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Worte noch immer keinen rechten Sinn. Dieser entsteht erst, wenn wir Quaeque ändern in Cuique oder nach alter Schreibart Quoique, woraus Quaeque leicht werden konnte. So gewinnen wir einen Dativ, wie er bei Handlungen, die zu Jemandes Ehren geschehen, gewöhnlich ist, z. B. doдetodai Tivi, Homer im Hymnus auf Apollo. Der ganze Vers ist also Periphrase der Pictas, und muss, nach jetzt üblicher Orthographie, geschrieben werden: Cuique salutato crepitat crotalistria nido. „,und (die Gottheit), welcher zu Ehren der Storch klappert, so oft er zu seinen Jungen zurückgekehrt ist."

117. Die zweite Classe der Clienten, wird hier beschrieben. summus honor, neuer und gefälliger Ausdruck für homines, qui summis honoribus functi sunt. referat. Eigentlich sollte es retulerit heissen.

der Jahresrechnung über die Einnahme. ganz armen Clienten.

rationibus, comites, die

Aus diesem Gegensatz sieht man, dass

hinc, i. e.

jene Vornehme keineswegs ganz Arme sind; sie rechnen sich bloss, ohne Scheu, dazu, um auf eine bequeme Art ihre Einkünfte zu verbessern. ex hac sportula, Ausdruck des gemeinen Lebens. toga und calceus sind immer unzertrennliche Kleidungsstücke, wenn man öffentlich erscheint; eins erfordert das andere. Salmas. ad Tertull. Pall. p. 353. Hingegen gehören zu dem pallium die soleae. Id. p. 382. fumus domi. Holzbedarf, aber grünes Holz, was vielen Rauch macht, erklärt Ruperti mit Grangaeus und Britannicus; keine ligna cocta s. coctilia, axaлva, Scaliger Animadverss. Euseb. p. 227. a. Andere: domus fumo fusca, nach Anleitung Martials III, 3. „Der Rauch des Hauses" ist der Theil des Hauses, wo aller Rauch sich sammelt, und wo arme Leute zur Miethe wohnen, coenaculum, X, 18., die räucherigen Zimmer im obersten Stockwerk, unter dem Dache. Man muss sich das Haus ohne Schornstein denken. Beckmann, Beiträge Band II, S. 402. ff., woraus Voss zu Virg. Ldbau p. 362. geschöpft. xɑnvwdys inwoopia, Appian. B. Civ. IV, 13.

120. Densissima lectica, ein ganzer Zug, Train von Portechaisen. Ebenso IX, 36. densae tabellae. XIII, 215. densissima ruga. XIV, 144. densa oliva. Das Griechische avyvós. Wunderl. ad Tibull. Heyn, p. 117. Analog ist der Gebrauch von multus delator IV, 47. multa tabella Tibull. I, 3, 38. plurimus aeger Juven. III, 232. plurima palma VIII, 58. centum quadrantes die gewöhnliche Gabe an Gelde. quadrans der vierte Theil vom as; die ganze Summe beträgt ungefähr sechs Silbergroschen. Die Griechen berechnen die gewöhnliche Summe für die Clienten zu πέντε οβολοί, Lucian. merc. cond. 11. sequiturque. Nur wer selbst kommt, bekomint etwas; daher die Frau auch selbst praegnans bei den Patronen die Runde machen muss.

123. Hic, ein Anderer wieder, ein Schlaukopf, der die kranke Frau zu Hause liess, und die leere Sänfte mitnahm. Er hat es schon zur Virtuosität in dieser Prellerei gebracht. pro coniuge, als sässe die Frau darin. Galla mea est. Der Aufseher schöpft Verdacht; darum sagt der Schurke: „Nun, es ist wirklich meine Galla.“ Diese Aeusserung macht aber den dispensator noch argwöhnischer, und er heisst die Frau sich zeigen. moraris ist nicht als Frage

zu nehmen; es ist so viel als moraris nos, „du hältst uns so lange auf." Noli vexare, quiescit. „Ach,“ sagt darauf · jener,,,störe sie doch nicht, sie ruht ein wenig." Und hiermit empfängt er ein zweites Sümmchen.

