Obrázky na stránke
PDF
ePub

Gronov. Obss. II, 24. p. 321. Turnebus Adv. XXVIII, 24. wilt interpungiren: Signator, falso qui-, was Ruperti befolgt hat. Dann kommt aber zusammen falso exiguis tabulis, eine Verbindung, die nichts taugt. Bei falso ist signo zu suppliren aus dem vorhergehenden signator. S. zu VI, 108. Zu einem gültigen Testamente gehören die signacula testium, in Wachs abgedrückt. Ev. Otto ad Institutt. II, 10, 5. Das ächte Testament wird unterschlagen, und ein anderes mit falschen Siegeln untergeschoben. Cic. pro Cluent. c. 14. testamentum in alias tabulas transscriptum signis adulterinis obsignavit. Salmas. Tr. de subscr. et signandis testamentis. Quintilian. XII, 8, 13. mit Buttm. Lucian. Timon. 22. mit T. H. uda, weil die gemma, der Siegelring, vor dem Aufdrücken erst genässt wird. Hinter uda muss ein Semikolon stehen; denn der Satz geht noch immer fort, welcher die Motive auseinandersetzt, warum man Satire schreiben müsse.

69. Die Giftmischerin. Occurrit, nicht mehr als Frage und ausser Verbindung mit dem Vorigen, wozu es doch gehört, ist sonderbar. Man muss lesen Occurrat, wobei quum zu wiederholen, und nach 72. das Fragezeichen. In den Versen 69. und 70. macht Ruperti eine neue Interpunction, nach quae und porrectura, die nichts taugt. Calenum, ein berühmter Römischer Tischwein, Horat. Od. I, 20, 9., von Calenum oder Cales in Campanien. viro sitiente, ablativi absoluti, die aber ausser der Construction treten, indem sie unabhängig von porrectura gedacht werden: dum vir sitit. beta, VI, 659. Rana rubeta hat ihren Namen a rubis, vepribus, die grösste Kröte, die ein tödtendes Gift haben soll, nach Plinius und Aelian. Hist. animal. instituitque rudes

[ocr errors]

propinquas. Ihre unschuldigen und noch ungelehrten Basen und Tanten lehrt sie ihre Männer aus der Welt schaf fen. melior Lucusta. melior ist in Bezug auf rudes gesagt; die andern verstanden die Kunst noch nicht, sie aber ist die Meisterin, und zwar eine, wie Lucusta. Lucusta unter Claudius und Nero, deren Agrippina sich bediente, den

Da

Claudius zu vergiften, und Nero, den Germanicus zu tödten, Tacit. und Sueton. Beckmann Beiträge I. Bd. S. 261. ff. Locusta, die Heuschrecke, hat die antepenultima kurz, v. Lexx.; Lucusta, die Person, mit langer erster Sylbe. her wird die Giftmischerin besser mit einem u, als 0, geschrieben, wie schon von Fabricius ad Dion. p. 973. I. 49. und Oudendorp ad Suet. Ner. 33. anerkannt worden. Sonst steht u wohl manchmal auch für o. Ind. Inser, Gruter., Bast. ad Greg. p. 363. not. per famam et populum ist v dia Svoiv statt per famam populi, „ungeachtet des Gerüchts, des Gesprächs im Publikum". Die Giftmischerin lehrt die rudes propinquas, über dergleichen Reden sich hinwegnigros, in Folge der Vergiftung.

setzen.

