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(Die Fortsehung dieser Rubrik folgt.)

von der Historie gegebenen Umstand, dramatisch be denschaftlichen Stellen voll Kraft und Würde und selbst der nügt hat. überhaupt ist das Stück, scenis' vor. Reim nicht störend. — So erfreute sich denn auch dieses schöne trefflich gestellt; in unsern neologifirenden Tagen, eine Werk eines allgemeinen, lauten und anhaltenden Beyfalls, seltene und um so erfreulichere Erscheinung. Belifars den man schwerlich vermögen wird unter dem zweydeutigen Geschick ist schon an und für sich, eine Fülle tragischer Vers Nahmen der Popularitát zu schmählern oder verdächtig zu. Eettungen im Kampfe von Freyheit und Nothwendigkeit, machen. Auf dieser Popularität oder vielmehr uns Deutschen im Kampfe einer grandiosen Heldengestalt mit unwürdigen genehmen Nationalität, beruht wohl der scenische Vorzug Hindernissen und Gefahren. Sollten Wir dem edlen Dich. Schillers vor Goethe. Mögen Wir immerhin diesen ter noh eine specielle Idee unterlegen, so meinen Wir, es bewundern, jenen sind wir gezwungen zu lieben. sey die, daß eine positive Pflicht, niemals einer negati- Übrigens hat uns die Darstellung Belisars neuerdings die ven, also des zarten Sohnes Leben, nicht dem Römersinn erfreuliche Überzeugung gegeben, daß Wien nicht nur der habe geschlachtet werden dürfen und zwar um einer, erst vorzugsweise Siß der Tonkunft, sondern auch vor allen tünftigen, kaum wahrscheinlichen Gefahr willen.— Welche andern deutschen Bühnen, der wahre Tempel mimischer wichtige Rolle übrigens die Träume, die Weissagungen, die Vollendung sey. *) Anfangsbuchstaben, die Ausrufungen wahnsinniger oder ner venkranker Menschen in jenem unfeligen Reich des Arg wohns und der Treulosigkeit, in jenem wahren bas empire hatten, ist geschichtlich bekannt genug, so wenig Wir es heut zu Tage mehr begreifen. In dieser Hinsicht ist der Justinian und Antonina Dichter völlig gerechtfertigt. hätten allerdings ganz anders gewendet werden können. Allein dann hätten Wir auch ein ganz anderes, und wahrscheinlich nicht gelungeneres Werk vor llns. Manchen ist aufgefallen, daß die Mutter des Alexis, die Mutter Fres nes verderbe, davon gar nichts zu sagen, daß die Gatten. liebe, gegen die Sohnesliebe sogar nichts vermöge? allein der lange Betrug hat erbittert, die Besonnenheit der That, die vermeintlice Gleichgültigkeit gegen Antoninas Leiden, hat die Liebe in bitteren, Haß verkehrt und jede spätere Innigkeit gegen Belifar tünkt ihr durch jene grau. fame Rückerinnerung entweiht und geschändet! Einige hätten die Katastrophe tragischer und unmittelbarer aus der Schuld entsproffen gefunden, wäre Alamir noch in den Handen der Alanen, das bewußtlose Werkzeug zu Belifars Falle geworden, hätte Antonina etwas schwächer und zweydeutiger dazu mitgewirkt. (??)

