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der Unterschrift: „So zieht Edelmann, Bürger und Bauer züge aufgefallen war, vorstellt. Rahl hat zu jener Zeit in Tyrol für's Vaterland zu Felde. Unserer patriotischen beyde diese Bilder, das erstere lnfuld, das leg Erzherzoginn Elisabeth gewidmet Anno 1796 von einem tere Lugend in Unterschriften nennend, und ferner Tyroler Schüßen." Es ist bekannt, daß in den französi auch das Portrát des E. t. Generals Kray, von Kapeller schen Kriegen unserer Zeit das Land Tyrol zuerst im Jahre im Jahre 1800 gemahlt, in Kupfer gestochen. Kapeller 1796 in Feindesgefahr gekommen ist, und zu seiner Ver. fuhr aber auch selbst fort, sich in allen Zweigen der Kue theidigung mit allgemeinem Enthusiasmus zu den Waffen pferstecherkunst mit mehr oder weniger glücklichem Erfolge gegriffen hat. Auch Kapeller hat sich der heimathlichen einzuüben, da er dieß jur Beförderung der Zwecke der Ges Compagnie der Landesvertheidiger eingereihet, und durch sellschaft sehr nöthig und wesentlich fand. Nebenher mahlte dieses von ihm inventirte, radirte und illuminirte Blatt er viele Porträte in Öhl und Miniatur, und auch in ane ein Denkmahl davon hinterlassen. dern Manieren, alle vortrefflich, und einige so, daß man

Im Jahre 1799 verehlichte er sich mit einem Fräulein sie wohl unübertrefflich nennen möchte, z. B. die Portrâte v. Sigovsky, der Tochter eines k. k. Hauptmannes des des Generals Kray, des Herrn Adam Schmid, Eskeles tyrolischen Infanterie Regiments Neugebauer, die auch und andere. Erwähnung verdienen auch sein eigenes und selbst eine gute Zeichnerinn und Miniaturmahlerinn war, seiner Gemahlinn Porträte, dann ein anderes vorzüglich und er verließ mit ihr Tyrol, um seinen fernern Aufent, schönes einer ältern Dame, alle drey Miniatur, und nun halt in Wien zu nehmen. Auf der Hinreise verweilte er im Besīße seines Sohnes. einige Wochen zu Passau, wo er unter andern das Pors Im Jahre 1802 zog die Gesellschaft des Kunst und trát des dortigen Fürstbischofs gemahlt hat. Industrie Comtoirs den Geographen Kindermann

