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Plin. Paneg. 85, 3. neque est ullus affectus, i. e. ullus alius, wo Schäfer falsch, Persius I, 34.

159. Illuc wird erklärt: Ad inferos imus, cum ex hac vita migramus (Marshall), was keinen Sinn hat. Ruperti liest Illic dort, in der Unterwelt werden wir Elende zum Gespött! Ist um nichts besser. Achaintre Illuc: bis zu dem Grade von Schlechtigkeit traducimur, devenimus; besser: a pristina virtute ad hanc infamiam duci nos patimur. Das Präsens verstärkt.

160. Juverna, Juvenals Schreibart, nach den allermeisten Handschriften, auch bei Plinius und Mela III, 6. Beim Tacitus Agric. 24. Hibernia. Die einfachste Schreibart hat Strabo Torn, mit ihm Claudian. de IV. Consul. Honor. 33. Jerne, die allen übrigen Formen und auch dem heutigen Namen Irland (Jerne-land) zum Grunde liegt. Schneider ad Orph. 1181. Orcades, Orkney Iles. Der Ausdruck ist hyperbolisch: arma ultra promovimus, und selbst Britannien war nicht ganz bezwungen; denn mit dem nördlichen gebirgigen Theil (Caledonien) konnten sie nicht fertig werden. Gibbon I. P. 6. ff. Die Orcaden entdeckte und bezwang Jul. Agricola, Tacit. Agric. 10., aber mit Irland gelang es ihm nicht. Tacit. 24. Die Nachrichten, die man verbreitete, setzten hinzu, was an der Sache noch fehlte; der Dichter konnte es besser wissen; gleichwohl spricht er mit den damaligen Zeitungen, seinem Zweck gemäss; er will sagen: Schon haben wir die Welt bezwungen. Das Alles war geschehen vor 85. n. Chr., in welchem Jahre Domitian den Agricola aus Britannien zurückberief. modo captas Orcadas, wie oben 29. Qualis erat nuper: aber modo, „so eben,“ rückt diese Einnahme der Zeit, wo der Dichter schrieb, noch näher. Diess bestätigt unsere Zeitbestimmung bei V. 29. dieser Satire.

163. et tamen unus Armenius etc. Ein junger Armenier, der als Fremder in Rom sich aufhält, wird durch einen Tribun verführt, und in die herrschenden Laster ein

geweiht. Zalates schreiben die Codd. sehr verschieden. Weder der Name, noch die Geschichte wird sonst erwähnt. Armenische Geisseln in Rom würden beim Tacitus erwähnt, sagt Britannicus. Ruperti sagt es nach, und citirt zwei Stellen, worinnichts davon steht: die erste spricht von Parthischen Geisseln, und die zweite von Armeniern zwar, aber nichts von Geisseln. Dagegen hören wir von einer Armenischen Gesandtschaft in Rom unter Nero, Dio Cass. LXİ, 3. a. U. 807. Vielleicht befand sich der junge Armenier mit bei dieser Gesandtschaft, wenn man venerat hospes aus einer Handschrift (der Hamburger) annimmt. Sonst lassen sich Geisseln gar wohl denken, selbst im Zusammenhang mit der damaligen Gesandtschaft. venerat obses ist freilich nur eine Notiz, und weiter nichts. Zu vergleichen Sueton. Calig. 36. quosdam obsides dilexisse fertur commercio mutui stupri. Aber venerat hospes, das Wort das Wort mit Nachdruck gehoben, hat viel mehr Bedeutung: Als Fremder kam er; und bald an Lastern ein Einheimischer kehrte er zurück.

169. mittentur soll gesagt sein für dimittentur, omittentur. So erklären die Meisten, und auch Ruperti. Also: sie werden ihre Tracht, ihre Sitten ablegen, und Römische annehmen. Der amator, der Verführer, verlangt nicht, dass sie ihre Sitten ablegen sollen; er schmeichelt vielmehr diesen Sitten, um sie zu gewinnen. Dann hätte auch cultelli keinen Sinn. Ruperti will freilich dafür clitellae lesen, der albernste Einfall, den nur ein Mensch haben kann. clitellae sind Packsättel für Esel; hier aber ist nicht von Eseln, sondern von Menschen die Rede, die frena und flagella für ihre Reitpferde gebrauchen; dazu gehören ephippia. Aber die ganze Erklärungsart ist falsch. Vom Liebhaber ist dieRede, der Geschenke macht. mittentur, in seiner ersten und eigentlichen Bedeutung, sc. dono, muneri, III, 45. IV, 20. VII, 74. IX, 50. braccae, ulazo, oúxxot, Tracht der Armenier, wie vieler anderer Völker, bei langem schleppenden Talar. Strabo XI. p. 530, D. frena, flagellum eben

falls für den Armenier, die gute Reiter sind. Strabo 1. c. Darunter gemischt cultelli, als Römische Galanterie, XI, 183. Horat. Epp. I, 7, 51.

praetex

170. Artaxata, domum Die Hauptstadt Gross-Armeniens ain Araxes. A. U. 810. oder 811, zerstörte sie Cn. Domitius Corbulo; Dio Cass. LXII, 20. und Reimar. Neun Jahre später ward sie wieder aufgebaut; Dio LXIII, 6. tatos mores, Römische Verderbtheit, mores iuventutis praetextatae, i. e. Romanae. Die eigentliche Bedeutung des Wortes muss bleiben. Andere Erklärungen taugen nichts, und man muss sich dadurch nicht irren lassen. V. ad Tacit. XII, 41. init. Ferrat. Epistoll. in Cic. Oratt. p. 100., der ganz richtig erklärt: puerorum mores depravatos,

son;

DRITTE SATIRE.

