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St. Florian.

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Es ist dieses, das älteste der öfter. der Diplomatik von Gruber und Rauch, im Generalbaß reich'schen Stifter, denn sehr wahrscheinlich reichen seine und in der Composition von Albrechtsberger. ersten, schwachen Anfänge, bis auf den Apostel Österreichs Daß jeder Landesgeschichte, sorgfältige, urkundliche St. Severin hinauf und bis in jene schreckensvollen Sammlungen, kritische Sichtungen und lichtvolle MonoTage, wo das nahe Laureacum von Herulern, Alemannen graphien vorausgehen müßten, diese Nothwendigkeit drang und Rugiern wechselweise heimgesucht wurde. (455-482) sich dem Chorherrn Kurz vor andern auf und er hat Nach Carls des großen Eroberung (791) mag St. Flo, auch diesen Weg standhaft verfolgt. — Der oberen n. rian unstreitig unter die vorzüglicheren Mittelpuncte der fische Bauernkrieg unter der Anführung des Ster Colonisation und Christianisirung gehört has phan Fadinger und Achaz Wiellinger war der ben, denn die carolingischen Urkunden kennen es und bes erste Gegenstand, den Kurz sich auserwählte und den er vor. schenken es, insonderheit jene Arnulphs und Ludwigs des züglich aus den Starhembergischen Archiven neu bearbeis Kindes. Die Verwüstung der Ungarn, die auch den tete. Kurzens frühere Arbeiten führen den Titel: „Bey uralten Bischofsit dieser Gegenden von Lorch nach Pas träge zur Geschichte des Landes ob der Enns." fau vertrieben, umstalteten auch, St. Florian in Schure 1) Geschichte des Bauernkrieges unter Fadinger und Wielund Trümmer. Als der große Otto durch den Sieg auf linger mit 40 wichtigen Beylagen, Linz 1805 bey Eurich. dem Augsburger Lechfelde (955) den Schreckniffen der Mas-II) Der von König Gustav Adolph begünstigte Aufruhr gparen für immer ein Ende gemacht hatte, der Gränzfluß im Hausruckviertel und die 1636 durch Martin Laimbauer der Enns allmählich sieghaft überschritten und die Ostmark im Machlandviertel erregten Unruhen. Das Gemälde wiedererobert ward, taucht St. Florian abermahls aus der dieser traurigen Zeit ist mit den Bildnissen des einen Haup. Einöte auf, als ein Eigen des Passauerhochstifts, bis in tes jener so unnöthig erzwungenen Unruhen, des Stephan den Tagen des wildesten Zwiespalts zwischen Kaiser und Fadinger geziert und zweyer Männer, die sich um die Papst, Bischof Altmann von Passau, der Hildebrand Beylegung derselben und um die Milderung der unseligen unserer Ostmark, der Gründer oder Reformator von St. Folgen, großes Verdienst erworben haben, Caspars und Nikola, Göttweih, St. Pölten, Melk, St. Andrå, Heinrich Wilhelms von Starhemberg. — III) auch Wiederhersteller von St. Florian ward. (1071) — Die Geschichte des 1610, durch Rudolph 11. angeworbes Salische, sächsische und Stauffenkaiser haben St. Florian nen Passauer Kriegs volkes, ist in der That nöthig, beschenkt und die Fürsten des Landes vom babenbergischen Hel. um sich nur einigermaßen einen Begriff zu machen von jener denstamme. Geistliche Colonien gingen von dort aus ins (die blutige Verwirrung des alten großen Zwischenreiches ferne Bayern und in das noch entlegenere tyrolische Hochge. überbiethenden und die langen Schreckensjahre Friedrichs IV. birg. In den Tagen des Kampfes zwischen Rudolph und beynahe erreichenden) Zeit, in welcher das Haupt und die Ottokar, lebte hier die berühmte Eingemauerte, Willbirg. Fürsten des Hauses, Truppen gegen einander werben, St. Florian hieß: „Ein Spiegel und Vorbild alles beschau, diese im Lande wahrhaft türkische Gräuel verüben, von lichen Lebens, eine Martha der Gastfreyheit, eine Tröste, den Ständen nicht eingelassen, angegriffen und vertrieben rinn der Betrübten; eine lebendiger Brunn alles Wissens, wurden, auch ihren eigenen Herrn keinen Gehorsam mehr eine Lehrerinn jeder gemeinnüßigen Kunst."— Die Pröbste leisteten, sondern gleich einer unabhängigen Räuberbande Georg Freuter, Leopold Zehetner, David Fuhrmann, walten. So jenes sogenannte „Passauer Kriegsvolk" Franz Claudius Kröll, Johann Georg Wiesmayer, Ma. das seinen Nahmen daher trug, weil Kaiser Rudolph, die thäus Gogl, Micael Ziegler, bilden eine schöne Reihe aus- Adoption Ferdinands von Steyermark bereuend, statt feis gezeichneter Kenner und Beförderer aller echten Gelehr. ner, den geschmeidigeren Erzherzog Leopold, Bischof von famkeit. Passau, durch selbes auf den Thron zu erheben gedachte. Unter solchen Erinnerungen und in der Nähe so viels Diese drey Bände entwickeln uns merkwürdige und noch seitiger Hülfsmittel, fand der Chorherr Kurz die schönste allzuwenig bekannte Nachwehen der Reformation und Ermunterung feines inneren Hanges für die historischen Vorspiele des 30jährigen Krieges. Der vierte, oder in Wissenschaften, denen er sich von früher Jugend an ergab. der Reihenfolge dritte, geht auf die alte Zeit zurück und Er trat in die Canonie St. Florian 1789 und legte die feyers widmet sich der Geschichte des ehrwürdigen Hauses, dem der lichen Gelübde 1795 ab. Er war ein Zögling des Wiener Verfasser angehört. — IV) „Merkwürdigere Schicksale der Generalseminars: ein Schüler Reybergers, Mayrs, Wies Stadt Lorch, der Gränzfestung Ennsburg und des alten fers Dannemagrs, in der Münzkunde von Neumann, in Klosters St. Florian, bis zum Ende des eilften Jahrhuns