Die Sprache ist durchaus einfach und edel, in den leir

*) Belisars Blendung scheint eigentlich, da die gleichzeitigen und überhaupt die verläßigsten Quellen davon schweigen, die Erfindung eines Mönchs aus dem XII. Jahrhundert zu seyn, der Chiliade des Johannes Theses. Diese versificirte Erzählung wurde beym Falle Constantinopels mit der Sprache und mit den Handschriften Hellas durch die vielen Gelehrten und edlen Byzantinischen Flüchtlinge nach Italien gebracht, noch vor dem Ausgang des XV. Jahr hunderts von Crinitus Pontanus und Volateranus wie derhohlt, von Alciatus zur Ehre der Geseze angegriffen; von Baronius zur Ehre der Kirche vertheidigt. Inzwi. schen hatte Theses selbst in andern Chroniken gelesen, daß Belifar sein Gesicht nicht verlor und daß er seinen Ruf und Vermögen wiedererlangte. Die sigende' Bild fäule in der Villa Borghese zu Nom, mit geöffneter Hand welche gewöhnlich für Belisar gehalten wurde, kann mit mehr Wahrscheinlichkeit auf August gedeutet werden, in der Handlung, wie er jährlich ein Mahl zur Bußübung bettelnd die Nemesis aussöhnt. (Winkelmann Hist. de l'Art, Tom. III. p. 266.) Ex nocturno visu etiam stipem, quotanuis, die certo, emindicabat a populo, cavam manum asses porrigentibus praebens. (Sueton in Augusto. 91. mit einer vortrefflichen Anmerkung Casaubone.)

Berbesserung. In Nr. 10 in dem Auffah über den Neustädter Armenverein muß es heißen E. 52 3. 26 von Stadtpfarre und des Neuklosters. cben statt: Stadt und Burgpfarre

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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Archív

fir

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 12. Februar 1827.

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Beyträge zum gelehrten Desterreich.

53. Die Brüder Vierthaler.

1. Bierthaler Joseph wurde im Jahre 1754 zu Mauerkirchen im Inn Viertel geboren, wo sein Vater Baumeister und Stuccatorer war. Joseph besuchte die Hus

Di ie Vierthaler sind ein altes, in den Gebirgen manioren auf dem Lyceum zu Burghausen, wo die Jesuis Salzburgs einst ansehnliches Geschlecht. Paul Viertha ten damahls noch ein Collegium hatten. Im Jahre 1773 Ler war einer der Deputirten, welche im Jahre 1525 von begab er sich nach Wien, hörte die Philosophie, und dann den Landständen abgeordnet wurden, dem Erzherzoge Fer, unter Gazzaniga und Bertieri die Theologie. Im dinand wegen des überfalles und der Niederlage, welche Jahre 1778 wurde er in das Priesterhaus zu Passau auf, die aufrührischen Bauern unter ihrem Feldobersten Michael genommen und am 20. März des folgenden Jahres zum Gruber ben Schladming seinem Landeshauptmanne Sieg. Priester geweiht. Noch in eben diesem Jahre ward er als mund von Dietrichsten beygebracht hatten und den Herzo. Cooperator an der Stadtpfarre in Linz angestellt; acht gen Ludwig und Wilhelm von Baiern, Mithäuptern des, Jahre später erhielt er die Pfarre Reichenau. Im Novem den Bauernkrieg dämpfenden, schwäbischen Bundes, Abs ber 1789 verlieh ihm Kaiser Joseph der II., wider alles bitte zu thun. Die übrigen Abgeordneten waren: Abt Wolf. Vermuthen, eine Canonicats Stelle an der Dom Kirche gang von Michaelbeuern, Sebastian Engel und Jacob zu Linz. Er wurde zugleich Pfarrer bey St. Mathias, Dom: Straßer, Salzburgische Landmänner, Christoph Schwai. Scholasticus und Director des bischöflichen Priesterhauses. ger, Heinrich Mattberger und Ruprecht Reiter, Raths. Den Bischof begleitete er auf allen canonischen Visitatio Herren. Bald hernach wanderte die Vierthaler'sche Familie, nen. Im Jahre 1801 erhielt er die Würde eines Dom nebst anderen, nach Ober- Österreich aus, wo sie sich Dechants, womit die Sorge über die Stadtpfarre vereinigt in Sharding, und in der Folge zu Mauerkir wurde. Er versah sie nur wenige Monathe, und schloß am en niederließ. Der Spanische und Baierische Successions. 9. September 1801, allgemein geachtet, die Laufbahn seiKrieg erschütterte auf's neue den Wohlstand dieser achtbar nes Wirkens bey eben der Gemeinte, bey welcher er sie bes ren Familie. gonnen hatte. Als Schriftsteller ist er, außer einigen Eleis

