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gleich über die unorganische Natur, denn das Unlebendige menschliche Schönheit nach bloßen Maßen und Lineamen und Starre, in eben so leblosen Stoffen zu bilden, würde ten zu bestimmen, mußten nothwendig verunglücken, die eine intereffelose Wiederhohlung seyn; das Lebendige in Schönheit läßt sich nicht mathematisch berechnen; auch die todten Stoffen darzustellen, wird dagegen den größten dem Auge wohlthuenden Wellenlinien sind nicht das Ents Reiß haben. Auch das Pflanzenleben und die formlosen scheidende, wie wir dieß schon früher bemerkten. - S Hils Gebilde der unteren Kreise des Thierlebens läßt die Bild- ler unterscheidet mit seinem, überall das Wahre ahnens neren als unwürdige Gegenstände unter sich liegen, erst wo dem Sinn, die architectonische Schönheit und das animalische Leben auf eine höhere Stuffe tritt, wo an die Schönheit des Ausdrucks. Die erstere beruht auf der Thierbildung die wenseitige Symmetrie vollkommen dem Bau, auf den Verhältnissen und Umrissen der menschlis ausgebildet erscheint, nähert sich die Bildnerey der Natur; chen Gestalt; die zweyte auf der edlen Bildung des Gesich= ihr würdigster Gegenstand aber ist die menschliche Gestalt, tes. Sollten aber nicht alle Züge der menschlichen Ges dieser Gipfel und Triumph der Schöpfung. Die Kunst hat stalt bedeutend seyn, so daß das Urtheil über die Schönindeß auch von den Thieren einige als Mitgeschöpfe des heit überhaupt physiognomisch ist? Daß wir einen Menschen geehrt, andere wegen ihrer zierlichen Formen, Schluß von dem Äußern auf das Innere thun dürfen, ist oder ihres edlen Ausdruckes für nicht unwerth der Darstels schon von den alten Völkern behauptet worden. So viel ist lung geachtet; wobey die schwierige Aufgabe correkter Zeich gewiß, daß die Menschen geborne Physiognomiker sind, nung zuvorderst bedacht seyn will. Aus dem gefiederten Ge, d. h. daß sie ohne irgend das Innere des Menschen zu ken schlecht wurde der Adler als königlicher Vogel dargestellt, nen, aus seinem Außern sich gewisse Vorurtheile bilden, andere wurden nur zu untergeordnetem Schmuck oder als die wohl zuweilen doch nicht immer trügen; wie oft Symbole verwendet. Dagegen wurden von den Bierfüssern finden wir nicht, daß schon Kinder gute Physiognomiker mehrere in den Kreis der schönen Sculptur aufgenommen. sind. Zur Wissenschaft haben selbst die geistreichen, Lyfippus hat sich durch seine Pferde, so wie Myron durch jedoch oft verunglückten, Bemühungen Lavaters die seine Kub einen unsterblichen Ruhm erworben. Die Gries Physiognomik nicht erhoben; — allein es ist ein Sinn das chen gingen in ihrem künstlerischen Übermuth so weit, kühne für in dem Menschen vorhanden, der immer von großen Zusammenbildungen der thierischen und menschlichen Gestalt Künstlern ausgebildet wurde. — Außer Lavaters Vere zu erfinden; so entstanden die Centauren, Tritonen, Sa. suchen haben wir noch einige andere zu nennen. Tische tyrn. Selbst bey ihren Götterbildern kommen Anspielune bein wollte die menschliche Physgnomie zurückführen auf gen, die aus charakteristischen Thierformen entlehnt wure die Ähnlichkeit mit den Grasfressern, den Raubthieren und den, vor. So gleicht das ambrosische Gelock des olympi dem eigentlichen Menschen. Da wieß er nach, wie Michel schen Zeus der Mähne des Löwen; Herkules kleiner Kopf, Ungelo mit dem Löwen, Correggio mit dem Schaf, und der auf starkem Nacken ruht, erinnert an die ähnliche Bils Raphael mit einem Engel zu vergleichen wären. Es wurde dung des Stiers, der leichte Schritt der Diana an den ihm mit gutem Grunde dagegen eingewendet, daß Migel flüchtigen Hirsch. Immer aber bleibt doch eine unendlis Angelo seine platte Nase schon in frühester Jugend durch dhe Kluft zwischen dem Thier und dem Menschen und wenn einen Faustschlag erhalten habe und das angebliche Porträt auch die französischen Philosophen des vorigen Jahrhunderts Correggios schwerlich das rechte seyn dürfte, da er in den (Rousseau) den Menschen nur einen civilisirten Affen nann- besten Jahren starb, hier aber als Kahlkopf abgebildet ist. ten, der nur den Haarbeutel abzulegen brauche, um sich — Das Gesicht ist nicht das Buch, in welchem wir den unerkannt unter die Paviane mischen zu können, so war geistigen Ausdruck des Menschen allein lesen; auch auf die doch schon in dem Paradies dem Menschen verheißen, daß, Stimme, die Bewegung (Mimik) muß Rücksicht genom. er zum Bilde Gottes geschaffen sey. Sein Blick ist nicht men werden. Überhaupt entscheiden wir dreyerley Arten der an die Scholle gebunden, von der er die Nahrung em: Kennzeichen der Leidenschaften. 1) Die physiognomischen ; pfängt, er erhebt ihn zu jenen höheren Sphären, wo seine 2) instinktartige Bewegungen, die schnell, aber doch mit Vergangenheit vielleicht, aber gewiß seine Zukunft ruht. Freyheit gemacht werden; . B. bey heftigem Begehren, oder bey Abscheu; 3) sinnbildliche Gebehrden, um vers ständlich zu werden. Es ist nicht absichtlich, sondern phys siologisch, daß der Eindruck, den diese Bewegungen mae Wir kommen heut zu der Untersuchung über die chen, zugleich sympathetisch wirkt. Das bloße Nachahmen Shönheit des Menschen. Die Versuche, die der Gesichtszüge kann uns eine Ahndung der Gefühle des

