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Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Mittwoch den 31. Jånner 1827.

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Der Seitenstetterhof und die Seitens als die, anerkanntermassen älteste Ståtte Wiens, stettergasse in Wien. die Nordseite des, in seinen Grundzügen noch erkennbaren römischen Quadrats, nach römischem Kriegsgeseß und Kriegs. Die in den weiten Marken des österreichischen Kaiserstgates gebrauch auf einem Hügel an der Donau, um beyde, weit neuentdeckten Römermahle bilden seit der Grüne herum vom alten, undurchoringlichen Urwald gelichteten dung dieser Zeitschrift, eine stehende Rubrik derselben. Die Ufer, Auen und Inseln zu beobachten. Sehr lange und Nr. 61 und 91 des May; und Augustheftes 1826 gedach- noch weit über die Tage K. Ottokars hinaus, bedeckte der ten jener Überreste der römischen Weltherrschaft aus dem, Hauptstrom, oder der stärkste Arin den heutigen Salzgries, in ein römisches Municipium verwandelten caltogallischen Fischmarkt, größtentheils auch die Kohlmesser, und Adlers Schiffers und Fisherdörfchen Vindobona, das mit seiner gasse bis dicht an den Hügel, zu welchem die Fischerstiege, der Citadelle oder Standlager Fabiana zur Stromeshut und Passauersteig, der Ruprechtssteig, der alte und neue Kazens zur Uferwache gegen die, auf der linken Seite der Donau steig, der Hafnersteig, hinaufführten. Diesen Hügel krönten hausenden sogenannten Barbaren diente, denn der Jiter, durch die beyden ältesten Bethkirchlein Wiens, St. Ruprecht, die Römer mit einer langen Kette fefter Puncte beschüßt, (das in die Zeit der leßten bayer'schen Agilolfinger und ihrer bildete die, Nordgränze ihres Weltreichs gegen die Germas Missionsversuche unter den Hunnivaren, das bis in jene Tage nia magna. (Salus reipublicae Danubius!) ie durfte hinaufreicht, wo Carls des Großen Ahn und Pipins Vater dem Rheine nicht nachstehen, an welchen Drusus 50 Carl Martell, durch den Sieg bey Tours über die, aus Kastelle und 8 Legionen gelegt hatte. Oft drangen Quaden Spanien herüberstürmenden Araber, die abendländische Chris und Markomanen und unzählige, mit ihnen verbündete stenheit rettete) und Maria stiegen, oder Maria am Stämme, ohne Brücken, ohne Magazine tief ins Römers Gestade, von den frommen Passauer Erzpriestern zum Trost land herüber und trugen, zumahl in starrem Winter über der Pilger, Schiffer und Kaufleute erbaut, die auf der die Eisgewölbe, in zahlløsen leichtbeweglichen Scharen, Mord Donau, durch Ungarn hinunter, bis zu den Bulgaren und und Raub in die Provinzen. -Nr. 91 bestrieb insonder. bis nach Constantinopel handelten. Beym Bau der Salje heit die beym Umbau des Seitenstetterhofes zu Wien gries Kaserne, im Anbeginne der Regierung Theresiens ausgegrabenen Römersteine, Menschen und Thierkno fand man noch die alten Wasserwehren und an dem máti. chen, zwey Elephantenzähne, ein Stück eines Mosaikbor gen Thurm des untern Passauerhofes die Ringe, an wels dens, Knauf und Kapital von Säulen korinthischer und rö chen die Flässe und Schiffe angehängt wurden. Über die mis korinthischer Ordnung aus Sandstein, Spuren eines vielfachen Veränderungen des Donaurinnsales im Lauf der römischen Bades und viele Ziegel von Wiens gewöhnlicher Jahrhunderte, gibt des Hofrathes Freyherrn von Hormage Garnison, der X und XIII Legion, dergleiten auch schon weitläufiges Werk über Wien viele wichtige, urkundliche oft am nahen Berghof, beym Umbau des Freysingers oder Nachweisungen, zumahl in Bezug des oberen und uno Trattnerhofes, im botanisten Garten am Rennweg und teren Werd, (Roffsau und Leopoldstadt) des großen längst des Kanals vom Rennweg herunter, bis in die Gras und kleinen Werder. Thores (jebigen Neuthores,) and Ungargaffe zum Vorschein kamen. des größtentheils verbauten Arsenal oder Elendthurmes Denkwürdig in der That, ist der Ort der Ausgrabung und der vor dem Werder Thore gelegenen Fischer, Vors