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An der Außenseite der Kirche in Radstadt ist ein neren Abhandlungen, mit einem viel Gutes stiftenden Werke großer Leichenstein von Marmor der Mauer eingepast, auf aufgetreten: Bertraute Reden eines Seelfor. welchem das Wapen der Vierthaler (ein springen, gers auf dem Lande an seine Pfarrgemeinde. der Steinbock) mit den Wapen der Familie Klingelmo, Wien gedruckt im k. E. Taubstummen - Institute 1794. fer *), Endorf, Grimming, Kollmann und Sterisch zu sehen ist. Diese Familien waren also sehr wahrscheinlich mit einander verwandt.

II. Vierthaler Franz Michael wurde den 25. September 1758 ebenfalls, wie sein Bruder, zu Mauer. Die Biographien zweyer würdigen Brüder aus dieser kirchen im Inn. Viertel geboren. Seine Studien begann Familie, welche sich als Gelehrte und Schriftsteller in Östers er auf dem Gymnasium zu Burghausen unter den Jesuiten reich vorzüglich auszeichnen, mögen hier ihren Plaß finden. und seßte sie auf der Universität zu Salzburg fort, wo er *) Michael Klingelmoser war Stadt., Land. und Urbar, auch die akademischen Grade, das Baccalaureat, und Richter. Laureat, erhielt. Nach vollendeten juridischen Stutien

A

trat er im Jahre 1783 in die fürsterzbischöfliche Page, ßen Abfaß fand, daß im Jahre 1814 schon die vierte rie und in das damit verbundene adelige Virgilianum als Auflage davon erschien.

Lehrer ein. Von der Direction dieses Institutes aufges In der Hauptstadt Salzburg trugen zur Erweckung fordert, schrieb er hier ein Compendium der Welts eines allgemeinen Sinnes für das Schul- und Erziehungsgeschichte, welches, da es in Deutschland schon damahls wesen in's besondere auch die kleinen Programme bey e nicht an Compendien, wohl aber an vollständigen Werken welche Vierthaler bey Gelegenheit der jährlichen Prüs dieser Art fehlte, nie im Drucke erschien; dafür aber gab fungen heraus zu geben pflegte. Sie enthielten kurze Nacher im Jahre 1787 seine philosophische Geschichte richten von den Fortschritten der Haupt- und Nebenschulen der Menschen und Völker heraus, welche er auch der Stadt.

drey Jahre hindurch ununterbrochen fortseßte.

| Hinlänglich mit Berufsarbeiten beschäftiget, konnte

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Im Jahre 1790, da der Fürst- Erzbischof, Hieros Vierthaler der Geschichte nur wenige Stunden weihen. nymus Graf von Colloredo, ein Seminarium zur Die Geschichte der Perser erschien im Jahre 1794, Bildung der Lehrer in Salzburg errichtete, wurde Viers die der Griechen erst 1818 und 1819 in Wien. thaler zum Director desselben und des Deuts Im Jahre 1796 erhielt Vierthaler die Schlüffel schen Schulwesens überhaupt, fo wie im folgenden zur fürsterzbischöflichen Hof- Bibliothek und zwey Mahl den Jahre zum außerordentlichen Professor der Påda. Auftrag, die Hand Bibliothek des Erzbischofes, welche gogik auf der Universität daselbst ernannt. Noch in eben durch Ein- und Auspacken in Unordnung gerathen war, diesem Jahre (1791) erschienen seine Elemente der wieder zu ordnen. Bey dieser Gelegenheit sah er täglich mit Pädagogik und Methodik, und zwey Jahre später steigender Bewunderung die antike Statue, welche von fein Entwurf zur Schulerziehungskunde, zum den Antiquaren Bartholomäus Amantius und Petrus Apias Gebrauche seiner akademischen Vorlesungen. Diese Vorles nus, Janus Gruterus, Hieronymus Megiferus 2c. bewun fungen wurden von Philosophen, Theologen und Juristen dert, von Vinandus Pighius für einen Antinous, und mit Enthusiasmus gehört. Der Verfasser des Werkes: pon Petrus Lambecius für den Decurig von Amona, Tibe „ber öffentliche Lehranstalten, ins beson rius Barbius Titianus, erklärt worden ist. Vierthaler dere über Lections Cataloge auf Universis machte vor Allem den Erzbischof und in seinen Reisen täten,” welches über die Salzburgischen Professoren schar, durch Salzburg (1798 und 1799) auch das gelehrte fed Gericht hielt, spricht von Vierthaler's Vortrag mit Publicum auf den Werth dieser, beynahe vergessenen und Beyfall *). in Salzburg selbst verkannten Statue aufmerksam *). 2

