Obrázky na stránke
PDF
ePub

dieser aber auch das äußere Thor geöffnet hatte, jog er forgfältig den nächsten Flügel vor sich, und verbarg sich dahinter.

Der Ritter geleitete den Herzog die Stadt hinab in ein Quartier, und entboth den Stadtrath und die Honos ratioren zu selbem. Diese bezeugten dem Landesfürsten ihre Ehrfurcht und Treue, und schickten sogleich einen Eilbo, then nach Montafon ab, um auch die dortigen Vorstände und andere reisige Hofjünger zur Geleitung desselben eins zuladen.

Inmittelst ward eine Mahlzeit zubereitet, und als der Herzog eben im Begriffe war, sich zur Tafel zu seßen, äußerte er den Wunsch, den Wächter von dem Thore, durch welches er herein geritten, vor ihn zu berufen. Es geschah fogleich, der Nachtwächter erschien alsbald, warf sih nabe am Herzoge zu seinen Füssen, und bath demüs thig um Verzeihung, daß er ju Sr. hochfürstlichen Gnas den sich im Pflichteifer so gröblicher Worte bedient habe. Friedrich stand von der Tafel auf, hob den Wächter gütig vom Boden auf, und belobte ihn, daß er die Befehle und seine Pflicht so getreulich und vorsichtig vollzogen habe, mit dem Beysaße, daß er ihn dafür belohnen würde, wenn er dermahlen nicht leere Tasche hätte. So aber befahl Frieds rich, daß er sich mit ihm an die Tafel sege, und sich gleichwohl mit Speise und Trank erfrische. Nach wieder. hoblter Entschuldigung mußte der Wächter solches auch ans nehmen, und sehte sich sohin zu unterst an die Tafel. Nach deren Aufhebung begab sich der Herzog zur Ruhe. Am folgenden Tage wurde derselbe sodann von den Vors ständen, Adel und Reißigen der Stadt und der Umgegend zu Pferde auf seiner Reise nach Tyrol bis auf die Lands mark begleitet.

Oden aus Horaz.

In Reimen.

Von Johann Gabriel Seidl.
(Fortsehung.)

6. € hebung.
(II. Buch 20. Ode.)

Empor, empor, ihr seltnen kräft'gen Schwingen,
Helft mich der Erde Nied'rungen entringen;

Schon schweb' ich, zwiegestaltet, auf zum Licht:
Die Städte schwinden, Neid erreicht mich nicht!

Und ob mich arme Ültern auch geboren,

Es bleibt mein Ruhm mir dennoch unverloren ; Wer von Mäcen sich kann begünstigt seh'n, Der wird in Lethe's Strom nicht untergeh'n!

Schon fühl' ich mich von rauhem Fell umwoben,
Ein weißer Vogel schimmr' ich schon von oben,
An Fingern spross't schon und an Schultern mir,
Und hier und dort der Federn leichte Zier.
Den Sohn des Dädal wollt' ich überflügeln,
In Bospors Fluthen meine Schwingen spiegeln,
Der Syrten trodne Gluth im Flug durchzieh'n,
Und zu des Nordens eis'gen Küften flieh'n.

Der Daker schaut mich, der die Furcht verlernte;
Der Rolcher schaut mich; mich der weitentfernte
Gelone; der Jberer staunt mich an,

Und we da schlürft den brausenden Rhodan!
Drum jammert nicht bey meinem Grabesgange,
Kein feiger Thränenstrom nes' eu're Wange;

Weiht mir kein Lied und Leinen Grabesstein,
Ein Denkmahl hab' ich, das wird ewig seyn!

7. An Torquatus.
(IV. Buch 7. Ode.)

Der Schnee zerfloß; die Blumen kehren wieder,
Das heit're Laubgelock dem Baum;

Die Flur verjüngt sich; Ströme sinken nieder,
Und zieh'n entlang dem Ufersaum.

Mit Nymfen und dem Schwesternpar im Bunde
Hüpft nackt im Tanz die Charis hin.

Hoff' Ew'ges nicht; so mahnt dich Jahr und Stunde,
Des frohen Tages Räuberinn.