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In Wien verband er sich mit seinem Freunde und aus Steyermark nach Wien, um durch ihn den Atlas der Landsmanne Dr. Jacob Holer von Imst zur Gründung österreichischen Monarchie zu Stande zu bringen. - Ka des bekannten Kunst- und Industrie Comtoirs, das, da pellers Gemahlinn hatte schon seit einiger Zeit in ihn, demselben bald auch noch andere Mitglieder, nähmlich die dessen Gesundheit schwankend zu werden angefangen hatte, Herren Schreyvogel und Sonnleitner, beygetreten sind, gedrungen, daß er sich von der Gesellschaft, die ihm so wirklich zu Stande gekommen ist, einige Jahre in großer außerordentlich viel Arbeit verursachte, und auch aus Wien Thätigkeit gearbeitet, und viel Gutes und Schönes zu in eine ruhigere Lage zurückziehen möchte. Er gab endlich Tage gefördert, in der Folge aber doch, vielleicht auch nach, sagte sich von der Gesellschaft los, kaufte von Kinders nur wegen der unter den Gesellschaftern entstandenen Miß. mann das Landgut in der Einöde bey Gräß, und zog das helligkeiten, sich nicht als vortheilhafte Spekulation be. hin, wo er dann den Sommer auf diesem Landsige, den währt hat. Kapeller hat an dem Wirken dieser Gesellschaft Winter in der Stadt Gräß zubrachte. Auch hier hat er hauptsächlich durch seine Kunstkenntnisse und als Künstler vieles, hauptsächlich Portráte, unter denen jene des Lans einen wesentlichen Antheil genommen, und er war es vors deshauptmannes Grafen von Attems, und seiner Gemahlinn züglich, der die Auswahl der zu liefernden Kunstproducte besonders genannt zu werden verdienen, gemahlt, und angab, die Künstler, durch die sie bearbeitet werden solls viele Gegenden nach der Natur gezeichnet, wie man denn ten, bestimmte und nach dem Erfordernisse leitete, und unter seinem Nachlasse verschiedene, theils mehr, theils beynahe alle damahls in Wien lebenden Kupferstecher in weniger ausgeführte Ansichten steyermärkischer Gegenden beynahe allen Manieren zu gleicher Zeit in Beschäftigung steht; nur die auch in Farben ausgeführte Ansicht der Ges sette. So entstand unter andern die Ausgabe seiner Tyros gend in der Einöde kann ganz vollendet genannt werden. ler Trachten. Durch ihn erhielt damahls auch ein junger Unter feinen zurück gelassenen Zeichnungen verdienen auch hoffnungsvoller Künstler, nun Wiens erster Kupferstecher, einige Entwürfe von lieblichen häuslichen Scenen nicht uns Herr Rahl, Unterricht im Kupferstechen, und es gereicht bemerkt gelaffen zu werden. Merkwürdig ist übrigens, daß Kapellern zur besondern Ehre, dieses Meisters Lehrer ges ein großer Theil dieser zurück gelassenen Zeichnungen mit wesen zu seyn. Unter seinem Nachlasse sind zwey vorzüglich der Jahreszahl 1806, dem Jahre seines Todes, bezeichnet schöne größere Miniatur Porträte von Kindern, in Tys ist, so daß man glauben sollte, er sey damahls gleichsam rol mit Idealisirung gemahlt, wovon das eine, wie man zu neuer Thätigkeit erwacht, aber eben dieß sey eine un mir sagte, einen jungen Grafen Spaur von Innsbruck, natürliche Anstrengung seiner überreizten Kräfte gewesen. das andere ein Mädchen von Mariastein in Unterinthal, Die Umstände seiner Gesundheit sind nähmlich auch welches dem Künstler durch die Schönheit seiner Gesichts. in Steyermark schwankend geblieben, besonders litt er hef

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tig an Kopfschmerzen, und er, der in seiner Jugend sich durch Heiterkeit und Frohsinn ausgezeichnet hatte, war nun sehr düster und schwermüthig geworden, was dann auch viele Eigenheiten und Launen zur Folge hatte. Unter andern wollte er nun durchaus nicht, daß junge Leute sich den schönen Künsten widmen sollten, und man sagt, er fey gegen solche um so viel weniger willfährig gewesen, je mehr Anlage zur Kunst er an ihnen bemerkte. An den Zü gen seines von ihm selbst gemahlten Miniatur. Porträts erkennt man deutlich den geistvollen, aber melanholischen und Eränkelnden Mann. Im Jahre 1806 ward er von einem heftigen Fieber befallen; man erzählt, er sey in dies sem Zustande von einem Avokaten für einen Gläubiger unsanft um die Zahlung einiger hundert Gulden angesprochen worden, und dieß habe ihn in seinem Krankheitszustande so erschüttert, daß sein plöglicher Tod die Folge davon ge. worden ist.

2. Quelle des Liedes.
Hochragend steht der Baum mit seinen Zweigen
Der Luft ein Nachbar, ein Gespiel der Winde,
Den Wipfel senkt er ruhig und gelinde,
Und fühlt so felig sich in seinem Schweigen!

Da nah't der Harte, der ihn nennt sein Eigen,
Und rigt mit frechem Stahle seine Rinde;
Doch duft'gen Weihrauch Spende pflegt geschwinde
Aus seiner Wunde träufelnd sich zu zeigen!

So steht der Dichter oft im stolzen Glücke,
und gibt sich sorglos hin der Freudenwelle; -
Da schneidet ihm ins Herz des Schicksals Tücke!
Doch nimmer flieht dadurch sein inn'rer Friede,
Den seine Wunde wird zur Sangesquelle:
- Liede!
Und jeder Tropfe Bluts zu einem

Miscellen.

