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komisch; Calliope wird angerufen. prosit puellas: dass ich euch das Compliment gemacht habe, euch Jungfrauen zu nennen. Die keuschen Musen haben, nach der Fabel, alle Kinder gehabt; so wie Johannes Trithemius sogar Kinder der 11000 edeln Jungfrauen erwähnt, die im vierten Jahrhundert mit der heiligen Ursula zu Cöln sollen gelandet sein. Gibbon, VI. Th. S. 423. Anmerk. 13.

Flavius ultimus,

37. Bittere Energie des Ausdrucks. der dritte und letzte Kaiser aus der gens Flavia, Domitian. Wie ein Tiger liegt er über einer halberwürgten Welt, sie vollends zu zerfleischen. semjanimum auszusprechen, wie oft im Verse das i, auch u, tenvia; i und u werden dann zu Consonanten. Ebenso im Griechischen, wie nótas bei Homer, und häufiger bei spätern Poeten. Iacobs Not. ad Anthol. Palat, p. 432. nr. 115. Die Endung em haben einige Handschriften.,,Nil interest" sagt Ruperti. Also meint er, Juvenal hätte immerhin auch reimen können: semianimem

orbem. Gewiss, wenn er Ruperti gewesen wäre! Neroni, dem Domitian an Abscheulichkeit nichts nachgah, ein zweiter Nero. Scaliger in Euseb. Animadv. p. 149. a. calvo, nach der Natur, wie aus Sueton. c. 18. bekannt.

39. rhombus, ein Schollenfisch, rhombus pleuronectes Linnaei, die Meerhütte, gehört mit dem mullus, scarus u. a. zum Fisch-Adel, wie Plinius sagt; hauptsächlich im Adriatischen Meere, Adriacus. Ancon oder Ancona, letzteres nach Römischer Schreibart, an einem Busen des Adriatischen Meeres, zu der Landschaft Picenum gehörig. Das Meer macht dort eine Biegung, und die Stadt liegt wie in einem Ellenbogen; daher ihr Name. Dorica, von Sy

rakus aus errichtete Colonie, Strabo V. p. 241. A. Diese Colonie hat Hegewisch übersehen, Ueber d. Colonieen der Griechen, S. 117. Dort stand ein Tempel der Venus, Catull. 36, 13., ohne Zweifel der Venus marina, Eunoia. Εύπλοια.

domus recht eigentlich, wie vaós. Der Tempel war unstreitig von Dorischer Bauart, die das Anseln der Schwere gibt,

im

Indess zeigt doch das fol

im Gegensatz zu der leichten anmuthigen Jonischen. Daher sehr passend gesagt sustinet, die Stadt trägt das schwerfällige Gebäude. incidit implevitque sinus durch eine freie Construction verbunden: incidit in sinum eumque plevit. sinus, i. e. retia. Das Jagduetz hat sinus, Vertiefungen; diess ist aufs Fischernetz übergetragen. Vom Netze war zwar noch nicht die Rede. gende haeserat, dass man ans Netz druck cymbae linique magister ist des Fischers, der auch mit der Angel handtiert. Ovid. Met. III, 586. vom Fischer: linoque solebat et hamo Decipere et calamo salientes ducere pisces. Die ganze Ovidische Stelle ist nach Homer copirt, Il. π, 406-8., wo der Fischer auf dem Felsen sitzend den Fisch angelt, λίνῳ καὶ ἤνοπι xalx, lino et hamo. Plinius sagt auch lina piscatoria.

denken müsse. Der Ausnur allgemeines Prädicat

.