derts. 1808.

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Die Perle dieser Beyträge zur Geschichte dhe Kritik aufmerksam gemacht. Schon damahls wurde dem des Landes ob der Enns sind aber die Urkunden der Chorherrn Kurz durch den Herrn Grafen von Metternich oberennsischen Klöster. - Im 11. Bande lieferte sowohl, als durch den obersten Kanzler Grafen Ugarte in Kurz die Urkunden von Lambach und Garsten, eigenen Handschreiben, das besondere allerhöchste Wohlge. im III. jene von Gleink und Baumgartenberg, fallen zu erkennen gegeben, eben so auch seinem ehrwürdis im IV. endlich jene von Waldhausen und Wilhe- gen Probste Michael Ziegler für den schönen, wissenschaftring. V) Geschichte der Landwehre in Österreich. lichen Geist, den er in St. Florian hervorgerufen. Zwey Bände Linz 1810 — 1811. — VI) Österreich un Sept. 1827 verliehen Se. Majestät über Vortrag des ter Friedrich IV. 2 Theile, Wien, bey Doll, 1812. VII) obersten Kanzlers und Ministers des Innern, Grafen Österreich unter den Königen Ottokar und Albrecht Saurau, dem Chorherrn Kurz die große, goldene Ehrens mit einem Sittengemählde der damahligen Zeit. 1816 medaille sammt der Kette, die ihm auch durch den Östers Linz.-VIII) Österreich unter Friedrich dem Schönen. reichischen Regierungspräsidenten Aloys Grafen Ugarte in Linz 1819. IX) Österreich unter Albrecht dem Lahe der Rathsversammlung zu Linz mit ausgezeichneter Feyer men. Ling 1821. X) Österreich unter Rudolph IV. lichkeit umgehängt worden ist.

