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1295 12. Februar Trient. Lossprechung Meinhards, Herzogs zu Kärnthen und Grafen zu Tyrol von der Ercommunita. tion, dann Kontumaz Erkenntniß gegen Bischof Philipp von Trient. (G. v. Tyr.)

1295 17. Februar Gries bey Boken. Ausgestellte Vollmacht des Bischofs Philipp von Trient auf den Priester Thomasius als feinen Sawalter in der Streitfache mit Herzog Meins hard von Kärnthen. (G. v. Tyr.)

1295 1. July Brunecken. Landolf, Bischof von Brixen inves stirt die Brüder von Schöneck mit der Gerichtsbarkeit zu Puechenstein. (G. v. Tyr.)

1295 29. October Schloß Greiffenburg. Auszug aus der lets willigen Verordnung des Herzoge Meinhard von Kärnthen sammt dem Kodizia desselben. (G. v. Tyr.)

1295 23. December. Conrad Weissenauer Ritter und seine Er, ben verkaufen ihr Besißthum am Lech dem Kloster des heil. Magnus zu Füßen. (Werke II.)

1296 Notl über die Besihthümer der Freundsberge vom Erz. stift Salzburg, Lichtenwerd, die Vogtey zu Stum, Zehenden

und anderes Eigen im Eillerthal an der Klause bey Traßberg, zu Ried, Uderns, Jenbach, Rathfelden, in der Flois ten ic. ic. (Arch. f. Südd.)

1296 13. Jänner Just. Bischof Wolfhard von Augsburg vers leiht die Lehen seines Hochstiftes Meinhards Erstgebornem, Herzog Otto. (Werke II.)

1296 11. Februar. Des ersten Habsburgischen Herzoge zu Öfter. reich und Steyer, Albrechts, nachmahligen Kaisers, große Handfeste für seine Hauptstadt Wien. (Wien.)

1296 24. Februar. Meister Dietrich von Siebenbürgen, Pfarrer zu Pölan, vermacht das vordere Haus zu der Himmelporten, den von ihm und seinem Bruder Gerhard geftifte. ten Frauen daselbst. (Wien.)

1296 31. May. Vergleichss Instrument zwischen Leopold, Probst von Völkermarkt, als Sachwalter des Herzogs Otto zu Kärns then und Landolf, Bischof von Brixen, sammt der Vollmacht für den Ersteren. (G. v. Tyr.)

(Die Fortsetung folgt.)

Fortseßung des Archiv's im Jahr 1828. XIX. Jahrgang.

Bald wird nun diese Zeitschrift, unter öfters günstigen, aber öfters noch widrigen Umständen, den zwan. jigsten Jahrgang ihrer Dauer erreicht haben. Eben- diese Dauer erhöht ihre Beharrlichkeit, die bisherigen Zwecke immer vollständiger zu erreichen, Vaterlandsliebe durch Vaterlandskunde, mit redlichem Willen und mit ungetheilter Kraft zu fördern. Das Maybeft 1826 gab einen Überblick der fåmmtlichen Leistungen dieses Arcio's. Ihrer Natur nach eben so frep, von irgend welchem pekuniären Intereffe wie von einem unzeitigen, wissenschaftlichen Ehrgeig, hat sie ihren Ruhm darin gefegt (als das einzige Blatt dieser Art unter Uns;) vermittelnd und bilfreich zu dienen, den Literatoren deutscher, ungarischer und böhmischer Zunge, ein Vereinigungspunct den Provingialmuseen und allen wissenschaftlichen, künstlerischen oder wohlthätigen Instituten des Vaterlandes, ein Dr. gan der historischen Kritik, den Quellen studium, der Archivswissenschaft und der speciellen Alters thumskunde, so wie allen gelehrten Vorarbeiten und Streitfragen, die bey dem jeßigen, frivolen Zeitgeist, sonst schwerlich einen Verläger fänden, ein Stappelplaß zu seyn und der Kenner, der den obgedachten, nach Rubriken eingetheilten und raisonnirten Überblick betrachtet, dürfte schwerlich vermögen, irgend ein deutsches Journal ju nen. nen, das für die obgedachten Zweige der Geschichte, eine reichere Fundgrube eröffnet und mehr Quellen und Denks mahlen des Mittelalters, wie der Römertage und der drey leßten Jahrhunderte geliefert hätte?