Dem Weste weicht der Frost; der Sommer scheuchet
Den Lenz, und flieht hinweg, sobald
Der üppige Herbst uns seine Gaben reichet;
Dann kehrt der Winter, träg und kalt!
Zwar Himmelsfehl' erseht der Monden Eilen:

Doch steigen wir einst zu der Flur,

Wo Held Äneas, Tullus, Ankus weilen,
Dann sind wir Staub und Asche nur.

Wer weiß es, ob dir zu dem frohen Heute
Der Gott ein Morgen noch bestimmt?
Nur das wird keiner gier'ger Erben Beute,
Was Nothdurft dankend von dir nimmt.
Bist du einmahl dahin, hat Minos' Wille

Dir festgestellt dein stön Geschick,

Dann bringt nicht Adel, Freund, nicht Rednerfülle, Nicht Frömmigkeit dich mehr zurück.

Diana kann den Hyppolit nicht retten,

Den keuschen, aus dem Erebus;

Und Theseus selbst löst nicht die Todesketten
Dem theueren Pirithous!

(Die Fortseßung folgt.)

[ocr errors]

Aphorismen.

Bon Carl Balda mus.
Idamus.

[ocr errors]

715

[ocr errors]

Bey dem zärtlich liebenden Weibe, das sich von dem Manne, dem sie Alles war, grundles aufgegeben sieht, wird das Herz, das früher einem anmuthig duftenden Gars Leider trage ich einen Friedhof im Herzen. Hier lies in der die Erinnerungen der Luft zwar frisch erhalten wer ten, voll singender Blumen glich, zur frostigen Eisgrube, gen viele schöne Träume begraben, aber bey dem allen wird den, wo sie aber noch stummer sind, als die Leichen, vere man weder Leichensteine noch schwarze Kreuze gewahr were unglückter Pilger, die man in den Begräbnißgewölben der den. Die Gräber sind geebnet, und Asterbeete blühen da frommen Mönche auf dem St. Gotthardsberge sorgsam wo man auf gewöhnlichen Gottesäckern nur dunkle Hügel fieht. Der Glaube wandert über das halb heitere Leichenfeld und befeuchtet am Allerseelentage die stillen Blumen mit einer verstohlenen Thrane. Der Humor, einem weichen Shakespear'schen Narren vergleichbar, macht den Todten gräber. Ich unterhalte mich oft mit dem tollen Gesellen, und höre andächtig seinen ergöglichen Leichenbetrachtungen zu.

aufbewahrt.

Wer die Vergangenheit wie eine alte Freundinn behandeln, ihr immer vorwurfsfrey unter die Augen treten will, der muß es mit der Gegenwart, ihrer nächsten Bluts. verwandten ehrlich meinen.

Warum immer und immer alte schmerzliche Erinne Das verjährte Vorurtheil gleicht einem lang verschlos rungen wecken? Wozu diese Todtengerichte? Wer den sen gewefenen unterirdischen Sange, in dem die Stickluft Muth nicht hat, den Friedhof seiner Wünsche, mögen sie überhand genommen hat. Hier ist die größte Vorsicht nö. eines natürlichen oder eines gewaltsamen Todes gestorben thig. Wer zu vorschnell in das kellerartige Gemauer ein feyn, mag man sie feyerlich oder in der Stille begraben dringt, der sinkt zu Boden und stirbt dahin sammt der haben, mit Ruhe zu betreten, der sollte diesen Ort ganz Fackel, die das Dunkel erhellen sollte. Wer sich ohne Vors vermeiden, und die zu ihm führende Thür vermauern lassen. bereitung an ergraute, vorgefaßte Meinungen wagt, der muß oft auf ähnliche Weise seine Übereilung büßen.