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Zu gleicher Zeit war Vierthaler bemühet, die Zu Ende des Jahres 1799 ertheilte ihm der Erzbis Volkssqulen mit brauchbaren Lehrbüchern zu versehen. Das schof, mit dem Verlagsrechte, den Auftrag, die Staatss Kinderbuch, der kleine A. B. C. Schüler, der und Literatur Zeitung, sammt dem Intellis Schreibschüler, Franz Traugott, die Georgenz Blatte fortzusehen. Seine Auffäße über die graphie von Salzburg, die Anleitung zur Größe und Bevölkerung des Erstiftes, welche Rechenkunst, die Episteln und Evangelien c. in legterem Blatte, erschienen, ließ der damahlige Hofs verbreiteten sich über das ganze Fürstenthum und über einen kanzler Baron Bleul in verschiedene politische Journale eins großen Theil von Ober. Deutschland. Sie wurden an mehr rücken, und nahm sie auch in seine Sammlung der geoa reren Orten nachgedruckt; die Anleitung zur Res

enkunst sogar in Mainz, wo sie, versehen mit einer kurzen Erklärung des neuen Französischen Maßes und Ge. wichtes und der dazu gehörigen Decimal Rechnung, so grow

*) In diesem Werke S. 197 heißt es: „Bey diesen Collegien ist die Aufmerksamkeit immer äußerst gespannt; denn er spricht aus dem Gedächtnisse und aus der Fülle seiner Kenntnisse. Er hat nicht nöthig, ein Buch vorzulesen. Er spricht lebhaft, deutlich und mit der innigsten Theilnahme an dem, was er sagt. Er hat immer eine sehr große Menge Zuhörer, und alle sind nicht bloß mit ihm zufries den, sondern sie bewundera ihn.”

*) Diese Statue war gerade über dem Camine in der so genannten einen Gallerie aufgestellt, wo die herrlichen Ge. mählde, zwey Porträte von Caracci, die ländliche Gesells schaft von Rykaert, der Centaur von Libri, der Bauer von Paudis, die Schlachten von Bourguignon 2c. sogleich das Auge des Eintretenden auf sich zogen. Da diese Gals lerie, aus welcher eine verkleidete Thür in die Bibliothek des Fürsten führte, mittelbar an die erzbischöflichen Zim, mer stieß, und daher von Neugierigen nur flüchtig beses hen werden durfte: so ist es erklärbar, daß Hübner in seiner Beschreibung der Residenz Stadt Salz burg, 1792, von der Statue nur auf eine Art sprechen konnte, wie wenn er sie selbst nie gesehen hätte.

