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Derweil durchs lange Hinterhaus
Ziert man die hohen Stuben aus,
Und Zimmer thut sich auf an Zimmer,
Als schlöße sich die Reihe nimmer;
Und mitten seßt im größten Saal
Der reiche Mann ein fürstlich Mahl;
Die leckersten Gerichte schmücken
Die volle Tafel zum Erdrücken,
Was da steht auf damastnem Grund,
Verschmähet auch kein Königsmund.
Aus gold' und silbernen Pokalen

Sieht man den edlen Rheinwein strahlen;
Und oben an, zum reichen Mahl,
Seßt er sein schönes Ehgemahl;
Er selbst sich an die Thüre stellt,

Ganz schmuck und stattlich, Wache hält.
Dort stand er eine kleine Weile,
Als schon ein Edelknecht mit Eile
Vor die gepußte Schwelle trat

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Und rief: „Mein Herr, der König naht!»
Und bald im Reitersrocke schlicht
Trat ein mit freundlichem Gesicht,
Und sah mit Staunen, starr und stumm,
Herr Rudolph rings im Saal sich um.
Und endlich sprach er: „Traun, verirrt
Hat sich das Glück zu Euch, Herr Wirth!
Ich glaub', ich bin der Bürgers manu
Und poche bey dem König an!
Ja, folcher Zimmer, solcher Schäße,
Am Tisch so wohl beseßter Pläke
Und solcher Königinn beym Schmaus,
War' werth ein fürstlich Herrnhaus!»
Mit diesen Worten seyt' er sich
Zur holden Wirthinn tugendlich
Und auf den Stuhl zu seiner Linken
That er den Gärber niederwinken.
Er trinkt vom goldenen Rheinwein gern,
Ein schöner Mund kredenzt dem Herrn;
Läßt zum Kapaun sich nicht erst bitten
Den ihm der Nachbar vorgeschnitten.
Wie er nun guter Dinge war,
Nicht trunken von dem Weine zwar,
Doch trunken von dem Reiß der Schönen
Lockt' er mit solchen Worten ihn:

Hört Freund, es will mir nicht gefallen
Daß ihr bey solchen Schäßen allen
Die schmußige Handthierung treibt
So reich begabt, so schön beweibt,
Da solltet ihr zu Hofe fahren;
Ihr send in euren besten Jahren;
Bracht's doch ein schlichter Graf zum Thron,
Zum Ritter bringt's ein Bürger schon.
Auch Euch, Frau Wirthinn! soll's nicht reuen
Ihr braucht euch nicht am Hof' zu scheuen,
Man huldigt Euch, man beugt sich tief,
Die Schönheit ist ein Adelsbrief." -

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Er kennet wohl den Lauf der Welt Was soll er Wiß und Wahrheit sparen ? Am besten ist's: grad aus gefahren. „Großmächt'ger Herr!" erwiedert er Euch widersprechen ist zwar schwer, Doch send ihr gut, da darf ichs wagen Wie mir's um's Herz ist, Euch zu sagen. Mein Handwerk hat mich reich gemacht, Drum ehr' ich es und nehm's in Acht; Der Stolz, der Glanz, das üpp'ge Leben Macht Schäße kleiner, statt zu geben; So hab ich auch die schöne Braut Erworben mir mit mancher Haut, Die ihrem Vater ich gegärbt, Von dem ich Kunst und Geld ererbt. Ging ich mit ihr auf andern Wegen Glaubt mir, es brächte keinen Segen. Verborgenheit thut immer gut, Seht, wenn ich so mit frohem Muth Vor meiner Thür die Häute gärbe Und zum Erworbnen, Eins erwerbe, Da sucht die Neugier und der Neid Nichts hinter meinem schmus'gen Kleid; Ich koste still mein Abendmus, Den Becher Weins, des Weibes Ruf. Ben allem Solchem müßt' ich beben, Wär ich verdammt zum Herrenleben: Da schenkt' ich meinen alten Wein Den Neidern und den Feinden ein, Da måstet' ich mit meinen Braten, Die Herrn, die morgen mich verrathen Am Ende schmückt' ich gar mein Weib, (Gott wend' es!) fremdem Zeitvertreib.» Da hub der König sich vom Mahl Und schritt mit Schweigen, durch den Saal, Dreht sich noch einmahl an der Schwelle Und sprach verdrüßlich: „Sprich, Geselle, Du hütest ängstlich Weib, Geld, Wein, Was ließest du denn mich herein ?» Der Gärber ließ sich nicht bethören Noch durch den finstern Blick verstören: »Ich habe," (sprach er fest und laut)