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Linz 1823. - XI) Osterreich unter Albrecht 111. Linz

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und des Interregnums.

Conrad, Bischof von Passau, bestätigt die Schankungen,

1827. - XII) Österreich unter Albrecht IV. (liegt (don Urkunden aus der Epoche der Babenberger ganz vollendet als Manuscript im Pulte des würdigen Vers faffers.) XIII) Geschichte des österreichischen Han dels im Mittelalter. Linz 1824. XIV) Österreichs die der edle Walther von Traisen, mit seinen und den von Militär verfa ffung in älteren Zeiten. Linz bey Hoß. Hartneid dem Sohne des edlen Erneston's ererbten Gütern und linger 1825. — Jedes dieser Werke führt auch sein Urkun Leuten jur Capelle St. Andree mit der Bedingung gemacht denbuch mit sich. Viele davon hat der edle Verfasser in hat, daß daselbst eine Provstev unter der Regel des heiligen den Archiven Oberösterreichs selbst gesammelt, manches dem Augustin errichtet werde. In Folge dieser, durch Otto von Verderben entrissen, wie denn Kurz als ein rechter Wieders Rechberg vollzogenen Tradition, ernennet Bischof Conrad beleber des Archivswesens in seiner Umgegend und als ein einen Augustiner Mönch, Gottschalk, zum Provsten von St. Andree, und schenkt dahin auch noch drey Weingärten in Mau. besorgter Retter unzähliger, sonst dem Vandalism der, tern. St. Pölten 30. December 1161. hoffentlich vorübergegangenen Zeit verfallenen Denkmahle C. In nomine sancte et indiuidue Trinitatis, Cuonradus gepriesen werden mag. Mehr als zwey Drittheile aber dei gratia Patauensis episcopus omnibus christi fidelibus saludieser, für die gesammte Vaterlandsgeschichte höchst schäß, tem in perpetuum. Ex quo in potestate episcoporum consistit baren Urkunden, ohne die alle diese Bearbeitungen gar et officio de ecclesiarum institutione ordinare, et fundatorum nicht möglich gewesen wären, sind aus dem Wiener earum sancta proposita et iustas peticiones effectui mancipare, ut magis ac magis ad omne opus bonum inchoandum et perfiStaatsarchive. - Kurz erhielt die erste und beynahe ciendum desiderium eorum incitetur et accrescat, ceterique größte Lieferung derselben zu seinem Friedrich IV., wie er studia et nestigia eorum imitantes proficiant, et benefaciendi in der Vorrede zu demselben sagt, durch seinen Freund exemplum exinde assumant, placuit ex consilio fidelium nosHormayr und that den Forschungen, auch der späteren trorum cleri et populi traditionem cuiusdam nobilis uiri WalEpochen dadurch ungemeinen Vorschuß, daß er fast den theri de traisme presentis pagine testimonio corroborari, ne ganzen Sommer 1811 mit Studien im Staats- und Haus. in posterum a memoria hominum propter antiquitatem, et forarchive in der Burg zu Wien zubrachte, in Folge specieller, sitan altercationibus et contentionibus surgentibus possit exciäußerst liberaler Bewilligung Sr. Durchlaucht des Staats. dere uel elabi, aut aliqua astutia uel malo ingenio uariari. kanzlers Fürsten von Metternich, die bis jetzt fortwährte. Waltherus predia sua Frahisme ad capellam sancti Audree culEs erübriget ihm nur mehr die Epoche Albrechts V., etwas ta, et inculta, et in omni genere utilitatis, pratis, pascuis, über drey Jahrzehende und die Bearbeitung stößt alsdann an siluis, molendinis, piscationibus, aquis aquarumue decursibus, jene von Friedrichs IV. 53jähriger Unglücksherrschaft und die et totam familiam suam, potenti manu, et sine omni contraLücke ist ausgefüllt von dem Erlöschen der ritterlichen Bac dictione delegauit! exceptis duobus uiris, et totidem feminis. Walchouo, Marchwardo, Juditta, Gertrude, et uinea in Paum. benberger, bis auf die Tage des ritterlichen Max. Schon 1811 hatte der Fürst, (damahls Graf) Mets in Rodeniche, Halreche tradidit, adiciens ut quicumque de garten, quam cum prefatis mancipiis, filie fratris sui Hartwici ternic Se. Majestát auf den rastlosen Fleiß des Cbor prediis ad capellam sancti Andree ab eo collatis infeudatus Herrn Kurz für das Quellenstudium und für die geschichtlis fuisset, quando de hac uita decederet! in jus et potestatem

