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site gefallen wäre. Ich hatte jedoch nicht die mindeste Ab

Nach dieser Erklärung nennt Scott einen Steuerbeams sicht, die Zeit und den Ort zu wählen, *) wo die Ents ten in Dumfries, Nahmens Joseph Train, dessen uner. büllung endlich statt finden sollte, noch war irgend eine müdeter Eifer ihn mit manchen Überlieferungen und anzie Abrede zwischen meinem gelehrten und geehrten Freunde henden antiquarischen Bemerkungen unterstüßt habe. Die Lord Meadowbank und mir bey jener Gelegenheit vorauss ser, sest er hinzu, habe ihn auch an die Geschichte des gegangen. Es ist dem Leser vermuthlich bekannt, daß am ,,Old Mortality" erinnert, den die Leser aus der Einlei 23. Februar dieses Jahrs bey einer öffentlichen Versamme tung zu dem, in der deutschen Überseßung unter dem Tis lung des Vereins zur Unterstüßung der Schauspieler zu tel:-„Die Schwärmer,” bekannten Roman kennen. Scott Edinburg die Eröffnung statt fand. **) Ehe wir uns zu selbst aber hatte schon um 1792 eine Zusammenkunft mit Tische festen, fragte mich Lord Meadowbank, ob ich noch jenem berühmten Wanderer, wo er denselben bey seiner immer die Absicht hätte, mein Incognito über die soges gewöhnlichen Arbeit fand, die Grabsteine der Anhänger der nannten Waverley-Romane zu bewahren. Ich sah Covenants auszubeffern. Der Steuerbeamte verschaffte ihm nicht sogleich die Absicht seiner Frage, obgleich ich sie aller- umständlichere Nachrichten über jenen wunderlichen Mann, dings leicht hätte errathen können, und antwortete, das der Robert Patterson hieß, aus der Grafschaft Dumfries Geheimniß wäre so vielen Menschen bekannt geworden, daß gebürtig war und, wie man glaubt, sowohl durch häusli mir an der Sache nicht viel mehr gelegen wäre. Lord Meas chen Kummer als durch andächtige Gefühle verleitet wurde, dowbank wurde dadurch veranlaßt, als er mir die Ehre er das Wanderleben anzufangen, daß er so lange fortsette. wies, meine Gesundheit auszubringen, Etwas über jene Der arme Mann starb vor mehr als 20 Jahren auf der Romane zu sagen, was mit mir, als deren Verfasser, in Landstraße, wo man sein treues Schimmelchen an der Seite so naher Verbindung stand, daß ich, wenn ich das Schweis der Leiche fand. Einer unbekannten Dame verdankte Scott gen nicht gebrochen hätte, entweder der wirklichen Vaters die Geschichte des hochherzigen Mädchens, das er in dem schaft oder des noch größern Vergehens überwiesen gewesen Roman: „Das Herz von Mid. Lothian,” Johanna Deans wäre, die Absicht zu haben, mittelbar einen Lobspruch an- nannte. Nach ihrer Versicherung ist der Umstand, daß dies zunehmen, worauf ich keinen gegründeten Anspruch machen ses Mädchen sich weigerte, das Leben ihrer Schwester durch könnte. So sah ich mich plößlich und unerwartet in den einen Meineid zu retten, und eine Wanderung nach Lon. Beichtstuhl gebracht und hatte nur Zeit, mich zu erinnern, don unternahm, um Begnadigung für die Verurtheilte daß mich eine sehr freundliche Hand dahin geführt hatte; auszuwirken, buchstäblich wahr. „Diese Mittheilung,” feßt und vielleicht konnte ich keine beffere öffentliche Gelegenheit Scott hinzu, veranlaßte mich, zu erwägen, ob es nicht finden, eine Verkleidung abzulegen, die einer entdeckten möglich wäre, einen erdichteten Charakter durch bloße Würde Maske zu gleichen anfing. Ich mußte mich daher vor der der Seele und Rechtlichkeit der Grundsäße, verbunden mit zahlreichen und achtbaren Versammlung als den einzigen einem anspruchlosen, gesunden Verstande und einer guten und von Niemand unterstüßten Verfasser der Waverley. Gemüthsart, anziehend zu machen, ohne Schönheit, Geis Romane bekennen, deren Vaterschaft einmahl der Gegen. stesgaben, hohe Bildung und Wig, worauf die Heldinn stand eines nicht unberühmten Streites hätte werden köns eines Romans ein unverjährtes Recht haben soll. Wenn die nen. JH halte es nun ferner für nöthig, zu sagen, daß Schilderung mit Theilnahme aufgenommen wurde, so weiß ich zwar alles Verdienst und Unverdienst dieser Werke auf ich, wie sehr ich dieß der Wahrheit und Kraft der ursprüngmich nehme, aber doch auch dankbar anerkennen muß, daß lichen Skizze verdanke, die ich dem Publicum nicht vorle. ich von verschiedenen Seiten Andeutungen und Winke zu gen zu können bedauern muß, da sie mit viel Gefühl Stoffen und Legenden erhalten habe, die ich gelegentlich und Geist geschrieben war.” als Grundlage meiner Dichtungen benuste oder als Episo den in dieselben verwebte."