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Er reicht die Hand ihm hold beym Scheiden,
Die Frau befahl er stolz zu kleiden,
Noch schöner, denn's der Mann vermag;
Doch als er über Jahr und Tag,
Durch Basel wieder kam geritten
Und sah auf jener Straße Mitten
Bey seiner Haut den Gärber stehn,
Hieß er sein Roß wohl fürbaß gehn
Und rief ihm erst vom Weiten zu:
„Verzehre Freund! Dein Mahl in Nuh!»
Gustav Schwab.

Bibliographisch kritische Uebersicht der in Europa
über osmanische Geschichte erschienenen Schriften.
Von Joseph von Hammer.
(Fortseßung.)

Türken als eine Erläuterung zum jezigen. Glogau 1772.
Klein Octav.

858. Wesentliche Betrachtungen oder Geschichte des
Krieges zwischen den Osmannen und Russen in den Jah-
ren 1768 bis 1774 von Resmi Ahmed Efendi aus dem
Türkischen überseht und durch Anmerkungen erläutert von
Heinrich Friedrich von Diez, königl. preußischen geheimen
Legationsrathe und Prälaten, ehemahls außerordentlichen
Gesandten und bevollmächtigten Minister des Königs am
Hofe zu Constantinopel. Auf eigene Kosten. Halle und
Berlin 1813 8.

839. Précis historique de la guerre des Turcs contre les Russes depuis l' anneé 1769 jusqu'à l'an neé 1774, tiré des Annales de l'historien turc Vassif-éfendy; par P. A. Caussin de Perceval, profes

Die Geschichte des sechsjährigen Türkenkrieges von seur d'arabe vulgaire à l'ecole des langues orienta1769 bis 1774 beschreiben die folgenden Werke: les vivantes. Paris 1822 8.

831. Histoire de la guerre entre la Russie et la 840. Osservazioni sopra le passate campagne Turquie, et particulièrement de la Campagne de militari della presente guerra trá Russi, ed Otto1769. Avec IX. Cartes. St. Petersbourg 1773 4. mani, sopra il Militare' de' Turchi e la manieza di 832. Geschichte des gegenwärtigen Krieges zwischen Combatterli. A sua eccellenza il sig. Conte Alexis Rußland, Pohlen und der Ottomannischen Pforte. Mit D'Orlovv Generálissimo della flotta russa nell' ArciKupfer. Frankfurt und Leipzig 1771. 12 Quartbände, wos pelago, Ministro plenipotenziario di S. M. Catterivon der 12. die Register der übrigen 11 enthält. na II. Imperatrice di tutte le Russie, Cavaliere di 833. Historisches Tagebuch des Krieges zwischen Ruß. S. Alessandro Neusky, S. Andrea etc. etc. etc. Veland und der Pforte von 1768 bis 1774. Aus einem fran, nezia 1772 8. zösischen noch nie gedruckten Manuscripte. Nebst umständli

841. Beytrag zur Geschichte des gegenwärtigen Kries

den Nachrichten von der Militärverfassung der Türken und ges zwischen dem Ruffischen und Türkischen Reiche; als Ruffen. Wien 1788 8.

auch zuverläßige Nachrichten von der Schlacht bey Chozim 834. Scauplatz des gegenwärtigen Kriegs zwischen 1769 und der bey Kahul 1770. Nebst einer gründlichen Bes Rußland und der Pforte, Historisch und geographisch bes schreibung derer in diesem Kriege sich mit befindlichen freme schrieben. Drey Bände. Hamburg 1771 1774 8. den Nationen, ihrer Sitten und Gebräuche, ihrer Art 835. Essais de Geógraphie, de Politique et de Krieg zu führen. Mit Plans. Von einer Person von Stans Histoire, sur les Possessions de l'Empereur des de. Breslau 1771 8.

