Obrázky na stránke
PDF
ePub

mata bei Martial. Die Castagnetten waren Material, Holz, Erz und gebranntem Thon; Eustath. ad II. 2. aus dréierlei p. 838, 23. Schol. Aristoph. Ran. 1340. Casaub. ad Suet. Ner. 20. p. 172. Abgebildet in den Händen tanzender Zwerge Bronzi d'Ercolano T. II. tav. 91. 92., und verkleinert Böttigers Sabina IX. Taf. cum verbis, mit Gesängen, zu schmutzig für die gemeinste Dirne im Oeldampf des Kastens, fornix, III, 156. X, 239. cella meretricis.

175, einer der geplagtesten Verse im Juvenal, über dessen Sinn und Lesart von jeher viel hin- und hergerathen worden ist. Muretus hat ein eigenes Capitel darüber Var. Lectt. X, 6., und zählt schon acht Meinungen seiner Vorgänger auf; er selbst sagt, in vetustis libris werde gelesen pedeumate, und macht daraus petteumate. Aber jene Lesart findet sich in allen bekannten Handschriften und Ausgaben nicht, nur pedemate in einigen ältern Ausgaben, blosse Correction. Ios. Scaliger ad Manil. p. 412. urtheilt von Murets Conjectur: tam ridiculo sensu, quam verbo. Das Wort petteuma nämlich existirt im Griechischen nicht; unter den Lexikographen hat es allein Schneider aus Nicetas, einem Byzantiner im 13. Jahrhundert. Juvenal aber könnte es nicht selbst nach der Analogie gemacht haben; er braucht nur Griechische Wörter, die zu seiner Zeit Mode waren, wie heute noch ein Satiriker Französische gebrauchen würde. Der Sinn ist nach dieser Conjectur auch nicht besonders, und im folg. V. liegt keine Bestätigung, wie Muretus glaubt, Ruperti thut bier wieder sehr gelehrt in einem Excurs und einer langen Note zum Commentar; er hat aber Alles bloss aus dem Henninius abgeschrieben. Meinungen über diesen Vers findet man noch bei H. Steph: Ind. Thes. L. G. p. 1667., Martinius Lex. phil. v. Pitysma. Nic. Heins. in Syll. Epist. Burm. T. II. p. 822., Iacobs in Matthiae Miscell. phil. Vol. I.. p. 87. Schneider ad Vitruv. I. VII. p. 51. führt den Vers an, sagt aber nichts darüber. Vgl. dess. Gr. Wörterb. unter Пrhoua. Die Lesart pytismate haben alle Handschriften,

1

[ocr errors]

mit unbedeutenden Fehlern in der Schreibart, auch der Scholiast mit der Erklärung: Qui exspuit supra marmor Lacedaemonium, quo stratum est pavimentum", der den Wein aussprudelt auf den marmornen Fussboden. Diese Erklärung ist der Hauptsache nach meisterhaft durchgeführt und bewiesen von dem grossen Ios. Scaliger 1. c., und sie ist die einzig richtige, wird auch anerkannt von Brunck ad Aristoph. Lysistr. 205. Man vergl. das Urtheil von C. Barth Adverss. XXV, 1. p. 1212. und von Gesner Thes. v. Pitysma, auch Salmas. in Spartian. p. 150,, der in der Hauptsache mit Scaliger übereinstimmt. Pytissare, pytisma, avtíšeiv, Túτioμa (denn so wird richtig geschrieben), vom Probiren des Weins mit dem Munde, einen Schluck Wein in den Mund nehmen und wieder aussprudeln oder ausspucken. Weintrinker wollten bloss den Geschmack des Weins haben, ohne sich den Magen anzufüllen, und spuckten den Wein wieder aus auf die Erde. Auf diese Weise wurden die kostbarsten Weine verschwendet. Terent. Heaut. II, 1, 48. pytissando modo mihi quid vini absumsit! wo man die Ausll. vergleichen muss. Vitruv. VII, 4, 5. vom Fussboden des triclinii: Ita conviviis eorum et quod poculis et pytismatis effunditur, simul cadit sicceseitque. So konnte also recht eigentlich gesagt werden von einem ausschweifenden Gastgelag natabant pavimenta vino, Cic. Phil. II, 41., und mero tinguet pavimentum superbum von dem verschwendenden Erben, Hor. Od. II, 14. orbis, sonst von runden Tischen, und vom Marmortisch versteht es Salmas. 1. c.; allein das passt nicht zum pytisma. Mithin hat Scaliger Recht, der orbis vom marmornen Fussboden versteht, dem orbes, i. e. figurae ovatae, ovale Stücke aus Marmor von andern Farben, eingelegt sind; scutulae in pavimentis Palladius I, 9, 5.; also pars pro toto.