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Alte, feltene Bücher, fährt der Verfasser fort, und ansehnliche Sammlung von Familienlegenden seyen andere so reiche Fundgrube gewesen, daß wahrschein. *) Man hat in einigen Zeitschriften, unter andern im „Exa- lich die Kraft des Arbeiters eher als der Stoff würde ers miner," boshaft behauptet, Scott habe die Gelegenheit schöpft werden können. Unter Anderm habe sich die furcht. der Versammlung des Theatervereins abschtlich herben ge. führt und benußt, um mit theatralischer Wirkung aus sei. new Incognito zu treten.

**) Den Bericht darüber enthält der Wegweiser zur „Abend zeitung," 1827, Nr. 23 und 24.

bare Katastrophe, welche die „Braut von Lammermoor" erzählt, wirklich in einer angesehenen schottischen Familie zugetragen. „Die Verwandte, welche mir das traurige Er. eigniß erzählte," sest Scott hinzu, „war nahe befreundet

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mit der Familie, in welcher sich die Geschichte zutrug, zwischen dem unvergleichlichen Bradwardine und dem Obers und sie verhüllte dieselbe bey der Erzählung in ein trauris ften Talbot im „Waverley" gründet sich, wie wir erfahren, ges Geheimniß, das die Theilnahme erhöhte. Sie hatte auf ein wirkliches Ereigniß. „Alexander Stewart von Inin ihrer Jugend den Bruder gekannt, der vor dem unglück. vernahyle", sagt Scott, „ein Nahme, den ich nicht ohne lichen Opfer auf dem Wege zu dem unseligen Altare herritt die wärmste Regung der Dankbarkeit gegen den Freund and ungeachtet er noch ein Knabe war und fast nur an meiner Kindheit niederschreibe, der mich zuerst mit den fein stattliches Unsehen im hochzeitlichen Zuge dachte, doch Hochländern, mit ihren Überlieferungen und Sitten bes nicht umbin konnte zu bemerken, daß die Hand seiner kannt machte, hatte thätigen Antheil an dem Aufstande im Schwester feucht und kalt wie eine Marmorhand war. Es Jahre 1745 genommen. Als er in der Schlacht bey Pres ist unnöthig, den Schleyer von dieser Geschichte eines Fas ston *) mit seinem Clan, Stewart von Appine, den Ans milienunglückes noch mehr wegzuziehen; und obgleich sie griff machte, sah er einen Officier des feindlichen Heeres vor mehr als 100 Jahren sich zutrug, so könnte es doch allein bey vier Kanonen stehen, von welchen dieser drey den Abkömmlingen der dabey betheiligten Familien nicht auf die vorrückenden Hochländer abfeuerte, worauf er seis ganz angenehm seyn. Ich muß übrigens hinzuseßen, daß nen Degen zog. Invernahyle drang auf ihn ein und for zwar die Begebenheiten nachgebildet worden sind, daß ich derte ihn auf, sich zu ergeben. „Nie an Aufrührer!” war aber weder die Mittel noch die Absicht hatte, die Sitten die unerschrockene Antwort, begleitet von einem Degenstoße, und Charaktere der in die wahre Geschichte verwickelten Pers den der Hochländer mit seinem Schilde auffing; aber statt fonen zu schildern. Es ist der Ort, hier im Allgemeinen sich seines Schwertes zu bedienen, feinen nun wehrlosen zu bemerken, daß ich geschichtliche Personen allerdings zu Gegner niederzuhauen, gebraucht er es, den Hieb einer Gegenständen meiner Schilderungen