1. Zu Anfang spricht der Dichter in der ersten Perer erwähnt den Abschied eines alten Freundes, der nach Cumä sich begab, um den Beschwerden und Gefahren der Stadt Rom zu entgehen. Cumae, Cuma, Cume, südlich von Rom an der Küste von Campanien, unweit Neapel, war damals ein stiller, menschenleerer Ort, vacuae, wie Tibur vacuum, Athenae vacuae Horat. Epist. I, 7, 45. II, 2, 81. vacuae Acerrae Virg. Ge. II, 225. Der Ort war merkwürdig durch das Orakel der Sibylle in einer Grotte, die man noch heutiges Tages zeigt. Heyne Exc. III, ad Aen. VI. p. 879. Durch Cumä geht der Weg nach dem romantischen Baja; daher ianua Baiarum. digressus, das vocabulum proprium von der Trennung zweier Freunde, nun nach verschiedenen Seiten gehen, digrediuntur. ähnliche Verbindung wie hier, Plin. Paneg. 86, 3.

die

Eine

confu

sus i, e. contristatus.

destinare, mit dem Infinitiv verbun

den, gehört dem silbernen Zeitalter an. gratum litus amoeni secessus; kein gewöhnlicher Genitiv; es ist der Genitiv der Eigenschaft: ein Ufer, welches einen angenehmen Aufenthalt gewährt.

5. Prochytam. Ruperti hat Prochyten geändert, die Griechische Form, ohne Grund. Auch Virgil, obgleich im höhern Ton des epischen Gedichtes, hat die Römische Endung, Aen. IX, 715. Es ist das heutige Procida, eine Insel, der Campanischen Küste gegenüber. Suburae, dem geräuschvollen Rom. Subura war der belebteste und lärmvollste Theil des alten Roms, clamosa Subura beim Martial, zwischen dem mons Coelius und Esquilinus, zur zweiten Stadtregion gehörig, mit einem Markte, Tabernen und Tabagieen; häufig die lupanaria Suburae. quid tam miserum

vidimus, etwas kühn gesagt, statt: quis locus tam miser, tam solus. mille pericula, sc. alia, noch tausend Gefahren ausser den genannten. Augusto mense, in den Hundstagen, zur Qual der Zuhörer.

aus,

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10. Während aufgepackt wird, geht der Freund vorund zwar mit dem Dichter (v. 17. descendimus); vor dem Thore bleibt er stehen, bis der Transportwagen mit dem Hausrath, mit Frau und Kindern nachgefahren kommt, und mittlerweile erfolgt die Herzenserleichterung, v. 21. ff. dum componitur substitit, regelmässige Construktion. XIV, 92. 95. reda, ein einspänniges Fuhrwerk. rheda wäre Griechische Orthographie; das Wort ist aber Gallisch, und also ohne h zu schreiben. Casaub. ad Sueton. Caes. 57. ad veteres arcus etc. Dieser Vers ist viel bestritten in den Untersuchungen über die Topographie des alten Roms und den Gang der Aquädukten. Vergl. Nardini Roma Vetus, Thesaur. Graev. T. IV., und Fabretti de Aquis et Aquaeductibus, ibid. veteres arcus verstand der Letztere vom opus arcuatum der Wasserleitung, wodurch die Aqua Marcia über die porta Capena hinausgeleitet worden sei, arcus, in

J

dieser Verbindung mit dem Thore, kann doch wohl nur von den Bogen des Thores selbst verstanden werden. Eine Wasserleitung ging allerdings über das Thor hinweg, das daher unter einer Art Traufe stand, madida hier, und Martial. Capena grandi porta quae pluit gutta. Nardini p. 976. und 1447. Es findet also hier eine Hendiadys statt. Von diesem Thore aus führte ein anmuthiger Weg durch die vallis Egeria, ein sich weit hinziehendes Thal, jetzt Caffarella, Nardini p. 978. Dieses Thal war ehrwürdig durch die Sage von Numa's geheimen Zusammenkünften mit der Nymphe Egeria, durch den lucus Camenarum (Nymphen, worunter Egeria, später mit den Musen verwechselt,) mit der heiligen Quelle und einem alten Tempel der Camenen. Heutiges Tages die Quelle Caffarella, mit einem dabei befindlichen Pappelhain. Nardini p. 978. Zu Juvenals Zeit war Numa's alte Institution längst vergessen, der Tempel verfallen, und der köstliche Hain verpachtet an die Juden, die darin wie Zigeuner haus'ten; Judenweiber statt der Nymphen!

12-16. eine Juvenalische Parenthese; so wie gleich wieder 18. Quanto praesentius bis 20. Ueberall begegnen dem Satiriker Reflexionen, die er auf diese Weise einschaltet. constituebat mit dem dat.,,tempus praefiniebat, quo convenirent" Forcell.,,,ad constitutum veniebat cum amica“ Salmas. de Modo Usur. p. 721.; pflegte ihr Rendezvous zu geben. Cic. de Or. I. in fi. Sane vellem, non constituissem, in Tusculano me hodie venturum esse, Laelio. Sonst cum aliquo. Gronov. Obss. p. 12. sq. amica, satirisch anzüglich, und im Römischen Sinn verächtlicher, als die vor dem Gesetze gültige concubina. L. 144. D. de Verb. Signif. ¿owμένην Αντωνίου καλεῖσθαι von der Cleopatra Plutarch. Anton. p. 193. T. V. Reisk. v tałę śwμévais noijoaro Domitian, die Domitia, Dio Cass. LXVI, 3. extr. nemus, i. e. nemus cum sacro fonte.

Plural.

sacri fontis

delubra, poetischer quorum supellex: Lumpenpack. Omnis

arbor, satirische Uebertreibung. Der Hain war den Juden

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