73. Glück macht man heutiges Tages nur durch Verbrechen. Gyaris, deportatione in insulam, X, 170., wo Gyari zu verbessern ist, eine der Cycladen im Aegäischen Meere, Chiero. Die Form Gyara ist nicht ächt, sondern bloss Gyarus und Gyari, orum, wie Argi, Delphi. Die Namen Gyarus, Cinarus, Seriphus, klangen Römischen Ohren, wie Französischen jetzt St. Helena, uns Sibirien. Jene Inseln waren nämlich sämmtlich Verbannungsorte; doch Gyarus war der elendeste von allen. Plutarch. de Exilio p. 603. C. Plin. H. N. VIII. Vol. II. p. 128. Bip. Jacobs Additt. in Athenae. p. 73. Dort war grosser Wassermangel, Tacit. Ann. IV, 30.; die Insel war voll Mäuse, Zonaras Lex. p. 458.; Bäume wuchsen dort nicht, nur der Schlehdorn, odos, Antigon. Caryst. c. 21. Jacobs Anim, ad Anthol, Gr. II. 1. p. 361. Der Philosoph Musonius wurde vom Nero dabin verwiesen, Philostrat. Vit, Apollon, 7, 16. quis, gewohnlich eivai ti, auch Tiva. τι, τινα. Cf. II, 149. bitas laudatur : sprichwörtlich: Man lobt die Tugend, aber übt sie nicht; eine alte Ausdrucksart schon bei Hesiodus: Lobe ein kleines Schiff, aber ein grosses befrachte, E. 643. Laudato ingentia rura: exiguum colito, Virg. Georg. Sophocles: τὰ μὲν Δίκαι ̓ ἐπαίνει, τοῦ δὲ κερδαίνειν ἔχου.

esse ali

Pro

Muret. V. Lectt. XVII, 8.

alget erklärt Forcellini im

[ocr errors]

Lexicon durch negligitur, non colitur. Es heisst vielmehr: Rechtschaffenheit wird zwar gepriesen, aber man lässt sie darben, man gibt nichts dafür, sie bringt nichts ein. hat die Kraft einer Adversativpartikel.

et

debent, scil. die Leute, von denen hier die Rede ist; mit Indignation gesagt. hortos, Prachtgärten, wie die berühmten horti Sallustii, Luculli, Maecenatis. praetoria, X, 161., prächtige Landhäuser vornehmer Magistrate; hier mit einer Verstärkung für villae, wie Suet. Aug. c. 72. Perizon. de praetorio, Franecker. 1690. Brisson. in v. extr. mensas, Prachttische mit kostbaren Verzierungen, gewöhnlich rund, weshalb sie auch orbes heissen. Argentum vetus, Silbergeschirr in antiker Art. stantem. stare, exstare, vom Hautrelief, emblema auf silbernen Gefassen, wofür der Römischen Sprache das Wort fehlt. Nach Einigen sollen die Römer inserta haben. Lipsius ad Senec. Epist. 5. Scaligerana p. 123. v. Instita. Brisson. de Verb. Sign. v. Emblema hilft sich schlecht. Gegen inserta Salmas. in Vopisc. p. 407. und Plin. Exercitt. p. 789.; dafür Scaliger in Manil. P. 411. Ein solches Gefäss mit erhabener Arbeit heisst. vas asperum, weil die hervorstehenden Figuren die Oberfläche rauh machen. caprum, eine Figur des Bechers mit Bezug auf den Bacchus, dem der Bock geheiligt ist. 77. Quem patitur dormire etc. Aecht satirischer Ausnurus corruptor avarae, der Schwiegersponsae turpes, wie die amica v. 62.

druck. vater.

Suet. Tiber. c. 71. für emblema gesagt Forcellini Insertus.

prae

textatus adulter, in puerili aetate: denn das ist die herrschende Bedeutung von praetextatus, die immer zuerst gelten muss, II, 170. Die edle Römische Jugend trägt so lange die toga praetexta, bis die virilis angelegt wird. Die andere Erklärung von Gronov (Hennin. p. 899.), magistratu vel sacerdotio praeditus, quem omnium maxime haec flagitia vitare oportebat, ist wider die hermeneutische Regel. In dem

praetextatus liegt die Steigerung der Verderbniss: der ganz junge Mensch ist schon adulter.

