennung des bayerisch böhmisten Die Aufzählung der Naturproducte S. XI und XII Gränzgebirges, das allgemein unter dem Nahmen des kann, des beschränkten Raumes wegen, auf Vollständigkeit

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Eeinen Anspruch machen, doch ist sie ziemlich genau und verschiedene Zweige eines Stammes sind, und deren Diarichtig; nur sind der Rindviehstand und der Schafstappel lekte bedeutend von einander abweichen, obwohl sie sich zu gering, und der Ertrag der Quecksilberbergwerke von einander unschwer verständlich machen können. Weder von Jdria mit 16,000 Centner viel zu hoch angegeben. Schafe den Slowaken in Mähren, noch von jenen in Ungarn gilt zählt die Monarchie gegenwärtig nach sorgfältigen Berech. die Behauptung „daß der gemeine Mann sich den Bart nungen über 14 Millionen und die Zahl der Rinder beträgt lang wachsen lasse, die Vornehmen aber einen Knebelbart ficher 11 Mill. Stücke. Auch die Einwohnerzahl ist S. tragen, daß das Federvieh und die Schweine mit der gans XII. mit 28,699,349 Seelen für das Jahr 1822 viel zu zen Familie die Stube theilen, daß man in ihrer Woh. gering angegeben; sle belief sich in dem angeführten Jahre nung Fenster, Spiegel und Öfen eben so wenig finde, als um beynahe 800,000 Seelen höher, und kann für das Tische, Bänke oder Stühle u. s. w." Daß die Schilderung Jahr 1826, nach den Conscriptionslisten der deutschen und des Verfassers gegenwärtig größtentheils auch auf den Bes einer genauen Berechnung der ungarischen Erbländer, nicht wohner Slavoniens nicht mehr paßte, mußte der Herr unter 30,124,781 Seelen angeschlagen werden. Die Verfasser aus dem Werke des Herrn v. Csaplovics: Slavos statistische Volkskunde, welche die Seiten XII-XXII nien und zum Theile Croatien. Ein Beytrag zur Völkers ausfüllt, ist unverhältnißmäßig ausgedehnt, und steht in und Länderkunde. Pesth, 1819. Theil 1. S. 102 u. f. keinem ebenmäßigen Verhältnisse zu der statistischen Landes und aus von Hiesingers Statistik der Militärgränze des und Staatskunde; dabey ist doch manches der Aufmerksam. österreichischen Kaiserthums. Wien 1817. Theil 1. S. 259 keit des Herrn Verfassers entgangen. Während der u. f. ersehen. Der Verfasser hat aber auch in einer dem ers Verfasser ziemlich ausführlich von den deutschen Bewoh. sten Theile angehängten Note feinen Irrthum erkannt und nern Niederösterreics, Salzburgs, Kärnthens, Krains berichtigt. Der Slowake Mährens und Ungarns in Marche und der Steyermark handelt, übergeht er der siebenbürgis Waag - Neutra - Urva - Granthale und in den dazwischen schen Sachsen, den Schlesier und die deutschen Bewohner liegenden Gebirgen und Flächen, der Überrest der BewohBöhmens und Mährens ganz mit Stillschweigen, ungeachs ner des einst so mächtigen großmährischen Reichs, besit die tet diese Zweige des deutschen Volksstammes. sich durch meisten Charakterzüge, welche der Verfasser in der Note Sprache, Kleidung, Lebensart, Sitten, Gebräuche und und in der Einleitung von den Slaven überhaupt so richs eigenthümliche Charakterzüge eben so auszeichnen, wie der tig angibt. Der Bewohner der mährischen Slowakey in Tyroler, Obersteyrer u. a., und treffliche Materialien zu den Thälern und Ebenen des Hradischer Kreises ist gutmü» diesem Behufe in den Werken Hofers, Rohrers, in der thig, versöhnlich, fröhlich, dabey aber verschmitt, liftig Morawia, in Jurendes redlichem Verkündiger, in den var und nicht ohne Talente. Das feine Ehrgefühl, ja der Ehre terländischen Blättern und in mehreren anderen Werken in geiz, der auch den gemeinen Ungarn charakterisirt, sind reichlicher Fülle vorhanden sind. Die Zahl der slavischen dem Slowaken fremd. Beträchtliche Diebstähle fallen unter Bewohner der österreichischen Monarchie muß wenigstens ihnen selten vor, dagegen können Kleinigkeiten nicht sorg. auf 13 Millionen Seelen angegeben und kann durchaus fältig genug bewacht und verwahrt werden. Sehr vortheils ́nicht auf 12 Millionen beschränkt werden, obgleich man haft zeichnet sich der Slowake durch einen hohen Grad von sich hier bloß auf Berechnungen (die immer weniger genau Reinlichkeit aus, von der nicht nur seine Kleidung, son-s find) beschränken muß, da die National Verschiedenheit dern auch das Innere und Äußere seiner Wohnung, und bey der Conscription leider nicht erhoben wird. Insbeson. das einfache Geräthe seiner Wohnstube zeugen. Er ist in dere ist die Zahl der Czechen in Böhmen und Mähren mit der Regel sehr genügsam, nimmt mit jeder Kost vorlieb 2,100,000 Köpfen viel zu gering angegeben, da nach D. und sieht überhaupt mehr auf die Menge, als auf die Be= Schnabels: Statistischer Darstellung von Böhmen. Prag, schaffenheit und Zubereitung der Speisen. Milch, Kraut, 1826 S. 15 und 18 die Zahl der Czechen in Böhmen Obst, Mehlspeisen und Erdäpfel, und als feltene Leckerbiss allein im Jahre 1824 sich auf 2,686,570 Seelen, d. i. auf fen Rind- und Schweinfleisch sind die Hauptnahrungsmit. volle drey Viertheile der Gesammtzahl der Landesbewoh. tel desselben. Als Getränke liebt der Slowake am meisten ner belief. Bey der Charakteristik der einzelnen slavis den jungen Wein, sonst nimmt er zum Branntwein seine schen Volkszweige haben sich auch manche Unrichtigkeiten Zuflucht. Von den verschiedenen Ästen der Slowaken oder solche Züge eingeschlichen, die sich auf eine längst ver. hätte wohl der Bewohner der mährischen Walahey, im gangene Zeit beziehen. So z. B. vermengt der Verfasser Prerauer und Hradischer Kreise eine ausführliche CharakteS. XVI. die Slavonier und Slowacken mit einander, die ristik verdient, um so mehr als der Herr Verfasser S. 546