In dem Herzen jener Unglücklichen, die kahl und farbs

los wie die Wüste aller Heiterkeit beraubt sind, stößt man Wer in der Ebene geboren und erzogen, und der Berge doch noch zu Zeiten auf ein frisches Bild, bey dem man ungewohnt ist, der freuet sich zwar, wenn er in eine Alpens um so lieber verweilt, weil es gegen die Ode des Ganzen welt versezt wird; doch kann er es nicht lange darin auss den sonderbarsten Kontrast macht. So begegnen die Cara. halten. Er sieht wie Lämmergeyer und Steinadler vom teis vanen in den unermeßlichen Sandflächen des nördlichen Afri. len Horste fliegen, wie die Gems die kühnsten Sprünge Ea's, nahmentlich in der großen Wüste Saarah einzelnen wagt, er hört das Ego, das zwanzigstimmig wie ein Her Bergen von Palmen umstanden, unter deren Gezweige ein rold Gottes von Firn zu Firn ruft, vernimmt zagend die klarer Quell rieselt, der um seine nächste Umgebung einen Kunde vom Falle der Lauwinen, und sehnt sich zurück nach grünen Saum ziehet. Das helle Waffer, an dem die durstis dem flachen Lande, wo weder Lämmergeyer noch Steinads gen Kameele sich erlaben, verliert sich spurlos in dem heißen ler nisten, wo keine Gems den wilden salto mortale wagt, Sande. Die Berge enthalten Salz, es sind Kinder des wo das Eco einsylbig ist, wie ein verzogenes Mädchen, Meeres, dessen Wellen hier einst wild spielend sich ergine wo keine Lauwine einen schreckenden Niedergang hält. Co gen. Die grünen Infelgruppen in dem Herzen des Unglück ergeht es auch den Alltagsmenschen, wenn sie mit einem lichen verrathen auch ihren neptunischen Ursprung. Wenn großartigen Manne zusammen treffen. Sie staunen zwar die Thautropfen des Schmerzes sie berühren, so gibt es eine reichhaltige Sohle, in der zu Zeiten die Laune ihre Ostereyer kocht.

ein Zeit lang die ungewohnte Erscheinung an, ergößen sich sogar daran, doch wie sie rie Höhe der nie gehörten Jreen des Riesenhaften ermeffen, und die Tausende von Schuhen erwägen, die der kühne Geist über die Meeresfläche ibrer Haus und Familien Gedanken erhaben dasteht, so wan delt sie ein Schwindel an. Sie fehren eilig um, und freuen sich, wenn sie wieder ihres Gleichen sehen.

Wenn ich sah, wie so mancher Eróftige und geiftvolle Mensch im Gedränge des Lebens unterging, wie er ganz unsichtbar wurde, dann aber nach Jahren wieder hervors trat um die Erbärmlichkeiten der Welt zum Kampfe heraus zufordern, so gedachte ich des Tigris, der in der biblischen Samuel Roggers hat in seinem Human life ein Geographie unter den Flüßen Westastens mit dem Euvhrat gemüthlich heiteres Stillleben geschildert, und dieses Ges um den Vorrang streitet, und deffen östlicher Arm sich am mählde voll nationeller Züge, aus dem die alt englische Laurus unter der Erde verliert. Der verschollene rauscht Wöhnlichkeit (comfortableness) behaglich herausschaut, in bey Zomada, jest Hazur, wieder hervor, und nicht zu eine didactischen Rahmen gestellt, der als Zimmerpug frieden mit diesem großen orientalischen Gleichnisse der nies eines stillen Bürgerhauses an seinem Plage ist, indessen dergetretenen aber wieder emporgewachsenen Seelenboheit, hat das Bild doch im Ganzen zu wenig Schatten. Wenn wiederhohlt er dieses Freskosimile und versteckt sich nach dem man auch hier und dort auf eine Thränenweide, auf einen Austritte aus dem See Thospites noch ein Mahl, um bey verwitterten Grabstein, auf einen im Mondschein wandelns Nymphäum wieder gebiethend aufzutauchen. den Seufzer stößt, so steht man sich doch vergebens nach der Nachtseite des Erdentreibens, nach dem in der Wolle

schwarzgefärbten Seelenzeuge um. In einem Lebensgemählde gen, und wenn man sie in Ruhe läßt, bewegen sie sich nicht, müssen Brand- und Liebesbriefe, falsche Wechsel und fromme und haben keine Scheu vor den Booten, denen sie oft selbst Ablaßzettel, Armensünderkittel und Priestermäntel bunt nicht aus dem Wege gehen. Man hat viele Tausende von ihnen durch einander laufen. Wo es Engel gibt, da finden sich erlegt und aus ihrer Haut Sättel verfertigt, die jedoch nicht die Teufel von selbst ein. Jansens des Enentels besonders dauerhaft waren, so daß die Jagd jezt beynahe ganz frische und volksthümliche Weltchronik berichtet uns ja, daß aufgehört hat. Noah auch ein paar Teufel in seine Arche flüchten lassen, damit die Art, die doch auch von Gott geschaffen, nicht ausstürbe.