Lacedaemonium. Dieser Marmor gehört zu den edelsten Arten, der schwarze Tanarische, vom Vorgebirge Tänarus in Lakonika, bei Plinius und Strabo. lubricat, lubricum reddit, Oudendorp ad Appulei. Metam. p. 480. Der Vers sagt

[ocr errors]

also ganz dasselbe, was Horaz sagt: qui mero tinguit pavimentum superbum, der reiche Verschwender.

176. fortunae (nicht Fortunae), divitiis, man verzeiht ́es dem Reichen; oder für conditio: man sagt, er ist in der Lage, dass er's thun kann. Dass alea folgt, beweist nichts für Muretus; denn es folgt auch adulterium. Es sind specielle Ausdrücke für die allgemeinen Begriffe: Verschwendung, Ausschweifung. quum faciant ist grammatisch falsch; faciunt haben schon Handschriften. hilares, nitidi, merkwürdig für den Sprachgebrauch; es sind die mildernden Modewörter, die Euphemismen der Mode. Oben 22. allgemein laudabile nomen.

182. Dieser Vers scheint nicht wohl mit dem regelrechten und rhythmischen Vortrage, auf den cantabitur hinweist, in Einklang zu stehen, und ist aller Wahrscheinlichkeit nach unächt eine schöne Bemerkung, die mir mein lieber Freund Matthias Sebastiani, als er im Sommer 1827 den Juvenal bei mir hörte, mittheilte.

دو

184. licebit: wegen der Festfeicr. nec, prima etc., bitterer Witz: Lass den heimlichen Aerger fahren, Wenn deine Frau wieder einmal den ganzen Tag aus dem Hause war, und Nachts erst zurückkehrt, die verrätherischen Spuren der begangenen Untreue an sich tragend“. multicia, II, 76. humida, feucht, was die dünnen, eng anliegenden Gewänder leicht werden, wenn der Körper stärker ausdünstet. Man nimmt's gewöhnlich falsch in einem ekelhaften Sinu. 193. Rom ergötzt sich heute an den Spielen im Circus, Pferderennen und Wagenrennen. mappae, ad mappam : der Prätor gibt damit das Signal zum Auslaufen. galesiacae, bei den Megalesien, Megalesia, ludi Megalenses, VI, 69., der Magna Dea oder Mater Idaca, daber Idaeum sollemne, eine uralte Asiatische Naturreligion der Cybele. Die Römische Feier im April, anfänglich pridie Idus April, 12. April, aber verlegt auf prid. Non. April., 4. Apr. Livius XXIX, 14. und die Ausll.; auch Fasti Praenestini. Sie währte

Me

[ocr errors]

mehrere Tage nach einander. Es waren ludi scenici, Liv. XXXIV, 54. XXXVI, 36. Ovid. Fast. IV, 187. Hier Circenses, die ich an diesem Feste nicht weiter erwähnt finde. Sie waren die Leidenschaft des Römischen Volks und drängten sich, wie es scheint, an die Stelle der alten scenischen. Hier ist ein kräftiges Gemälde nach dem Leben; ein ähnliches bei Ammian. Marcellinus; Gibbon VII. p. 368. Der Aufang mit einem feierlichen Aufzug. Scio quam sit odiosa Circensibus pompa, Seneca Controverss. p. 69. Der Praetor, dem die cura ludorum obliegt, hat den Vorsitz, similis triumpho, i. triumphanti, in veste triumphali: denn beim Vorsitz hatten sie das ius togae pictae, X, 37. f.

