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herzogs Heinrich, (985) nach seinem 'wahren Gehalte gewürs frist dem Vater ins Grab nachfolgenden) Erstgebornen, digt und zum erstenmahle correct und vollständig geliefert, als Adalbert und dem jüngern Leopold unter Vermittlung ihrer der Spruch die, über die Zehendrechte Passaus von der Enns großen Mutter Agnes auf einer Versammlung der bis an den Kahlenberg auf einer Synode bey St. Florenz Fürsten des Landes zu Tuln ausgeföhnt, zum Bors zu Lorch, dann zu Mautern und zu Mistelbach gefällt, von theile Leopolds. Bald darauf, als sein Halbbruder, der dem, auch im Nibelungen Liede fortlebenden Passauer Bis Hohenstauffe Conrad den Kaiserthron bestieg, vereinigte schof Piligrin. Ihm danken zugleich mit dem heil. Wolfs eten der Leopold der Freygebige, mit der Ostmark, das gang, Bischof zu Regensburg, dem Patron des Ezers dem Welfen, Heinrich dem Stolzen, durch die Reichsacht nin'schen Hauses, diese schönen, damahls öden Gauen, abgeurtheilte bayer'sche Herzogthum. Nach zwey kummer. Anbau und Bevölkerung und des Christenthumes befelis vollen Jahren aber, legte der Tod ihn in die Gruft zu gende Lehren. Noch ein anderes, nicht minder erhebli. Heiligenkreuz, Bayern aber und die Ostmark wieder in ches Dekret Herzog Heinrichs über die Verhältnisse der Hö eine Bruderhand, in die Heinrichs Jasomirgott. rigen, Leibeigenen und Slaven, gegeben zu Ranshofen, Die obigen Thatsachen sind aber nicht allein wichtig vielleicht gleichzeitig mit seinem Schiedsspruch zu Tuln 985, für die österreich'iche Vorzeit, und für das unübertroffene zum Theile durch Mederer schon bekannt, (haec est con- Babenberg'sche Geschlecht, sondern auch für die Entwicklung stitutio venerabilis ducis Heinrici et omnium pri- des deutschen Staatsrechtes, der deutschen Reichsverfassung matuin, tam episcoporum, quam comitum) steht hier überhaupt. Welche Fortschritte mußte das Amtslehen, bes aus einem Freysinger und Tegernseer Codex (XXXIX, reits zum Erbbesige gemacht haben, daß die Nachfolge unAnz. Bl. 36. 42.) ter Leopolds des heiligen Söhnen, beynahe wie eine blosse

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Auch hier zeigt sich wieder, wie unzuverläßig Alles Privatsache, auf einer Zusammenkunft der Fürsten des fey, was Uns bisher von Aventin und Lazius oder selbst Landes, durch das hochgeehrte Wort der Mutter Ugnes, von Hansiz ganz oder stückweise gegeben wurde? Die der Tochter und Enkelinn so vieler Kaiser, wenigstens obne wichtigsten Ortsnahmen sind faisch gedruckt, sehr wichs allen sichtbaren, gebiethenden Einfluß Lothars, des Reichs= tige Orte ganz ausgelaffen. oberhauptes abgethan werden konnte? bey welchem übrigens