127. ff. Blick in das tagliche Leben Roms. ordo re. rum, das Treiben des Tages. pulcro ist mit Ironie gesagt. sportula. Das erste Geschäft ist, die Sportel abzuholen. forum. Wenn vom forum gesprochen wird, so ist diess das forum Augusti, eins von den drei foris der Kaiserzeit, wo täglich iudicia gehalten wurden. August hatte dieses forum herrlich ausschmücken lassen. Es stand dort eine Statue des Apollo. Horat. Sat. I, 9. extr. Weil dieser Apollo täglich Prozesse mit anhört, so nennt ihn Juvenal im Scherz iuris peritus, als wäre er durch das viele Anhören

zuletzt Doctor iuris geworden.

triumphales, die Statuen der grossen Männer des Römischen Staats, die August,,triumphali effigie" auf beiden Seiten des fori in zwei Porticus aufstellen liess. Suet. Aug. c. 31. Martial. VIII, 44, 6. und über das forum, Nardini, Thes. Gr. IV. p. 1185. Die triumphales hiessen auch statuae laureatae, illustres; ihre Zahl wurde noch immer vermehrt. Tacit. Annal. IV, 23. Agric.

40., zu beiden Stellen Lipsius. Es ging mit dieser, wie mit allen solchen Beehrungen; es erhielten sie Manche, „qui decus istud sudore et sanguine et factis assequebantur", aber auch,,multi, qui nunquam in acie steterunt, nunquam castra viderunt, nunquam denique tubarum sonum, nisi in spectaculis, audierunt", Plin. Epp. II, 7. Zu der letztern Classe gehörte der, von dem hier die Rede. Unter den Grossen der Vorzeit prangte zu Juvenals Zeit auch schon ein moderner Heros, mit seinen titulis am Piedestal der Statue, dem Elogium von seinen Ehren und Würden. Wer. ist aber dieser? nescio quis Aegyptius atque Arabarches. Das nescio quis ist mit Verachtung gesagt, alles Uebrige ist zweifelhaft. Varianten in Handschriften sind aut statt atque, und dann Alabarches. Ueber das letztere ist von jeher disputirt worden. Cic. ad Att. II, 17. velim e Theophane (Vertrauten des Pompejus) expiscere, quonam in me animo sit Alabarches. Diess ist Ernesti's Schreibart, und Alabarches soll nach Cuiac. Obss. VIII, 37. Pompejus sein. Cf. Ern. Ind. bist. s. v. Ebenso findet man Alabarchia im Cod. Just. 1. IV. tit. 61. 1. 9. Alabarchiae vectigal super transductione animalium, wo alabarchia, nach einer irrigen Etymologie des Cuiacius 1. 1. von laßa, atramentum, scriptura, eine Abgabe für auszuführendes Vieh sein soll, und demnach alabarches ein magister scripturae vectigalibus praepositus. Die beiden Worte Arabarches und Alabarches sind nicht wesentlich verschieden. Die ursprüngliche Schreibart war Arabarches, nachher aber wurde die Härte des doppelten r dadurch gemildert, dass an die Stelle des