Man fand nach seinem Tode bey ihm 48 unvollendete Porträte und andere bestellte Arbeiten, was beweiset, in Die englische Regierung läßt in Kanada mehrere Festun welche Schäßung er sich durch seine Kunst auch in Steyer. gen erbauen, unter andern zwey Forts auf einem Berge, acht mark gefeßt batte. Er ließ seine Gattinn mit einem noch englische Meilen von Quernston, zwischen den Erie, und On. nicht zwey Jahre alten Söhnchen in beschränkten Umstän- tarioseen. Das eine dieser Forts wird den Nahmen St. Georg den zurück, und da diese im Jahre 1821 zu Wien gleich und das andere den von Wellington erhalten. Die Arbeiten falls gestorben ist, beweiset seither Dr. Holer (deffen Mitz werden von den Geniehauptleuten Bonnycastle und Philpoth theilungen der größte Theil dieser Nachrichten zu verdans geleitet. Auch an der Mündung des großen Stroms werden ten it) die Vortrefflichkeit seines Charakters und die Echt Festungswerte angelegt. In einer Insel, nahe bey der Stadt beit seiner alten Freundschaft zu Kapeller dadurch, daß er für die Pflege und Erziehung seines Sohnes sorgt.

Das tyrolische National Museum besißt bisher von diesem Künstler nur eine schöne Kopie des Porträts des bes rühmten Generals Wallenstein von Van Dyk.

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Montreal, foll gleichfalls auf einem Berge eine unüberwindliche Festung erbaut werden. Der Oberstlieutenant Bye hat die ersten Vorarbeiten für den zwischen Kingston am Ontariofee und dem Ostamastrom entworfenen Kanal unternommen. Dieser Kanal wird, im Fall eines Krieges mit den vereinigten Staa. ten, die militärischen Operationen zwischen den beyden Provinzen Kanadas sehr erleichtern, und wird außerdem von un. schäßbarem Vortheil für den Handel seyn. Auch an dem Chas teau. Gaystrom sollten noch mehrere Vertheidigungswerke aufs geführt werden. Aus dem Allem ergibt sich zur Genüge, daß England um seine Besizungen in Nordamerika nach und nach ernstlich besorgt wird.

Um lange zu leben, fagt eine französische Zeitung, muß man den Doctor Palet Timay nachahmen, der zu Vaudemont in Lothringen, seiner Geburtsstadt, die er nie verlassen, in einem Alter von 145, schreibe hundert fünfundvierzig, Jahren gestorben ist. Seine Hauptregeln waren: „man verheirathe sich nicht, man lasse nie zur Ader, man werfe die Ärzte zur Thür und die Arzneymittel zum Fenster hinaus, und man trinke sich regelmäßig jeden Abend einen Rausch.» Am Tage vor seinem Tode machte er noch einer bejahrten Frau die Operation des Krebses mit vieler Geschicklichkeit.

Bon 1815 bis 1821 sind 123,734 reisende Engländer nach Paris gekommen; 1815 zählte man nur 13,822, aber 1821 fchon 20,184.

Redocteur: Jof:ph Freyhere v. Dormayr. Gedracht und im Verlage bey Franz-Ludwig.

Archív

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 5. November 1827.

92.»(133)་་་་་་་་་་་་་་

Ueber Jennys Reise Handbuch. die neue Straße über den Arlberg beginnt, die sich hier von dieser Straße trennt. Von Landeck folgt die Straße den Krümmungen des immer wilder tobenden, jugendlich

(Fortseßung.)