Zugleich ein Kunstblatt zu geben, von gediegenen artistischen Erscheinungen Rechenschaft zu geben, die Wanderung durch die Ateliers Unserer Künstler fortzusehen, biographische Skizzen von ihren und Verzeichnisse ihrer Werke zu liefern, sie dem Publicum und das Publicum mit ihnen näher bekannt zu machen, in einer Vollständigkeit, wie es bisher keine andere deutsche Zeitschrift that, war auch ein vorzügliches Ziel des Archiv's.

Der Dramaturgie und dem Theater wurde fortwährend liebende Sorgfalt geweiht, die Gallerie [cenifer Künstler fortgefeßt, von welcher bereits Sophie Schröder, Koch, Korn, Anschüß, Heurteur, Krü. ger, Coftenoble, Wilhelmi, Bayer, Polawsky, die Famile Pistor 2c. 2c. erschienen sind.

Alle diese Rubriken werden kontinuirt, insonderheit die Chronik der österreich'schen Literatur, die mehr und mehr ein wahres Intelligenzblatt derselben sein und auch das Vorzüglichste dessen in raisonnirtem Auszuge gelies fert werden soll, was aus den hierher gehörigen Fächern in den gelesensten Journalen des Auslandes erscheint, eben sos wohl, als, was die magyar'sche und slavische Literatur und jene des lombardisch venetianischen Königreichs zu Tage fördert. Dem Wunsch vieler Freunde dieser Zeitschrift gemäß, wird man trachten, die der strengwissenschaftlichen Be lehrung und dem Quellenstudium angehörigen Leistungen, so viel möglich von jenen zu trennen, die der Unterhals tung geweiht sind.

Das Archiv erscheint fortan im Verlage von Franz Ludwig, (Nr. 1138 in der oberen Breunerstraße, dem Michaeler Durchhaus schräg gegenüber) und werden wöchentlich drey Nummern in zwey Bogen, der eine Mon. tags, der andere Freytags ausgegeben.

Der für diese Bogenzahl verhältnißmäßig, äußerst geringe Preis bleibt gleichfalls derselbe, gegen Vorausjah, lung vierteljährig 2 fl. 24 kr. C. M., halbjährig 4 fl. 48 kr. C. M., ganzjährig 9 fl. 36 kr. C. M.; bey tem biest gen Hauptpoftamt, oder bey den Provinzial - Öberpostämtern, ganzjährig 12 fl. 48 kr. C. M., halbjährig 6 fl, 24 kr. C. M.; in den Buchhandlungen des Auslandes aber der Preis des ganzen Jahrganges 8 Reichsthaler,

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Arch í b

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 3. December 1827.

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A. W. von Schlegels Vorlesungen über Theorie besonders wohlthut, so haben dieß auch die großen Mahler und Geschichte der bildenden Künste.

(Fortseßung.)

Zehnte Vorlesung.

zu benußen verstanden. Daß die Bilder der frühesten Zeit in der Färbung so hart sind, har seinen Grund darin, daß man damahls die Luft noch nicht mit zu mahlen verstand. In neuerer Zeit waren aus demselben Grunde, theils Ab

Um in ihre Bilder Harmonie der Farben zu bringen, has schwächung, theils Verwirrung und übertriebene Reflexe