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es unterlassen hat eine Charakteristik der Bewohner jenes Theils von Mähren zu liefern, obgleich diese einfachen Kin der der Natur, sich durch Kleidung, Beschäftigung, Lee bensart und Charakter von ihren Gebirgsnachbarn unter. scheiden. Auch bey den übrigen Völkerschaften macht man hier und da die Bemerkung, daß der Verfasser zuweilen, ohne sorgfältige Kritik, aus Quellen geschöpft habe, die nicht den gegenwärtigen Kulturstand desselben schildern, allein der beschränkte Raum, den diese Zeitschrift Recensionen gönnen kann, gestattet es nicht auf alle Eleine Mangel aufmerksam zu machen, und Rec. muß sich schon damit begnügen die Aufmerksamkeit des Verfassers auf die. sen Theil seines Werkes gelenkt zu haben. S. XXIII. sind die verschiedenen Zweige der Urproduction ganz mit Stillschweigen übergangen und die Industrie und der Hans del sind auch zu flüchtig behandelt. Überhaupt wird diese ganze Skizze bey einer neuen Auflage, die dem trefflichen Werke bald zu Theil werden muß, einer gänzlichen Umars beitung bedürfen, wobey der würdige Herr Verfasser nach einer größeren Ebenmäßigkeit aller Theile streben sollte. (Die Fortseßung folgt.).

Bruchstück aus dem ersten Gesang von Carl Kisfaludy's romantischem Gedichte Elte.

Aus dem Ungarischen überseßt von T. Retter. ")

1. Dunkelblutig winkt das Schwert, **)
Auf zum Kampf der Ungar fährt;
Schuß dem Vaterland zu reichen
Auf des Königs Schlachtenzeichen.
Waffen blinken rings umher,
Panzer blizen, Lanz' und Speer,
Und die Edlen schnell zu Roffe
Stürzen nach dem Türkentrosse,
Der durchs Feld Verwüstung trägt,
Ihre Treu'n in Ketten schlägt.