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Das Anz. Bl. XL. 7. 15. 35 und 41. enthält eine deßhalb ein gutes Wort einzulegen, Papst Innocenz laut Auswahl noch unedirter Kaiserurkunden von Klosterneuburger Urkunden zugesichert hatte. Die XL. dem Carolinger Arnulph, welcher 892 St. Florian 99. in der Recension von Raumers Werk angeführten, (das dadurch in Primat des, wahrscheinlich bis auf den heil. durchaus dem österreich'schen Geschichten entnommenen AnoApostel Severin hinaufreichenden Alters bestätiget wird) malien, weisen auf eine fundamentale Erschütterung des mit Rohrbach beschenkt, bis 1108 auf Heinrich V., Schwa, ursprünglichen Reichsverbandes hin, - eine Erschütterung, ger Unseres. heil. Leopold. Durch drey Urkunden der Otto- die zuleht, selbst einem so kraftvollen Kaiser, wie der Bars nen wird das Altar der Babenberg'schen Herrschaft in Östers barossa, jenen Plan aufgedrungen hatte, den sein Sohn reich näher bestimmt und weiter hinaufgefeßt, das hohe Heinrich VI. den Fürsten öffentlich vorgelegt þat, (XXXVII. Alter von Tuln als Stadt, (civitas) bekräftiget und daß 287.) Erblichkeit und Allodialisirung aller Les Herzogenburg gewiß nicht umsonst diesen seinen Nahmen hen, Verzicht auf den Nachlaß des Clerus, Apulien und Si. geführt habe. Je seltener die archivalischen Spuren vom zilien dem Reiche einverleibt, dagegen aber auch Erbliss linken Donauufer, zumahl unter dem Manhartsberge keit der Kaiserwürde im Stamm der Hohenstauffen. ind, desto willkommener müssen die hier dazu gelieferten Die friderizianische goldene Bulle, Kauf und Vers Beyträge seyn. -Andere Stücke vermehren die merkwürs mächtniß der Steyermark in Österreich, der Nachlaß der dige Folgenreihe der Urkunden, die der junge Heinrich IV. Babenberger und 22 Jahre später der kärnthnerischen in Herbst 1058 in Österreich gab, auf seiner Heerfahrt gee Sponheim Ortenburger sind hier mit den entscheidenden gen Ungarn zu König Salomo.Jener räthselhafte Ha. Zügen scharf umrissen: ungeheure, die Regel unters derich, den einige für den vielbestrittenen Albrecht den grabende und zerstörende A u 8 nahmen. Somit (heißt es leichtsinnigen, einen Oheim, Undere für einen Bruder des hier) kränkelt der, zwischen Österreich und zwischen seinem peil. Leopold halten, wird in einer Reihe yon llrkunden nach Mutterlande Bayern, bisher so hihig verfochtene Streit gewiesen XL. 39 so wie S. 24 der bisher ganz unbekannte über die wechselseitige, publicistische Stellung unstreitig Nachfolgeftreit nach dem Tode des heil. Leopold wir daran, daß Bayern sein Alter und sein factisches igen seinen Söhnen, dem (kranken und binnen Jahres. Übergewicht, Österreich aber, die staatsrechtliche

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Regel, viel zu scharf und viel zu versteinert hervorgestellt gen fehlt weder Humor, noch Romantik, aber da diese Erzähs und legteres dabey nicht genug bedacht habe, zu gar keiner lungen eben so wenig, als andere unter sich ähnliche Gegen. Zeit und an gar keinem Orte habe das Staats. Recht mehr stände gleichen Werth haben, so müssen wir nach unseren Ge. fühle oder Stimmung den Gebesserten, oder der Mogegolten, als das Staats- Intereffe, und als der mächs nolog und das Testament und Mariechens schwars tigste von allen Göttern, der Augenblick!? Absolut ist es zer Stunde vor den übrigen den Vorzug zu erkennen, denn freylich ein Unding, aber im Leben kehren gar zu oft eine ungekünftelte Verwandtschaft mit Ereignissen im wirklichen Bwiste wieder, in denen beyde Theile gewissermaßen im Leben, eine klare Darstellung und richtige Haltung der Cha. Rechte sind. Somit könnte denn auch jene, schon zum Eckel raktere machen sie geeignet, sich jeder Art von Lefern von der wiederhohlte und auch von Hormayr lebhaft bestrittene gefälligsten Seite darzustellen und reines, erheiterndes Ver. gnügen zu gewähren, Ursachen genug, um der baldigen ErStelle der Augsburger Chronik auf 1152, eine theilweise scheinung des vierten Bändchens mit Sehnsucht entgegen und zeitweise, innere Wahrheit haben: „quatuor marchio. zu sehen. nes, Austriae et Styriae, Istriae, Chumbensis, qui dicebatur de Vohburg, evocati ad celebrationem curiae ducis Bavariae veniebant, sicut ho