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stadt. Im Jahre 1819 bey den Arbeiten am jeßigen Feuersbrünsten von 1261, von Ritter Conraden, dem Meis rothen Thurm - Thør und an der Ferdinands - Brücke, fter des heil. Geistspitals an der Wien von 1273, vom Hokam man schon in einer Tiefe von 14 Fuß auf das alte spital in Zerwald auf dem Semmering 1276, von Rinnsal des einst so starken Donauarms, der damahls noch, Meister Conraden Landschreiber und Kammergrafen in Östers wie gesagt, über das jeßige Schanzel, den Fischmarkt, Salzs reich, dieses Hauses Erben, 1277, von den Nonnen zu Tuln, gries und Elend floß. denen er es geschenkt 1287, vom Albrecht dem ersten Habss

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Aus allen Plägen, Gassen und Straßen Wiens ge. burger 1295 2c. c. Der Kienmarkt wurde gegen die hört die älteste Erwähnung der, (damahls noch in der Donau hinab auch durch ein inneres Thor geschlossen, dess Vorstadt, in der sich auch St. Stephans Münster bes sen legte Reste erst 1825-1826 beym Umbau des Peme fand, gelegenen) Gaffe der Wollhändler, Wollzeil (stra- pflingers (irrig Dempfingers) und des Seitenstetters Hoff, ta lanarum) viel älter als die berühmte Straße der Woll. welche sie trennten, verschwunden sind und bis in die Tage håndler zu Florenz, der Medicis, die gar bald, Herrn des Jafomirgott hinaufreichten. Der von diesem innern ihrer Vaterstadt wurden. Diese, unsere Straße der Woll- Thor an das Waffer und gegen die beyden äußeren Wer. händler, erscheint in der ältesten Wiener Urkunde, in des der Thore herabführende Steig, führte, weil er so gähe, Gründers und Erbauers Jasomirgott, Stiftsbriefe der steil und eng war, den Nahmen Kaßensteig. Fore Schotten Abtey von 1155. - Die nach der Woll tifikatorische Rücksichten, befahlen es freylich, daß der Raum zeil zu allernächst erwähnte Localität Wiens aber ist zwischen den äußeren und inneren Thoren so unzugänglich der, bereits 1204 während der blutig zwiespältigen Kai- und der hartnäckigsten, Schritt für Schritt fortzuseßenden serwahl zwischen Philipp, dem Sohne des Barbarossa Vertheidigung möglichst fähig sey: und zwar nicht nur gegen und zwischen Otto, dem Sohne Heinrichs des Löwen, einen Feind, der etwa schon den Wall an einer schwachen in den Tagen Leopolds des Glorreichen, Vater des Vas Stelle überstiegen und das äußere Thor umgången oder terlandes, erscheinende Kienmarkt, (forum pini, fo- überwältigt bätte. Derley Rücksichten galten in jenen uns rum taedarum) an dem der heutige Seitenstetterhof ruhvollen Tagen auch gar sehr für die häufigen bürgerlichen steht. Besondere Celebritât ward diesem Plage durch das Unruhen, für die häufigen Meutereyen unbezahlter Landse Haus der Kammerer von Wien, die in demselben knechte, oder raubgieriger Söldner in älterer, bey Stus der beil. Dreyfaltigkeit vor 600 Jahren eine Capelle ers denten- und Judentumulten in neuerer Zeit. Eben diese richteten, die noch jest dem Hof und dem Gasthause schwächste, oder die Wafferseite war, vom Judenthurm bis zur Dreyfaltigkeit den Nahmen gibt. Der mächtige und über das Werder. Thor und gegen das Stubenthor hinüber, reiche Bürger Gottfried, Stadtkämmerer, erhielt 30. März durch nicht weniger als fünf große und feste und sieben Eleis 1204 vom Passauer Bischof Wolfker, daß er diese Capelle nere Thürme, dann fünf innere und zwey äußere wohl vers von St. Stephan erimirte, wofür Gottfried dahin zum bollwerkte Thore vertheidigt. Diese leidigen Vortheile aber, Erfaß vier Baupläge gab, links neben der Judenschule, das eine oder das andere Stadtviertel, durch die inneren gegen die Donau hinab und ehevor dem Juden Schlom Thore, durch Fallgitter oder Ketten, plößlich sperren zu gehörig. - Die in Wiens Geschichten so vielfach eingreis können, þaben sich Gottlob verloren mit dem gänzlichen Ums fenden, so oft vertriebenen oder verbrannten und immer schwung des Zeitgeistes, mit der Milderung der Sitten', reicher wieder zurückkehrenden Juden, hatten in jener alten mit der Einführung der stehenden Heere. Sie haben fried. Zeit auch in Wien, gewissermassen eine eigene Judenstadt, fertigeren und glücklicheren Rücksichten des Handels und von der Donau und vom Kagensteig, hinter dem hohen Wandels, der Bequemlichkeit und der Verschönerung Plat Markt, hinter der Otthaymens. (Salvator:) Capelle und gemacht, und seit der allgemeinen Pflasterung, seit der hinter Maria Stiegen fort bis zum Judenthurm und ins möglichsten Ausgleichung der Straßen und Gäßchen, der Elend gegen die Vorwerke der Scotten zu, wo der Juden. Höhen und Tiefen, hat der unsaubere Nahme Kahensteig thurm ihre Wohnsiße schloß. — Über jenes Haus der Káms vollends seine Bedeutung verloren. Es ist ein Bedürfniß, merer von Wien am Kienmarkt, über das die Babenbergis ihn so wie viele andere abgeschmackte Nahmën eben so ausschen Herzoge, insonderheit Friedrich der Streitbare sich zumerzen, wie es schon früher mit mehreren derley Benen: besondere Gerechtsame beymessen, gibt das Urkundenbuch nungen geschah z. B. mit dem Hundsfottgaffel, Dreybo der Hormayr'schen Geschichte eine Folgereihe wichtiger Ur- thenstraße, Diebsgaffel, auf der Dacken, unter den Fels kunden von der Herzoginn Gertrud 1246, von dem König bern sc. — Erst jüngst bekam die Elendgaffe den angemesse Przemysl Ottokar, dem Wiederhersteller aus den großen neren Nahmen: Zeughausgaffe. - Die Schaumburger,