crstern r das weicheretrat, wie denn in vielen Wörtern die liquidae und r verwechselt worden sind: Reiske ad Constant. Ceremon. p. 69. a. Heindorf ad Cic. N. D. p. 273. Juvenal, der die Härte nicht scheute, schrieb ohne Zweifel, wofür auch die Handschriften stimmen, Arabarches. Ueber das Wort und den Sinn unserer Stelle gibt es eine gewaltige. Menge von Muthmassungen und Meinungen, zusammengetragen bei Hennin. p. 764. f. und 899., aus diesem und aus Grangaeus grösstentheils Ruperti Excurs. 1., der völlig leer ist. Schon der Vorgänger des Cuiacius, Alciatus, dann Turncbus Advers. XXVII, 25. und Henr. Valesius ad Euseb. Hist. eccles. II, 5. haben die Frage in Anregung gebracht. Gesner im Thes. schwankt hin und her, und bringt kein Resultat zu Wege; Forcellini ist gar zu kurz; Schneider im Wörterbuch unter 'Ahaßágyns hat ebenfalls nichts Gewisses. Bei Josephus Antiqq. XVIII, 8. und XX, 5. kommt dλɑßáo̟yys und alaßagyei vor von einer hohen Magistratswürde in Alexandrien. Rhenferd. Opusc. philol. (Trai, ad Rh. 1722. 4.) p. 584-613. Die Sache gehört offenbar nach Aegypten. Dieses Land änderte sich gar sehr schon unter den Ptolemäern, noch mehr unter den Römern. Auf neu entdekten Denkmalen des Ptolemäischen und Römischen Aegyptens findet sich doaßágzns, häufig als Name eines Amtes. So hat Peyron in seinen Papyri Graeci Musei Aegyptii Taurinensis P. I. (Taurini 1826.) p. 71. die Inschrift eines Aegyptischen Tempels bekannt gemacht, wo ein Apollonius genannt wird, der oroarnyós und Präfekt des nomus Ombiticus war, und der Sohn eines Arabarchen Ptolemäus. In jener Inschrift kann der Arabarch unmöglich ein kleiner Beamter sein. Ganz Aegypten ward bekanntlich durch den Nil in die Arabische und Libysche Seite getrennt, und jede Seite wird auch vielfältig kurzweg Arabia und Libya genannt. Buttm. Erklär, der Griech. Schrift auf einem Aegypt. Papyrus, S. 12. Nun springt in die Augen, was ein Arabarch in Aegypten sein konnte; er ist eine Magistratsperson in dem einen Theile

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Acgyptens, der schlechthin Arabia hiess. Der Arabarch, von welchem hier die Rede ist, war ein Aegypter, cine Art Crispin (s. oben v. 27.), aber nicht Cripin selber, wie einige Ausleger wollen. Wahrscheinlich spielte er unter Nero oder Domitian in Rom eine bedeutende Rolle. Weil nun aut den Aegyptius und Arabarches trennen würde, gegen unsere Ansicht, nach der Aegyptius und Arabarches dieselbe Person sind, so ist atque das Richtige, welches auch der Codex Husumensis hat. tum, eine Redeform, mit der Ellipse: sed etiam cacare; leicht zu ergänzen nach Horat. S. I, 8, 38. in me veniat mictum atque cacatum etc. Bei Cicero möchte dieses elliptische non tantum nicht vorkommen, häufig dagegen im silbernen Zeitalter. Livius X, 14: non verò tantum metu, scil. sed etiam ficto, wobei Walch sich irrt, Emendatt. Liv. p. 265.; s. auch Ern. Glossar. Liv. v. Non p. 492. Seneca de Tranquillit. c. 11. multa habet cothurno, non tantum sipariis, fortiora ; wo cothurno auch fehlen konnte. Quintil. I, 1, 6. Quinti Hortensii filiae oratio legitur non tantum in sexus honorem. Auch IV, 2, 43. und VI, 3, 19. Plin. Epp. III, 14. pr. Rem atrocem, nec tantum epistola dignam, wo Heusinger versteht: sed vel libro dignam; besser Gesner: sed historia, vel tragoedia adeo. VII, 24, 2. nec iis tantum. Macrob. Saturn. II, 2. vom Cäsar: tunc luxuriam senis adulteri civitas subinde rumoribus iocisque carpebat, ut mala non tantum seria forent. Vergl. Heinecke. Scaliger in Priapeia p. 213. zu Petron. p. 355.

132. Vestibulis, der Standort der Clienten und Salutanten. Gellius IV, 1. XVI, 5. Schneider ad Vitruv. T. II. p. 447. Dafür prò foribus Sueton. Tib. c. 32. veteres, nicht senes, (das kann vetus nicht heissen,) sondern graves, severi. Ruhnk. ad Vellei. p. 244. homines veteres et senes, de Caus, corr. Eloq. 6. Oder: deren Vorfahren schon Clienten des Hauses waren, die also um so mehr Wohlwollen und Aufmerksamkeit verdienten. lassi. Sie stehen lange und warten, um dem Herrn ihren Gruss zu bringen. Müde gelu

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