ben Künstler, die sich nicht auf ein entschiedenes und kraf, in das Colorit gekommen; die neuere deutsche Schule ist tiges Colorit verstanden, die Ausflucht gewählt, ihre Fars die erste, die wieder einen besseren Weg betreten bat. Alben abzudämpfen und zu stwächen; allein wenn einmahl lerdings kann die, dem Mahler gestellte, Aufgabe Schwies Dissonanz in der Färbung vorhanden war, konnte sie das rigkeiten herbeyführen, allein sein Geschick wird sich vor. durch nicht ausgeglichen werden, so wenig als in der Mu. nehmlich in der Besiegung derselben zeigen. sik die Misklänge dadurch aufhören, daß man ein Piano Bisher sprachen wir von den Mitteln, von dem eintreten läßt. Andere haben schmußig gemahlt, allen Fat wie? der Mahlerey; jest kommen wir zu dem Gegens ben einen grauen oder erdigen Ton gegeben, was noch kande, zu dem was? derselben. Von der Mahlerey ist unangenehmer wirkt. -Diderot nennt Licht und Luft die nichts ausgeschlossen, kein Gegenstand ist zu gering, der großen Harmonisten und allerdings kann durch eine gleiche nicht durch die Art, wie er gemahlt wird, Werth erhalten Beleuchtung ein gleicher Ton in das Bild gebracht wer könnte; nur das Widerwärtige und Eckelhafte, wobey die den; die Luft mildert ebenfalls grelle Reflere, allein den. Pein der Einbildungskraft nicht durch die Kunstfertigkeit noch kann das Widerwärtige durch diese Mittel nicht ge. getilgt werden kann, bleibe ausgeschloffen. Die Niederlän tilgt werden. Ein anderer meint des Guten nicht zu der haben uns in ihrem Stilleben gezeigt, wie Unbedeus viel thun zu können, er will Uns in seinem Bilde den tendes Bedeutung durch die Kunst gewinnen kann. Von ganzen Farbenkreis geben und glaubt auf diese Weise hin. solchen leblosen Gegenständen geht die Kunst weiter zur länglich für Totalität gesorgt zu haben. Befragen wir Darstellung von Blumen, breitet sich aus in der Land. die Natur, so sehen wir in ihr die kühnsten Zusammenstels saft, die sie mit Thieren aller Art bevölkert. Dann ers lungen der Farben, die dennoch gefallen. So blicken wir hebt sie sich zum Porträt der Menschen, zur Darstellung gern von dem grünen Teppich des Saatfeldes zu dem von historischen Begebenheiten, komischen und tragischen blauen Gewölbe des Himmels. Zu der blauen, in das Handlungen, und was sich nur auf Erden, im Himmel, Grüne und Purpurne spielenden Woge des Meeres scheint wie in der Hölle begeben hat, begibt und begeben wird, uns der gelb und roth gestreifte Abend und Morgenhim ist gemahlt worden. — Je mehr der Gegenstand an Inte mel nicht zu grell. Am verschwenderiscsten ist die Natur resse gewinnt, desto mehr werden die Nebensachen untermit den Farben bey dem Schmuck des Gefieders und der geordnet. Zu große Ausführlichkeit dürfte bey Bildern von Blumen gewesen. Die Kunst des Mahlers aber besteht hoher Bedeutung nicht an ihrem Plage seyn; den Mantel darin, die Gegenfäße zu vermitteln, nicht sie bloß zu einer Madonna von Raphael verlangen wir nicht mit der schwächen. Eben so wie in der Natur z. B. dos Grün sich Ausführlichkeit gemahlt zu sehen, wie einen Teppich von als die vermittelnde, neutrale Farbe zeigt, die dem Auge Netscher oder Gerhard Dow.

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In Deutschland hat eine Zeitlang die Kritik und Künstler waren entweder geborne Griechen, oder Schüler Århetik den Mahlern einen beschränkten Kreis anweisen Griechister Meister und ihre Kunstwerke, Nachbildungen wollen. „Der Abdruck körperlicher Schönheit, sagt Lessing, Griechischer Werke. Mit dem Christenthum beginnt eine ist die Bestimmung der Mahlerey; die höchste körperliche Revolution. Conftantinopel wird bedeutend für die Schönheit ist also ihre höchste Bestimmung." Dieß würde Kunst im Mittelalter. Die gothische Baukunst bildet sich weit eher als die Bestimmung der Sculptur ausgesprochen in Deutschland eigenthümlich aus; neben ihr entwickelt werden können; der Mahlerey stehen für den Ausdruck frühzeitig sich die Bildnerey, die sich auf die Muster der ganz andere Mittel, als die schöne Form zu Geboth. Sie Griechen stüßte, während die Mahlerey auf sich selbst ruht. Eann uns in ein feelenvolles Auge blicken lassen und die Einfluß der Begeisterung, welche die classische Literatur Farbe, zumahl die des Gesichts, kann uns ebenfalls über hervorrief, auf die Künste. In Beziehung auf das Ent= das belehren, was in dem Innern eines bewegten Gemü stehen der Künste, muß an die frühere Bemerkung erin thes vorgeht. Deshalb mußte die Mahlerey sogleich der nert werden, daß sie keineswegs aus dem Bedürfniß, oder christlichen Religion sich anschließen, da dieser Glaube das aus dem Streben nach verfeinertem Sinnengenuß entstan=