Siebente Vorlesung.

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andern geben. Häufig wiederhohlte Bewegungen werden ropa sich verbreiteten. Es scheint als ob von der Natur vers zuleht auch in der Gestalt sichtbar und die Gewohnheiten ges schiedene Anfäße zur Bildung des Menschengeflechts ges wisser Leidenschaften lassen bleibende Spuren zurück. Neh- nommen wurden; die Gesichtsbildung des Negers mit seiz men wir aber auch als Grundsaß an, daß sich die Seele ner zurückgedrückten Stirn und den vorgedrängten Freß: den Körper jubildet, so läßt sich doch nicht in Abrede stels werkzeugen steht offenbar der Thierbildung näher, als die len, daß äußere Einflüße, die nicht von dem Individuum der Europäer. - Der Cultur Zustand entspricht immer abhängig sind, schon in der frühesten Zeit anfangen. Die auch dem äußeren Habitus; so bey den Chinesen, deren Natur verfährt mit unerbittlicher Consequenz; die Mißge. hochgetriebene Cultur sich dennoch niemahls über mechanis stalt des einzelnen Theiles bestimmt auch die Verschiebung sche Fertigkeit erhob, nie von den Schwingen einer freye. der andern Theile; da werden die inneren Anlagen ge ren Einbildungskraft getragen wurde. Als ewige Vorbilder Hemmt, und der Physiognomiker wird sich täuschen. Zum des schönen Ideals gelten uns die Werke der großen Gries großen Theil bilden sich die Gesichtszüge schon aus, bevor chischen Künstler. Kein Volk hat so große Sorgfalt auf der Mensch zur sittlichen Reife gelangt ist; oft wird das körperliche Ausbildung verwendet, kein Volk solche Ansprüche verdorben, was die Natur gut angelegt hatte, oft wird auf Schönheit gemacht; betrachtet man ihre Werke, so die von ihr vernachlässigte Bildung durch geistige und sitt möchte man glauben, daß die Künstler mit in dem Rathe liche Anstrengung überwunden. Als Sokrates von einem der Götter saßen, als die Bildung der Menschen verhan Physiognomiker wegen seines Gesichtes, in welchem dieser delt wurde.