41. Der Fisch war so gross, wie sie in der Palus Maeotis werden. Der Ausdruck hier hat viel Poesie. minor, i. e. rhombus, obgleich spatium das Subject war. Diess ist nur ein kleines Exempel einer constructio ad sensum, die auch in den correctesten Sprachen statt finden kann, und in den classischen oft ziemlich weit geht. Die Fische in der Palus Maeotis gedeihen im Winter unter dem Eise, und wenn dieses aufgeht, drängen sie mit dem Strom vorwärts in den Pontus Euxinus. Ponti ist mit einem grossen Anfangsbuchstaben zu schreiben, und dahinter ein Comma zu setzen. Aus der Palus Maeotis geht ein beständiger Strom in den Pontus Euxinus; daher bei den Alten jener die Mutter von diesem heisst. Vossius Obss. ad Melam p. 6.

46. Pontifici summo, dem erhabensten Fresser: denn der Ausdruck spielt auf die fetten coenas oder dapes Pontificum an; s. zu Horat. Od. II, 14, 28. Bei Macrob. Sat. II, 9. hat man den Küchenzettel von der coena des Pontifex Metellus; wo ein Antiquar schon seine liebe Noth hat, mit der seltsamen Namenreihe von Tractamenten fertig zu werden, geschweige, wenn er gar von allen den Schüsseln selbst

Vol. II.

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mitessen sollte.

proponere, venalem exponere.

et, für etiam in allen Stellungen bei den Schriftstellern dieses Zeitalters; Ciceronisch ist das nicht.

forent, ist bloss essent: aber das Imperfectum stimmt hier nicht gut; denn der Vordersatz quis auderet, und das nachfolgende dispersi agerent sind keine historische, sondern hypothetische Sätze: Wer würde es wagen (wenn er auch Lust dazu hätte.) Die Inquisitoren würden ihn alsbald packen. Alles in der Gegenwart. Darnach sollte es auch hier eigentlich heissen: quum sint. Aber der Vers machte forent. protinus ist eine richtige Schreibart, nach der Bemerkung bei 29. protenus hat ein neuerer Herausgeber geändert, nach seiner grossen Unkunde der Orthographie.

49. inquisitores nicht eben dazu bestellte Leute, sondern, wie delator kurz vorher angedeutet, freiwillige Spürhunde. Sie durchspüren die Küsten, algae, und was es da gibt, vindiciren sie dem Hofe. Der arme Teufel von Fisclfer, in seiner kurzen schlechten Tunica (nudus, vgl. II, 71. und unten 100.) müsste gleich vor Gericht.

vivaria, ein

Stück des Römischen Luxus, im weitesten Sinn, eben sowohl Thiergarten, Menagerie, als Fischweiher, grosse Teiche, worin Seefische in Seewasser aufbewahrt werden. III, 308. Gellius II, 20.

53. Hier ist keine deutliche Verbindung. Vorher vindiciren die Spürhunde den Fisch unter dem Vorwande, er sei kaiserliches Eigenthum und nur aus den Weihern entkommen. Die Weiher also bloss gehören dem Kaiser. Jetzt heisst es Alles, was im weiten Meere fleugt und kreucht, soll res fisci sein. Dann wäre ja der Vorwand vom Entkommen aus den kaiserlichen Weihern ganz unnöthig. Dem Dichter schwebt hier eine andere gefährlichere Classe von Aufpassern vor, solche, die nicht bloss die gemeinen Kniffe gebrauchen, sondern die ihre Schlechtigkeit hinter sogenannte allgemeine Principien verstecken, und daber das ganze Meer mit Allem, was darin ist, zu einem Regale machen. Diese

Leute stellen ordentlich Rechtssätze auf, wie hier 54. und 55., und setzten diesen Grundsatz auch wirklich durch: er ist sogar in die Institutionen übergegangen. Institutt. II, 1. §. 1. ff. und Ev. Otto zu §. 18. Die Scholien haben hier ein willkommenes Excerpt aus dem Marius Maximus, einem verloren gegangenen Geschichtschreiber der Kaiserepoche, über den Palfurius Sura, den Vespasian schon aus dem Senate gestossen hatte, und der sich nachher zu den Stoikern hielt, Armillatus, und ein paar andere Delatoren unter Domitian, Die beiden Erstern, hier genannten, sind ohne Zweifel Rechtsgelehrte, und diese haben sich unter den Kaisern aus allen Kräften angelegen sein lassen, die Despotie von Rechtswegen, besonders auch durch immer grössere Ausdehnung der jura fisci, zu unterstützen. Daher auch die vielen honores iurisconsultorum unter den Römischen Kaisern.