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und die Størhember§. Gaffe sind für Wien wahrhaft nigs Liebling, zog mit nach Ungarn und erwarb großen historische Nahmen. Sie überheben uns zum Theil der Reichthum, durch den ungarischen Handel. Shamröthe, daß Wir wohl einen Schabenrießel und Kifs So viele intereffante Erinnerungen mußten wohl in senpfenning haben, ein süßes Löchel, Stoß im Himmel, der ganzen Nachbarschaft den, (dem Vernehmen nach, bes Eisgrübel, Kazensteig, ein Pariser, Schönlatern-, Bluts reits beym löblichen Stadtmagistrat angebrachten Wunsch) und Rosmaringaffel 2c. zč.; daß aber das Andenken Unserer rege machen, den veralteten und lächerlichen Nahmen Kas großen Männer und Familien, auf Straßen und Plägen und ßensteig verschwinden und einer würdigeren, von mans andern öffentlichen Orten, so gar nicht verewiget ist!! cher schönen, historischen Reminiscenz begleiteten Benen, Neben den Überresten der Römer welt, neben den nung: Seitenstetter Gasse weichen zu sehen von Denkmahlen der Christianisirung und ersten Cul dem, die eine Seite derfelben bildenden Seitenstetters tur, dieses unstreitig ältesten und geschichtlich hof. (Die nunmehr in ein großes geschmackvolles Gebäude merkwürdigsten Theiles von Wien, ist fast jeder vereinigten vier Häuser Nr. 464, 465, 466, 467, theils Schritt um den jeßigen Seitenstetterhof durch irgend eine als ebehin landesfürstlich und darauf Gammingerbof, ein classische Erinnerung bezeichnet. Der Vordertheil des ständisches Freyhaus, Nr. 465 magistratisch, Nr. 466 der Seitenstetterhofes gegen den Kienmarkt, war durch eine Herrschaft Unter Siefering dienstbar, Nr. 467 Magis kurze Zeit auch das Münzhaus, der Münzhof und stratisch.)