nehmen zu dürfen Lochaber Art der hochländischen Streitort - abzuweh. glaubte, nie aber bey irgend einer Gelegenheit die Achtung ren, welden der Müller, einer seiner Anhänger, ein grims verlegt habe, die dem Privatleben gebührt. Es war freye mig aussehender alter Hochländer, dessen ich mich noch lich unmöglich, daß Züge, die lebenden oder verstorbenen erinnern kann, auf den Officier richtete. Der Oberstlieutes Personen, mit welchen ich Umgang gemacht habe, gehör- nant Allen Whiteford, der durch Rang und Ansehen sich ten, mir nicht bey der Ausarbeitung von Werken wie „,Was auszeichnete und ein tapferer Krieger war, sah sich übers verley" und die spätern Romane hätten in die Feder koms mannt, gab seinen Degen hin und zugleich Geldbeutel und men sollen; ich suchte aber immer die Bildnisse so allgemein Uhr, die Invernahyle annahm, um sie vor seinen Anhân. zu halten, daß sie im Ganzen für Erzeugnisse der Phantas gern zu beschüßen. Nach dem Ende der Schlacht suchte Hr. fie gelten konnten, obgleich sie einige Ähnlichkeit mit wirk Stewart seinen Gefangenen auf, und sie wurden von dem lichen Personen hatten. Freylich muß ich gestehen, daß berühmten John Roy Stewart einander vorgestellt, der meine Bemühungen in dieser lesten Hinsicht nicht immer den Oberstlieutenant Whiteford mit dem Stande seines Be gelungen sind. Es gibt Menschen, deren Charaktere so aus- siegers bekannt machte und ihm die Nothwendigkeit zeigte, gezeichnet sind, daß die Schilderung einiger Hauptzüge fein Eigenthum zurück zu nehmen, das der Officier in deg uns nothwendig den ganzen Menschen in seiner Eigenheit Händen lassen wollte, in welche es gefallen war. Das Vers vor Augen stellt." trauen zwischen ihnen wurde so innig, daß Invernahyle

So war, wie Scott hier anführt, der Charakter des Freyheit auf Ehrenwort bey dem Prätendenten für den GeJonathan Oldbuck in dem „Alterthümler" zum Theil von fangenen auswirkte; und als er bald nachher ins Hochland einem alten Jugendfreund entlehnt, der ihn, wie er sagt, reisen mußte, um frische Mannschaft zu werben, besuchte zuerst in das Studium Shakespeare's einweihte. Er glaubte er den Oberstlieutenant in seinem Hause, wo er mit ihm die Ähnlichkeit so ganz verschleyert zu haben, daß sie von und seinen Freunden von der Whigpartey zwey glückliche keinem lebenden Auge erkannt werden könnte. Er irrte sich Tage zubrachte, ohne daß von beyden Seiten an den Büre aber und hatte, was er als ein Geheimniß bewahrt wissen gerkrieg gedacht wurde, der noch wüthete. Die Schlacht wollte, in Gefahr gesett; denn später erfuhr er, daß einer bey Culloden **) hatte Carl Eduards Hoffnungen vernichder wenigen überlebenden Freunde seines Vaters bey der tet, und Invernahyle, verwundet und gelähmt, wurde Erscheinung jenes Romans geäußert hatte, er wäre nun über den Verfaffer völlig im Klaren, da er in dem „Alters thümler” die Spuren des Charakters eines vertrauten Freun= des von Scott's Bater erkennen müßte. Auch der Auftritt

*) Am 21. September 1745. S. Lindau's „Geschichte Schott. lands" (IV. 39) die eine umständliche quellenmäßige Er zählung jenes Aufstandes gibt.