Exordii tenor et huius traditionis hec summa est. Prefatus

M

prouisoris loci illius rediret. Item uniuersa predia Haertnidi doch soll einem Gerücht zufolge der Erstere sein Ziel Burnu filii Ernestonis nobilis uiri in trahisma que prenominatum Wal- glücklich erreicht haben. Die amerikanische Nordpolexpedition therum beate memorie hereditario jure attingebant! exceptis unter Kapitain Franklin sollte im Monath July Sault de S. tribus areis juxta capellam sancti Nycolai, Odelskalchi, Wal- Marie erreichen; dichte Nebel zwangen sie jedoch den Plan, cbonj, cum reliqua tota familia Haertnidi ad capellam sancte den stillen Ozean über Jay Cape zu gewinnen, aufzugeben. Andree, adhibitis multis testibus tradidit! et delegauit, hac über die Pflanzenkunde des Nordens Amerikas wird von ihren conuentione interposita, ut in eodem loco prepositus de or- Untersuchungen viel Belehrendes erwartet. dine et regula sancti Augustini statueretur. Postquam Walthe

rus jam sepius prenominatus uiam uniuerse carnis ingressus

uiuens cum

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Unter dem Titel: „Remarques sur les découvertes géograest Ottonem de Rechperch patrem Ottonis et Perhtoldi am- phiques, faites dans l'Afriquc centrale et le degré de civilisamonendo conuenimus, ut de capella sancti Andree cum suis tion des peuples qui l'habitent», hat Herr Jomard einen Aus. pertinentiis et cum uniuersis prefatis prediis promoueret sicut zug aus der von ihm der pariser Akademie übergebenen Denk. a manu Waltheri susceperat, et quemadmodum Idem adhuc fchrift drucken lassen (Paris 1827, Firmin Didot,) in welchem ea faciendum ordinauerat. Scilicet ut ad altare man auf wenigen Seiten eine sehr gute Zusammenstellung alles sancti Stephani delegaret super hoc a nobis amouitus fideliter Dessen findet, was bis auf Denham und Clapperton über das adimpleuit. Cum itaque ordo officii nostri nos hortetur et Innere dieses großen, noch so wenig bekannten Continents ammoneat, ecclesias nobis traditas pre ceteris diligere hovon Reisenden berichtet worden ist. norare, et nota, desiderium, petitionesque fundatorum, ad effectum deducere, uirum religiosum, Goteskalchum de ordine London hat jest 80 Squares oder öffentliche Pläße, gooo sancti Augustini eidem loco prefecimus, et eundem nomine et Straßen, Gaffen und sogenannte Culs de sac, 165,000 be. re prepositure inuestiuimus cupientes ut a domino incremen- wohnte Häuser, 13,200 Magazine, Speicher u. f. w. und 30,200 tum detur. Tres uineas in mutarem hartmodi cum filiolo suo jezt im Bau begriffene Häuser hat. Im Jahre 1821 hatte London Rodulfo ad comunem et regularem uitam eidem loco tradidi1,274,800 Einwohner, die ungefähr 325,599 Familien bildeten, mus. Qaecumque igitur eadem ecclesia in presentiarum possi- von denen 8853 sich mit dem Feld. und Gartenbau und 199,918 det, aut in futurum rationabilibus modis prestante domino mit dem Handel beschäftigten, während die andern 116,834 von adipisci poterit firma et illibata preposito et fratribus suis in andern Gewerben lebend, in ihrer Mitte 117,000 Individuen perpetuum maneant; statuentes ut nulli homiuum fas sit, zählten, die den Kirchspielen zur Last fielen; ferner 14,000 scriptum nostre confirmationis! inmutare! transfundere, uel Straßenbettler, 115,000 Räuber oder Spigbuben, 3000 Diebebs fratres temerario ausu in bonis suis molestare uel quippiam hehler und 30,000 öffentliche Mädchen. Die gegenwärtige Bevöl horum que iam collata sunt, uel adhuc a fidelibus christi con. feruntur ab eadem ecclesia alienare. Si quis contemptor nostre kerung Londons ist, nebenbey bemerkt, wenigstens 1,300,000 stark. ammonitionis et precepti extiterit! cum iniquis reputatus, corpore et sanquine christi in extremis careat, nisi secundo uel Die Frithiofsfaga, diese herrliche, in diesen Blät tertio commonitus resipiscat. Huius rei isti sunt testes con- tern bereits besprochene Dichtung des schwedischen Bischofs scripti. Otto pataviensis prepositus, Odalricus prepositus de Efaias Tegner beginnt auch in Frankreich Aufsehen und Beysancto yppolito, Adalbertus prepositus de sancto Nicolao, fall zu finden, und wie man sagt beschäftigt sich ein französi« Adalbero de sancto Georgio, Marchwardus Nivmburgensis scher Dichter damit, eine Überseßung davon zu veranstalten. prepositus, Odalricus prepositus de ardacharn, Johannes ab