wurde von einem Theil der landesfürstlichen Familie Ala

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Eine echtdeutsche, charakteristische Eigenheit Wiens brechts des Weisen oder des Lahmen bewohnt. Das sind seine vielen Höfe, meistens Hocftiftern und Salzamt, einst das Herrnhaus der in Wien verburgs Abteyen gehörig, aber auch (wie der Köllner und Res rechteten Edelherrn Prager (reich begütert in Kärnthen, gensburgerhof,) den Gilden oder Hallen fremder Kaufals Stammhaus aber, das alte Pragstein unferne des mannschaften oder weltlichen Corporationen und mächtigen Strudels und Wirbels erkennend) daher, das Praghaus Bürgerfamilien oder ritterlichen, in der Stadt verburgreche genannt, beherbergte gleichfalls zu verschiedenen Zeiten teten Geschlechtern. Der Schottenhof, der Melkerhof, St. mehrere Erzherzoge, leider meist in Tagen bürgerlicher Un. Johannshof oder das Pilgramhaus, der Passauer, Kremse ruben oder Theilungs- und Nachfolgezwiske, so die Brü- münster Neuburger, Heiligenkreuzer, Lilienfelder, Zwettels der Wilhelm und Ernst, Albrecht den VI. und Sigmund und Herzogenburgerhof, der Neustädters und Bischofhof, von Tyrol. Eben dieses Praghaus oder Salzamt, war Göttweiher, und Freysinger- (nun Trattner.) Hof, der ehes bekanntlich auch das Gefängniß Kaiser Wenzels, mahlige Admonterbøf an der Freyung, der Baumgartenbers nachdem ihn die Brüder Caspar und Gundacker Star. gerhof nächst den Schotten, der Altenburgerhof, nächst dem Hemberg aus ihrer Haft zu Wildberg entlassen müs. Kärnthnerthore, der Salzbürgerhof, jeßt das Arsenal 2c. 2c. fen. Aus diesem Haus am Kienmarkt entfloh er durch eige Eine der älteren Abteyen des schönen Ostlandes, blüht ne List und durch den Beystand des verwegenen Fischers die Benedictiner Abtey Seitenstetten bereits im a c Grundel zu seinen Freunden, den Lichtensteinen, ten Jahrhundert, seit dem Jahre des Todes der berühmten die jenseits der Donau, bey Stadlau, mit Roffen und Markgråfinn Mathilde, seit dem Jahre der Schlacht am Wels Reisigen seiner harrten und ihn auf ihr festes Nikolsburg fesbolz und des Beginnes offenbar feindlicher Rivalität zwie in Sicherheit brachten. schen Welfen und Hohenstauffen. (1115—1116) Es war

Eines der ältesten, angesehensten und reichsten Bürger, damahls der leßte Salier Heinrich V. Kaiser, Paschalis II. geschlechter, waren neben den Tirnas, Neuburg oder Otthays Papst und Leopold der Heilige, der nachherige Stifter von men, Fünfkirchen, Kufstein, Permann, Vorlauf, Hut. Klosterneuburg, von Heiligenkreuz und Klein Mariazell, stocker, Ungerfelder, Geimann, Hölzler, Hayden, Pachleb, Markgraf in Österreich.