Beyträge zur Geschichte Carls V. die episcopi et comites ipsius terre facere tenentur. (Fortseßung von Nr. 2, 3, 6, 14, 25, 110, 116, 118, 122, 129, In einer Urkunde des Passauer Bischofs Burkard und 130, 132, 140, 150, 153 von 1810, dann 1811 Nr. 1, 11, 32 seines, unserem Ostlande wohl bekannten Chorbischofs Ma. 38; ferners 1812 Nr. 95, 109 113. Jahrg 1814 Nr. 36, 38. dalwin, in offener Synode zu Passau 903 gegeben, ist Jahrg. 1815 Nr. 107, 124, 126, 130, 131; daun 109 von 1824 20. 2c.) nicht nur viel Merkwürdiget für unsere älteste Geogra Bündniß zwischen dem Papste Paul III., dem Gesandten phie und Verfassung. Auch der Umstand ist merk, Johann Manriquez de Aguilar im Nahmen K. Carle V. und K, würdig, daß eben dieses Bischofs Handschriftenschaß, be. Königs Ferdinand I. von Ungarn und Böhmen und dem Both. schafter Venedigs, Anton Contarini. Rom den 8. Februar reits den Virgil und Plautus, Cato, Avienus, Caffios 1538. (Ef. Lebrets Staatsgeschichte der Republik Venedig, dor und Boethius enthielt, so wie die Bibliothek des Seite 2221)

Passauer Bischofs Otto von Lonsdorf 1259, den Aristote. In nomine sanctissime et individue trinitatis Amen. Cum hoc les, Terenz, Cicero, Virgil, Lucan, Statius, Priscias mane in Consistorio secreto ad Dei laudem populinus, Donatus, Prudencius, Euclides, Macrobius, die que christiani salutem et securitatem in eundem scopum, pium Gefeße der Bajuvarier, Ripuarier und Franken, viele Les et sanctissimum foedus ac liga tam offensiua genden, viele musikalische Werke, viele Werke des bürgers quam difensiua inter Beatissimum in christo patrem et lichen und kanonisten Rechtes 2c. 2c. eine bündige Wieders suo et sancte apostolice sedis ac Cesaream et Catholicam malegung des alten Wahns, als dankten Wir alle und jede iestatem suo et serenissimi D. Ferdinandi Romanorum ReClassiker, vorzüglich erst den, 1453 nach dem Falle gis eius fratris nominibus ac Illustrissimum Ducem de domiConstantinopels vor den Türken flüchtigen Griechen.

(Die Fortsegung folgt.)

dominum nostrum diuina prouidentia papam Paulum Tertium

nium penetorum aduersus communes hostes Turcas speretur. que in Dei omnipotentis misericordia fore, vt eius ope et auxilio suos fideles juvante Terre et Insule ac prouincie nunc per ipsos Turcas occupate, ab eisdem confederatis recuperentur et

Anzeiger der österreichischen Literatur. ad ditionem religionemque christianam reducantur. Volentes

(Fortsetung.)

ipsi confederati pia equitate et charitate quemque ipsorum pro portione impensarum et onerum in hoc bello subeundorum re

272. Ch. Kuffners sämmtliche Erzählungen. 3. Band. Wien munerari et ex nunc prouidere ne qua diffensio postea oriatur, 1827, 'bey Franz Ludwig. 18. 287. Seiten. Idcirco constituti in presentia mei Petri episcopi TermulaDas lesende Publicum überhaupt und die Freunde der rum sanctitatis sue Datarii et Notarij ac testium inscriptorum. Kuffnerischen Muse insbesondere werden diesen neuen Band der Idem sanctissimus Dominus noster Paulus papa Tertins suo et gesammelten größtentheils neuen Erzählungen gewiß mit eben apostolice sedis. Nec non Illustris Dominus Johannes Manridem Vergnügen zur Hand nehmen, welches sie bey den frühe, que Marchio de Aguilar, Cesaree et Catholice maiestatis Ac noren Theilen empfunden haben. Diese Sammlung enthält neun bilis eques venetus Marcus Antonius Contarenus Illustrissimi Erzählungen rein sittlichen Inhaltes, voll lebendiger Phanta. Venctorum Dominii in Romana Curia Oratores et eorum re sie, bilderreicher Ausschmückung, Klarheit und Richtigkeit der spectiue nominibus quorum etiam mandata in manibus mei Darstellung und des zartesten Reizes zum Mitgefühl und Datarij et Notarij predicti exhibuerunt sponte omnibusque meTheilnahme. lioribus modo in iure et forma quibus magis ac melius de

Die Gestalten der Liebe, Vdoman und Lisbe iure potuerunt et debuerunt premiserunt et inter se iniverunt und der Liebesdienst sind sehr wohl gehalten, in den übris capitula inscripta ad partitionem recuperandorum et acqui.