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graphisch statistischen und hierarchisch publicistischen Bey sischen Commiffärs Genüge zu thun. Bierthaler voll. träge über das vormahlige Erzstift Salzburg auf. Sie wurs zog den Auftrag mit der Schonung, die unter den so schwies den auch den ungeheuren Forderungen der Franzosen ents rigen Umständen nur möglich war. Er überließ nähmlich den gegen gehalten, welche dem Lande eine Contribution von Herren Archivaren und Bibliotheks. Vorstehern selbst die 6 Millionen Livres, innerhalb 25 Tagen zahlbar, aufge. Wahl, welche Werke sie ausliefern wollten *), und machte legt hatten. Moreau, durch die Verwendung des Erzher zu seiner eigenen Rechtfertigung das Verzeichniß der ausjoges Carl bewogen, erließ dem Stifte 1,400,000 Livres, gelieferten Manuscripte, Incunabeln und anderer Selten. und machte der Salzburgischen Regierung in der Note vom beiten noch während der Anwesenheit der Franzosen, vers 27. Pluviose 1801 das Bekenntniß: Je sais, que vo- mittelst seiner Literatur Zeitung, bekannt **). Es war tre imposition excedoit un peu vos ressources. Am ihm dabey gelungen, den größten Theil der Manufcripte, 15. December 1800 waren die Franzosen in Salzburg ein. Incunabeln und alle Practwerke der Hof. Bibliothek den gerückt, und schon am folgenden Morgen erschien der Ges Augen des Französischen Commissärs zu entziehen.

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neral, Stab, etwas später aber der General, Desfolle in Am 9. Julius 1801 erhielt Vierthaler von der der Hof Bibliothek, und forderte Karten und Mappen fürstlichen Hofkammer den Auftrag, die in Unordnung ges von Salzburg und Österreich. Der Schrämblische Atlas lag rathene Bibliothek der Pagerie und des Virgilianums ju auf einem Tische, und da in demselben zufällig die Karten beschreiben, die dem letteren Institute gehörigen Bücher von Österreich fehlten, gerieth Vierthaler in Verdacht, sie auszuscheiden, und über die Verwendung der durch die Aufabsichtlich auf die Seite geschafft zu haben. Schon sollte hebung der Pagerie unnöthig gewordenen Bibliothek ein er arretirt werden, als Weiß, Moreau's Secretär, wels Gutachten zu erstatten. Er vollzog den Auftrag, und die cher zwey Tage vorher im Dechants. Hofe zu Teisendorf, Hofkammer bezeugte ihm unter dem 1. September und wo er einquartirt war, feinen Geist der Sokratik 7. October desselben Jahres ihren Beyfall. Am 7. März gelesen hatte, ihn rettete. Wenige Tage später kam der 1803 erhielt er den Befehl, summarisch anzuzeigen, aus Französische Commissär Neveu*) in Salzburg an, und for wie viel Bänden die Hof: Bibliothek bestehe; wie viele Mas derte die Statthalterschaft auf, daß ihm alle in den Salzburs nuscripte und Incunabeln sie enthalte, und die Prachtausgischen Archiven und Bibliotheken befindlichen Manuscripte gaben und allenfallsigen anderen Merkwürdigkeiten beson, literarischen Inhaltes, die Monumente der Typographie, ders anzugeben. Sollten übrigens über diese Nummern bes und ins besondere die Editiones Aldinae, nebst allen al reits ältere Verzeichnisse vorhanden seyn, so sind dieselben ten und neuen Prachtwerken, ausgeliefert werden sollten **). mit dem dermahligen wirklichen Befunde zu vergleichen, Die erzbishöfliche Statthalterschaft übertrug dieses und die Ursachen der etwannigen Abgänge zu erläutern. widrige Geschäft an Bierthaler, und ertheilte ihm, unter dem 28. und 30. December, die Vollmacht, in den Bibliotheken und Archiven des Dom Capitels, des Klo fters St. Peter, der Augustiner und der Universität, Unters suchungen vorzunehmen, um den Requisitionen des Französ

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*) Er war Professor an der pólytechnischen Schule zu Paris
und bey der Rhein - Arinee als Commissaire en chef pour
les arts et les sciences angestellt. Der Baierische General.
Landes Directions. Rath von Baader begleitete ihn.
**) Einen Tag vor der förmlichen Requisition hatte er die
Bibliotheken und Archive besucht, und sich der Cataloge
bemächtiget. Im Kloster St. Peter, wo er, vor Allem,
den Codex Justiniani (Moguntiae 1475) zu sehen verlangte,
und der schüchterne Bibliothecar, P. Benedict, sich mit
seiner Unwissenheit entschuldigte, gerieth er in Hiße, und
drohete, am folgenden Tage mit 200 Grenadieren zu kom
men. Als nun am folgenden Tage Vierthaler das Ar.
chiv betrat, wo mehrere Capitulare mit Angst den Eins
marsch der 200 Grenadiere erwarteten, wurde er mit lau.
ter Freude empfangen, und der fanfte Benedict fiel ihm
weinend um den Hals.

