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82. ludium, i. e. gladiatorem; XI, 20. Viele Handschrif ten, auch die Husumer, haben ludum, welches Salmasius durchsetzen will, in Hist. Aug. p. 328., so dass ludus so viel als ludius sein soll. Vergl. p. 151. a. F. Aber die Beweise für die Form reichen nicht zu. Das i in ludium ist vielmehr als Consonant zu betrachten. Vgl. zu IV, 37. XII, 71. nia Lagi, Alexandria, wie Lageus Nilus, Lagea iuventus, Lagi regia, alles beim Lucan. famosa, infamis, sowohl nach dem beständigen Sprachgebrauch dieses Zeitalters und dem Context, als auch nach der Geschichte; denn das damalige Alexandrien war der Ausbund des Leichtsinns und der Vergnügungssucht. Davon gibt Dio Chrysost. ein Gemälde, Or. 32. ad Alexandrinos. animos deliciis enerves legt ihnen Valerius Max. bei IX, 1. extr. 6. Den sonstigen Charakter der Alexandriner schildert Dio Cass. XXXIX, 58. mit Fabric., auch der Kaiser Hadrian im berühmten Briefe, Hist. Aug. p. 245., den Hegewisch übersetzt hat, Ueb. die glücklichste Epoche in der Röm. Gesch. Ruperti:,,inclyta s. clarissima"! und den folgenden Vers bezieht er auf Rom! luxuria Canopi ist zum Sprichwort geworden; XV, 46. Die höchste Stärke des Ausdrucks:,,selbst Canopus tadelt Alexandrien";." dort muss es also noch zehnmal ärger sein.

92. sonantem Ionium, ein seltener Gebrauch, nach dem Griechischen & 'Ióvos, selbst in der Prosa. Bentley ad Horat. Epod. 10, 19.

103. est am Ende darf mit Ruperti nicht angeflickt werden; an die quoLotéλevtu darf man sich nicht stossen. quid vidit etc. Was ist das für ein Schatz, dem sie Ehre und Alles aufopfert?" ludia, 266. Gladiatoren-Liebchen, wie

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lecticariola Martial. XII, 58.

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105. Sergiolus, ein herrliches Diminutivum, μuntixõs, ihr Sergiuschen", ihr allerliebster Sergius. Man hört ordentlich, wie sie recht zärtlich mit ihm thut, mi Sergiole! iam radere guttur coeperat, er geht schon aufs Alter los, ist längst kein Jüngling mehr. Bis auf Hadrian gingen alle

Römischen Männer mit abgelegtem Barte, der in männlichen, Jahren mit der Scheere abgenommen wurde, tondere, bei herannahendem Alter mit dem Scheermesser rasirt, radere, rasitare. Diess liegt im Gellius III, 4., aber bloss,,viri nobiles". Die grössere Menge der Bürger liess sich schon von den männlichen Jahren an mit dem Messer rasiren. Daher beim Horaz Epp. 1, 7, 50. Vulteius Menas, praeco, abrasus. Ueber die Bartsitte rafft Ruperti ausgeschriebene Sachen zusammen. Besser Voss Virg. Eclog. p. 26., aber noch nicht Alles richtig. Dieser Gladiator ist nun freilich kein nobilis ;, den Invaliden-Jahren nahe, fängt er schon an, sich zu rasiren. Da die Sache von Gladiatoren nicht weiter bekannt ist, so scheint das radere guttur sprichwörtlich auf ihn übertragen zu sein.

106. secto lacerto lässt sich nicht recht verstehen. Bellonarii sectis lacertis Lucan. I, 565., von der Geisselung, wovon hier nicht die Rede sein kann. Eben so Juven. X, 316.. Horat. Epod. 4, 11. sectus flagellis. Heyne ad Tib. I, 4, 70. Der Sinn kann nur sein, wie Martial. XII, 29, 7. quum Myrino peteretur missio laeso. Eine Nürnberger Handschrift lies't fesso lacerto, vortrefflich! Fessi heissen die Soldaten und Gladiatoren, welche ihre Entlassung erhalten. Tacit. Ann. I, 35. mederetur fessis. Horat. Od. II, 7, 18. Longa fessum militia latus Depone sub lauru mea.

