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der Kämmerer besessen, zu Gunsten des Meisters Conrad, Lands 1277. 2. Oct. Wien. Meinhards Bürgschaftsbrief für seinen Brus schreibers und Kammergrafen in Österreich. (Wien.) 1276. 27. Febr. Zeugnißbrief der Häupter der Stadt Wien, Meifter Conrads von Tuin, Kammergrafen und Landschreibers, Heunlo von Taln, Richters, des Bürgermeisters Paltram vom Stephans Freythof und der gesammten Wiener Bürgerschaft, daß die Brüder Heimo und Otto, das Haus des Wiener Bür

gers Wirnto zur Wohnung für die Kapläne der Capelle unse: rer Frau am Gestade (Mariestiegen) angekauft und die Ge: währleistung gegen die allfälligen Unsprüche des Abtes zu den Schotten übernommen haben. (Wien.)

1276. 13. März. Prag. K. Ottokar von Böhmen bestätigt dem Nonnen-Stift Doran, den Privilegienbrief K. Ottokar Priz mislav II. (1226), worin er die, demselben verliehenen und verz zeichneten tiftsgüter, wie auch die über solche Güter geschloss senen Tausch und Kaufs - Contracte bestätigt. (Art. 1827.) 1276. 3. Juny. Znaym. Ottokar, König von Böhmen, Herzog von Österreich, Steyer und Kärnthen, befreyt das Salzburger Domcapitelsche Haus zu Linz, (apud Lieazam civitatem in di. strictu murorum) von allen Steuern und erläßt deßhalb die geeigneten Befehle, an seinen Hauptmann des Landes, ob der Enns, Burchard. (Arch. 1827.)

1276. 7. Sept. 3u Prag. K. Ottokars Brief für die Bürger in Judenburg, als Niederlagsstätte, gegen die Lombaiden und Lateiner. (Werke !V.)

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1276. 30. Oct. Im Feldlager vor Wien. K. Rudolphs von Habs:
burg Bestätigung der Freyheitsbriefe der Babenbergisgen Hers
zoge, Leopold und Friedrich, für die Stadt Tuln. (ärch. 1827.)
1277. (circa) K. Ditokar von Böhmen, nimmt die Güter des
Cisterzienser - Stiftes Plaß in seinen Schug und das Stift soll
nur allein ihm, und in feiner Abwesenheit dem Grafen Slavekom
verantwortlich seyn. (Arch. 1827.)

1277. 19. Jänner. Wien. Den Judenburgern bestätigt Rudolph I.
die Freyheitsbriefe der Babenbergischen Herzoge, Friedrich und
Leopold, mit vielfachen Zolls- und Handelsbegünstigungen auch
gegen die Münzer und Wechsler. (Werke IV.)
1277. 24. März. Der römische König Rudolph, bestätigt den, vom
Herzog Heinrich Jasomirgott dem Kloster zu den Schotten in
Wien ertheilten und vom Kaiser Friederich 11, bekräftigten, Pris
vilegienbrief. (Wien.),

1277. 27. März. Wien. K. Rudolph 1. bestätigt dem Dom - Ca=
pitel von Salzburg, die demselben vom Herzog Leopold dem
Glorreichen und seinem Sohne Friedrich dem Streitbaren, ers
theilte Zollfreyheit, für Wein und andere Victualien. (Arch. 1827.)
1277. 23. May. Bestättigung des obigen Briefes von 1270 Ste
phans V. für Wien, durch K. Ladislav den Cumaner, kraft seines
Freundschaftbundes mit König Rudolph von Habsburg. (Wien.)
1277. 30. May. K. Ottokar von Böhmen, stelt dem Gifterziens
fer Kloster Plaß, das Dorf Zrieporig wieder zurück und läßt
den, gegen selbes gefaßten Unwillen, wegen des, von Kloster=
Leuten an zwey seiner Waldauffeher (silvanos.) verübten Todt=
schlages, wieder fallen. (Arch. 1827.)