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alle nur möglichen Laster lat, sehr ungünstig beurtheilt Die Natur hat die Schönheit über den ganzen Körper wurde, fühlte er sich keineswegs dadurch beleidigt, sondern der Menschen ausgegossen und so haben auch die Griechis gab zu, daß die Natur ihn nicht zum Besten gezeichnet, schen Künstler den menschlichen Körper, fo wie er aus der was er jedoch durch seinen Willen überwunden habe. Hand des Schöpfers kam, in den Kreis der Ideale, die Die früheren Züge kann der Mensch nicht ganz wegrâus sie verwirklichten, aufgenommen. Allein auch hierbey haben men, doch kann er sie mit dem Ausdruck erworbener geistis sie ihren eben so großen, als zarten Sinn für das Schöne ger Eigenschaften verkleiden. — Gall in seiner Schädels und Schickliche gezeigt. Nur die, mehr dem Knaben und lehre, verlegte den Ausdruck sittlicher und geistiger Bil. Mädchenalter noch angehörenden Götterjünglinge und Jung. dung und Anlage, zurück in den Knochenbau des Schädels. frauen wurden unbekleidet dargestellt; so sind Bacchus, Seine Verdienste als Anatom des Gehirns, sollen ihm Apoll, Hermes noch nicht auf die Stufe des Mannesalters unbestritten seyn, allein seine Seelenlehre ist insofern abs gestellt; eben so gehören Venus und die Grazien noch der fürd, als nach ihm die Seele ein Kasten mit verschiedenen unentwickelten Jugend an, woben wir noch bemerken müss Fächern wird, (eine Art Knollengewächs, das nach ver. sen, daß sie erst nach Phidias unbekleidet gebildet wurden. schiedenen Seiten hin anseßt und ausschlägt.) Für die bile Wo dagegen Alter und Würde eine Bekleidung fordern, dende Kunst ist nichts von ihm zu hohlen. fehlt sie nie; so erscheinen Jupiter, Neptun, skulap, Camper ist ebenfalls auf den Bau des Kopfes jus die strenge Pallas Athene, die keusche Diana, die ernste rückgegangen und hat nach dem Winkel, den eine Linie Juno immer bekleidet. Hierbey war nun wiederum die von der Stirn zum Mund, mit einer anderen vom Munde große Kunst der Griechen, daß sie den Körper durch das zum Ohr macht, die Schönheit bestimmen wollen. Je stume Gewand hindurch, wo die Schicklichkeit nicht verlegt wurde, pfer der Winkel, desto thierischer ist der Ausdruck; das erblicken ließen. Die schwere Aufgabe der Zeichnung und vollendete Griechische Profil nähert sich dem rechten Wins der Bildnerey selbst ist: auf der Oberfläche auch das sehen kel. Diese Bestimmung bat, so geistreich sie ist, das zu lassen, was darunter liegt, so daß der Muskelbau und Mangelhafte, daß dann der ganze Ausdruck in das Profil das Knochergerüste erkennbar wird. In Beziehung auf das verlegt wird. Auch Blumenbachs Verdienst um die Costüm wurde die Kunst von der Griechischen Tracht begüns Unterscheidung der verschiedenen Menschenragen nach der stigt; doch haben die Künstler sich, wo sie es für gut fans Schädelbildung darf nicht unerwähnt bleiben. Kömmt der den, nicht an Mode und Herkommen gebunden geglaubt. Streit zur Sprache, welche von den verschiedenen Raçen -Um aber die Gemeinschaft, die der Mensch noch mit die edelste Bildung von der Natur erhalten, so muß die der thierischen Natur hat, ganz von seiner edleren Natur Weltgeschichte und die Cultur Geschichte befragt werden zu entfernen, stieß ihre Phantasie solche Gebilde unter die und diese wird sich für jene Stämme entscheiden, die von Menschheit hinab; so entstanden im Gefolge des schönen dem Nordosten Asiens, von dem Ganges durch ganz Eu. Bacchus, die bockfüßigen Satyrn, das Meer wurde mit

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Tritonen bevölkert; die Centauren gehören ebenfalls zu sol- Anzeiger der österreichischen Literatur. den Schöpfungen.

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(Fortsehung.)