**) Am 16. April 1746.

burch seine getreuen Anhänger vom Schlachtfelde getragen, wie ich sie im „Waverley" erzählt habe, eher gelitten als Er hatte unter den Jakobiten eine so ausgezeichnete Rolle gewonnen hat."

gespielt, daß seine Angehörigen und seine Güter der rache Scott sett hinzu, er habe diesen Zug und einige an gierigen Zerstörung ausgefeßt waren, die man in dem Ge. dere jene Romane erläuternde Umstände von seinem verstors biethe der Empörer zu allgemein ausübte. Nun war an dem benen Freunde William Erskine, der als Mitglied des Obers Oberstlieutenant Whiteford die Reihe, seinen thätigen Eifer gerichts in Schottland (Court of session) Lord Kinedder zu zeigen, und er ermüdete alle Staats- und Kriegsbehör, hieß, erfahren, und dieser sey auch Verfasser der im „Quaden mit seinen Bitten um Begnadigung für den Retter seis terly rewiew" (Januar 1817) enthaltenen Beurtheilung nes Lebens oder doch um Schuß für Invernahyle's Gattinn der „Tales of my landlord." Er bemerkt zugleich, daß und Kinder. Seine Bemühungen waren lange vergeblich. in jenem Aufsaße auch andere Erläuterungen enthalten seyen, „Ich fand mich in jeder Liste mit dem Zeichen des Thiers die er seinem Freunde mitgetheilt habe, unter Underm auch an mir", pflegte Invernahyle sich auszudrücken. „Endlich über das Original der Meg Merrilies und einiger, andern wendete sich der Oberstlieutenant an den Herzog von Cum ähnlichen Charaktere. Die schrecklichen Umstände, die, nach berland *) und suchte sein Gesuch durch alle Gründe zu dem Roman Montrose", der Geburt des Allan Mac Aulay unterstüßen, die sich ihm darbothen. Aber, immer abgewies vorhergingen, ereigneten sich, wie Scott sagt, wirklich in fen, zog er sein Patent hervor; und als er der von ihm der Familie Stewart von Ardvoirloch. Die Wette über die und seinen Angehörigen dem Hause Hanover geleisteten Leuchter, deren Stelle zwey hochländische Fackelträger, verDienste mit einigen Worten erwähnt hatte, bath er um die traten, ward von einem Mac Donald von Keppoch ange. Erlaubniß, seine Stelle niederzulegen, da es ihm nicht ver bothen und gewonnen, wie ich in den anziehenden „Letgönnt seyn sollte, dem Retter seines Lebens seine Dank. ters from the north of Scotland" (von Burt) schon frübarkeit zu beweisen. Der Herzog, betroffen über den Ernst her gelesen zu haben mich erinnere.