1277. 3. Juny. Znaym. Ottokar, K. von Böhmen und Herzog von Österreich, schenkt der Salzburgischen Kirche drey Töchter, welche Ekard von Dobingen mit seiner Gemaţlinn, einer königs lichen Leibeigenen, gezeugt hat. (Arch. 1827.)

1277. 27. July. Wien. K. Rudolph von Habsburg, bestätigt den Bürgern zu Freystadt ob der Enns, die ihnen, von den Ba= benbergischen Herzogen, Leopold und Friedrich, ertheilten Niederlagsrechte. (Arch. 1827.)

1277. 10. Sept. Bogen. Die versammelten Bogner schwören, Graf Meinhard sey neuerdings der angreifende Theil gewesen, wider sie und wider Heinrichen, den Nachfolger Egnos, im Trien: ner Bisthum. Wie diefer an das Hoflager des neuen Königs Rudolph gezogen sey, habe Meinhard die Fehde wieder sie ans gefangen, mit Raub, Mord und Brand, und mit Zerstörung der Weinberge und der Bauten, wider die Gewalt der Bässer Eisack und Talfer, wodurch die Stadt in die äußerste Gefähr gekommen. (Beytr.)

der Albrecht, auf K. Rudolph um die Burg Meichow. (Urch. 1827.) 1277. Vertrag zwischen Grafen Meinhard und den Bognern (Civitas et communitas Bozana), auch über das Dorfgericht, die Ehetheidigung und die Verhältnisse und Rechte des Grafen und des Trientner Bischofs in und um Bogen. (Beytr.)

1277. 24. Nov. Neustadt. Bekenntniß Rudolph von Habsburg
und seiner Söhne Albert und Hartmann, ausgestellt in Gegens
wart vieler Fürsten, daß Bischof Peter von Passau ihnen alle,
durch das Absterben der Babenberger erledigten Lehen verlies
hen habe, mit Ausnahme des Markt Trübensee, des Patronats
zu Hollabrun, der Vogtey zu Bischofsdorf und Oberneinstedt,
des Blutbanns zu Mautern, St. Pölten und Zeiselmauer 2c.
(Tasch. 1813)

1278. 9. Febr. Legtwillige Anordnung Bertholds Chrello vom Hause
Traution. (Beytr.)
1278. 14. März. Lichtenberg. Bischof Conrad zu Chur belehnet
feinen Blutsverwandten Meinhard, Grafen zu Tyrol, mit dem
vom Schweiker von Reichenberg aufgegebenen Hofe zu Latsch
in Bintschgau. (Werke II.)

1278. 8. Sept. uischalk, genannt Musacke, leistet zu Gunsten des
Klosters Neuzell Verzicht auf den Hof Pudelit fammt dem das
bey liegenden Wald Nannes. (G. v. Tyr.)

1278. 8. Sept. Ladislaw der Cumaner König von Ungarn ertheilt in einer großen Versammlung geistlicher und weltlicher Großen dem Ahnherrn des Hauses Vermes, Peter, Sohn Peters von Budafalva, seinem vorzüglichsten Kämpfer die Freyheit von der Genossenschaft der Filiorum comitum Udvarnicorum und reihet ihn unmittelbar mit seinen und seiner Familie Besigthümern unter die Edlen des königlichen Banners, da er in Schlachten eilfmat außerordentliche Tapferkeit bewiesen, insonderheit in der legten Schlacht an der March, wo der Ungarn Hauptfeind, K. Ditokar von Böhmen erschlagen worden und dieser Peter schwere Wunden erhalten. Diese Urkunde hat eilf Flecken und eine alte unverbürgte Tradition will, sie bezeichneten die eilf Wunden, die Ottokar, vorzüglich durch diesen Peter erhalten, der ihn sohin in einen Graben gestürzt, wovon der neuere Nahs me der Famile rühre, Vermes (Graben). Auch die Häuser S006, Eztarray, Berczeviczy, Miskouz haben Diplome Ladislaws, die sich auf ihr Verdienst in dieser Marchfeldschlacht und bey Ottokars blutigem Ende beziehen von 1278, 1279, 1285 und 1288. Das Merkwürdigste aber hat die Familie Iriny im Szath= marer Comitat. (Arch. 1826.)