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*) Der Prokanzler der Universität, P. Johann Hofer, bez dauerte in einem Schreiben, daß er nur zwey Werke lie. fern könne: 1) Nitidam Homericae Iliadis editionem, ex typographia Aldi, Venetiis 1521, profectam. 2) Manuscriptum Russicum, de cujus nec argumento, nec aetate constat. Der Bibliothecar der Augustiner, P. Aloys Sandbichler, entschuldigte sich mit der Armuth der Kloster. Bibliothek. Das prächtigste Manuscript aus dem Archive des Dom Capitels war ein Josephus Flavius, auf Perga. ment, Groß Folio; aus der Bibliothek von St. Pe. ter: Cicero de amicitia, senectute etc.; aus der Hofs Bibliothek: Livius, ebenfalls auf Pergament, mit schönen mahlerischen Decorationen.

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**) Dieses Verzeichniß wurde auch im allgemeinen liter. Un zeiger Nr. 28 mit einigen Ausfällen auf die Franzosen nachgedruckt. Da diese Salzburg noch befeht hielten, er. klärte Vierthaler im 43. und 44. Stücke seiner Literatur. Zeitung, daß er der Einsender nicht sey. Auch Zauner nahm das Verzeichniß in das dritte Stück feiner Beyträge, Salzburg 1801, auf. Es erschien auch im allgemeinen No. vitäten. Blätte, Altenburg 1801, und im Intelligenz. Blatte der Jenaer Literatur - Zeitung Nr. 58 im Auszuge.

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Vier Monathe später, am 27. Julius, wurde Vier zum Tode des Perikles. Wien 1819. (Die Geschichte thaler zum Mitgliede der Universitäts. Commission bestimmt. vom Tode des Perikles bis Alexander ist noch im Manus Am 21. November desselben Jahres ward er vom Erzher. scripte.) Von den ersten fünf Bånden veranstaltete Schrämbl zoge Churfürsten zum wirklichen Hof. Bibliothecar ernannt in Wien einen, Nachdruck. Beyträge zur Geographie und und seiner Leitung und Aufsicht wurden alle Bürger und zur Geschichte derselben. 2 Theile, Salzburg 1798. 8. Landschulen im Herzogthume Salzburg, ohne Rücksicht auf Reisen durch Salzburg, 1799. — Meine Wanderungen die verschiedenen Diöcefen, anvertraut. Ferdinands nur zu durch Salzburg, Berchtesgaden und Österreich. 2 Theile. kurze Regierung wor die schönste Periode von Viertha. Wien 1816 bey Gerold. ler's Leben und Wirken in Salzburg. Der Staats- Minister Manfredini behandelte ihn als seinen Freund.

II. Pädagogische Schriften.

a) Für Lehrer.

Geist der Sokratik. Salzb. 1793. -2. Aufl. 1798.
Entwurf der Schulerziehungskunde. Salzburg 1794.
Geschichte des Schulwesens und der Cultur in Salz.
Salzb. 1804.