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innerste Gemüth in Anspruch nimmt. Die Religion der als ten, heidnischen Völker forderte nur Äußerliches und gab auch nur Außerliches.

den. Ein tiefer eingehender Antrieb mußte vorhanden seyn; die Religion nimmt in dieser Hinsicht die erste Stelle ein, dann Ehrgeiz und Nationalstolz, erst spät tritt Lurus und Versichert wird, daß auch die Mahler der Griechen die Freude an prächtigem Aufwand hinzu. - Die Bes ihren Bildern Ausdruck gegeben hätten, uns ist wenig das stimmtheit der Religion übte großen Einfluß. Bey Völkern, von bekannt; die Neuen haben Wunder darin geleistet. die den Anthropomorphismus verwarfen, konnten die Künste In der Behandlung und Wahl der Gewänder und des nicht blühen; bey den Mahomedanern und Persern wurde Costüms ist der Mahler ebenfalls freyer als der Bildner, Bildnerey und Mahlerey nicht geübt; Mahomed hatte ge. der hierin auf Weniges beschränkt ist. Der Mahler kann droht, daß die Mahler in dem künftigen Leben für die Sees jeden Stoff wieder geben, und durch die reichen und glän len ihrer Gemählde einstehen sollten. Neuerdings hat sich zenden Gewänder seinem Gemählde einen großen Werth bey den Perfern die Mahlerey ausgebildet; allein sie wers verleiben; wie wir dieß bey Darstellungen feyerlicher Hands den deshalb auch von den echten Muselmännern für Kezer lungen, Festzügen und dergl. wohl finden. gehalten.

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Die

Ägypter.

Gruppirung. Die gewöhnliche Forderung, die man an die Gruppirung macht, ist, daß se pyramidalisch, oder auch in Form einer bewegten Flamme angeordnet seyn Über den Werth und das Wesen der Ägyptischen Kunst foll. Das Wahre ist: der Mahler soll nicht in der Weise ist mancherley gesprochen worden. Die Ägypter waren ein des Reliefs seine Figuren auf gleicher Linie aufstellen, sons Volk unter Priesterherrschaft, und von Priestern gebildet. dern sie so anordnen, daß das Gemählde Tiefe bekömmt, Die facerdotale Kultur der alten Welt war und blieb Übers daß die Figuren theils zurück, theils vortreten. lieferung; die Völker in Masse haben die Priester verstanComposition. Der Mahler soll sein Bild in der den zu erziehen, aber die Selbstständigkeit der Individuen Einbildungskraft so lebhaft denken, als ob es ihm vor den und den freyen Geist der Einzelnen haben sie nicht entwis Augen stånde; darin besteht sein künstlerisches Vermögen; ckelt und so geschah es, daß ihre Kultur stationär wurde, alles Klügeln jedoch über die Composition wird ihm nichts sich in sich selbst versteinerte. helfen, wenn er nicht in der Zeichnung und im Colorit die nothwendige Fertigkeit besitt. Allgemeiner Abriß der Geschichte der Kunst.

Der allgemeine Weltgeist aber ist progressiv, fortschrei= tend; die Griechen nahmen die Bildung der Ägypter auf und während diese zurückgingen, wurden sie von jenen überbobit.