108. attritus, als Adjectiv genommen, macht eine schlechte Verbindung der Sätze. II. Valesius will galeae lesen. Diess halte ich für nothwendig, wenn nicht etwa galea als Ablalativ mit attritus als Substantiv verbunden sich dadurch rechtfertigen lässt, dass zu derivatis nominibus der casus des verbi, von dem sie herkommen, gesetzt werden kann. Cic. Legg. I. §. 24. agnatio nobis cum coelestibus. §. 42. iustitia est obtemperatio scriptis legibus. Der Dativ nach dem Griechischen; Matthia Gr. Gr. S. 535. Plautus Poenul. V, 5, 29. quid tibi hanc digito tactio? cf. Gesner Chrest. XLIX, 4. Gellius XVI, 19. cantator fidibus; so kann auch cantus fidibus gesagt werden. I, 67, signator falso.

115. Doch noch viel ärger machen es selbst Kaiserinnen. Messalina, Claudii Caesaris uxor, ihrer ganz enormen Ausschweifungen wegen zum Sprichwort geworden. Hier wird sie geschildert, wie sie sich verkleidet, und die Rolle der infasten Hure spielt. Diess ist wahre Geschichte, die auch bezeugt wird von Dio Cass. LX, 31., wos. Fabric,

116-119. Dormire virum ипа.

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unserer Stelle keine Construction, und sucht durch eine Conjectur zu helfen, die aber verunglückt ist: sumere soll ein infinitivus historicus sein, und statt linquebat soll man inde ibat lesen. Die Stelle ist unverdorben. cum senserat lin quebat ist eine richtige Construction, genau wie Cic. Verr. V, 11. cum venerat, deferebatur. Orat. §. 113. Quum steht für quoties. Vor sumere hat man sich et hinzuzudenken. CILcullos, III, 170. und sonst. Es ist das Griechische zagazáλlıov. calidum, dunstig, wo keine Luft hinkommt.

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tone, linteo, wie an den Boutiquen, VIII, 168. Ein alter Fetzen hing davor".

122. 123. prostitit kommt als Lesart vor, пooέστηxe. προέστηκε. constitit ist das Gewähltere. III, 296. ubi consistas. Von Krämern, die ausstehen und feil haben. Act. Soc. Lat. Ien. Vol. I. p. 197. sq. Was diese feil hat, sieht man. papillas auratas erklärt Böttiger Sab. II. 154. von goldenen Kettchen. Ovid. Fast. II, 309. von der Omphale, die als Lydierin geschildert wird: Ibat odoratis humeros perfusa capillis Maeouis, aurato conspicienda sinu.

126. et resupina etc. Ein schrecklicher Vers; viele Handschriften lassen ihn ganz aus, auch die Husumer.

131. obscuris, sordidis, vom Lampendampf. Das Folgende ist die epexegesis. ad pulvinar, ad torum Caesaris mariti. 133. Zaubertränke und Hexen formeln, die von Stiefmüttern wider Stiefsöhne gebraucht werden, um sich für verschmähte Gunst zu rächen. Hippomanes, Rosswuth, ein bekanntes Mittel, in Liebeswuth zu versetzen. Voss Virg. Lbau P. -593.

134. Diese Sünden sind aber noch nicht das Aergste; was sie aus Rachsucht thun, ist viel ärger. sexus ist die weibliche Natur, diese zwingt (imperio) sie zur Rachsucht und allen den Leidenschaften, wozu das Gefühl der Schwäche ent flammt. Diess sind eben die Eigenschaften, die das Weib zuun Teufel in der Schöpfung machen können, und wodurch ein böses Weib das Böseste in der ganzen Natur wird. Darum setzt auch das Sprichwort die Grossmutter des Teufels noch über den Teufel selbst, und darum haben auch die Alten weibliche, und keine männlichen Furien,