Durch den Preßburger Frieden wurde Salzburg mit Elemente der Pädagogik und Methodik, nebst kurzen der Österreichischen Monarchie vereiniget, und Graf Bif, Erläuterungen derselben. 1. Aufl. 1791. - 2. Aufl. 1793. fingen trat als E. t. bevollmächtigter Hof. Commissar am 4. -3. Aufl. 1802. - 4. Aufl. 1804. -5. Aufl. 1810. März 1806 in Salzburg ein, wo am 17. desselben Mos nathes die Huldigung war. Von erstgenanntem Herrn Grafen erhielt Vierthaler den Auftrag, eine Beschreibung von Salzburg in antiquarischen, literarischen, artistischen und burg. naturhistorischen Rücksichten zu liefern. Bald darauf hatte er das Vergnügen, die geretteten literarischen Schäße, und bey vorzüglich die oben erwähnte Römische Statue, die sich nun im_k. k. Antiken - Cabinette befindet, auf höchsten Befehl bey felbst nach Wien zu liefern.

Bell und Lancaster und ihre Methode. Wien 1819,
Gerold.

Entwurf zu pädagogischen Vorlesungen. Wien 1824,
Pichler.

b) Für die Jugend.

Das Kinderbuch. 1. Aufl. Salzb. 1792.-2. Aufl. 1794.
Der kleine A.B. C. Schüler. Salzb. 1. Uufl. 1793.

Der kleine Schreib- und Leseschüler. Salzburg 1793. (Von diesem bestehen 10 Auflagen.)

Vierthaler wurde dann in Wien angestellt, und legte am 4. December 1806 den Diensteid als k. k. Rath und Director des Waisenhauses bey der N. Ö. Landes. (Von dieser kleinen Schrift sind bisher neun Auflagen ers regierung ab. Seine . E. Majestät, das nüßliche Wirken schienen.) Bierthaler's in dieser Bedienstung erkennend, belohn. ten ihn unter dem 6. October 1818 tarfrey mit dem Charakter eines k. k. Regierungsrathes. Welche berrliche Ver. befferungen im E. t. Waisenhause, unter der weisen Für forge der hohen Landesregierung, geschehen, seit dem Biers Der goldene Spiegel. Ein Geschenk für Mädchen, thaler demselben vorsteht, sind bekannt. Die Errichtung, welche in Dienste treten wollen. Salzburg, 3 Aufl., 1793, einer Hauptschule und die beffere und zweckmäßigere Bekleis 1798 und 1804. dung der Zöglinge dürfen hier nicht ungenannt bleiben.

übersicht seiner Werke.

Franz Traugott. Eine lehrreiche Kindergeschichte. Zwey Auflagen, 1792 und 1799.

Episteln und Evangelien auf alle Sonntage, Feste und andere Lage des Jahres. Von neuem aus dem Grier chischen überseßt. Zur Erläuterung für Viele. 2 Auflagen, 1794 und 1802.

1. Historische und geographische. Philosophische Gesichte der Menschen und Völker. 7 Bände, 8. I. Band: Geschichte der Urwelt und der Menschheit in ihrem rohen Zustande. Salze burg 1787. II. Geschichte der Ägypter und der kleinen Völker Afrika's. Salzburg 1788. III. Geschichte der Schulen. Salzb., 2 Aufl., 1795 und 1798. Asorer, Babylonier, Medier und Indier. Salzburg 1789. -IV. Geschichte der ältesten Seefahrer, der Phöniker und Schulen. Salzb. 1796. Karthaginenser 1790.

Die h. Schrift, im Auszuge. Zur Erbauung für die Jugend. Salzburg 1802.

Anleitung zur Rechenkunst zum Gebrauche in unseren

Geographie von Salzburg zum Gebrauche in unseren

V. Geschichte der Perser von Denkbuch für Waisen. Für die Zöglinge des E. E. Wais Cyrus bis Alexander 1794. VI. Geschichte der Griechen senhauses. Wien im Verlagsgewölbe des k. k. Schulbücher. von Phoroneus, dem Pelasger, bis zu Aristomenes, tem Verschleißes. 2 Auflagen, 1816 und 1825. Messenier. Wien 1818 bey Gerold. VII. Geschichte der

Lehre und Lesebuch für Mädchen. Im k. k. Schulbücher

Griechen von der Einführung des Archontats in Athen bis Verschleiße 1826.

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