Turcs en Europe. Divise's en trois parties. La pre- 842. Ι' Στορια του Πάποντος πολέμου αναμεταξυ miere, contenant une description géographique de Ρουσίας, και τῆς Οθωμανικῆς Πορτας. Μεταφρα θεῖσα la Turquie d'Europe. La seconde, cortenant un des μεν εις Κοινην Γλαῶοσταν παρὰ Σπυρίδωνος Γεροδιακο tail de la constitution militaire de Turcs. La Troi- νον τοῦ παπαδοπου λου Παρ ̓ αὐτοῦ δὲ διορθωθεῖσα. Τόμος sieme, le re'cit historique des principaux événe- A! apó E'verinov. 1770. 8. Enthält mehr die dem Krieg mens de la guerre de 1768, entre la Russie et la von 1771 vorhergehenden Begebenheiten als den Krieg Porte. Par M. L. C. D. M. D. L. d. G. D. C. d. M. selbst, indem die Geschichte mit 1770 aufhört. L. C. D’ A. Neuchatel 1784 8.

Die deutsche Übersehung desselben Werkes :

Auszüge aus türkischen Geschichtschreibern dieser Pes riode nahmentlich aus Waßif enthalten auch: 843. Des Türkischen Gesandten Resmi Ahmet Efendi

836. Historis, geographisch politischer Versuch über die Besigungen des türkischen Kaisers in Europa. Aus dem Gesandtschaftliche Berichte von seinen Gesandtschaften in Französischen des Herrn Chevalier du Vernois. Ber. Wien im Jahre 1757 und in Berlin im Jahre 1763. Aus lin 1788 8. dem türkischen Originale überseht. Mit erläuternden An.

837. Bemerkungen über den leßten Krieg wider die merkungen. Berlin und Stettin 1809 8. und

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844. Collectanea z dzieiopisow Tureckich, rze- ben, aber außer dieser mittelbaren Berührung mit der Ges czy do historyi Polskiey sluzoncych, vom Professor schichte aus unmittelbare historische Beyträge enthalten. Senkowsky. Petersburg und Warschau. Zwey Detavbände. Das berühmteste Werk dieser Art sind die troß des leichten Einen Beytrag zur Geschichte Alibegs von Ägypten Tones, in welchem dieselben geschrieben sind, nicht unglaub. enthält: würdigen.

845. Tagebuch einer Reise des russisch - kayserlichen 851. Memoires du Baron de Tott sur les Turcs Lieutnants von der Flotte Herrn Sergiei Pleschtschjeew von et les Tartares. Amsterdam 1785. 3 Thle. 8. Dann der Insel Paros nach Syrien und Palästina, nebst einer 852. Des Herrn Generalmajor von Warnery sammt. kurzen Geschichte Alibeys. Aus dem Russischen überseht von liche Schriften. Aus dem Französischen übersegt, und mit C. G. A. Riga 1774 8. Planen und Erläuterungen vermehrt. Hannover 1785 8. Die ausführlichste Geschichte der Empörung Alibegs 4 Theile. enthält Lusignans französisches, auch ins Deutsche über- 853. Abhandlung über die Kriegskunst der Türken, sezte Werk: von ihren Märschen, Lägern, Schlachten und Belagerun

846. Histoire de la Revolte d'Aly Bey contre gen dergleichen derjenigen Völker, welche unter dem osma, a Porte Ottomanne contenant des détails sur la nischen Schuge stehen, als: Griechen, Armenier, Araber, forme du Gouvernement de l'Egypte, sur les pla. Drufen, Kurden, Jesiden, Tartern, Wallachen, Mol. ces principales de l'Egypte, de la Syrie, de la Pa- dauer u. dgl. nebst einer militärischen Geschichte oder drey -lestine; sur l'Etat actuel des Chrêtiens soumis au leßten Türkenkriege in Ungarn. In zwey Theilen. Von Gouvernement Turc. Par S. L. (usignan) Traduite J. C. G. Hayne, königl. preußischem Ingenieur. Mit de l'Anglois. Hamb. 18. zehn Kupfertafeln. Neue verbesserte Ausgabe. Wien, 1788 8. In den Siebziger Jahren erschienen auch die Briefe 854. Memoires sur la guerre des Turcs, depuis des Grafen Algarotti, welche Beyträge zur Geschichte des 1736 jusqu' en 1739 in dem VI. Theile der Melanges ersten russischen Türkenkrieges dieses Jahrhunderts, nähms militaires, littéraires et sentimentaires 1796 8. lich von 1736 bis 39 enthalten: Die neuesten Nachrichten über die militärischen Eine