1279. 7. Juny. Mühlbach. Meinhard, Graf Görz - Tyrol, bestätigt dem Kloster Neuzell die Schenkungen seines Großvaters Albert, bey Rasen. (G. v. Tyr.)

1279. 20. July. König Ladislaws des Cumaners neuerliche, dem Hansgrafen als Vorstand des Handelstandes zu Wien und in Österreich ertheilte Bestätigung der obigen Freyheiten seines Va= ters Stephan und Uhnherrn Bela. (Wien.)

1279. Ladislaw der Cumaner, König von Ungarn, schenkt nach vorhergegangener Einvernehmung des Großwardeiner Capitels ein Stück Landes zu Iriny, das durch den Tod Theodors, Jobs bagionen der Burg Szathmár herrnlos geworden, den edlen Brüdern Wenzel und Ladislav, Söhnen Vids von Iriny, zum Lohne der von ihnen bewiesenen Lapferkeit, in der großen Schlacht, in welcher Ladislavs Hauptfeind, der Böhmenkönig Ottokar erschlagen und, sein Sohn gefangen worden ist, jene beyz den Brüder aber, unter ihres Königs Augen, löwenkühn streiz tend, mit schweren Wunden bedeckt worden sind. (Urch. 1827.) 1279. K. Rudolph kauft dem Grafen Ulrich von Heimburg und feiner Gemahlinn Agnes, seine Ansprüche auf die Graffchaften Perneck und Drosenburg ab, welche sie als Erbstücke von den Kös nig Ottokar von Böhmen, und als Herzog von Österreich vers gebens zurückgefordert hatten. (rch. 1818.)

1280 (um) Aufzeichnung, zur ewigen Gedächtniß über die Stife tung des Cisterzienser - Klosters Stambé. (G. v. Tyr.)

Arch i b

für

Geschichte, Statistik, Titeratur und Kunst.

Freytag den 2. Februar 1827.

(15)

Auszug aus des Haiducken Nagy Geschichte des der Gränze war diesen übertragen. Ér war ein sehr tapfeMohacser Feldzuges, erhalten in der osmanischen rer Mann und hatte sich einige Mahl mit den Musulmanen Geschichte Petschewi's (des Fünfkirchners.) geschlagen, dann aber sich vom Erzbisthum zurückgezogen, und der Welt entfagt. Uls die Türken Belgrad genommen,