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Bärenfuß, Edlasberg, Brenner, Wunderl, Ziegelhau. Als Friedrich der Schöne von seinem Gegner, Ludwig fer, Hepperger 2c., die Pempflinger, deren ansehnliches dem Bayern bey Mühldorf überwunden, auf der Trausnit Haus (nun der neue, prächtige Juden Tempel) der Pem gefangen faß, gelobten seine Brüder, Leopold, die Blume pflinger Hof hieß, (Dempfingerhof ist eine vergeßliche und der Ritterschaft und Albrecht der Weise, um seine Befreyung irrige Aussprache.) Christoph Pempflinger war in den ersten ein Kloster zu stiften vom strengsten Orden der Karthäuser, Würden der Stadt. Bey der zweymahligen harten Bez bey Maria Thron zu G am ming im tiefen dunklen Wald. drängniß und bey der Übergabe an den großen Mathias Den frommen Brüdern schenkte Albrecht auch das Haus, wo Hunyady Corvin war er Stadtrichter. Er wurde dieses Kös er mit den Seinen, so oft über des theuren Bruders unse:

liges Los geweint. Wer die neugegründete Karthause mit Bau eben (wie gegenüber der Pempflingerhof oder die neue frommen Vermächtnissen begabte, that zugleich, was dem Synagoge) so bedeutend bineingerückt ist, bewirkte er zugleich Herzen des Fürsten sehr angenehm war. Wie man sich über nach dem Wunsche der Regierung, die Möglichkeit einer neuen Zu oder Abfahrt in oder aus dem Prater, überhaupt haupt von der alten Gestalt Wiens, von seinen zahllosen nach der äußerst häufigen und hie und da (am Luged, am Ecken und Winkeln und Gäßten keinen rechten Begriff mehr Eingang der Adlers und Krongafse und des Hafnersteigs) be. zu machen im Stande ist, so gingen auch vom Kienmarkt schwerlichen, bey großem Andrang, oder, Eis, sogar gefahr, mehrere kleine und enge Gäßchen und sogenannte Lucken. lien Paffage gegen das rothe Thurmthor und die ehemahlige Schlagbrücke, nun Ferdinandsbrücke. Eine davon hieß die Laderstraße und es war die erste Dadurch ist der Nahme Seitenstetter. Gaffe bedeutende Vergrößerung des Gamminger. Hofs, daß der gar wohl begründet, so wie der Umbou des ehemahligen Pfarrer zu Ruprechtshofen, Andreas Chrannest (Cro. Dorotheer. Hofes, der Neuburger Gaffe, jener des Schotten Melker Passauer Lilienfelderhofes und der nöster) aus einer altberühmten Wienerbürgerfamilie, der beyden Pilgrimhäuser und der Commende zu St. Johann, gedachten Karthause, sein, an ihren Hof anstoßendes Haus dem Scottenplaß und der Schottengasse, der Melterbastey, in der Laderstraße auf seinem Tod vermächte, was Herzog dem Liliengäßchen, der Johannisgasse und der Passauergoffe Albrecht durch einen eigenen Brief ddto. 25. November 1347 den Rahmen soöpfte. Bey dieser Gelegenheit deuten Wir auf einen andern, bestätigte. Die reichen Würfel gaben ebenfalls jenen Theil gleichfalls jenem würdigen Herrn Abte zu verdankenden an die gedachte Karthause auf, den sie von der ehemahli Gewinn für die Vaterlandsgeschichte. Fast alle Abteyen gen Münze an sib gekauft. Das hierdurch ansehnlich ver. geben von Zeit zu Zeit, Kataloge ihrer Mitglieder oder größerte Haus der Karthause empfing auch 1351 die gewöhn, Calendarien ons Licht, meist nur trockene Nahmensverzeich nisse, lichen Freyheiten geimlicher, wie adelicher Häuser und hieß niffe, in eben so dürftigem Gewand. Der Herr Abt Cor Lumban bat selbit bey diesem, anscheinend geringfügigen von dem an der Gammingerhof, so wie das Haus des, Anlaße, heimisce Wissenschaft und Kunst freundlich bedacht. schon unter Leopold dem Glorreichen berühmten reichen. Diet. Er hat dem Berzeichnisse der Stiftsmitglieder eine rich, Stifters von St. Ulrich zu Zeismannsbrunn, als Besit. kurze, aber