Auf dem Lande bewegt sich der Aligator nur sehr langsam und träge; seine kurzen Beine vermögen kaum die schwerfällige Masse zu erheben, während der lange Schwanz auf dem Bo. den nachschleift, und den Weg bezeichnet, den das Thier ge. St. Stephan, Ungarns erster König, den, wenn ihm nommen hat. Es begibt sich nur ans Land, entweder um seine nicht schon die Kirche die Gloria geweiht hätte, die Poli Nahrung zu suchen, oder seine Eyer an irgend einer verborge tik zum Heiligen erhoben haben würde, zeichnete sich auch nen Stelle zu legen. Ist es etwas vom Wasser entfernt. so als Prinzenerzieher aus. Das erste Buch seiner Dekrete wird es sehr furchtsam, und beym Anblick eines Feindes drückt ad Sanctum Emericum filium" überschrieben, enthält es sich flach auf die Erde, und wälzt die Augen, ohne jedoch viele herrliche Gedanken, von denen jedoch mehrere außer

Cours gekommen find. Sie gleichen den zur Zeit ihrer Aus. den Kopf zu bewegen. Nahet sich ein Mensch, so bläst es sich prägung vollkommen wichtigen Münzen, die man aber, auf, öffnet den Nachen, und läßt ein Geräusch vernehmen, das ob fie gleich im Handel und Wandel nicht mehr gangbar dem eines Schmiedeblasbalges nicht unähnlich ist. Weiter wehrt sind, in Museen und Kunstkabinetten noch immer als Merk es sich nicht, und man kann es leicht tödten, nur muß man würdigkeiten verwahrt. Dahin gehört unter andern auch sich hüthen, feinem Schweif sich zu nähern, weil das seine dasjenige, was im sechsten Kapitel: offensive und defensive Waffe ist. Die Muskelstärke dieses Theis

De acceptione Exterorum et nutrimento Hospi- les, und die Schnelligkeit seiner Bewegungen sind außerordents tum vorkommt, wo es heißt: In hospitibus et adven- lich. Jeder Schlag ist im Stand, einen Menschen zu tödten, titiis viris tanta est utilitas, ut digne sexto in re- und alle Gegenstände, die es damit berührt, werden augenblick. gale dignitatis loco possit haberi. Nam unius lin- fich zerbrochen. Der Aligator bedient sich seiner, um Fishe, quae uniusque moris Regnum imbecille et fragile Schildkröten und Schweine zu tödten, und man kann das durch est. Nach dem politischen Katechismus Bonaparte's sieht einen solchen Schlag verursachte Geräusch auf weiter als eine die Sache freylich ganz anders aus. Hier gehen Sprache Biertelstunde hören. und Sitte in Uniform, und fechten sieghaft in dem vorder. ften Glieve. Beyde tragen die Nationalkokarde. Wer ihre Farbe verschmäht, der ist wider sie. Sie sind die Säulen des Reichs, und erheben sich stolz aus den Trümmern ihrer zertretenen Schwestern.

Miscellen.