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rendorum pertinentia quorum in vulgari Italico scriptorum te- garunt et hipothecarunt. Super quibus omnibus et singulis penor de uerbo ad uerbum sequitur et est talis videlicet. Che tierunt dicte partes contrahentes a me Petro Episcopo Termuin primis et ante omnia tutte Città Castelli Insule et altri loci larum prefati sanctissimi Domini nostri pape Datario et Notaché sono stati della signoria di venetia ché se acquistarono rio publico vnum uel plura confici Instrumentum ucl Instru siano immediaté restituiti et consignati alla prefata signoria menta. Acta fuerunt hec Romae in palatio apostolico. In Camera ouero alli suoi agenti et medesimamente il loco della vallona vbi prefatus sanctissimus Dominus noster solet se appararé pro et Castel nouo ché é in bocca di Catharo con tutté Concistorio. Anno ab eiusdem Domini nostri Jesu Christi Natiiurisdition delli loci prefati. Ché il medesimo sé intendi et sia uitate millesimo quingentesimo trigesimo octauo prelibati sanc. fato delli loci et stali che fussero stati o, donati alla sede tissimi Domini nostri Pauli diuina prouidentia pape Tertii Anno apostolica. Et alla Cesarea maiesta non si facedo preiudicio a quarto sui pontificatus, indictione vndecima, die uero octaua quelli sono stati della signoria di venetia. Iquali li siano resti- mensis februarij. Presentibus Reuerendo Domino Blasio paladio tuiti communc di sopra e ditto Et dechiarando ché per lac- secretario sue sanctitatis, et Reuerendo Domino Durante de quisto fece sua Cesarea maiesta li anni preteriti della Citta di Durantibus Archidiacono Brixiensi suo sanctitatis Camerario Coron non se intendi preiudicio alla signoria ma quello li secreto. Et Domino Francisco Valenzola milite Sancti Jacobi sia restituito come delli altre. Ché l'Imperio de Con- de spata aulico Casarée maiestatis, et Domino Aloysio Leonstantinopoli con tutte sue rason come possedeua il cino secretario veneto, testibus ad premissa omnia œt singula serenissimo Imperator de christiani sia datto alla adhibitis uocatis atque rogatis.

Cesarea mai esta et medesimamente quello li competisse Et quia Ego Petrus de Durantibus Termularum Episcopus di rason come Re de Napoli et sicilia senza preiudicio prelibatis serenissimi In Christo patris et Domini nostri Dodi quello dee eser restituito alla signoria di venetia si come mini Paulj diuina prouidentia pape Tertij Datarius premissis di sopra é dichiarato. Ché la Insula di Rodi sia re- omnibus Et Singulis dum sic vt premittitur fierent agerentur stituita alla sacra relligione si come era per inanti, et promitterentur vna cum prenominatis Testibus presens fùi Et aceio ché la sanctita del Pontefici sia in qualche et de Eisdem Rogatus Suprascriptum Instrumentum Alterius parte racognosciuta della continua spesa fara durante questa manuscriptum Exiude publicavj. Io fidem Robur et Testimoimpresa coutra il Turco, sia extratto delli stati che nium omnium et singulorum premissorum.

si acquistarano vno stato conueniente per la sede apostolica oltra quello che altramente li spettasse come dj sopra e ditto in gratification dj cosi sancta et necessaria expeditione de lei principiata et per exempio delli successori di perseverar nello istesso proposito dello sanctita sua. Che delli stati che si conquistaranno oltra quanto e sopra ditto sia assignata quella portion alli contrahenti et a quelli che intra

Ita est P. (L.S.)

Johannes Marchio (L.S.)

Marcus Antonius Contarenus eques orator. (L.S.)

Miscellen.

Das kleine und arme Ländchen Tyrollhat, so wie einen

ranno in questa sancta confederatione per rata di quello ché ganz unverhältnißmäßigen Reichthum von bildenden K ùust. contribuiranno come alli prefati contrahenti parera con minor lern, so auch viele mathematische und mechanische Autodidak. separatione che possibil sia di essi stati Accio restiuo vniti et ten und Genies hervorgebracht, wie den Hirten Peter Anich piu atti ad eser mantenuti et gouernati. Que omnia et singula und seinen Genossen, den nicht minder berühmten Geodeten in suprascriptis Capitulis et eorum quolibet expressa et conBlasius Huber. Eben jeht erhebt sich wieder ein solches tenta promissa et stipulata prefatus sanctissimus Dominus uos- erstaunenswerthes Talent: Joseph Christian Tschuggmal, ter, suo et sedis apostolice nomine, Ac mandatarij et procurato- von Wenns im Oberinthale gebürtig, seit mehreren Jahren res predicti dictis nominibus ad inuicem obseruare ac per duc- aber in Vahrn, einem Dorfe bey Brixen anfäßig.