praeda caballorum

hat der Scholiast, eine gute Zahl Handschriften, auch die Husumer. Andere praedo, untauglich. Salmas. perda sinnreich, aber das Wort ist ohne Bestätigung. Ruperti macht auch eine Conjectur: praeco. Der Scholiast erklärt praeda : ́„,quoniam multi equi frangebantur Circensibus". Der Praetor gibt die Wettrennen auf seine Kosten, munerarius; mit grossem Aufwand schafft er die Pferde an; diese ruiniren ihn, er wird gleichsam ihre Beute, praeda caballorum, wie praeda victoris, s. Ruhnk. ad Vellei. p. 360. Wer Wahrheitssion hat, kann an der vollkommenen Richtigkeit dieser Erklärung nicht zweifeln. Sie ist mit allen möglichen Beweisen durchgeführt von I. F. Gronov. Obss. IV, 24. Gesner v. Caballus muss darnach berichtigt werden.

eventum,

197. fragor, plaudentium et acclamantium, successum, victoriam. viridis panni, factionis prasinae; pannus, wie Plin. Epp. IX, 6. nunc favent panno, pannum amant. Es gab vier factiones Circi, Rotten, nach den Farben benannt, VII, 114. Jac. Godofred. ad 1. 10. Cod. Theodos. de equis curulibus. Die grüne Rotte hatte damals die stärkste Partei im Publicum; mit dieser hielten es auch die tollen Kaiser, Nero, Caligula, Commodus, Heliogabalus. Sueton., Dio Cass. Grün war eine Modefarbe; begünstigte man nun diese Rotte wegen der beliebten Farbe, oder wurde die

Farbe Mode wegen der Rotte? Letzteres ist wahrscheinlicher; aus solchen Ursachen entsteht auch noch jetzt Liebhaberei für diese und jene Farbe; so trugen vor mehreren Jahren die Damen in London schwarz mit blau dem tapfern Corps des Herzogs von Braunschweig- Oels zu Gefallen, u. dgl. Der Grund der Vorliebe für die grüne Faction war also ein anderer: aber welcher? Vermuthlich lag die erste Veranlassung darin, dass sich die Pferde und Fuhrleute dieser Farbe wirklich auszeichneten. Daraus wird dann eine Parteilichkeit, die sich fortpflanzt. Die vier Farben des Circus hat übrigens Böttiger für allegorisch erklärt, als Sinnbilder der vier Elemente, grün für die Erde. Das ist etwas Altes, und längst von mehreren Allegorienmachern gesagt. Es hat aber keinen andern Grund, als dass es so scheinen kann. Die Alten selbst sagen nichts davon.

199. deficeret, cederet, vinceretur, Salmas. in H. Aug. p. 333. D. Wenn ihr der Athem fehlte; wenn sie nicht mehr fort könnte".

[ocr errors]

203.,,Uns lass indessen den Leib pflegen!" contracta, rugosa, wie Horaz frons contracta. Besser: zusammengezogene Haut, bei gehemmter Transpiration. Diese zu befördern, diente die apricatio oder insolatio, wolç, Foesius Oecon. Hippocr. in v., Stillsitzen oder Bewegung in der Sonne, iacere in sole, sole uti, ein Stück der alten Diät, Plin. Epp. III, 5, 10. mit Gesner. Dazu waren auch in Häusern die heliocamini und solaria. effugiatque togam,

ohne die Last der Toga, die man zu Hause nicht trug: bei öffentlichen Spielen hingegen konnte der Römer nur togatus erscheinen.

204. Vor der coena wird regelmässig gebadet; das Baden macht Appetit. III, 261. f. VI, 419. f. Die coena ist gewöhnlich hora nona, nach geendigten Geschäfften, das Bad die Stunde vorher. Heute kann man es schon hora quinta nehmen, weil wegen des Festtags keine Geschäffte dabei versäumt werden. Salmas. in Vopisc. p. 424. An Werktagen

« PredošláPokračovať »