bas de Chotewico, Fridericus abbas de Sitansteten, Rappoto

Lamartine's Gedicht: „Der Tod des Sokrates», ist jezt zu comes, Dietricus de Algerspach, Egeno de Yrle, Gebehardus Turin von einem Hrn. Felix Vicino ins Italienische überseßt de Marchwartsdorf, Irmurit de Raetelnperge, Volchradus, Wal- worden und findet in Italien nicht mindern Beyfall als in therus de Tannenberch, Odalricus de Pornheim, Otto de Wolf. Frankreich. peiszingen. Isti sunt testes prioris traditionis Waltheri Otto

cum duobus filiis suis Ottone et Perhtoldo, Hademarus de Aus dem vor Kurzem dem Könige von Frankreich von dem Chufaren, Dietricus de Algerspach, Gebehardus de March- Großstegelbewahrer übergebenen „Comte général de l'adminiswartsdorf, Hermannus de huntsheim, Gozwinus ds Gozinsdorf, tration de la justice criminelle en France pendans l'année Hademarus et Haerbo et Gerungus Rodolfus de Gozinsdorf, 1826» ersteht man, daß in Frankreich im Laufe des vorigen Chraft et frater suus Geroldus, Hermannus de Gotenprunnen, Jahres 150 Personen zum Tode, 281 zu lebenslänglicher Zwangs. Volchradus de Raetelenperge, Rodegerus, Albertus rufus Goz arbeit, 1139 zu Zwangsarbeit auf gewisse Jahre, 1228 zu imwinus, Gerlohus, Dieppoldus, Wolfkerus, Odelskalchus, Adel- merwährender Haft, 5 zum Pranger, 1 zur Verbannung, 1 zur halmus, Ebergerus, Wolfkerus, Rafoldus. Hec acta sunt anno bürgerlichen Degradation und 1487 zu mehr oder minder lanab incarnatione domini Millesimo C. LX. I. Indictione VIII, gem Gefängniß, mit und ohne Geldstrafen, verurtheilt worden III. Kalendas Januarii, data sunt hec aput sanctum yppolitum, sind. Außerdem wurden noch 56 Individuen, die noch nicht das 16. Jahr erreicht hatten, zur Haft auf längere oder kürzere Zeit in Correctionshäusern verurtheilt. Das Ganze beträgt also Von Clapperton und Laing fehlt es an neuen Nachrichten; 4348 Personen: eine im Verhältniß zu einer Bevölkerung von

-

Miscellen.