tos eorum principales contrahentes obseruari facere et in ali- Tschuggmal ist der Vater einer zahlreichen Familie und quo non contrauenire solemni stipulatione interueniente conue- gerieth durch wiederhohlte Elementarschäden in die bitterste nerunt et promiserunt bona fide omnibus dolo et fraude semo- Armuth, welcher ihn nur die meuschenfreundliche Unterstüßung tis ac iureiurando sanctitas sua manus ad pectus pouendo in des Brixner Fürßbischofs, Grafen Lodron entriß. uerbo Romani pontificis et sepedicti maudatarij manibus tactis Ohne je irgend einen gründlichen Unterricht genoffen, ohne scripturis principalium suorum nomine firmarunt et solidarunt jemahls die berühmten Tendlerischen Automaten gese. ac Idem sanctissimus Dominus noster bona omnia et singula hen zu haben, vollendete er, binnen sieben Jahren, vierzehn mobilia et stabilia, temporalia et spiritualia, presentia et futura Kunfifiguren, die jeden Kenner in Erstaunen sehen. sancte Romané ecclesié et Camere apostolicé. Et Johannes Mar- Unter diesen Automaten befinden sich Seiltänzer auf schlap chio omnia et singula regna status et bona mobilia et stabilia pen und gespanntem Seile, welches lettere, selbst Tendler nicht hervorzubringen vermochte. Eine schreibende Figur prefaté Cesarée maiestatis et Marcus Antonius Ducis et Domi- zeichnet sich zuvörderst aus. — Alle Stellungen, Bewegungen, nij venetorum bona quecumque mobilia et stabilia pro obser- Sprünge und Geberden sind durchaus naturgemäß und völlig uatione omnium et singulorum premissorum et in dictis gelungen. - Tschugamal will damit eine Kunstreise antreten, so bald er sich die Bekleidung seiner Figuren und ein zweck. tulis contentorum et expressorum ad inuicem respectiue oblimäßiges Theater beyzuschaffen vermögen wird.

capi.

Redacteur: Jofeph Freyhers v. Hermayr. Gedruckt und im Berlage bey Franz Ludwiz.

Archív

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Mittwoch den 24. und Freytag den 26. October 1827.

**************** ( 128 und 129 ).............................................

LXXXIV.

Beyträge zum Gelehrten Desterreich. schreibung hoffnungsreiches Talent, gab er in seinem Sohne Gottfried Primiffer, den die bayerische Regierung seine Bildung in Heidelberg und dann in Senn uns das unerbittliche Geschick, irgend eine, der Göttingen vollenden ließ und ihn dann als Adjuncten Wissenschaft oder Kunst nahverwandte Zierde des Vater des unglaublich reichen Münchner Archives, in der guten Landes, vom Winterfrost und von den Stürmen des les Schule des Ritters C. H. von Lang anstellte. - Gottbens gebrochen, im späten Greifenalter hinwegnimmt, so fried Primisser schrieb rasch nach einander die Denkwürdig. bleibt uns gleichwohl der kümmerliche Trost, dem Zahne keiten seiner Vaterstadt Innsbruck, den Venetianer der Zeit könne nichts widerstehen, der menschlichen Gebrech, Krieg von 1487, die Wechselfchicksale jener übermüthigen lichkeit seyen gar enge Gränzen gesteckt und man müsse sich Baronen von Rottenburg, Landhofmeister Tyrols, endlich noch Glück wünschen, eines ihrer sogenannten, freylich all. wiewohl ohne Vollendung die verhängnißvolle Regierung zunah:n Äußersten erreicht zu haben. Doppelt schmerzlich Ludwigs des Brandenburgers und Margarethens der Maule ist es aber, wenn der allgewaltige Tod Uns ein schönes, tasche. Beynebens excerpirte sein rastloser Fleiß den Kern reines Leben noch in viel verheißender Blüthe, wenn er des alten Innsbrucker und der neu hinzugekommenen Kloes Uns an den Marken des Jünglings. Alters für im sterarchive, wie auch der hochstiftlichen von Brixen und mer entreißt und damit so viele und so schöne Hoffnungen von Trient. - Des Herrn Appellations Präsidenten von zerstört! - Dipauli unvergleichliche Bibliotheca Tyrolensis" be