I'm

Im Jahre 1503 nach Christi Geburt kam König Lajosch ward er wieder auf des Königs und der Magnaten drin. (Ludwig) zur Welt, der Sohn des zweyten Laslo. (Wla. gendes Gesuch Erzbischof von Kolocsa und Oberbefehlshaber dislav.) Seine Mutter war die Tochter des Königs von der Gränze. Einige Mahle hatte er dem König Ludwig ger Aßungalia, *) sie starb nach ihrer Entbindung; so fchrieben, daß der Padischah der Türken im Anzug sey, ward Ladislaus noch nicht zwey Jahre alt König von Un, aber julegt, als er kein Resultat seiner Briefe fah, kam garn und in seinem viertern Jahre huldigten ihm die Böh. er selbst nach Ofen und stattete mündlichen Bericht ab. Der men als ihren König. Er war sanfter Natur wie fein Va. König darüber verwirrt, wußte nicht was er thun sollte. ter, aber böse Rathgeber waren die Ursache, daß er es mit Endlich kam es um Georgi zum Landragsbeschluße (Tur. der Regierung zu leicht nahm. Er hing nur der Wollust, win)*) und es ward beschlossen dann die nöthigen Vorkeh. dem Spiele und der Jagd nach; die Ungarn waren mit rungen zu treffen; es ward auf selben ausgemacht, daß ihm eben so wenig als mit feinem Vater zufrieden. Der alle Großen Ungarns mit wohlgerüstetem Heere und ihren Woiwode von Siebenbürgen Zapolya Janusch stand ihm in gefreyten Belehnten (Nemes) am 2. July sich zu Tolna allen Dingen entgegen, und führte sogar einmahl ein all. einfinden, und den Türken entgegen geben sollen. Vom gemeines Aufgeboth wider ihn um ihn des Thrones zu ent. Landtage aus wurden Bittschreiben und Klagbriefe an den seßen, dieses Heer ward geschlagen und die Feindschaft so römischen Papst, dann nach Deutschland, Böhmen, Scle, stärker. Im Jahre 1526 als der König in fein 24. Jahr sien, Mähren, an den Kaiser, den König von Frankreich ging, überzog der türkische Padishah Suleiman Ungarn und die Vornehmsten jēdes Landes gesendet, daß sie das mit einem großen Heere. Damahls war Stephan Bathory Volk der Ungarn diesem Unglück nicht überlassen, sondern als allgemeiner Statthalter Woiwode von Siebenbürgen, demselben aus Liebe des Glaubens beystehen sollen, aber Janusch Zapolya war Ischpan (Obergesvann) von Temes, es fand sich Niemand, der Beyleid bezeugte oder Hülfe var und Perini Ferendsch (Pereny Ferencz) Hüther der leistete. Der König verschwendete mit seinen schlechten ungarischen Krone, Tomory Paul war Erzbischof von dem Rathgebern den Schäß, und da ibm sonst kein Vermögen PaEs gegenüber gelegenen, Kolocfas Ersek (Archiepisco- blieb, griff er die Güter der Kirchen an, den Michadi pus) beißen die verfluchten Ungläubigen, welche ein paar Laslo und den Gherendi Miklosch bestellte er um Grade niederer als der römische Papst sind, (bemerkt Pet. Münze zu schlagen, und den Sold auszutheilen; es wurde schewi im Vorbeygehen einschaltungsweise.) Die Obhuch bestimmt von allen Steuerbeamten, alten Trödlern, Jäs gern, Siebenbürgern und Juden zur Kriegssteuer Gelo **Wie dieses Wort im Ungarischen gelautet, konnte felbst einzutreiben. Während man damit beschäftigt war, kam Herr v. Gevay der ungarische Perfologe, welcher die übris durch Briefe des Woiwoden von Siebenbürgen und Paul gen ungarischen Wörter dieser Übersehung zu berichtigen, Tomory's die Nachricht, der türkische Kaiser nähere sich Die Güte gehabt, nicht herausbringen. Wladislams Mut. ter war Anna von Candale, Gräfin von Foix.

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*) Das türkische Turwin ist das ungarische Törrépy.