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des Officiers, bath ihn, das Patent wieder anzunehmen In Beziehung auf die Örtlichkeiten, die den land. und gewährte den für die Familie Invernahple begehrten schaftlichen Schilderungen in jenen Romanen zum Grunde Shut. Der Häuptling selber verbarg sich in einer Höhle liegen, bemerkt Scott, daß ihm zwar oft wirkliche Gegen= nicht weit von seinem Hause, vor welchem eine kleine Abe den, wie z. B. bey dem Schlosse Tillirtudlem in dem Rotheilung von Linientruppen lag. Er hörte jeden Morgen man: „Die Schwärmer", das Schloß Draphane in Clydes☛ das Verlesen und jeden Abend den Zapfenstreich, und keine dale vorgeschwebt haben, daß er aber in solchen Fällen nie Ablösung der Schildwachen entging ihm. Man vermuthete, die Absicht gehabt, irgend eine Örtlichkeit genau zu schildaß er sich irgendwo auf seinen Gütern verborgen hielte dern, und daß daher die Ähnlichkeit immer von allgemeiner und bewachte daher seine Ungehörigen scharf, die sich genös Art seyn müsse. Die poetischen Überschriften der Capitel thigt sahen, die größte Vorsicht zu gebrauchen, um ihn endlich sind zuweilen Lesefrüchte, zuweilen auch aus dem mit Lebensmitteln zu versehen. Eine seiner Töchter, ein Kind Gedächtnisse angeführt, in den meisten Fällen aber bloß Ere von 8 bis 10 Jahren, wurde dazu gebraucht, weil sie am findung. „I fand es zu mühsam", sagt Scott, „die wenigsten Verdacht erwecken konnte. Sie gab einen neuen Sammlung der brittischen Dichter nachzuschlagen, um pafBeweis, daß eine Zeit der Gefahren und Schwierigkeiten sende Überschriften zu finden und wie der Theatermachinist, einer frühen Schärfung des Verstandes führt. Sie machte welcher, als das weiße Papier, womit er ein Schneegestösich mit den Soldaten bekannt und wurde endlich so befreuns ber nachbildete, erschöpft war, endlich braun schneien ließ, det mit ihnen, daß man auf ihre Bewegungen nicht mehr schöpfte ich aus meinem Gedächtniß so lange ich konnte, achtete. Gewöhnlich ging sie in der Nähe der Höhle umher und als es mich verließ, half ich mir mit Erfindungen. IH und ließ die wenige Nahrung, die sie bey sich führen konnte, glaube, daß es in einigen Fällen, wo den angeblichen Anunter einem in die Augen fallenden Steine oder unter der führungen wirkliche Nahmen beygefügt sind, nicht viel helWurzel eines Baums zurück, wo ihr Vater sie finden konne fen würde, sie in den Werken der Schriftsteller zu suchen, te, wenn er zur Nachtzeit aus seiner Höhle kroch. Die Zeis welchen ich sie bergelegt habe." ten wurden endlich milder, und mein vortrefflicher Freund Der Leser wird nun", fährt Scott fort, „da ich im wurde durch das Amnestiegesetz von der Achtung befreyt. Beichtstuhle site, auch Etwas über die Gründe wiffen wolDieß ist die anziehende Geschichte, welche durch die Art, len, die mich bewogen, so lange jene Werke abzuleugnen,

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*) Der harte Sieger bey Culloden.

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von welchen ich hier rede. Es würde schwer seyn, darauf etwas Anderes zu erwiedern, als daß es zu jener Zeit meine

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Lieder von Joh. N. Vogl.

1. Ewiger Frühling.
Hüll' dich nur in weiche Decken,
Erde hüll' dich immer ein,
Mögt ihr Blümchen euch verstecken
Bis zum wärmer'n Frühlingsschein.
Mag der Wintersturm nur wüthen
Strahlt uns doch der Sonne Licht,
Treibt die Erd' auch keine Blüthen
Wärme doch entbehrt sie nicht.