30 Millionen nicht besonders große Zahl, vorzüglich wenn man nicht ihre etymologische Bedeutung ist hier vorgeschrieben; das England dagegen ins Auge faßt, wie aber, wenn das auch Chinesische hat nur einen Syntax, keine Abwandlungen seiner darin so glückliche Österreich? Sprachzeichen. Die Art und Weise, wie der Ausdruck des Ge. dachten wieder gegeben wird, geschieht durch Verengung oder In Italien hat sich jest der Prof. S. Ciampi zu Florenz Erweiterung der Bedeutung jedes Begriffszeichens durch ein damit beschäftigt, eine kritische Untersuchung der Geschichte des nachfolgendes. Das Wort, auf das ein anderes sich bezieht, falschen Demetrius, begleitet mit bisher noch nicht gedruckten folgt jenem; so wird das Wort, das eine Handlung auszu. Documenten, herausgegeben (Florenz, 1827) Herr Ciampi drücken im Stande ist, zu einem Verbum, dadurch, daß ein nennt sich auf dem Titel des Werkchens: literarischer Corres anderes, das diese Handlung aufnehmen kann, neben ihm steht spondent der Regierung des Königreichs Pohlen; alle bisherige und ihm folgt. Das Nomen aber wird dadurch als solches Zeugnisse zu Gunsten des Demetrius scheinen ihm falsch zu seyn, erkennbar, daß seine Bes dränkung ihm vorhergeht; alle so plausibel ste auch zum Theil, wie er selbst gesteht, find. Inflexion fehlt und der Sinn des Wortes ist der Schlüssel Unter den noch ungedruckten, von im mitgetheilten, Akten für den grammatischen Bau der Phrase, der sich aus ihm erst stücken sind besonders einige Briefe eines Jesuiten P. Possevin ableitet; kurz, der Leser muß die Bedeutung der Phrase ver. und eines Neri Giraldi bemerkenswerth, welche beyde Män. stehen; ehe er sie zu construiren im Stande ist. Durch ner die Unterhandlungen zwischen dem Großherzog von Tos, diese Verwerfung aller sprachlichen Lichter und Schatten erreicht das Chinesische den Vortheil, von Allem die nackte Idee her. vorzuheben, die mit allen ihren Eigenheiten, Beschränkungen Ein Herr Alexander Neliubin, Doctor und Professor an und Gegenfäßen auf diese Art gleichsam plastisch hervortritt. Der Petersburger Akademie, hat eine vollständige Geschichte So gewährt sie dem Leser ein von dem Gedanken und dem per Mineralquellen des Kaukasus in Petersburg in zwey Bäns Raisonnement unabhängiges, rein intellectuelles Vergnügen, den herausgegeben, in welcher nicht allein die Heilquellen jenes was der Form und der Ordnung der Ideen allein angehört, Gebirges chemisch untersucht, sondern auch die Geschichte von und das keine andere Sprache gewährt. Die reiffende Schnelderen Entdeckung, Benußung u. f. w. ausführlich gegeben wird. ligkeit, mit der die Begriffe ohne alle Verbindung durch Mit. Den Schluß des Ganzen macht eine vergleichende Hydrogras telglieder sich folgen, ist der lezte Grund dieses Vergnügens. phie, d. h. eine Vergleichung der Wasser des Kaukasus mit denen von Aachen, Enghien, Baden, Piemont, der böhmi, schen Bäder u. m. a. Wie es heißt wird ein deutscher in Ruß. land lebender Arzt von diesem Werke eine Überseßung in unferer Sprache besorgen, die sicher nicht ohne Interesse für die deutschen Ärzte seyn wird.

kana und Demetrius leiteten.