Belgrad. Der König fandte dem Woiwoden von Sieben des Königs nicht zu trennen. Während man dieses vors bürgen Befehl, bas ganze siebenbürgische Heer, alle Ed. kehrte war auch die Drau verloren gegangen; der König len (Nemes) und Söldlinge (Szoldos) zu versammeln und hierüber sehr betrübt, sprach: Ich sehe, ihr seyd aufgestanvon Temeswar aus dem Feinde in den Rücken zu fal, den, damit mein Kopf falle und ihr den eurigen rettet, ihr len; dem Woiwoden von der Wallachen befahl, er, mit den wollt wider den Feind nicht ziehen, so will denn ich mit wallachischen Truppen Thracien d. i. die Bulgarey zu ver. Gottes Hülfe meinen eigenen hintragen; "o Herr! du kennst heeren, damit die Türken von jener Seite den Feind abzus meine Lage, und wie dieß enden wird. Um folgenden Tage wenden bedacht, nicht auf diese kommen, oder wenn sie brach der König von Tolna auf. Er lagerte zu Serard tamen doch jenes land verheeret werden möge, allein ehe und dann zu Bata; þier ernannte er zwey Oberstbefehls. diese Vorkehrungen getroffen worden, verstrich die Zeit und haber des Heeres, den einen Tomory Paul und den ans keine einzige der auf dem Landtage beschlossenen Zurüstuns dern Zapolya Georg; diese rückten nach Mohacs vor um gen kam zu Stande; da traf die Nachricht ein, der Türke Herrn der Ebene zu seyn; Zu dieser Zeit kam nach Ofen babe mehrere Örter erobert, habe über die Sau gefeßt und Michi? (Michel?) mit der Nachricht, daß der türkische beshieße Peterwardein. Der König sah, daß er von anderen Kaiser mit seinem Heere über die Drau gesett sey. Der Ländern keine Hülfe zu erwarten habe und daß die ungaris König, die Großen und die Feldobersten hierüber sehr fen Magnaten nur mit Mühe zum Kriege zu bewegen erschreckt, traten sogleich in Berathung ob sie demselben sepen; es war also durchaus nothwendig, daß er selbst was entgegengehen oder sich zurückziehen sollten. Noch war der er vermochte, sammelte und dem Feinde entgegen zöge. Woiwode von Siebenbürgen und das kroatische Heer, und Um 24. August brach er von Ofen auf und marschirte längs die deutsche Hülfe nicht eingetroffen. Paul Tómory sagte dem Ufer der Donau mit nicht mehr als 3000 Mann. Dem in dieser Rathsversammlung: Laßt uns mit den Türkén Woiwoden von Siebenbürgen Janusch Zapolya schickte er schlagen; denn wiewohl ihr Heer groß, so ist doch die Eitbothen über Eilbothen, daß er auf das schnellste ein Zahl streitfähiger Männer verhältnißmäßig geringe. Die treffen möge. Zuerst kam Andreas Bathory mit einigen Großen und Feldobersten waren nicht damit einverstanden, Truppen, dann traf die slimme Nachricht ein, daß der aber der Bischof von Warasdin Franz Perenny entgegnete: Türke Peterwardein genommen, und Illok umzingelt habe. „Ich sehe ihr wollt schlagen; bisher zählen wir nur 10000 Gleichzeitig war Paul Tomori mit 2000 Reitern über die Ungarn als Martyrer türkischen Säbels, nun werden es Donau gegangen, 1000 Fußgänger und einige Reiter was 20000 werden. Schickt die Musterrollen dem Papste, daß ren zu Zlok eingeschlossen. Mit einigen Schiffen ging er er diese 20000 in die Liste der Martyrer eintrage." Das zu Wasser den Türken entgegen, aber ihre Zahl war im Heer des Königs betrug dazumahl nicht mehr als 20000 Verhältniß der Türken viel zu geringe. Als der König Mann. An diesem Tage kamen von Ofen die Kanonen, noch in Tolna war, kamen Truppen der Districte zu ihm, das Pulver und die feit ein paar Jahren gemachten Zurüs Zapolya Georg führte ihm 300 Reiter und 1200 Fußgän, stungen sammt 200 Fußgängern; dann 5000 Mann Paul ger zu, und es kamen 4000 vom Papste gesendete Fuß Tomorys und der Bann von Croatien mit 3000 Mann, truppen in wohlgerüstem Zustande; auch von Pohlen 1500 auch viele Magnaten, als Peter Erdödy mit 700 Reitern Fußgänger, sehr wohl gerüstete Mannschaft, dann die Bis und Stephan Aczel mit 300, auch einige tausend Reiter', schöfe von Warasdin und Erlau mit vielen Truppen. Bis welde der Bischof von Gran dem Könige zu Hülfe fandte, shof (bemerkt Petschewi) heißt ein Verfluchter, der einen dann Serdschi Janusch (Szerecseny János) mit 2000 Grad niederer als ein Erzbischof; damahls traf die Nach, Fußgängern, und der Bischof von Fünfkirchen mit vieler richt ein, daß die Türken Jllok genommen. Der König Mannschaft. An diesem Tage, es war der 29. August, fing an sich zu berathen, was zu machen, wie weit zu ges zogen sie auf der Ebene von Mohacs auf, und der Türke hen sey, denn alle festen Schlößer am Ufer der Donau fandte ebenfalls sein Heer dahin; Nator Ischpan (der waren in der Türken Hände gefallen. Es ward allgemein Palatin) beritt mit dem König das Lager und zeigte den beschlossen, die Türken nicht über die Drau sehen zu las König mit den Fingern dem Heer, indem er sagte: Er ist fen. Die Sorge dieß zu verhindern, trug der König dem bereit für das Land sich zu schlagen und wird bis zum Tode Nator Japan (Nádor Ispany) d. i. dem Palatin auf, ausharren. Der König feinerseits ermunterte das Heer mit der wiewohl ein wenig kank, großen Eifer bewies und mit schmeichelnden Worten bis das türkische Heer in die Nähe den Nemesen aufbrechen sollte. Diese aber gingen nicht, kam, von beyden Seiten die Heerpauken ertönten und die weil es ihre hergebrachte Gewohnheit sich von den Fahnen zwey Heere sich mengten. Im ersten Anfall wandte das