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Wenn wir nun allerdings zugeben müssen, daß den Griechischen Künstler seine Einbildungskraft oft über die 276. Briefe von Bonstetten an Matthisson. Beschränkungen und Hemmnisse des irdischen Lebens erhob, and Compagnie 1827. Herausgegeben von H. H. Füßli, Zürich, bey Orell, Füßli so daß er Gestalten, die frey von jedem Bedürfniß, von In Nr. 143 und 144 des Archive 1827 wurde Bonstettens: jedem Zeichen des Mangels waren, erschuf, so dürfen wir Skandinavien und die Alpen angezeigt, diese vortrefflichen doch in diesen Göttergestalten keine übersinnlichen Abstrace geognostischen, geschichtlichen und alterthümlichen Bruchstücke tionen sehen, sondern durch die Kunst vollendete Indivi. und dabey mit froher Verwunderung gedacht, wie Carl duen; der Künstler hob aus der Natur das Schöne hervor Viktor von Bonstetten, am 3. September 1745 in Beru und reinigte es vor Zufälligkeiten. So ward der Bildner immer mit jugendlicher Frische sich der erhabenen Natur seines geboren, also jetzt im drey und achtzigsten Jahre noch ein Ausleger der Natur, dem sie wie dem wandernden schönen Schweizerlandes erfreue und für die Gesellschaft in Genf, Ödipus die Svhinr, Rede stehen muß, wenn er das Räth im Kreise von Engländern, Franzosen, Italienern, Deutschen, sel zu lösen versteht. Schweden und Griechen, die die herrlichen Ufer des Lemans bes Har so der Künstler in der edelsten menschlichen Bil. suchen, immer noch gleich thätig sey. Dem obgedachten Werke dung den würdigsten Gegenstand gefunden, so ist eine weis war l'homme du midi et l'homme du Nord" vorangegangen, tere Frage: in welchem Verhältniß er diese Vorbilder nach. >>Recherches sur quelques points peu explorés de la Philosophie rationelle", bilden foll? Die Mahlerey hat sich gewöhnlich auf die nas ferners: „Pensées sur le bien public", ,,Recherches sur l'imagination" sürliche Größe beschränkt; ist selten und fast nur in Fresko (Philosophie der Erfahrung oder: „über den Menschen und fein „Etudes de l'Homme» bildern (Michel Angelo) darüber hinaus gegangen; allein Vermögen 1827 bey Cotta) waren ihm rasch nachgefolgt. Dieser alle Völker, die in der Sculptur Bedeutendes geleistet has Sprosse einer der edelsten Familien Europas, mit Hallwyl, ben, legten Werth auf überlebensgroße Darstellungen. Der Müllinen, Wessenberg, Beroldingen und Effinger von Wildegg, Grund davon liegt wohl darin, daß, wo es, wie bey der der ältesten Dienstmannen Habsburgs, war durch seine, der Bildnerey, auf Hervorhebung der Form ankömmt, der hannes Müller, Matthisson. Salis, Bonnet, Trembley, Necker Wissenschaft und Kunst so fruchtbringende Freundschaft mit 30sicherste Prüfstein die überlebensgroße Darstellung ist. Wenn und seiner Tochter Stael, Holstein, Gray, Saussure, Sis. der Künstler nicht die kleinsten Lineamente und Abwechs, mondi und Byron, nicht nur dem gesammten Deutschlande lungen versteht, wird fein colossales Werk wie ein Rahmen werth, sondern auch zu einem europäischen Manne gewor seyn, den er nicht auszufüllen verstand und die Fehler wer den und wer möchte den edlen Greis nicht beneiden, um den um so entschiedener hervortreten. Überdem erforderten die ewige Jugend, die in diesen seinen Briefen herrscht?! Mit die öffentlich aufgestellten Werke, daß die Beschauer sie aus an die Stael, an Byron, an Johannes Müller, an den Kö. welcher Freude begegnen Wir hier so vielen Erinnerungen der Ferne betrachten konnte. Auch verkleinern kann die nig Wilhelm und die Königinnen von Würtemberg, an Dan. Sculptur; allein als allgemeinen Grundsat kann man and necker, Guilleminot, Rizo 2c.? Wie erfreulich, daß Bon. nehmen, daß sie im Kleinen nichts geleistet hat, wo sie sich stetten alle feine Briefe gesammelt, sein Leben und seine Stus zuvor nicht im Großen bewährte. Erst in der spätesten Zeit dien selber beschrieben und in Matthissons Hände niedergelegt der Kunst erschienen die Gemmen und geschnittenen Steine. hat! Fm April 1811 schreibt er: Cotta will ja eine Edition Eine weitere Betrachtung der Statuen der claffischen vom ganzen Johannes Müller veranstalten. Gott! Benn Zeit lehrt uns, daß die Sculptur in einem sehr nahen Zus und Wir bettelnd an alle Buchhändler und Buchdrucker ich an die Zeiten denke, wo Niemand feine Werke mochte sammenhang mit der Architektur stand, und dieß bestimmt schrieben und diese Uns immer zur Antwort gaben: „Müller vornehmlich den Gesichtspunct, von welchem die Statue könne gar nicht schreiben»!! Nun zur Sache. Müller zu betrachten ist. Die Hauptgottheiten hatten ihre bes hinterließ viel tausend Blätter, groß wie Spielkarten, wahre stimmte Stelle in dem Hintergrunde des Tempels, andere Meisterstücke. Er excerpirte alles Wichtige und sehr leserlich. standen in Nischen, weshalb die Forderung, daß man jede freylich Alles in Abbreviaturen. Es käme nur darauf an, einen Statue von allen Seiten müsse betrachten können, ungehör einmahl ein Blatt entziffert, so wäre Alles gethan, denn Mann zu finden, der die Abkürzungen entzifferte. Hätte man rig ist; selbst der Apoll von Belvedere und der Laokoon alle seine Handschriften sehen einander gleich. Herr Pfarrer verlangen bestimmte Gesichtspuncte. Pfister, der selbst ein Historiker ist, würde das vielleicht am besten verstehen? - Ewig schade, wenn dieser unermeßliche Schoß verloren ginge!? Er vermodert nun in Schaf. hausen. Oft schrieb ich an den Bruder, Georg Müller und