für dessen Entbehrung die übrigen Sprachen durch die Bestimmt. heit und das Nüanciren des Ausdrucks jedoch hinreichenden Er. sah erhalten. Im Chinesischen ist die Idee festgebannt; keine Erweiterung, keine andere Zeichnung mit hellern oder dunklern Tinten ist ihr verstattet; und als Vehikel der Ideen zeigt sich

daher die entschiedenste Unterordnung unter das Griechische oder In einem „Sendschreiben W. v. Humboldt's an Abel Re, die sanskritischen Sprachen; an Kühnheit, Kürze und Erha, musat über die Grammatik des Chinesischen und den Geist der benheit des Ausdrucks aber vermag jedoch keine der andern Sprache überhaupt» (Paris, 1827) werden über diesen Gegen. Sprachen mit ihr zu wetteifern. Die Abgeschlossenheit des Vol. stand die neuesten und interessantesten Bemerkungen bekannt les findet sich in eben dieser Abgeschlossenheit seiner Sprache, die kaum einen der einmahl überkommenen Begriffe zu modifis gemacht. Die wesentliche Verschiedenheit des chinesischen Sprach,

haus von dem Sanskrit, der griechischen, germanischen und ciren eriaubt, wohl ihre hinreichende Erklärung." lateinischen Sprache, wird hier in das hellste Licht gefeßt, eine Verschiedenheit, welche denn auch endlich zur Abfassung von Franz T. unterhielt sich eines Wintertages nebst seinem Lehrbüchern des Chinesischen (Basile's Wörterbuch und Remu. Hofe damit, die Wohnung des Grafen von Montgommery fat's Sprachlehre) geführt hat, die nicht in die dafür ganz uns mit Schneebällen zu bombardiren. Der Graf erwiederte die passende lateinische Form gegossen sind. Belagerung mit Feuerbränden, die er aus seinem Kamin riß „Die chinesische Sprache", sagt Herr von Humboldt, „ges und auf die Stürmenden hinabschleuderte. Ein solcher Brand braucht ihren Wortvorrath in dem Zustande, wo sie Bes traf unfeligerweise das Haupt des Königs und versengte es griffe ohne alle grammatische Beziehung bezeichnen. Alle eine dergestalt, daß er so fort seinem schönen Haarschmuck Valet zelne Worte befinden sich in statu absoluto, und gleichen daher sagen mußte. Zum Ersatß dafür ließ er seinen Bart wach. sanskritischen Wurzelworten. Die Bezeichnung der grammatis sen; so fort waren ein Kahlkopf und langer Bart die Mode schen Kategorien wird von ihr verschmäht; die Worte folgen des Hofes. Allmählig drangen beyde vom Hofe aus in das wie abgeschlossene Begriffszeichen in der möglichst engsten Ord. Volk ein, und die Auszeichnung ging unter. Die Höflinge nung, eins auf das andere. Alle andere Sprachen machen die klagten darüber, und Franz I. befahl, in Erwägung dieser grammatische Beziehung des Worts zur Basis des Ausdrucks; gerechten Klagen, Jedem, der nicht adelig war, bey Strafe das Chinesische nicht. Die Phantasie wird in jenen durch die des Galgens (sous peine de la hart) sein Kinn zu scheren, grammatischen Formen gebunden, und an ihrer Hand sicher und sein. Haupthaar wachsen zu lassen. Ob Jemand die. zum Verständniß des Geschriebenen geführt; nicht so im Chi, ses Kapitalverbrechens wegen gehängt worden, erzählt die Ges nesischen. Nur die Ordnung, in der die Worte sich folgen, schichte nicht.

Redacteur: Joseph Freyherr v. Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Archív

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 19. November 1827.

·( (139)་་་་་་་་་་་་་་་་

A. M. von Schlegels Vorlesungen über Theorie aus sich heraus zu stellen und ihnen Wirklichkeit zu verlei und Geschichte der bildenden Künste.

(Fortseßung.)