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Wir beginnen mit den Ägyptern und Indiern: beyde Ein Irrthum in Bezug auf die Ägypter soll gleich Völker haben eine bedeutende Höhe in den Künften ere zur Sprache gebracht werden. Man hält die Ägypter ges reicht, vor den Griechen gab es keine vollkommneren Künft, wöhnlich für lichtscheu, melancholis; allein aus manchem ler, als bey jenen beyden Völkern. Episodis follen nach ihrer Werke sehen wir, daß sie sich auch auf Lebenslust ver den Griechen, bey denen wir die Kunst in höchster Volls standen. Der Hauptcharakter dieser Werke ist allerdings endung finden, die Etrusker erwähnt werden. Die Ro Ernst und Strenge, wir wissen aber auch von heiteren mer spielen keine Rolle in der Geschichte der Kunst; ihr, Volks Festen, die tort begangen wurden, bey denen oft

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über eine Million Menschen verschiedenen Geschlechtes und hundertthorige Thebe, wegen ihrer kunsterfahrnen Arbeiter. Alters in ausgelassener Fröblichkeit begsammen waren. *) Auch aus den Anschwemmungen des Nils, den BánWo ein priesterlicher Orden herrscht, pflegen die reli ken, die er vor seine Mündungen gelegt hat, aus denen giösen Feste ein Mittelpunct der öffentlichen Freude zu sich nach und nach eine ganze Landschaft, das sogenannte seyn. Die höhere Lehre von dem Einen Gott und der Delta, bildete, hat man das Alter einiger Bauwerke, die Unsterblichkeit war nur das Geheimniß der Eingeweihten. sonst unmittelbar am Meer lagen und jest meilenweit das Die Menge war an die Vielgötterey gewiesen; die freund von entfernt sind, berechnet. Die sichersten Zeugnisse von lichen Götter verlangten Huldigung, die feindlichen Ver. ihrer Kunst haben uns die Ägypter in ihren großen Bausöhnung; dabey gab es immer Fest und Opferschmaus. -werken hinterlassen, Werke, die schon 500 Jahre vor un Leider sind die Schriften der Ägypter unter den vielen serer Zeichnung von den Griechen bewundert wurden. In Stürmen, die über jenes Land gekommen sind, verloren neuester Zeit wurde uns dieses Land durch den ewig denks gegangen; die Sprache selbst hat sich in dem Koptischen würdigen Zug Napoleons wieder aufgeschlossen, in dessen verfälscht und gemischt erhalten. Neue Belehrung dürfen Kriegsgefolge sich, wie in dem Alexanders des Großen, wir aus der Deutung der Hieroglyphen boffen, an deren Künstler und Gelehrte befanden, durch deren Arbeiten ein Lösung jest mit so ernstem Eifer gearbeitet wird. (An- Prachtwerk zu Stande gekommen ist, das zu den schönsten erkennung der literarischen Bemühungen des Hrn. Staats. Siegesdenkmahlen jenes Feldherrn gehört. ministers v. Humboldt.) Charakter der Ägypt. Baukun st. Von großer Bedeutung für die Kunstgeschichte der Einige Archäologen haben die Baukunst in Stein für Ägypter ist es, daß sie selbst von sich sagen: sie hätten ihre nichts anders als für eine übersehung der Baukunft in Künste von keinem anderen Volke gelernt, hätten in der Holz wollen gelten lassen; die Säulen sollten den behauer Baukunst sowohl, als in der Bildneren alles selbst erfun nen Baumstämmen nachgebildet worden seyn. Nichts wäre den. So erzählt Herodot, und wir dürfen seinem Zeugniß verkehrter, als in Stein eben so bauen zu wollen wie in trauen: denn wo fänden wir auch das Volk; bey dem die Holz; eine jede Weise macht ihre eigene Forderung. Bey Ägypter in die Schule gegangen seyn könnten? Durch eine den Ägyptern kömmt noch hinzu, daß sie kein Bauholz im große Landstrecke ist Indien von Ägypten getrennt und ob Lande hatten, ihre Häuser bauten sie aus Lehm und Zie. wohl in der Lehre, der Verfassung und der Bildung viel geln. Eben so fehlte ihnen das Holz zum Schiffbau. Als Übereinstimmendes vorkömmt, so ist uns doch der Zusams die Ptolomåer eine Seemacht unterhielten, ließen sie das menhang ganz verborgen; wer wüßte über diesen Abgrund Holz dazu in den Wäldern des Libanon fällen. In die Brücke zu bauen? Auch bey Plato findet sich in einem Ägypten finden wir frühzeitig die Baukunst schon in einem der Bücher von den Gesetzen eine Nachricht über Ägyptische hohen Grade entwickelt und zwar im Wesentlichen nach Kunst. Er sagt von den Ägyptern, daß sie ihre Götter seit demselben System, welches wir später bey den Griechen zehntausend Jahren auf dieselbe Weise abbildeten und räth wieder finden. An der Säule ward schon die Basis, der bey dieser Gelegenheit, daß man in religiösen Dingen nicht Schaft und das Capital unterschieden; eben so an der Überändern müsse, da sonst die Ehrfurcht davor gefährdet werde. lage, Architrav, Fries. Eines Daches bedurfte man unter Daß die Geschichte der Ägypter bis auf sehr ferne Zeiten dem regenfreyen ägyptischen Himmel nicht. Vorherrschend zurückgeführt werden kann, haben neuere Untersuchungen finden wir bey ihren Tempeln die cubische Proportion, fie erwiesen. Zu des Erjvaters Abrahams Zeit gab es in liebten das Feste, Massenhafte; ihr Sinn war nicht auf Ägypten soon einen gewissen Luxus und Homer rühmt die das Schlanke und Leichte gestellt. Was den Plan des Gan*) Zu Paris gibt man ein Ballet: der verlorne Sohn. Man sen betrifft, so wußten sie die großen, geraden Linien zu hat diese Fabel nach dem alten Memphis verlegt und läßt behaupten. In ihren Verzierungen herrscht ein großer ihn hier sein Vermögen durchbringen. Die leicht geschürz. Reichthum, eine schöpferische Einbildungskraft. Nur in ten Opertänzerinnen in dem alten Memphis sind gewiß für der Zierlichkeit und Eleganz stehen sie den Griechen nach. jeden eine sonderbare Erscheinung, der nicht weiß, daß es dort eben so lustig, wie in dem neuen Paris herging. Auch die Musik war den Ägyptern nicht unbekannt, auf vielen Gemähiden finden wir Harfenspieler abgebildet.