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(Die Fortsehung folgt.)

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bath ihn, auf meine Kosten, einen Schreiber, das Lesen dieser pohlnischen Thron, Herzog Leopold aber, den Sieg und der Sybillenblätter zu lehren, aber vergebens! Cotta würde damit Leben bey Sempach, wider die Eidgenossen.

etwas Treffliches thun, für Sich und für die ganze gelehrte Welt." Diese hier, in Uns erweckte Hoffnung auf einen, übers

aus wichtigen Gewinn aus Johannes Mülers Nachlaß seßt er

(Die Fortseßung folgt.)

in einem Briefe von April 1824 fort: Der Inhalt Beyder ist Directorium über die vorzüglicheren, vom Hofrathe hier zusammengezogen. Wer zu den näheren Wiener Freuns Frenherrn von Hormayr herausgegebenen Urkunden,

den oder Schülern des größten Geschichtsschreibers der Deutschen

spondenzen.
XII. Jahrhundert.

14, 16 und 18 vom Jänner und Februar 1827.)

und eines der größten Historiker aller Zeiten gehörte, dem ift Staatsverträge, diplomatischen Acten und Corres dieser wahrhaft unermeßliche Schaß raisonnirender Quels lenforschung eines solchen Geistes, gewiß durch mehr. fältige, reiche Belehrung aus den Jahren bekannt, die Müller in Wien verlebte (1792-1804) und wo er diese Excerpten, (Fortseßung von 154 und 155 December 1826; dann 5, 7, 10, Tag für Tag rastlos fortgesetzt hat, gewiß ein Gewinn, nicht viel geringer, als seine unsterblichen, auch erst nach seinem Tod erschienenen 24 Bücher allgemeiner Geschichten der euros päischen Menschheit. Wie rührend und komisch zugleich ist nicht im Briefe vom 6. December 1821 das erste Zusammen. treffen der beyden Freunde geschildert, zu Schinznach und auf den Trümmern der Habsburg!? Gewiß wird Niemand Dieses Büchlein ohne Belehrung und ohne Freude an dieser wahrhaft primitiven Natur aus der Hand legen. Auch dürfte die Vergleichung im Styl und Wesen des 78jährigen Goethe und des 83jährigen Bonstetten nicht ohne großes Interesse segn?

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277. Österreich unter Herzog Albrecht III. von Franz Kurz, regulirtem Chorherrn und Pfarrer zu St. Flo rian I. und II. Theil mit 89 urkundlichen Beylagen. Linz 1827.