;

847. Lettres du Comte d'Algarotti sur la Russie richtungen unter Selim III. geben die zwey zu Constantis traduites de l'Italien (1739) à Paris 1769 12. á Neuf- nopel gedruckten folgenden französischen Werke: chatel 1770 12. Eine unbedeutende Compilation ist: 855. Tableau des nouveaux réglemens de l'Em

848. Neueste Reisebeschreibung durch die vornehmsten pire ottoman, composés par Mahmoud Efendi ci deProvinzen der Ottomanischen Pforte mit möglichster Kürze vant Sécrétaire del' Ambassade Imperiale prés la entworfen. Berlin und Leipzig 1772 8. so auch Cour d'Angleterre imprimé dans la nouvelle imprimerie du Génie sous la Direction d'Abdor-rahman Efendi, professeur de géometrie et d'algébre á Constantinople 1798 Fol.

849. Türkische Merkwürdigkeiten oder kurzgefaßte Nachrichten v. d. Geschichte, Staatsverfassung 2c. dieses berühmten Volkes, von C. H. Korn. Tübingen 1771 8. Sehr gehaltvoll im Gegentheil über die Geschichte des 856. Diatribe de l'ingénieur Mustafa sur l' sechsjährigen russischen Türkenkriegs sind Bauers Memoires etat actuel de l' art militaire du Génie et de scien850. Memoires historiques et geographiques ces à Constantinople, imprimeé dans la nouvelle sur la Valachie, avec un Prospectus d'un Atlas typographie de Scutari fondée par le Sultan Segeogr. et milit. de la derniere guerre entre la Rus- lim III. imp. A. H. 1218. (1803.) Die deutsche Übers sie et la Porte Ottomanne publicès par Mr. de B segung des ersten dieser beyden Werke ist mit erklärenden (auer) Francfort 1778 8. Anmerkungen von Menu zu Berlin erschienen.

Siebente Periode.

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857. Darstellung der neuesten Verordnungen im tür kischen Reiche, von Mahmud Raif Efendi, ehemahligen Von dem Frieden zu Kainardshi bis auf kaiserlichen Gesandtschafts Sekretär am englischen Hofe. das Jahr 1821. Aus dem Französischen überseßt und mit Anmerkungen bes In dem Zwischenraume, welcher zwischen den beyden gleitet von J. H. von Menu königl. preuß. Hauptmann Türkenkriegen der Siebziger und Achtziger Jahre liegt, er am Berliner Kadettencorps. Mit drey Kupfertafeln. Bers schienen mehrere Werke, welche zwar zunächst die Kriegs, lin 1802 8.

kunst und den Handel der Osmanen zum Gegenstande has Das neueste Werk über denselben Gegenstand ist:

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858. Versuch einer militärischen Beschreibung des os. vortreffliche Bild sich in der fürstlich Eszterhazyschen Gallerie mannischen Reichs, in besonderer Darstellung seines Kriegs. su Mariahilf befindet. Den großen, von dem kunststanigen wesens, und der topographisch - militärischen Beschaffenheit Freyherrn von Reichel gestifteten Preis erhielt Ender durch das lebensgroße Gemählde: Orestes, von den Fu. seiner europäischen Provinzen, von F. v. Ciriacy königl. rien verfolgt, nachdem er feine Mutter Clytem. preuß. Major. Mit einer Karte. Berlin 1824 8. nästra tödtete, um den Tod seines Vaters A gas zuerst memnon ju rächen. Dieses Bild mahlte er besonders un

Über die commerziellen Verhältnisse schrieb Peyssonel :

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ter den Augen und zu Folge der Aufmunterung Seiner Excel

859, Traité sur le commerce de la mer noire. lens des großen Kunstfreundes Grafen Lamberg. Ein viers Par M. de Peyssonel ancien Consul-Général de France ter Preis, die große goldene Medaille, ward dem Künstler durch das Gemählde, wie Minerva vor den Augen à Smirne etc. Paris 1787 8. 2 Thle. des Ulyffes Ithaca enthüllt, zu Theil.