Die Straße über den Umbrail oder das Wormfers ungestümmen Inn immer höher hinauf dem Paße von Fin Joch, deren der Verfasser S. 246, 304 und 344, als im stermünz entgegen. Die Post ist nicht zu Pruę, wie S. 302 Werke begriffen erwähnt, ist bereits seit dem Jahre 1824 angegeben wird, sondern zu Ried. Man überschreitet den vollendet, und gegenwärtig eine der kühnsten und höchsten Inn wiederhohlt, und wechselt von einem Ulfer auf das an. Straßen, die zu Wagen befahren werden können. Sie geht dere, bis man bey Tösen wieder auf längere Zeit auf das von Innsbruck, über Jmst, Landeck, Finstermünz und Mals linke Ufer kommt. Die Straße ist an den Abhängen des größtentheils am linken Ufer des Inn, dem schäumenden felsigen Flußufers recht kunstgerecht und zweckmäßig hinge. und brausenden Strome entgegen, den sie nur hier und führt, nur zuweilen fast zu schmal, gewährt aber höchst da, und immer nur auf kurze Zeit verläßt. Bey dem Dorfe mahlerische Ansichten durch die Art, wie sie geführt ist, und Zierl, der ersten Poststation von Innsbruck ist der sehr ertheilt dem ganzen Thale einen eigenthümlichen, höchst mahlerische Kalvarienberg bemerkenswerth. Die Kreisstadt mahlerischen Charakter, so daß der Landschaftsmahler mehr Imst ist vor einigen Jahren von einer furchtbaren Feuers. als Ein treffliches Bild davon anfertigen könnte. Die Fluß. brunst verheeret worden, von der sie sich, der großen Beys ufer bestehen nähmlich nicht selten aus soroffen Felsen, steuern ungeachtet, noch nicht ganz erhoblt hat. Sie liegt denen die Bahn abgenommen werden mußte; sie ist auf am Abhange eines Hügels, der sehr steil ist, so daß man sehr langen Strecken ausgebrochen oder ruht auf festen im ganzen Orte nicht Eine ebene Strecke antrifft. Eine Mauern. Starke Mauerkegel mit Holzstangen darzwischen halbe Meile vor Landeck, vor dem Dorfe Zums, überschrei faffen die Straße ein und schüßen gegen einen Sturz in tet man auf einer schönen Brücke, die, wie jest in Tyrol den Abgrund; manchmahl sind es fortlaufende Mauern, gewöhnlich, auf steinernen Pfeilern ruhend, aus Lerchen, welche die Brustwehr bilden, und die, weiß angeworfen, holz in zierlichen Bögen erbauet ist, den Inn, und setzt in der Ferne einen höchst mahlerischen Anblick gewähren, die Reise am rechten Flußufer fort. Vor Zums erblickt man wenn man dieses weiße Land, zuweilen hoch über dem Fluße das neu gestiftete Kloster der barmherzigen Schwestern, die bette, sich fort und fort durch das einsame Felsenthal hin. nach der Regel des heil. Vincenz de Paula ihr Ordensges winden und allen Krümmungen der Berge folgen sieht. lübde nur für ein Jahr ablegen, und sich dem Unterrichte Im Paße von Finstermünz geht man wieder auf das rechte der weiblichen Jugend und der Krankenpflege ihres Ges Ufer über, um den Fluß bald ganz zu verlassen und in das schlechts widmen. Das Kloster ist für zwölf Nonnen einge. Thal der Ersch überzugehen. Der berühmte Paß von Fin. richtet, und mit liegenden Gründen zureichend dotirt. Im stermung zeichnet sich durch die furchtbar erhabene Schön. Hause ist bloß das Spital für Weiber, die Mädchenschule heit seines engen Thales, durch seine kühnen Wendungen, befindet sich hingegen in Zums, wohin die Lehrerinnen täg: besonders durch eine plößliche Wendung um einen küh. lich wandern müssen. Das zu beyden Seiten des Inn nen, schroffen Fels, durch das alterthümliche, gleichsam gelegene Landeck ist ein unbedeutender Ort, der sich nur zwischen Felsen eingekleminte Gebäude, durch welches man durch eine schöne Brücke über den Fluß auszeichnet, womit hindurch fahren muß, durch die Höhe des Berges, den man