Ist der Jäger geschickt, so schießt er dem Krokodill die Ku. gel gerade ins Auge, und es ist todt auf der Stelle. Trifft er aber einen 30a daneben, so taucht es sogleich unter, bewegt sich sehr heftig, und schlägt das Wasser mit seinem Schwanze, wodurch alle übrigen Krokodille in Schrecken gerathen, und einen so gewaltigen Lärm anstellen, daß viele hundert Fische sich über das Wasser emporschwingen und wie polirte Metals schilder in der Sonne glänzen. Die Länge des Uligators beträgt Unter den merkwürdigsten Gegenständen der Naturgeschichte 16 bis 20 Fuß. Man gebraucht sein Fett wie das der Wallfi. in den vereinigten Staaten, biethet sich zuerst den Augen des sche. Die, welche man in Neßen fängt, werden mit Äxten Europäers der Aligator oder das amerikanische Krokodill dar. todtgeschlagen; aber es gibt keine leichtere Weise, sie zu tödten Wenn der Reisende, nach dem er den Ozean überschifft hat, als ihnen ins Auge zu schießen. Ein Jäger kann in einem eins eines dieser füßen Meere, an der Mündung der großen Strö, zigen Tage mehr als ein Dußend erlegen, und ist der Shuß me, wie z. B. des Missisipi, betritt, bemerkt man am schlam. gelungen, so haut er dem Thiere den Schwanz ab, um nichts migen Ulfer ganze Heerden dieser Thiere auf schwimmenden mehr befürchten zu müssen. Baumstämmen, wo sie sich zu fonnen, auszurchen und zu Anfangs Juny macht das Weibchen sein Nest unter Dor. schlafen pflegen, während andere in allen Richtungen das Was. nen oder Wurzeln, wo es Blätter und Zweige zusammenträgt, fer durchkreuzen und ihre Nahrung suchen. Ihr ganzer Körper mit Ausnahme des Kopfes, der immer sichtbar bleibt, ist als dann vom Wasser bedeckt. Sie sind übrigens weder wild noch furchtsam. Dem ungeachtet haben sie sich seit der Verbreitung der Dampfschifffahrt sehr vermindert.

zehn Eyer darauf legt, und sie sodann vorsichtig bedeďt. So. dann geht es weiter, baut ein anderes Nest und legt abermahls zehn Eyer, und so fort bis auf sechszig. Es bewacht diese Nie. derlagen der neuen Generation sodann so lange, bis sie ausge brütet ist, wonach sie sie mit sih in ein stehendes Gewässer Der rothe Fluß war ihr gewöhnliches Stelldichein, die nimmt, weil in dem fließenden de junge Brut von den erwasKleinern hockten gewöhnlich auf dem Rücken der Größern, und fenen Männchen verschlungen werden würde.

alle stießen ein stärkeres Gebrü¤ aus, als tausend zu Wuth Der Aligator riecht sehr stark nach Moschus, und im Ge. gereiste Etiere. Indessen hat man von ihnen nichts zu besor, hölz wittert man ihn deshalb schon auf wenigstens 60 Schritte.

Redacteur: Joseph Freyherr v. Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig

[ocr errors]
[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

schem Nachlasse, den nun sein Sohn in Wien verwahrt, finden sich aus dieser Periode seines Lebens noch ein Paar zahl 1778.

Jofeph Anton Kapeller wurde um das Jahr 1760 Handzeichnungen von religiösen Gegenständen mit der Jahre

zu Imst in Tyrol geboren, und war der Sohn eines dortigen Bürgers und Mahlers des gleichen Nahmens, Gegen das Ende des Jahres 1782 begab er sich nach der wegen seines frühen Todes den Sohn als Kind und Wien auf die E. E. Akademie der bildenden Künste, wo er Waise zurück gelassen hat. *) Da der Knabe hernach viel die Maurer'sde Schule besuchte, und auch andere Zweige Talent und Neigung für die Kunst zeigte, wurde er im des Unterrichtes sich zu Nugen machte, bald für einen der Jahre 1774 zu dem Mahler Johann Georg Wibber fähigsten und ausgezeichnetsten Böglinge galt, und im oder Witwer zu Jmst, einem wahren, aber rohen und Jahre 1786 durch einen in Öhl gemahlten schlafenden Faun durch keinen ordentlichen Unterricht ausgebildeten Genie, den ersten Preis erhielt. Neben der Öhlmahlerey übte er in die Lehre gegeben, bey welchem er durch ungefähr ein sich in dieser Zeit mit vielem Glücke und Beyfall im Mi« Jahr die Anfangsgründe der Kunst gelernt hat. Im Jahre niaturmahlen. Nicht minder verlegte er sich auch auf die 1775 kam er in die Schule des vorzüglich in Tyrol durch Kupferstecherkunst; er versuchte sich in verschiedenen Zweis seine vielen Fresko. und Öhl. Gemählde rühmlich bekann gen derselben, und er hat darin, vorzüglich aber im Radis ten Johann Jacob Zeiler zu Reute; er blieb bey ren, gelungene Beweise seines Geschmackes, feiner Bils demselben sieben Jahre bis zum Jahre 1782, und machte dung, seiner Festigkeit im Zeichnen und seiner Leichtigkeit ungemeine Fortschritte. Er gehörte zu Zeilers zwölf in der Behandlung und in der Überwindung der mechanis leßten Schülern, unter denen, nach dem Urtheile des uns schen Hindernisse gegeben. Zum Beweise dessen berufen wir genannten Verfassers von Zeilers Biographie bey Meusel, uns auf sein-in dieser Zeit nach Heinrich Füger in Joseph Kranewitter, Franz Pund und unser Kupfer gestochenes Porträt des berühmten Heerführers, Kapeller durch Fleiß und ausgezeichnete Talente die Generals Laudon, das von Einigen für das beste in Ku. vorzüglichsten waren. - Derselbe Schriftsteller bemerkt pferstich erschienene Porträt dieses berühmten Feldherrn gevon dem leßten, er sey von einem gar leichten Talente und halten wird.