sehr interessante Chronik von Seiten: ftetten beygefügt, mit synchronistischem Überblicke der thum der Karthausen Mauerbach und Seiß, der Mauerba: Päpste, der Kaiser, der Landesfürsten, der Diocesan - Bi cher und später der Seißerhof und die Seißer Gaffe schöfe von Paffau und der Übre, mit einem kritischen Blick. genannt wurde und noch wird. Auch Gamming verfiel der auf die gleichzeitigen Ereignisse des Landes und der Welt. Josevhinischen Klosteraufhebung und 1733 erkaufte der vor. Die Titelvignette, stellt die Abtey Seittenstetten vor. Die legte Abt von Seitenstetten, Ambros Rirner von der Staats: außere Ausstattung ist von ungemeiner Eleganz und die Nachahmung dieses schönen Beyspieles von Seite der übri güteradministration den Cammingerhof, der nun schon gen Prälaturen gar sehr zu wünschen. - Der gelehrte beynahe ein halbes Jahrhundert, der Seitenstetterbof heißt. Kenner, wie der patriotische Freund Unserer Historie, Seinem Nachfolger, dem jeßigen trefflichen Herrn Prälaten müssen für diese anziehende Gabe, dem würdigen Herrn Columban Zehetner war es aufbewahrt, feinen Vorgän. Prälaten bestens Dank wissen und werden aus vollem Herzen das sinnvolle Motto mitunterschreiben: „et pius ger an Verdiensten um das Stift zu überbiethen und sich est patriae facta referre labor." zugleich ein nicht geringes um die Stadt Wien zu ers werben um sein Stift, in welchem er einen ge meinnügigen wissenschaftlichen Geist erweckt, ein Gymna Aus den Philosophical transactions" für 1826 ersieht man, flum und ein Convict gegründet, durch eine musterhafte daß die von Sir Uchibald Edmonstone aus den alten Begräbs Verwaltung die Nachwehen dreyer, feindlicher Invasionen niffen der Könige von Theben nach England gebrachte Mumie, (1800-1805- 1809) unerwartet schnell wieder geheilt weiblichen Geschlechts ein Muster von Schönheit war. Diefe Mumie wurde in dem vollkommnensten Zustande gefunden und und durch die bedeutende Erweiterung und den völligen hatte noch eine vollkommene Biegsamkeit der Muskeln und eine Umbau dieses Hoses, eine soone Realität hergestellt hat. große Beweglichkeit in den Gelenken. Sie war, wie dieß das Bild auf dem Deckel andeutet, ein weiblicher Körper, dessen - Aber auch um die Stadt Wien; denn durch den Zu einzelne Theile in einem so schönen und richtigen Verhältnisse kauf neuer Häuser und durch eben diesen Umbau, ist eine handen, wie Winckelmann und Andere dieß für die mediceische Venus bestimmten. Dr. Granville hat geglaubt, zu bemerken, finstere, winkligte und s&mußige, von ausgezeichneten Par. daß sie weder zu der äthiopischen noch zu der schwarzen Race. teyen wenig bewohnte Stadtgegend zu einer der schönern fondern zu der ursprünglichen kautaftichen gehörte und durch die Dissection will er selbst die Veranlassung zu ihrem Tode, Lokalitäten der inneren Städt umgeschaffen und eine Menge ihr Alter. das sie damahls hatte, und ihre Schwangerschaft neuer und bequem gelegener Zinswohnungen hergestellt gefunden haben; auch glaubt er versichern zu können, daß sie in Zeiten, die der Erbauung der Pyramiden vorausgingen, Da der Herr Abt ferners mit seinem neuen einbalsamirt wurde.

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worden.

Miscellen.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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Directorium über die vorzüglicheren, vom Hofrathe Freyherrn von Hormayr herausgege= benen Urkunden, Staatsverträge, diplomatischen Acten und Correspondenzen. (XII. Jahrhundert. Fortsegung aus 154 und 155 von 1826 dann 5, 7 und 10 von 1827.)