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gleich hinter Finstermünz steil hinanzusteigen beginnt, und nicht bloß auf der italienischen, sondern auch auf der Tys Durch die an seiner Seite herabströmenden Wildbäche, aus. roler Seite leitete. Die Straße ist durchaus 16 Fuß breit In einer Ecke dieses Paßes ist ein auf starken Pfeilern rus sehr sorgfältig gebauet und hat meist, wenige Stellen abe bendes Schirmdach angebracht, das aus fest aneinander ges gerechnet, einen sehr mäßigen Fall. Starke, von zwey zu fügten Balken gezimmert ist, worüber die vom Berge herabs zwey Klastern senkrecht eingegrabene Pfähle von Lerchen. rollenden Steine über die Straße weg in den Abgrund holz begleiten sie in ununterbrochener Reihenfolge zu bey. gleiten. Von Finstermünz bis Reschen steigt man unauf den Seiten. Wo Abhänge sind, hat man derley Pfähle von hörlich immer höher und höher; vor Reschen überschreitet fünf bis sechs Schuh Höhe angebracht, damit die Reisenden man die Wasserscheide der Gewässer des schwarzen und adria, bey hohem Schnee die Straße nicht verfehlen können. Ein tischen Meeres, und kommt aus dem oberen Inn in das paar einzelne Häuser, die Gomagoi heißen, sind das Gränzs Etfotbal. Die Gegend auf der Malserheide, welcher die zollamt gegen Italien, obwohl man noch mehrere Stunden Ets entspringt, ist rauh und unwirthlich, die Luft scharf, in Tyrol bleibt, dieß ist wahrscheinlich darum so angeord. die Vegetation dürftig und die Dörfer elend; wie sich aber net, weil die schweizer Gränze sehr nahe, und höher hinauf der Weg wieder abwärts senkt wird auch das Land wieder die Gegend zu unwirthbar und außer einigen Alpenhütten angenehmer. Man kommt durch Burgeis, das, schon ganz keine menschliche Wohnung mehr ist. Das Gränzzollamt auf italienische Art gebauet, aus hohen, schwarzen Hâu, hat schon eine Seehöhe von 1324 Metres und ist 9500 fern und engen, schmußigen Gässen besteht. Eine Art Burg Metres von der Brücke über die Ersch entfernt. Die Straße ist im Orte, eine Ruine ganz nahe und an einer Anhöhe steigt an den Krümmungen des Sulmèrbaches hinan und steht das Stift Marienberg, dessen Probst zu den Land- überschreitet ihn zwey Mahl auf schönen steinernen Brücken ftänden Tyrols gehört. Von Nauders, wo die Post ist, erhebt sich dann in zwey raschen Wendungen (in der Tyros bis Mals sind 1 3/4, von Mals nach Prad 1 1/2, von ler Landessprache Wandeln genannt) und folgt nun wieder Prad nach Trafoi 1, nach Wandeln 1, bis zur Cantoniera den Ufern des Trafoy Baches, über welchen wieder drey di Santa Maria 1, nach Spondalunga 1 und nach Bors ähnliche Brücken gespannt sind. Vom Zollhause bis Trafoy, mio 1 Post. Von Mals fährt man noch eine volle Meile welches ein Weg Einräumerhaus mit einem Stalle ist, auf der Straße fort, die über Meran nach Boßen führt, neben einer kleinen Capelle, allwo die Alpenhirten, sich läßt Glurns rechts liegen und hat zur rechten Seite die manchmahl zum Gottesdienste versammeln, erhebt sich die Ersch, die in ihren Krümmungen sonst viele Verheerungen Straße auf einer Strecke von 4500 Metres nur um 290. anrichtete, denen aber jest durch einen gezogenen Kanal Metres. Von Trafoy beginnen erst die eigentlichen Wan Gränzen gesetzt worden sind. Außer den Schlössern Lichtens deln, mittelst welcher die Straße über die Bergwände des berg zur Rechten und Schluderns zur Linken kommt hier hohen Gebirgsrücken geführt ist, der sich von ter Ortlesspite nichts Merkwürdiges vor. Nun nähert man sich dem herabzieht und das Thal der Udda von den Gewässern der eigentlichen Anfange des neuen Straßenzuges. Etsch scheidet. Es ist kaum möglich sich einen Begriff zu