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Diese Zeitschrift, mit den Arbeiten des gelehrten Kurz oft und vorzugsweise beschäftigt, sieht mit Vergnügen den Raum sich immer mehr verengen, der von der österreich'schen Historie dem verdienten Mann noch erübrigt, um selbe bis auf die Tage Max I. herabzuführen, wo' vlößlich aus dem schönen Lande Österreich, ein in Europa übermächtiges Haus Österreich ers wächst und neue Welten, hinter nie durchschifften Meeren sich aufthun. Die allzulange, unselige Regierung Friedrichs IV. (1440-1491) gab er bereits 1812 mit edler Freymüthigkeit. Jezt sind nur noch die 45 Jahre vom Tod Albrechte III., des Erbauers von Lachsenburg, des Mitstifters der Wiener Hochschule und des Stephansdomes 1395 bis zum allzufrühen Hintritt seines edlen Enkels Ulbrechts V. im ungarischen Feld. juge 1440 auszufüllen, um seine quellengemäße Arbeit von der Erlösung der Babenberger bis auf die drey lestverflossenen Jahrhunderte fortgeführt zu haben. Der Himmel erhalte ihm dazu Gesundheit und Kräfte! Die im vorliegenden Werk vorhandenen Materialien sind schäßbar und die Ereignisse wich, tig: die Erwerbung Tyrols, die freywillige Unterwerfung von Freyburg und von Triest. Die Hausverträge und die leidigen Theilungen. Die Kreuzzüge nach Preußen. Faustrechtsscenen, insonderheit mit den Schaumburgern, Ehrenfelsern und Roh. Die große Kirchenspaltung. Die Ungnade der mäch. tigen Liechtensteine und das zweydeutige Verhältniß zwischen den Herzogen und dem Kaiserhause Luxemburg. Herzog Wil. helm verliert die Hand der schönen Hedwig und mit ihr den

rern.

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1283 18. Jänner. Schloß Fürstenau. Manifestation des Churer
Bischofs Conrad vor Kaiser und Reich, Graf Meinhard sen
seines Sprengels und ein Bewohner innerhalb Gebirges (in-
tra montana) nie hätten die Tyrolergrafen unter den bayers
schen oder schwäbischen Herzogsbann gehört, keiner seiner
Ahnen sey ausserhalb Gebirges, je zu Recht gestanden; sein
Großvater Albrecht von Tyrol, nur vor dem Kaiser Friedrich
selbst, zu Verona, die Graffchaft Tyrol, in der Churerdiö.
cese bis Pontalt ins Engadien sich hinauf erstreckend, rühre
zu Lehen vom Hochstifte Trient, das zu Italien gehöre. (Bentr.)
1283 10. Februar Laas. Graf Rudolph von Montfort als Vor.
mund der Söhne seiner Schwester, der jungen Edelherrn
von Matsch, entsagt zu Gunsten des Grafen Meinhards von
Tyrol allen Rechten auf das Schloß Eyers und allem andern
Eigenthum der Grafen von Moosburg im Gebirge, vor Bis
schof Friedrichen von Chur, den Herrn von Matsch, von
Vak, Aspermond, Juvalta, Schauenstein, Marmora, Ra.
miß, Reichenberg, Trautson, Rottenburg te. (Beytr)
1284 am Auffahrtstage im May, Murnau. Graf Gebhard von
Hirschberg, Meinhards Miterbe im Meranisch - Tyrolischen
Nachlaß, sendet zu seinen Gunsten die Brixner Lehen auf
und verkauft ihm das Junthal. (Werke II.)
1284 5. Juny Hauptschloß Tyrol. Spur der Frohndienste unter
den Tyrolischen Bauern, in einer Übereinkunft Meinhards
mit Altmann von Schenna. (Werke II )

1284 30. August Matray. Bestätigung des Grafen Meinhard
von Görz und Tyrol über einen von Conrad von Fragen.
frein zu einem Seelgeräth dem Kloster St. Georgenberg mit
einem Gut in Stans gemachte Schenkung. (G. v. Tyr.)
1284 7. November Innsbruck. Bischof Heinrich belehnet Meine
harden mit seines Hochstiftes Besißthum zu Pfunds und
Oberhofen, erledigt durch das Aussterben der Edlen von
Wangen und durch Aufsendung der Grafen von Eschenlohe.
(Werke II.)