Wo Morava's blonde Wellen

Nissa's Ebene durchschwellen,
It des Feindes Lagerort
Dorther bricht er beutefchnaubend,
Jünglinge und Jungfraun raubend.
Dorthin stürmet Hunyad fort.

*) A16 Überseßungsprobe mitgetheilt aus dem, so eben ere scheinenden Handbuch der ungarischen Poesie von Fengery und Toldy, zwey Bände, 36 - 40 Bogen in Median 8, mit Petit. (Pränumerationspreis für die nichtungarischen Provinzen und das Ausland 3 fl. E. M. Commissions Buchhandlung in Wien: Carl Gerold.) Neve Übersehungen liefern darin: Draut, Graf Johann Maylath, Oroß, Paziazí, Graf Franz Teleki, T. Retter und Andere.

** Als Aufruf zu den Waffen wurde in Ungarn ein blutiges Schwert noch zu den Zeiten Hanyads herumgetragen.

2. Stolzen Scheins der Halbmond ziehet,
Gen das Ungarheer gewandt,
Das nach Türkenkampfe glühet,
Und der Nache Ziel nun fand;
Kampfgewärtig und voll Wuth
Stehn die, in der Zahl den Muth.
Gleich den nah'nden Sturmessausen,
Hört man ihr Geheul' erbraussen.

Hunyad schaut mit ernstem Sinn,
Winkt zum blut'gen Kampfesspiele;
Sprengt im Siegesvorgefühle
Durch die eh'rnen Reihen hin.
Er bebt nicht vor großer Zahl,
Läßt zum Zeichen Hörner schallen,
Schild und Schwert erklirrend hallen.
Schmetternd, gleich dem Wetterstrahl,
Drängt er Murat's Sclavenschwarm
Und es stürzt, den trifft sein Arm.
Ihm nach eilet zu zerstreuen,
Schnell sein Heer der Heiden Reihen.
Wie zwey Wolken wetterschwer,
Von der Windsbraut wild verworren,
Kämpfet Heer nun gegen Heer,
Mann an Mann mit düst'rem Zorn.
In dem Staub, der sich erhoben,
Dunkel schon die Sonne strahlt,
Jeder Felsen rings erschallt

Von der Streiter wildem Toben,
Die sich drehn in tausend Bogen,
Stürmend auf und niederwogen;
Pfeile strömen, Lanzen dröhnen,
Pferde schnauben, Menschen stöhnen.
Lausendfältig Tod entstand,
Hier ein Kopf, dort rollt die Hand;
Tödtend haut, würgt Jedermann,
Leichenhügel wird der Plan;
Des Verderbens gräulich Bild
Schüttelt Loose höhnend wild.
Rasend rast das Schlachtgetümmel,
Weithin klingt das scharfe Schwert,
Und erstaunt aus hohem Himmel
Blickt der stolze Aar zur Erd'.

3. Heißen Kampfs sechs schwere Stunden
Sind den Streitern schon entschwunden,
Noch hat Zahl, noch Heldensinn
Ob dem Andern den Gewinn.
Hunyad's Antliß sich umdunkelt,
Daß so lange schwankt der Streit;
Aus dem Flammenauge funkelt
Rache auf das Schlachtfeld weit:
Sieg gebeut die Heimath euch,
Hier nicht fall' ihr Heldenglans;
Ach, es minkt des Sieges Kranz,
Krieger auf zum legten Streich."
Donnernd dieß und Fahne schwingend,
Stürmt er ins Gewühle dringend.

Kühn zum Tode sich entschließend,
Flammt in neuer Gluth sein Heer,
Säbel schwingend, Pfeile schießend
Tobt es wüthend nach ihm her;
Blut vergießend, Reihen brechend,
Sich im Feindesblute rächend,
Häufet Leichen es auf Leichen,
Bis die Heiden endlich weichen.
In dem schnellen Roß' ihr Heil,
Fliehn die nun mit blinder Eil,
Wo nur Raum zur Flucht sich zeigt.
Seine Fahnen hoch erhoben,
Schmetternd mit Triumphestoben,
Eilend nach der Sieger fleugt
Nissa's Feste ist erftritten,
Lodernd rings in Flammenfluth,
Nach der Heiden blut'gen Tritten
Leuchtet fte mit grauser Gluth.
4. Weiter stets und weiter ziehn

Die gesiegt, und die entfliehn.
Gleich den Sommerabendsbligen
Auf der Wolken schwülem Dunkel,
Spielet auf den Bergesspiken
Rings der Waffen Lichtgefunkel.
Schon verhalt das Schlachtgetöne,
Auf dem Kampffeld Stille schwebt;
Bebend manchmahl nur erhebt
Sich der Sterbenden Gestöhne,
Die mit immer trübern Sinnen
Sehn das füße Seyn verinnen.