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türkische Heer den Rücken und ward von dem unfrigen bis im Besiße der Geistlichèn und Mönches. Als der Kaiser nah unter dessen Kanonen verfolgt. Da feuerven® siè›auf Ein ̧Ofen_kam, gündete er das Schloßfany- undɛ feßte nach Mahl alle ihre Kanonen los, - es waren deren mehr als Pesth über, er verheerte die Ufer der Donau und Theis, 300, und eine ungemeine Anzahl unseres Heeres fiel zum kehrte nach seiner Residenz und ließ in Ungarn, nur Feuer Grund. Dieß brachte den rechten Flügel in Verwirrung, und Asche zurück.

*

J. v. Hammer.

Gericht.

Gottes

(Ballade.)

Von J. E. Paffy.

Auf Bezko *) herschet Stibors mächt
Mit roher Grausamkeit,
Das Heiligste wird frech verlacht,

der zu fliehen anfing; aber das Mitteltreffen schlug sich ta. pfer und drang bis zu den Janitscharen vor, die auf Ein Jibvanfi erwähnt zu Ende des VIII. Buches des Mahl alle ihre Flinten abfeuerten, so daß unendlich Biele tapferen Vertheidigers von Gran, des Verfassers dieser der Unserigen fielen. Das ungarische Heer gerieth dadurch Geschichte mit folgenden Worten: eamque vir humil ganz in Verwirrung und wandte den Rücken, auch tam limae sortis sed non mediocris constantiae et von der Seite eine Rotte, welche anstürmte und ungebeus fortitudinis Matthaeus Magnus, eo nomine ren Verlust verursachte. Sie verfolgten das fliehende Heer haud indignus, egregie custoditam conservasset. schlagend bis an das schwarze Wasser. Der König hülflos Da Katona dieser Geschichte nirgends erwähnt, scheint dies geblieben entfloh und dachte seinen Kopf zu retten. Flies felbe verloren zu seyn, und so willkommener wird diese vom hend begegnete er dem Czettrig und beyde trafen auf türkischen Geschichtschreiber Reliquie derselben allen Liebha. einer Stelle am Fluße zusammen; Czetris voraus durch bern ungarischer Geschichte seyn. Die Auffindung des Ori schwamm denselben, der König hinter ihm hatte denselben ginals wäre nicht minder erwünscht, als die der orientali, schon übersetzt, und klimmte mit dem Pferde am Gestade schen Reisebeschreibung des Georg Hust von welchen bey auf, als dasselbe mit den Füßen ausgleitend ins Wasser Jhoanfi (L. XI.) gefagt wird: Qui deinde totum fere fiel, und den König mit der ganzen Rüstung untertauchte; Orientem usque ad Indos pervagatus, peregrinatio. dort fand man hernach seinen Leichnahm. Tomory Paul fiel nis et itinerum suorum commentarios posteris relitapfer kämpfend in der Schlacht, und man brachte feinen quit. Sollte ungarischen Literatoren hierüber etwas Na. Kopf dem Kaiser. Der Kopf wurde auf eine Lanze gesteckt heres bekannt seyn; so bittet der Überseßer hiermit um nás und im ganzen Lager herum getragen. Am zweyten Tage here Belehrung darüber. wurden alle Gefangenen vorgeführt und enthauptet; dar unter