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Schon von weiten sieht man die neue Straße, die machen von diesen beynahe ununterbrochenen Wendungen im rechten Winkel sich von der alten trennt, und mit einer an den steilen Bergwenden hinan, wenn man sie nicht selbst Hölzernen sehr sorgsam, doch nicht auf tyroler Art erbaueten gesehen hat. Zwölf Geländer erblickt man zuweilen überein. Brücke über den Erschkanal und einer ähnlichen über den ander in fast senkrechter Höhe, ganz oben bemerkt man alten Rinsaal des Flußes beginnt, sich rechtsab in die Thä- dann nichts als die scheinbar legte Wendung, und begreift ler der höheren Gebirge wenden. Diese Brücke liegt 923 oft nicht, was dort aus dem Wege werden soll, bis man Merres über dem Spiegel des adriatischen Meeres. *) Nur ihn, höher hinauf kommend, bald wieder sich in eben so eine kleine halbe Meile Weges führt in das Dorf Prad, vielen Wendungen an einem noch höheren Berge empore welches eine Seehöhe von 973 Metres hat. Von Prad tritt winden sieht und nur an seinen Geländern erkennt. Mit die Straße bald in ein enges Gebirgsthal und erhebt sich jeder Stufe, die man in diesem mächtigen Zickzack ersteigt, unmerklich. Der Schöpfer dieses Straßenzuges ist der In gewinnt die Straße an Interesse und das Auge neue Ges genieur en Chef von Veltlin Donegani, der den Bau genstände der Betrachtung und Bewunderung. Schon vor *) Recensent verdankt diese Angaben der Güte eines Trafon ist ziemlich nahe ein bedeutender Gletscher zu sehen, durch Geburt, Bildung und Kirchenwürden gleich ausge. dessen Oberfläche vielfältig zerrissen und zerklüftet, sich tief zeichneten Mannes, die sämmtlich officiel, und ihm von in das Thal herabsenkt, und aus dessen azurblauen Eiss Donegani selbst mitgetheilt worden sind. spalten der Trafon Bach entspringt. Von diesem Orte ist