Frühe Trennung von den Seinen,
Trennung von der lieben Einen
Hier ein Krieger schmerzlich fand.
In den letzten Augenblicken
Blickt er hin zum theuren Land,
Bo er mit der Lieb' Entzücken,
Zitternd an der treuen Hand,
Einst von Lust zur Lust sich wand.
Fruchtlos kämpft die Jugendkraft,
Schon hat ihn der Tod errafft,
Und sein Glück, sein Angedenken
Sich in ew'ge Nacht versenken

Dort ein Held auf sand'ger Erde, In dem wunden Hirn sich wähnend Noch auf seinem stolzen Pferde, Haut die Luft, im Falle stöhnend; Herzgeschwellt, mit weiter Brust, Und vertieft in blut'ge Lust, Springt er auf mit freud'ger Hast, Ruft, wir siegten, und erblaßt.

Hier ein Schlachtensohn voll Härte Reißt am Feind, der sterbend stöhnt, Dem er noch mit blur'gem Schwerte, Schlägt ins Herz mit lehter Kraft. Jest Gebeth, bald Fluch entdröhnt Seiner Brust, die wund aufklafft ;

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Bis die Hauche ihm entschweben,
Bis im Blut erstickt sein Leben.

Heimath schüßend sank ein Held
Dort zur Erd', im Todesbangen
Sanft vom Glauben noch umfangen,
Neue Kraft die Seele schwelt.
Zählt die Thaten, sie zu richten,
Weiß erfüllet seine Pflichten,

In dem heil'gen Schluß ergeben.
Gleich dem Scheideftrahl der Sonnen,
Weht sein ird'scher Hauch zerronnen
Ob dem ruhmbekränzten Leben.

Auf dem Staubbett, jüngst voll Muth,

So die Heldenschaar nuù ruht
Mit verglommnen Racheslammen,
Em'gen Friedens nun beysammen,
Eine Erde trinkt ihr Blut.

5. Wo des Hämus blaue Spike
Mit der Stirne dunstumgraut,
Strebt zum hohen Wolkensize
Und in ferne Auen schaut;
Dorthin wenden sich die Streiter,
Ziehn sich weiter stets und weiter.
Aus der dichten Wälder Schatten
Und der Nacht verborgner Höhlen -
Sich Bulgaren wieder stehlen
Auf die kampfbefreyten Matten.
Heim theils kehrend zu den Hütten,
Die sie flohn mit eil'gen Schritten,
Findend öd sie und voll Dampfes;
Folgend theils der Spur des Kampfes,
Wo das Blut nach Hülfe ächzet
Theils nach kühler Erde lechzet.
Ein'ge führt ein mild Gefühl
Und des Nächsten herbe Qual,
Schmachgewinn die andere Zahl,
Raub und Beute ist ihr Ziel.

6. Mitten auf dem düstren Feld,
Mo'die Schlacht zumeist gewüthet,
Von Gebeinen rings umschüttet
Sich ein Hügel bunt aufschwellt;
Wo des Tages Schicksal wendend,
Gleich dem Kriegsgott Blicke sendend,
Tragend eine halbe Welt,,
Jüngst der große Hunyad stand.
Jest liegt auf gethürmten Leichen,
Die erlagen seiner Hand,
Dort ein Jüngling, zu vergleichen
Dem gestürzten Todtenmahl,
Für den Heldenstaub ein Zeichen,
Rühmlich noch in seinem Fall.
Blut aus seiner Wunde eilet
Und sein Aug' deckt Nebelflor;
Sein Gefühl sich schon verlor,
Ob die junge Seel' auch weilet.