waren allein 1500 Nemeschen. Einige wurden als Gefangene für Ibrahim Pascha, um von ihnen Kunde ein zuziehen, aufbewahret; Darunter waren Hersek (Herczegh) Miklos, Malhalfi Janofdy, (Mihaly) des Kös nigs Schaßmeister der schwarze Michael (Fekete Mihalfy) und Martin Fertelaty (?) wurden lebendig erhalten, hers nach wurden vor dem Kaiser viele Größen hingerigtet bis achtzig, deren Nahmen und Stamm bekannt war, dann 500 Nemeschen d. i. Reiter und Füßgänger, in Allem beys läufig 4000, von den Officieren und Hauptleuten der Fußs gånger wurde nur Zweyen das Leben geschenkt. Die Kanos nen waren alle im Felde geblieben, und des Heeres ganze Habe war Beute. Drey Tage lang wurde in der berumlies genden Gegend auf Raub gestreift. Die Größe des Schas dens, die Zahl der Gefangenen und Erschlagenen weiß nur Gott. Die Gegend um den Balaton - See und um Fünfs kirchen wurde gänzlich verbeert. Während dieses Unfalls wärmte sich Janusch Zapolpa der Woiwode von Siebenbürs gen mit seinen Truppen zu Segedin am Feuer (der Schlacht von Mohacs) erwartete nur, daß Ludwig nicht mehr sey, damit er selbst König werde. Er kam vom Heere und hatte mit dem Kaiser eine heimliche Zusammenkunft; damahls band er sich zuerst die Hundeskette an den Hals, dieß (be. merkt Petschewi) muß eine sprichwörtliche Redensart unter ihnen segn, und etwa soviel heißen, als: wer schlecht be. ginnt, endet auch schlecht. Als die Gemahlinn des Königs Maria von dieser Niederlage hörte, fiel sie in große Vers wirrung und Furcht und fleb nach Preßburg; mit ihr Tor. walek (Thurzo Elek) und der Bischof von Vesprim, es war so großer Schrecken und Furcht im Lande, daß jeder flob soweit seine Augen reichen konnten, und alle Schlößer von Besatzungen leer blieben; so ward Stuhlweißens burg und Gran verlassen. Der Verfasser dieser Erzäh lung, der Haiducke Nagb Mati (Nagy Máté) kam mit einigen Haiducken und befeßte das Schloß Wischegrad das

Der Rächer nicht gescheut,
Doch furchtbar ist des Herrn Gericht,
Wenn er mit solchen Sündern spricht,

Und ob fein Arm auch weilet
Der Schuld'ge nicht enteilet.

Der Witwen und der Waifen Schmerz
Rust laut zu ihm empor,

In Stibors Busen schlägt kein Herz,
Der Klag' ist taub sein Ohr.
Und wilder noch, voll Trug und List,
Dobrochna seine Gattinn ist;

3u manchen schlimmen Thaten
Hat sie ihm schlau gerathen.

So lebten fie in Saus und Braus,
Ben stetem. Becherklang,
Vom Jubel schallt das weite Haus,
Und frohem Festgesang;
Verschwendet ward des Jahres Fleiß,
Des armen Landmanus faurer Schweiß',
Nichts hält in ihrem Glücke
Die Rasenden zurüɗe!

*) Siehe Archiv Jahrg. 1817 Nr. 146.

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Da naht sich plößlich Stibors Hund,

Und heult und ächzt, sein Fuß ist wund,
Er schmiegt sich, schmerzzerrissen,
Zu seines Herren Füßen!