Eilfte Borlesung.

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Die Ägypter ihre Baukunst Sculptur Mahlerey.
Der Anblick des alten Ägyptens machte, selbst auf den

So dürfen wir das Leben der Ägypter wohl mit einem bunten Blumenteppich auf dunklem Hintergrunde ver. Griechen, der stolz auf die Werke seines Vaterlandes war, gleichen. den tiefsten Eindruck. Herodot, der es zur Zeit der Nils

schwelle sah, vergleicht es mit dem ägeischen Meere. Wie und Abwechslung statt fand. Der Schaft der Säule wurde aus diesem Hunderte von Inselgruppen, so hoben aus dem verjüngt, oben darauf liegt gewöhnlich noch ein hoher überschwemmten Nilthale sich die hoch gelegenen Städte Würfel, der, wie der Abakus der dorischen Säule, die und Dörfer, die Pyramiden und Tempel hervor. - Noch Verbindung mit dem Gesims bildete. Gewölbe, schräge in unsern Tagen ist Ägypten das Land der Bewunderung Dächer und Giebel kannten die Ägypter nicht; unter ihrem für alle Reisende und wenn die alten Baumeister in ihren regenfreyen Himmel bedurfte es keines Daches. In den Werken ein Bild der Unvergänglichkeit geben wollten, so Verzierungen haben sie nicht die Sparsamkeit beobachtet, haben sie dieß vollkommen erreicht, denn ihre Gebäude bes die wir bey den Griechen wahrnehmen; fast jede Säule standen die härtesten Proben. - Jahrtausende sind daran hat ein anderes Capitál, die Säulen und Wände sind mit vorüber gegangen, und noch ist vieles erhalten, den Eles eingegrabenen und in der Vertiefung wieder erhaben gear. menten und der rohen Wuth der Menschen haben diese beiteten Sinnbildern und Figuren verziert und zwar so, wehrlosen, aber für ewige Dauer gebauten Gemauer, Wi- daß die allgemeinen Umrisse des Gebäudes dadurch nicht ges derstand geleistet; weder die herrschenden Gluthwinde, noch stört werden, wie sie denn überhaupt das Verhältniß der die verheerenden Züge der Perser und später der Muha. Sculptur zur Baukunst vortrefflich vorstanden. medaner, dieser fanatischen Feinde der Religion der Ägype ter, haben die festen Säulenhallen zu unterwerfen vers mocht; der Sand der Wüste und die confervirenden Kunst freunde sind die einzigen bedenklichen Feinde, die sie gegen wärtig zu fürchten haben.