Zehn Jahre später trat in seine Fußstapfen Beaujour: Da man an ihm ein vorzügliches Talent zur Porträts 860. Tableau du Commerce de la Gréce, forme Mahleren fand, so erhielt er sehr viele Aufträge, wie das Fol d'après une année moyenne, depuis 1797 jusqu' en gende beweiset, und es blieb ihm wenig Zeit, historische Ge 1797; par Felix - Beaujour, ex- Consul en Grèce, mählde zu unternehmen. Die Porträte der Herzoginnen von Coburg Kohary, Accerenza und Sagan, der Fürstinnen Esz. Paris An VIII. 2 Thle. 8. terhazy, Hohenzollern, Jablanowska, Liechtenstein, Taris, Ein Paar praktische Werke sind die beyden folgenden: Umarow, des Fürsten Carl von Auersberg sammt der Fürs 861. Handlungseinverständniß zwischen dem kais. kön. stinn Auguste und ihren vier Kindern als Familien. Bild, der Hofe und der ottomannischen Pforte zum Vortheile der Fürsten Lubomirsky und Sangusko, der Kinder des Herzogs österreichischen Handlung unter dem Nahmen Sined, oder von San. Carlos, der Gräfinnen Batthiann, Coronini, Einverständniß geschlossen den 24. Hornung 1784. Nebst Rosine Eszterhazy, Fuchs, Jleshazy, Perigo, Potocka, Ro= einem Anhange der früheren, die österreichische Handlung senberg, Schladen, Caroline und Louise Szechenyi, Stackel. in dem türkischen Gebiethe begünstigenden Verträge und berg, Sophie Zichy und anderer, der Grafen Schönfeld, Louis, Paul und Stephan Szechenyi, Stackelberg, Eztarray, des Handlungstractates zwischen Rußland und der Pforte Eduard, Felix und Morig Woyna, nebst vielen anderen. Nevst. von 10. Junius 1783. Auf höhere Veranlassung herausges bey machte er die meisten Zeichnungen zu dem ben Härter er. geben. Wien 1785 8. schienenen Mythos der Griechen und Römer, gestochen von seinem Schwager, Herrn Stöber.

862. Abhandlung von dem Handelsrange der Osmas nischen Türken. Von D. Christoph Wilhelm Jacob Gat terer. Mannheim 1792 8.

(Die Fortseßung folgt.)

Wanderung in die Ateliers hiesiger Künstler.

Im Jahre 1817 mahlte Ender ein Altar. Blatt, Ma. riä Himmelfahrt, in Lebensgröße, für die Gräfinn Zichy. Ferraris, dann ein zweytes Altar. Gemählde: die Wächter beym Grabe des Erlösers schlafend, nach Ziakens dorf in Ungarn, für weiland den Grafen Franz von Szechenyi. In diese Zeit fallen auch: das Porträt Seiner Maje. stät des Kaisers Franz, in Lebensgröße, das Familien.

und des Feldmarschalls Fürsten Schwarzenberg. Zugleich mahlte er sehr viele andere Porträte mit Wasserfarben.

Schon in Nr. 31 des Jahrganges 1824 erwähnten wir Gemählde des Herrn Isidor von Jankovits, k. k. Kämmerers, der trefflichen Brüder Thomas und Johann Ender. Hier soll eine ausführlichere Biographie des leßteren ihren Plaß fin. den, und gelegenheitlich jene Thomas Enders folgen, der jest ach Paris gereiset ist.