Dritte Borlesung.

hen. Kaum gibt es wohl menschliche Zustände, die so ente blößt von allem Sinn für das Schöne wären, daß sich nicht Anfänge der Kunst darin zeigten. Frühzeitig finden wir Poesie und Musik im Gesange vereint, wozu es keis

Indem wir nun den einzelnen Künsten nåher treten, ha nes mechanischen Werkzeuges bedarf. Späteren Ursprungs ben wir zuvor die Frage zu berühren, wer der Gesetzgeber sind die bildenden Künste, mit denen wir uns aus. in dem Reiche des Schönen seyn soll? Oft genug wird in schließlich beschäftigen wollen. Wir bemerkten schon früher, der Gesellschaft und auch wohl von solchen, die sich näher daß sie dem Geiste durch das Gesicht zugeführt werden, für die Kunst und für Kunstwerke intereffiren, jener Se. welches deshalb zu den edleren Sinnen gehört. Wenn die meinplah wiederhohlt: „Über den Geschmack läßt Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts mit Recht dars sich nicht streiten," was nichts anderes beißen foll über getadelt wurde, daß sie den Geist dem Materiellen als: ein jeder sey gleich berechtigt sich bey Beurtheilung und Sinnlichen unterordnet, so wollen wir dennoch nicht des Schönen oder Unschönen auf sein Gefühl, auf seine den wesentlichen Zusammenhang der Sinne mit dem Geiste Meinung zu berufen, wobey dann freylich die mannigfal, verkennen. Die Sinne müssen aber hinaufgeadelt werden tigsten und widersprechendsten Urtheile zum Vorschein kom- zum Geiste; nur die niederen Sinne, Geschmack und Ger men. Allein es wird sich dennoch zeigen, daß die verschie ruch, die keinen Stoff zur schönen Kunst bergeben, find densten Nationen auf den verschiedensten Stufen der Bile von ihr ausgeschlossen; gegen den Tastsinn war man viel. dung in dem, was ihnen für schön galt, im wesentlichen leicht zu streng. Nicht das Auge allein belehrt uns über übereingestimmt haben und daß ein allgemeines Urbild des die Formen, sondern auch das Gefühl. Wir glauben vieles Schönen sich durchführen läßt. Wenn aber ganze Nationen zu sehen, was wir in der That nicht sehen, in das Auge durch Ungunst der Natur von dem Urbild des Schönen fern kömmt nur das Spiegelbild der Fläche, wir aber sehen die gehalten wurden, sind sie partepisch und haben keine Stim ganze Kugel, weil frühe genug uns das Gefühl ihre ganze me. Vor andern haben wir solche Völker zu beobachten, in Gestalt kennen lehrte. Das Eckige und Zackige macht dem denen der göttliche Trieb, das Schöne darzustellen, Auge einen unangenehmen Eindruck, weil der Tastsinn das erwachte. Ein Grundbedürfniß des menschlichen Geistes ist durch verlegt wird, wogegen das Ebene und Runde dem es, sich nicht in der gegebenen Wirklichkeit befriedigt zu Auge aus demselben Grunde wohlthut. *) finden. Wie er selbst das Geschöpf seiner eigenen Bildung Zuerst haben wir die gewöhnliche Ansicht zu entfernen, feyn will, so will er sich auch mit einer von ihm geschaffer als sey die Architektur etwa aus dem Bedürfniß, sich gegen nen Welt umgeben und für dieses Streben geben nur die Wind und Wetter zu schüßen, hervorgegangen. Die ersten schönen Künste Befriedigung. Nicht Bedürfniß oder zu schönen Gebäude dienten nicht körperlichem Bedürfniß, fälliger Lurus haben Kunstwerke geschaffen, der tiefere sie wurden zur Ehre übernatürlicher Wesen aufgeführt. Grund, aus dem sie hervorgingen, war das Bestreben, die Ideale, die gottbegabte Menschen in sich trugen, und von denen sie in der Natur kein entsprechendes Bild fanden,

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* In dieser Vorlesung wurde noch zur Architektur überge gangen; des Zusammenhanges wegen ziehen wir dieß zur folgenden Vorlesung.

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