fähigen Kopfe gewesen, und er habe manchmahl zurecht ges Im Jahre 1787 erhielt er von dem fürstlichen Hause wiesen werden müssen, weil er sich über einen seiner Mit Jablonoosty unter sehr vortheilhaften Bedingungen schüler luftig machte, der nur durch großen Fleiß erseßte, den Ruf nach Warschau, um der durch die glücklichsten was seinen Talenten mangelte. Unter Kapellers künstleri Anlagen zur Kunft und in der Folge durch eine hohe Aus*) Ob Dominik Kapeller, nach Lipowsky geboren bildung in derselben ausgezeichneten Prinzessinn des Haus zu. Imst im Jahre 1761, der sich im Jahre 1784 zu Passau ses Unterricht im Zeichnen und überhaupt Anleitung zur als Mahler firirt hat, ein Sohn desselben Vaters gewesen, Kunst zu geben. Er befand sich da in einer in jeder Rück. ist mir bisher nicht bekannt. In den Nachrichten von tv. sicht sehr vortheilhaften Lage, und sowohl sein Geschäft überhaupt, als auch das vorzügliche, leicht fassende Talent

rolischen Künstlern» in Meusele neuen Miscellaneen, zweytes Heft, wird er Johann (er hieß vermuthlich Jos hann Dominik) und einer der besten Schüler von 3o. feiner Schülerinn machte, daß ihm auch viele Zeit zu eige, hann Georg Witwer genannt. nen Studien und Arbeiten frey blieb. Er verwendete sich

vorzüglich auf das Porträtmahlen in Öhl und in Minia, Nebenber zeichnete er von Zeit zu Zeit zu seinem Vere tur, und er hat während seinem dortigen Aufenthalte eine gnügen und aus Neigung aus dem unerschöpflichen und große Anzahl Porträte von Pohlen, Russen, Engländern herrlichen Vorrathe von Vorbildern, den Tyrol dem Künste und andern geliefert, die insgesammt mit großem Beyfalle ler darbiethet, Landschaften nach der Natur, die er manchaufgenommen, und ihm gut belohnt worden sind. Auch mahl auch in Farben ausgeführt hat. An allen wurde sos der Köniz Stanislaus von Pohlen war ihm gewogen, und wohl sein Geschmack in der Wahl des Gegenstandes, als er würde sein Glück in jenem Reiche in weit höherem Grade seine Behandlung desselben überhaupt mit Vergnügen bes gemacht haben, wenn nicht die entstandenen Unruhen merkt und bewundert. Einige theils mehr theils weniger und der Krieg mit Rußland dazwischen getreten wären. ausgeführte Zeichnungen dieser Art werden noch von seinem Er war gezwungen, auch selbst die Waffen zu ergreifen, ohne verwahrt.

und er hat als gemeiner Soldat die Belagerung von War- Ein Werk, durch welches sich Kapeller besonders schau und alle Schrecknisse derselben mit ausgehalten. Der den bleibenden Dank seiner Landsleute verdient hat, seine allgemeine Enthusiasmus der Pohlen für den General Tyroler Trachten, sind in eben diefer Periode seines Lebens Kosziusko hat da auch ihn ergriffen, und er náhrte entstanden. Unter seinem Kunstnachlasse befinden sich davon gegen diesen berühmt gewordenen Mann eine außerordents die Original Zeichnungen, von ihm selbst mit großer liche Verehrung, weßwegen er sein Bildniß nicht nur ger Sorgfalt und vortrefflich in Aberli's Manier illuminirt. mohlt, sondern auch in geschabter Manier in Kupfer ge. Er hat sich da als Figuren- und als Landschafts, Zeichner bracht, und herausgegeben hat. gleich vortheilhaft ausgezeichnet; indem er alle Personen