99

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Solch' s&merzlichen Verlust erlitten Wir am leßt ab. wahrt einen Schaß von Regesten, von der Haud dieses gewichenen 25. July 1827 in Aloys Primisser, Cu- gelehrten Jünglings. Aber er starb schon im 27. Lebensjah. stos des E. E. Münz und Antikenkabinets und der Am re, am 26. Sept. 1812. brasser Sammlung.

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Vettern dieser beyden waren die Brüder Johann Die Primisser, dem vintschgauischen Dörfchen Baptist und Carl, oder mit seinem Klosternahmen, Cafs Prad, der Pfarre Agums, am Fuße der hohen Ortlesspite sian Primisser, Archivar und Bibliothekar der zum entsproffen, sind eine recht fruchtbare tyrolische Gelehrten. Andenken des leßten Hohenstauffen Conradin, gegründeten Familie. tyrolischen Cisterzienseråbtey Stamms; Correspondent vie Friedrich Primisser, Archivar zu Innsbruck und ler gelehrter Männer seiner Zeit, insonderheit der Münch Sekretär des tyrolischen Guberniums in früheren Jahren, ner Akademiker, Verfaffer einer handschriftlichen Historie ein unverdroffener Mitarbeiter feines Vorfahrers, des wohl und nicht minder umständlicher tyrolischer Jahrbücher, unterrichteten Franz Gaßler, war auch als jovialer ein raftloser Sammler, dem es mit der Zeit weder an Dichter im tyroler Dialect, (worin ihn jedoch in der Folge Geschmack, noch an höherer Kritik gefehlt haben würde, Boller weit übertraf;) allen Fröhlichen und durch seinen da er zu beyden, ungemeine Anlagen verrieth. Aber er Friedrich mit der leeren Tasche, wie durch seinen Martin starb schon im 36. Jahre, (geb. am 14. April 1735, gest. Sterzinger, auf der vaterländischen Bühne nicht ganz un. 15. Dec. 1771.) — Sein Bruder Johann Baptist Pris bekannt. († 1. Mârz 1812.) Ein höheres, in der Geschichts- misser (geb. am 23. Aug. 1739,) trat 1765 in eine forschung bereits erprobtes, aber auch für die Geschicht. treffliche Schule. Er wurde Sekretär des geistvollen und

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energischen Oberstkanzlers Rudolph Chotek und machte mit richt von dem E. E. Raritäten Kabinete zu Umbraß in The seinem Reffen, dem nachmahligen Minister Grafen Chotek rol. Innsbruck bey Wagner 1777. 2) Beytrag zur gries und mit dem Grafen Wilczek, nachmahligen Minister in chischen Sprachlehre über die Aussprache für die Schüler. Mayland und Obersthofmarschall in Wien, eine sehr lehr. 3) Difficillima pars grammaticae graecae de forma reiche Reise durch Italien, Frankreich und Deutschland. tione verbi. Oenip. 1794 4. 4) de syntaxi graeca 1772 wurde er Schloßhauptmann zu Ambraß und seit den libellus. Oenip. 1796 8. 5) Gedanken über das, von Zeiten des Stifters Erzherzogs Ferdinand und der sönen Herrn Professor Trendelenburg vorgeschlagene System der Philippine Welser, wiederum der erste Ordner und Be, griechischen Conjugation. Innsbruck 1792 8. 6) Über die fchreiber dieser großartigen Sammlung. alte Aussprache des Griechischen. 7) Über den Ursprung

Im Jahre 1783 wurde er Professor der griechischen der griechischen Schrift. 8) Der rasende Ujar, Tragödie. 9) Literatur zu Innsbruck und zugleich Bibliothekar. Der Die apokalyptische Frau. 10) Veldidena, beydes Singspiele. Innsbrucker Büchersaal dankt ihm zum Theil seinen Bau, Aloys Primisser wurde am 4. März 1796 ju feine Einrichtung und die Vermehrung durch die erlesen. Innsbruck-geboren. Sein Vater wendete die liebevollste ften Bücher und Handschriften der aufgehobenen Klöster. Sorgfalt auf seine Erziehung und Ausbildung. Schon 1789 folgte ihm als Bibliothekar Martin Wikosch, mit zehn Jahren kam er nach Wien und schon als Knabe Primisser aber wurde 1791 bey der Umstaltung des öf. beschäftigte ihn die herrliche Sammlung, der er im streng. fentlichen Unterrichts, Repräsentant der Gymnasien bey sten Sinne, sein ganzes Leben gewidmet hat, denn mit dem neuerrichteten Studienconfeffe. so ruhmeswerthem Fleiß und glücklichem Erfolg, er sich auch