Laune oder meine Grille gewesen sey. Ich hoffe, man wird mich sehr schmeichelhaft waren, auf die Bahn brachte, mich es nicht als eine Undankbarkeit gegen das Publicum ausles fast in Verlegenheit gefeßt und sind mir unangenehm gewes gen, dessen Nachsicht ich weit mehr als meinen Verdiensten sen. Ich habe nun offen gesagt, was mich zur Verheimlis verdanke, wenn ich erkläre, daß ich weit gleichgültiger ge. chung bewogen hat, so viel meine Beweggründe mir begen Beyfall oder Mißfallen als Schriftsteller bin und ge kannt sind, und das Publicum wird mir das Selbstische wesen bin als es bey Andern der Fall seyn mag, welche verzeihen, das in dieser umständlichen Darlegung liegt, da das Verlangen nach fchriftstellerischem Ruhme lebhafter füb. es nothwendig damit verbunden ist. Der so lange und so len, vermuthlich weil sie sich eines rechtmäßigen Anspruches laut herausgerufene Verfasser ist auf der Bühne erschienen auf denselben bewußt sind. Erst in meinem 30. Jahre dachte und hat seine Verbeugung vor den Zuschauern gemacht.” ich ernstlich daran, mich als Schriftsteller auszuzeichnen, Scott fügt am Ende hinzu, daß sein Geheimniß we und in jenem Lebensalter haben die Hoffnungen und Wüne nigstens 20 Menschen bekannt gewesen sey, aber, so viel er sche eines Menschen gewöhnlich einen entschiedenen Cha, wiffe, habe nicht Einer das ihm geschenkte Vertrauen ver. rakter erlangt und lassen sich nicht gern in eine neue Bahn rathen. feiten. Als ich die Entdeckung machte, wie es denn bey mir eine Entdeckung war, daß ich, während ich mich der angenehmen Beschäftigung mis literarischen Arbeiten wide mete, auch Undern Vergnügen verschaffen könnte, und weil ich zugleich einsah, daß schriftstellerische Arbeiten in Zukunft wohl einen ansehnlichen Theil meiner Zeit ausfüllen würz den, war ich nicht ganz ohne die Besorgniß, daß ich mich an jene Eifersucht, jene Grämlichkeit gewöhnen könnte, welche den Charakter der Kinder der Phantasie verkleinert, ja, herabgewürdigt und sie durch kleinliche Zankereyen und gegenseitige Reitbarkeit den Weltleuten zum Gelächter ges macht haben. Ich entschloß mich daher, in dieser Hinsicht, meine Brust und vielleicht, sagt ein unfreundlicher Beurtheiler, auch meine Stirn mit dreyfachem Erze zu schüßen und so viel als möglich es zu vermeiden, meine Gedanken und Wünsche auf literarischen Ruhm zu richten, damit ich nicht meinen innern Frieden und meine Ruhe durch schriftstellerische Fehlschlagungen in Gefahr sehte. Es würde entweder stumpfe Gefühllosigkeit oder lächerliche Zies rerey verrathen, wenn ich sagen wollte, daß ich gleichgüls tig gegen den Beyfall der Welt gewesen wäre, während ich mit den Beweisen desselben beehrt wurde, und noch höher achte ich die unschäßbaren Freundschaftsbündnisse, welche ich unter denjenigen, die durch Talent und Geist vor Allen ausgezeichnet sind, zu stiften durch die vorübergehende Gunst des Publicums in Stand geseht wurde, und ich hoffe, sie werden jest auf einer festern Grundlage ruhen als die Ums stände waren, die ihre Entstehung berbeyführten. Ich fühle zwar alle diese Vortheile, wie ein Mann sie fühlen soll und muß, Eann aber auch mit Wahrheit and Zuversicht sagen, daß ich nur mit Mäßigung aus dem berauschenden Becher getrunken und nie weder im Gespräche noch in Briefen zu Erörterungen über meine schrifftellerischen Arbeiten aufge muntert habe; im Gegentheil haben solche Gegenstände der Unterhaltung, wenn man sie aus Beweggründen, die für

Wie es Erde, dir ergehet
Geht es wohl dem Sänger auch,
Denn nur allzuoft umwehet
Ihn des Lebens frost'ger Hauch.
Aber in dem Jnner'n altet
Doch der heit're Frühling nie,
Ewig jung und schön entfaltet
Sich des Sängers Phantaste.

2. Lebensbild.
Meereswogen
Lebensspiel
Ruhig plätschern,
Sturmgewühl.

Immer eilend,

Ewig fort,
Nirgends Ruhe
Nirgends Hort.

Bald so trübe,
Bald so rein,
Jeht mit vielen,
Jezt allein.

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Bist du vielleicht, wo aus Orangenbäumen
Nur Blüthenhauch und Rolstone weh'n?
Wo bist du Land? Uch! soll ich ewig träumen ?
O land! O Land! wann wird mein Aug' dich seh'n?!

Zur Geschichte der Vaccine.

interessanten Brief des Dr. Auban an Dr. de Carro gegens wärtig praktischer Arzt in Prag, und während der Kurzeit in Carlsbad, wieder an.

Perg ben Constantinopel den 25. August 1827Verehrter Herr College!