Herr Graf Stephan von Szechenyi beschloß im Jahre 1818 eine Reise nach Griechenland zu machen, und lud Herrn Johann Ender (Himmelpfortgasse Nr. 965) wurde am Ender ein, ihn zu begleiten. Am 13. Junius 1818 verließen 4. November 1793 in Wien zu St. Ulrich geboren, wo dessen sie Wien, und seßten ihre Reise über Florenz nach Rom Vater, Johann Ender, Trödler war. Schon in einem Alter und Ancona fort, wo sie mit seiner Excellenz dem Herra von 14 Jahren besuchte er die Akademie, und hatte sich der Grafen von Lüßow auf der Kriegsbrigg Orione eingeschifft Liebe und des Unterrichtes des Herrn Professors Maurer zu wurden und nach Corfu segelten. Hier besuchten sie die Gärten erfreuen. Bey Herrn Professor Lampi (Vater) studierte er das des Alcinous, jekt Oliven und Orangen Wälder. Von da Practische der Mahlerey, so wie bey den Herren Directoren ging die Reise nach der Insel Milo, wo Ender die schöne Füger und Caucig Zeichnung und Composition. Fleiß und Maruzza mahlte, das antike Theater von Marmor und meh= Cifer beseelten ihn, und so gewann er mehrere ter von der rere Griechinnen zeichnete. Bey der Insel Tenedos, den Dar. Akademie ausgeseßten Preise für die besten Arbeiten, nahment. danellen gegenüber, besuchte er die Grabhügel des Achilles und lich einen beym Zeichnen nach dem Runden für den Apollis Patrokles, dann den bestrittenen Plaß von Troja, wovon er no, dann einen großen Preis durch Verfertigung des Öhlges das ganze Thal, so wie jene warme und kalte Quelle bey Troja, mähldes Marcus Aurelius auf dem Sterbebette von Homer schon erwähnt, und das Thal Thymbra zeichnete. im Lager auf dem March. Felde bey Wien, welches Sie festen ihre Reise durch das Meer di Marmora nach

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Constantinopel fort, und fliegen bey Pera ans Land. Hier zeich. milion von Sachsen, des Herzoges von Blacas, des Marquis nete Ender mehrere Landschaften, und mahlte für die das von Maisonfort, der Lady Canning, der Marquise Renuccini, mahligen hohen Gesandten mehrere Porträte, z. B. Se. Ex. die Russische Familie Oubríel und viele Engländer.

cellenz den Freyherrn von Stürmer, den Marquis delle Niviere, Französischen Gesandten, den Baron Strogonoff, Russi schen Bothschafter, den Spanischen Gesandten, samint Frau und Sohn, so wie den Grafen Ludolph.

-

Nach einem siebenmonathlichen Aufenthalte in Florenz. sette er seine Reise nach Rom fort. Sein erstes Gemählde das selbst war eine sehr vollendete Madonna, dem Grafen Nicolaus Eszterhazy gehörig, eine heilige Familie, Carton, dann Hierauf besuchte Ender den Pontus Euxinus, alle Um eine Griechinn am Brunnen, welche leßtere in der permanen. gegenden von Constantinopel, die Prinzen - Inseln, und ging ten Kunstausstellung war, und im Besiße des Herrn Grafen dann über Nicomedien nach Brussa, Er erstieg den Olymp, Stephan Szechenyi ist. Dann machte er die Fuß was chung, und zeichnete auch die daselbst befindlichen heißen Bäder. Seis eine ausgeführte große Zeichnung, und zwey Griechinnen ne weitere Reise ging nach dem romantisch gelegenen Magnesia, am Brunnen, in Öhl und Lebensgröße, für den Grafen dann über den hohen Sipilus nach Smyrna. Daselbst zeich. Appony in Nom; dasselbe auch in kleinerem Formate in nete er ein großes Panorama von der Stadt und dem Golfe, Öhl, für die Fürstinn Suwarow; das lebensgroße Porträt so wie mehreres Andere. Von da machte er Ausflüge nach des Grafen Franz von Szechenyi für seine Söhne, welche das Ephesus, nach der Insel Chio, wo er viele Griechinnen mahlte, selbe dem, von dem erstgenannten Grafen in Ofen gestifteten und in die Gegend der Schule Homers. Von Chio ging er Museum verehrten; dann das sehr ausgeführte Gemählde: nach Zea, Ägina und Athen. Daselbst hat er fast nur Land. Judith mit dem Haupte des Holofernes. Über dieß schaften gezeichnet. Besonders waren hier der k. k. Österreichische verfertigte der Künstler mehrere lebensgroße Cartons, als: die Consul Herr Gropius und der Französische Consul Fauvel die drey göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe, edlen Männer, die dem Künstler alle interessanten Puncte zeigs die Religion u. s. w. Besonders erhielt aber den Beyfall ten. Von da besuchte er die Schlachtfelder von Marathon; aller Kunstkenner und Künstler in Rom eine Zeichnung von Dann ging er über den Isthmus nach Corinth, nach Nemea 16 Schuh länge, welche den Einzug des Heilandes in mit den Ruinen eines Tempels in einem Thale, nach Mycena Jerusalem vorstellt. Schade, daß diese reiche Composition mit Ruinen und den cyclopischen Mauern, in höchst romanti. noch nicht ausgeführt ist! Einen sehr ernsten Charakter trägt scher Lage. Hierauf nach Argos, in dessen Nähe eine große das Gemählde: die drey Frauen, wie sie bey Jesu Grotte des Apollo ist; dann nach Tripolizza, wo er den Pascha Grabe den Engel erblicken, an sich. Ein zweytes Bild gezeichnet hatte, über den Fluß Eyrotas nach Sparta (ießt das nähmlich: Bachus, begleitet von einem Faun und Dorf Mystra); ferner nach dem alten Amaklea, Megalopolis, Tieger, findet die von Theseus auf der Insel dem hochgelegenen Karitena mit seiner Festung; dann nach Ar. Naxos verlassene Ariadne, trägt, im Gegensage des cadien, zu den Ruinen des Tempels von Filigalia; ferner über vorhergehenden, den Charakter des Fröhlichen und der mythos den Alpheus nach Olympia, nach dem Dorfe Gastuny, beyde logischen Üppigkeit an sich; beyde Gemählde sind in Lebensgröße in der Ebene gelegen, Missolunghi vorbey nach Patras mit und lezteres ist von schönem Colorite, besonders der Fleisch. seiner starken Festung. Hier schiffte er sich nach Malta ein, und theile. Jene Bilder Enders, die schon auf der Wiener Kunst. durchreisete Sicilien und Neapel. Die Hauptstädte aller Kunst, ausstellung geglänzt haben, sind bereits im Kunstblatte dieses Rom und Florenz, wurden besonders beachtet, und so kam Archives geschildert 1822 Nr. 92, dann 1824 Nr. 31 ic. Ender, nach Abwesenheit von Einem Jahre, in Wien an, Fernere Arbeiten in Rom sind noch von ihm: die h. Kathaversehen mit einer reichen Ausbeute Griechischer und Türkischer rina, ein Christus - Kopf, eine Copie, die göttliche Liebe, nach Costumes, meistens Porträte, schöner Landschaften, herrlicher Titian, mehrere Zeichnungen nach Raphaels Fresco. Mahle= architectonischer Gegenstände v. s. w., alle im Besiße des Gras reyen, so wie auch eine große Anzahl von Compositionen, ein fen Stephan Szechenyi. Buch voll Italienischer Costumes, wie der Trachten Griechens lands u. s. w.