1285 15. Juny. Waffenstillstand zwischen dem Kaiser Androni-
Fus und dem Doge von Venedig. Joh. Dandolo auf zehn
oder auch mehrere Jahre abgeschlossen; wodurch die Venetia.
ner in Besit von der Insel Creta, Corone, Methone und
dem Negropont bestätigt werden. (G. v. Tyr.)
1286 23. Jänner Augsburg. Wechselseitige Aufhebung der Un.
fprüche des Habsburgers Albrecht, als Herzoge zu Österreich

und Steyer, Herrn in Krain, zu Portenau und auf der wins dischen Mark und seines Schwiegervaters Meinhard, als nun. mehrigen Herzogs von Kärnthen durch K. Rudolph. (Werke II.) 12861. Februar Augsburg. Bischof Heinrich von Regensburg vertauscht an den Erzbischof Rudolph von Salzburg das Schloß Wildeneck mit aller Zugehörung, wie es die Grafen von Ortenburg vom Erzstifte zu Lehen hatten; dann alle Güter, Gülten, Zehenten, Fischweide und Grundobrigkeit, welche Heinrich von Harschkirchen im Dorf Aichbach inne gehabt hat, sammt dem Patronatsrecht über diese Pfarrkirche. Dagegen tritt der Erzbischof alle erzstiftischen Gülten, Zes henten, Vogteyen, Obrigkeiten in den Pfarren Brixen, Söl und Rohrdorf an das Hochstift Regensburg ab. (Urch. f. Südd.) 1286 Der Ungarn König Ladislav der Kumaner bestätigt dem Ahnhern des Hauses Radvansky im Neuschler Komitat ihr Gut Radvan, weil er sich schon im Treffen gegen die treulo. fen Kumanen ausgezeichnet, besonders aber gegen Ottolar, wo Dyonis auch schwere Wunden erhalten, (contra regem Boemorum nostrum et regui nostri antiquum inimicum in eodem praelio interempto, seu mortuo.) (Arch. 1826.) 1286 3. Juny Innsbruck. Graf Berthold von Eschenlohe und sein Bruder Heinrich von Hertenberg und dessen Sohn Hein rich von Neiffer verkaufen Meinharden ihre, vom Markgras fen zu Burgau lehenbare Grafschaft Hertenberg und all ihr übriges Eigen im Janthal. (Beytr.)

1287 15. Jänner. Der neue Herzog von Österreich und Steyer, Herr zu Krain, Albrecht der Habsburger, bestätigt dem Schot= tenkloster die Freyheiten der babenbergischen Herzoge, infons derheit jene vom Landgerichte und Marchfutter. (Wien.) 1287 3. Februar Boßen. Philipp der Toskaner von Florenz und seine Brüder, Führer des Leihhauses und der Münze zu Meran, in schwerer Ahndung Herzog Meinhards über Mig. brauch ihres Amtes. (Werke II.)

Herzogs Albrecht zu Österreich und Steyer, ihres wahren Herrn, mit Vernichtung der, 1237 und 1247 durch Fried. rich II. verliehenen und erst noch 1276 und 1278 durch Rus dolph von Habsburg erneuerten Reichsunmittelbarkeit, mic dem Gelübde unverbrüchlicher Treue, niemahls Verbindun. gen oder Verschwörungen zu gestatten, sondern vielmehr ihm selbe anzuzeigen, bey Strafe des Hochverrathes und des Heimfalles sämmtlicher Güter nicht nur an den Landesherrn, sondern auch an die Stadt. (Wien.).

1288 Burgeis 5. Juny. Übereinkunft zwischen den Geschlechts. vettern Ulrich und dem jungen Egno Vögten von Matsch, des lettern Mutter Bruder, Bischof Friedrich von Chur und der Gemeinde Bormio oder Worms. (Werke II.) 1288 5. November. Heinrich Weinhauser und seine Familie seas den auf, an Griffo, Ritter und Bürger zu Wien, wohnhaft bey Mariastiegen, ihren Grund bey St. Ulrich zu Zaißmanns. brunn, den sie von Dietrich dem Neichen ererbt haben. (Wien.) 1289 24. April. Vermächtniß Jacobs von Hoya, obersten Amt. manns in Österreich und seiner Ehewirthin, Gertrud an das Schottenkloster, von ihren Häusern auf St. Peters Freit. hof und unter den Lauben, dann mit dem Zehent zu Komansdorf. (Wien.)