Die Ursache, warum ich Ihnen so lange kein Zeichen mei ner Existenz gegeben habe, war der Mangel an interessanten Beobachtungen über die Vaccination in diesem Lande. Ich darf Ihnen aber nun ein eben so unerwartetes als merkwürdiges Ereigniß nicht vorenthalten. Bevor ich es nenne, muß ich Ihnen sagen, daß nie ein Christ einen ottomanischen Prinzen hat berühren, noch weniger auf irgend eine Art Blut lassen dürfen. Allein seit der Entfernung der Janitscharen hat bey den Türken alles ein anderes Ansehen gewonnen. Das Mili. tär ist nach dem Muster anderer europäischen Truppen unifor. mirt; die Gewehre haben Bajonette; eine Feldmusik, welche europäische Melodien spielt, ein Regimentstambour mit dem großen Stocke, und Sapeurs marschieren an der Spiße der Regimenter. Der Großherr selbst läßt in Generalsuniform manövriren, und diese einzige Veränderung hat ein einziger wahrhaft großer Mann in kurzer Zeit ausgeführt.

Wie weit sich diese Veränderung auch in anderer Hinsicht erstreckt, mag Ihnen als Beweis dienen, daß am 16. May dies ses Monaths drey Kinder des Sultans, und zwey junge Frauen des Harems geimpft worden sind.

Am 14. May ließ mich ein Arzt des Serails des Großherrn zu sich bitten, und ersuchte mich in Folge eines Auftrags des Echim Bachi mich zur Impfung der Kinder des Sultans bereit zu halten, den Impfstoff immer bey mir zu tragen, und mich nicht aus Pera zu entfernen. Ich machte ihm bemerklich, daß es nicht an Intriguen fehlen werde, um jemand andern zu diesem Geschäfte zu bestimmen. „Keine Intrigue, erwiederte wird gegen den Befehl des Großherrn etwas vermögen, der Sie in Rücksicht auf Ihr Alter, Ihren Ruf, und Ihre Nation dazu bestimmt hat. Den 16. erhielt ich die Weisung mich in Begleitung eines andern Arztes, der mir als Doll. metsch dienen sollte, in den Pallaft zu verfügen.

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Gegen 9 Uhr begaben wir uns in das Zimmer, welches für den Echim Bachi bezeichnet war. Bald erschien er selbst, und als er dem Kislar Aga (Chef der schwarzen Verschnittenen) un. fere Anwesenheit gemeldet hatte, wurden wir alsogleich alle dren eingelassen. Gleich in dem ersten Zimmer trafen wir den jungen Sultan 7 bis 8 Monathe alt. Er wurde unverzüglich Wer mit der Geschichte der Kuh pocenimpfung be. geimpft; einige Minuten nachher seine ältere Schwester, uns kannt ist, weiß, daß es den Bemühungen des Herrn Dr. de gefähr anderthalb Jahre alt, und zuleht noch eine viel jüngere Carro, früher practischen Arzt in Wien gelungen ist, dieser Prinzessinn. Die Operation ging ohne die mindeste Schwierige Erfindung nicht allein in der Türkey, sondern auch in einem keit und ohne alle Ceremonie vorüber. Die beyden jungen großen Theile von Asten Eingang zu verschaffen. Es ist ferner Damen wurden hierauf in zwey andern Zimmern geimpft. Der bekannt, daß sich die Verbreitung dieser wohlthätigen Erfin. 23. desselben Monaths, war dazu bestimmt, uns von dem Ge. dung im ottomanischen Reiche vorzüglich Dr. Auban ein lingen der Impfung zu überzeugen. Da der Echim Bachi krank französischer Arzt in Constantinopel angelegen seyn ließ, wurde, so erschien er daben nicht. Die Jmpflinge befanden sich nachdem der damahlige englische Bothschafter bey der hohen alle sehr wohl, und hatten sehr schöne Pußteln. Am 28. kamen Pforte, Lord Elgin an seinem eigenen neugebornen Sohne, wir wieder in den Pallast; die Cruften waren bereits gebildet, im Jahre 1800 die erste Probe hatte machen lassen. Die Cor. und die ganze Beschaffenheit der Pocken überzeugte uns von respondenz zwischen beyden genannten Ärzten, welche seit zwan. dem vollkommenen Gelingen der Impfung. Der Kielar Aga zig Jahren unterbrochen war, knüpfte sich durch nachstehenden händigte mir hierauf ein schönes Gescheuk vom Sultan ein

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