1220. 23. Sept. Regensburg. Ludwig, Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Bayern, versöhnt sich mit seinem Feinde Ekbert, Bischof von Bamberg, der aus Ungarn zurückkehrt und bes schenkt auf sein Anliegen das Kloster Gleink. (Werke III.) 1220. Sept. Bogen; im Lager, im Gezelt des Kaifers. Tauschvertrag von Ministerialen zwischen den Bischöfen Berthold von Brixen und Albert von Trient in Gegenwart Friedrichs II., unter den Zeugen, Graf Albrecht von Tyrol, die Grafen- Uta rich pon ulten und Ulrich von Eppan die Gebrüder von Wangen Albero und Berthold. (Beytr.)

1220. 31. Dec. Augsburg. Ausspruch des Königs Friedrich II., daß derjenige, welcher einen Verbannten aufnimmt, mit ihm in gleiche Strafe an Leib und Gütern verfalle. (G. v. Tyr.) 1220. Brixen. Herbrand von Sumersberg, Bruder des Dompropften Winther zu Briren, und dessen Bruders Söhne leisten Verzicht auf alle Ansprüche jener Güter, welche Dompropst Winther erbrechtlich befißt. (G. v. Tyr.)

1220 (um). Bernhard von Brixen, ein Angehöriger der Kirche zu Reustift und dessen Gattinn Hailca übergeben besagter Kirche einen Ucker bey Brixen. (G. v. Tyr.)

1220 (um). Berthold von Ravina und Conrad von Plagleid lei:
ften dem Bischof Berchtold von Brixen Bürgschaft für Syfon
von Algund wegen der Urfehde. (G. v. Tyr.)

1220 (um). Berchtold und Hartmann von Tarand leisten dem Bi-
schof Berthold von Brixen gleiche Bürgschaft für Syson und seis
ner Altern zu Algund wegen der Urfehde. (G. v. Tyr.)
1221. 3. März. Augsburg. Landfrieden zwischen dem Brixner Bi-
schof Berthold und Grafen Albrecht von Tyrol, der ihn, ob:
wohl sein Schirmvogt, mit Krieg überzogen, mit Hilfe Rein=
brechts von Fels und anderer hochstiftischen Ministerialen.
(Beytr.)

1221 im May. Leopold der Glorreiche bestätigt den Schiedspruch
über einen langen Streit um Gründe zu Bösendorf und zu In
zersdorf am Wiener Berge, zwischen dem Schottenkloster und
der Witwe Gerbirg. (Wien.)

1221. 15. July. Brixen. Berchtold, Bischof von Brixen, ver: tauscht mit dem Kloster Neustift verschiedene Besitzungen. Bestätigung darüber von Erzbischof Eberhard von Salzburg dd. Lengberg den 4. Aug. (G. v. Tyr)

1222. 29. July. Enn. Bischof Ulbert von Trient erweitert den am untern Theil durch die Etsch zerstörten Flecken Enn, und macht dabey verfchiedene gefeßliche Anordnungen für die Bewohner desselben. (G. v. Tyr.)

1221. 18. November. Leopolds des Glorreichen Stiftungsbrief der Pfarre St. Michael nächst der Burg. (Wien.)

1222. Rupert von Saturn manifeftirt die Lehen, die er vom Hoch: stifte Trient und von den Grafen von Eppan und Tyrol besigt. (Werke II.)

1222. 3. Sept. Der Bifchof von Brixen erscheint mit seinen Mi: nisterialen und Vasallen in dem Lager des Kaisers bey Bozen. (G. v. Tyr.)

1222. 1. Nov. Trient. Bischof Gerard von Trient ertheilt dem Adalbert von Wangen die Investitur auf die von seinem Brus der Berthold besessenen Lehen. (G. v. Tyr.)