80. ego, sc. facio, nämlich schlechte Verse. Der Satiriker nimmt die Miene an, als halte er nicht viel auf seine Verse, um desto besser dem Cluvienus einen Hieb abgeben zu können. Cluvienus findet sich als Römischer Name auf alten Inschriften bei Gruter; als Name eines schlechten Poeten kommt er nirgends weiter vor. Denn was' Heinecke p. 54., nach Gronov, aus Ennodius anführt, ist blosse Entlehnung aus diesem Vers des Dichters, und mithin keine eigene Autorität. Wahrscheinlich hat Juvenal bei Cluvienus einen damals bekannten schlechten Dichter im Auge, der einen ähnlichen Namen führte. Cluvienus ist von Cluvius formirt, wie Gallienus, Nasidienus, Numisienus (Fabretti Inscriptt. p. 634.), Pollienus, von Gallius, Nasidius, Numisius, Pollius. Eine Cluvia II, 49.

tollentibus, scil. in altum.

sor

81. Umfang der Juvenalischen Satire: der grosse Kreis des menschlichen Lebens. tesque poposcit Deucalion und Pyrrha fragten die Themis um Rath, damals, nach der Gäa, noch Besitzerin des Delphischen Orakels am Fuss des Parnassus. paullatim mit .einem doppelten 7. Duker ad Flor. II, 6, 17. anima caluerunt, animam acceperunt, animata sunt. mollia saxa ist ein proleptischer Ausdruck: die Steine werden erst dadurch weich, dass sie warm werden und Leben erhalten.

nudas ostendit. Ein komischer Zug von Naivetät: Sowie die Mütter stets auf die Heirath ihrer Töchter bedacht sind, so machte Pyrrha kein Arges daraus, den neuen Erdenbürgern die gleichfalls neugeschaffenen Mädchen, splitternackt, wie sie waren, (denn Modejournale gab es noch nicht,) zur Auswahl zu präsentiren. votum ist collectiv für vota, Wünsche, die mit Gelübden vorgetragen werden, daher Gegenstände der Wünsche und Gelübde, wie timor Gegenstand der Furcht. discursus,,,discursationes, cona tus, labores ad opes aut dignitates adipiscendas" Forcellini.

, qui ut

Im silbernen Zeitalter wird es für studia überhaupt gebraucht, und speciell mit Beziehung auf das Hin- und Herlaufen der Candidaten bei der Bewerbung um Aemter. Plin. Epp. VIII, 23. quo discursu, qua vigilantia, aedilitatem - petiit! Id. 1, 9, 7. Martial. VII, 39, 1. bloss de salutatoribus Romae, wie auch hier, Gothofred. Glossar. Codic. Theodos. v. Discursus, T. 7. Ritter. Jul. Firmicus VIII. p. 216: per omnium limina matutinis semper salutationibus discurrent. Servius ad Virg. p. 342. C Ambitores etiam dicuntur honores consequantur discurrendo et rogando suffragia adquirunt. Seneca de Anim. Tranq. c. 2. med. discurrere, in Geschäften. Tertullian. de Idololatr. 11. discursus negotiationesque. Wie hier gaudia, discursus, verbindet Macrobius Saturn. I, 10. extr. discursum publicum et laetitiam religionis, von den Lustbarkeiten der Saturnalien. farrago, eigentlich in der Landwirthschaft gemischtes Futter, Mengelkorn; dann von allem, was gemischt ist; ein Ausdruck wie satura gemischter Inhalt. Das Bedeutende dieser Metapher von der Lucilischen und Juvenalischen Satire hat schon Casaubonus hinlänglich hervorgehoben, de Roman. Sat. P. 257. libelli, mit Bescheidenheit gesagt von der ganzen Sammlung der Gedichte.

87.,,Und welche Zeit könnte mehr Stoff geben, als gerade die jetzige?" maior patuit sinus, statt des prosaischen magis. Der Ausdruck ist von der Kleidung, der toga, entlehnt. Die toga wird auf der Brust zusammengelegt, so dass die Falten einen sinus, Bausch, bilden, worin man denn mancherlei bergen und aufheben kann. Vergl. IX, 33. und Forcellini. alea, Glücksspiele überhaupt, durch Gesetze verboten, (Digest. 1. 11. t. 5. De aleatoribus. Vergl. die Interpreten bei Wernsdorf zu Cic. Phil. II, 23.) und nur an den Saturnalien, zur Carnevalszeit, gestattet, wie neuerer Zeit in manchen Ländern auf Maskeraden, Messen und in Bädern, aus ökonomischen, nicht moralischen und, wie es scheint, selbst unmoralischen Gründen. alea ist ganz hauptVol. II.

5

« PredošláPokračovať »