Warschau's Fall änderte zwar nichts an seinen günsti- in einer entsprechenden Landschaft und in den verschieden. gen Verhältnissen im fürstlich Jablonovskyschen Hause, sten, immer angemessenen Stellungen und Beschäftigungen wo er als Künstler nach Verdienst geschäßt und reichlich be. dargestellt hat. Man sieht aber auch, mit wie vieler Sorglohnt, und als Mensch wegen seines guten Charakters und falt er dabey zu Werke gegangen ist, da in seinem Nach. bescheidenen Benehmens sehr geachtet wurde. Er hätte sich lasse mehrere dießfalls gezeichnete Entwürfe vorhanden sind, allerdings für versorgt, und sein Glück für gemacht anses die er in der Folge in mehreren Stücken abgeändert hat. ben können. Indessen ergriff ihn demungeachtet immer mehr Ferner sieht man da, daß er angefangen hat, diese Trac eine Art Heimweh, eine außerordentliche Sehnsucht nach ten selbst in Kupfer zu stechen, und ohne Kolorirung in feinem Vaterlande; er leistete freywillig Verzicht auf alle einer Art von Aquatinta - Manier heraus zu geben; wovon Vortheile seiner Lage in Warstau, und reisete im Jahre er einige Abdrücke, doch ohne die Platten, zurück gelassen 1794 nach Wien, und von dort in Gesellschaft seines hat. Sie sind später, von J. Warnberger nach seinen Landsmannes, des durch viele Arbeiten, besonders in Me Zeichnungen radirt und illuminirt, in dem privilegirten tall, rühmlich bekannten Bildhauers Joseph Kiel Kunst und Industrie Comtoir zu Wien in vier Heften, (von welchem das tyrolische Museum die Büste Sr. Maj. jedes von sechs Blättern, erschienen. Kapellers Originals des Kaisers Franz I. in Bronze und das Lyceum zu Inns, Zeichnungen bestehen in drepßig Blättern, und hätten bruck jene des Appellations Rathes Jellenz in weichem Stoff zu einem fünften Hefte gegeben; warum dieß nicht Metall besigt) nach Tyrol, und in die, beyden diesen mehr erschien, ist uns unbekannt. Seither find Tyroler Künstlern gemeinsame Vaterstadt Imst zurück. Trachten von mehreren anderen Künstlern herausgegeben Hier im Zirkel seiner Verwandten und seiner Jugend worden; doch sind die Kapeller'schen durch dieselben in jes freunde verlebte er den größten Theil der Zeit bis zum An der Rücksicht unübertroffen geblieben, und an Kunstwerthe fange des Jahres 1799; den übrigen Theil derselben hat wohl auch nicht erreicht worden. Nur muß man diese nicht er vorzüglich in Innsbruck zugebracht; auf einige Wochen nach den in Augsburg davon erschienenen Nachstichen beurs hat er sich aus Veranlassung des feindlichen Einfalles in theilen. Auch in der Original Ausgabe empfehlen sich die Tyrol nach Klagenfurt zurückgezogen. An allen diesen Or. früher ausgegebenen Exemplare vor den spätern, indem die ten hat er viele ungemein schatbare Porträte in Öhl und Kunsthandlung in der Folge, um den Absah durch den Miniatur, auch mit Silberstift auf Pergament oder auf verminderten Preis zu befördern, auf gutes Juminiren Crayon Manier, und einige derselben in historischer Form weniger Sorgfalt und Kosten verwendet hat. verfertigt, von denen jedoch einige seither in der großen

[ocr errors]

Hierher gehört noch ein vortreffliches Blatt, eine Feuersbrunft zu Imst leider ein Raub der Flammen gewor, Gruppe von vier Tyroler Landesvertheidigern, einen Edels den sind. mann, einen Bürger und zwey Bauern vorstellend, mit

« PredošláPokračovať »