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Die Sculptur der Ägypter. Winkelmann hat ausführlich und mit Einsicht von der Sculptur der Ägypter gesprochen; über ihre Baukunst wußte er weniger Bescheid. Von den Werken der ägyp= tischen Sculptur wird das Auge wenig angesprochen; sie Was wir von Bauwerken in Ägypten noch erhalten haben nie verschönert, ihr Streben war nicht auf das Ideal finden, sind der Mehrzahl nach Tempel; außerdem ein gerichtet; doch ist ihnen eine gewisse Kenntniß der Anato Pallast des Osimandyas in Thebe und das Labyrinth am mie nicht abzusprechen, obwohl sie dieß nur leise angedeu. See Möris. Die Religion hat den Bauwerken ihren tet haben. Daß in der Sculptur Alles auf die Form an= Charakter aufgedrückt. Ungeheure, über einander gelegte komme, das wußten sie sehr gut; deshalb ließen sie Neben. Werkstücke gaben den Mauern, Pylonen und Thoren Fes dinge weg. Sie gaben ihren Figuren eine eng anschließende ftigkeit, die Säulen und Obelisken waren meist aus einem Kleidung, die fast einzig an dem Saume erkennbar wird, Stück gehauen; ja, man hat ganze Tempel und Capellen, so wenig verbüllt sie den Körper, Diesen haben sie mehr obwohl in einem kleineren Maßstabe, aus einem Steine nach seiner allgemeinen Idee, als nach einer vorübergehenausgearbeitet gefunden. Auch das Material hat Einfluß den Handlung dargestellt, sie wollten das Ewige der auf die Bauart gehabt; in Ägypten brach nicht so schöner menschlichen Natur ausdrücken, keinen besonderen Charaks Marmor, wie in Griechenland, aus welchem man leichte ter. Daher die Gleichmäßigkeit in allen ihren Figuren. Säulen; die keine schwere Überlage zu tragen hatten, Die sigenden und stehenden halten die Füße eng zusam. hauen und Dachziegel fägen konnte. Die Ägypter bauten men geschloffen, die Arme liegen fest an. Bey den meistentheils aus Sandstein, Granit und Syenit. -3u schreitenden Gestalten lassen sie nicht, wie es der Bewes den Tempeln führten oft lange Reiben von colossalen Sphine gung gemäß ist, das Gewicht des Körpers auf einem Fuße ren, zu beyden Seiten des Einganges standen hohe Obes ruben, sondern haben immer das Gleichgewicht hergestellt. lisken, oder jene thurmartigen Seitenpfeiler, die man Den Haarwuchs haben sie bey den geschornen Männerkö, Pylonen genannt hat; alles Gemauer war mit Hierogly pfen nur selten angedeutet, die Frauen tragen immer Kap. vben reich verziert. Ben jedem neuen Eingang, der sich pen. Mit besonderer Vorsicht muß man unterscheiden, aus öffnete, glaubte man einen höheren Grad der Weihe zu welchem Zeitalter die ägyptischen Bildwerke sind; nach Pas empfangen, bis man zu dem Allerheiligsten gelangte. ris und Rom sind aus Ägypten viele Statuen gebracht In unabsehbaren Reihen stehen die Säulen, die schon He, worden, die aus den Zeiten Hadrians herrühren. Von rodot mit Palmenbäumen vergleicht, deren Krone sich griechischen Künstlern wurden Statuen in ägyptischem Styl gleichmäßig nach allen Seiten ausbreitet. Athenaus ver gearbeitet, allein man erkennt bald den Hauch griechischer gleicht die Caßitäle einiger Säulen mit abgeftugten Rosen Anmuth bey diesen Arbeiten. Am großartigsten erscheint Enofven, womit wohl eher Lotosknospen gemeint waren. ihre Kunst in jenen Colossen, von denen neuerdings durch Aus dem Französischen Prachtwerke kann man sich unters Belzoni merkwürdige Überreste nach London gebracht richten, daß in den Capitalen die größte Mannigfaltigkeit worden sind. An dem colossalen Kopf eines jugendlichen

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