Kaum ward seine Ankunft in Wien bekannt, so erhielt er gleich wieder viele Arbeiten, darunter die Porträte der Fürs Auch in Rom würde Ender mit der Verfertigung von ftinn Sulkowska mit vier Töchtern und Schwestern, der Fürs Porträten überhäuft worden seyn, hätte er nicht so viel als stinn Theresia Eszterhazy mit drey Kindern, des Lords Stewart möglich das Mahlen derselben abgelehnt; doch sind von ihm die und seiner Gemahlinn, der Herzoginn von Anhalt - Cöthen, Porträte der Herzoginn von Blacas, der Fürstinnen Czartos der Lady Littelton und vieler anderer. riska, Rinsky, jeßigen Obersthofmeisterinn der Erzherzoginn

Im Jahre 1820 ward Ender durch die allerhöchste Gnade Sophie, de Pian, des Prinzen Christian von Dänemark, der Seiner Majestät Pensionär der Historien. Mahlerey, und er. Lady Ellenborough, der Lady Talbot, des Lords Blandtyr und hielt die Erlaubniß. nach Rom zu gehen. In Florenz copierte seiner Gemahlinn, der Lady Lysmore, des Franz. Dichters de er sehr genau die Fornarina und die Madonna del la Martine, der Gräfinnen Alopeus, Putbus, Hitroff, NuCaddellino nach Raphael, deren ersteres Graf Szechenyi, gent und Appony, des Grafen Nevell u. s. w.

der vorzügliche Gönner unseres Künstlers, besikt. Auch mahlte Jm Junius 1826 verließ er Rom, und reisete über Geer die Porträte Seiner kaiserl. Hoheit des Erzh. Großherzoges nua, Mailand, Genf nach Paris, um auch Frankreichs von Toscana, der Erzherzoginn Maria, des Herzoges Marie Kunstschäße zu sehen und zu studieren. Nach einem kurzen Aufent

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