1289 5. December. Ulrich Mannsstock, Land Comthur des deutschen Ordens in Österreich verträgt Leopolden, den Mei. fter und das Spital vom heil. Geist zu Wien und Ulrichen, den Küchenschreiber Herzog Albrechts, wegen des verkauften Mayerhofes zu Leopoldsdorf. (Wien.)

1290 (circa) Auszug aus dem Salbuche Herzog Ludwigs des Strengen über dessen Vicedomamt Burg Lengenberg,

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hin von 1329, ferners Auszug aus dem Salbuche der Nie. derbayer'schen Prinzen über den nördlichen Theil ihrer Lan. de, nahmentlich Floß, Parkstein, Schneberg, Ulrichsgrün c. (Oberpf.)

1290 30. März. Ein gewisser Ulrich, Sohn Cunos, verkauft wegen ehehafter Noth zwey Weingärten in Grinzing an Al. bert Kupfermut um hundert Mark Silber. (Wien.)

1287. 19. April, Kloster St. Georg bey Venedig. Christophos rus von Tholomeis, päpstl. Bevollmächtigter zur Einheis schung der Kirchenzinse in der Lombardie, und den Patriars chaten von Aquileja und Grado bezeuget, die seit 35 Jahren 1290 30. März Erfurt. Der Röm. König Rudolph verpfändet rückständigen Zinse von der St. Markuskirche zu Venedig er. halten zu haben. (G. v. Tyr.)

1287 11. Juny. Leutwin, Kaplan der St. Katharinscapelle am Stephans Freythof zu Wien, wechselt mit Einwilligung ihrer Patronen Heinrichs Greifensteiner und seiner Mutter, einen Grundzins in der Weihburggasse, unter Zeugenschaft Herrn Gottfrieds, Chormeisters zu St. Stephan, Meisters Ulrichs des Arztes und Schulmeisters zu Wien. (Wien.) 1287 8. November. Sighard der Abt und das Cisterzienser Convent zum heil. Kreuz, tauschen mit dem Schottenkloster thren Weingarten zu Engelschalksdorf (nun Enzersdorf am Liechtenstein. (Wien.)

1288 Wilburg, Ulrichs von Hütteldorf Witwe, vergabt dem · Schottenkloster zwey Güter zu Breitenlee und Trautfelden und ein, dem Kloster unterthäniges Haus zu Wien. (Wien.) 1288 19 Februar. Gänzliche Unterwerfung des Stadtrichters, der Bürgermeister, der Geschwornen und der ganzen Ge. meinde der Stadt Wien, als mittelbare Landstadt des neuen

dem Hugo Grafen v. Montfort den Bregenzer Wald, mir allem, den Reich darauf zustehenden Rechte um 1000 Mark Silber Constanzer Gewichts. (Arch. f. Südo.)

1290 1. Jung. Albrecht I. entscheidet den Streit zwischen dem heil. Geistspital und dessen Meister Leopold, und der Pfarre St. Stephan und dem Pfarrer, Meister Heinrich von Klins genberg wegen einer Wehre auf dem Wienfluße, zwischen dessen größeren und kleineren Arm und sowohl oben bey Gumpendorf, als nahe der Stadt, nächst der, den Bürgern zuständigen Brücke. (Wien.)

1290 31. Aug. Erfurt. Kaiser Rudolph I. belehnt seinen Sohn Herzog Albert mit dem, durch das Ableben Königs Ladislaus dem R. Reich heimgefaßenen Königreich Ungarn. (Staatsr.) 1290 31. Aug. Erfurt. Kaiser Rudolph I. bezeuget, daß der Kö. nig von Hungarn sein Reich von Kaiser Friedrich II. zu Reichs.Lehen genommen hat. (Staatsr.)

(Die Fortseßung folgt.)

Redacteur: Jofeph Zepherr v. Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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