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56. ne pereat,,,damit's nicht erst confiscirt wird, damit er nicht ganz drum kommt": denn schenkt er's freiwillig, so folgt doch eine Belohnung, wenigstens ein Dank. Diesen klaren Sinn verdreht man auf vier- bis fünferlei Art. Natürlich ist in allen Sätzen von quidquid· pereat nur ein einziges Subject. Ganz ungereimt supplirt daher Ruperti: ,,ne pereat, sc. piscator. letifero autumno, weil der Herbst in Italien viele Fieber mit sich bringt. Die Schreibart auctumnus wäre richtig nach der Etymologie, von gere, und findet sich auch auf Monumenten. Aber die Etymologie kann nicht immer Norm für die Orthographie sein. Jene Aussprache ist für die Zeit Juvenals zu hart, wo autumnus gesprochen wurde. iam quartanam, die Fieberpatienten dürfen allmählige Genesung hoffen; das tägliche Fieber verwandelt sich in ein viertägiges, stridebat, es

saus'te der hässliche Winter, wie ventis stridens silva bei Ovid. tamen hic properat. Eine ordentliche Beise von Ancona queer durch ganz Italien bis in die Gegend von Rom.

60. utque lacus etc. So wie er anlangte auf der villa Albana, dem kaiserlichen Aufenthalte, wo die Geschichte vor

sich geht; V. 145. Das Albanum, am Albanischen Berge gelegen, war der Lieblingsaufenthalt des Domitian, wie früher des Tiberius; dorthin wurde oft der Senat berufen. Reimar. ad Dion. Cass. LXVI, 3. §. 19. Hier war es auch, wo er sich mit Todtstechen der Fliegen an den Wänden zu amüsiren pflegte; ad Dion. LXVI, 9. §. 60. lacus,,in Albano nemore," Liv. V, 15. Albani lacus, wie hier, im Pluralis, Horat. Od. IV, 1, 19. Am See vorbei geht der Weg nach der Villa. suberant, unstreitig falsche Lesart, und die Erklärung: prope erant, sagt nichts. Handschriften haben superant, verschrieben aus superat, Vgl. Markland ad Statium p. 8.,,So wie er den See hinter sich hat." Virg. Ecl. VIII, 6. superas iam saxa Timavi, und das. Voss. Vesta minor. Bei der Zerstörung von Alba Longa durch Tullus Hostilius wurde der Tempel der Vesta mit dem heiligen Feuer verschont, und dieses Heiligthum wurde, neben dem grössern in Rom, noch immer dort unterhalten. Lips. de Vesta c. 2. Oper. T. III.

64. Der Fisch wird vorgelassen, die Senatoren müssen draussen warten, und gaffen hinterdrein. spectant ist die richtige Lesart; exspectant gibt einen unerträglichen Missklang: exclusi exspectant.

tum.

Atriden, die

65. Itur ist komischer Ausdruck. Griechische Form, ist aufzunehmen, sowohl weil sie die seltnere ist, als auch zur Vermeidung des Misslauts: Atridem Accipe etc. Der Fischer hält seine Rede ganz im Fischerton. laxare ist nicht, ausleeren; es kann also nicht heissen mache eiligst den Magen leer; sondern laxum reddere, dilatare, den Magen ausweiten, saginis, mit einer tüchtigen Fischmast. Schneiders Index ad Scriptt. R. R. v. Sagina. secula, Lebens- oder Regierungszeit, Zeitalter, wie Cicero: in huius seculi insolentia, und an einer andern Stelle: fortasse in huius seculi errore versor. Im silbernen Zeitalter wird diese Bedeutung nur häufiger, wie beim jüngern Plinius; im Cod. Iustin. seculum geradezu für

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