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an kein Waffer mehr zu denken; hier hört das Murmeln um ihn herrschende Öde und lautlose Stille der erstorbenen der Quellen, das Rauschen der Wildbäche und das Sprus Natur. Die Entfernung der Brücke an der Etsch (Ponte deln der Brunnen auf; nun ist man bereits über die Ges di Spondino ful' Adige) von dem Gipfel des Giogo di burtsstätten der fließenden Gewässer hinaus, und nähert sich Stelvio beträgt 24,000 Metres. Von hier senkt sich die mit jedem Schritte der Region des ewigen Schnees mehr Straße in das Valtellina hinab. Ein Paar rascher Wens und mehr. Die Natur wird immer rauher, immer einför, dungen führen vom Gipfel des Joches hinab zur Cantoniera miger und trauriger, und dem elenden mit bröcklichtem di St. Maria, so genannt von dem gleichnahmigen Dörf. Thonschiefer vermengten Boden entkeimen kaum mehr einige chen in der Schweiz, nach welchem sich ein ziemlich sanfter dürftige Gråser. Mit dieser traurigen Physiognomie der Abhang hinabsenkt. In diesem Weg. Einräumerhäuschen hat nächsten Umgebung contrastirt die Größe und Erhabenheit sich ein italienischer Wirth angestedelt, weil dieses Haus der entfernten Gegenden auf das überraschendste, denn jens eine allgemeine Mittags oder Nachtstation ist. Es sind sols seits der tiefen Thalschlucht gewährt der von der Höhe hers cher Häuser (Cantoniere) vier auf tyroler und eben so viele abhängende Gletscher mit seinem Klafter dicken grünlich auf italienischem Boden, wovon auf jeder Seite zwey zus blauen Eismaffen den herrlichsten Anblick, und über ihn er gleich als Posthäuser dienen. Das Hinabfahren ist von hebt sich in ernster Majestät, bald von Wolken umzogen, derselben Art wie das Hinauffahren, in vielen noch kürzebald rein und unbewölkt, der beschneite Gipfel des Ortlens ren Wendungen, und so kömmt man zur Post Sponda. so nahe, daß man ihn in einer Stunde ersteigen zu kön. lunga. Diese dritte Casa cantoniera liegt nur 2120, die nen glaubt. Zwischen Trafoy und Wandeln ist die ber höher gelegene zweyte casa cantoniera 2400, und die Cans schwerlichste Strecke der ganzen Straße, da der ganze Weg toniera di St. Maria 2500 Metres über dem Spiegel des ohne Ruhepuncte gleichförmig in immer sich erneuernden Meeres. Von dieser Post wird die Umgebung mit jedem Schneckenwindungen an den steilen Bergwänden hinanfteigt, Schritte schöner und mahlerischer. Kleine Wasserfälle zeigen wobey die Pferde nie gehörig ausruhen können und wozu sich von Entfernung zu Entfernung und `erfrischen den Boden, ihnen eine Strecke eben fortzugehen nüßlicher wäre, als allen, die Vegetation wird immer mannigfaltiger und üppiger, falls bey den Wendungen durch einige Augenblicke anzuhal. und bildet einen starken Gegensaß mit den beschneiten Güten. Das Erdreich ist locker und leichter zu bearbeiten ge. pfeln der höchsten Berge, die über die niederen Gebirge ins wesen als Felsen, aber verspricht dafür der Straße keine Thal hinabschauen, und in der Tiefe verfolgt der Blick Dauer, oder wird doch wenigstens sehr viele Nachhülfe nö den Zug der Straße, der nur durch die Felsmassen der thig machen. Ganz eigenen Schwierigkeiten muß das Aus- Gallerien unterbrochen ist. Solcher Gallerien sind auf dies schaufeln und Reinigen der Straße nach Schneegestöbern ser Straße und zwar auf der Veltliner Seite, sieben; unterworfen seyn, da sich die Gänge ununterbrochen gleich einige sind ganz in Felsen gesprengt, einige theils Felsen förmig über einander, als eben so viele Stockwerke eines theils Gemauer und endlich einige ganz gemauert. Die less Riesenhauses, erheben. - Die Entfernung der Post Wan, teren, welche von Außen wie Kasematten aussehen sind an deln von Trafoy beträgt 12,500 Metres; auf dieser Strecke solchen Orten angebracht, wo Gefahr vom Absißen des steigt die Straße um 1116 Metres. Die Post Wandeln Schnees oder der Steine droht. Geht nun eine solche Lehne liegt schon 2730 Metres über dem Meeresspiegel. Im Win, ab, so gleitet sie über die schiefe und schlüpfrige Rasenbes ter des verflossenen Jahres wurde dieser Theil der Straße deckung dieser festen Gewölbe, und stürzt in den Abgrund, von den Lavinen an mehreren Stellen ziemlich stark beschä, ohne der Straße zu schaden. Solche Gallerien sind bis jet digt und das Posthaus von Wandeln mit allen seinen Bee noch an keiner anderen Straße angebracht worden. Ihren wohnern von einer derselben in den Abgrund geschleudert. Nußen hat die Erfahrung bewährt, und man ist Willens Von Wandeln steigt die Straße nur noch um 84 Metres sie auch auf der tyroler Seite, dort wo die Erfahrung ste auf einer Entfernung von 1000 Metres und man erreicht verlangen wird, anzulegen. Rasch gelangt man zur vierten das Giogo di Stelvio, den höchsten Punct der Straße Casa Cantoniera, zwischen Spondalunga und Bormio in und die Gränze Tyrols mit dem Veltlin. Der Übergang einer Höhe von 2020 M. und endlich nach Bormio, welche über das Joch (Wormser. Joch,) das 2814 Metres über Stadt, 20,400 Metres vom Gipfel des Joches entfernt, die Meeresfläche erhoben ist, hat durchaus nichts Anziehen. 1294 Metres Seehöhe bat, während der Spiegel des Comer. Sees bey Colico 198 Metres über den Spiegel des des oder Erhabenes; nur spärliches Gras sproßt zwischen Meeres gelegen ist. Von Bormio ist die Straße bis zum dem zerbröckelten Gestein, und der Reisende findet auch in Comer See im Thale der Adda fortgeführt. dem Blicke in die Tiefe keine Entschädigung für die zunächst (Der Beshluß folgt.)

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