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136. Caesennia ist recht; verschieden Caesonia v. 616. ..V. ad Tacit. Ann. XV, 6. und XIV, 29. Caesius, Caesianus, Caesinus, Caesidius, Caesellius, Caesilius, Caesennius, Caesennianus; Caeso, Caesonius, Caesonianus. Alle diese Namensformen kommen auf Inscriptt. vor: s. Indic. Gruteri,

138. Veneris: die Mutter für den Sohn, dem allein pharetra und lampas zukommt.

146. collige sarcinulas,,,schnür' dein Bündel!" Komischer Ausdruck statt anderer, bei Verabschiedung einer Frau gewöhnlicher Formeln. Brisson. de Formulis. libertus,

der zu den Förmlichkeiten eines rechtsgültigen divortii gehört. Paulus in Digest. XXIV, 2, 9.

149. Interea calet, operosa est, поhvnqayμovel. So lange die Schönheit dauert, ist sie immerfort geschäfftig mit neuen Befehlen und Forderungen. Quantulum in hoc, scil.-poscit! Cic. de Legg. II, §. 47. id autem quantulum est! In beiden Stellen steht unrecht ein Fragezeichen. Eben so v. 254.

153. Mense quidem etc. Der Sinn dieser Stelle wird von den Commentatoren jämmerlich verhunzt. Das scholium ad h. 1. ist in einzelnen Worten corrumpirt, aber noch deutlich genug, um über den wahren Sinn des Dichters Aufschluss zu geben. Der Sinn im Allgemeinen ist:,,Die Prätensionen der Frau werden vollends recht arg, wenn der grosse Jahrmarkt kommt". Das Römische Carneval, Saturnalia, dessen Feier ex edicto Augusti auf drei Tage verlängert wurde, fiel

auf den 16. 17. und 18. December; unmittelbar darauf folgten vier andere Feiertage, die Sigillaria. Antiquarisch kann hierüber Manches, auch Neues, gesagt werden; es führt aber zu weit. Genug, an den Sigillariis war Jahırmarkt, und in Buden wurden besonders kostbare Bijouteriewaaren verkauft. Die Budenreihen hatten zur Zeit des Dichters ihren angewiesenen Platz vor dem, vom Agrippa aufgeführten, Prachtgebäude, porticus Neptuni, dessen innere Wände mit einem grossen Gemälde verziert waren, welches den Jason mit den Argonauten darstellte. Dio LIII, 27. Die Buden, mit Leinwand überzogen (casa candida, collectiv), bedeckten die vier Tage über das Gemälde. Diess drückt der Dichter in seiner Manier aus. lason mercator, wegen der Fahrt nach Colchis, die schon damals als Handelsspeculation betrachtet wurde. clausus, gleichsam verschlossen. obstat ist ganz eigentlich zu verstehen die Buden stehen davor. armatis geht aufs Costüm der Helden. Hätte der Dichter statt dessen das Beiwort Argois gewählt, von der Argo, wie Horaz sagt Argoo remige, und andere Dichter Argoa vela, Argoa ratis und mehreres dergl. (s. Forcellini), so wäre freilich die Beziehung auf die Argonauten deutlicher. Vorher haben viele Handschriften cum anstatt quo, und jenes ist unstreitig das Rechte. Auch hat es Achaintre.

155. tolluntur, sc. manibus, um sie zu besehen, intuenda et manibus pertractanda, wie Quintilian VIII, 3, 12. sagt von Waaren. Wie jener im Epigramm des Martial, der in einem grossen Laden Alles herumwühlt und zuletzt ein Paar Leuchter kauft: IX, 60. Dial. de corr. eloq. c. 22. gemmae et aurum, ut sumere in manus et aspicere saepius libeat. Hom. Od. 0, 461. das. Ernesti. crystallina und murrina vasa werden, als sehr kostbare Luxusartikel, häufig zusammen genannt, auch in den Pandecten. Die murrina, VII, 133., brachte Pompejus zuerst nach Rom aus Kleinasien nach Beendigung des Seeräuberkriegs, und weihte beim Triumph 61. v. Chr. sechs solcher Becher, als eine grosse Seltenheit,

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