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Leif die Odemzüge beben,

In den Adern wallt noch Leben.
Torda'ist es, den der Rühm
Und der Durst nach hoher That,
Großer Seelen Heiligthum,
In Gefahr gezogen hat;

Der des Feldherrn Fahne führend
Hoch entsprach dem Heldenblut,
Dem er Leben dankt und Muth,
Es mit neuem Glanze zierend.
Dort am Hügel fing er auf
Mit getreuer Brust den Speer,
Der aus meuchlerischen Händen
Nahm nach Hunyad zu den Lauf,
Als im Sturme rings umher
Alles glüht' den Kampf zu enden;
Isaak Beg's hochmüthiger Gluth,
Seiner Waffen wilder Wuth
Hoffnung gab zum Sieg das Glück,
Doch nur einen Augenblick.
Und vertieft im ganzen Großen,
Achtend nur der hohen Pflicht
Siehet den der Feldherr nicht,
Deffen Blut für ihn geflossen,

Mit der That, der stummen, schönen
Torda blieb im Todesstöhnen.

Wiehernd auf der Ebne schoß
Weit herum sein muthig Roß,
Ohrenspißend, manchmahl stehend,
Nach der theuren Bürde spâhend;
Hörend nicht sein trautes Wort,
Jagt es nach den Streitern fort.
7. In des Abends Purpurscheine
Glühen rings die Felsenhayne,
Und in stiller Majestät
Scheidend aus dem großen Raine,
Hehr die Sonne untergeht;

Berg und Thal beraubt der Flammen,
Die fie färbend rings umschwammen,
Bläulicht nun im Dunkel steht.
Voll der süßen würz'gen Düfte
Säufeln kühl des Abends Lüfte,
Und in ihrem Labehauch
Rauscht und zittert leis' der Strauch.
Schnellen Sprungs, mit lust'ger Welle
Riefelt fort die klare Quelle.

Auf dem grünen Halm, der bebet,
Flimmert Perlen gleich der Thau,
Auf der ausgebrannten Au

Sind die Knospen neu belebet,

Und die Blume, die zusammen

Schlang sich vor der Sonne Flammen,
Nun von lauem Wind geküßt,
Schöner ihren Kelch erschließt;

Gleich dem Auge, das durch Thränen
Nach gerührten Herzen blickt,
Und umarmt vom Wechselsehnen
Wieder süße Ruh entzückt.

8. Weggetragen von den Leichen,
Auf dem Bett, dem zierlich weichen,
In einsamer Wohnung Kühle,

Wo er stille Nuhe fand,

Torda plößlich sich ermannt.

Greift mit dunkelem Gefühle

Nach dem Schwert, und faßt den Arm
Der ihn pfleget sanft und warm,
Löset seine Eisenlast,

Hemmt der Wunden blut'ge Hast.
Sieh, bey mattem Lampenflimmer

Ihm zum Haupte hingebückt

Sanft ein Wesen, dessen Schimmer,
Himmel gleich, einmahl erblickt,
In der Seele lebet immer,

Und im Untlig Dämmerungsschein
Seiner Regung lauscht entzückt,
Saugend seine Züge ein.

Brauner Locken lose Fülle
Wiegt sich auf der Schultern Schnee,
Halb geöffnet bebt die Hülle

Auf des Herzens Wogenhöh';

Ihres Wuchses schlanker Bau
Scheint ein weißer Strahl zu seyn,

Auf dem wonneathmend, lau

Spielt der muntre Hauch des Mai’n.
An der Halle dunkler Pforte
Steht ein ernster, würd'ger Greis
Seine Harfe rauschet leis',
Es entbeben ihm die Worte:

Auf lieblichem Rasen wer ruhet dort,
Gebrochen des Auges Leben?
Bist Krieger es Du? das Getös' zog fort,
Noch willst du dich nicht erheben ?
Und fehlt dir der Kranz, so der Thaten Zier,
Erwarte den Lohn nicht der Liebe von mir;
Dann ruhe nur Krieger immer,
Erlösche dein Lebensschimmer;

Wie Wellen getrieben vom stürmischen Wind,
So schnell die Erinnerung an dich verrinnt!

Ich habe den Kranz, so der Thaten Zier,
Mir glänzend uns Haupt gewunden,
Erwarte den füßesten Lohn von dir,

Und Balsam für heiße Wunden;
Doch scheu' vor dem Blute des Helden dich nicht,
Das tränkend die Erde zum Himmel spricht.

In ähnlicher Farbe fluthen
Im Helden die Liebesgluthen,

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