Seit das Jahr 1796 die lange Ruhe Tyrols auf lange späterhin anderen Zweigen seines Berufes, dem griechischen hinaus gestört hatte, war die Umbraffer Sammlung zu und römischen Alterthum und der Münzkunde ergab, die fünfmahliger Flüchtung verdammt, das Schloß selber zum Umbrasser Sammlung verblieb doch immer, wie billig, sein Feldspital, zur Feldapotheke und zur Kaserne umgewan. Hauptaugenmerk.

delt. Zwey Mahl wäre es durch die Unvorsichtigkeit durch. Die Sorgfalt feines würdigen Vaters noch überbies marschierender Russen beynahe ein Raub der Flammen thend, beschenkte er Uns mit zwey Werken darüber, geworden. mit einer, die gewöhnlichen Besucher zurecht weisenden:

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Ein paar Tage nach dem Abschluß des Preßburger „übersicht der Umbraffer Sammlung". (1825, Friedens, erhielt der glückliche Zufall, daß einer der subal. die zweyte Auflage 1827, Wien bey Wallishauser) – wels ternen Arbeiter beym Friedenscongreffe mit den Verhält. cher um sechs Jahre (Wien 1819 bey Heubner) ein ausführs nissen dieser Sammlung vertraut war, selbe dem Erzhaus liches Werk vorangegangen war: „Die E. t. Ambrasals ein Privateigenthum. In Feindes Hand wäre sie eine, fer Sammlung, beschrieben von Aloys Pris schwer zu verschmerzende Trophäe geworden, des unges misfer" seiner Zeit in diesem Archive zu verdientem Lob meinen Verlustes für die Kunstgeschichte des Mittelalters erwähnt, in den Wiener Jahrbüchern aber VIII. 35-67. und für die altdeutsche Dichtung und Literatur gar nicht in einer råsonirten Übersicht dargestellt. Diese, vom Au gedenken. Sie tam im Sept. 1806 nach Wien und Stifter selbst in die Waffen Kammer, Kunst und wurde von Primisser, welcher ihr durch mehr, als 40 Wunder Kammer abgetheilte Sammlung gibt durch die Jahre mit unermüdeter Liebe und Sorgfalt vorstand, im erstere, einen wahrhaft imposanten Überblick jener thatens unteren Belvedere aufgestellt. Auch von dort zwey Mahl reichen Übergangsepoche aus dem Mittelalter, Auß wieder hinweg geflüchtet, gönnte der wieder hergestellte der Tage Max I. und Carls V. und ihrer zaht Weltfrieden auch ihren, längst entschlafenen Helden die reichen Helden, der Epoche des Unterganges des Rube, zu welcher either sogar schon die meisten Kriegess Ritterwesens, der byzantinischen und der von nun an mit fürsten des jüngsten, großen Befreyungskampfes eingegan. Österreich vereinigten burguntischen Mocht, der Entdeckung gen sind. Am 8. Februar 1815 machte ein Schlagfluß neuer Welten, der Vereinigung der Kronen Hispa Dem 76jährigen, thätigen Leben Baptist Primifers ein niens, und beyder Sicilien, Ungarns und Böhmens und Ende und gewiß ein feltener und ehrenvoller Foll, - Burgunds mit dem Hause Habsburg, der Buchdrucke in der Obhut der Sammlung, folgte ihm sogleich, sein rey, der Auferstehung der Alten, der höchsten Gluth für von der Wiege damit aufgewachsener, kaum neunzehnjäh, die Kunst, der wissenschaftlichen Gestaltung der Tactik riger Sohn Aloys Primisser. und des Seekrieges und der Reformation. - Welche

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Baptist Primissers Schriften waren; 1) kurze Nach. Gedanken, welche Erinnerungen, welch vollständige Reka.

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