Darob entbrennt in Raserey

Der stolze Bösewicht:

»Wer das gethan, schleppt ihn herbey,
Ich size zu Gericht!"

Und siehe, einen alten Mann,

Den kaum sein Knie mehr tragen kanns
Deß lehte Kräfte schwanden,
Bringt man in schweren Banden.

„Erbarmen, Herr, so fleht der Greis,
Aus Zufall ist's geschehn

Laft mich, da ich vön Schuld nichts weiß
Nicht büßen ein Verfehn !""

Verruchter, donnert Stibor, fort!
Voa jener höchsten Zinne dort

Stürz' ich die morschen Glieder
Ins Felsenthal dir nieder!"

Da fällt der Urme auf sein Knie,
Und fleht den Tiger an.
Umsonst ist aller Bitten Müh’

Ein Stein bleibt der Tyrann.
Und seiner Gattinn Teufelskust
Stählt noch die Nach' in seiner Brußt,
Und läßt nicht von Erbarmen
Das kalte Herz erwarmen!

Hinab mit ihm, hinab den Wurm!
Ihr Schergen zaget nicht,

Wollt ihr im tiefen Hungerthurm
Nicht lernen eure Pflicht!"
Jeßt fassen sie den armen Mann
Mit ihren Henkershänden an;

Vor des Tyrannen Wüthen
Verstummt sein leises Bitten.

Da bricht er in Verzweiflung los

Und rufet fürchterlich:

Dein Maß ist voll, das Rachschwert bloß,
Mein Blut kommt über dich;

Fluch dir Tyrann, ich spotte dein,
Mein Loos, es wird das deine seyn,
Und vor dem dritten Zweige
Geht schon dein Stamm zur Neige!"

Dann stürzt er felber sich mit Muth,
Vom höchsten Rand hinab,
Die Steine röthen sich vom Blut,
Die Felsen find fein Grab.

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Doch bald, umwogt vom Freudenmeer, Vergaß er, Greis und Fluch,

Doch stand's mit eh'rnem Griffel, schwer,
In der Vergeltung Buch.

Und wieder war die Sonne da,
Die jenes Tages Gräuel sah,

Und Niemand ahnt und denket,
Wie Gott das Schicksal lentet.
Zum Feste schmücket sich der Saal,
Es naht sich Gast auf Gast,
In goldnen Schüßeln dampft das Mahl,
Der Tisch erseufzt der Last;
So schwelgen fie bey Sang und Klang
Betäubt den ganzen Tag entlang,

Bis schon des Abends Strahlen Mit Gluth die Becher mahlen. Da eilt zum Garten Stibor hin,

Von Wein und Lust berauscht,
Mo zwischen dunkler Bäume Grün

Die Ruh' süß athmend lauscht;
Des Baches Riefeln, still und rein,
Wiegt ihn in tiefen Schlummer ein,
Da naht aus fernen Högen
Die Rache unversehen.
Denn eine Schlange, gifterfüllt,
Schleicht sich zu seiner Stirn,
Tief in die Augen eingewühlt,

Drängt sie bis ins Gehirn.
Da rafft er sich im Wahnsinn auf,
Durchrast die Burg im irren Lauf,
Von dem Gebrüll erschallen
Des Schloßes weite Hallen.

Jest steht er auf der Felsenwand,
Umsonst hält man ihn ab,
Er stürzet von dem steilen Rand
Zerschmettert in sein Grab.
Dobrochna faßt ein wilder Gram,
Wie sie das Schreckliche vernahm,

Sie gab zur finstern Stunde
Sich selbst die Tedeswunde.
Und mit dem eing'gen Sohne starb
Des Hauses lester Sproß',
Dahin ist, was der Stols erwarb,
Zerfallen bald das Schloß.
So ward erfüllt des Alten Fluch,
Nach Gottes heil'gem Richterspruch;
Denn ob sein Arm auch weilet,
Der Schuld'ge nicht enteilet.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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