1223, 27. März. Trient. Schiedsrichterlicher Ausspruch über die

Veräußerung der Lehengüter bey mitbelehnten Brüdern, durch Grafen Albrecht von Tyrol, Podesta zu Trient. (G. v. Tyr.) 1223. Briren. Berchtold, Bischof von Brixen, nimmt einige von Heinrich von Sterzingen, mit dem Zunahmen Knechtelin als Vasallen belangte Brixensche Unterthanen in feinen Schuß. (G. v. Tyr.)

1223. 24. April. Andreas Kloster zu Gleink. Ekbert, Bischof von Bamberg, schenkt dem Kloster Gleink den Wald Kaiserau bey Windischgersten, bestätigt alle von seinen Vorfahren, dem Kloster gemachten Schenkungen, gestattet, daß seine Ministe= rialen und Behensleute mit demfelben tauschen, ihm schenken und überlassen dürfen, was sie wollen und übergibt die Kirche für ewige Zeiten dem getreuen Schuge des Landesfürsten. (Werk III.)

1224. 20. Jänner. Trient. Bischof Gerard von Trient ertheilt dem Hillebrand von Lugagnano die Investitur mit einem Plag zu Bogen, sämmt der Bewilligung darauf, wie andere Bürger zu Bogen, Gebäude aufzuführen. (G. v. Tyr.)

1225. 14. März. Trient. Schwicher von Ramüß verpfändet dem

Olurandin von Castronovo und Paskal von Kapelleto ein Gut
in Algund. (G. v. Inr.)

1225 (um), 22. Upril. Brixen. Ausspruch K. Heinrichs VII., daß
Otto von St. Martin, als ein Geächteter, nichts zum Nac-
theil des Nonnenklosters Sonnenburg verordnen konnte, (G.
v. Tyr.)
1225. 24. May. Lücken. Spruchbrief K. Heinrichs VII. auf die
Anfrage des Bischofs von Briren, daß jedem Erkommunizirten
seine Lehen verweigert werden können. (G. v. Tyr.)
1225 (um). Erzbischof Eberhard von Salzburg, und Leopold der
Glorreiche, Herzog von Österreich, compromittiren wegen beyz
derseitig zugefügten Schäden auf einige Schiedleute, welche zu
Vöklabruck die Sache innerhalb sechs Wochen, von der ersten
Citation an gerechnet, ausmachen sollen. (Urch. 1827.)
1225. 29. July. Perugia. Papst Gregor IX. nimmt das Kloster
St. Georg bey Venedig und desselben sämmtliche Besizungen,
nach dem Beyspiel feiner Vorfahrer, gegen jährlicher Entrich-
tung von 2 Goldgulden in seinem besondern Schuß. (G. v. L.)
1225. 23. Aug. Brixen. Hugo von Taufers trägt dem Bischof
und der Kirche zu Brixen feine Schlösser Laufers und Utten=
heim auf, und empfängt dieselben nebst mehreren Besizungen
von dem Bisthum Brixen wieder zu Lehen. (G. v. Tyr.)
1225. Neustift. Albert, Graf von Tyrol übergibt sein Recht an dem
Gute Straß zu einem Seelgeräth für sich und seine Ältern dem
Kloster Neustift. (G. v. Tyr.)

1225 (um). Albert, Graf zu Tyrol, befreyet' ein Gut des Klo=
sters Neustift am Eisackufer, Clausen unter Seeben gegenüber,
1225. Albert, Graf von Tyrol eximirt den Weinberg des Klo-
von der Gerichtsbarkeit. (G. v. Tyr.)
sters Neustift bey Algund, und alle dortigen Besiguugen des=
felben von den Udvokatie-Abgaben. (G. v. Tyr.)

1225. 16. Juny. Straubingen. Ludwig, Pfalzgraf am Rhein,
Herzog von Bayern, beschenkt das Epital am Pyrhn in Win-
dischgersten auf Bambergischen Grunde, und gestattet seinen
Ministerialen und Lebensleuten dasselbe beliebig zu beschenken
und zu bereichern. (Werke III.)

1226. 5. März. Bogen. Prantoch von Firmian verpfändet dem Berthold Schwabelin eine von seinen Beizungen. (G v. Tyr.)

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